Beiträge zu Geschichte und Gegenwart des IX. Bezirks

Arthur Schnitzler: „“ von Daniel Siderits

Schnitzlers Dramenwelt und der Realität am Alsergrund.

42. Jahrgang Das Heimatmuseum Alsergrund Mitteilungsblatt des Bezirksmuseums Alsergrund 166 AU ISSN 0017-9809 Dezember 2001 matmuseum Anwesenheitsdienste leisten, steht unser Bezirk einzigartig da.

Folgenden Damen und Herren möchte ich auf diesem Weg herzlich danken:

Bernd Gass Gertrud Wurzer Maria Hofrichter Mag. Michael Landesmann Michael Koling Sehr geehrte Damen und Herren des Peter Schiller Museumsvereins! Mag. Norbert Doubek Mag. Susanne Plachy Aus produktionstechnischen und finanzi- Hans Wolf ellen Erwägungen wende ich mich quer Mag. Stefan Freytag durch das Jahr an Sie: dieses Heft wurde Herta Novotny bereits im Juni gedruckt, um es mit den KR Otto Mayerhofer drei vorherigen Schnitzler-Heften in ei- Sonja Wendel nem kleinen Bändchen zu vereinigen. Ver- KR Eduard Kastner zeihen Sie bitte, wenn ich Ihnen deshalb Rudolf Ichmann nicht die allerneuesten Nachrichten und Anna Eisner Entwicklungen berichten kann. Günter Mayer Maria Zugersdorfer Dennoch möchte ich nicht versäumen, in Hans Smejkal diesem Dezember-Heft mehrere Verpflich- Herr Walter Gausterer, der nicht im Be- tungen gerne zu begleichen: zirksrat tätig ist, hat zusätzlich 6x (!) Sonntagsdienste übernommen. Ich danke allen Mitarbeitern in unserem Bezirksmuseum. Diesmal ganz besonders Mein Dank gilt aber auch dem Leserkreis denjenigen Damen und Herren des Be- unseres Mitteilungsblattes, der unsere klei- zirksrates, die Sonntag für Sonntag Auf- ne Zeitung jedesmal liebevoll erwartet sicht im Museum halten. Mit ihrer ehren- und andere Menschen darauf aufmerksam amtlichen Arbeit sorgen sie dafür, dass macht. Besucher und Besucherinnen, die an den Sammlungen und Exponaten interessiert Ich wünsche Ihnen aus ganzem sind, nicht vor verschlossenen Türen ste- Herzen frohe und beglückende hen. Diese Besucher stammen oft aus dem Feiertage und ein gutes Bezirk, immer öfter besuchen aber auch Jahr 2002! ausländische Liebhaber die Schauräume. Ihr Hans Benke Mit der Tatsache, dass so viele - mehr Bezirksvorsteher und als die Hälfte - der Bezirksräte im Hei- Präsident des Museumsvereines 2 Inhalt Zum Geleit. Bezirksvorsteher Hans Benke, Präsident des Museumsvereins...... 2

Inhalt...... 3

Arthur Schnitzler „Professor Bernhardi“

von Daniel Siderits

Schnitzlers Dramenwelt und der Realität am Alsergrund.

I. Entstehungsgeschichte...... 4

II. Biographische Elemente im Profes- sor Bernhardi...... 6

III. Reaktionen auf das Drama Professor Bernhardi...... 12

Verwendete Literatur...... 15

Fußnoten...... 15

Impressum...... 16 Bilderklärung zur ersten Umschlagseite:

Zeichnung: Arthur Schnitzler, Zeichnung von J. Car- vallo Schülein. Familie Schnitzler.

Foto links: Eingang der Allgemeinen Wiener Polikli- nik. Familie Schnitzler.

Foto rechts: Dank an Bezirksvorsteher Eingang ins „Elisabethinum“: Fotomon- Benke und alle Unterstützer tage. W. Urnbanek. 3 Arthur Schnitzler: Werke, so zum Beispiel arbeitet er am Drama „Professor Bernhardi“ Der einsame Weg.

