Die Marianischen Wandbespannungen Der Kirche Am Hof Im Kontext Jesuitischer Frömmigkeit
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DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Die marianischen Wandbespannungen der Kirche Am Hof im Kontext jesuitischer Frömmigkeit Verfasserin Margret Kaufmann angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag. phil.) Wien, im März 2012 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 315 Studienrichtung lt. Studienblatt: Kunstgeschichte Betreuerin / Betreuer: Ao. Univ. Prof. Dr. Monika Dachs-Nickel Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei meiner Diplomarbeitsbetreuerin Ao. Prof. Dr. Monika Dachs-Nickel für die Unterstützung bei der Umsetzung meiner Arbeit bedanken. Mein besonderer Dank gilt auch Brigitte Futscher, durch die ich zu diesem spannenden Thema gekommen bin und die mir stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Dr. Gregor M. Lechner OSB von der Graphischen Sammlung im Stift Göttweig und Dr. Peter Stoll von der Universitätsbibliothek Augsburg danke ich für den interessanten Austausch und die wertvollen Hinweise. Ebenso Kirchenrektor Pater Ilija Vrdoljak, der mir jederzeit den Zugang zu den Wandbespannungen in der Kirche Am Hof ermöglicht hat. Mein inniger Dank gilt natürlich meiner Familie und allen meinen Freunden die mich vielfältig unterstützt haben. Die marianischen Wandbespannungen der Kirche Am Hof im Kontext jesuitischer Frömmigkeit Einleitung……………………………………………………………………………………………........…..1 I. Die Kirche Am Hof im Überblick 1. Baugeschichte und Ausstattung.................................................................................... 3 2. Die Marienverehrung der Jesuiten und deren künstlerischer Ausdruck.......7 2.1. Die Marienverehrung des Ignatius von Loyola und der Orden der Gesellschaft Jesu............ 7 2.2. Die marianischen Kongregationen......................................................................................... 10 2.3. Die Bedeutung von Bildern und der Ignatianische Empfindsamkeit innerhalb jesuitischer Propaganda und Glaubensvermittlung .................................................................................. 11 2.4. Stanislaus Kostka und Petrus Canisius - zwei Jesuitenheilige in Wien.................................13 2.5. Die Lauretanische Litanei ...................................................................................................... 15 2.6. Die Immaculata conceptio ..................................................................................................... 16 2.7. Himmelfahrt und Himmelskönigin.......................................................................................... 18 2.8. Die marianischen Gnadenbilder ............................................................................................ 20 2.9. Heilige vor der Madonna - Maria als Gottesmutter und Mittlerin ........................................... 23 2.10. Darstellungen der Gottesmutter im szenischen Kontext ..................................................... 24 II. Die marianischen Wandbespannungen 1. Technische Daten und Standort................................................................................... 28 2. Die illusionistische Rahmung und Rosensymbolik ............................................. 31 3. Visionäre Bildinhalte ......................................................................................................... 35 3.1. Johannes auf Patmos in Anrufung des Morgensterns .......................................................... 35 3.2. Maria Immaculata .................................................................................................................. 38 4. Marienleben............................................................................................................................ 42 4.1. Geburt Mariens ...................................................................................................................... 42 4.2. Vermählung............................................................................................................................ 46 4.3. Verkündigung......................................................................................................................... 49 4.4. Heimsuchung......................................................................................................................... 51 4.5. Darbringung ........................................................................................................................... 54 5. Darstellungen mit typologischem Bezug .................................................................. 57 5.1. Foederis Arca......................................................................................................................... 58 5.2. Abimelech und die Frau von Tebez....................................................................................... 