Schwerpu n ktthema,:lElJAP[:X!JP " Unternehmen Reichskanzlei " Uber die Transportflüge von und nach im April 1945 berichtet Günther Ott (ADL) Nach militärischem Brauch war es auch bei der ehemaligen deut- schen üblich, besonderen, zumeist im Detail geplanten Unter nehmen, ein einprägsa- mes Kennwortzu geben. Die letzten Transportfl üge von und nach Berlin wa- ren kein solches Unter- nehmen,wieausdem Fol- genden zu erkennen sein wird. Ein entsprechender Kodename hat demzufolqe otfiziell wohl nicht existiert. Wenn die Darstelluno dieser Einsätze hier dennoch unter die Überöhrift "Unterneh- men Reichskanzlei" gestellt wird, so soll damit nur verdeutlicht werden, daß die damals Ver- antwortlichen keineswegs eine Versorgung Ber- lins aus der Lutt ins Auqe gefaßt hatten, wie etwa die Westalliierten drei Jahre späterbei der Berliner Luftbrücke.

Nahezu alle Transportflüge im April 1945 erfolgten aufgrund von Anordnungen und Be- fehlen aus der Reichskanzlei. lm lnteresse ei- nes kleinen Kreises um , seiner Mit- arbeiier in Regierung und Partei sowie deren Fliegerstaflel des Führers(F.d.D: Hans Baur, Peßonnel of the Führer s Flight - Fliegeßtallel Familien, wurden noch "5 Minuten vor 12" sinn- Hitlers Chetpilot und Kommandeur der Staf- des Führers. Sttiding lotth in the unifom of an (links) (rechts los gewordene Opfergeforded. Daran nach 50 tel und FlugleiterOtto Wieprich SS Geneßl is Hans Bau who was Hitlet s Jahren zu erinnern und derer zu gedenken, die im Bild). Während Baur als ceneralleutnant personal pilot and commandet ot the Flight. bei diesen Einsätzen ums Leben qekommen derSS angehörte, blieb Wieprich Mitarbeiter Behind him in Lulthansa unitotmis Ofto Wieptich Alle Foros sind, ist vorrangiger Zweck dieses- Beitrages der DLH. sammluns ott who was responsible fot operations. über die "Luftversorgung Berlin".

gann, sich bej Küstrin in Brückenköpfen am Ansonsten wurden die Flugzeuge derF.d.F. Verteidigungsbereich Berlin westlichen Uferfestzusetzen, wardie Frontge- in diesen Wochen von Regierungs-, Wehr- rade noch 80 Kilometer von der Reichshaupt- machts- und Parteigrößen nur sehr wenig be- Als die Rote Armee am 31. Januar 1945 be- stadt entfernt. Bemühungen der Wehrmachts- nutzt, und auch Bormann gab der Bahn für reits bis zur Oder vorgedrungen war und be- lührung. die zwischen Hinterpommem und seine Rückreise nach Berlin den Vozug. Nach Schlesien durchgebrochenen Sowjets wieder Aufgabe des Führerhauptquartiers "Wolfs- bis zur Weichsel zurückzuwerfen, blieben ohne schanze" in Ostpreußen waren Flugzeuge und Erfolg. Die "Heeresgruppe Weichsel", deren Besatzungen der Staffel im Januar 1945 vom Bildung Hitler am 21 . Januar angeordnet hane, Flugplatz Rastenburg abgezogen und auf die bliebweitdavon entlernt, das mit ihrem Namen Plätze Schönwalde bei Berlin, Finsterwalde, programmjerte Ziel zu erreichen. Pocking bei Passau und Salzburg/Ainring ver- teilt worden. Erhalten gebliebene Flugauf- ln Berlin konnte man die Augen nun nicht zeichnungen der Besatzungen belegen, daß mehr vor den Realitäten verschließen und traf Flugaufträge in den Wochen danach eher die Voöereitungen f ürden Emstf all. Staatliche Stel- Ausnahme waren len und in Berlin ansässige Betriebe, so auch die Lufthansa, begannen im Mäfl 1945 damit, Hptm. Paul Husslein, Kommandant des Arbeitsstäbe nach Bayem zu verlagern, die sich Dönitz-Condors GC+SJ "Albatros lll" (Fw 200 vorrangig in der Gegend von Berchtesgaden, C-4lU2 W.Nr. 0181), war damals in Schön- nahe Hitlers "Berghof" auf dem Obersalzberg, walde stationiert. Ererinnerte sich so daran: "Da sowie im Münchner Umland einrichteten. So auch uns, zum Teil infolgeBenzinmangels, seit warz.B. die Außenstelle der Lufthansa-Haupt- Monaten schon Slartverbot auferlegt war, führ- verwaltung, unter Leitung des Prokuristen Dr. ten wireinziemlich klägliches Dasein. Sosaßen FritzReister, am Flughafen München-Riem un- wir Flugkapitäne, jetä im Kriege Majore und tergebracht. Hauptleute, täglich acht Stunden in katten Werk- hallen und zerlegten alte lnstrumente in ihre Nachdem der Werkspilot Carl Bode den Bestandteile. damit uns mitden "enormen" Men- Hubschrauber Fa 223 V12, DIV+SP, am 12. gen des gewonnenen Buntmetallsder Endsieg Juni 1944 vor Hitler aul dem "Berghof" vorge- sichersei. Oderwir rnußten täglich oftmals un- fühnhatte wareswohlauch kein Zufall, daß im sere Flugzeuge bei Fliegeralarm in Waldschnei- März 1945 in unmittelbarerNähe, in Ainring, die sen abstellen und bewachen. Es wareigentlich mit diesem Muster und mit Hubschraubern Fl schade um unsere "Luxus-Brummed', denntrotz 282 auszurüstende Transponstaffel 40 unter allerVorkehrungen wurde, wenn es regnete, in- Hptm. JosefStangl, dem bisherigen TO der lV./ nen die Deckenbespannung und das Lederder lm März 1945 wurde ln March 1945Trans- T.G.4. aufgestellt wurde. Dieser Einheit zuge- Sessel naßunddasHolzderMöbelauskauka- in Ainring, nahe Hit- poftstafiel 40 which lels "Berghof" auf wiesenes Personalerhiell das Privileq, mit Flug- sischem Nußbaum blind und spröde". was equipped with zeugen der Fliegerstatfel des (F.d.F) dem Obelsalzberg, helicopters Führ;is FA 223 anzureisen. flog die mit Hubschrau- deployed to Ainring, So Oblt. Franz Lankenau, zu- Dennoch wurde offensichtlich keinen Au- letzt bern FA 223 ausge- nottaraway lrom the Statfellührer de|ls./T.G. 4, am 15. März genblick daran gedacht, die Statfel aufzulösen, rüstete Transport" 1945 in einer von Ss-Standartenführer Georg was inzwischen beiderLuftwatle an derTages- Betghot, Hitlet's gesteuerten staftel 40aulgestellt. mountain retrcat in Betz Fw 200 der F.d.F. mit, die ordnung war. Ganz im Gegenteil, ihr Komman- Reichsleiter Von HUMA in 1 :72 Obersalzberg. von Berlin nach deur, SS-Gruppenführer und Generalleutnant herausgebracht. Salzburg brachte. Hans Baur, Hitlers Chefpilot, erhielt nun noch

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weitere Flugzeuge und das zugehörige Perso- nal.ln Pockingwurde eineJu 290A-7, diezuvor -'lY. beider 1./F.A.Gr.5 eingeset, worden war, mit ',i\ einigem Aufwand als neues Reiseflugzeug für Hitlerumgebaut. ZweiweitereJu 290 waren der Stalfel zugewiesen, wurden aber im Januar 1945 für einen besonderen militärischen Ein- satz benötigt. Ersatzweise wurden daherdurch die F.d.F. zwei Ju 352 wohl vom K.G.200, in Finsterwalde übernommen und dort für den neuen Einsatzzweck hergerichtet.

Personelle Neuzugänge bei derF.d.Fwaren im Oktober 1 944 die ehemaligen DLH-Kapitäne Major Robert Lissau, Hptm. Wolfgang Grautoff und Oblt. Wilhelm Hofmeister; im Zusammen- hang mit dem geplanten Einsalz von Ju 290 kam im November auch noch Hptm. Hanns Kohmann von der F.A.Gr. 5 bzw. der 1./K.G. 200 zur Statfel, beidereram 28. Februar 1945 für seine Leistungen als Aufklärer über dem Atlantik mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde.

So ruhig wie auf den Flugplätzen der F.d.F. warzunächst auch die Situation in Berlin; in der Stadtging das Leben normalweiter, sofern man dies in Anbetracht von fast täglichem FliegeF alarm und dernahen Frontso bezeichnen kann. Die Besatzunq des Dönitz-Condors GC+SJ The crcw of Dönitz's Condor GC+SJ 'Alba- Zynisch schrieb am 9. April "Albatros lll" vor ihrer Maschine in Tempel- tross lll" at Tempelhol. From I to r, Fw. Erwin 1945 in sein Tagebuchi "...man hat sich an hot (v,li.): Fw. Erwin Scheunemann (BF), Scheunemann (radio op), Hptm. PaulHusslein schon so gewöhnt. diese Mosquito-Angriffe daß Hptm. Paul Husslein (FF), Olw. Karl-Heinz (Captai n ), Otw. Kad- Hei nz H oe mcke (e n g in e e 0 man sie sozusagen zumTagesprogramm rech- Hoemcke(BM) und Utfz. Nikolaus Mau (BS). and Uftz. Nikolaus Mau (gunnet). net. Wenn die Engländer einmal nicht nach der Reichshauptstadt kommen, dann fehlt der Ber- liner Bevölkerung etwas". Chaussee' besser bekannt als' Ost-West-Ach- gelassen. Erstam 16. April1945 setztesiezum se"- zwischen Brandenburger Tor und Sieges- Sturm auf die Reichshauptstadt an. Marschall Zwarwurde am2. Februar 1945, unmittelbar säule, als Start- und Landebahn für den Vertei- Konjew rücKe aus Südosten mitder'1. Ukrain. nach Bildung der sowjetischen Brückenköpfe digungsfall herzurichten sei. schen Front von der Neiße in Richtung Berlin am westlichen Oderufer, mit dem Kommandie- renden Generaldes Stellv. lll. A'meekorps ein ReichsministerAlbert Speer hatte Einspruch erster "Befehlshaber des Verteidigungsberei- dagegen erhoben, daß hierbeidievon ihm ent- Nun kam es beider F.d.F. zu inzwischen un- ches Berlin" ernannt, dem man amgleichenTa- worlenen riesigen Kandelaberzu beidenSeiten gewohnt gewordener Aktivität. Einen Tag nach ge auch einen Verbindungsotfizier der Luftwaf- der Straße entfemt werden sollten und war Beginn dersowjetischen Offensive wurden na- fe, Generalleutnant Gottlob lvlüller, zuordnete. hierüber mit dem Berliner Verteidigungskom- hezu alle außerhalb befindlichen Besatzungen Dieser aus der Führerreserve OKL aKivierte missar, Dr. Goebbels, in Streit qeraten. Hitler mit ihren Flugzeugen nach Berlin beordert, um Offizier schien prädestiniert für seine neue Auf- stimmte dem Abbruch der Straßenleuchten zu, dortfüreine ins Auge gefaßte Evakuierung der gabe als "Fliegerführer Berlin", hatte er sich wandte sich aber dagegen, daß zusätzlich 20 - Reichsregierung nach Süddeutschland bereit- doch im Frühjahr 1943 beider Räumung Nord- 30 m linksund rechts vom Tiergarten abgeholzt zustehen. An Bord der Fw 200 C-4lU2 CE+IC afrikas als "Fliegerführer Tunis" bewährt und werden sollten: dies sollte sich vier Wochen (W. Nr.0138), unter Führung von Hptm. Joa- hierfür das Ritterkreuz erhalten. Bei diesen or- später als Fehler erweisen. Wohl nicht umge- chim Huebner unteMegs von Pocking nach ganisatorischen Maßnahmen beließ man es setzt wurde der Vorschlag der Luftflotte 6 vom Schönwalde. befanden sich noch zwei weitere zunächst. gleichenTagean die nunmehr zuständige Lutt- Piloten der F.d.F., Major Robert Lissau und flotte Reich, auch den Kudürstendamm und die Flugkapitän HansZywina. Dieser hatte kurz zu- Erstam 9. März 1945wurdeein "Grundsätz- Skaßen zwischen Michaelis-Kirche und Wasser- vor die He 1 1 1-Reisemaschine des Auswärti licher Befehl fürdieVorbereitungen zurVertei- torplatz als Stadbahnen in die Vorbereitungen gen Amtes - gerade noch rechtzeitig vor dem digung der Reichshauptstadt" erlassen. Soum- einzubeziehen. Anmarsch derSowjets - von Frnsterwalde nach ständlich und langatmjg wie sein Titel waren Salzburg überführt. auch lnhalt und Umsetzung dieses Befehls. Verlegung der Reichsregierung Noch am 23. Mätz 1945. in der Abendlage im Lissau und Zywina reisten mit dem Auftrag, Führerhauptquartier, hatte Hitler darüber ent- Die RoteArmeehatte den künftigen "Vertei- zwei Störche der F.d.F. von Berlin nach Salz- schieden, wie die damalige Charlottenburger digern von Berlin" noch ungewöhnlich viel Zeit burg zu holen. Einer Anregung von Speer fol-

