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Ramsau bei Nationalpark-Gemeinde am Fuße des Watzmanns 2

Druck gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

Die „Bergsteigerdörfer” sind eine Initiative des Österreichischen Alpenvereins, des Deutschen Alpenvereins, des Alpenvereins Südtirol, des Alpenvereins Slowenien (Planinska Zveza Slovenije) und des Club Alpino Italiano (CAI). 3 Inhalt

Bergsteigerdörfer und Alpenkonvention 04 Vorwort 06 08 Geschichtliches 10 Besonderheiten 14 Tourentipps Sommer 20 Tourentipps Winter 38 Schlechtwetteralternativen 44 Erreichbarkeit und Mobilität vor Ort 45 Partnerbetriebe & Schutzhütten 46 Wichtige Adressen 48 Karten & Führer 49 Impressum und Bildnachweise 50

2. Auflage, München 04/2020 4 Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention

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Linz Legend !Augsburg ! ! Wien National border !München Perimeter Alpine Convention Freiburg ! G E R M A N Y ! City ! River !Kempten Lake !Basel Bregenz Leoben Glaciated area (> 3000 m) ! ! !Zürich

Innsbruck! Graz A U S T R I A ! S W I T Z E R L A N D ! Vaduz Luzern ! Bern ! L I E C H T E N S T E I N Thun ! Klagenfurt ! Maribor! !Villach Lausanne ! Bolzano Jesenice ! !

!Kranj !Genève Ljubljana Trento ! ! Nova Gorica Annecy ! Zagreb ! ! !Lyon S L O V E N I A Trieste ! Bérgamo ! !Chambéry !Bréscia Milano Venézia !Novara ! Verona Pádova ! ! ! !Rijeka

! Grenoble

!Torino

Parma I T A L Y ! F R A N C E !Bologna !Génova

!La Spézia

!Firenze !Nice M O N A C O !Marseille Scale: 1 : 3,300,000 O 0 25 50 100 150 200 km

Anwendungsbereich der Alpenkonvention; Quelle: 2. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention - Wasser, 2008; Autor: Umweltbundesamt

Die Alpenkonvention – ein völkerrechtlicher Entwicklungsinstrument neue Bedeutung. Es Vertrag der acht Alpenstaaten und der Euro- gilt, die Protokolle der Alpenkonvention wo päischen Gemeinschaft; eine Vereinbarung auch immer möglich anzuwenden, nicht nur mit höchsten Zielsetzungen für die nachhalti- im Rahmen von Genehmigungsverfahren, ge Entwicklung im alpinen Raum, ein Meilen- sondern insbesondere im Hinblick auf inno- stein in der Geschichte des Umweltschutzes vative Ideen für eine nachhaltige wirtschaft- ... möchte man meinen. Ganz so ist es aber liche Entwicklung auf lokaler Ebene. leider nicht. Seit den 1950-er Jahren, in denen die Idee zur Alpenkonvention erstmals in den Der Österreichische Alpenverein war maß- Gründungsdokumenten der internationalen geblich am Zustandekommen der Alpenkon- Alpenschutzkommission CIPRA aufscheint, vention mit ihren Protokollen beteiligt. Seit bis zum Inkrafttreten 1995 und bis zum Be- jeher versucht er, die Alpenkonvention für die ginn der Umsetzung 2002 war und ist es ein breite Öffentlichkeit fassbar zu machen, sie langer Weg. Aber gerade jetzt, wo die sozia- von dem – zugegebenermaßen zum Teil sehr len Probleme der Welt jeden Umweltschutz- komplizierten Juristenlatein – loszulösen und gedanken mehr denn je in den Hintergrund in ganz konkreten Projekten mit der Bevölke- drängen, gewinnt die Alpenkonvention als rung umzusetzen. 5

Eines dieser Beispiele ist die Initiative „Berg- rengehen, Schneeschuhwandern, Langlaufen steigerdörfer”. Im mittlerweile internationa- und Rodeln stehen auf dem Programm. Auch len Projekt legen die Alpenvereine bereits bei schlechtes Wetter ist kein Hindernis, sich der Auswahl der Bergsteigerdörfer in Öster- draußen zu bewegen: Von geführten geolo- , Deutschland, Italien und Slowenien be- gischen oder ornithologischen Wanderungen sonderes Augenmerk auf die Geschichte der bis hin zum Besuch von Bergwerksstollen, Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in der Museen und alten Werkstätten gibt es eine Vergangenheit und ganz besonders auf ihre Vielzahl von Möglichkeiten. Oft reichen aber zukünftigen Entwicklungsziele. Denn nicht auch schon ein warmes, trockenes Plätzchen jedes Bergsteigerdorf aus den Anfangsjahren am Ofen, eine Tasse Tee und ein gutes Buch des Alpintourismus ist bis heute ein solches – zum Beispiel über die Alpingeschichte der geblieben. Viele Gemeinden haben sich ganz Region –, um einen verregneten Nachmittag dem Wintertourismus verschrieben, haben zu genießen. die Berghänge planiert, entwässert, Speicher- Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine seen gegraben, gesprengt, Seilbahnen errich- Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubsor- tet, Hotelburgen gebaut – "alles für den Gast". te aussucht, in denen es noch einigermaßen Für die ortsansässige Bevölkerung resultiert „normal” zugeht. Gäste, die einen Aktiv-Ur- daraus die Abhängigkeit von einem sich im- laub in der Natur erleben wollen, die Eigen- mer schneller drehenden Erschließungs-Ka- verantwortung und Umweltbewusstsein pital-Kreisel, dessen Höhepunkt noch nicht mitbringen oder zumindest sehr offen dafür erreicht scheint. sind. Und mit dem Besuch in einem der Berg- Mit den Bergsteigerdörfern nehmen sich steigerdörfer entsteht eine echte Symbiose: die projekttragenden Alpenvereine mit den Denn während der Gast endlich den Alltag Sektionen und dem Ständigen Sekretariat hinter sich lassen kann, werden in den Ge- der Alpenkonvention sowie mit Hilfe ande- meinden Arbeitsplätze gehalten, können rer Partner aus öffentlicher Verwaltung und kleine Gastronomiebetriebe ihr Auskommen Tourismus jener Gemeinden an, die sich be- finden, werden Nächtigungen auf Schutz- wusst für eine nachhaltige, eigenständige hütten gebucht, findet das regionale, kulina- und selbstbewusste Entwicklung entschie- rische Angebot seine Abnehmer – und genau den haben. Merkmale aller Bergsteigerdörfer DAS entspricht einer gelebten Umsetzung sind ihre Kleinheit und Ruhe, ihre Lage im der „Alpenkonvention”: Die Balance zwischen Alpenraum mit einer entsprechenden Relief- Schutz der Gebirgsregionen und einer nach- energie, ihr harmonisches Ortsbild, ihre alpi- haltigen Wirtschaftsentwicklung. Oberstes ne Geschichte, ihre gelebten Traditionen und Ziel ist es, die Wertschöpfung in der Region ihre starke Alpinkompetenz. zu halten und nicht an irgendeinen regions- Zusammen mit den Sektionen des Alpen- fremden Investor abzugeben. vereins wird an einer umfangreichen Ange- Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und Fleiß botspalette an Aktivitäten, die ohne techni- auszahlen werden, aber wir – das internatio- sche Hilfsmittel auskommen, gearbeitet. Je nale Projektteam Bergsteigerdörfer – sind da- nach Charakter des Bergsteigerdorfes kann von überzeugt: Die Bergsteigerdörfer können sich der Gast in einer weitestgehend unver- eine echte Vorreiterrolle für die Umsetzung brauchten Landschaft aktiv erholen: Wan- der Alpenkonvention im Alpenraum einneh- dern, Bergsteigen, Klettern, Bouldern, Skitou- men. 6 Herzlich willkommen in Ramsau!

„Die Liebe zur Heimat ist Selbstbeherrschung Bergpioniere wie der Geometer Valentin Sta- in der Lebensführung“. nic (Erstbesteigung -Mittelspitze August 1800) durchstiegen steile Wände, Bereits vor mehr als 2000 Jahren sagte dies um die Gipfel zu erreichen und das Land zu der altgriechische Philosoph Platon. Und vermessen. Der Bergführer Johann Grill, der nicht wenige Inhalte der Kriterien, die der „Kederbacher“ aus der Ramsau, durchstieg Alpenverein für ein Bergsteigerdorf definiert, 1881 die Watzmann Ostwand. Die Künstler finden sich in diesen Worten wieder. rühmten mit ihren Gemälden die Schönheit Ramsau, das erste Bergsteigerdorf in der Berge, und so stehen in der Ramsau im Deutschland. Eine beeindruckende Bergwelt, 19. Jahrhundert die Wiegen von Alpinismus Natur, wie man sie woanders kaum mehr er- und Tourismus. lebt und fühlt, Alpingeschichte und alpine Ramsau ist die Heimat großartiger Alpinisten Kompetenz, maßgebliche Argumente für das wie Hermann Buhl (Erstbesteiger des Nanga Prädikat „Bergsteigerdorf“. Parbat 1953) und auch großer Alpinsportler Es ist aber auch das Wesen der Bewohner hier, wie Toni Palzer (Weltmeister Skibergsteigen). deren Liebe zur Heimat, deren Wertschät- Ein Stück Alpinkompetenz steckt in der Rams- zung der Natur gegenüber, ja auch die Selbst- au in jedem Einheimischen, und in keiner an- beherrschung in der Lebensführung dahin- deren Gemeinde findet der Gast eine solche gehend, dass weniger manchmal mehr ist. Dichte an Bergführern. Ramsau war aufgrund seiner Lage immer Um das Prädikat „Bergsteigerdorf“ zu erlan- schon ein Bergsteigerdorf. Der Ort ist von gen, mussten wir uns nicht verbiegen. Sanfter markanten, hohen Bergen umschlossen und Tourismus ist ein Synonym für Ramsau. Als öffnet sich nur durch das enge Tal Richtung Teil der Biosphärenregion Berchtesgadener Berchtesgaden. Land, heilklimatischer Kurort und als Ge- Ohne den Weg über das Gebirge zu nehmen, meinde mit einem großen Flächenanteil im wäre eine Ansiedlung kaum möglich gewe- einzigen Hochgebirgsnationalpark Deutsch- sen. Es galt, das Vieh auf steilen Pfaden auf die lands ist hier kein Platz für Schneekanonen, Almen zu treiben, um die bäuerliche Existenz Massen- und Eventtourismus. Hier ist Platz für zu sichern; genau so wie das im Berchtesga- Bewegung aus eigener Kraft. dener Bergwerk gewonnene Salz auf dem wichtigen Handelsweg über den Hirschbichl- Pass zu transportieren. 7

Ich bin stolz, dass alles, was bei uns immer schon selbstverständlich war, eine Würdi- gung erfährt. Glücklich, dass unsere nachhal- tige Lebensführung Bestätigung findet und den nachfolgenden Generationen eine gute Lebensgrundlage erhalten bleibt. Ich hoffe, das Bergsteigerdorf Ramsau rückt mit dieser Auszeichnung in das Bewusstsein derer, die genau das suchen: ein Dorf mit einem intakten Miteinander der Einwohner, einen authentischen Ort mit gelebter Gast- freundschaft und Tradition, mit wertvoller Kulturlandschaft und großartigen Bergen. Mit dem Prädikat „Bergsteigerdorf“ geben wir ein Qualitätsversprechen an Dritte ab. Ich freue mich, die ganze Ramsau freut sich, Sie im Bergsteigerdorf Ramsau willkommen zu heißen.

