Israel in Ägypten“ Mit Prof
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NEUE CHOR SZENE Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf 1/10 12 Nr. 12 NEUE Inhaltsverzeichnis 1/10 7. Jahrgang CHORSZENE Januar 2010 Editorial Georg Lauer 3 Robert Schumann Eine Biografie Dr. Gerd Nauhaus 4 „Wie Schafe, wie Schafe führt er sie“ Erfahrungen von Chormitgliedern nach dem Händel- Projekt „Israel in Ägypten“ mit Prof. Frieder Bernius Udo Kasprowicz 14 G. F. Händels „Israel in Ägypten“ Eine abschließende Nachlese zu den Aufführungen des Oratoriums in der Tonhallle Düsseldorf Erich Gelf 17 Den Damen und Herren des Düsseldorfer Musikvereins Ein Schlusswort zum Händelprojekt 2009 Prof. Frieder Bernius 34 Editha Hackspiel: Ein Portrait aus dem Leben der Düsseldorfer Künstlerin Georg Lauer 37 „Was täten die armen Komponisten, wenn sie keiner spielt“ Zu Besuch bei Jürg Baur Jens D. Billerbeck 46 Niels Wilhelm Gades Dänische Chorsinfonik Selten gehörte Chorwerke Dr. Thomas Ostermann 50 Unterwegs an Rhein und Neckar Bericht über die Kulturreise von Musikvereinsmitgliedern Christa Terhedebrügge-Eiling 54 Neologismen…und was dahintersteckt! Vom „Händelssohn“ zum „Linsengericht“ Udo Kasprowicz 61 Erkrather wird Düsseldorfer des Jahres centert.tv ehrt MV-Vorsitzenden Manfred Hill Jens D. Billerbeck 64 Termine, Termine …Vorschau auf die Konzerte mit dem Städtischen Musikverein im Schumannjahr 2010 66 Literatur 67/68 Impressum / Städtischer Musikverein zu Düsseldorf e.V. Herausgeber: Geschäftsstelle Ehrenhof 1 - 40479 Düsseldorf E-Mail: [email protected] / Internet: www.musikverein-duesseldorf.de V.i.S.d.P.: Georg Lauer - [email protected] Redaktion: Jens D. Billerbeck, Erich Gelf, Georg Lauer, Udo Kasprowicz, Dr. Thomas Ostermann, Konstanze Richter Titelbild: Schumann-Geburtshaus Zwickau - Schumannhaus Bonn-Endenich - Tonhalle Düsseldorf Textbilder: Städtischer Musikverein, Internet ISSN-Nr.: 1861-261X / Erscheineinungsweise: halbjährlich Druck: Druckerei Preuß GmbH - Ratingen Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck - auch auszugsweise - oder sonstige Vervielfältigung nur mit schriftl. Genehmigung der Redaktion. 2 NC 1 / 10 Editorial von Georg Lauer Liebe Leserinnen und Leser! Wenn Sie bereits das nebenstehende Inhaltsver- Willkommen im Schumannjahr 2010! zeichnis überflogen haben, Weltweit wird in diesem Jahr an Robert wundern Sie sich vielleicht, Schumann erinnert, der von 1850 bis 1854 dass wir dem Händel-Mendelssohn-Jahr Düsseldorfs 6. Städtischer Musikdirektor 2009 noch einmal eine Rückschau widmen. war. In den „Schumannstädten“ Zwickau, Das werden am Ende nicht nur die Leserin- Bonn, Düsseldorf - Geburts-, Sterbe- und nen und Leser nachvollziehen können, die Musik-Haus schmücken diesmal unser Ti- im Herbst 2009 die Tonhallen-Aufführungen telblatt - und auch andernorts sind die Vor- des Oratoriums „Israel in Ägypten“ erlebt bereitungen zum Abschluss gekommen und haben. Dabei freut es uns besonders, dass die Festprogramme veröffentlicht. Noch sich auch Prof. Frieder Bernius noch einmal ausführlicher als zum 150. Todestag vor 4 zu Wort gemeldet hat. Jahren werden die Konzertprgramme alles Einer anderen großen Künstlerin, der