Bernd-Rainer Barth (Berlin) Die Lebensbeichte Eines Quäker

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Bernd-Rainer Barth (Berlin) Die Lebensbeichte Eines Quäker Bitte beachten Sie, dass es im Vergleich zum Buch in diesem PDF zu minimalen Abweichungen im Umbruch kommen kann. Wir bitten dies zu entschuldigen! Bernd-Rainer Barth (Berlin) Die Lebensbeichte eines Quäker-Kommunisten Zum Brief des geheimen Gefangenen Noel H. Field aus dem Staatssicherheitsgefängnis in Budapest an das Zentralkomitee der KPdSU vom März 19541 Die Field-Affäre Die Affäre um den Amerikaner Noel Field, mit der im Herbst 1949 die Serie osteuropäischer Schauprozesse und stalinistischer »Säuberungen« eingeleitet wurde, umgibt auch mehr als fünfzig Jahre nach den Ereignissen immer noch ein Gespinst aus Geheimnissen, Halbwahrheiten und Spekulationen. Im Sommer des Jahres 1949 – mitten im Kalten Krieg – war unter mysteriö- sen Umständen eine amerikanische Familie spurlos hinter dem »Eisernen Vor- hang« verschwunden. Zunächst war im Mai 1949 der ehemalige europäische Leiter des amerikanischen Flüchtlingshilfswerkes »Unitarian Service Commit- tee«, Noel Field, in Prag verschwunden. Als seine Frau Herta K. Field und sein Bruder Hermann mit Nachforschungen beginnen, erleiden sie im August 1949 dasselbe Schicksal. Vier Monate später, im September 1949, tauchte der Name Noel Field wie- der auf: losgelöst von der realen Person wurde er im Budapester Rajk- Prozeß,– später auch in den »Parteisäuberungen« in Warschau, Ost-Berlin (in der Affäre um Paul Merker und andere) bzw. im Herbst 1952 im Schauprozeß gegen Rudolf Slansky in Prag – zur Fiktion des »amerikanischen Meisterspi- ons« aufgebaut, der sich bereits während des Zweiten Weltkrieges in die kom- munistische Bewegung eingeschlichen habe. Die Verbindungen kommunisti- scher Emigranten zum Spionage-Phantom Noel Field wurden im Budapester »Musterprozeß« gegen den ehemaligen ungarischen Außenminister László Rajk zum Bindeglied zwischen imperialistischer und titoistischer Unterwande- 1 Vorabdruck aus der Quellenedition mit mehr als 130 Dokumenten zur Affäre um Noel Field, die zur Zeit beim BasisDruck Verlag vorbereitet wird: Barth, Bernd-Rainer/Schweizer, Werner (Hrsg.): Der Fall Noel Field. Schlüsselfigur der Schauprozesse in Osteuropa. Verhö- re und Selbstzeugnisse 1948–1957. Eingeleitet, kommentiert und übersetzt von Bernd-Rainer Barth. Mit einem Vorwort von G. H. Hodos. Berlin 2002. 200 JHK 2002 Bernd-Rainer Barth rung des kommunistischen Lagers.2 Die in den Schauprozeßkonstruktionen aufscheinende Logik der »Kontaktschuld« produzierte im weiteren Verlauf immer neue Opfer. Wie die Verfasserin der einzigen Field-Biographie,3 Flora Lewis, treffend schrieb, war Noel Field »so etwas wie der Träger eines un- sichtbaren, heimtückischen Bazillus gewesen, den er unwissentlich auf alle übertrug, die in seine Nähe kamen. Die Befallenen gaben die Krankheit unab- sichtlich weiter, und der Name Field wurde ein Synonym für Angst.