Zusammen mit einer weiteren Ju 290 der F.A.Gr. 5 kam die gV+BK On 21 Aptil 1945 the Führer's Flight was strengthened through the am 21. April'1945 als Verstärkuog zur F.d.F,; das Bild zeigtsie bereits arivalofJu 290 qV+BK ol FAGr 5 and anothet Ju 290 ol the same unit. als englische Kriegsbeute mit der Kennung 4.M.57. ln this shot it is seen in British hands as AM 57.

60 JET & PROP 3/95 Schwerpunktthema üEllaP[@ gend, waren die Fi 156 dazu gedacht, die Bahn- Uhr endete, fiel dann die Entscheidung, alles gelandetwar. Auch diezweiteJu 290 mit Major strecken im Umland von Berchtesgaden und bereits entbehrliche Personal und Familienan- Eckl und die langsameren Ju 523 m. deren Salzburg abzufliegen; dabei sollten sie durch gehörige sowie AKen nach Süden auszuflie- genaueAnzahlsich nichtmehrfeststellen ließ, Tiefflieger der Alliierten gegebenenfalls verur- gen. Dazu zählle sich otlensichtlich auch Admi- kamen wohlbehalten in Salzburg an. sachte Beschädigungen feststellen und den ral Karl-Jesko von Puttkamer, Hitlers langjähri- nächstgelegenen Fleichsbahnstellen melden, gerMarine-Adjutant, deran diesem Morgen als Vergeblich wartete man dort aberauf dieJu damit sie rasch beseitigt werden konnten. wohl Ranghöchsterdie Reichskanzlei mit dem 352 mit Maior Gundellinger. Wie sich erst nach Auftrag verließ, auf dem Obersalzberg Quartier Krieosende feststellen ließ, war die KT+VC Auch die Maschinen der Lufthansa hatte zu machen. gegön 6:00 Uhr, bei einer offenbar noch ver- man in die Maßnahmen einbezogen; sie flogen auchten Notlandung. unweit der Ortschatt 8ör- in den nächstenTagenvollbesetztauf den noch Die vom Verfasser hier als "Untemehmen nersdorfin Sachsen abgestür, und restlos ver- bestehenden Liniendiensten von Berlin nach Reichskanzlei" bezeichneten Maßnahmen lie- brannt. Die dabei ums Leben gekommenen l\,4ünchen. Prag und Enns beiLinz (anstellevon len nun in größter Eile an. Den Starttermin für Besatzunsgmitglieder, neben Gundlf ingernoch Wien, das bereits von den Sowjets eingenom- die Abflüge von den Berliner Flugplätzen Tem- der Bordwart Oiw. Wilhelm Budack und der men worden war). Die Nachtrage tür Flüge in pelhof und Schönwalde hatte man wohl, wie Bordfunker Ofw. Eugen Baßler, die vor dem Richtung Beriin hatte dagegen schlagartig ab- sich aus Flugaulzeichnungen andeutet, auf 5:00 Kriege alle der Lufthansa angehört hatten,lan- genommen. Uhr am 21. April testgelegt. Ss-Wachmann- den 2usammen mit vier weitern lnsassen der schatten, Sekretärinnen und Stenogralen aus undlücksmaschine auf dem Friedhof von Bör Wohl einer der letzten Passagiere mit die- der Reichskanzlei sowie noch in gerlin befindli- neÄdorf ihre letzte Ruhestätte. Überlebt hatte sem ReisezieldürltederbereitserwähnteOblt. che Frauen und KindereinzelnerWürdenträger den Abstuz nur der Bordschütze, Ulfz. F.anz Franz Lankenau gewesensein. Erhaneam 18. wurden überstürä zu den [raschinen derF.d.F. Xaver Westermaier, der beim Aulprall aus der Aprilden Auftrag erhalten, zusammen mit zwei gebracht, dienach Endedes Bombenalarmsab lvlaschine geschleudert worden war und so weiteren Piloten (Fw. Schmidt und Utlz. Lex) 2 00 Ilhr 7llm Slerl vorbereitel wrrrden dem Flammentod entging. drei angeblich fertiggestellte HubschrauberFa 223 bei Weserflug in Tempelhof abzunehmen ZurVersta*ung Cer Statfel für diesen Tran- 1983, als der "Stem" überraschend die an- und zur Transportstaffel 40 nach Ainring zu sporteinsatzwaren, gut eine Stunde später, von geblichen Hitler-Tagebücherpräsentiede. rückte überführen. Gegen Mittemacht des 19. April Rechlin-Roggentin noch zwei Ju290derF.AGr. der traqische Unfall dieser l,ilaschine in das bestiegen die drei in Enns die von Flugkapitän 5. gV*CH (W.Nr. 0171) und gV+BK (W.Nr. öff entliche lnteresse. Der dadurch entstandene PaulSalzberoeroeführte Ju 52y3 m D-ANAJ der 0157), mit den Besatzungen Major Georg Eckl Wirbel hat die Recherchen zu den letzten Flü- DLH und flog;n.hit einer zwischenlandung in und Lt. Herbert Wagner in Tempelhotgelandet, gen der F.d.F. stark erschwert. soweit sie zu Prag-Rusln, nach Tempelhof, wo sie am 20. die dann bis zum Kriegsende "im Regierungs- diesem ZeitpunK vom Verfasser diese Beitra- April um 4:35 Uhr landeten. auflrag" eingesetzt bleiben sollten. ln ihrem ges nicht bereits abgeschlossen waren.

Mit der Ju 352 A-1 KT+VJ, spätervon den Engländern als 4.M.8 gellogen, hatte Oblt. Kurt Schultze am 21. April 19i15 Akten und Angehörige des Aus- wärtigen Amtes von SchönwaldenachSalz- burg zu bringen.

Oblt Kun Schultze was detailedon2l Apil1945 to lly out members and documenls ol lhe Ger man Forciqn Office from Schönwalde to Salzbug in Ju 352 A-1 KT+VS. This aircnft was later flown by the Boyal Air Force as AM L

Buch "Die großen Dessauer", 1993 im Aviatic- Worum es beiden Flügen der F.d.F. am 21. Ziel Obersalzberg Verlag erschienen, haben KarlKösslerund der April 1945 ging. belegen Aufzeichnungen des Verf asserbereitseinige Einzelheiten hiezu ver- oKw-chefs Gfm. Wilhelm Keitel. die dieser ln den Räumen der Fleichskanzlei, noch ötfentlicht. wenigeWochen vorseiner Hinrichtung in Nürn- nicht im Bunker, empling Hitler an diesem Tag bero oemacht hat: "...teile ich Jodl meinen Ent- Gebudstagsgratulanten. Daswohl letztmalsdort MitderJu 52/3 mvon l\rajorHans Haumann, schärh mit. am 21. alles noch Entbehrliche mit ausgelegte Gästebuch verzeichnet den off iziel- einem sogenannten Reservef lugzeugder F.d.F.. Flugzeug nach Berchtesgaden vorauszuschik- len Besuch der Gesandten Thailands und Af- das keiner besonderen Persönlichkeit zugeord- ken, nachdem mein Sondezug schon am 18.4. ghanistans sowie zweier Marineoltiziere und net war, starteten von Tempelhof als erste 18 dorthin abgefahren war. UnterFührung meines eines Botschattsrates von Japan, die otfen- SS-Leute des Führerbegleitkommandos, ge- Adjutanten flog meine Maschine - von Flieger sichtlich noch keine Möglichkeit wahrgenom- folgt von weileren 30, die in der Ju 290 A-2 oberstabsingenieur (Joseph) Funk im Tages- menhatten.sich aus Berlin abzusetzen. Genau gV+BK um 5:14 Uhr nach Salzburg abflogen. tlug sicher gesteuert - mit voller Besatzung - dies schien inzwischen die meisten der hochge- Fastzur gleichenZeit gingen in Schönwaldedie darunter auch General Winter, Dr. Lehmann, stellten deutschen Gratulanten zu beschäfti- beiden erst in diesem lronat bei der Staffel FrauJodl und meiner Frau - nach Prag, von wo gen, die sich danach. bis auf wenige Ausnah- eingetroffenen Ju 352 A-1 an den Start- Oblt. die lnsassen mit bereitgestellten Dienstwagen men. nicht wieder in der Fleichskanzlei einlin- Kurt Schultze hatte neben einigen AKenkisten nach Berchtesgaden fuhren. Mein Flugzeug den sollten. Wenn überhaupt noch. sahen sie 30 Passagiere, Angehörige des Auswärtigen (Anm.: Ju 52/3 m BD+DH W. Nr. 7232) war ihr Heil außerhalb . Amtes, an Bord seiner KT+VJ (W. Nr. 10001), äbends wieder in Tempelhof zu meiner Verfü- die genau um 5:00 Uhr in Schönwalde abhob gung. Alles dies geschah zur Erleichterung und Dabei kam ihnen zu Hilfe, daß Hitler nun und nach Südosten abflog.lhm solltedie KT+VC Vorbereitunq der nahe bevorstehenden Uber- selbst konkret daran dachte, Berlin zu verlas- (W.Nr. 100 003) mit Major Anton Gundelfinger siedlungdes F.H.Ou. nach Berchtesgaden, die sen und sich zum Obersalzberg bei Berchtes- folgen. damals-jedenfalls noch außer jedem Zweifel oaden zurückzuziehen. Bestärkt wurde erdarin stand". üohl durch erstmaligen massierten Einschlag Wie alle anderen lvaschinen der F.d.F., die sowjetischer Granaten im Stadtzentrum und andiesem Morgen Berlin verließen, hatten auch Obwohl längst nicht alle in Tempelhof und einen schweren britischen Bombenangriff am die beiden Ju 352 Salzburg als Zielflughafen. Schönwaldeverf ügbaren Regierungsf lugzeuge Abend des 20. April. Nach einer Zwischenlandung in Prag-Rusin, in der ersten Welle am l\4orgen des 21. April woereinean den Backbordtan ks aufgetretene abqeflogen waren. vermutlich wegen nicht recht- ln einerBesprechung beiHitler. in derAbend- Störung der Benzinzufuhr beseitigen ließ, traf zeiiig zur feslgesetzten Startzeit eingelrotfener im Schultze um 8:30 Uhrin Salzburg ein, wo schon Ladunq, erhielten die in Salzburg gelandeten lage, die wegen des Fliegeralarms Bunker ger- abgehalten werden mußte und erstgegen 1:00 vorher, um 6:50 Uhr, Lt. Wagner mit der9V+BK Maschinen Order, umgehend wiedernach