von In seiner ersten Fassung von 1902/03 behan- Daniel Siderits delt Schnitzler das Thema der Euthanasie, wo- bei der auftretende Arzt hier den Namen Pro- I. Entstehungsgeschichte fessor Bernhardi trägt. Bernhardi wird von einem gewissen Pflugfelder konsultiert, der 1899 fasst Arthur Schnitzler erstmals den Ent- seiner todkranken Mutter Gift verabreicht hat, schluss, ein dramatisches Werk oder eine Er- wobei Bernhardi die vollzogene Euthanasie zählung zu schreiben, die in dem ihm wohlbe- mit den Worten: „Man kann besseres: lügen“ kannten Ärztemilieu seiner Zeit spielen sollte. ablehnt. Nach Umarbeitungen vollendet er Ausgangspunkt und zugleich Brennpunkt der schließlich das Drama Der einsame Weg, än- Handlung sollte der bereits und besonders da- dert aber die Namen Professor Bernhardi und mals in den stark katholisch geprägten Wissen- Pflugfelder in Dr. Reumann und Wegrath. Die schaftskreisen der Monarchie aktuelle Konf- Namen Bernhardi und Pflugfelder tauchen spä- likt zwischen Ärzteschaft und Priestertum in ter beide in Professor Bernhardi wieder auf. Bezug auf unheilbar kranke Patienten sein, der Diesem Theaterstück folgt das Drama Der Ruf Konflikt zwischen einer wissenschaftlich-auf- des Lebens, welches ebenfalls in abgewandel- geklärten und einer religiösen Einstellung zum ter Form Euthanasie zum Thema hat. Sterbenden. In seiner ersten überlieferten No- tiz zu dieser Thematik skizziert Schnitzler die Mit der Zunahme und Verschärfung des Anti- Szene, in der ein Priester einen Arzt hindert, semitismus in der Öffentlichkeit sieht sich nun an einen Todkranken, der nichts von seinem auch Arthur Schnitzler diesem Problem gegen- nahen Tode ahnt, heranzutreten, um diesem übergestellt. Ersten Niederschlag findet die- die letzte Ölung zu verabreichen. Der Arzt hält ses Thema in dem Roman Der Weg ins Freie es für seine Pflicht, den unheilbar Kranken, (1908). Auch in den Entwürfen zu Professor einen Todkranken, nötigenfalls mit Lügen vor Bernhardi zeigt sich schon früh (1903/04) das dessen Todesangst zu bewahren, der Priester Aufgreifen dieser Thematik. Der Streit zwi- hingegen erachtet die Rettung der Seele des schen dem jüdischen Professor Bernhardi und Patienten für wichtiger, als ihm einen letzten dem katholischen Priester findet nun als An- Schreckensmoment zu ersparen. lass für die antisemitischen Angriffe gegen Bernhardi Verwendung. In einer zweiten Behandlung dieses Themas, die vermutlich aus dem Jahre 1900 stammt, Ab 1905 beginnt Schnitzler sich schließlich tritt der Arzt bereits als Jude auf und der Pa- konkret mit Professor Bernhardi auseinander- tient ist ein junges Mädchen aus religiöser Fa- zusetzen. Im Jahr 1909 skizziert er erstmals milie. Hier findet der Konflikt allerdings zwi- das komplette Stück in fünf Akten, reduziert schen dem Priester und dem Bräutigam der seinen Entwurf aber dann auf drei. 1910 no- Sterbenden statt, und nicht zwischen Priester tiert Schnitzler in seinem Tagebuch „inten- und Arzt. Nach der Jahrhundertwende lässt sive Arbeiten“, geht über den Drei-Akte-Ent- Schnitzler das begonnene Arzt-Priester-The- wurf hinaus und vollendet laut Tagebuch am ma ruhen und widmet sich Entwürfen anderer 4. Juni 1910 den vierten, seiner Meinung nach 4 Theatzerzettel des Deutschen Volkstheaters in Wien vom 8. September 1928, Aufführung des Stücks „Professor Bernhardi“. Eine Neueinstudierung. (Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek) Im Jahre 1893, kurz vor dem Tod Dr. Johann Schnitzlers, ereignete sich in der Allgemeinen Poliklinik ein personalpolitischer Zwischenfall, der deutlich antisemitische Züge trug. Dieser Zwischenfall wies die von Johann Schnitzler ausgesprochene Tendenz auf, die Poliklinik, die ausschließlich von jüdischen Medizinern gegründet und deren neues Gebäude mit jüdischen Spenden errichtet worden war, „judenrein“ zu machen. Arthur Schnitzler verwendete die Affaire für den „Professor Bernhardi“ und verband sie mit dem Motiv der Behinderung des Priesters, einer Sterbenden die Letzte Ölung zu spenden. „Professor Bernhardi“ wurde 1913 in Österreich von der Zensur mit der Begründung verboten: „Für das Verbot war nicht so sehr die in der Komödie diskutierte religiöse Frage entscheidend, als vielmehr die tendenziöse und entstellende Schilderung hierländischer öffentlicher Verhältnisse“. Da „Professor Bernhardi“ wegen des Verbotes in Österreich nicht aufgeführt werden durfte, organisierte die Ärzteschaft einen Pfingstausflug nach Bad Pistyan