wir bieten, was Schumann je zu Papier ge- im letzten Jahr besonders oft in der Tonhal- bracht hat. Düsseldorf hat sich da nicht we- le begegnet sind, galt unser Besuch und niger vorgenommen, als alles: „Der ganze die Aufzeichnung des dabei geführten Ge- Schumann“ soll es sein! Die Werke werden sprächs. „Aus Liebe zur Musik“, so hat sie sich von Januar bis Dezember um den Kern - in gleicher Intention wie der Musikverein des eigentlichen Schumannfestes vom seine Chronikbücher 1988 und 2001 - ihr 28.05. bis 14.06.2010 legen, dabei werden jüngstes Buch überschrieben, das sie vor Sie in Düsseldorf „Weltklassik“ erleben! Weihnachten veröffentlichte. Editha Hack- Welche Beiträge aus Schumanns Chor- spiel, von ihr ist die Rede, hat darin die bes- musikschaffen der Musikverein dabei zu be- ten Düsseldorfer Musikerbilder ihres über streiten hat, entnehmen Sie am besten dem 60 Jahre währenden, stets von Musik be- dieser Zeitschrift beiliegenden Faltblatt, das gleiteten künstlerischen Schaffens zusam- Sie mit ein paar geschickten Griffen auf mengetragen. Handtaschenformat bringen oder gleich an Ein weiterer Hausbesuch galt kurz nach Ihre Pinnwand heften können. seinem 91. Geburtstag auch dem Düssel- Besonders gut vorbereitet gehen Sie in dorfer Senior-Komponisten Jürg Baur. Mit die Konzerte, wenn Sie vorher den Beitrag dem Blick in seine Kompositionswerkstatt von Dr. Gerd Nauhaus gelesen haben. Als möchten wir eine kleine Reihe eröffnen, in langjähriger Direktor des Robert-Schu- der wir weitere komponierende Kollegen mann-Hauses Zwickau und seit 2006 Vorsit- aus dem Düsseldorfer Raum vorstellen. zender der dortigen Robert-Schumann-Ge- Mit Schumann wünschen wir Ihnen ein sellschaft ist unser Gastautor ein berufener gutes Neues Jahr 2010, dass Sie viel Zeit Schumannkenner und Buchautor. Übrigens finden für seine Musik wie für unsere Zeit- wird eine Gruppe von Musikvereinsmitglie- schrift und dabei dem Musikverein wie im- dern zur Eröffnung des Schumannfestes in mer gewogen bleiben. Zwickau Anfang Juni die Geburtsstadt sei- Herzlichst grüßt Sie nes ehemaligen Musikdirektors besuchen. Ihr NC 1 / 10 3 Robert Schumann Eine Biografie von Dr. Gerd Nauhaus könnten es be- Unser erster Gastautor im Schu- dauern, daß die mannjahr 2010 ist der Musikwis- geplante Selbst- senschaftler Dr. phil. Gerd Nau- biographie Schu- haus. Von 1970-2005 war Dr. Nau- manns unge- haus am Robert-Schumann-Haus schrieben blieb, Zwickau tätig und von 1993-2005 hätte er nicht dessen Direktor. außerdem eine 1986 verlieh ihm die Stadt große Fülle von Zwickau den Robert-Schumann- Aufzeichnungen Dr. Gerd Nauhaus Preis, von 1993 - 2002 war er Mit- über sein Leben glied des Sächsischen Kulturse- in Form von Tagebüchern (einschließ- nats. Seit 2006 ist Dr. Nauhaus lich der gemeinsam mit seiner Frau, der Vorsitzender der Robert-Schu- Pianistin Clara Wieck, geführten „Eheta- mann-Gesellschaft Zwickau e.V. gebücher“, 1840–1844), Reisenotizen, Vorweg Ausgaben- bzw. Haushaltsbüchern so- wie mehrerer autobiographischer Skiz- Im Jahre 1846, während einer längeren zen (darunter ein für die Promotion zum gesundheitlichen Krise, die ihn an seiner Dr. phil. an der Universität Jena