JET & PROP 3/95 61 > W_egen der anhattenden Kämpfe rngs um den Ort wagte man erst am 26. April, dte-Opter zu bergen und anschließend auf dem Dorf- friedhof in Semow zu bestatten. AuBer dem Piloten, der in seinem Führersitz den Todfand. hanen wohl zumindest vier der Verunolückten die Notlandung noch überlebt und didam Bo- den nicht mehrbrennende lvlaschine verlassen \----- können. lhre Leichen hatte man außerhalb des Flugzeuges. derKabinentürgegenüberliegend. vorgefunden, und es fällt schwer, hier ntcht an eineJvlordtat zu denken, da auch die Ladung des Flugzeuges geplündert und ringsum ver- streut war.

Noch mehr Opfer als die F.d.F. hatte die Lufthansa zu beklagen: Besatzungen und Pas- sagiere von nichtwenioerals vier ihrer Flugzeu- ge-kamen in dresen iagen bei Bertin-Fiügen ums Leben. Da derVerlasser Einzelheden hler- zu bereits früher veröffentlicht hatl.wird an dieser Stelle nur in Form einer Übersicht auf diese Verluste eingegangen:

20.4.45 D-ANAJ (Ju 52/3 m). auf Flug Tempel- hof-Prag-Ennsverschollen mil Besatzunq Flug- DieJu 5213 m NT+NL, hierautdem Fluqhafen Ju 52/3m NT+NL, shown here in Salzburg, kapitänPaul Salzberger und 15 Passaoieren. Salzburg, wurde am 2'1. April 1945 aül dem was shot down near Senow, Brandenbuö, 21.4./15 D-ASPI {Ju 5213 m), auf Fluo Riem- Flug von Pocking nach Schönwatde beider while flyng frcm Pocking to Schönwatdeon Zt Tempelhof verschollen mit BesatzunqFlugka- Ortschafl Sernow in Brandenburg abge- Ap 1945. The pilol, Knight s Ctoss hotdet pitän Engelbert Tischbiereck und ei;er uäbe- schossen; der Ritterkreuzträger- Hpän. Hptm HannsKohmann, was killed wilh the rcst kannten Zahl von Passagieren. Hanns Kohmann und seine Besätzung fan- ol the crcw. 21.4.,15 D-ASHH (Fw200), aul FluoTemoelhof- den dabei den Tod- Riem bei Piesenkolen aboestüä mit Besat- zung Flugkapitän August Künstle und minde- sten 13 (namentlich identifizierten) lin zurückzukehren. Die meisten von lhnen tra- gang Pauln und Bordwart Passagie- Hans Costa) sowie ren. ten den Rückllug erst nach Einbruch der Dun- zwei weiteren lnsassen zum Verhänonis wer- 22,4.45 D-ASH[I (Ju kelheitan und legten zum Teileinen Zwischen- den. Ohne genaue Orientieruno zumäKuellen 88-Kuflertluqzeuo]. nach Start in Tempelhof verschollen m'it stopp in Prag-Rusin ein, woottenbarnoch aus- FronNerlaui geriet das Ftuqzeu-o Be;ävung 50 km südtich Flugkapitän Albert cerstenkom. reichend Flugbenzin vorhanddn war. von Berlin, in der Nähe voi Jütörboo, über die Kampfzone und wurde niedrio flieoend. vom Schon am Nachmittag war Hptm. Kohmann Boden aus beschossen. rLufdahrt Einv;ohnör der Ort- intemätionat. Heft 5/t980 und FtugTeug, mitseinerJu 52y3 m NT+NL (W.Nr.6566), dem schaft Sernow. wo gerade die Russen einmar- pocking Heft 3i/1985. FühreFGepäckf lugzeug. vom Ftugptatz schren waren, konnlen noch beobachten, daß nach Schönwalde abgetlogen. Dies soltte ihm die Ju 5Z3m brannte undeinioe Hundert Meter Fortsetzung mit dem Titel "Die zweite und seiner Besatzung (Bordfunker Ofw. Wojf- vom Dorf entfernt aut einem Acker niederging. Welle" im nächsten Heft. Modell-

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Major Ench Adam, der Flugzeugführer gemeldeten Passagiere, von Reichsminister , dessen Fw die er mit dem DöniE- 200 C-6/U2 TA+MB (W.Nr.0216) in der Nacht Condor,,Albatros lll" nach zuvor durch Bombenwurf zerstört worden war, Lilünchen bringen sollte, flog dagegen um21:00 UhrmitderHe 111 TQ+ als der DLH-Condor von MU, gleichfalls eine Maschine aus Speers Flug- Flugkapitän Künstle ge- bereitschaft, nach Neubiberg, wo er um 23:40 gen 20:00 Uhr startete. Nach Hussleins Beob- UhreintraJ. achtungen hatten noch zwei spanische Diplo- maten sowie ein Oberregierungsrat vom Wid- Hptm. Husslein war mit der GC+SJ um schaftsamt Berlin und zweibis dreiSD-Angehö- 20:55 Uhr in Tempelhof gestartet, hatle am rige, die in der oben erwähnten Passagiezahl Südrand des Platzes noch gekuM und holte nicht enthalten sind, in Künstles Maschine Platz sich dabeidie erforderliche Höhe, um in die ca. gelunden. 700 m über Grund hängenden Regenwolken einzutauchen. Als er bereits Kurs auf Dresden Husslein war am Morgen, bei der ersten genommen hatte, wurdederCondordoch noch Flugwelle nach Salzburg, ohne Auftrag geblie- von sowjetischer Flak erwischt. Ein Geschoß ben, lm Laufe des Tages rücKen die sowjeti- traf das lnstrumentenbrett so unglücklich, daß schen Truppen bei Velten bereits bis 4 km an linksseitig Wendezeiger und künstlicher Hori- jetzt den Flugplatz heran; erst erhielt er vom zont ausfielen, die für den Blindflug unbedingt F.d.F.- FlugleiterOttoWieprichWeisung.seine gebrauchtwurden. Deshalbwechselte Husslein GC+SJ nach Tempelhofzu überführen und von mit seinem Bordmechaniker die Plätze, und don m[ Passagieren und Gepäck aus der steuerte die Maschine nun vom rechten Sitz Reichskanzlei nach Neubiberg bei München zu aus, wo beider Fw 200 die beiden ausgefalle- fliegen. Nachdem bereits eine umfangreiche nen lnstrumente nochmals vorhanden waren. lvlenge Gepäck in der Fw 200 verstaut worden Unterwegs hatte die Besatzung mit Vereisung war, trafen kun nach 20 Uhr mit dreiPKW end- zu kämpten und mußte den linken lnnenmotor lich seine Passagiere am Regierungsflugsteig wegen Eisansatz am Propeller stillegen. Er- in Tempelhol ein. Es waren der NSKK-Grup- schwerend war auch, daß die Besatzung nur penführer , ein Adjutant Hitlers eine einzige Streck€npeilung aus Prag erhielt; und Bruderdes benichtiglen Reichsleiters, samt Dresden hatte den Funkbetrieb bereits einge- seiner Familie und Hauspersonal - zusammen Mit einer Siebel Fh An unknown airnan stellt. Statt sonst üblicher 80 Minuten hatte der 104 der F.d.F., deren in lront ot a Siebel Fh etwa 25 Personen. Die Frau des Beichsau- Condor für die Strecke Berlin-München weit ßenministers Ribbentrop, aufdiedann noch ge- Staffelemblem ein 104 di'playing the mehrals die doppelte Zeit benötigt. emblem the FIie- wartet worden war, hatte aulgrund eines Führer- schwarzer Adler- ot kopf in weißem Feld gerstaffel des Führcrc befehls kurzfristig nicht mitfliegen dürfen. Bei der Landung in Neubiberg wäre es um nft roter Umtan- (F.d.F.), a black ea- ein Haar zu einer Flugzeugkatastrophe gekom- dunEwar, wurdede- gle's head on a white Für die übrigen. noch in Schönwalde auf men. Unbeleuchtet stand Adams He 111 noch ren Flugleitung disc outlined in rcd. Flugaufträge wartenden F.d.F.-Maschinen war am in der Landebahn, als Husslein don um 23:55 Morgen des 23. April On 23 April'45 a Sie- es inzwischen eng geworden, weil die Sowjets Uhr mit seinem Condor aufsetAe. Wie bereits 1945 von Staaken bel ot the F.d.F. flew sich unauftaltsamdem Flugplatz näherten. Am erwähnt, hatte erwährend des Fluges mitdem nach Rechlin verlegt, the operations staff Abend wurde Wieprich die durch Flugleiter Bordmechaniker die Plätze tauschen müssen. um von dort aus Flü- frcm Staaken to Rech- Räumung von Schönwalde und die Verlegung Als sie dann beim Ausrollen das Hindemis vor ge lür die Reichs- /ln,n order to cootdi- nach Staaken angeordnet. Um 18:00 Uhr star- sich auftauchen sahen, war Husslein derSitua- kanzleizuorganisie nate llighE to andfrom tete Major Lissau mit einer Siebel Fh 104 der tion hilflosausgeliefert, denn bei derFw200war ren. the Chancellery trom Statfel zum Uberführungsflug nach Staaken, there' nurderlinke Führersitz mit Bremsen ausgestat- AIe For6, wenn ntcht woer l0l,linuten später landete. ebensowie die tet. Ofw. Karl-Heinz Hoemcke, derBordmecha- andors v€rnerkt, von Salzburg zurückkehrende Ju 352 KT+VJ niker,tratdann in letzter Sekunde so hettig indie Sammlung Ott

Dle Fw200 C4U2 CE+ICwarin der F.d.F. als Führeöegleitllugzeug FW 200 C-4/U2 CE+IC ol the F.d.F. seMed as back'up to Hitlefs own g/lli verwendet wolden und sollte in der Nacht vom 26. zum 27. April 1 aicatt. lt crashed at Wilhelmshotst on the night 26/27 Aptil '45 duing lft den persönllchen Schuts Hitlers beslimmte Marinesoldaten von an aflempt to fly in navalcombat perconnelfrcm Reik to Gatow, Be in, Rerik nach Gatow bringen, where they were to delend Hitlels bunker.