in Ungarn, wo eine Lesung des Stücks stattfand. [A. Sekyra] 5 letzten Akt. Nach weiteren intensiven Arbeiten 1911 entschließt er sich, nun doch noch einen fünften Akt hinzuzufügen. Nach vollendenden Korrekturen reicht Arthur Schnitzler schließ- lich am 12. Juni 1912 seine Komödie Profes- sor Bernhardi im literarisch-artistischen Se- kretariat des Hofburgtheaters ein. Von Anfang an sieht er sich jedoch mit starken Kritiken von Seiten der Zensurbehörde konfrontiert, die immer wieder – trotz heftiger Bemühungen Schnitzlers und verschiedener einflussreicher Personen – die Aufführung in Österreich ver- hindert. Zur Uraufführung gelangte das Stück am 28. November 1912 im Kleinen Theater in Berlin. Die erste Aufführung in Österreich ge- lang erst in der Ersten Republik am 21. De- zember 1918 am Deutschen Volkstheater in Wien. Dr. Johann Schnitzler (1835-1893) Fotografie aus den 70er Jahren, II. Biographische Elemente im Atelier Dr. Szekèly. Professor Bernhardi (Fam. Schnitzler) Der bekannte Kehlkopfspezialist zählte viele Schon früh wurde Arthur Schnitzler mit der Künstler zu seinen Patienten. Sohn Arthur kam so schon früh in Kontakt Auffassung konfrontiert, bei Professor Bern- zur Theaterwelt. hardi handle es sich um die biographische Auf- arbeitung der medizinischen Karriere seines Gründungsmitglied und später Direktor der Vaters, Dr. Johann Schnitzler. Er wehrte sich Allgemeinen Poliklinik, eines Privatspitals, in diesem Zusammenhang jedoch stets gegen das neben seiner Funktion als Behandlungsort eine zu strikt biographisch orientierte Ausle- auch jungen Medizinern als praktische Aus- gung des Stücks. Und doch ist nicht zu leug- bildungsstätte dienen sollte. Nun sind zahlrei- nen, dass bestimmte Erfahrungen aus Arthur che Parallelen zwischen der Allgemeinen Po- Schnitzlers Ärztezeit an der Wiener Allge- liklinik und dem Elisabethinum in Schnitz- meinen Poliklinik Eingang in das Werk ge- lers Theaterstück auffällig, die Poliklinik darf funden und es maßgeblich geprägt haben, so- durchaus als Vorbild für das Elisabethinum wohl was die handelnden Personen, als auch angesehen werden. Die Ähnlichkeiten und Ge- was die Handlungsorte betrifft. meinsamkeiten der beiden Institute sind be- reits in deren Entstehungsgeschichte ersicht- Zum zentralen Element der Komödie werden lich. die Vorgänge um Professor Bernhardi, den Professor für Innere Medizin und Direktor Gegründet wurde die Allgemeine Poliklinik des sogenannten Elisabethinums, einer Pri- 1872 von zwölf jungen Medizinern, unter ihnen vatklinik in Wien. Dr. Johann Schnitzler war auch Johann Schnitzler, um eben jungen Ärz- 6 ten eine Möglichkeit des selbständigen Ler- Veith und Hofrat Winckler angehören. nens und Lehrens zu bieten. Weiters sollten dort sozial benachteiligte Patienten kostenlo- Aufgrund des raschen und beständigen Erfolgs se Behandlung finden. Bereits kurze Zeit nach der Poliklinik begannen sich schon in den sieb- der Gründung begannen sich erste Erfolge ein- ziger Jahren des 19. Jahrhunderts die ersten zustellen, ein Mitglied des Kaiserhauses – Erz- Kritiker zu Wort zu melden, vor allem aus dem herzog Rainer – übernahm den Ehrenschutz Kreis der praktischen Ärzte. In den stärksten und an privaten Geldgebern mangelte es eben- Angriffen hieß es, die Poliklinik diene nur der falls nicht. Reklame junger Ärzte, die damit ihrer Karri- ere dienlich sein wollten, und durch ihre da- Das Elisabethinum wird ebenfalls als privates malige Lage in der Wipplingerstraße, also in Institut beschrieben, das von jungen Dozen- Zentrum der Stadt, stelle sie einen möglichen ten der Medizin gegründet worden ist. Die Seuchenherd und eine Gefahr für die Gesund- Lehrtätigkeit am Elisabethinum wird ebenfalls heit der Stadt dar. Später folgten Intrigen sei- betont. Gleich wie die Poliklinik steht auch tens des Professorenkollegiums der Medizi- das Elisabethinum in der Gunst wohlhaben- nischen Fakultät der Universität Wien. Von der Gönner und unter dem Ehrenschutz einer dieser Seite wurden Befürchtungen laut, aus hocharistokratischen Persönlichkeit, des Prin- der Allgemeinen Poliklinik könnte sich eine zen Konstantin. Die Finanzierung des Elisa- „zweite ,freie’ Universität“ 1 herausbilden. bethinums wird von einem Kuratorium über- Weitere Anfeindungen kamen aus der Wiener nommen, dem Prinz Konstantin, Bischof Lie- Medizinischen Wochenschrift, die die Polikli- benberg, Fürst Stixenstein, der Bankdirektor nik ohnehin für überflüssig hielt, da sich ihr