Herzlichst Ihr

Herbert Gschoßmann Bürgermeister Gemeinde Ramsau

Ramsauer Trachtenverein vor der Pfarrkirche St. Sebastian 8 Die Ramsau Nationalpark-Gemeinde am Fuße des Watzmanns

LAGE Die Gemeinde Ramsau b. Berchtesgaden liegt Der Nationalpark Berchtesgaden, Deutsch- auf einer Seehöhe von 630 – 2.713 m üNN im lands einziger Nationalpark in den Alpen, südöstlichsten Zipfel Bayerns, angrenzend an wurde 1978 gegründet. Die geschützte Hoch- das Bundesland Salzburg. gebirgslandschaft erstreckt sich auf 210 km² Mit ca. 1.700 Einwohnern ist sie eine der zwischen 603 und 2.713 m üNN. Rund 250 km kleinsten eigenständigen Gemeinden im Wanderwege und Steige eröffnen unzählige Landkreis . Ramsau be- Möglichkeiten, die unberührte Natur zu ent- sitzt das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ im decken: heilklimatischen Kurgebiet des Berchtesga- www.nationalpark-berchtesgaden.de dener Landes und liegt in der Biosphärenre- GEBIRGSGRUPPEN gion Berchtesgadener Land (www.brbgl.de). Berchtesgadener Alpen Die Gemeindefläche beträgt ca. 130 km², wo- Watzmann bei sich davon rund 2/3 der Fläche im Natio- nalpark Berchtesgaden befindet. Reiteralm

WICHTIGE GIPFEL Watzmann – Mittelspitze (2.713 m) Watzmann – Südspitze (2.712 m) Hochkalter (2.607 m) Blaueisspitze (2.481 m) Hocheisspitze (2.523 m) Kammerlinghorn (2.508 m) (2.286 m) Schärtenspitze (2.153 m) 9

Ramsau und die Berchtesgadener Alpen mit Watzmann (links) und Hochkalter (Mitte) und Reiteralm (rechts) vom „Toten Mann“

ALPENVEREINSHÜTTEN WEITERE SCHUTZHÜTTEN Blaueishütte (1.651 m) Wimbachgrieshütte (1.327 m) (N 47° 35,210', O 12° 52,172') Naturfreunde Deutschland, Bezirk München DAV-Sektion Berchtesgaden Kührointhütte am Watzmann (1.420 m) www.blaueishuette.de www.kuehroint.com Kärlingerhaus (1.630 m) (N 47° 29,733, O 12°56,233) DAV-Sektion Berchtesgaden www.kaerlingerhaus.de Watzmannhaus (1.930 m) (N 47° 34,274', O 12° 52,040') DAV-Sektion München www.davplus.de/watzmannhaus Neue Traunsteiner Hütte (1.570 m) (N 47° 37,691’ , O 12° 48,059') DAV-Sektion www.traunsteinerhuette.com Ingolstädter Haus (2.119 m) (N 47° 30,100’ , O 12° 53,233') DAV-Sektion Ingolstadt www.ingolstaedter-haus.de

Die Hütte erfüllt die Standards des Die Hütte ist Teil der Initiative "So schmecken die Berge", Umweltgütesiegels der Alpenvereine d.h. es wird besonderer Wert auf Nachhaltigkeit und (Details unter www.alpenverein.de/Huetten). die Verwendung regionaler Produkte gelegt. 10 Geschichtliches

Ramsauer Holzknechte

„Ramsau Juwel der Alpen“ , auf kaum eine ein Warenaustausch zwischen Berchtesgaden der vielen Ortschaften in den Alpen trifft die- und dem Pinzgau stattfand. se Aussage mehr zu als auf die Ramsau im Als Unterkunftsstätte für die Fuhrleute er- Berchtesgadener Land. Umrahmt von den richtete man um das Jahr 1500 eine Taver- Berchtesgadener Alpen mit den südlich gele- ne, 1512 ließ Fürstpropst Gregor Rainer die genen Gebirgsstöcken Watzmann, Hochkal- Ramsauer Pfarrkirche erbauen. Diese Kirche ter und Reiteralm sowie den sanften Höhen ist das Wahrzeichen der Ramsau und hat ob des Lattengebirges und des Toten Mannes ihrer Schönheit und Lage Bekanntheit in der im Norden hat sich die kleine Nationalpark- ganzen Welt erlangt. Als 1611 durch Erzbi- Gemeinde einen Großteil ihrer jahrhunder- schof Wolf Dietrich die Zufahrt von Bad Rei- tealten Kultur und Tradition bewahrt. Auf chenhall nach Berchtesgaden über Hallthurm Grund der exponierten Lage ist es den Be- gesperrt wurde, ließ der baierische Herzog wohnern gelungen, erfolgreich Gemeinde- Maximilian I. einen neuen Fahrweg über und Gebietsreformen zu überstehen und ihre Schwarzbachwacht durch die Ramsau nach Eigenständigkeit zu behalten. Der westlich Berchtesgaden anlegen. Die touristische Ent- von Berchtesgaden gelegene Ort mit seinen deckung der Ramsau vollzieht sich in meh- Gnotschaften Au, Antenbichl, Schwarzeck reren Phasen durch adlige und bürgerliche und Taubensee wurde erstmals im Jahr 1295 Entdeckungsreisende. Zu den ersten Über- urkundlich unter dem Namen „Ramsaw“ er- nachtungsgästen zählen die Angehörigen wähnt. Es darf angenommen werden, dass des bayerischen Herrschaftshauses, die in schon zu dieser Zeit über den Hirschbichlpass den fürstpröpstlichen Revieren ihrer Jagdlei- 11

Salzsäumer aus früherer Zeit denschaft frönten. Im Jahr 1803 verliert die sauer Gamsjagern Tatz und Wein die Erstbe- Fürstpropstei Berchtesgaden und damit auch steigung des Hochkaltergipfels (2607 m). Tatz die Ramsau ihre Selbstständigkeit und wird und Wein gehören somit zu den Vorläufern dem Kurfürstentum Salzburg eingegliedert. der Erfolgsgeschichte der Ramsauer Berg- 1805 wird die Straße von Berchtesgaden über führer. 1875 erfolgt die Gründung der Sektion Ramsau-Hintersee bis hinüber in den Pinzgau Berchtesgaden im Deutschen Alpenverein. ausgebaut und für vierspännige Frachtwagen Zu den ersten Mitgliedern gehört auch der befahrbar gemacht. 1810 steht wiederum ein Ramsauer Bergführer Johann Grill vom Ke- Regierungswechsel bevor, Berchtesgaden derbachlehen. Ihm gelingt am 6. Juni 1881 und auch die Ramsau werden zusammen mit mit dem Wiener Bergsteiger Otto Schück die Salzburg mit dem Königreich Baiern verei- Erstdurchsteigung der Watzmann-Ostwand. nigt, und 1812 wird aus dem Vikariat Ramsau eine eigene Pfarrei gebildet. Ein weiterer Mei- Der Bergführer Johann Grill "Kederbacher" lenstein zur Erschließung der Ramsau erfolgt 1816 mit dem Ausbau des Fahrweges von Ramsau über die Schwarzbachwacht nach . Ebenso wird mit der Errich- tung der Soleleitung von Berchtesgaden über Ramsau nach Bad Reichenhall begonnen. Die Anlage bleibt über 100 Jahre in Betrieb. Der „Ramsauer Soleleitungsweg“ (eines der attraktivsten Teilstücke des SalzAlpenSteiges) gehört heute zu den schönsten Panorama- Wanderwegen des Berchtesgadener Landes.

Alpingeschichte Auch den Bergsteigern ist Ramsau als idealer Ausgangsort für Gipfeltouren nicht verbor- gen geblieben. Der höchste Berg auf Ramsau- er Gemeindegebiet, der 2713 m hohe Watz- mann wird bereits im August 1800 von dem Slowenen Valentin Stanic erstiegen. Im Jahr 1830 gelingt dem Salzburger Bischof Fürst Friedrich von Schwarzenberg mit den Ram- 12

Das imposante Wimbachgries mit dem Hochkaltermassiv

Der „Kederbacher“ ist erster autorisierter (1907 Gründung eines eigenen Vereins in Bergführer Deutschlands und zählte zu den Ramsau). Dieser bemüht sich, den steigen- weltweit besten Führern seiner Zeit. den Anforderungen der Besucher und Gäste der Ramsau Rechnung zu tragen. Der seit Dem großen Ansturm von Bergfreunden aus 1847 begehbare Triftsteig durch die Wim- aller Welt wird mit dem Neu- und Ausbau bachklamm wird erneuert und ausgebaut. von Berghütten Rechnung getragen. So wird Weitere Wege und Steige werden angelegt, 1888 nach 14-monatiger Bauzeit das Watz- im Jahr 1922 kann unterhalb des Blaueisglet- mannhaus auf 1928 m Höhe erbaut. 1898 er- schers von der Alpenvereinssektion Hochland richtet man auf dem Hocheck eine hölzerne in 1.750 m Höhe eine Schutzhütte errichtet Unterstandshütte. Leider lassen auch Unfälle werden, die Eröffnung der Wimbachgries- in den Bergen nicht lange auf sich warten, hütte (1.327 m) als alpiner Stützpunkt des schon im Jahr 1900 sterben zwei Münchner Touristenvereins „Die Naturfreunde“ Mün- Studenten am Watzmann. Bei der Bergung chen erfolgt zwei Jahre später. Verfechter der Verunglückten helfen Ramsauer Bur- des Naturschutzes wehrten sich erfolgreich schen. Die Gründung einer Bergwachtbereit- gegen den geplanten Bau einer Sesselbahn schaft erfolgt erst im Jahr 1945. Erster Bereit- auf den Watzmann. Die Pläne wurden bis in schaftsleiter ist Raphael Hang. die heutige Zeit nicht verwirklicht. Ein wich- 1874 gründet Lehrer Martin Westermayr den tiger Aspekt in der Erschließung der Ramsau Verschönerungsverein Ramsau als 11. Sektion ist der Bau der Queralpenstraße, heute Deut- des Verschönerungsvereins Berchtesgaden sche Alpenstraße, durch das Gemeindegebiet 13

der Ramsau ab dem Jahr 1934. Als Stützpunkt Haupterwerbszweig der Ramsauer Bevölke- für Bergsteiger im Reiteralmgebirge eröffnet rung ist neben der Landwirtschaft der Touris- 1938 die neue Traunsteiner Hütte (1.560 m). mus, der gerade nach dem Wegfall der Mauer 1945 geht die Regierungsgewalt in die Hände und der Öffnung der Grenzen stark zunimmt. der amerikanischen Besatzungsmacht über. Trotzdem ist die Gemeinde bemüht, den Ab 1950 nimmt der Fremdenverkehr und „Sanften Tourismus“ zu praktizieren. Dabei das Bergsteigerwesen in der Ramsau wieder steht der Erhalt der Natur und der gewach- zu. Der Innsbrucker Bergsteiger Hermann senen bäuerlichen Kulturen stets im Vorder- Buhl heiratet „sein Generl“ aus der Ramsau grund. Errungenschaften wie der Bau der und verlegt nach dem Bau eines Hauses sei- zentralen Wasserversorgung, und der Abwas- nen Wohnsitz hierher. Buhl erlangt als Erst- serkanalisation oder des Gradierwerks sowie besteiger des Nanga Parbat (8125 m) am 3. Modernisierungsmaßnahmen bei privaten Juli 1953 und des Broad Peak (8.051 m) große und gewerblichen Unterkünften erhöhen den Berühmtheit. Nach der Rückkehr vom Nanga Erholungswert bei einem Aufenthalt in der Parbat wird Buhl in seiner Heimatgemeinde Ramsau. Dazu tragen auch die Anlegung neu- enthusiastisch gefeiert. Leider stürzt Buhl am er Themen-Wanderwege, wie des Ramsauer 27. Juni 1957 bei einem Besteigungsversuch Maler-Rundweges, des Mühlstein-Wegs, Alm- der 7.668 m hohen Chogolisa mit einer Wech- Erlebniswegs, und die Einrichtung der grenz- te tödlich ab und ist seitdem verschollen. In überschreitenden AlmErlebnisBus-Linie bei. der Ramsau erinnert eine Marmorplatte an Für Gäste, die das Hochgebirge erkunden der Friedhofsmauer und ein Bergsteiger-Eh- wollen, steht eine Reihe von erfahrenen Berg- renmal vor der Tourist-Information an den führern zur Verfügung. Erwiesenermaßen ge- Ausnahme-Bergsteiger. hört Ramsau deutschlandweit zu den Orten 1976 erhält Ramsau das Prädikat „Heilklima- mit der höchsten Dichte an staatlich geprüf- tischer Kurort‘, und 1978 setzt der Bayerische ten Berg- und Skiführern. Staat mit der Gründung des Nationalparks Berchtesgaden ein wichtiges Zeichen für den Umwelt- und Naturschutz in Bayern.

Ramsauer Bergführer vor der Pfarrkirche Buchtipp: Ramsau, so wie‘s früher war. Herausgeber: Arbeitskreis Dorferneue- rung Ramsau der Gemeinde Ramsau Ramsau und Hintersee in der Malerei des 19. Jahrhunderts. Herausgeber: Tourist-Information Ramsau Alpingeschichte kurz und bündig Herausgeber: Deutscher Alpenverein Die Bücher sind erhältlich in der Tourist-In- formation Ramsau, www.ramsau.de 14 Besonderheiten

Ramsauerinnen in festlicher Tracht in der Wallfahrtskirche Maria am Kunterweg.