JET & PROP 4/95 43> dHrJaP[XüP Schwerpu nktthema

Bremsen, daß die Maschine einen Ringelpiez befindlichen Flugzeuge der F.d.F. den Auttrag, vollführte und alle vier Reifen von den Felgen nach Rechlin zu verlegen. Dod sollten sie dem sprangen - aberder drohende Zusammenstoß Oberkommando derWehrmacht zurVerlügung war glücklich abgewendet. stehen, dasbegonnen hatte, sich nichtweitvon Hechlin, im Waldlager Neuroof en, einAusweich- Trotz zahlreich in Berlin noch vorhandener quartiereinzurichten. MajorLissau, mit Fluglei- Flugzeuge der F.d.F. und der DLH, war die ter Wieprich an Bord, flog am 23. Aprilum 5:10 zweite Abflugwelle nach Süddeutschland am Uhr mit einer Fh 104 nach Rechlin ab, wo erum Abend des21. Aprildoch erkennbardürftig aus- 6:00 Uhrlandete. Zehn Minuten zuvorwarauch gelallen. Grunddafürdürftewohl gewesen sein, Oblt. Schultze mitderJu 352 KT+VJ in Staaken daß Hitler sich bereits am lrorgen dafür ent- gestartet; er traf um 5:45 in Flechlin-Roggentin schiedenhatte,dieReichskanzleinichtmehrzu etn. verlassen. Um 9:12 ging von dort folgender Die Aufgabe von Lissau und Zywina, die Funkspruch zum Obersalzberg: ,,Wolf (Anm: zwei Fi 156 nach Süddeutschland zu überfüh- Hitler) bleibl hier. da Lage nurdurch ihn zu mei- ren, hatten zuvorOblt, Lankenau und seine bei stern, wenn überhaupt möglich." Dies erklärt den Kameraden übernommen. Nachdem sich sicherauch, weshalb ein großer Teilder gerade herausgestellt hatte, daß keiner der dreifür ihre erst in Salzburg gelandeten Ss-Mannschaften Statfel bestimmten Hubschrauber bei Weser- gleich wieder nach Berlin zurückgeflogen wur- flug abholbereit war, hatten sie zunächst ver- oe. geblich versucht, noch von Tempelhof aus eine RücKlugmöglichkeit nach Salzburg zu erhal- Dort begann nunfürdieaufden noch verfüg- ten. Siewaren dann nach Staaken gefahren, wo baren Flugplätzen Staaken. Tempelhof und sich bereits alles im Aufbruch befand. Sicher Gatow zurückgebliebenen Besatzunqen der war man dort froh über diese unerwartete Ver- F.d.F. eine Zeit ungewissen Wartens. Regie- stärkung an Flugzeugführern, und Major Erich rungsmitglieder und hohe Wehrmachtsstäbe Groß überließ ihnen zweiFil56 undeine 81108 zogen es jetzt vor, sich nach Norddeutschland seiner Kurierstatfel OKL zur Überführung nach abzusetzen; hierz u erschien ihnen jedoch die !1PtF. J-oachim FW 2OO CE+lC's pi- Süden. Zwischendurch hieß es dann zwar, daß Benutzung von Krattfahrzeugen weniger ge- Huebner, 39 Jahre /ot, Hptm. Joaciim dieMaschinen in den Lübecker Raum gebracht fährlich als eine Flugreise. Dies dürfte wohl alt und erfahrener Huebier, died in the werden sollten, aber letztendlich, als Lankenau auch Reichsmarschall Hermann Göring so ge- Flugkapitänderluft- ctash. He was 39 and mitderFil56 D-0 CQ+OD (W.Nr.4437)am 23. sehen haben, dersich bereits in derNachtvom hansa, war Kom- exDeienced Lufthan- April um 4:50 Uhr von Staaken abflog, getolgt 20. zum 21. April 1945 mit einem Fahrzeug- mandantderFw200 säcäDtarn von seinen beiden Slatfelkameraden mit dem konvoivon Berlin nach Berchtesgaden ausdem CE+IC. Er kam beim zweiten Storch und derBf 108, wares doch bei Staube gemacht hatte. Obwohl er der Ober- Absturz des Flug- Süddeutschland geblieben. Er und auch Fw. befehlshaber der Luttwatfe war, hatte erschon zeuges in Wilhelms- Schmidt mit derBf 108 kamen durch. Bis sie am lange Zeit zuvor aufgehört, für seine Reisen horst ums Leben. 24. April einigermaßen heilin Ainring landeten, Flugzeuge zu benutzen. hatten sie einige Nervenanspannung zu ertra- gen, abervergeblich holften sie aufdas Eintrel- Major Haumann, der befehlsgemäß mit sei- vien fortzusetzen sowie eine Flugverbindung fen von Utfz. Lex mit dem zweiten Storch. nerJu 52/3m von Salzburg am 21. Aprilwieder nach München einzurichten. Als letzte DLH- nach Tempelhof zurückOekehrt war, erhielt von lvaschine verließ die DC-3 D-ATZP mit Flugka- Am nächstenTagebegann esauch in Gatow Standartenf ührerBetz, dem zweiten HitleIpiloten pitän Wolfgang BrillTempelhof. Neben Firmen- brenzlig zu werden, als sich von Norden her und Adjutanten der F.d.F., den Auttrag. am angehörigen hatte er noch drei schwedische sowjetische Truppen dem Flugplatzgelände zu Morgen des 22. Aprileine durch SS-Obergrup- Passagiere an Bord, die er am 23. April, nach nähern begannen. Am späten Abend des 24. penlührer Schaub von der Reichskanzlei zum kurzer Zwischenlandung in Warnemünde, um Aprilflogen die ersten l\,raschinen der F.d.F. von Flughafen geleitete Gruppe von 12 Frauen und 7:28 Uhr nach lvalmö-Bultofta und um 10:40 dort ab. Offensichtlich warman in Gatowjedoch 5 Kindem nach Salzburg zu bringen. Einen Uhr nach Stockholm-Bromma brachte. Bis auf knappan Flugzeuglührern, denn um20r00 Uhr ähnlichen Flug unternahm am 23. April, aller- die Ju 88 D-ASHI/ von Flugkapitän Gersten- war Major Lissau von Rechlin nach Gatow ge- dingsvon Gatowaus, Hptm. Erich ceißelhardt; korn trafen auch alle anderen DLH-lvlaschinen, stanet, woerum2l:00 Uhreintraf; neben einem mit der Fw 2OO C-41U1 CE+IB (W.Nr. 0137) trotz hettigen Beschusses beim Abflug in Oberfeldwebel hatte erauch Hptm. PaulTalkan hatte er Hitlers tags zuvor entlassenen Leibar, Tempelhof, glatt in Warnemünde ein. Bord. Dieserwar Chef derVerbindungsstatfel 7, Dr. Morellnach Neubiberg zu fliegen - Startzeit derzur F.d.F. gehörigen ehemaligen Führerku- 2:00 Uhr. Die Ju 290 gV+BK hatte Lt. Wagner schon rierstatfel, die im Mätz 1944 umbenanntworden am Abend des 22. April nach Gatow überführt, war. Räumung der Berliner Flugplätze wo er um 18:40 Uhr landete und sich dem dorthin ausgelagerten Teil der F.d.F. anschloß. Lt. Waonerüberf ühdeseine Ju 290 zunächst Tempelhof und Staaken lagen um diese ln Gatow war inzwischen auch die zuvor in von Gato; nach Wittstock. Seinen2. Flugzeug- Stunde schon unter sowjetischem Artilleriefeu- Staaken stationierte Kurierstaffel O.K.L. mit l5 führer, Lt. Hans lvünsterer, hatte er zurückge- er, so daßaile noch flugklaren Maschinen diese Ju 52y3m eingetroflen, die noch in dieserNacht lassen, dadiesereinen besonderen Auftrag zu Plätze verlieBen. Die Flugzeuge der Lutthansa Transporte zur Verlegung des Oberkomman- erledigen hatte. Nachdem Hitlers beide Piloten, hanen Weisung. nach Wamemünde zu fliegen, dos der Luttwatfe nach Süddeutschland durch- Baur und Betz, ihreAutgabe darin sahen, in der um von dortaus den Luftverkehrmit Skandina- führen sollte. Dagegen erhielten die in Staaken Reichskanzlei zu bleiben, stand ihr Condor

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44 JET & PROP 4/95 schwerpu nktthema dEUeD[üI)

TK+CV mit Bordwart Zintl und Bordfunker Le- ciewski führerlos in Gatow. Ohne jemals zuvor eine Fw200geflogen zuhaben, sollle MÜnsterer diese Maschinenun aus Gatow herausbringen. Um21:00 UhrertolotederStad, und nach40 Mi- nulen traf er mit deiMaschine, die nochweitere 12 Mann an Bord hatte. oleichlalls in Wittstock ein. Nach einioen Stund;n Aufenthalt dort er- hielterWeisung, mitderFw200nach Roggentin weitezutliegen. woeram25. Aprilum 5:30 Uhr landete. Kuze Zeit vorher hatten auch die letäen Regierungsmaschinen Gatow verlassen, wo schon beieinem Kasemgelände am nördlichen Flugplatzrand hettige Kämple mit sowjetischen Truppen entbrannl waren. Hptm. Huebnersetz- te sich mit seiner Fw 200 CE+IC nach Rechlin ab und nahm dabei soviel Bodenpersonal der F.d.F. wie möglich an Bord, während Hptm. Grautoff wenioe lvinuten soäter, um 3:15 Uhr, mit der Ju szim SF+lF näch München-Biem flog, wo er um 6:10 Uhr eintraf. Zusätzlich hatte Hotm. Talk auch noch eine He 111-Reisema- sihine der Statfel fluqklar machen können, mit der er und lvlaior Lissäu in der Morgendämme- rung wieder nach Rechlin zurückkehrten. AnderRäumungvonGatowbeteiligtensich übrioensvon Güstrowausauch Ju 5Z3mderll./ T.G:3, die zuvor, bis zum 22. April. in Werder Neun qetötete lnsassen derCE+lC, darunter The nine cmsh latalities, two of which remained und Güterfelde bei Potsdam sowie in Gatow zwei namentlich unbekannte, landen in ei- unidentified, were buied in military graves at stationiert gewesen waren. Es bleibt unverständ- nem gemeinsamen Soldatengrab aul dem Wilhelmshorst, near Potsdam. This photo was lich, weshälb sie stattdessen nicht schon jetzt Friedhol von Wilhelmshorst bei Potsdam taken shortly after the war's end: today a me- den Befehl erhielten, Nachschub hereinzuflie- ihre letzte Ruhestätte. Diese Aulnahmeent' moial slone recalls theit fate. gen;dies zeigt aber vielleicht auch, daßes sich stand unmittelbar nach Kriegsende; heute bei allen Flügen eben nicht um eine ,,Luttver' erinnertein Gedenkstein an die Todesopfer. sorgung Berlin" gehandelt hat! im Laule des 25. Aprilwaren zur 1. Weißrus- sischen Front Marschall Schukows gehörende sowjetische Truppen am Flugplatz Gatow vor bei in südwestlicher Richtung \iorgestoßen. Ge- gen Mittag trafen sie bei Ketzin, 12 km nord- westlichvon Potsdam, autdieerstenausentge- gengesetder Richtung anrückenden Einheiten der'1. Ukrainischen Frontvon Marschall Koniew - Berlin war damit eingekesselt. Verteidigung der Reichskanzlei