„Hauptfaçade des Ambulatoriums in der Mariannengasse“ - Vorbild für das „Elisabethinum“ (Jahresbericht der Poliklinik 1893)

7 neues Gebäude in der Mariannengassse nahe schen Fakultät das Elisabethinum heftigst be- dem Wiener Allgemeinen Krankenhaus be- kämpft habe: fand. Bei dieser Zeitschrift handelte es sich um das stärkste Forum in der Argumentation ge- Was habt ihr alles aufgebracht, um uns in der gen die Poliklinik. Die Poliklinik nutzte ihrer- Meinung der Leute herabzusetzen, wie habt seits die von Dr. Johann Schnitzler mitbegrün- ihr uns verdächtigt und verfolgt! Wir gründen dete Wiener Medizinische Presse als Argu- unser Institut, um den praktischen Ärzten das mentationsforum für ihre Anliegen. Besonders Geld abzujagen. Wir verseuchen die Stadt, wir Dr. Johann Schnitzler selbst verfasste immer wollen eine zweite medizinische Fakultät.5 wieder – durchaus pamphletische – Entgeg- nungen auf die Angriffe gegen das Institut: Es finden sich, zusammenfassend gesagt, in Professor Bernhardi die gleichen Anschuldi- „Die armen Polikliniker! Sie sind nun nicht gungen wieder, wie sie gegen die Poliklinik in mehr allein Schuld an dem Ruin des ganzen ihren frühen Jahren vorgebracht worden wa- ärztlichen Standes, sondern sie tragen auch ren. die Schuld an allen künftigen finanziellen Nö- ten Oesterreichs.“ Doch Scherz bei Seite! Ganz Im Drama ergibt sich durch den Wechsel ei- abgesehen von der Absurdität [...] vergessen ner Professur am Elisabethinum ein weiteres die Gegner ganz, daß sich die Poliklinik aus Problem, nämlich das der Besetzung einer va- Privatmitteln erhält.2 kanten Stelle. In diesem Zusammenhang wird besonders der Antisemitismus herausgearbei- Besonders schmerzlich war für die Feinde tet, der zum Ausbruch kommt, als es sich bei der Poliklinik die Tatsache, dass diese sich die Gunst und den Schutz der Fürstin Metter- nich zu sichern wusste (in Professor Bernhar- di taucht die Fürstin Metternich in der Gestalt der Fürstin Stixenstein auf). Zu all diesen An- schuldigungen und Verleumdungen auf medi- zinischer Ebene kamen aber stets auch anti- semitische Motive hinzu. Auch dies findet in Professor Bernhardi seinen Niederschlag.

Das Elisabethinum steht in seinen Anfangs- jahren ebenfalls heftigsten Kritiken gegenü- ber, die als „Phantasterei oder gar Reklame- sucht“3 angedeutet werden. Auch ist die Rede von Widersachern und Neidern und davon, dass die Medizinische Fakultät der Universi- tät Anschuldigungen gegen das Elisabethinum vorgebracht habe.4 Professor Bernhardi wirft dem Unterrichtsminister Professor Dr. Flint, Anton Edthofer in der Titelrolle von einem ehemaligen Studienfreund, vor, dass er „Professor Bernhardi“, Wien 1919. in jungen Jahren gemeinsam mit der Medizini- (Bildarchiv der ÖNB) 8 Szenenbild aus der Neueinstudierung von „Professor Bernhardi“ am Deutschen Volkstheater im Jahre 1928. (Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek) Karl Skraup als Cyprian, Karl Forest als Löwenstein, Otto Soltau als Bernhardi jr., Wilhelm Klitsch als Bernhardi, Otto Schmöle als Filitz. den beiden in Frage kommenden Bewerbern noch viele Gemeinsamkeiten zwischen der um einen Christen einerseits und einen Juden Figur des Professor Bernhardi und Dr. Jo- andererseits handelt. Die Poliklinik ihrerseits hann Schnitzler zu erkennen, obwohl Arthur sah sich ebenfalls mit diesem Problem kon- Schnitzler darauf beharrt hat, Züge seines Va- frontiert. Karl Kraus schreibt im Juli 1900 in ters seien bei Professor Bernhardi nur spora- der Fackel, dass an der Poliklinik die Stellen disch vorhanden.6 abwechselnd mit einem Christen und einem Juden besetzt werden würden, unabhängig von Dr. Johann Schnitzler übernahm im Jahre 1886 deren Qualifizierung. Im Stück tritt Professor im Alter von einundfünfzig Jahren die Leitung Ebenwald an Professor Bernhardi mit der Bit- der Allgemeinen Poliklinik in Wien 9, dar- te heran, dieser möge in der Abstimmung des über hinaus war er noch Vorstand der dorti- Vorstandes doch für den christlichen Bewerber gen Abteilung für Laryngologie. Das Alter des stimmen – ungeachtet dessen Unfähigkeit , da Professor Bernhardi, des Direktors des Eli- ihm dies in der Querele mit dem Priester von sabethinums, wird im Stück mit „über fünf- Vorteil sein und auf diesem Wege der Eindruck zig“ 7 angegeben. In seiner Autobiographie vermieden werden könnte, er werde in Perso- gibt Arthur Schnitzler an einigen Stellen Auf- nalfragen von einer antikatholischen Neigung schluss über den Charakter seines Vaters. geleitet. Dort ist zum Beispiel die Rede davon, dass Dr. Johann Schnitzler eine „angeborene Lie- Neben den zahlreichen Parallelen zwischen benswürdigkeit und Weltklugheit“ 8 besitze; den beiden medizinischen Instituten sind auch Bernhardi wiederum hat „im Gehabe mehr 9 vom Weltmann als vom Gelehrten“. 9 Arthur ganz und gar nicht zuschreiben kann. Schnitzler unterstreicht den „diagnostischen Scharfblick“ 10 seines Vaters, und auch Profes- Was den Antisemitismus in dieser Zeit betrifft, sor Bernhardi wird „als Diagnostiker [...] ers- so wurde die Poliklinik und in weiterer Folge ten Ranges“ 11 bezeichnet. Schnitzlers Vater Dr. Johann Schnitzler erst gegen Ende seiner wirkte in einem vornehmen Patientenkreis, mit Tätigkeit damit massiv konfrontiert. Dieser „Mitgliedern des reicheren und des mittleren Antisemitismus findet sich im Stück sowohl Bürgerstandes, der Aristokratie, des Hofes, in der bereits angesprochenen Anklage gegen selbst von fremden Fürstlichkeiten“ 12, Bern- Bernhardi wegen Religionsstörung, ausgelöst hardi seinerseits besitzt ebenfalls eine ertrag- durch den anfänglichen Zusammenstoß zwi- reiche „Praxis in den höchsten Kreisen“. 13 Be- schen ihm und dem Priester Franz Reder, als sonders deutlich tritt die Ähnlichkeit zwischen auch in dem Streit um die Besetzung einer va- Bernhardi und Dr. Johann Schnitzler im Zu- kanten Stelle am Elisabethinum ausgedrückt, sammenhang mit den beiden medizinischen wie bereits zuvor angesprochen. Der Leiter der Instituten zutage. Bei beiden handelt es sich Dermatologischen Abteilung des Elisabethin- um die Mitbegründer und späteren Direkto- ums – Dr. Tugendvetter – soll abgelöst wer- ren. Arthur Schnitzler berichtet über seinen den, und es stehen zwei Kandidaten zur Wahl: Vater und die Poliklinik: ein Christ mit nur mangelhafter Qualifikation und ein Jude, der sich als auf diesem Gebiet Mein Vater war nicht nur journalistisch-pole- hochqualifiziert ausweisen kann. Da über die misch, sondern im Verein mit einigen andern Besetzung in einer Abstimmung des Vorstan- (die sich später freilich zum Teil gegen ihn des entschieden werden muss, tritt Professor stellen sollten) auch gesellschaftlich werbend Ebenwald an Professor Bernhardi heran, um für das Institut unermüdlich tätig, das er im- ihn zu überzeugen, dass es besser wäre, dies- mer als seine ureigenste Schöpfung empfand mal einen Christen aufzunehmen, da im ärzt- und wohl auch empfinden durfte. 14 lichen Personalstab des Elisabethinums ohne- hin die Juden gegenüber den Christen über- Dementsprechend lässt er Professor Cyprian wögen. Bernhardi geht darauf nicht ein, was über diesen sagen, dass für ihn das Elisabe- später – im Zusammenhang mit der Anklage thinum „am Ende auch nichts viel Geringeres gegen ihn – dazu genutzt wird, ihm die Lei- als ein Kind“ 15 sei. tung des Elisabethinums zu entziehen.

