Die Luftwaffe Im Kampf Um Die Luftherrschaft. Entscheidende Einflussgrößen Bei Der Niederlage Der Luftwaffe Im Abwehrkampf Im
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Die Luftwaffe im Kampf um die Luftherrschaft. Entscheidende Einflussgrößen bei der Niederlage der Luftwaffe im Abwehrkampf im Westen und über Deutschland im Zweiten Weltkrieg unter besonderer Berücksichtigung der Faktoren „Luftrüstung“, „Forschung und Entwicklung“ und „Human Ressourcen“. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vorgelegt von Ernst Stilla aus Bukarest Bonn 2005 Gedruckt mit Genehmigung der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität Bonn 1. Berichterstatter: Professor Dr. Joachim Scholtyseck 2. Berichterstatter: Professor Dr. Ernst Opgenoorth Tag der mündlichen Prüfung: 13.07.2005 Diese Dissertation ist auf dem Hochschulschriftenserver der ULB Bonn http://hss.ulb.uni-bonn.de/diss_online elektronisch publiziert. 2 Meinen Eltern, Alexander (†) und Letitzia Stilla 3 4 Gliederung 5 6 Einleitung: I. Problemstellung und Erklärungsmodelle zur Niederlage der Luftwaffe .................................... 17 II. Fragestellung, methodische Vorgehensweise und Abgrenzung ................................................ 23 III. Literatur und Quellenlage ......................................................................................................... 29 Einführender Teil: Wesen und Entwicklung der Luftwaffe, 1933-1941 I. Der Aufbau der Luftmacht bis zum Kriegsausbruch 1. Die nationalsozialistische Machtübernahme und die Entstehung der Luftwaffe ............... 37 2. Strukturelle Schwierigkeiten und der negative Einfluss Görings auf die Organisation und Handlungsfähigkeit der Luftwaffenführung ....................................................................... 42 3. Die Stellung der Luftwaffe in der deutschen Gesamtstrategie und ihr Einsatz als politisches Druckmittel ......................................................................................................................... 51 4. Der Weg in den Krieg a) Die Entwicklung der deutschen Luftkriegsdoktrin ...................................................... 61 b) Das „Testfeld“ Spanien ................................................................................................ 66 c) Abschließende Vorbereitungen .................................................................................... 69 II. Der Luftkrieg im Zeichen der deutschen Blitzfeldzüge bis Ende 1941 1. Deutsche Luftkriegsführung und -strategie nach zwei Jahren Krieg: eine Zwischenbilanz a) Einsatz und Wirkung im Westfeldzug ......................................................................... 75 b) Der Beginn des Abnutzungskrieges ............................................................................. 81 2. Die verpasste Mobilisierung der Luftrüstung a) Blitzkriegsplanung oder Unfähigkeit? ......................................................................... 90 b) Die Sonderrolle der Luftrüstung in der gesamten Kriegswirtschaft ............................ 94 c) Besonderheiten der Luftfahrtindustrie ......................................................................... 98 7 Hauptteil: Die Luftwaffe und die Ursachen der Niederlage I. Die Entstehung und Festigung der luftstrategischen Bedrohung und die deutsche Reaktion, 1941-1943 1. Das angloamerikanische Luftbedrohungspotential und der Strategiewechsel der Luftwaffe ...................................................................................................................... 105 2. Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen der Luftrüstung ............................... 113 3. Die Reorganisation der Luftrüstung unter Milch ............................................................... 122 4. Interne Hemmnisse a) Das Verhalten der Luftrüstungsindustrie und der Konstrukteure ................................ 126 b) Überhöhte Qualitätsanforderungen des Generalstabs und der Front ........................... 136 II. Die militärische Wende im Luftkrieg, 1943/44 1. Auszehrung an allen Fronten - die Auswirkungen der alliierten Boden- und Luftoffensiven ............................................. 141 2. Hitler und Göring als Begrenzungspfeiler der Reaktionsmöglichkeiten ........................... 146 3. Der Wettlauf um die Technologieführerschaft a) Die Luftwaffenführung und der Faktor „Technik“ ...................................................... 157 b) Hoffnung „Strahlflugzeuge“: die Me262 ..................................................................... 163 4. Die Luftrüstung in Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten: ein Leistungsvergleich ........................................................................................................ 