Auch in der Stadt spitzte sich die Lage nun dramatisch zu. Von Osten undSüden herwaren die Sowjets, teiMeise im Kampf Haus um Haus, bereits nahe an dasZentrum vorgerücK. Fürdie Verteidigerein erkennbar hoff ungsloser Kampf , aber erhußte fortgesetzt werden - während Goebbels seinem Führer zur gleichen Zeit im Bunker unter der Reichskanzlei versicherte: ,,Wenn Sie Berlin am Sonntag (Anm.:22. April) verlassen hätten. wäre Berlin heute nicht mehr in unserem Besitz."

,,Zum persönlichen Schutz des Führers". ohne dessen Anwesenheit in Berlin die Kampf' handlungen dort wohl schon beendet worden wären, taren in der vorangegangenen Nacht Maßnahmen einoeleitetworden. die in den näch- Am g. Mai1995 gedachten in Wilhelmshorst On 8 May 1995 eight lotmer members of the sten Taoen alle; bei der Lutttlotte Reich noch ehemalige Matrosen der 1. Funkmeßlehr- naw unit sent to delend Hitlels bunket met to verf ügbären Lutttransportraum beanspruchen abteilung ihrerdort vor 50 Jahren gelallenen reniember lheir comrades ki ed lW yeaß ago. sollten. Kameradlen. Neben Eginhardt Schmiechen Amono them were fout cßsh suNivots (l to 4. (1. v. links), derheute in Wilhelmshorst lebt Eoinhätl Schmiechen, Willi Hummel,Bemhatd Mit Stand vom 25. April '1945 waren dem ünd sich damals an Bord dernachFerikzu- Lächer and Gerhatd Jakob. Schmiechen lives Transporttliegerf ührer bei der Luftf lotte Reich in rückqekehrteD Ju 290 betunden hatte, wa- in Wilhelmshorst and returned to Rerik in the Ju Rerik unterstellt: ren a-uch drei überlebende des Condor-Ab- 290. Stab,2. und 3./T.G.1 in Tutow mit 14Ju 52 stuzes anwesend: Willi Hummel, Bernhard GroßEumtransoortstallel in Tutow mit 23 Ju 352 Lacher und Gerhard Jakob (2,.4. v. links). ll./T.G. 1 (nur i. Statlel) inPütnitzm.1sJu52(See) zur Überführung ll./.T.G.3 in Güslrow mit 34 Ju 52 Am24.April, um24:00 Uhr, wurde im Kriegs- 1 Alarmbtl. aus Stralsund Pütnitz (bei Ribnitz) mit 3./T.Gr 30 und Gruppe uhl in Rerik mit27He111 tagebuch des Oberlcefehlshabers der Kriegs- vom Seefliegerhorst ( 175 Mann) ll./l(.G. 4 in Greilswald mit28 He 111 ma ne vermerK: Seemaschinen .Kaoitän z.See Assmann teilt femmündlich und nach Flieqerhorst Tutow (288 Nlann) einen ilefehl des Führers mit, nach dem die 1 Bataillon aüs Rostock vom Fliegerhorst ln der Literalur werden diese Einsätze ge- Kriegsmarine sobald wie möglich mit Wallen Rostock(472 Mann) wöhnlich als,,Luftversorgung Berlin" bezeich- ausoerüstete Bataillone zur Verstärkung der FürTransoort in der Nachtvom 26. zum 27. net, als ob mit diesen insgesamt '141 Flugzeu- VerEidiqunovonBerlinnach Berlinüberfliegen 4. werden l.dOO Mann aus Fehmarn nach Wis- Rerik qen, die nicht einmal alle einsalzklar gewesen soll. Die"nötioen Betehle werden e(eilt. Da der mar zum Abtransport vom Fliegerhorst aein dürften, eine eingekesselte lrillionenstadt Lutttransportraum erst für die Nacht vom 25. überführt." hätte versorgt werden können.Aberdarum ging zum 26.4. zurVerfügung steht, werden fürdie- Großadmiral Karl Dönitz beeilte sich also es ja in Wahrheit auch nicht. se Nacht foigende Bereitstellungen befohlen: sehr, diesem,,Führeöelehl" nachzukommen

JET & PROP 4/95 45> ,:l$lüljfiluP Schwerpunktthema Nahe der Sieges- säule untersuchten britische Soldaten im Sommer 1945 das Wrack des Fie- Y seler Storchs, mit dem Generaloberst Robertv. Greim, be- gleilet von , am 26. April aul der "Ost- West-Achse" gelan- detwar, um sich auf Belehl Hitlers im Bunker der Feichs- kanzleieinzutinden.

A Btitish seNiceman looks at the battered rcmains ol the Stotch in which Hanna Reitsch and Gene- rulobeßt Bobert v GrcimllewtoBe in to see Hitler. They lan- ded near the Victoty Column on 26 Aptil 1945.

und ließ in Stralsund die 1. Schiffslammab- ihrerAusbilderernannt, derf risch zum Kapitän- teilung und auf Fehmam die 1. Funkmeßlehr- leutnant d. Fles. beförderte Franz Kuhlmann, abteilung in lrlarsch setzen. Von dort holte eral- und auch das übrige Führungspersonal dieses so,die tapfersten lilännerdie er besitä" und die zusammenoewürfelten Verbandes war zuvor er für den persönlichen Schutz des Führers als Ausbilderbeider 1. S.St.Abt. auf dem Dän- nach Berlin schicKen wollte -,die höchste Elite holm eingesetzt gewesen. Am Abend erfolgte eines Obeöelehlshabers", so der Eindruck Hil mit Bussen und LKW derTransport zu den Flie- lers in seinem Bunkerunterder Reichskanzlei. gerhorsten Pütnitz und Tutow, Ob dann von Pütnitz, mit Ju 52 See, tatsächlich Transport- Daß damit aber keine ,,Luftversorgung Ber- flüoe nach Berlin durchoeführt wurden. ließ sich lin", sondem allenfallsein,,Untemehmen Reichs- bis-her nicht klären und-erscheint eher zweifel- kanzlei" in Gang kam, liegt auf der Hand. Ver- haft. gleicht man die Zahlderlürden Berlin-Einsatz Nach dem Eintrelfen in Tutow, gegen 22 vorgesehenen Marinesoldaten mit der Kapazi- Uhr, sah es für Kuhlmann zunächst so aus, als tät derverf ügbaren Transpordlugzeuge, so wird ob aus den Flügen nach Berlin nichts werden schnell deutlich, daß derTransportf liegertührer würde. Der Fliegerhorst war ständigen Angrif- der Luttflotte Reich praKisch alle seine Maschi- fen sowjetischer,,Nähmaschinen" ausgesetzt. nen hierlür aufzubieten haüe, was dann aber, die das Gelände mit Bomben und lrc-Feuer z.T. schon aus Treibsloff mangel, garnicht mög- beharKen, und die Flugleitung erklärte katego- lich war. risch, daß ein Transport nach Berlin nicht mehr Am Minag des 25. April erfolgte auf dem in Frage käme. Wohl auch vom OKW-Chef Dänholm bei Stralsund und in Puttgarden auf Keitel mit Nachdruck auf die Kriegswichtigke Fehmarn die Befehlsausgabe für den Einsatz dieses Einsatzes hingewiesen, ließ MajorGün- in Berlin ,,zum persönlichen Schutz des Füh- ther l\rauß, Kapitän derGroßraumtransportstaf - rers". Angetreten waren dortnicht etwa in mehr felJu352,danndochseinelraschinenstartklar als vier Kriegsjahren bewähde und erfahrene machen. Kämpler, sondemjüngste Rekruten bzw. See- off iziersanwärterder Jahrgänge 1 926 und 1 927, Nach den Versorgungsllügen f ürden Kessel die kaum ihre Grundausbildung abgeschlos- Heiligenbeilin Ostpreußen im Februarund Mäz sen hat-ten. Schon damals mußte denjenigen, 1945 wardie Staffel lange nicht mehr zum Ein- die dies entschieden hatten, die Gewissenlo- satzgekommen, hatte aber in dervorangegan- sigkeit ihres Handelns klar gewesen sein; viel- oenen Nacht 5 Maschinen (4 Ju 352 und 1 Ar leicht glaubte man aberauch, nur noch beiden 232) bei einem kurzfristig angesetzten Einsatz im Dritten Reich herangewachsenen Jugendli- verloren: die Besatzungen hatten den Aultrag chen Bereitschaft für diesen Opfergang linden qehabt, südöstlich von Berlin den Flugplatz gut Zwei, die mitein- Two that got on well zu können - und davor gedrücK hat sich tat- Friedersdorf anzuf liegen, um der bedrängten 9. ander können: Ge. togethet: General- sächlich keiner von ihnen. Armee von General Busse Nachschub zu brin- neraloberst Robertv. obeßt Boben v Grcim Nach Ausgabe von Verpflegung, Munition gen. So gelang es jetzt nur unter größten Mü- Reitsch. Greim und Hanna and Hanna und Waflen, zumeist nur unzulängliche Beute- hen, einige wenige der überwiegend im Freien beim Here they are shown Heitsch, hier gewehre sowie Handgranaten und Panzerfäu- untergebrachten Ju 352 für den Berlin-Einsatz Emplang anläßlich atGross-Sdiiemanen. ste, wurden die jungen l\,ilatrosen in Stralsund bereitzustellen. Feind- East Prussia, at a rc- des 2500. auf die Kompanien des Alarmbataillons verteilt; ln der Stunde zwischen 1:35 Uhr und 2:35 lluges der Aufkl. Gr. ception held by Aut- viele von lhnen waren übrigens Angehörige des Uhrdürften esdann oerade5oder6 [raschinen 14 "Münchhausen", kl.Gr.14 "Münchhau- Marine-Sonderlehrganges für Hochfrequenz- gewesen sein, die vönTutow abllogen. zielflug- aul dem Flugplatz sen' on the occasion Groß-Schiemanen/ 2500th technik ,Tegetthotf', die sich zur militärischen hafen war Gatow, der letzte noch in deutscher ol its rccce war Ostpreußen. mission. Grundausbildung aut dem Dänholm befunden Hand belindliche Platz in Berlin;Tempelhol Sammlung Franke hatten. Zum Bataillonskomandeur wurde einer bereits seit dem 23. Aprilnicht mehr anfliegbar