Neben diesen zahlreichen Parallelen zwischen Neben den Übereinstimmungen, die zwischen Arthur Schnitzlers Vater und Professor Bern- der Allgemeinen Poliklinik und Dr. Johann hardi trägt die Figur des Bernhardi auch Schnitzler einerseits und dem Elisabethinum wesentliche Charakterzüge, die Dr. Johann und der Figur des Professor Bernhardi ande- Schnitzler nicht entsprechen, ja den seinen so- rerseits bestehen, sind noch einige andere Pa- gar konträr gegenüberstehen. Laut der persön- rallelen zwischen Charakteren im Stück und lichen Einschätzung Arthur Schnitzlers trau- realen Persönlichkeiten aufzuzeigen. te sein Vater seiner eigenen Menschenkenntnis wenig und „war darum außerordentlich ab- Arthur Schnitzler, geboren am 15. Mai 1862 hängig von Meinungen, die um ihn laut wur- in Wien, promovierte am 30. Mai 1885 zum den“ 16– eine Eigenschaft, die man Bernhardi Doctor medicinae und war darauf von 1888 bis 10 Parade einer schlagenden Bur- schenschaft. Fotografie um 1906. (Bildarchiv der ÖNB) Besonders an den Universi- täten waren starke antisemi- tische Strömungen spürbar. Eine Entwicklung, die 1896 im Waidhofener Beschluss gipfelte. Dieses Papier des „Waidhofener Verbandes der WehrhaftenVereine Deutscher Studenten in der Ostmark“ stellte fest, dass Juden die Satisfaktionsfähigkeit abzu- sprechen sei. [Sekyra]

1893 Assistent seines Vaters an der Allgemei- Hochroitzpoitner ist fünfundzwanzig Jahre alt, nen Poliklinik in Wien. Darüber hinaus arbei- stammt aus Imst in Tirol und tritt vorwiegend tete er zeitweise als Vertreter seines Vaters in dadurch in Erscheinung, dass er sich – seinem dessen Privatpraxis. Der Assistent und Sohn Strebertum entsprechend – als falscher Zeuge Professor Bernhardis – Dr. Oskar Bernhardi gegen Bernhardi den Antisemiten zur Verfü- – befindet sich etwa im gleichen Alter (fünf- gung stellt. Laut Schnitzlers Autobiographie undzwanzig) wie der junge Assistent Arthur entstammt die Figur des Hochroitzpointner ei- Schnitzler (sechsundzwanzig zu Beginn), und ner Synthese aus dem Studenten Mäusetschlä- auch er vertritt gelegentlich seinen Vater in ger, den Schnitzler aus seiner Studentenzeit dessen privater Ordination. Schnitzler lässt Oskar Bernhardi sagen: „Na, der Sohn von ei- nem berühmten Vater zu sein, das hat auch seine Schattenseiten.“ 17 Diese Einstellung ent- spricht auch etwa der Arthur Schnitzlers. Sich selbst beschreibt er als jemanden, der auf sein Äußeres mit großer Sorgfalt achtet, dement- sprechend wird Dr. Oskar Bernhardi auch als „recht elegant“ 18 beschrieben.