„Wo der Watzmann steigt hoch hinein weitere Gipfel, so die Watzmannfrau und die ins Blau...“ sieben Kinder, bei deren Anblick man unwill- Diese Strophe aus einem im vorigen Jahr- kürlich an die „Watzmannsage“ erinnert wird, hundert geschriebenen Lied über die Ram- wonach der herrschsüchtige König „Watze“ sau spiegelt die Dominanz dieses Berges in- mitsamt Frau und Kindern wegen ihrer Grau- mitten der zahlreichen anderen Erhebungen samkeit versteinert wurden. des Berchtesgadener Landes wider. Und Schon im Jahr 1800 wurde der Watzmann von tatsächlich ist der Watzmann mit seinen dem aus Slowenien stammenden Theologen 2.713 Metern nicht nur der höchste Berg Valentin Stanic erstmals über den leichteren des Berchtesgadener Landes, auch deutsch- Anstieg von der Ramsauer Seite bestiegen. landweit gehört er zu den höchsten Gipfeln. Sehr viel schwieriger ist die Besteigung des Gemessen an der Tatsache, dass der Zug- Watzmanns vom Königssee über die Watz- spitzgipfel zur Hälfte nach Österreich gehört mann-Ostwand, der höchsten Wand der und dass sich der Watzmann vollständig auf Ostalpen. Seit der Erstbesteigung durch den deutschem Gebiet befindet, ist er sogar der Ramsauer Bergführer Johann Grill, genannt Höchste. Höchster Punkt des markanten Ber- „Kederbacher“, zusammen mit dem Wiener ges ist die Mittelspitze (2.713 m), die beiden Otto Schück im Jahr 1881 hat die Wand schon anderen Gipfel, das Hocheck (2.651 m) und rund 100 Todesopfer gefordert. Die erste die Südspitze (2.712 m) sind etwas niedriger. Winterbesteigung der Ostwand gelang auch Zum Watzmannmassiv gehören aber noch einem berühmten Einwohner der Ramsau: 15

Am 28. Februar 1953 schaffte Hermann Buhl Auch in Kreisen der Maler und Künstler fand im Alleingang als Vorbereitung zur späteren der Watzmann schon in früherer Zeit große Erstbesteigung des Nanga Parbats das schier Anerkennung. Gemälde von Julius Lange, Unmögliche. Heute ist der Watzmann ein Do- Ludwig Richter und Caspar David Friedrich rado für alle Bergbegeisterten mit zahlreichen zeugen von einem hochwertigen Motiv für Besteigungsmöglichkeiten und Klettertouren diese Maler. Auch in der Literatur findet die verschiedener Schwierigkeitsgrade. Attraktivität des Berges seinen Niederschlag. Ein beliebter Bergsteiger-Treffpunkt ist das So spielt der Watzmann im Roman des gro- im Jahr 1888 auf 1.930 Metern Höhe erbaute ßen deutschen Schriftstellers Ludwig Gang- Watzmannhaus. 14 Monate dauerte damals hofer „Die Martinsklause“ eine Hauptrolle. die Bauzeit, weil das gesamte Baumate- Neben dem eingangs erwähnten Ramsau- rial vom Tal auf den Berg getragen werden er-Lied von Edmund Ackermann erwies auch musste. Inzwischen wurde das der Alpen- der österreichische Liedermacher Wolfgang vereins-Sektion München gehörende Haus Ambros mit dem Musical „Der Watzmann mehrfach erweitert und zu einer modernen ruft“ dem Berg seine Reverenz. Berghütte ausgebaut. Für Speis und Trank Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurde sorgen die Wirtsleute, und auch gepflegte mehrfach versucht, den Watzmann mit einer Räumlichkeiten zum Übernachten stehen Bergbahn zu erschließen. Dieses Ansinnen bereit. Das Watzmannhaus ist ein beliebter konnte von Verfechtern des Naturschutzes Ausgangspunkt für weitere Touren. Doch nur mit zäher Energie und gegen viele Wider- sehr erfahrenen und ausdauernden Berg- stände verhindert werden. Im Rahmen der steigern mit entsprechender Ausrüstung ist Errichtung des Alpennationalparks Berchtes- eine Überquerung des Watzmanngrates mit gaden wurden alle Pläne zur Errichtung einer einem schwierigen Abstieg ins Wimbachgries Aufstiegshilfe auf den Watzmann endgültig vorbehalten. zu den Akten gelegt.

An der Falzalm auf dem Weg zum Watzmann 16

Der Hintersee mit Blick ins Blaueiskar

Der Hintersee – ein Relikt aus lerklause“, dem Gasthof Auzinger, namhafte vergangener Zeit Maler, um den idyllischen Gebirgssee von Ein gewaltiger Felssturz mit einem Volumen verschiedenen Perspektiven aus zu verewi- von etwa 15 Millionen Kubikmeter Gestein gen. Eine wertvolle Malerchronik, heute im war die Grundlage für die Bildung des male- Besitz der Gemeinde Ramsau, erinnert an die- risch gelegenen Hintersees westlich der Ge- se Zeit. In ihr finden sich Bilder von Wilhelm meinde Ramsau. Vor ca. 3.500 Jahren stürzte Busch, Carl Rottmann, Ludwig Richter, Fried- auf einer Breite von 400 bis 500 Metern ein rich Gauermann und Ferdinand Waldmüller. mächtiger Gesteinsabbruch in das Tal des Der Rundweg um den malerischen See wird Klausbachs. Dieser wurde zu einem See auf- zu jeder Jahreszeit von zahllosen Erholungs- gestaut und durch Ablagerungen ehemaliger suchenden begangen und ist nach einem Gletscher in die heutige Form gebracht. Sein berühmten Mitglied des bayerischen Königs- glasklares Wasser, in dem sich die umliegen- hauses, Prinzregent Luitpold (1821-1912) be- den Berge spiegeln, macht ihn zu einem be- nannt. Dieser hielt sich ebenfalls gerne im gehrten Fotomotiv. Aber nicht nur bei den 1867 errichteten Forsthaus auf und genoss Freunden der Fotografie erfreut sich der neben seiner Jagdleidenschaft im umliegen- Hintersee größter Beliebtheit, auch Künstler den Hochgebirge auch den Blick auf den See. und Landschaftsmaler finden hier Anreize Eine Marmortafel am Seeufer zeugt von der für ihre Kunstwerke. Schon vor mehr als 100 Anwesenheit des beliebten bayerischen Mo- Jahren trafen sich in der nahe gelegenen „Ma- narchen. Die Wanderparkplätze am Hinter- 17

Brücken und Holzstege für jedermann be- quem zu begehen. Und der Betrachter des reißenden Gebirgsbaches kann aus sicherer Warte die Gedanken des Dramatikers und Lyrikers Friedrich von Schiller nachvollziehen. Allerdings ist der Klammsteig nichts für Was- serscheue, denn von unten „wallet und siedet“ es, und von oben stürzen sich Wasserfälle in die „dampfende Gischt“ und den Besucher umgibt ein feiner Sprühnebel, der sich über Gesicht und Haare legt. Zudem tropft es aus den steilen, hoch aufragenden Felswänden. Fast könnte man meinen, die Tropfen sind Vorboten eines herannahenden Gewitters. Tief ins Gestein gefressen hat sich der bestän- dige Lauf des Wimbachwassers. So gibt es Rin- nen und Rutschen, die in einem kreisrunden „Gumpen“ enden. Dort kommt das Wasser kurzfristig zur Ruhe, ja es lädt sogar zu einem Bad wie in einem Whirlpool ein. Aber schnell stürzen sich die Wassermassen wieder in die Tiefe und zwängen sich über Steine und hän- gen gebliebene Baumstümpfe durch die enge Schlucht ins Freie. Bei genauer Betrachtung des Naturschauspiels ergeben sich viele inter- see sind auch Ausgangspunkte für zahlreiche essante Details wie verschiedenartige Moose Wanderungen und Hochgebirgstouren. Gut und Flechten, die einzelne in die Klamm ein- erschlossene Wege und Steige durch den Na- dringende Sonnenstrahlen in eine Vielzahl tionalpark Berchtesgaden führen zu Almen, von bunten Farben zerlegen. Versteinerungen Berghütten und zu Gipfeln mit prächtiger im abgeschliffenen Fels erinnern an die Zeit, Aussicht auf die Bergwelt des Berchtesgade- als noch Meerwasser die Felsen umspülte. ner Landes. Ein beliebter Ausflug führt zur in Die von Mai bis Ende Oktober geöffnete Wim- den Wintermonaten geöffneten Wildfütte- bachklamm ist vom Parkplatz Wimbachbrü- rung im Klausbachtal. Auch die von der Na- cke in ca. 20 Minuten gut zu erreichen und tionalparkverwaltung geführten Adlerwan- kann auf dem Weg in das Wimbachtal auch derungen finden großen Zuspruch. oberhalb umgangen werden. Ein Abstecher in die Klamm lohnt sich aber allemal. Nach Die Wimbachklamm dem Verlassen der Klamm am oberen Ende Seit 1847 ist die Wimbachklamm am Eingang öffnet sich nach kurzer Wegstrecke die Breite zum Wimbachtal zwischen Watzmann und des Wimbachtales mit sehenswerter Aussicht Hochkalter für die Allgemeinheit begehbar. auf die Sanddünen des Wimbachgrieses und Vorher wagten sich nur einige verwegene auf die umliegenden Berge. Im weiteren Weg- Holzknechte in die Schlucht, um verkeilte verlauf laden das Wimbachschloss und die Holzstämme weiter zum Holzlagerplatz zu Wimbachgrieshütte mit einem breiten An- triften. Heute ist die Klamm über gesicherte gebot an Speisen und Getränken zur Rast ein. 18

Die Bindalm mit den Felszacken der Reiteralm im Hintergrund

Das Almwesen aus behauenen Balken errichtete Gebäude, Im Berchtesgadener Land bestand an güns- welches oft auf einem tigen Stellen vermutlich schon in vorchrist- Sockel aus Steinen ruht, ist mit Schindeln licher Zeit Almwirtschaft. Die Weideflächen gedeckt. Die Lärchenholzschindeln werden wurden auf die Hochlagen ausgedehnt, um nicht genagelt und stattdessen mit liegenden eine zusätzliche Futterquelle für das Vieh zu Holzstangen und Steinen beschwert. schaffen. Durch jahrundertelange Pflege ent- Die Alm wird von einer Sennerin oder einem stand an der Obergrenze bäuerlicher Existenz Senn betreut, die während des Almsommers eine Kulturzone. von Ende Mai/Anfang Juni bis Ende Septem- Almsiedlungen finden sich in Höhenlagen ber/Mitte Oktober im Kaser wohnen und zwischen 600 und 2.000 Metern. Die am wei- arbeiten. Die Milch wird an Ort und Stelle zu testen entfernt gelegenen konnten mit dem Käse, Butter oder Topfen verarbeitet. Zur Brot- Vieh früher nur in mehreren Tagesmärschen zeit werden die Gäste mit diesen Produkten erreicht werden. Viele der heutigen Bergpfa- bewirtet. de, die nur geübten Bergsteigern empfohlen Traditionell bewirtschaftete Almen in Ramsau werden, waren ursprünglich Viehtreiberwege. und Umgebung: Schapbachalm, Kühroint- Die Almhütten werden hier, abgeleitet vom alm, Stubenalm, Halsalm, Ragertalm, Bind- lateinischen Wort „casa“ (Hütte), Kaser ge- alm, Kammerlingalm, Kallbrunnalm, Mordau- nannt und aus Materialien der unmittelbaren alm, Moosenalm, Anthauptenalm, Schwarz- Umgebung gebaut. Das in Blockbauweise bachalm. 19

Direktvermarktung In einer Röhrenleitung, einer Art „Pipeline“, Seit einigen Jahren befindet sich auf dem wurde von 1817 bis 1960 das in den Sudpfan- Hochalmgebiet der Kallbrunnalm (Gemein- nen des Bergwerks gewonnene flüssige Salz, degebiet des Bergsteigerdorfes Weißbach b. die Sole, in hölzernen Rohren übers Gebirge Lofer) eine Käserei, in der die Milch der dort nach Reichenhall gepumpt. Eine leichtere weidenden Kühe vor Ort in großem Umfang und kürzere Trasse über den Hallthurm in Bi- zu Bergkäse und Tilsiter verarbeitet wird, mit schofswiesen schied aus, da diese damals auf dem wiederum Groß- und Kleinhandel belie- salzburgischem Gebiet lag. fert werden. Der Direktverkauf befindet sich Im Auftrag von König Max I. von Bayern über- im Erdgeschoss des Almgebäudes. nahm der Ingenieur Georg von Reichenbach im Jahr 1816 die Planung und den Bau der Der Soleleitungsweg Soleleitung, die zu den technischen Großta- Nicht ohne Grund bezeichnen die Einheimi- ten jener Tage zählt. Um die Höhe zu über- schen den Soleleitungsweg als „Balkon des winden, waren Pumpen notwendig. Die lieben Gottes“. Wassersäulenmaschine bei Ilsank (Gemeinde ) im Tal der Ramsauer Ache Dieser Abschnitt der 29 Kilometer langen, drückte die Sole 356 Meter hoch und galt als ehemaligen Soleleitung von Berchtesgaden die damals größte Maschine der Welt. 1961 nach Reichenhall bietet zwischen Söldenk- wurde die Soleleitung nach Inbetriebnahme öpfl und Taubensee herrliche Ausblicke ins der neuen Leitung über Hallthurm stillgelegt. Ramsauer Tal. Auf dem beliebten Wanderweg befindet sich als markanter Zeuge aus der Zeit der Soleleitung ein kurzer, begehbarer Soleleitungstunnel. Soleleitung 20 Tourentipps Sommer