46 JET & PROP 4/95 und wurde im Laule dieser Nacht von den was abbekommen. Weoen des beschädigten ten alle Off iziere dieses wahnwitzige Unterneh- Sowjets erobert. Fahrwerks flog der Piloinicht nach Tutow zu- men. Von ihren jugendlichen Untergebenen Soweit feststellbar, wurden die Ju 352 mit rück, wohl um nicht nach einer Notlandung die kehrten dagegen nur wenige nach Hause zu- höchstens40 Soldaten besetzt, was ihrermaxi- dortige Rollbahn zu blockieren, sondern setzte rück. Vielleicht im Glauben an ihren vermeintli- malen Ladekapazitätals Transpoderentsprach; mit einer Bauchlandung in Barth (ca.30 kmvon chenAuftrag, den Führerzuschützen, denaber übezählige, bereits in den Maschinen befindli- Stralsund)aul. Zwarwurde die Ju 352 daber er- kaum einer von lhnen zu Gesicht bekommen che Soldaten. wie der Tegetthoff-Mann Ger- heblich beschädigt, aber ernsthatt verletzt wur- hatte, fielen die meisten bei den Kämpfen im hard Brunzema, hatten dadurch das Glück, zu- de niemand. Berliner Stadtzentrum oder sind bis heute ver- rückbleiben zu müssen.Zumindesteine Ju 352, Ofw. Paul Köhler, der 1940/4'1 beim K.c. mißt geblieben. die von Olw. Herbert Schulz qeführtwurde und 40 als 2. Flugzeugführer mit Fw 200 überdem wohl noch vor Mitte.nacht t; Tutow gestartet Atlantik eingesetzt gewesen war, hatteTutow Einsatz von Rerik war, hatte dagegen, bis zur Höchstzuladung, 4 mitderG6+EX um 2:35 Uhrverlassen, brauch- to Panzerfäuste beiihrem Flug nach Gatow an te für seinen Flug zwar ungewöhnlich lange, lm Laufe des26. Aprilwurden dieersten der Bord. kam aber um 4:25 Uhr glatt in Gatow runter. in Puttgarden von der 1 . Funkmeßlehrabteilung Schulz hatte sich, aus westlicher Richtung l\4öglicherweise war es seine lvlaschine, die zu- der Kriegsmarine lür den Einsatz in Berlin be- kommend. dem Flughafen Gatow bereits genä- nächst in Staaken zur Landung angesetZ hat- stimmten Matrosen aul Marinefährprähmen von hed und mit dem Landeanflug begonnen; Lan- te. woran sich ein schließlich in Gatow einge- Fehmarn über die Ostsee in die Nähe des deklappen und Fahrwerk waren ausgetahren, troffener Marineoffizier erinned, was die lange Fliegerhorstes Rerik gebracht. Auch diesen Ju- und sein Bordfunker, Utfz. Franz Behringer, em- Flugdauervon fastzwei Stunden erklären könn- gendlichen war beim Appell durch ihren Kom- pfing von der Gatower Flugleitung gerade die te. Nach nur20 Minuten Bodenzeitwardie Ma- mandeur. Fregattenkapitän Bormann (einem FwF-Zeichen (Frage welches Flugzeug), als schine wieder in der Luft und landete um 5:40 weiteren Bruderdes Reichsleiters), gesagtwor- für sie das Aus kam. Vermutlich beim Uberflug Uhr wohlbehalten in Tutow. cleich wieder mit den, daß sie,,zum persönlichen Schutz des junger des sowjetischen Umschließungsringes erhiel- zurück nach Tutow kam ein Marinesol- Führers" nach Berlin geschicktwürden. Wie die len sie heltigen Erdbeschuß undwurden getrof- dat. der in der Maschine beim Landeanflug auf Kameraden aus Stralsund waren auch sie für fen. Nach Ausfallvon zweiMotoren wardievoll- Gatowdurch ein sowjetisches lnfanteriegeschoß einen Kampf auftrag in keiner Weise voöereitet beladeneJu 352 nichtmehrin derLuttzu halten, verwundet worden war. oder ausreichend bewaff net worden. und Ofw. Schulz versuchte eine Notlandung. ln der Literatur schwanken die Zahlen der Bei der Bodenberührung wurde das Flugzeug beidiesem Einsatz nach Gatowgelangten Ma- Als die Makosen dann gegen Abend im schwer beschädigt und verbrannte nach Explo- rinesoldaten erheblich und sind zumeist viel zu Fußmarsch den Fliegerhorst erreicht hatten, sion deran Bord belindlichen Panzerfäuste. Die hoch angesetzt. Wohl am nächsten kommt Heinz war von Transportllugzeugen. mit denen sie vierköpfige Besatzung, neben den bereits ce- Kratschmar, einerder in Gatow eingetroffenen nach Berlin hättenlliegen können, nichtszu se- nannten noch der Bordmechaniker Fw. Paul Tegethoff-Leute; er schätzt ihre Zahlauf unge- hen. Für die Nacht wurden sie vorübergehend gibt Schmelter und der Bordschütze, blieb wie durch fähr60 und dabeian, daß sich in seinerJu in einer Flugzeughalle einquartiert; angeblich ein Wunder nahezu unverletzt; schnell stellten 352 zusätzlich zu Waffen exakt22 Mann befun- sollte es dann am nächsten Morgen mit der sie test, daß ihre Maschrne auf bereits sowje- den hätten und daß man im Waldgebiet am Bahn in Richtung Berlin weitergehen, wie einer tisch besetzem Gebiet herunterge

Nach einem verqeblichen Landungsversuch mit Marinesoldaten in After the aboiive allempt to llv in naval combat trcops into GaIow on 25 Gatow am 25. April 1945llog Stfw. Kurt Becker von der Großraum- Aptit '45, Sttw. Kurl Be'cker vient on to fly two supity dtops over Bertin transportstaftel Ju 352 mit seiner G6 + FX bis zum 28. April von frcm Tutow by 28 April. The supplies wete dispatched lrcm the lowercd Tutow aus noch zwei Einsätze nach Berlin; dabei wurde über die ramp ol Ju 352 A-1 G6+RX of Gtossßumtanspottstaflel Ju 352 shown geöffnete Trapoklappe Nachschub abgeworfen. Hier ist diese Ju hete in Bitish ma!*ings. 352 A-1 bereits als englische Kriegsbeute zu erkennen.

JET & PROP 4/95 47> dBüAP[1@ Schwerpunktthema Die Feste dieser Ju 52ßmam Rande der "Ost-West-Achse" zwischen Sieges- säule und Branden- burger Tor dürften wohlvonder4V+GR der 7./T.G.3 stam- men, die dort in der Nacht vom 26, zum 27. April 1945 unter Fühtung von Uffz. Ernst Martin beim Landeversuchinlol- ge Baumberührung abgestürzt war,

These are believed to be the remains ol Ju 52/3m 4V+GF| ol 7. / TG 3 which hit some tees and üashed whi- le Wing to land be- tween the Victoty Col- umn and the Brun- denbutg Gate (back- grcund) on the night 26/27 Aptil. lts pilot was Uffz. Emst Mar-

aus Wittstock, wo er eine halbe Stunde zuvor Als erstes Flugzeug wardann wohlderCon- den Platz herangekommen sei, der unter star- gestadet war, und zuletzt auch noch Oblt. dor von Hptm. Huebner beladen und startklar. kem Adilleriefeuer läge. Sie wurden ermahnt, Schultze mitderJu 352 KT+VJ. DieJu 352 hatte um 23:10 Uhr llog auch Lt. Wagner mit der Ju nach derLandung schnellstmöglich die Maschi- Rechlin erst um22:08 Uhrverlassen und lande- 290 von Rerik ab, mußte aber wegen Ausfall ne zu verlassen und die Anweisungen der dort te um 22:45 Uhrin Rerik; möglicherweise hatte des lvotors3den Einsatzabbrechen und lande- anwesenden Soldaten zu belolgen. sie lür ein€n flugunklar gewordenen Condor te bereits nach 15 Minulen wieder in Rerik. Die einspringen müssen, der danach von Hptm. an Bord dieserMaschine belindlichen50 Matro- Keinervon ihnenahntezu diesemZeitpunkt, Kurt Henog, ehemaliger Staffelkapitän der 8./ sen hatten Glück. Zwar wurde ihnen zunächst daß sie den Condor sehr viel früher zu verlas- K.G.40 und nun Flugzeugführer in der 1./K.G. gesagt, sie sollten in der folgenden Nacht er- sen haben würden:zunächst bewunderten sie 200, von Rerik nach Fürstenteldbruck überführt neutfliegen, aber dann höden sie, daß die an- noch die luxuriöse lnnenaustattung ihres Flug- werden sollte, jedoch kurz nach dem Slart von deren Flugzeuge nicht zurückgekommen wä- zeuges, das zuvor als Führerbegleitflugzeug leindlichen Jägem angegrilfen wurde und mit ren und daß inzwischen wohl auch Gatow be- gedient hatte. Die 14 Ledersessel, waren zum brennendem Backbordaußenmotor gerade setzt worden sei. Wie sich einervon lhnen, lngo Schutz vor Verschmutzung durch die unübli- noch eine Notlandung in Lübeck-Blankensee Eckem, erinnert, nahm man es erleichtert auf, chen Passagiere von derBesatzung mitZeltpla- schaffte. Während der Fleparatur dort wurde nicht mehr nach Berlin lliegen zu können. nen abgedeckt worden. Nachdem alle Plätze diese Fw200vonTieffliegem zerstört. Es könn- besetzt worden waren, wurden Kisten mit Pan- te sich dabei durchaus um den Condor unter Den 17 Marinesoldaten, die mit der Fw 200 zerfäusten in den Gang geschoben, auf denen Führung eines Fw. Bauergehandelt haben, der CE+lC ihrem Einsatz in Berlin entgegenflogen, sich die zuletzt an Bord gekommenen hockten, ofienbar, nach einemVermerkim Flugbuch von warbeim Einsteigen von der Besatzung mitge- darunter der Ranghöchste, Oberfunkmeister Lt. Wagner, auch an dem Einsatz nach Berlin teilt worden, daß man in Gatow landen würde, (Ofw.) Julius Langhals, ein Ausbilder der 1. beteiligt gewesen ist. wo der Russe bereits auf weniger als 3 km an Funkmeßlehrabteilung in Puttgarden.