61 5.3. Allegorie der immerwährenden Jungfräulichkeit.................................................................... 65 5.4. Das Martyrium der Makkabäerbrüder.................................................................................... 71 III. Das Gesamtkonzept - Erscheinungsbild und Aussage 1. Stilistische Charakteristik ............................................................................................... 74 2. Ikonographie ......................................................................................................................... 76 IV. Überlegungen zu Funktion, Auftraggeber und Datierung........................... 79 Abbildungen............................................................................................................. 81 Bibliographie.......................................................................................................... 132 Abbildungsnachweis............................................................................................. 142 Zusammenfassung................................................................................................ 145 Lebenslauf.............................................................................................................. 146 Einleitung Die marianischen Wandbespannungen befinden sich an einem für die Öffentlichkeit unzugänglichen und schwer einsehbaren Bereich der ehemaligen Jesuitenkirche Am Hof.1 Dies mag auch der Grund sein, warum sie bis jetzt von der Forschung unbeachtet blieben.2 Erst durch die groß angelegte Restaurierung der Kirche und deren Ausstattung im Jahr 2006 wurde den stark verschmutzten und teilweise geschädigten Bespannungen Aufmerksamkeit zuteil. Folglich wurden sie im Bundesdenkmalamt sorgfältig restauriert um 2008 wieder an ihren ursprünglichen Platz, an der oberen Orgelempore, zurückzukehren. Durch die Gemälderestauratorin Brigitte Futscher wurde ich schließlich auch auf dieses Thema aufmerksam. Erste Recherchen zeigten bald, dass es keine Quellen zum Objekt gibt, da mit der Ordensauflösung der Gesellschaft Jesu 1773 auch ein Grossteil ihrer Dokumente vernichtet wurde. Künstler, Auftraggeber und genauer Entstehungszeitpunkt sind somit nicht bekannt. Lediglich das Datum des Einbaus der Doppelempore 1763 ist überliefert. Die Bespannungen selbst zeigen elf szenische Grisaille-Darstellungen, die in barocker Tradition die Gottesmutter verherrlichen. Die Bilder des Marienlebens wurden dabei um einige typologische und visionäre Szenen erweitert, sodass sich insgesamt ein vielschichtiges, komplexes Programm ergibt. Eine wichtige Fragestellung war nun jene nach den einzelnen Bildinhalten und dem inhaltlichen Gesamtzusammenhang bzw. der Gesamtaussage der Bildfolge. Dahingehend war es grundsätzlich bedeutsam, auch die Spiritualität der Gesellschaft Jesu zu beleuchten, die von Anbeginn eine besondere Marienverehrung hegte. Betrachtet man das nähere Umfeld der Wandbespannungen, so zeigt sich anhand der barocken Ausstattung der Kirche, dass sich diese ausgeprägte Marienfrömmigkeit der Jesuiten auch hier auf vielfältige Weise manifestierte. Der erste Teil der vorliegenden Arbeit geht anhand der barocken Kunstwerke der Kirche Am Hof der Frage nach, was diese besondere Verehrung Marias durch die Jesuiten ausmacht, worin sie wurzelt und wie sie ihren künstlerischen Ausdruck fand. Nachdem dahingehend das spirituelle Milieu und das künstlerische Umfeld als Kontext dargelegt wurden, werden im zweiten Teil die Bilder im Einzelnen besprochen. Anschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und hinsichtlich des gesamten Erscheinungsbildes und der Aussage ausgewertet. Abschließend folgen Überlegungen bezüglich Datierung und möglicher Auftraggeber. 1 Die Jesuiten waren insgesamt zweimal Inhaber der Kirche. Wenn in der vorliegenden Arbeit von „jesuitischer Zeit“ gesprochen wird, bezieht sich dies generell auf die erste Phase von 1554 bis zur Ordensauflösung von 1773. 2 Horny liefert einen Überblick über die bemalten Wandbespannungen in Österreich. Von den bemalten Bespannungen im kirchlichen Bereich haben sich laut Autorin nur vier erhalten. Die Bespannungen Am Hof bleiben unerwähnt, Horny 1994, S. 35-39. 1 In der überschwänglichen, marianisch-barocken Bilderwelt werden viele Sinnbilder mehrfach gedeutet um die Vorzüge der Gottesmutter zu beschreiben. Dabei kommt es auch immer wieder zu Doppelbedeutungen einzelner Symbole, die je nach Bedarf auf Christus oder Maria hin gedeutet wurden. Die vorgeschlagenen Interpretationen meinerseits erheben somit keinen Anspruch auf absolute Korrektheit, sondern sind mitunter als mögliche Deutungsvarianten zu verstehen die einen Einblick in das komplex-symbolische Denken der Zeit bieten. Ein spannender Aspekt ergibt sich bezüglich der Entstehungszeit der marianischen Wandbespannungen. Sie stammen aus einer