Walliser Alpen Walliser Alpen

17.30 Std. (3 T.) Barrhorn, 3610 m Toureninfo Ausrüstung: Evtl. Klettersteigset. Anforderungen: T4+, L, I Ausgangs- und Endpunkt: Bahnhof St. Ni- 29 2320 Hm↑ Von der Turtmannhütte zur Topalihütte Guter Wanderweg zur Turtmannhütte und klaus, 1127 m. 3190 Hm↓ zum Schöllijoch hinauf (bis T3). Bis zum Gipfel Unterkünfte: Turtmannhütte, 2519 m, SAC, führt ein gut ausgetretener Pfad, wobei es bewartet Anfang Juni bis Mitte September, 74 auch im Sommer vorkommen kann, dass Schlafplätze, Tel. +41 27 932 14 55. Schneefelder zu queren sind. Die anspruchs- Topalihütte, 2674 m, SAC, bewartet Anfang Juli vollste Passage ist der klettersteigähnlich gesi- bis Mitte September, 44 Schlafplätze, Tel. +41 cherte Abstieg vom Schöllijoch auf den klei- 27 956 21 72. nen Schölligletscher. Danach wird es wieder Karten: Swisstopo Blatt 1308 St. Niklaus einfacher. Der Wanderweg zur Topalihütte (1:25.000), Blatt 5028T – Matter- und weiter nach St. Niklaus ist gut markiert. horn (1:50.000).

Die Terrasse der Topalihütte. Im Hintergrund die Mischabelgruppe mit und Täschhorn. Schattenspiele am Morgen oberhalb der Turtmannhütte.

Der höchste Schweizer Wandergipfel Das Barrhorn gilt als der höchste Wandergipfel der Schweiz – für diesen Titel wird allerdings eine maximale Schwierigkeit von T3 vor- ausgesetzt. In dieser Rubrik wird das Barrhorn nur noch vom Monte Vióz in der Ortlergruppe überragt, welcher mit 3645 Metern dem Barrhorn den Titel des höchsten Wandergipfels der Alpen stiehlt. Da- für findet man am Barrhorn aber keine Hütte knapp unterm Gipfel! Das Barrhorn lässt sich prinzipiell auch in einer kürzeren Variante besteigen als es hier beschrieben ist, indem man von Senntum, 1900 Meter, aus dem Turtmanntal in etwa 2 Stunden zur Turtmannhütte aufsteigt, übernachtet, am Folgetag das Barrhorn besteigt und an- schließend über die gleiche Route absteigt. In dieser Variante ist die Schwierigkeit T3, der Abstieg auf den Schölligletscher vom Schölli- joch macht daraus T4. Wenn einem in dieser traumhaften Bergregion allerdings genügend Zeit zur Verfügung steht, sollte man sich die komplette Rundwande- rung – einschließlich Schwarzhorn – nicht entgehen lassen.

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Blick in die eisige Bergwelt des Wallis, überragend das grandiose .

Tourenbeschreibung das Inners Tälli, von welchem man den Tag 1: Die Tour startet am Bahnhof in St. 2893 m hohen Augstbordpass (3) schon Niklaus (1), von wo einen die Luftseilbahn deutlich vorher ausmachen kann. St. Niklaus – Jungu rasch zu der 1991 m Vom Augstbordpass bietet sich noch die hoch gelegenen Alp Jungu bringt (2). Besteigung des 3202 m hohen Schwarz- Möchte man diesen Teil zu Fuß zurückle- horn (4) an. Schwierigkeit T3, Gesamt- gen, kann man nochmals etwa 870 Hö- zeit 1¾ Stunden. henmeter und 2½ Stunden zur Tour da- Der Abstieg vom Augstbordpass ins zurechnen. Von Jungu folgt man dem Turtmanntal folgt dem Grüobtälli. Noch Wegweiser Richtung Augstbordpass, zu- bevor man die Grüobu Oberstafel er- erst gut an Höhe gewinnend überwie- reicht, geht es über Wiesen nach Süd- gend Richtung Norden und dann mit westen Richtung P. 2363 (5), von wo der moderater Steigung nach Westen durch schöne Höhenweg mit viel Aussicht und

Die letzten Meter zum Barrhorn.