Aber nicht nur Arthur und Johann Schnitzler finden sich zum Teil in den Charakteren des Dramas wieder, auch die anderen Akteure tra- gen entscheidende Prägungen von realen Per- sönlichkeiten aus dem Umfeld Arthur Schnitz- Theodor Herzl 1901 Der zunehmende Antisemitismus ließ in ihm lers. Es kommt allerdings auch vor, dass sich den Gedanken an einen eigenen Staat für die die Eigenschaften und Wesenszüge mehrerer Juden wachsen. Personen in einer Figur vereinigen, so zum Bei- Im „Professor Bernhardi“ schildert Schnitzler spiel bei dem Kandidaten der Medizin Hoch- die verschiedensten Reaktionen jüdischer roitzpointner, der am Elisabethinum hospitiert. Personen auf den Antisemitismus. 11 kannte und der dem antisemitisch-deutschna- (1835 bis 1920), bei denen Arthur Schnitzler tionalen Lager der Studentenschaft angehörte als junger Arzt hospitiert hat. und einem anderen Mediziner, der als Schar- lachpatient von Schnitzler behandelt worden Arthur Schnitzler hospitierte ab Herbst 1885 war. Hochroitzpointer wird als „mittelgroß, bei Professor Benedikt, der an der Poliklinik dick, kleiner Schnurrbart, Schmiss, Zwicker, als Nervenpathologe tätig war. Benedikt zähl- blass, das Haar sehr geschniegelt“ 19 beschrie- te damals auch zu den engsten Freunden von ben, was dem Erscheinungsbild Mäusetschlä- Dr. Johann Schnitzler. Analog dazu ist Pro- gers nahekommen dürfte. Die politische Aus- fessor Cyprian Leiter der Abteilung für Ner- richtung Hochroitzpointners entspricht sowohl venkrankheiten am Elisabethinum und ist ei- der Mäusetschlägers, als auch der von Schnitz- ner der treuesten Freunde Professor Bernhar- lers Scharlachpatienten. dis. Im April 1887 wurde Arthur Schnitzler in die Abteilung von Professor Neumann ver- Die Rollen des Professor Tugendvetter und setzt, der am Wiener Allgemeinen Kranken- des Professor Cyprian sind ebenfalls von re- haus für Hautkrankheiten und Syphilis zu- alen, mit Arthur Schnitzler bekannten Perso- ständig war. Ähnlich dazu ist Professor Tu- nen inspiriert. Die beiden Ärzte, die als Vorbil- gendvetter der Leiter der Dermatologischen der dienten, waren Professor Isidor Neumann Abteilung am Elisabethinum. Sowohl für Neu- (1832 bis 1906) und Professor Moritz Benedikt mann, als auch für Tugendvetter gilt, dass sie „weniger einem Gelehrten als einem Börsen- mann“ 20 gleichen.

Die angesprochenen Beispiele zeigen klar, dass die Handlung und die Charaktere des Stücks zu einem großen Teil an historischen Gege- benheiten an der Wiener Allgemeinen Polikli- nik und Personen aus deren und des Autors Umfeld orientiert sind.

III. Reaktionen auf Professor Bernhardi

„Das ist Österreich, mindestens Wien, und das ist eine Satire, wie sie Deutschland noch nicht gesehen hatte.“ 21 So reagierte Arthur Eloes- ser in seiner Kritik über die Uraufführung des Professor Bernhardi am Kleinen Theater in Berlin am 28. November 1912.