Für die meisten derjungen lVatrosen war es der Stad zum ersten Flug ihres Lebens gewe- sen, als die CF+IC mit ihnen gegen 23 Uhr in Rerik abhob. Uber Seen und Wälder näherten siesich, aus Westen anfliegend, Berlin unddem Kampfgebiet um die Stadl; unter sich nahmen sie große Flächenbrände, Explosionen und er- steAnzeichen von Flakbeschuß wahr. ln dieser Phase begannensich die Ereignissean Bordzu überstüzen, wie sich einer der Matrosen, Willi Hummel, erinnert,,Es gibt rote Leuchtkugeln, ir gendwer sagt, ein Flugzeug ist getroffen und dreht ab vom ursprünglichen Ziel."

Bis jetä ist es dem Verfasser leider nicht möglich gewesen, zweifelsfreizu klären, ob es sich hierbeium eineweitere, bisher nicht ermit- telte Maschine gehandelt haben könnte, wofür der bereits erwähnte Condor von Fw. Bauer in Betracht kommen würde, oder ob es - wohl wahrscheinlicher - die Ju 290 gewesen ist, die weoen lrolorausfall mit ihren 50 l,ratrosen nach Re;ikzurückkehrte. Ausweislich derFlugbuch- eintragung von Lt. Wagnerwardie gV+BK aber nur 15 Minuten in der Luft und nur der rechte lnnenmotorausgefallen gewesen, während lngo Eckern, einer der mitfliegenden lvatrosen, an- Oie Reichskanzlei, hiereine kurznach Kriegs- The poftals ol the bombed-out Beichskanzlei deres in Erinnerung hat:,,... wirsind dann auch ende entstandene Aufnahme des zerstörten on the Wilhelmstnsse shottly aftet the waL ln mit allen drei Lraschinen qestartet. lch hatte Gebäudes mll dem Portalan derwilhelmstra- April 1945 this building was the hub of a flight aber insofem Glück, als an unserer Maschine ße, war lm April t945 zenlraler PunK tür die ectivities to ahd ftum Bedin. nacheinander 2 Triebwerke ausfielen und wrr melsten Flüqe von und nach Berlin. nach ehva einstündigem Flug nach der Lan-

48 JET & PROP 4/95 Schwerpunktthema dSüaPEPP dung übenascht feststellten, daß wir nicht in Flaldretfer. Flammen schlugen aus dem Motor, lunker, Major Dietrich Gropp, derBordmechani Berlin, sondem wieder in Rerik gelandet wa- diesich in Sekundenschnelle ausbreiteten. Mog- ker L€es und 6 weitere lnsass€n ums Lebsn. ren." Dies würde von der Flugdauer hereher mit licherweise versuchte der Pilot noch eine Not- Sie wurden am 28. April gemeinsam auf dem der Erinnerung von Hummel übereinstimmen, landung, alserbei dem OrtWilhelmshorst, 6 km Friedhol in Wilhelmshorst beerdigt. Als schein- andererseits können sich aber Eckern und südlich von Potsdam herunterging. Gewaltiges bar einziges Besatzungsmitglied hat der Bord- Eginhart Schmiechen, ein ebenfallsnach Rerik Auiheulen der Motoren und ruckartiges Hoch- schütze Rosenfeld, schwer verletzt, den Ab- zurückgekehrter Matrose, nicht daran erinnem, ziehen der Maschine, wie es die lnsassen wahr- stuz überlebt; zusammen mit dem gleichfalls daß ihre iraschine beschossen worden sei. nahmen, könnten ein Anhaltspunkt dafür sein, verwundeten lratrosen Bemhard Lacherwurde Nach ihrem Wissen istwohlauch keine andere daß Hptm. Hübner im letzten Augenblick noch er von den Sowjets in der Nähe des wracK ge Maschine, außer ihrer eigen, wieder in Rerik ve.sucht haben muß, einem plötzlich vor ihm fangengenommen und zur äzllichen Versor- gelandet. Ein weiterer interessanter PunK in aus der Dunkelheit aufgelauchten Hindemis gung in ein Behefslazarett in Michendorf ge- derErinnerung dieserbeiden Matrosen ist, daß auszuweichen - aberzu spät. Mitderlinken Flä- bracht. Zwei Uberlebende konnt€n sich bei Ein- alle drei in Rerik gestarteten Mascfi inen viermo- cheschlug derCondorgegen den Dachstuhlei- wohnem von Wilhelmshorst lür einige zeil ver- torig gewesen sein sollen. Durch ihr verspäte- nes Hauses am Ortsrand und stürae unmittel- bergen, während die übrigen Sgemeinsam Un- tes Einireffendort, könnte es durchaus möglich bar dahinter in niedriges Unterholz. Wie sich terschlupl in den umliegenden Kiefemwäldem sein, daß die dreimotorige Ju 352 damals von dann späterherausstellen sollte, wurde bei dem landen. ihnen gar nicht mehr wahrgenommen werden Aufschlag aul das Haus ein achtjähriges Mäd- konnte. Es ist also nicht auszuschließen, daß chen verschüttet und getötet. Nach inzwischen 50Jahren haben 5 der da- damals noch ein weiteres viermotoriges Flug- mals in Wilhelmshorst abgestürAen l,Iatrosen zeug im Einsauwar, dessen ldentität ungewiß Der Abstuz der CE+IC war um 00:30 Uhr wieder KontaK zueinanderbekommen und mit bleibt. erfolgt. Wie durch ein Wunder brannte die Ma- dazu beigetragen, daß Einzelheiten der Ereig- schine nichtweiter, sodaß sich 12 Uberlebende nisse jener Nacht bekannt wurden. Drei von Doch zurückzurCE+IC und ihren lnsassen. aus dem Wrack befreien konnten. Wilhelmsruh ihnen besuchtenamAbenddesS. Mai 1 995das Nach bis dahin ruhigem Flug wurde es nun war erst z\,veiTage zuvorvon den Sowjets ein- Grab ihrergefallenen Kameraden in Wilhelms- turbulent. Scheinwerler erfaßten den Condor, g€nommen worden, die nach einerersten Uber- horst. Sie nahmen dort auch an einem Gedenk- dernurin einerHöhevon 120 Metem flog. Noch raschung wild auf den abgestüeten Condor gottesdienstderevangelischen Kirchengemein- bevor Hplm. Hübner dieser Getahr entkommen feueden. Hieöeioder bereits beimAbstuz ka- det6il, dervon Superintendent Schmiechen ge- konnle, erhielt der rechte Außenmotor einen men neben dem Flugzeugf ührernoch derBord- halten wurde, jenem bereits erwähnten Matro-

Eine BV 138 C-l der 3JS.A. Gr. 126, mit Olw. Simson als Flugzeug- lntheea y hours ol2 May 1945, a BV 138 C-l of 3. / SAG| 126landed lührer und Oblt. Klemusch als Kommandant, landete und staltete on the Havel and was probaw the last Luftwafte aircaft to lly into Berlin. am trühen Morgen des 2. Mai 1945 auf der Havel als vermutlich lß pilot. Olw Simson, and commander, OAt. Kemusch, who had been leutes Flugzeug der Luttwafte im Berliner Haum, Die Besatzung detailed to pick up couiers canying Hitlels testament, depafted agtain hatte den Aultrag, Kuriere aus der Reichskanzlei mit Hitlers Testa- upon realizing that the mission had failed. ment aufzunehmen, waa iedoch mißlang.

IHRßUS

Bou@d sio ln I r48? Donn slnd sle bsl lnJ ri

Das 515, Jagdlliegerregiment der sowjetischen Luftslreitkräfte war From 28 Apil 1945 aircraft ol the Soviet 515th Fighter Regiment werc vom 28, April 1945 an aut dem Zentralllughaten Berlin-Tempelhol stationed at Be in-Tenpelhof. Despite the fighting stillgoing on in the stationiert. V,G. Gromov, der Kommandeur,ließ seineSoldaten dort centrc of Belin, Lt.Col. V.G. Gromov rallied his men in front of the aus Anlaß des 1. Maivor der Regimentstahne zu einem Appell an- regimental colours to celebnte May Day. Lufthansa's DC-z D-AIAS can treten, während im nahen Stadtzentrum noch gekämpft wurde, lm be seen abandoned in the backgrcund. Hintergrund die zurückgelassenen Douglas DC-2 D-AIAS der Lutt- hansa.