Morgensonne im Blaueiskar

WANDERUNGEN

Ramsauer Malerweg Ramsauer Soleleitungsweg Weg-Nr.: 64; 62 Weg-Nr.: 65; 1 Länge gesamt: 12 km Länge gesamt: 12,5 km Höhendifferenz:300 m Höhendifferenz: 400 m Zeit gesamt: 4 Std. Zeit gesamt: 5 Std. Schwierigkeitsgrad: leicht Schwierigkeitsgrad: leicht Ausgangspunkt: Parkplatz Neuhausenbrücke Ausgangspunkt: Parkplatz Neuhausenbrücke Entlang der Ramsauer Ache wandern wir über Wir starten nahe der Ramsauer Ortsmitte und die Gletscherquellen und die Marxenklamm wandern in westlicher Richtung zur weltbe- in Richtung Hintersee. Auf dem Weg passie- kannten Ramsauer Pfarrkirche St. Sebastian. ren wir den wild romantischen Zauberwald, Von dort weiter, vorbei an der ehemaligen eines der 100 schönsten Geotope in Bayern. Stiftstaverne Oberwirt zum Kunterweg. An Wir umrunden den Hintersee. Der Rückweg der sehenswerten Wallfahrtskirche Maria am führt uns über den Wartstein, der einen herr- Kunterweg vorbei zur Hindenburglinde. Von lichen Blick über die majestätischen Berge hier leicht rechts zum Soleleitungsweg in und den malerischen Hintersee bietet. Vorbei Richtung Zipfhäusl und Söldenköpfl. Der na- an der im Wald gelegenen Wallfahrtskirche hezu ebene Weg bietet auf halber Hanghöhe Maria am Kunterweg erreichen wir die Pfarr- in idealer Südlage paradiesische Aussichten kirche der Ramsau, St. Sebastian, die schon ins Wimbachtal und ins Ramsauer Tal. Ein zu Beginn des 19. Jahrhunderts viele Künstler Infostand zeigt die originalen Holzröhren und und Landschaftsmaler in die schöne Ramsau Details zur Geschichte der Soleleitung. Um lockte. das Vergnügen perfekt zu machen, erwarten 21

uns auf der Wegstrecke zahlreiche Gasthäu- Alm-Erlebnis-Weg ser. Vom Söldenköpfl hinab nach Ilsank. Von AV-Weg: 470; 475; 479 hier bringt uns ein Linienbus (846) bequem Länge gesamt: 12 km zurück nach Ramsau. Höhendifferenz: 650 m Zeit gesamt: 4 ½ Std. Halsalm - Adlerweg Schwierigkeitsgrad: mittelschwer Weg-Nr.: 63 Ausgangspunkt: Parkplatz Schwarzbach- Länge gesamt: 6 km wacht Höhendifferenz: 450 m Die Bergbauern haben von der Natur gelernt Zeit gesamt: 3 ½ Std. und die Almwirtschaft optimal den Bedingun- Schwierigkeitsgrad: leicht gen im Gebirge angepasst. Sie können unter- Ausgangspunkt: Parkplatz Nationalpark- wegs bei frischer Milch und einer herzhaften Infostelle Hintersee Brotzeit aufschlussreiche Einblicke in den All- Mit etwas Glück können Sie die Könige der tag der Sennerinnen und Senner gewinnen. Lüfte in freier Wildbahn beobachten, wenn Wir starten an der Schwarzbachwacht auf auch aus gehörigem Abstand. Nach dem dem AV-Weg 470 zur Moosenalm, dann über ersten Stück auf der asphaltierten Hirsch- die Lattenbergalm hinunter zur Mordaualm bichlstraße zweigt der Weg nach rechts zur und von dort zurück zum Taubensee an der Halsalm und zum Böslsteig ab. Es geht steil Alpenstraße. bergauf, bis sich der Wald lichtet und die Halsalm in einem sanften Sattel auftaucht. Zurück geht es in östlicher Richtung über einen schmalen Pfad zum Hintersee und von dort wieder zum Ausgangspunkt (Fernglas mitnehmen). Aussicht von der Halsalm auf Ramsau und Hoher Göll 22

Toter Mann und Soleleitungsweg Klausbachtal Weg-Nr.: 66; 67; 1; 68 Weg-Nr.: 481 Länge gesamt: 12 km Länge einfach: 7 km Höhendifferenz: 500 m Höhendifferenz: 400 m Zeit gesamt: 4 Std. Zeit gesamt: 2 ¼ Std. Schwierigkeitsgrad: leicht Schwierigkeitsgrad: leicht Ausgangspunkt: Parkplatz Schwarzecker Ausgangspunkt: Parkplatz Hirschbichlstraße Straße Der Weg folgt der historischen Salzhandels- Vom Parkplatz am Hochschwarzeck nehmen route von Ramsau über den Hirschbichlpass wir den Weg-Nr. 66/67 zum Hirschkaser/Toter nach Weißbach bei Lofer. Am Klausbach ent- Mann. Alternativ kann man auch die Sessel- lang führt der Weg durch das sanft anstei- bahn zum Hirscheck benützen. Hier oben gende Tal aufwärts. Zuerst wechseln Weide- offenbart sich uns ein majestätischer Aus- flächen und lichter Mischwald, später geht es blick mit 360°-Panorama auf alle Berge der steiler durch dichte Nadelwälder, über unzäh- Region. Von der Bezoldhütte über den Brei- lige Quellen und munter sprudelnde Bergbä- triedelsteig wandern wir zur Berggaststätte che, vorbei an den majestätisch aufragenden Söldenköpfl und zum Soleleitungsweg. Die- Felsabstürzen der Ramsauer Dolomiten über ser führt uns auf immer gleicher Ebene vorbei die malerische Bindalm zum Grenzgasthaus am Berggasthof Gerstreit zur Gaststätte Zipf- Hirschbichl. (Lohnenswert ist auch ein Abste- häusl. Mit einem letzten kleinen Anstieg über cher zur Litzlalm: 2,5 km Länge, ¾ Std. Geh- den Schwarzecker Weg gelangen wir zurück zeit, 175 Höhenmeter). zum Ausgangspunkt. Mit dem AlmErlebnisBus, der einzigen Bus- linie im Nationalpark, kann die Strecke belie- Rund um den Schmuckenstein big verkürzt werden. Weg-Nr.: 75 Länge gesamt: 8,5 km Durch das Wimbachtal zur Höhendifferenz: 250 m Wimbachgrieshütte Zeit gesamt: 3 Std. Weg-Nr.: 421 Schwierigkeitsgrad: leicht Länge einfach: 8,5 km Ausgangspunkt: Parkplatz Hochschwarzeck Höhendifferenz:700 m Zunächst auf der asphaltierten Straße „am Zeit gesamt: 3 ¼ Std. Gseng“ bergauf bis zum Schmuckenlehen, Schwierigkeitsgrad: leicht einem der höchstgelegenen Bergbauernhöfe Ausgangspunkt: Parkplatz Wimbachbrücke im Berchtesgadener Land. Von hier bergauf Das Wimbachtal bietet uns ein unvergleich- den Wanderweg 75 „rund um den Schmuck- liches Naturerlebnis mit der Wimbachklamm enstein“ nehmen. Rechts haltend, erreichen und dem imposanten Schuttstrom ab der wir durch wunderschönen Bergwald mit Mitte des Tals zwischen Watzmann und Ausblicken auf das Lattengebirge die Mor- Hochkalter. Nachdem wir die sehenswerte daualm, die im Almsommer bewirtschaftet Klamm am Taleingang passiert haben, führt ist. Über das Almfeld halten wir uns links zur der Weg nun mäßig steil, aber kontinuierlich Gsengschneid/Hochschwarzeck, wo wir un- ansteigend, vorbei am Wimbachschloss, ehe- seren Ausgangspunkt wieder erreichen. mals Jagdschloss der bayerischen Könige, zur Wimbachgrieshütte. 23

In der Wimbachklamm

BERGTOUREN

Von der Wimbachgrieshütte zum Schärtenspitze (2.153 m) Funtensee (Kärlingerhaus) Weg-Nr.: 482 Weg-Nr.: 421 Länge einfach: 6,8 km Länge einfach: 9,3 km Höhendifferenz: 1.375 m Höhendifferenz: 775 m Zeit gesamt: 4 ½ Std. Zeit gesamt: 4 ½ Std. Schwierigkeitsgrad: bis Blaueishütte leicht, Schwierigkeitsgrad: schwer zur Schärtenspitze schwer Ausgangspunkt: Wimbachgrieshütte (bis Ausgangspunkt: Parkplatz Seeklause am hier wie bei vorheriger Tour) Hintersee Von der Wimbachgrieshütte durch das hinte- Vom Parkplatz am Hintersee steigen wir über re Wimbachtal zum Trischübelpass (1.764 m) die Schärten-Alm zielstrebig in 3 h zur Blau- in ca. 1 ¼ Std. aufsteigen. eishütte auf. Die Hütte markiert den Fuß eines Danach in das schutterfüllte Kar hinab zu imposanten Gletscherkars, im Norden liegt dem nach rechts führenden Oberlahnersteig. tief unten der romantische Hintersee. Unter- Über den schwierigen, stellenweise versicher- wegs zur Schärtenspitze können wir den ten Bergsteig rechts haltend zum Funtensee/ Blaueisgletscher, den nördlichsten Gletscher Kärlingerhaus. der Alpen, eingehend bestaunen. Der Steig zur Schärtenspitze ist stellenweise ausgesetzt und mit Drahtseilen versichert. 24

Aufstieg zur Schärtenspitze mit Eisbodenscharte und Blaueisspitze im Hintergrund

Hochalm und Wimbachschloss Von der Hochalm über die Eisenboden- AV-Weg: 486 und 2 scharte zur Blaueishütte Länge gesamt: 13,5 km AV-Weg: 486 (teilweise) Höhendifferenz: 870 m Länge gesamt: 3,3 km Zeit gesamt: 6 Std. Höhendifferenz:650 m Schwierigkeitsgrad: Zeit gesamt: 2 ½ Std. bis Hochalm leicht, Schwierigkeitsgrad: schwer Abstieg zum Wimbachschloss schwer Ausgangspunkt: Parkplatz Pfeiffenmacher- Ausgangspunkt: Parkplatz Pfeiffenmacher- brücke brücke Zuerst über Eckaualm zur Hochalm, Weg. Nr. Vom Parkplatz Pfeiffenmacherbrücke geht es 486 (wie bei vorheriger Tour). Bei der Hütte über einen Forstweg, der im Winter auch als auf der Hochalm (1.500 m) den zunächst flach Rodelbahn genutzt wird, hinauf zur Eckaualm, nach rechts verlaufenden Steigspuren folgen. die man nach ca. 1 ½ Std. erreicht. Weitere Auf gut kenntlichem Steig über die steile, 1 ½ Std. benötigt man zur unbewirtschafteten wellige Hochfläche der Hochalm bis zu einem Hochalm. Schuttkegel aufsteigen, von hier nach rechts Der Abstieg zum Wimbachschloss (ca. 1 ½ in die versicherte, felsige Rinne zur Eisboden- Std.) ist schwierig und steil. Vom Wimbach- scharte (2.049 m). Zur Schärtenspitze wendet schloss geht es talauswärts zur Wimbach- man sich nach rechts und folgt dem ausge- brücke und von dort auf dem Fußweg (Nr. 2) prägten, stellenweise versicherten Grat nach zur Ramsauer Ortsmitte und zum Ausgangs- Norden. Kurz vor dem Gipfel mündet der punkt. Anstieg von der Blaueishütte ein. Über den versicherten Gipfelaufbau zur Schärtenspitze (2.153 m) aufsteigen. Abstieg über Blaueis- hütte nach Ramsau. 25

Kühroint & Archenkanzel Die Tour führt uns durch das Wimbachtal über AV-Weg: 442; 443 das Wimbachschloss bis hin zur Wimbach- Länge einfach: 9 km grieshütte. Weiter über die verfallene Trischü- Höhendifferenz:850 m belalm und die Sigeretplatte hinunter zur Zeit gesamt: 3 ¾ Std. Wallfahrtskirche St. Bartholomä am Königs- see. Über diesen gelangen wir per Schiff zur Schwierigkeitsgrad: leicht Anlegestelle und mit dem Bus über Berchtes- Ausgangspunkt: Parkplatz Wimbachbrücke gaden zurück zum Ausgangspunkt. Ein leichter Forststraßenanstieg, der uns durch das Hochtal über die Schapbachalm Watzmannhaus - Watzmann-Hocheck zur Kührointhütte führt. Von dort aus ist es AV-Weg: 441 lohnend, den Ausflug zu einem der schöns- Länge einfach: 9,5 km ten Tiefblicke auf den Königssee, der Ar- Höhendifferenz: 2.050 m chenkanzel, zu machen. Der Abstieg über Zeit gesamt: 6 ½ Std. den Rinnkendlsteig nach St. Bartholomä ist Schwierigkeitsgrad: ein versicherter Bergsteig. Auf diesem Steig bis Watzmannhaus mittel, herrscht stellenweise Steinschlaggefahr. zum Hocheck schwer Ausgangspunkt: Parkplatz Wimbachbrücke Rund um den Watzmann Wir folgen dem Weg 441 über die Stuben- AV-Weg: 411; 419; 421 alm zur Mitterkaseralm, beide Almen sind Länge gesamt: 20 km im Sommer bewirtschaftet. Über die Falzalm Höhendifferenz: 1.250 m gelangen wir zum Watzmannhaus auf 1.930 Zeit gesamt: 10 Std. m Höhe. Ein anspruchsvoller bis schwieri- Schwierigkeitsgrad: mittel, ger, stellenweise versicherter alpiner Anstieg Sigeretplatte schwer führt uns über den breiten Gipfelrücken auf Ausgangspunkt: Parkplatz Wimbachbrücke das Watzmann-Hocheck (2.651 m).