o. Univ. Prof. Dr. Moritz Benedikt Die Reaktionen der Kritiker zu diesem Stück (1836 - 1920) und Arthur Schnitzler als Autor waren von An- Als einer der Ersten beschäftigte er sich mit fang an deutlich in ein befürwortendes und ein Hypnose und Suggestion. ablehnendes Lager gespalten, Neutralität oder 12 Gleichgültigkeit wurde dem Stück aufgrund bruch der Monarchie eine Aufführung verhin- seiner gesellschaftlichen Brisanz nie entgegen- dern. Adolf Weisse, der damalige Direktor des gebracht. Von dem einen Lager wurde Bern- Deutschen Volkstheaters in Wien, versuchte hardi als ein Beweis für die fortgeschrittene immer wieder, eine Vorstellung in seinem The- Reife Arthur Schnitzlers als Autor angesehen. ater genehmigt zu bekommen – vergebens . Die Man fasste es als positiv und fortschrittlich erste Aufführung in Österreich erfolgte erst auf, dass er sich diesmal nicht einmal peripher am 21. Dezember 1918 am Deutschen Volks- mit einer Problematik aus dem Feld der Erotik theater in Wien. Diese österreichische Erstauf- befasst und vielmehr eine Skizze des Konflik- führung wurde von den Zeitungen als äußerst tes zwischen politischen und klerikalen bezie- erfolgreich und als ein Zeichen verstanden, als hungsweise in weiterer Folge auch antisemi- Bestätigung für den Erfolg der neuen Freiheit tischen Parteien Österreich-Ungarns geliefert der Kunst in der jungen Republik. (Vgl. Foto hatte. Der deutsche Literaturkritiker Arthur S. 13) Eloesser schreibt in diesem Zusammenhang, dass Schnitzler „sich als Fünfzigjähriger aus Der neue Freistaat hat dem Wiener Publikum der etwas weichen und dumpfen Atmosphäre heute den um einige Jahre verspäteten Ge- der späten Liebeleien in die scharfe Zugluft nuss eines Dramas verschafft, das [...] sich des öffentlichen Lebens gewagt hat“ 22, dass die längste Zeit mit mehr oder minder orts- er also von der literarischen Behandlung der – fremden Aufführungen jenseits der vormals damals durchaus populären – Erotik Abstand schwarz-gelben Grenzpfähle begnügen muss- genommen, sich sozusagen aus dem zu schüt- te. 23 zenden Bereich des Privaten herauswagt habe und damit beginne, die aktuellen Probleme Der Zensurbann, der so lange auf Arthur des öffentlichen Alltags aufzugreifen. Neben Schnitzlers Komödie „Professor Bernhardi“ diesen weitgehend positiven Reaktionen hiel- gelastet, ist endlich gebrochen. 24 ten die negativen Kritiken Professor Bernhar- di schlicht für ein Drama ohne tieferen Sinn, in Weitere Aufführungen folgten 1921, 1924, dem sich der Protagonist auch noch feige und 1928 und 1930. Zur Zeit des Dritten Reiches unheldenhaft verhalte. Kritiker sahen Bern- war das Stück – wie die restlichen Werke hardi als wenig heldenhaft und empfanden den von Arthur Schnitzler – verboten. Nach dem Ausgang der „Affaire Bernhardi“ im Stück als Zweiten Weltkrieg gehörte „Professor Bern- unschlüssig und unbefriedigend. Trotz dieser hardi“ zu den ersten Stücken in Österreich und ambivalenten Einstellung der Kritiker gegenü- Deutschland, die – als zuvor verbotene Stücke ber Professor Bernhardi kann der geradlinige – wieder an den Theatern gespielt wurden. Erfolg des Stückes bei den diversen Auffüh- rungen nicht geleugnet werden. Was die Interpretation des Stückes durch Schnitzlers Zeitgenossen betrifft, so hat es den In Österreich-Ungarn hingegen war mit den Anschein, dass Schnitzlers Absichten nie in Reaktionen auf Professor Bernhardi ein ganz seinem Sinne verstanden wurden. Die eine Sei- anderes Problem verbunden, nämlich jenes des te der Kritiker schreibt von dem Gelingen, Aufführungsverbotes durch die Zensurbehör- dass Schnitzler sich nun endlich von der Be- de. Die Reaktionen aus den Kreisen der Ärzte handlung erotischer Konflikte zu distanzieren und der Kirche konnten bis zum Zusammen- scheine, andere sind wiederum der Meinung, 13 dass das Stück – überspitzt formuliert – kei- befasst noch sich mit den Ursachen der sozi- nen Wert und Sinn besitze. Arthur Schnitzler alen und wirtschaftlichen Probleme der Jahr- selbst wurde mit diesem Verständnisproblem hundertwende, für die sie ja die Juden verant- schon zu seinen Lebzeiten konfrontiert, was wortlich machten, auseinandergesetzt hätten. ihn veranlasste, selbst zu den Absichten des Das Thema von Professor Bernhardi ist also Stückes Stellung zu nehmen. In einem Brief nicht „die Dummheit, sondern die Gemein- an den österreichischen Historiker Dr. Richard heit“ 26 überhaupt und auch des Antisemitis- Charmatz vom 4. Jänner 1913 schreibt er: mus, die „das zu entlarvende Laster war“. Das Stück erzählt von der „Gemeinheit, zu der Ich habe eine Charakterkomödie geschrieben, Menschen mit Intelligenz imstande sind, wenn die in ärztlichen und zum Teil in politischen sie, getrieben von Eitelkeit, Neid, Karriere- Kreisen spielt, kein Tendenzstück, das den sucht, den lästigen Rivalen aus dem Weg zu Konflikt zwischen Wissenschaft und Kirche räumen suchen.“ 27 oder gar [...] den Streit zwischen zwei Religi- onen darzustellen oder am Ende in irgendeine Arthur Schnitzler wurde auch die „feige und Richtung zu entscheiden sucht. 25 unheldenhafte“ Handlungsweise Bernhardis zum Vorwurf gemacht, die Tatsache, dass er Arthur Schnitzler schrieb also eine „Charak- sich von Anfang an nicht veranlasst fühlt, sich terkomödie“, eine Komödie – wie es im Unter- mit den Vorwürfen wegen seines Verhaltens titel zu finden ist – und kein Glaubensdrama. dem Priester gegenüber auseinander zu setzen. Kein Stück, das den Anspruch erhebt, mehr zu Dies ja deshalb, weil er seine Handlung nie sein als die Beschreibung eines fiktiven Cha- als das verstanden hat, was ihm später im Pro- rakters, den des Professor Bernhardi, so sehr zess vorgeworfen wurde, nämlich als Religi- dieser auch Spekulationen über die Verwandt- onsstörung. Dieses „Unheldenhafte“ setzt sich schaft mit Schnitzlers Vater und somit einer Fi- fort, da es Bernhardi widerstrebt, sein Urteil gur der Wirklichkeit zulässt. Arthur Schnitz- zu zwei Monaten Zuchthaus anzufechten oder ler verfolgte nicht die Absicht, eine politische nach seiner Entlassung, als ihn die öffentliche oder gesellschaftliche Frage zu beantworten. Meinung zu ihrem Helden stilisiert hat, sich Erst die Tatsache, dass die österreichisch-un- dieser Glorifizierung zu stellen und diese zu garische Zensurbehörde die Aufführung bis nutzen, um im Nachhinein sich zu rehabili- zu ihrer eigenen Auflösung untersagt hatte, tieren. Arthur Schnitzler entgegnet in seinem machte Professor Bernhardi, gegen die Ab- Brief Dr. Richard Charmatz weiter: sicht des Autors, zu einem Tendenzstück. Ar- thur Schnitzler stand sicher nicht blind den Sie finden, dass der ,Kämpfer für eine Kultur gesellschaftlichen Problemen seiner Zeit ge- der Freiheit und für den Respekt der Wissen- genüber, aber was nun besonders den Antise- schaft’ anders geartet sein müsste als mein mitismus betrifft, so war dieser für ihn kein Bernhardi – und finden das möglicherweise diskussionswürdiges oder gar zu lösendes Pro- mit Recht. Doch vergessen Sie, dass ich fern blem. Den Antisemitismus deutschnationaler davon war einen Kämpfer zeichnen zu wol- Kreise hielt Schnitzler für eine indiskutable len. Wie Bernhardi selbst [...] behauptet [...], Angelegenheit und eine Argumentationsweise, denkt er gar nicht daran, einen Kampf zu füh- der sich nur stumpfe Leute bedienten, die sich ren; er hat in einem bestimmten Fall einfach weder mit den Charakteristika des Judentums seine ärztliche Pflicht getan.28 14 Verwendete Literatur Fußnoten