«4 Noel Field selbst trat jedoch in keinem der Prozesse als Angeklagter oder Zeuge auf. Bereits vor seinem Verschwinden in Prag waren im Westen Meldungen auf- getaucht, Noel Field sei vermutlich Kommunist, möglicherweise sogar ein sow- jetischer Agent – was den »Fall Field« noch verwirrender machte. Sein Name, bei den vom Nationalsozialismus Verfolgten einst Symbol für Hilfe und Solida- rität, wurde nun mit Verrat und Spionage verbunden. Noel Fields ehemaliger Kollege im State Department, der Leiter des OSS für Zentral-Europa in Bern (ab Herbst 1942) und spätere CIA-Direktor, Allen Dulles, als dessen »rechte Hand« Noel Field von der kommunistischen Propa- ganda in den Schauprozessen präsentiert wurde, beschrieb die Field-Affäre zwanzig Jahre nach den Ereignissen als eines der ungelösten Rätsel des Kalten Krieges: »Der Fall der verschwundenen Fields ist noch immer von einem Schleier des Geheimnisses umgeben, und es ist durchaus möglich, daß man niemals die volle Wahrheit erfahren wird. Die Hauptfigur dieser Geschichte, ein Amerikaner aus guter Familie und von hervorragender Erziehung, ist Noel Field, der vor dem Zweiten Weltkrieg zeitweilig im amerikanischen State De- partment, später auch im Völkerbund tätig war. Während des Krieges war er in der Schweiz, und arbeitete kurze Zeit für den OSS in Bern. Er kannte viele Kommunisten und linksgerichtete Emigranten, mit denen die Aliierten in jener Zeit im gemeinsamen Kampf gegen Hitler standen.« Auf die Schauprozesse in Budapest und Prag eingehend schreibt der pensionierte CIA-Direktor weiter: »In diesen Prozessen wurde Field als amerikanischer Spion ›entlarvt‹, obwohl ich sicher bin, daß er ein sowjetischer Agent gewesen ist.«5 Wer war Noel Field nun wirklich? Ein Überläufer, ein Doppelagent? Ein sowjetischer Aufklärer oder »eine Art Spezialist für Fragen der Arbeiterbewe- 2 Einen Überblick über die osteuropäischen Schauprozesse bietet: Hodos, Georg Hermann: Schauprozesse. Stalinistische Säuberungen in Osteuropa 1948–54. Berlin 2001. 3 Lewis, Flora: Bauer im roten Spiel. Das Leben des Noel H. Field. Frankfurt am Main, Berlin 1965. 4 Ebenda, S. 15. 5 Der lautlose Krieg. 39 berühmte Spionagefälle ausgewählt und kommentiert von Allen W. Dulles. München 1968, S. 326. Die Lebensbeichte eines Quäker-Kommunisten JHK 2002 201 gung im amerikanischen Spionageapparat in der Schweiz«?6 Ein weltfremder Idealist, ein »nicht sehr intelligenter Quäker-Kommunist«?7 Antworten auf diese Fragen sind jetzt in den Archiven in Budapest zu finden: im umfangreichen Nachlaß von Noel und Herta Field8 sowie in den Archivbe- ständen9 der ungarischen Staatssicherheitsbehörde ÁVH10 bzw. des ungari- schen Innenministeriums.11 Noel Fields »Brief an die Partei« Der hier erstmals publizierte Brief des Häftlings Noel Field an das Zentralkomi- tee der KPdSU kann als eines der Schlüsseldokumente in der komplizierten Field-Affäre angesehen werden, deren Hintergrund und Verlauf hier nur ange- 6 So der ehemalige ungarische KP-Chef Mátyás Rákosi in seinen in den 50er und 60er Jahren im sowjetischen Exil verfaßten Memoiren, »Visszaemlékezések 1940–1956« [Erinne- rungen 1940–1956], Budapest 1997, 2 Bde., 1122 S.; hier Bd. 2, S. 745. 7 So der Historiker und ehemalige OSS-Mitarbeiter Arthur Schlesinger jr. in: New York Review of books, 11. Februar 1965. 8 Der Nachlaß von Noel H. Field und Herta K. Field befindet sich im Archiv des Instituts für Politikgeschichte, Budapest (Politikatörténeti Intézet Levéltára – im weiteren: PIL) – einem Teilbereich des ehemaligen Parteiarchivs der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei – und umfaßte 1996 153 Archiveinheiten sowie weiteres unerschlossenes Archivgut. 