Abstieg von der Watzmann-Südspitze 26

Watzmann-Überschreitung vom Hocheck Hochkalter-Überschreitung AV-Weg: 441 AV-Weg: 482 Länge: 14,4 km Länge gesamt: 19 km Höhendifferenz: Höhendifferenz: 1.825 m Aufstieg 250 m Zeit gesamt: 10 Std. Abstieg 2.300 m Schwierigkeitsgrad: Zeit gesamt: 11 ¼ Std. bis Blaueishütte leicht, danach schwer Schwierigkeitsgrad: schwer, Ausgangspunkt: Parkplatz Seeklause Kletterstellen bis II Vom Hintersee steigen wir zielstrebig zur Ausgangspunkt: Watzmann-Hocheck Blaueishütte auf. Die Hütte markiert den Fuß Die Überschreitung führt vom Hocheck zur eines imposanten Gletscherkars. Von dort aus Mittel- und Südspitze des Watzmanns ins wandern wir Steigspuren folgend über die Wimbachtal und zurück zur Wimbachbrücke. markante steile Schuttrinne rechts des Rot- Diese Unternehmung ist eine äußerst schwie- palfens bis unter die plattige Abschlusswand. rige und über längere Strecken versicherte al- Weiter geht es über den so genannten Schö- pine Gratüberschreitung, die die drei Haupt- nen Fleck (2.015 m) südwärts über den Rot- gipfel des Watzmanns miteinander verbindet. palfen (dieser kann auch westlich umgangen Die landschaftlich großartige und höchst werden). Kurz vor dem Gipfel des Hochkalters abwechslungsreiche Gratüberschreitung ist erfordert eine kleine Scharte noch einmal über weite Strecken durch Drahtseile, künst- eine kurze Klettereinlage, ehe wir unser Ziel liche Tritte und einzementierte Eisenstäbe auf 2.607 m erreichen und mit einem unver- versichert. Allerdings müssen auch längere gleichlichen Ausblick belohnt werden. Passagen ohne Seilsicherung überwunden Den Abstieg begehen wir durch das abge- werden. Die gesamte Überschreitung des legene Ofental, das einen sehr schwierigen Watzmanns sollte auch bei einer Übernach- alpinen Steig aufweist, der auch Kletterpassa- tung auf dem Watzmannhaus in Bezug auf gen enthält. die konditionellen und alpinen Ansprüche in keinem Fall unterschätzt werden. Auch der Abstieg von der Südspitze ins Wimbach- tal ist äußerst schwierig und nur an wenigen Stellen versichert. Weitere Information zur sicheren Durchführung der Watzmann-Über- schreitung gibt die Broschüre des DAV „Der Watzmann - Sicher auf den König der Berch- tesgadener Alpen“, erhältlich u.a. in der Tou- rist- Information Ramsau.

Das Hochkaltermassiv von Nordwesten 27

Engertalm und weiter bis zur wunderschönen Bindalm kurz vor der Passhöhe Hirschbichl. Bis hier geht auch von ca. Mitte Mai bis An- fang Oktober der AlmErlebnisBus. Von der Bindalm links aufwärts (Weg 481) über Mittereisalm und Karlkopf (2.195 m) unschwer auf das Kammerlinghorn. Für den Rückweg können wir dieselbe Route wählen oder wir nehmen den Weg vom Karlboden (1.815 m) links hinab zu den Kammerlingal- Almmesse auf der Bindalm men und zum Hirschbichl (Haltestelle Alm- ErlebnisBus). Kammerlinghorn (2.484 m) Reiter Steinberg (Böslsteig) AV-Weg: 2/ 481 AV-Weg: 472 Länge einfach: 12 km Höhendifferenz: 1.750 m Länge einfach: 6,8 km Zeit einfach: 7 Std. Höhendifferenz: 1.300 m Schwierigkeitsgrad: Hirschbichl leicht, Kam- Zeit einfach: 6 Std. merlinghorn mittel Schwierigkeitsgrad: schwierig Ausgangspunkt: Parkplatz Hirschbichlstraße Ausgangspunkt: Parkplatz Hirschbichlstraße Von der Nationalpark-Infostelle Hintersee Nach ca. 300 m auf der asphaltierten Hirsch- (Klausbachhaus) folgen wir zunächst der as- bichlstraße zweigt der Weg rechts zur Hals- phaltierten Straße 300 m, dann auf gut aus- alm/Böslsteig ab. Erreicht man die Halsgrube, gebautem Kiesweg über die Hängebrücke zur hält man sich zunächst leicht links abwärts.

Das Reiteralm-Massiv – auch die "Ramsauer Dolomiten" genannt 28

Die Halsgrube querend in westlicher Rich- MOUNTAINBIKEN tung, steigt man steil über teils baumbestan- dene, teils steinige Grashänge in kurzen Keh- Wimbachbrücke-Schapbachalm-Kühroint ren zum Fuß der Felswände. Von dort weiter Länge gesamt: 15,5 km aufwärts den drahtseilversicherten Steig ins Höhendifferenz: 780 m untere Wagendrischlkar und zum darüber Zeit einfach: 2 ½ Std. liegenden Reiter Steinberg. Dann über die Schwierigkeitsgrad: mittel Steinberggasse hinab ins Reitertret und über Wegbeschaffenheit: Almfeld rechts (östlich) zur Neuen Traun- Asphalt: 0,9 km steiner Hütte. Abstieg über Wachterlsteig- Forstweg: 14,6 km Taubensee-Hintersee. Ausgangspunkt: Parkplatz Wimbachbrücke Mayrbergscharte (2.053 m) Vom Parkplatz links über die Brücke und den über Schaflsteig zunächst asphaltierten Schapbachweg berg- auf. Auf stetig ansteigender Forststraße zur AV-Weg: 473 Länge einfach: 3,8 km Schapbachalm am Fuße der Watzmann-Frau Höhendifferenz: 1.125 m und in langen, mittelsteilen bis steilen Keh- Zeit einfach: 3 Std. ren zur Kührointalm. Tipp: Den Abstecher zur Schwierigkeitsgrad: schwierig Archenkanzel mit Tiefblick auf den Königssee Ausgangspunkt: Engertalm (bis zur Engert- noch mitnehmen, wobei man mit dem MTB Holzstube mit dem AlmErlebnisBus vom nur bis zur Wendeplatte fahren darf. Unver- Parkplatz Hirschbichlstraße) gesslicher Tiefblick auf den Königssee! Von der Haltestelle Engert-Holzstube (Alm- Rund um die Reiteralm ErlebnisBus-Linie 847), ca. 250 m der Asphalt- Länge gesamt: 51,4 straße taleinwärts folgen, bis kurz vor der En- Höhendifferenz: 1.130 m gertalm (965 m) der Schaflsteig nach rechts Zeit einfach: 5 Std. abzweigt. Er führt in steilen Kehren durch den Bergwald empor. Über latschenbewachsenen Schwierigkeitsgrad: schwer Kamm zwischen Stadelgraben und Mühl- Wegbeschaffenheit: sturzgräben mit wechselnder Steilheit, teils Asphalt: 28,8 km in steilen, sandigen Latschengassen zu einer Forstweg: 22,6 km kleinen Scharte hinauf. Ausgangspunkt: Nationalpark Informations- stelle, Hirschbichlstraße Weiter an einem Geländerücken folgend auf- wärts, bis bei ca. 1.800 Hm nach links über Vom Parkplatz Hirschbichlstraße geht’s am Schrofen und brüchigen Fels zum Sockel linken Ufer des Hintersees entlang bergauf der Stadelmauer gequert werden kann. Am zum Taubensee und weiter zur Schwarzba- Wandfuß entlang, unterhalb eines markan- chalm. Nun den Schwarzbach bis Unterjetten- ten Felsturms (Stegerturm) vorbei, bis zum berg folgen. Danach durch das Saalachtal mit Beginn des Klettersteiges hinüberqueren und seiner vielfältigen Bergwelt am Ufer der Saa- durch eine Felsrampe, die in eine Geröllrinne lach flussaufwärts Richtung , übergeht, zur Mayrbergscharte aufsteigen. Unken, Lofer bis nach St. Martin. Ein langer Von hier sind verschiedene (schwierigere) Anstieg durch das Wildental führt hinauf zum Gipfelanstiege möglich (Wagendrischlhorn, Hirschbichl und wieder zurück durch den Na- Stadelhorn), auch der Abstieg zur Neuen tionalpark Berchtesgaden (Klausbachtal) zum Traunsteiner Hütte. Ausgangspunkt Parkplatz Hirschbichlstraße. 29

Hintersee - Kallbrunnalm Schwarzbachwacht – Anthauptenalm Länge gesamt: 31,8 km Länge gesamt: 26 km Höhendifferenz: 910 m Höhendifferenz: 660 m Zeit einfach: 4 Std. Zeit einfach: 2 - 3 Std. Schwierigkeitsgrad: mittel Schwierigkeitsgrad: mittel Wegbeschaffenheit: Wegbeschaffenheit: Asphalt: 15,9 km Asphalt: 13,2 km, Forstweg: 15,9 km Forstweg: 12,8 km Ausgangspunkt: Nationalpark Informations- Ausgangspunkt: Parkplatz Neuhausenbrücke stelle, Hirschbichlstraße Zunächst fahren wir auf der Ortsstraße in Vom Parkplatz Hirschbichlstraße durch das westlicher Richtung in die Ortsmitte, vorbei Klausbachtal zur Berggaststätte am Hirsch- an der weltberühmten Pfarrkirche St. Sebas- bichl und von dort über das Forsthaus Falleck tian rund 1,5 km bis zur Lattenbachbrücke. auf teilweise steiler Forststraße zur wunder- Hier zweigen wir rechts ab auf die Alte Rei- schönen Kallbrunnalm. 16 Berchtesgadener chenhaller Straße, die uns bis zur Passhöhe und 15 Pinzgauer Almbauern bewirtschaften Schwarzbachwacht führt. Von hier zweigt diese Alm, die urkundlich 1386 das erste Mal rechts der Forstweg in Richtung Anthaupte- erwähnt wurde. Tipp: Eine Bereicherung ist nalm ab, der mäßig, aber kontinuierlich stei- der Abstecher zum Dießbachstausee. gend durch die Weißwand im Lattengebirge zu dieser ruhig gelegenen, romantischen Alm führt. Tipp: Bei der hinteren Almhütte links noch zur Vogelspitze zu Fuß in ca. ¼ h gehen, wunderschöner Aussichtspunkt! Auf dem Weg zur Anthauptenalm 30

Schärtenspitze Westwand - Logig Line ( V ) 31

KLETTERN IM BLAUEISKAR

Steiler, fester, gutgriffiger Fels ... Eine fast -un Hier gibt es für jeden „seine“ Route, ganz egal begrenzte Menge an Boulderblöcken, gut ob Anfänger, Extremkletterer, Boulderer oder gesicherte Sportkletterrouten oder ernste Alpinist. Beispielhaft für die Vielzahl an Rou- Alpinunternehmungen in grandioser Umge- ten sind einige hier beschrieben. bung im Herzen des Nationalparks? Und das Zugang zur Blaueishütte: Ganze gewürzt mit einer bestens geführten Vom Parkplatz der Blaueishütte beim Hinter- Alpenvereinshütte, wo die größte Sorge des see in ca. 2 ¾ Std. und 850 Hm zur Blaueis- Gastes wohl sein dürfte, welchen der hausge- hütte. machten Kuchen er essen soll? Herzlich Willkommen im Kletter- und Boulder- eldorado rund um die Blaueishütte der DAV- Sektion Berchtesgaden!