ausge- kompositorischen Arbeit hinderte, fasste arbeitetes „Curriculum vitae“, 1840) und Robert Schumann den Plan, seine Le- weiterer Erinnerungshefte der verschie- bensgeschichte aufzuzeichnen. Dieses densten Art hinterlassen. Diese Doku- Vorhaben wurde ebenso wenig verwirk- mente gestatten einen fast lückenlosen licht wie kurz darauf das Projekt einer Er- Überblick über Schumanns Leben und zählung mit autobiographischen Zügen, Schaffen und bieten interessante Ein- in die Schumanns frühere Gedichte und blicke in die Zeit seiner Kindheit und Ju- musikalischen Aufsätze verwoben sein gend wie seiner teils widersprüchlichen sollten. Die Aufsatzsammlung kam – je- künstlerischen Entwicklung. doch ohne poetischen Rahmen – noch zu Schumanns Lebzeiten zustande und Zwickauer Kinder- und Schuljahre erschien als „Gesammelte Schriften über Musik und Musiker“ im Frühjahr Robert Schumann kam als fünftes 1854 in 4 Bänden bei Georg Wigand in und letztes Kind wohlhabender Eltern Leipzig. Sie legt Zeugnis davon ab, dass in Zwickau zur Welt, wohin die Familie Schumann unter den Komponisten des wenige Jahre zuvor aus dem thüringi- 19. Jahrhunderts ganz sicher der „litera- schen Ronneburg zugezogen war. Der rischste“ war, mochten auch Carl Maria Vater August Schumann (1773–1826) von Weber, Hector Berlioz, Franz Liszt hatte sich als Romanschriftsteller und und nicht zuletzt Richard Wagner gleich- Verfasser kaufmännischer Kompendien falls die Feder zu führen wissen. Wir die Mittel zum Aufbau eines Verlagsun- 4 NC 1 / 10 ternehmens erworben und sich mit der Abend-Unterhaltungen“ im Hause der Herausgabe von Lexika und Sammel- Eltern und begann, noch ehe er regu- werken, volkstümlichen Ausgaben deut- läre Unterweisung erhalten hatte, mit scher und ausländischer Klassiker (für dem Komponieren. So entstanden z. B. die er auch selbst aus dem Englischen Lieder, Opernfragmente und eine Verto- übersetzte) und der vielgelesenen „Er- nung des 150. Psalms „mit Orchester“. innerungsblätter für gebildete Stände“ Der Vater verhandelte mit C. M. von We- einen geachteten Namen gemacht. Sein ber, um Robert seine Ausbildung bei ihm Einfluss und seine hohe literarische Bil- fortsetzen zu lassen, doch zerschlug dung waren prägend für Roberts Kinder- sich der Plan durch Webers und August und Schuljahre, so dass er von sich sa- Schumanns Tod im Sommer 1826. gen konnte, es seien ihm schon damals „die bedeutendsten Dichter ziemlich aller Juristerei oder Musik? Länder … geläufig“ gewesen. Es blieb nicht beim passiven Aufnehmen von Li- Das Lyzeum absolvierte Robert Schu- teratur, sondern kam zu eigenen dichte- mann mit dem zweithöchsten Prädikat rischen Versuchen und zur Gründung ei- „omnino dignus“. Hoffnungen auf eine nes literarischen Schülerzirkels, in dem musikalische Karriere sollte er sich Robert den Ton angab. Starken, fortwir- nun aus dem Kopf schlagen, denn die kenden Eindruck hinterließ ihm gegen Mutter (Christiane geb. Schnabel, um Ende der Gymnasialzeit die Lektüre der 1767–1836) und der zum Vormund Werke Jean Pauls. Ihren Stil kopierte er eingesetzte Kaufmann Rudel bestimm- zunächst in seinen romantischen Erzähl- ten ihn zum Studium der Jurisprudenz. fragmenten, sie