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Stete Begleiter beim Aufstieg zum Schöllijoch – der Brunegggletscher und das . Wallis bezeichnet – weiterzuwandern. auch die Möglichkeit über einen ein- Nach weiteren 100 Höhenmeter Abstieg drücklichen Höhenweg, welcher noch- ohne nennenswerte Höhenunterschiede sammler können sogar zusätzlich noch steht man wieder am Ausgangspunkt mal auf eine Höhe von 3114 m auf der oberhalb des Turtmanntals nach Süden vom Schöllijoch nach Süden auf das der Tour, dem Bahnhof St. Niklaus (1). Wasulicka ansteigt, zur Seilbahn Jungu führt. Kurz nachdem wir den unterhalb Schöllihorn, 3499 m, steigen (T3). zu wandern, ca. 5 Std. Von dort kann im Talgrund liegenden Turtmannsee pas- Vom Schöllijoch folgt der schwierigste Variante man entweder die Seilbahn nehmen siert haben, mündet der von Sänntum Teil, ein klettersteigähnlich gesicherter Von der Topalihütte hat man neben oder zu Fuß bis zum Bahnhof St. Ni- heraufführende Weg ein. Ab hier sind Abstieg mit Drahtseilen, Eisenbügeln und dem direkten Abstieg nach St. Niklaus klaus absteigen, 1½ Std. noch einmal 200 Höhenmeter zu über- einer Leiter hinunter auf den Schölliglet- winden – ein Stück davon an der Ma- scher. Auf diesem kann man problemlos Begegnung mit einer Walliser Schwarzhalsziege kurz vor der Topalihütte. terialseilbahn entlang – bevor man die und ohne Spalten in Richtung Osten zu Turtmannhütte auf 2519 m erreicht (6). seinem tiefsten Punkt absteigen. Vom Die Hütte bietet bereits eindrückliche P. 3020 benötigt man eine gute halbe Blicke auf den Turtmann- und Brunn- Stunde auf gut markiertem Weg zur To- egggletscher sowie das darüberliegende palihütte, 2674 m (9). Zwar könnte man Bishorn. jetzt direkt noch nach St. Niklaus ab- Tag 2: Von der Turtmannhütte geht es steigen, doch sollte man sich nicht die am nächsten Tag weiter auf gut mar- Möglichkeit entgehen lassen, auf der so kiertem Weg zum Gässi, einem gestuf- wunderbar gelegenen Hütte die Nacht zu ten Felscouloir, welches mit Eisenbügeln verbringen, um die Kulisse der umliegen- gesichert ist. Im weiteren Verlauf steigt den Berge sowie der jenseitig aufragen- man ca. 400 Höhenmeter parallel zum den Mischabelgruppe zu genießen. imposanten Brunegggletscher auf. Bei Tag 3: Von der Topalihütte führt der P. 3090 hat man die Wahl rechts haltend Weg stetig bergab. Bei P. 2402 hat man zum Schöllijoch aufzusteigen, wir hal- zwei Möglichkeiten weiter abzusteigen: ten uns allerdings links Richtung Nord- links über Bode oder nach rechts – der osten und nehmen die direkte Variante hier empfohlene Weg – entlang des auf das Barrhorn (7), dessen Gipfelkreuz Blattbaches vorbei an der Alp Unner- schon deutlich vorher sichtbar ist. Vom bächji und über einige Brücken weiter Gipfel verläuft ein Weg direkt ins Schöl- bis zum P. 1360, wo sich die beiden Ab- lijoch (8), 3343 m, hinunter. Wer möch- stiegsvarianten wieder treffen. Einige te, kann auch noch einen Abstecher auf Minuten nach diesem Punkt biegt man das Innere Barrhorn, 3583 m, machen, links nach Norden ab, um entlang einer was nochmal ca. 100 Höhenmeter mehr Suone – so werden die historischen für die Beine bedeutet. Ruhelose Gipfel- Wasserleitungen im Schweizer Kanton

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