Brociner, Marco: „Professor Bernhardi“. Komödie 1 Schnitzler 1999a, S. 196 in fünf Akten von Arthur Schnitzler. Erstauffüh- 2 Wr. Medizinische Presse, 8. 5. 1875, Sp. 422 rung im Deutschen Volkstheater am 21. Dezember. 3 Schnitzler 1999b, S. 166 In: Neues Wiener Tagblatt, 52. Jg. (1918), Nr. 349 4 vgl. Heppe 1982, S. 13-15 (22. Dezember 1918), S. 10 5 Schnitzler 1999b, S. 200 6 Eloesser, Arthur: Schnitzler und Sohn. In: Das Li- vgl. Heppe 1982, S. 15 7 Schnitzler 1999b, S. 153 terarische Echo, 15. Jg. (1913), Heft 7 (1. Jänner 8 1913), Sp. 475-478 Schnitzler 1999a, S. 29 9 Schnitzler 1999b, S. 153 Heppe, Andrea: Arthur Schnitzler: Professor Bern- 10 Schnitzler 1999a, S. 198 hardi. Biographischer Hintergrund und Interpretati- 11 Schnitzler 1999b, S. 165 on. – Hausarbeit aus Germanistik, Universität Wien 12 Schnitzler 1999a, S. 197 1982 13 Schnitzler 1999b, S. 166 14 Schnitzler 1999a, S. 197 Melchinger, Siegfried: Das Jüdische in „Professor 15 Schnitzler 1999b, S. 190 Bernhardi“. In: Theater heute, 5. Jg. (1964), Heft 12, 16 Schnitzler 1999a, S. 130 S. 32-35 17 Schnitzler 1999b, S. 176 18 Neue Freie Presse, Nr. 19515, 22. Dezember 1918 ebendort, S. 152 19 ebendort, S. 151 Schnitzler, Arthur: Jugend in Wien. Hg. v. 20 Schnitzler 1999a, S. 261 Nickl und Heinrich Schnitzler, mit einem Vorwort 21 Eloesser 1913, Sp. 477 von Friedrich Torberg. 10. Auflage. – Frankfurt am 22 ebendort, Sp. 478 Main: Fischer 1999a 23 Neue Freie Presse 22. 12. 1918, S. 13 24 Brociner 1918 Schnitzler, Arthur: Professor Bernhardi. In: Das 25 Melchinger 1964, S. 32 weite Land. Dramen 1909-1912. 7. Auflage. – Frank- 26 ebendort furt am Main: Fischer 1999b, S. 149-294 27 ebendort 28 Wiener Medizinische Presse, Jg. 1871, 1872, 1874, zitiert nach: Melchinger 1964, S. 32 1875, 1884, 1886 Wiener Medizinische Wochenschrift, Jg. 36 (1886), Hefte 10, 11, 12

Szenenbild aus der Komödie „Professor Bernhardi“ mit Wilhelm Klitsch in der Titelrolle und Kurt von Lessen als „Unterrichtsminister Dr. Flint“. Aufführung des Deutschen Volkstheaters in Wien, 8. September 1928. (Bildarchiv der Österreischischen Nationalbibliothek) 15 WERDEN SIE MITGLIED DES MUSEUMSVEREINS ALSERGRUND Sie unterstützen damit eine Institution, die es sich zur Aufgabe gesetzt hat, Altes wiederzu- entdecken und zu bewahren, Neues zu dokumentieren und zu sammeln. Als Mitglied erhalten Sie kostenlos mindestens viermal jährlich das Mitteilungsblatt des Museumsvereins. Außerdem stehen wir Ihnen in allen Fragen zur Geschichte des Bezirkes mit Rat und Tat zur Verfügung.

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