Routen an der Schärtenspitze mit Bohrhakenabsicherung: Die Glorreichen 7 (VI+ , 280 m, 9 SL), Logig Line (V, 240 m, 8 SL), Anderl's Neubeginn (III+, 5 SL) Routen an der Schärtenspitze mit teilweiser Bohrhakenabsicherung: Ham-Ham (VI, 250 m, 8 SL), Blaueishendl (V+, 300 m, 7 SL), Westgrat (V+, 350 m), Waterpipe (VI-, 290 m, 7 SL) Durch's Fenster zum Zwerg (V, 275 m, 7 SL)

Übersicht Klettertouren an der Schärtenspitze

Anderl´s Neubeginn

Logig Line Westgrat Blaueishendl Variante durchs Fenster zum Zwerg Glorreiche 7 WaterPipe Ham Ham Logig Line 32

ALPINKLETTERN Kleinkalterwand „Weg der Methusalixe“ (VI+, 385 m, 14 SL) Blaueisumrahmung (Stellen IV, 8-10 h) Zustieg: Von der Blaueishütte dem Weg zum Blaueisgletscher folgen. Bei den Abzweigun- Großzügige Rundtour der Berge um das Blau- gen zu Hochkalter und Schärtenspitze gera- eiskar. Die lohnendsten Anstiege werden ver- deaus weiter, bis hinter dem Rotpalfen ein bunden, um Blaueisspitze und Hochkalter zu markantes steiles Schnee- bzw. Geröllfeld von überschreiten. der Rotpalfenschlucht in Richtung Gletscher Routenverlauf: Über Normalweg (1) oder herabführt. Über dieses am besten von links Nordostwand (bis III, 7 SL) auf die Schärten- her aufsteigen, bis bei erster Gelegenheit spitze und weiter zur Eisbodenscharte. Über nach links auf das steile, begrünte Band un- den Nordgrat auf die Blaueisspitze (Stellen IV terhalb der Kleinkalterwand hinausgequert und III, ca. 3 h), Gehgelände hinab zur Blaueis- werden kann. Auf diesem zu markanten, scharte. In ca. 30 Minuten auf den Hochkalter großen Felsblock aufsteigen. Und oberhalb (Passagen II, v.a. I oder Gehgelände). dieses Felsblocks schräg rechts über das zu- Der Abstieg folgt dem markierten Normal- nehmend steiler werdende Schnee- bzw. Ge- weg über Kleinkalter, Rotpalfen und Schönen röllfeld aufsteigen. Fleck zurück zur Blaueishütte. Route:14 SL mit 385 Klettermetern Absicherung: komplett mit Bohrhaken Schärtenspitze Westwand Abstieg: Vom Ende der Tour ca. 5 Min. gerade Hier befinden sich eine Fülle an gut mit Bohr- aufwärts zu riesigen Felsblöcken, hier unter- haken gesicherten alpinen Mehrseillängen- halb nach rechts zum Normalanstieg zum routen. Durch gute Absicherung, kurzen Zu- Hochkalter queren. In 1 – 1.5 h zurück zur stieg und gemäßigten Schwierigkeiten (III Blaueishütte. - VI+) bieten sich diese Routen für Anfänger und erste „Alpinversuche“ an. Rotpalfen-Ostwand „Requiem“ Zustieg: Von der Blaueishütte den Weg Rich- (VI, 280 m, 8 SL) tung Schärtenspitze folgen, auf dem Morä- Grandiose Kletterei in meist gutem Fels. Hier nenrücken auf dem Weg zum Steinberg an ist der versierte Alpinkletterer gefordert: den Wandfuß. 30 Minuten von der Hütte. Standplätze sind zwar gebohrt, für Zwischen- sicherungen muss aber zur Gänze selbst ge- Kleinkalterwand „Asterix“, sorgt werden. (VII-, 300 m, 13 SL) Zustieg: Von der Ruine der alten Blaueis- Zustieg: Dem Weg zum Blaueisgletscher hütte folgt man dem Weg zum Gletscher bis folgen und bis zum ersten Pfeiler links des auf Höhe der Rotpalfen-Ostwand. Nun quert Bandes am Wandfuß der Kleinkalterplatten man über Blöcke zu ihr hinüber. Der Einstieg aufsteigen. Über einen plattigen Vorbau (I-II) befindet sich 50 m links des Rotpalfen-Risses zum Wandfuß hinauf. Ca. 45 - 50 min von der unterhalb einer senkrechten Wasserrinne. Blaueishütte. Route: 8 SL mit 280 Klettermetern. Abstieg: Über die Route abseilen. Alternativ 150-200 Hm dem Grat in Verlängerung des Absicherung: Clean. Bohrhaken an den Pfeilers (III - IV) zum Normalanstieg des Hoch- Standplätzen, für die Zwischensicherungen kalters folgen. Auf diesem in 1 - 1.5 h zurück muss zur Gänze selbst gesorgt werden. zur Blaueishütte. Abstieg: Über die Route abseilen 33

Rotpalfen-Ostwand "Requiem": schon die 1. Länge der "Requiem" macht Lust auf mehr...

SPORTKLETTERN

Klettergarten „Eiswelle“ Zugang: Von der Blaueishütte zur Ruine der alten Blaueishütte, dann über Blöcke zur Schärtenwandverschneidung queren. Der Klettergarten befindet sich der Verschnei- dung. 15 - 20 min von der Blaueishütte. Ausrichtung: Ost Wandhöhe: 15 - 20 m Schwierigkeit: 4 bis 7+ 34

Bouldern im Blaueiskar 35

BOULDERN IM BLAUEISKAR KLETTERSTEIGE

Rund um die Blaueishütte kommen die Boul- Grünstein-Klettersteig derer voll auf ihre Kosten! (Schönau am Königssee) Im August 1908 brach ein großer Teil des Moderner Sport-Klettersteig mit homogener Gipfels des Hochkalters ab, und ein Bergsturz Schwierigkeitsverteilung (A-E) und kurzen von ungefähr 250.000 Kubikmeter Fels don- Gehpassagen. nerte ins Blaueiskar. Wandhöhe: 400 m Daher liegen heute im direkten Hüttenum- Klettersteiglänge: 670 m feld eine unzählbare Anzahl von Kalkblöcken Start beim Parkplatz Königssee, Zustieg ent- verschiedenster Größen, mit Linien von leicht lang der Bob- und Rodelbahn, Durchstieg bis bis schwer. zum Gipfel 2-3 Std. Bereits Ende der 1990er-Jahre haben Klem www.klettersteig-gruenstein.de Loskot & Gefährten dieses einzigartige Boul- dergebiet erschlossen. Gerade durch die Hö- Schützensteig am Kleinen Jenner henlage bietet sich das Gebiet für den Hoch- (Schönau am Königssee) sommer an. Da der Aufstieg zur Blaueishütte Leichter, landschaftlich schöner Klettersteig, mit Crashpads doch eher lang ist, bietet sich der auch für klettererfahrene Kinder geeignet der Aufenthalt auf der bestens bewirtschafte- ist (Schwierigkeit A/B). ten Alpenvereinshütte für ein paar Tage gera- Gesamtdauer: 4-5 Std. dezu an. Durchstieg: 1-1 ½ Std. Höhe: 1600 - 2000 m Kürzester Zustieg über Jenner-Bergstation, Boulderanzahl: ca. 150 zweiter Zustieg vom Parkplatz Hinterbrand. Schwierigkeiten: FB 6a - 7c www.klettersteig-gruenstein.de

Untersberger-Berchtesgadener Hochthronsteig () Moderner Sportklettersteig durch die 400 m hohe Ostwand, homogene Schwierigkeits- verteilung (C/D), Aufstieg von Ettenberg oder Maria Gern (2 ½ bis 3 Std.). Durchstieg: ca. 2 ½ Std. Abstieg vom Stöhr-Haus zum Ausgangs- punkt, ca. 3 Std. www.berchtesgadener-land.com/ natur/wandern/wander-touren/ klettersteige-bergsteige-alpinsteige/ hochthron-klettersteig 36 37

Kartengrundlage: Topographische Karte 1:25.000; © Bayerische Vermessungsverwaltung 38 Tourentipps Winter

Auf Skitour zur Hochalm SKITOUREN

Watzmann-Gugl (1.801 m) Watzmannkar - 3. Kind (2.232 m) Länge gesamt: 9,5 km Länge einfach: 8 km Höhendifferenz: 1.170 m Höhendifferenz: 1.800 m Zeit gesamt: 3 ½ Std. Zeit gesamt: 4 Std. Schwierigkeitsgrad: einfach Schwierigkeitsgrad: mittel Ausgangspunkt: Parkplatz Wimbachbrücke Ausgangspunkt: Parkplatz Wimbachbrücke Vom Parkplatz Wimbachbrücke links über die Vom Parkplatz Wimbachbrücke steigt man Brücke den Weg 441 bis zur Stubenalm fol- in Richtung Kühroint über den Schapbach- gen; von hier die Waldschneise zuerst noch boden auf und folgt der Forststraße weiter gerade, dann rechts aufwärts zum Plateau bergauf bis zum „Schapbachwinkl“. Danach der Gugl. Abfahrt über die Stubenalm. Durch der Markierung rechts zum Watzmannkar fol- den hoch reichenden Waldmantel ist diese gen. Unterhalb der Watzmannfrau im linken Skitour eine hervorragende Hochwinter-Ski- Karbereich aufwärts bis zum Fuß des markan- tour, wenn Lawinen- und Schneeverhältnisse ten 4. Watzmannkindes. Von hier links hinauf oberhalb der Waldgrenze ungünstig sind. zum 3. Watzmannkind (Varianten: 5. Kind und „Skischarte“). 39

Die Abfahrt folgt dem Aufstiegsweg. Ach- SCHNEESCHUHWANDERN tung: bei der geräumten Forststraße ist mit Gegenverkehr durch Fahrzeuge zu rechnen! Zur Mordaualm Wichtig: Im Watzmannkar das Wald-Wild- Weg Nr.: 479 Schongebiet beachten (siehe Alpenvereins- Länge gesamt: 5,6 km karte BY20) Höhendifferenz: 300 m Zeit gesamt: 3 Std. Hochalm (2.012 m) Schwierigkeitsgrad: einfach Länge einfach: 6,5 km Ausgangspunkt: Parkplatz Taubensee Höhendifferenz: 1.350 m (an der Alpenstraße B305) Zeit gesamt: 3 ½ Std. Vom Parkplatz auf dem Fahrweg Richtung Schwierigkeitsgrad: mittel Mordaualm (diese ist im Winter nicht bewirt- Ausgangspunkt: Parkplatz Pfeiffenmacher- schaftet). Die Tour besticht durch eine herr- brücke liche Aussicht auf den Watzmann und das Zunächst geht es auf der Forststraße (Weg-Nr. Hochkaltermassiv. 486) zur Eckaualm, nun über die Mitterkaser- Diensthütte in Richtung Stanglahnerrinne zur Zum Wimbachschloss Hochalm (1.500 m). Von hier über kupiertes Weg Nr.: 421 Gelände zu Füßen der Schärten- und Blaueis- Länge gesamt: 8,4 km spitze zum höchsten Punkt dieser wunder- Höhendifferenz: 310 m schönen Skitour. Zeit gesamt: 3 ½ Std. Schwierigkeitsgrad: einfach Hundstodreibe Ausgangspunkt: Parkplatz Wimbachbrücke Länge gesamt: 33,5 km Der Beschilderung zur Wimbachklamm (von Höhendifferenz: 2.380 m November bis April geschlossen) folgen, aber Zeit gesamt: 8-10 Std. auf dem Weg 421 bis zum Wimbach-Jagd- Schwierigkeitsgrad: schwer schloss (im Winter nur Weihnachten/Ostern Ausgangspunkt: Parkplatz Wimbachbrücke bewirtschaftet) bleiben. Vom Parkplatz Wimbachbrücke zunächst zum Wimbachschloss und weiter zum Wim- bachgries, anschließend über den Trischübel ins Steinerne Meer und über die Hundstod- scharte, den höchsten Punkt der Tour rund um den Hundstod. Abfahrt über den Loferer Seilergraben ins Wimbachgries und wieder zurück zur Wimbachbrücke. Die Hundstodrei- be ist nur für erfahrene und vor allem kondi- tionsstarke Skibergsteiger geeignet.