9 Die bisher überlieferten Bestände der ungarischen Staatssicherheitsbehörde bzw. ihrer Vorläufer- und Nachfolge-Organisationen befinden sich seit 1997 im Archiv des neu ge- schaffenen »Történeti Hivatal« [Amt für Geschichte] in Budapest, (im weiteren: TH-Archiv). Andere historische Bestände lagern offenbar weiterhin bei den verschiedenen ungarischen Nachfolgediensten im »Amt für Nationale Sicherheit« und sollen – so die Intention des Gesetzgebers – schrittweise dem TH-Archiv übergeben werden. – Zur Archivsituation in Ungarn vgl. auch: Barth, Bernd-Rainer: Die Archivsituation und die zeitgeschichtliche Forschung in Ungarn nach 1989, In: Deutscher Bundestag (Hrsg.): Materialien der Enquete- Kommission »Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Ein- heit«. Band VI: Gesamtdeutsche Formen der Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer. – Archive. Baden-Baden 1999, S. 765–801. 10 Államvédelmi Hatóság (Behörde für Staatssicherheit/Staatssicherheitsdienst). Der ungari- sche Staatssicherheitsdienst existierte in dieser zentralisierten Form zwischen 1949 und Sommer 1953 – bzw. versteckt in den Strukturen des Innenministeriums bis zum Herbst 1956. Vgl. dazu: Boreczky, Beatrixe: Az Államvédelmi Hatóság szervezete, 1950–1953. [Die Organisation der (ungarischen) Behörde für Staatssicherheit, 1950–1953], in: Trezor 1. A Történeti Hivatal évkönyve 1999. [Tresor 1. Jahrbuch des Amtes für Geschichte.] Budapest: 1999. S. 91–111. 11 Die Untersuchungsvorgänge zu Noel H. Field und seiner Frau Herta K. Field umfassen zusammen insgesamt zwölf Bände mit ca. 4000 Blatt. 202 JHK 2002 Bernd-Rainer Barth deutet werden kann.12 Seit Fields Verhaftung in Prag im Mai 1949 ist dieser Brief mit seinen vier Beilagen die erste umfassende und wahrheitsgetreue Darstellung der eigenen Lebensgeschichte.13 Nach mehr als viereinhalb Jahren Isolationshaft im Gewahrsam der ungarischen Staatssicherheit konnte der Häftling Noel Field hier erstmals seinen »Parteilebenslauf«14 niederschreiben, der zumindest frei ist von den Verzerrungen der Prozeßkonstruktionen. Wie auch der Fußnotenapparat zeigt, wird Fields Darstellung der Fakten durch zahlreiche andere Quellen belegt. Auch seine späteren Aussagen – die fast alle überprüfbar sind – zeichnen sich durch einen hohen Grad an Glaubwürdigkeit aus. Der »Brief an die Partei«, wie Field das Dokument später mehrfach nennt, bietet – zusammen mit weiteren Quellen aus dem Bestand der Untersuchungs- akten des ungarischen Staatssicherheitsdienstes zum »Fall Rajk«15 – wesentli- che neue Erkenntnisse für die verworrene Vorgeschichte des Prozesses gegen »László Rajk und Komplizen«.16 Da dieser Schauprozeß von Stalin und Rákosi als »Musterprozeß« für entsprechend inszenierte Folge-Prozesse in den ande- ren Volksdemokratien konzipiert war, kommt der Genesis dieses Prozesses, an deren Anfang die Verhaftung Noel Fields stand, eine besondere Bedeutung zu. Erschwert wird die Rekonstruktion, Darstellung und Bewertung der ungari- schen Prozesse durch die schwierige Quellenlage. 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