174 5. „The Big Week“ und die Bildung des Jägerstabs unter Speer - die deutsche Luftrüstung auf dem Weg zu ihrem quantitativen Höhepunkt ...................... 190 III. Masse statt Klasse - Der freie Fall in die Bedeutungslosigkeit, 1944/45 1. Der „Mensch“ als entscheidender Faktor im Luftkrieg ..................................................... 199 2. Die Flugzeugführerausbildung 1933-1945 a) Die Minderbewertung der Flugzeugführerausbildung ................................................. 207 b) Ausbildungsschwierigkeiten und -defizite ................................................................... 216 8 3. Der Teufelskreis der Luftwaffe a) Taktische Nachteile ...................................................................................................... 227 b) „Kanonenfutter“: der Flugzeugführernachwuchs ......................................................... 229 c) Die Abnutzung des erfahrenen Stammpersonals ......................................................... 232 d) Verluste ohne Feindeinwirkung ................................................................................... 234 e) Die abnehmende Moral ................................................................................................ 236 f) Alkoholmissbrauch in den Verbänden ......................................................................... 240 g) Flugdisziplin und Teamgeist ........................................................................................ 247 4. Stellung und Entwicklung der Flugzeugführerausbildung in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien ................................................................................................................ 254 5. Die Luftwaffenführung und der Faktor „Mensch“ a) Wahrnehmung des Faktors „Mensch“ .......................................................................... 261 b) Bewertung des Faktors „Mensch“ im Verhältnis zur Luftrüstung …........................... 268 c) Verfehlter Einsatz an allen Fronten - der Umgang der Luftwaffe mit dem Faktor „Mensch“ .................................................................................................. 272 d) Der fehlende Konservierungsgedanke ......................................................................... 275 6. Das Ende ............................................................................................................................ 279 Zusammenfassung 289 Anlagen 293 Abkürzungsverzeichnis 297 Literatur und Quellen 299 9 10 Einleitung 11 12 I. Problemstellung und Erklärungsmodelle zur Niederlage der Luftwaffe Das Hauptproblem des Historikers, der sich mit der Wirkung von Strategien und strategischen Prozessen in militärischen Konflikten beschäftigt, ist, dass die Komplexität eines globalen Krieges es nahezu unmöglich macht, das Geschehen in all seinen Abhängigkeiten in einfache und gleich- zeitig alles abdeckende Erklärungsmuster zu fassen. Es ist aus der Retrospektive genauso unmöglich wie im Kriege selbst, alle zum Endergebnis beitragenden Faktoren und Konditionen zu übersehen. Zufall, Glück, Informationsmangel, der Faktor „Mensch“ und viele andere tragen zur Nichtlinearität und zum Chaos der Abläufe bei. Die Wechselbeziehungen zwischen technologischen Neuerungen, der Einsatzweise im Gefecht, militärisch-politischen Organisationsstrukturen, geo- graphischen und klimatischen Bedingungen wirken verwässernd auf rein quantitative und technische berechnende Größen. Das Problem der Eindämmung des Chaos, der Unübersichtlichkeit der einzelnen Faktoren und der Unmöglichkeit, ihre Wirkung auf das Endergebnis detailliert zu quantifizieren, ist die Haupt- aufgabe, mit der sich politische und militärische Entscheidungsebenen mit dem Blick auf herauf- ziehende Kriege beschäftigen müssen. Dabei sind Militärs und Politiker aus pragmatischen und organisatorischen Gründen, weit mehr noch als Historiker, welche im Schutze der wissen- schaftlichen Theorie agieren können, bemüht, eine lineare Ordnung in die Planungen von Kriegen gigantischer und chaotischer Komplexität einzubauen, um mögliche Entwicklungen bereits im Vorfeld voraussehen zu können. Die Dynamik solcher Prozesse verhindert allerdings sogar eine genaue lineare Berechnung im Nachhinein und erst recht im Vorfeld militärischer Konflikte. Die strategische Kunst besteht darin, die Komplexität auf wenige Kennzahlen zu reduzieren, ohne ihre dynamische und nichtlineare Struktur anzugreifen. Das einzige Mittel der planenden Militärs, wie auch der nachfolgenden Historiker, kann also nur eine Strategie der Annäherung sein. Dabei ist nicht die Bestimmung der Wirkung eines einzelnen Waffensystems von Wichtigkeit, sondern die Herausarbeitung einiger wesentlicher Prozesse, die sich in entscheidende Wirkungsfaktoren zusammenfassen lassen. Die Niederlage der Luftwaffe in ihrer Auseinandersetzung mit den angloamerikanischen Luft- streitkräften