Das Wimbachschloss 40

Winterwanderer am Ramsauer Soleleitungsweg WINTERWANDERN

Zur Stubenalm Von Ramsau durch den Zauberwald Weg Nr.: 441/ 444/ 442 zum Hintersee Länge gesamt: 7,6 km Weg Nr.: 2/ 62 Höhendifferenz: 520 m Länge gesamt: 9,4 km Zeit gesamt: 3 ½ Std. Höhendifferenz: 150 m Schwierigkeitsgrad: mittel Zeit gesamt: 3 Std. Ausgangspunkt: Parkplatz Wimbachbrücke Schwierigkeitsgrad: einfach Vom Parkplatz der Beschilderung zum Watz- Ausgangspunkt: Parkplatz Neuhausenbrücke mannhaus (Weg 441) folgen. In steilen Keh- Den Fußweg zur Dorfmitte Ramsau in ren gelangt man so zur Stubenalm. Leicht Richtung Hintersee nehmen. An den Glet- oberhalb der Stubenalm führt der Weg 441 scherquellen vorbei wandert man zur Mar- zur Schapbachkreuzung und weiter über die xenklamm. Entlang der Ramsauer Ache geräumte Forststraße zurück zum Parkplatz durchquert man den Zauberwald und ge- Wimbachbrücke. langt zum Hintersee. Hier beim Kiosk links auf dem Prinzregent-Luitpold-Weg den See um- runden und auf der Alten Hinterseer Straße wieder in Richtung Ramsau-Ortsmitte. 41

Soleleitung nach Osten Weg Nr.: 1 Länge einfach: 11 km Höhendifferenz: 50 m Zeit: 3 Std. Schwierigkeitsgrad: einfach Ausgangspunkt: Gaststätte Zipfhäusl Vom Parkplatz beim Zipfhäusl ohne merk- liche Steigung ostwärts über die sonnigen Südhänge des Ramsauer Tales. Mit Blick auf das Dorf und die markantesten Berggipfel Rodeln am Hochschwarzeck der Berchtesgadener Alpen führt der Weg über das Berggasthaus Gerstreit zum Berg- gasthaus Söldenköpfl. Rückweg wie Hinweg. FAMILIEN-WINTERSPORTGEBIET HOCHSCHWARZECK Soleleitung nach Westen Das kleine Familienskigebiet Hochschwarzeck Weg Nr.: 1/ 73 bietet einen Doppelsessellift, drei Schlepp- Länge gesamt: 8,5 km lifte und knapp 3 Kilometer an Pisten auf rei- Höhendifferenz: 120 m nem Naturschnee. Dazu für Skitourenanfän- Zeit einfach: 2 ½ Std. ger optimale Möglichkeiten. Schwierigkeitsgrad: einfach www.hochschwarzeck.info Ausgangspunkt: Gaststätte Zipfhäusl Vom Parkplatz beim Zipfhäusl in westlicher RODELN Richtung bis oberhalb des Kaltbachlehens. Im Familienskigebiet Hochschwarzeck wartet Von dort den Pfaffental-Rundweg (Weg 73) die 2,3 km lange präparierte Naturrodelbahn und über den Soleleitungsweg wieder zurück „Hirscheckblitz“ auf den Rodelfan. zum Ausgangspunkt. Infos über aktuelle Bedingungen und Vom Hintersee durch das Klausbachtal Öffnungszeiten: www.hirscheckblitz.de Weg Nr.: 481 LANGLAUF Länge gesamt: 4 km Höhendifferenz: 50 m Bestens präparierte Loipen gibt‘s am Tauben- Zeit einfach: ¾ Std. see und am Hochschwarzeck. Mehr Infos zu Schwierigkeitsgrad: einfach den Loipen unter www.ramsau.de/de/winter/ Ausgangspunkt: Nationalpark Infostelle 220-loipen-in-ramsau.html am Hintersee Vom Parkplatz Hirschbichlstraße vorbei am Klausbachhaus, nach 200 m links auf den Fußweg zur Winter-Wildfütterung. Beste Zeit zum Beobachten des Rotwilds ist ab ca. 14.00 Uhr (Zur Wildfütterung fährt auch ein Pfer- deschlitten; Anmeldung im Klausbachhaus, Tel.: 08657-1431). 42 Natürlich auf Tour

Naturverträgliche Ski- und Unsere Routen- und Schutzgebietsempfeh- Schneeschuhtouren lungen helfen Ihnen dabei, so rücksichtsvoll Die Berge sind Lebensraum für Wildtiere und und umweltfreundlich wie möglich draußen Sehnsuchtsraum vieler Wintersportler. Diese unterwegs zu sein. Koexistenz funktioniert nur mit Respekt vor Informationen zu den Schutzgebieten der Natur. – www.alpenverein.de/natuerlich-auf-tour Unser Ziel – www.alpenvereinaktiv.com Mit der Kampagne „Natürlich auf Tour“ sollen – Infotafeln an den Tourenausgangspunkten sensible Bereiche in den Alpen geschützt – Alpenvereinskarten (BY-Serie) sowie Störungen von Wildtieren vermieden – Tourenführer mit dem DAV-Gütesiegel werden. Um dies zu ermöglichen, geben „Natürlich auf Tour“ wir naturverträgliche Routenempfehlungen – DAV-Infoflyer für Ski- und Schneeschuhgänger heraus. Im Gegenzug bitten wir Sie darum, keine Wald- Wild-Schongebiete zu betreten.

Sensible Bereiche meiden Der Bergwald und der Bereich der Waldgren- ze bieten Lebensraum für gefährdete Tier- arten, beispielsweise Rauhfußhühner. Die Flucht bei Störungen der Tiere benötigt viel Energie, welche in den Wintermonaten durch Nahrungsknappheit kaum wiedergewonnen werden kann. Häufige Störungen können zum Tod des Wildtieres führen. 43

Watzmanngebiet

Legende Skiroute für geübte Tourengeher Skiroute nur für Geübte bei besten Verhältnissen Skiroute für geübte Tourengeher, zu Fuß Hochalm Skiroute für geübte Tourengeher, empfohlene Richtung Wald-Wild-Schonge- biet, Skitouren- und Schneeschuhgeher: Bitte nicht betreten oder befahren!

Für alle Touren gilt: Sie bewegen sich im un- gesicherten alpinen Ge- lände auf eigenes Risiko. Auf alpine Gefahren,ins- besondere Lawinegefahr, müssen Sie selbst ach- ten. Eine Haftung wird nicht übernommen. 44

Alternativen für weniger gutes Wetter

DAV Alpin & Kletterzentrum Enzianbrennerei Graßl Bergsteigerhaus Ganz Brennereibesichtigung Kletterhalle der DAV-Sektion Berchtesgaden Salzburger Str. 105, 83471 Berchtesgaden 1.755 m² Kletterfläche und mehr als www.grassl.com 200 Routen Watzmannstraße 4, 83483 Bischofswiesen Eishalle Berchtesgaden Tel.: +49 (0)8652 - 97 64 620 An der Schießstätte, 83471 Berchtesgaden www.kletterzentrum-berchtesgaden.de www.berchtesgaden.de Mo - Fr 10 - 22 Uhr Sa, So, Feiertage 10 - 20 Uhr Bad Reichenhall – Alte Saline Alte Saline 9, 83435 Bad Reichenhall Nationalpark-Zentrum Haus der Berge Tel.: +49 (0)8651 - 70 02 146 Hanielstraße 7, 83471 Berchtesgaden www.alte-saline.de Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 17 www.haus-der-berge.com Bad Reichenhall - Rupertus-Therme Friedrich-Ebert-Allee 21, Salzbergwerk Berchtesgaden 83435 Bad Reichenhall Bergwerkstraße 83, 83471 Berchtesgaden Tel.: +49 (0)8651 - 76 22 0 www.salzbergwerk.de www.salzheilstollen.com Salzburg – Haus der Natur www.hausdernatur.at Watzmann-Therme in Berchtesgaden Salzburger Museen Bergwerkstraße 54, 83471 Berchtesgaden www.salzburgmuseum.at www.watzmann-therme.de Zoo Salzburg Königliches Schloss und Rehmuseum in www.zoo-salzburg.at Berchtesgaden Schlossplatz 2, 83471 Berchtesgaden Salzburger Freilichtmuseum Großgmain www.schloss-berchtesgaden.de Hasenweg 1, A-5084 Grossgmain Tel.: +43 (0)662 - 85 00 11 Dokumentation www.freilichtmuseum.com Salzbergstraße 41, 83471 Berchtesgaden www.obersalzberg.de Traumwerk (Spielzeug-Museum) Zum Traumwerk 1, 83454 Anger-Aufham Museum Schloss Adelsheim +49 (0)8656 - 98 95 00 (Heimatmuseum) www.hanspeterporsche.com Schroffenbergallee 6, 83471 Berchtesgaden www.heimatmuseum-berchtesgaden.de 45 Anreise

Anreise mit Bahn und Bus Anreise mit dem PKW Ramsau b. Berchtesgaden ist mit dem ÖPNV Von Norden kommend, erreichen Sie Ramsau von Norden via oder Salzburg er- bequem mit dem Auto über die Autobahn A8 reichbar. München-Salzburg. Nehmen Sie die Ausfahrt Vom Salzburger Hauptbahnhof fährt stünd- Traunstein/Siegsdorf. Sie fahren auf der B 305 lich der Regionalbus 840 in 45 Minuten nach über , Weißbach, Schneizlreuth und sind Berchtesgaden. Von dort mit Bus 846 in 15 in einer guten 1/2 Stunde in der Ramsau. Von Minuten nach Ramsau. Süden über die österreichische Autobahn A 1 – Ausfahrt Salzburg Süd/Grödig über Berch- Von München mit der Deutschen Bahn mit tesgaden nach Ramsau. Umsteigen in Freilassing nach Berchtesgaden, von dort weiter mit Bus 846 nach Ramsau. Chiemsee

Traunstein Freilassing A1 nach München A8 Salzburg nach Wien

Inzell Bad Reichenhall

Markt- A10 Bischofswiesen schellenberg Schneizelreuth B 305 B 20 Berchtgesgaden Lofer nach Innsbruck Schönau a. Ramsau b. Königssee

Berchtesgaden Königssee Deutschland Österreich Bergsteigerdorf Weißbach b. Lofer

MOBILITÄT VOR ORT

Wichtige Buslinien: eBike-Verleih Sport Brandner Linie 846: Berchtesgaden-Ramsau-Hintersee Im Tal 64, Telefon: +49 8657 790 Freies Fahren mit der Gästekarte der Touris- musregion Berchtesgaden-Königssee, die Sie als Gast in allen Ramsauer Beherbergungsbe- trieben erhalten. Linie 847: AlmErlebnisBus Die einzige Buslinie im Nationalpark Berchtes- gaden fährt vom Hintersee ins Klausbachtal zum Hirschbichl und weiter ins benachbarte Bergsteigerdorf Weißbach b. Lofer, www.al- merlebnisbus.com Linie 845: Ringlinie Ramsau „Panoramawanderbus “ Hochschwarzeck-Hintersee-Ramsau 46 Partnerbetriebe

Bergsteigerdorf-Partnerbetriebe gehen spe- ÜBERNACHTUNG ziell auf die Bedürfnisse von Wanderern, Berg- steigern und Skitourengehern ein. Ein frühes Berghotel Rehlegg (****s) Frühstück, Informationen zu Leihmaterial, die Hotel, lokale Produkte und nachhaltige Vermittlung eines Bergführers oder Tipps zu Bewirtschaftung Touren gehören ebenso zur Serviceleistung Holzengasse 16-18, 83486 Ramsau wie die Verwendung regionaler Produkte in Tel.: +49 (0)8657 - 98 84 0 der Küche. [email protected] Als Mitglied eines Alpinen Vereins erhalten www.rehlegg.de Sie 10 % Ermäßigung auf das Standardan- gebot (Übernachtung mit Frühstück, Ferien- CVJM Aktivzentrum Hintersee wohnung etc.). Diese Ermäßigung gilt nur bei Jugendhaus, Gästezimmer, Mehrbettzimmer Direktbuchung in der Unterkunft. Bitte bezie- Am See 51, 83486 Hintersee - Ramsau hen Sie sich bereits bei der Buchung auf das Tel.: +49 (0)8657 - 98 87 12 Bergsteigerdorf-Angebot und legen Sie bei [email protected] Anreise Ihren Mitgliedsausweis vor. www.hintersee.de

Die Blaueishütte der DAV-Sektion Berchtesgaden Gästehaus Heißenlehen Familie Gschoßmann Alpenstraße 89, 83486 Ramsau Tel.: +49 (0)8657 610 [email protected] www.heissenlehen.de

Gasthaus & Pension Seeklause Gästezimmer am Hintersee Am See 65, 83486 Hintersee - Ramsau Tel.: +49 (0)8657 - 91 99 38 [email protected] www.hintersee-gasthaus-seeklause.de

Ferienwohnungen Martinsklause Ferienwohnungen in der Ortsmitte Gabi Rasp Tel.: +49 (0)8657 - 268 Im Tal 101, 83486 Ramsau [email protected] www.martinsklause.de

Gästehaus Karolina Gästezimmer und Ferienwohnung in Ortsnähe Alois und Johanna Resch Im Tal 96, 83486 Ramsau Tel.: +49 (0)8657 - 280 [email protected] www.haus-karolina.de 47