sen, der damals mit seiner Maschine wieder der Lehrgangsleiter aus Puttgarden, dürlte aut- gessäule, als Gen.Ob. Robed v. Greim und nach Rerik zurückgekehd war und zufällig seit grund des Kampfgeschehens am Flugplatzge- Hanna Reitsch dort am 26. April mit einem Fie- einiger Zeit in Wilhelmshorst wohnt. lände kaum noch einerdie Berliner lnnenstadt seler Storch zur Landung einschwebten und erreicht haben. Thiele wurde zuletä in einer dann in einerStaubwolke nach rechts unterdie Nach dem Condor von Hptm. Huebner und MG-Stellung aufdem Flugplatzgesehen und ist Bäume des Tiergadens rollten: bekanntlich derJu 290 von Lt- Wagner war am 26. April in seithervermißt. glückte beiden zwei Tage spätermit einerArado Ar 96 auch noch der Start von der Berik auch noch Oblt. Kud Schultze mit seiner 'Ost-West- Ju 352 KT+VJ nach Gatow gestartet; 25 l\4atro- Achse" nach Rechlin. sen befandensich an Bord, alserum23:40 Uhr Letzte Versuche abflog. Gatow lag bereits unter schwerem so- Für größere Transportf lugzeuge bedeutete der Anflug der unter den wjetischen Feuer und stand vor dem Fall; erst Mit einem Spruch von 14:11 Uhr meldete ,,Ost-West-Achse" glücktedie Gegebenheiten ein fast unkalkulierbares Risi- beim dritten Versuch, um01:00Uhr, 13", die Funkstelle des Ob.d.lvl., ,,BachsteEe ko. Uberall brannte es in Berlin, und starke Landung, denn der von der Stadt herüberge- Führerhauptquartier am 27. April, daß in dem Rauchschwaden lagen über der Stadt. Der wehte Qualm erschwerte die Sicht, und auch der vorangegangenen Nacht 76 Mann nach - Leuchtpfad war zwaraus größerer Höhe gutzu die Landebef euerung in Gatow war nur notdürf Berlin überflogen worden seien. Ob damit die vergingen erkennen, aber sobald die Flugzeuge auf 100 tig hergerichtet. Biszum Rückflug 36 tatsächlich dort eingetroffenen Marinesoldaten bis 150 m heruntergingen, befanden sie sich in Minuten, in dieser Situation eine endlos lange oder vielleicht nur die abgeflogenen aber teils den Rauchschwaden, und die Besatzungen Zeit, daOblt. Schultzeauf Ersuchen der Fluglei- wieder umgekehrten Matrosen gemeint waren, konnten nichts mehrsehen. Hinzu kam außer- tung noch 25 Schwerverwundete in die Ju 352 läßtsich wohlnicht mehr klären. Fürdie nächste geriet ordentlich starke Flakabwehr, welche den Ein- einladen ließ. Gleich nach dem Start die Nacht war dann in dem gleichen Funkspruch druckerweckte, daßdie Sowjets deutsche Flak- KT+VJ unter heftigen Beschuß; der linke Motor noch 30 Mann KdK zum persön- gesamte ,.Uberfliegung batterien unzerstört übernommen hätten und und die eleKrische Anlaqef ielen durch lichen Schutz des Führers" angekündigt wor- damit zusätzlich auf die anf liegenden Tranport- Tretter aus, aber trotz der vielen Einschüsse den. wurde niemand an Bord verletzt, Mit Hilfe einer maschinen feuerten. Die Landung war außer- Bordtaschenlampe wurden die lnstrumente ordentlich schwierig. mußte sie doch über das ab- Auch was daraus geworden ist, bleibt gelesen unge- Brandenburger Tor hinweg erfolgen. dessen und Schultze nahm Kurs auf Rechlin, wiß, aber es erscheint ohnehin mehr als frag- wo 2:46 Beleuchtuno immer wieder beschossen und er um Uhr landete.. lich, daß diese Matrosen noch nach Berlin ge- dadurch wurde. Am Ende der schma- Flugplatz jener oei"öscht kommen sind, Der Gatow war in len Landebahn, die von den hohen Bäumen DieJu 352von Oblt. Schultze dürfte wohldie Nacht endgültig von den Sowjets eingenom- war, machtedie Sie- letäe Transportmaschine gewesen sein, derin menworden;beidenletztenKämpfendortkam des Tiergartens eingefaßt gessäule ein Durchstarten so gut wie unmög- dieser Nacht noch Landung und Start in Gatow auch der Fliegerführer Berlin, Gen.Lt. Gottlob lich. geglücK waren. Er erinnert sich daran, daß Müllerums Leben. Als letzte Landemöglichkeit während seines Aufenthaltes in Gatow noch blieb danach nur noch der als ,,Ost-West-Ach- Gleich eine der ersten Maschinen, die nun weitere Maschinen auf dem Platz standen, die se" bezeichneteAbschnitt derCharlottenburger dieses Ziel in der Nacht vom 26. zum 27. April aber eilig kehrtmachten und vorihm, ohne Mit- Chaussee zwischen dem Brandenburger Tor ansleueden. dieJu 5Z3m g 14e 4V+GR (W.Nr. nahmevon Verwundeten, wiederabf logen. Mog- und der Siegessäule otfen. Wohl erst am 26. 640 181) der ll./T.G.3 von Uffz. Ernst L4artin licherweise hatte es sich dabei um Flugzeuge April, alssich bereits der Fallvon Gatow klarab- slürzte beim Landungsversuch nach Baumbe- der in dieser Nacht gleichfalls f ür Transportlüge zuzeichnen begann, wurdedie Straße als Lan- rühruno ab und dürtte für einioe Zeit die Bahn nach Berlin eingesetzten ll./T.G. 3 gehandelt; debahn hergerichtet. Rot-weiße Signalanlagen, blockiei haben. Lediglich einöm Flugzeugfüh- eine Ju 5Z3m dieses Verbandes, die 4V+AN wie einerderZeitzeugen berichtete, wurden für rerder ll./T.G.3. dem Otw. Gerhard Böhm. ge- (W.Nr. 51 11) mit der Besatzung Ulfz. Richard die nächtlichen Einflüge aufgestellt, und die lang in derf olgenden Nachtdie f liegerische l\,ilei- Wagner. giltseit dem Hinflug nach Gatow in je- Siegesäule diente als Gefechtsstand. Hans slerleistunq, mit seinerJu 5Z3m auf der Char- ner Nacht als vermißt. Baur, Hitlers Chefpilot, ließ nun auch links und lottenburger Chaussee, der,,Ost-West-Achse", rechts der,,Ost-WeslAchse" Bäume fällen, um Von den in Gatow abgesetzten Marinesol- die Einflugweite auf mindestens 120 l\,reter zu daten, darunlerwohlauch Lt. HorstThiele, einer verbreitern. Er befand sich gerade an der Sie- Fortsetzung aul Seite 58

50 JET & PROP 4/95 dtsltaP[]@ vorschau bringt im nächsten Heft 5195 unter anderem diese Themen:

Eine "Sycamore" für s Museum a"Watson's Whizzers" Teil 2 a Sensationelle Fotos: Arado Ar 234 als Nachtjäger aSuper-Dio- rama mit Höhenaufklärer Lock- {} heed U-2 sowie viele weitereThe- men aus allenBereichen der Luft- Die DeHavilland "Beaver" - militärisch und zivil - ist Thema einer Typen-Story, die unser fahrt und des Maßstab-Modell- Fachmitarbeiter Helmut Gerresheim geschrieben hat, Von diesem Typ gibt es auch ein baus. Hobbycratt-Modell im Maßstab 1 :72.

über die stark gepanzerten FW 190 der Sturmstattel 1, über deren Kaum zu glauben, daß die "Tiger.Motte" schon vor 60 Jahren ihren Einsätze und Piloten berichtetHans Lächler, dem wirauch dietollen Erstflug hatte und auch heute noch ca. 150 Exemplare weltweit Stories über die Heimtlüge am letzten Kriegstag im "Kapitulations- tliegen. Marcus Fülber stellt uns diesen Typ vor, der einlach nicht heft" 3/95 zu verdanken haben. totzukriegen ist. Und er sagt auch, welche Modelle es davon gibt.

Aufweitere Transportflüge nach Berlin wird pe Sonderkuriere Der Abflug Fortsetzung von aufzunehmen. Seite 50 Georg Schlaug in einem nachfolgenden Beitrag vom Seef liegerhorst Kopenhagen, mitOfw. Her- heilzu landen und auch wiederzu stanen. Alle überden Transportf liegerlührer Luftf lotte Reich bert Simson als Flugzeugführer, erlolgte um übrigen in Rechlin mit Ss-Soldaten für die noch ausf ührlicher eingehen. 23:30 Uhr, undauchdie Landung aufderHavel, Beichskanzlei gestadeten FlugzeugederGrup- An dieser Stelle sei nur vermerK, daß sich nahe der Pfaueninsel glückte. Jedoch kam es pe kehrten unverrichteter Dinge wiederdorthin die Großraumtransponstaffel Ju 352 von Tutow nicht zur Anbordnahme der Sonderkuriere: es zurück. aus noch mit dem Abwurl von Nachschubma- handelte sich hierbeium vier Personen aus der Gen.Maj. Eckard Christian vom Verbindungs- terial über Berlin an diesen Einsätzen beteiligte. Reichskanzlei, unter Führung des Hitler-Adju- kommando des OKLbeim OKW-Stab Nord wär Das Verfahren des Lastenschirmabwurfs hatte tanten MajorWilli Johannmeier, die den Auftrag am nächsten Morgen überdiesen eigentlichab- derTo der Statfel, Lt. Hans-Joachim Last, be- hatten, Kopien des Hitler-Testaments aus Ber- sehbaren Mißerfolg äußerst ungehalten und reits am 16. April 1945 mit der Ju 352 G6+YX lin herauszubringen. Nach einigem Durchein- bef ahl dem Gruppenkommandeurder ll./T.c. 3, überdem FlugplatzTutow-Nord erprobt. Am 27. ander und inzwischen einsetzendem Beschuß Oberstlt. Otto Baumann, nun, daesja beiNacht und28. April sindzwei solcherBerlin-Einsätze des Flugbootes durch die Sowiets, entschloß nicht möglich war, am Taqe ein ,,Führerschutz- von Stfw. KudBeckermitderG6+RXdokumen- sich die Besatzung, dieden eigentlichenZweck batail'on" im Verbandsflug nach Berlin herein- tiert, in derersten Nacht mit Start und Landung ihres Auttrages nicht kannte, sofort wieder zu zubringen. Baumannwiesdarauf hin, wie lange in Tutow u m 00:20103:20 Uhrund in derzweiten starten, um noch vor Morgengrauen über die das Landemanöver und das Kurven der Flug- um 00:30/02:40 Uhr.lnseinem Flugbuch istbei Frontlinien hinweg zu kommen. Anstelle der zeuge über der umkämpften Stadtdauem wür- beiden Einsätzen,,Flakbeschuß" vermerK; die- vierAbgesandten aus der Reichskanzlei lande- de und daß die einzelnen Maschinen dabeibis sem dürfte wohl die Besatzung von Lt. Willy te die BV 138, nach 90 Minuten Flug, mitsieben zum Rückstart von der ,,Ost-West-Achse' ca. Baumann zum Opfer gefallen sein, die von ih- wahllos am Haveluler an Bord genommenen, zweieinhalb Stunden sowjetischem Feuer aus- rem Berlin-Einsatz am 27. April nicht zurückge- verwundeten Soldaten des Heeresin Kopenha- gesetäwären. Trotzdem hielt Christian an die- kehn ist. gen. sem Belehllest, vielleicht aul Druck von höhe- rer Stelle oder weil sich seine Frau als Hitler- Den SchlußpunK der Flüge, die sich dem Wohl zu gleicher Stunde untemahmen die Sekretärin noch im Bunker der Reichskanzlei ,,Unternehmen Reichskanzlei" zuordnen las- lnsassen des Reichskanzlei-Bunkers einen ver- befand. Glücklicherweise verhindefte dann von sen, setzte eine BV 138 C-1 aus Kopenhagen, zweifelten Ausbruchsversuch; Georg Betz ist Wetterllugzeugen überBeriin festgeslellterdich- die nach ihrem Verleandskennzeichen D1+FL seitdem verschollen und Hans Baurkam schwer ter Nebel diesen aberwitzigen Einsatz. Flug- zur3./S.A.Gr. 126 gehörte . Kommandant die- verwundet in sowjetische Gefangenschaft, die zeuge der ll./T.G.3 warfen anschließend, in d€r ses Flugbootes warOblt. Wolfgang Klemusch, für ihn mehr als 10 Jahre dauern sollte. Noch Nachtzum 29. April. über dem Tiergarlen noch der vorher lange Zeit beider 1.(F/S.A.Gr. 131 bevor GeneralWeidling, der letzte Kampfkom- Veöandsmaterial und zur Munitionshsrslsllung in Norwegen eingesetztgewesen war. Von sei- mandant von Berlin, am 2. Mai 1945 kapitulier- benötigtes Steinsalz ab, bevor sie am 30. April nem Gruppenkommandeur, Major Hans Ne- te. waren in derStadt bereits amVodage sowje- aus dem ,lJntemehmen Reichskanzlsi' aus. belin, erhielt eram Nachmittag des 1. Mai '1945 tischeTruppen zu Siegesfeiern angetreten, so schieden und von Rechlin, das vorder Einnah- den Befehl, in der folgenden Nacht mit seiner auch auf dem Zentralflughafen Berlin-Tempel- me durch die Rote Armee stand, wieder nach Besatzung nach Berlin zu fliegen und am Ost- hol, wo die Wracks zurückgelassener DLH-Ma- Güstrow zurücKlogen. ulerdesWannseesgegen 01 :00 UhreineGrup- schinen die Kulisse bildeten.

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