Ferienwohnung Wimbachtal Gästehaus Oslhof Ferienwohnung an der Wimbachbrücke Familie Hattensperger & Familie Schacht Friederike und Gottfried Wurm Fendtenweg 8, 83486 Ramsau Im Grund 1, 83486 Ramsau Tel. +49 (0)8657 - 598 Tel.: +49 (0)8657 - 677 [email protected] [email protected] www.oslhof.de www.ferienwohnung-wimbachtal.de Gasthof & Cafe Rehwinkl Gästehaus Hinterponholz Gästezimmer und Restaurant am Touren- Gästezimmer und Ferienwohnungen ausgangspunkt Wimbachbrücke Fam. Johanna und Helmut Stutz Fam. Anton Sandholz Triebenbachstr. 17, 83486 Ramsau Tel.: +49 (0)8657 - 347 Telefon +49 (0)8657 - 12 47; Berchtesgadener Str. 27, 83486 Ramsau [email protected] [email protected] www.hinterponholz.de www.rehwinkl-ramsau.de

Bergbauernhof Vorderloiplsau Wirtshaus Waldquelle Ferienwohnungen in idyllischer Lage an Bayrische Küche und Pizzeria den Südhängen des Ramsauer Tals Riesenbichl 25, 83486 Ramsau Lorenz Köppl Tel.: +49 (0)8657 - 291 Loiplsau 20, 83486 Ramsau www.wirtshaus-waldquelle.de Tel.: +49 (0)8657 - 625 täglich ab 12.00 Uhr (Dienstag & Mittwoch [email protected] Ruhetag) www.vorderloiplsau.de Schutzhütten

Blaueishütte (1.680 m) Watzmannhaus (1.930m) Geöffnet: Geöffnet Mitte Mai - Mitte Oktober Mitte Mai - Mitte Oktober Tel. Hütte: +49 (0)8652 - 96 42 22 Tel. Hütte: +49 (0)8657 - 271 Tel. Tal: +49 (0)8652 - 97 94 44 (nur ausser- www.blaueishuette.de halb der Bewirtschaftungszeiten) [email protected] www.davplus.de/watzmannhaus

Kärlingerhaus (1.630 m) Neue Traunsteiner Hütte (1.560 m) Geöffnet: Geöffnet Mitte Mai bis Ende Oktober Mitte Mai - Mitte Oktober, Ostern (Ostern auf Anfrage) Tel. Hütte: +49 (0)8652 - 60 91 010 Tel. Hütte: +49 (0)171 - 43 78 919 Tel. Tal: +49 (0)8650 - 513 (nur ausserhalb der www.traunsteinerhuette.com Bewirtschaftungszeiten) [email protected] [email protected] www.kaerlingerhaus.de Ingolstädter Haus (2.119 m) Reservierungen über Homepage Geöffnet Mitte Juni - Anfang Oktober oder per Mail Tel.: +43 (0)6582 /83 53 Mobil +43 (0)664 / 8465629 [email protected] www.ingolstaedter-haus.de 48 Wichtige Adressen

Tourist-Information Ramsau BERG- UND SKIFÜHRER Im Tal 2, Haus des Gastes, 83486 Ramsau www.ramsau.de Bergschule Watzmann Tel.: +49 (0)8657 - 98 89 20 Hubert Nagl, staatl. geprüfter Berg- und [email protected] Skiführer Am Forstamt 3, 83486 Ramsau Deutscher Alpenverein Tel.: +49 (0)8657 - 711 Sektion Berchtesgaden [email protected] Watzmannstr. 4, 83483 Bischofswiesen www.bergschule-watzmann.de www.dav-berchtesgaden.de [email protected] Outdoor-Club Tel.: +49 (0)8652 - 976 46 11 Toni Graßl, staatl. geprüfter Berg- und Skifüh- rer, Griesstätter Str. 9, 83471 Berchtesgaden Tourismusregion Tel:: +49 (0)8652 - 97 76 0 Berchtesgaden-Königssee [email protected] Königsseer Str. 2, 83471 Berchtesgaden www.outdoor-club.de www.berchtesgaden.com [email protected] Berchtesgadener Bergführer e.V. Tel.: +49 (0)8652 - 96 70 Tel.: +49 (0)8652 - 97 89 690 www.berchtesgadener-bergfuehrer.de Berchtesgadener Land Tourismus GmbH Sportgeschäfte www.berchtesgaden.de Sportgeschäft M+R Brandner [email protected] Im Tal 64, Ramsau Tel.: +49 (0)8652 - 65 65 050 (+ Fahrradverleih MTB & e-bike) Tel.: +49 (0)8657 - 790 Alpine Auskunft der DAV-Sektion www.sportbrandner.de Berchtesgaden Mitte Mai bis Ende Oktober - Montag bis BERGSPORT-VERKAUF UND VERLEIH Freitag von 16.00 - 18.00 Uhr, Tel.: +49 (0)8652 - 976 46 15 Bergsport Geistaller [email protected] Griesstätterstraße 8, Berchtesgaden www.bergsport-geistaller.de Tel.: +49 (0)8652 - 3186

Sportgeschäft M+R Brandner Im Tal 64, 83486 Ramsau (Fahrradverleih MTB + eBike) www.sportbrandner.de Tel.: +49 (0)8657 - 790 49 Karten und Führer

ALPENVEREINSKARTEN

Alpenvereinskarte BY20 – Lattengebirge, Reiteralm, Ramsau Maßstab 1:25.000, inkl. Ski- und Schnee- schuhrouten

Alpenvereinskarte BY21 – Nationalpark Berchtesgaden, Watzmann Maßstab 1:25.000, inkl. Ski- und Schnee- schuhrouten

Alpenvereinskarte BY22 Alpenvereinskarten online bestellen: – Berchtesgaden, www.dav-shop.de Maßstab 1:25.000, inkl. Ski- und Schnee- schuhrouten WINTERWANDERN WANDERFÜHRER Rother Wanderbuch Alpenvereinsführer Winterwandern - Berchtesgaden Berchtesgadener Alpen (alpin) Bergverlag Rother, 3. Auflage 2014 Hrsg.: Deutscher und Österreichischer Alpen- verein, Alpenverein Südtirol SKITOURENFÜHRER Bergverlag Rother GmbH Skitourenführer Bayerische Alpen Rother Wanderführer Markus Stadler, Panico Alpinverlag Berchtesgadener Land 4. Auflage 2019 Bergverlag Rother, 16. Auflage 2019 Rother Skitourenführer KLETTERFÜHRER Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen Bergverlag Rother, 6. Auflage 2020 Kletterführer „Best of Genuss“ Auswahlführer alpiner Genussklettereien von 3 bis 7-, Panico Alpinverlag

Boulderführer „Alpen en Bloc Band 2“ TOURENPORTAL DER ALPENVEREINE inkl. Bouldertopos Blaueis Panico Alpinverlag alpenvereinaktiv.com Alle hier beschriebenen Touren finden Sie Online - Klettertopos auch auf www.alpenvereinaktiv.com mit Auf der Homepage der Blaueishütte gibt es – detaillierten Tourenbeschreibungen eine Vielzahl an Kletter- und Bouldertopos – Fotos sowie hervorragende Routenbeschreibung – GPX-Daten als Gratis-Download gratis zum Download: www.blaueishuette.de 50 Impressum

Herausgeber: Deutscher Alpenverein Von-Kahr-Str. 2-4 D-80997 München Tel.: +49 89 14003 0 [email protected]

Für den Inhalt verantwortlich: Gemeinde Ramsau; DAV Ressort Naturschutz und Kartografie | Konzeption: Dr. Tobias Hipp | Autoren: Alois Amort, Herbert Gschoßmann, Waltraud Gschoßmann, Fritz Rasp | Layout: Gschwendtner & Partner, München | Druck: Mühlbauer Druck, Puchheim | Papier: Enviro Ahead (aus 100% Altpapier; FSC-zertifiziert) | Auflage:4.000 [06/20] Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Geneh- migung des Herausgebers.

Bildnachweis: Titelbild: Die Ramsauer Pfarrkirche St. Sebastian, Foto: Marika Hildebrand Bild Rückseite: Auf dem Gipfel der Schärtenspitze, Foto: Wolfgang Ehn Wolfgang Ehn: S. 20, S. 21, S. 24, S. 30, S. 33, S. 34, S. 46, S. 52 Georg Grainer: S. 40 Raphael Hang: S. 31 Tobias Hipp: S. 8-9; Daniel Hug: S. 42 Hochschwarzeck Bergbahnen GmbH: S. 41 Sepp Leitner: S. 7; S. 19 Marika Hildebrandt: S. 12, S. 16, S. 18, S. 21, S. 26, S. 50 „Ramsau, so wie‘s früher war“: S. 10; S. 11 Rattelmüller P.E.: S. 11 Fritz Rasp: S. 13, S. 15, S. 23, S. 25, S. 27, S. 27, S. 29, S. 38, S. 39 Hans Stangassinger: S. 14 51 Richtiges Verhalten in den Bergen

1. Vor jeder Tour müssen die Bergerfahrung und körperliche Eignung aller Teilnehmer – Erwachsener und Kinder – geprüft werden. Bergsteigen verlangt oft Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. 2. Jede Bergtour soll anhand von Tourenbeschreibungen und Wanderkarten genau ge- plant werden. Auch Auskünfte Alpiner Vereine und Ortskundiger, wie Bergführer und Hüttenwirte, können dabei entscheidend helfen. 3. Entsprechende Ausrüstung und Bekleidung sind für das Bergsteigen notwendig. Im Win- ter muss man die Notfallausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde), beim Klettern oder für den Klettersteig die adäquate Sicherungsausrüstung inkl. Helm mitführen. Beim Bergwan- dern braucht man vor allem feste, hohe Schuhe mit griffiger Sohle. Da das Wetter in den Bergen oft sehr rasch umschlägt, sind Regen- und Kälteschutz ebenfalls sehr wichtig. 4. Aus Gründen der Sicherheit sollten vor dem Aufbruch Weg und Ziel der Tour sowie der voraussichtliche Zeitpunkt der Rückkehr dem Hüttenwirt bzw. Hotelier oder Freunden bekannt gegeben werden. 5. Das Tempo muss den schwächsten Mitgliedern der Gruppe angepasst werden. Speziell zu Beginn der Tour ist auf besonders langsames Gehen zu achten. Unbedingt andere Teilnehmer beobachten, damit Erschöpfung rechtzeitig erkannt werden kann. 6. Markierte Wege nicht verlassen. Um Stürze zu vermeiden, ist auch im leichten Gelände größte Aufmerksamkeit notwendig. Vorsicht beim Begehen von steilen Grashängen, vor allem bei Nässe. Besonders gefährlich ist das Überqueren von steilen Schneefeldern bzw. Gletschern. 7. Das Abtreten von Steinen ist unbedingt zu vermeiden, weil dadurch andere Bergwan- derer verletzt werden könnten. Steinschlaggefährdete Stellen sollen einzeln möglichst rasch und ohne anzuhalten passiert werden. 8. Hunde im Almgebiet - ein heikles Thema! Unter bestimmten Umständen (z.B. Kühe mit Jungtieren) kann es vorkommen, dass Rinder insbesondere auf angeleinte Hunde ag- gressiv reagieren. Fingerspitzengefühl, Vorsicht und Ruhe sind gefragt, allfällige Warn- hinweise bitte unbedingt beachten! 9. Wenn das Wetter umschlägt, Nebel einfällt, der Weg zu schwierig wird oder in schlech- tem Zustand ist, sollte man umkehren. Das ist keine Schande, sondern ein Zeichen der Vernunft. 10. Tritt ein Unfall ein, Ruhe bewahren. In manchen Fällen wird man sich selbst helfen kön- nen. Wenn nicht, soll durch Handy, Rufen, Lichtzeichen oder Winken mit großen Klei- dungsstücken versucht werden, Hilfe herbeizuholen. Ein Verletzter sollte möglichst nicht alleine gelassen werden. 11. Die Berge sind für alle da. An ihrer Erhaltung und Sauberkeit mitzuhelfen, ist Pflicht je- des Bergsteigers. Man soll seine Abfälle ins Tal mitnehmen, die Tier- und Pflanzenwelt soll geschont werden.

Quelle: UIAA/VAVÖ Internationaler Notruf: 112 / Bergrettungsdienst Österreich aus dem Inland: 140 Die Bergsteigerdörfer

Ginzling im Zillertal Matsch Großes Walsertal Mauthen Grünau im Almtal Ramsau bei Berchtesgaden Gschnitztal Region Sellraintal Hüttschlag im Großarltal Schleching und Sachrang Jezersko St. Jodok, Schmirn- und Valsertal Johnsbach im Gesäuse Steinbach am Attersee Kreuth Steirische Krakau Lesachtal Tiroler Gailtal Luče Val di Zoldo Lungiarü Vent im Ötztal Lunz am See Villgratental Mallnitz Weißbach bei Lofer Malta Zell – Sele Stand 2020

www.bergsteigerdoerfer.org