Konnexität Muss Auch Auf Bundesebene Gelten
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Dr. Theo Waigel: Dr. Günther Beckstein: Dr. Siegfried Naser: Besondere Neu-Ulmer Schöner wohnen Engagement für eine Auszeichnung ohne Barrieren humane Gesellschaft Für seine herausragenden Verdienste wurde Unter der Schirmherrschaft des Innenmini- Dem Sparkassenpräsidenten zufolge erfüllen dem Politiker von Oberbürgermeisterin Dr. sters startet die Oberste Baubehörde erneut die sparkasseneigenen Stiftungen in vielfältig- Beate Merk der Ehrenring einen Landeswettbewerb ster Form ihre Verpflichtun- der Stadt verliehen. Seite 14 zum Wohnungsbaupreis. Seite 4 gen als korporative Mitbürger. Seite 3 GemeindezeitungGemeindezeitungBayerische Kommunalpolitik . Wirtschaft . Recht . Technik . Praxis ISSN 0005-7045 Geretsried, den 16. Januar 2003 54. Jahrgang / Nummer 1/2 GZ-Interview mit Alois Glück: Konnexität muss auch auf Bundesebene gelten Bundesregierung verantwortlich für die horrenden Einnahmeausfälle / Kommunen sollen Kooperationen bilden Falsche Entscheidungen der Bundesregierung bei der sich nicht neue Diskussion um Steuerreform macht der Vorsitzende der CSU-Frak- die Finanzen der Kommunen tion im Bayerischen Landtag, Alois Glück, dafür ver- eskaliert? Glück: Die Situation ist durch antwortlich, dass die Finanzsituation bei den Kom- falsche Entscheidungen der jet- Die Kommunalfinanzen beschäftigten den KPV-Landesvorstand. Unser Bild zeigt (v.l.): Land- munen eskaliert. Aber der Politiker versichert: „Bay- zigen Bundesregierung bei der rat Hanns Dorfner, Gemeindetagspräsident Dr. Uwe Brandl, Landrat Luitpold Braun, KPV- ern hilft seinen Kommunen wie kein anderes Land.“ Steuerreform eskaliert. Denken Landesvorsitzender, Ministerialdirektor Gerhard Flaig und Regierungsrat Thomas Glossner GZ: Herr Glück, die Situati- tun, um die Kommunen zu Sie nur an die Verluste durch die aus dem Finanzministerium. ? on der Kommunen, vor allem stärken. Ohne handlungsfähige Änderungen bei der Gewerbe- ihre finanziell prekäre Lage, Kommunen gibt es keine positive oder der Körperschaftssteuer. Konnexitätsprinzip und Konsultationsverfahren: ist in den vergangenen Wo- Landesentwicklung. Das zeigt Hinzu kommt das Wegbrechen chen und Monaten wieder ver- sich schon bei der Tatsache, dass von Einnahmen als Folge der stärkt ins Blickfeld gerückt. circa 70 Prozent der öffentlichen Konjunkturkrise. Nicht zuletzt Haben Sie eine generelle Ant- Investitionen über die Kommu- gilt aber das, worüber man in Uneingeschränktes nen investiert werden. Bayern gerade diskutiert, näm- lich das Konnexitätsprinzip, viel Vor Ort mehr noch für den Bund. Die in der Verantwortung überwiegende Zahl an Aufgaben Ja der Staatsregierung und Lasten, die auf die Kommu- GZ: Hat die CSU an- nen verlagert wurden, hat der gesichts der dramati- Bund zu verantworten. KPV-Hauptausschuss-Sitzung in München schen Situation die Kommunen vielleicht Die Grundsicherung bringt Auf einem guten Weg sieht die Kommunalpolitische nen ihre Mehrkosten durch die- bisher nicht ernst genug bis 300 Mio. € Mehrkosten Vereinigung der CSU (KPV) die Gespräche zwischen ses Gesetz auf 200 bis 300 Mil- genommen? Staatsregierung und den kommunalen Spitzenverbän- lionen Euro, der Bund gewähre Glück: Im Gegenteil, Aktuelles Beispiel ist die aber lediglich eine Erstattung wir nehmen die Sorgen Grundsicherung. Allein in Bay- den zur Einführung des Konnexitätsprinzips. Im Rah- von 34,9 Millionen Euro. „Wo und Nöte der Kommunen ern schätzen die Kommunen ihre men ihrer Hauptausschuss-Sitzung in München dis- bleibt der Einsatz von SPD und sehr ernst. Das lässt sich Mehrkosten durch dieses Gesetz kutierten die Kommunalpolitiker mit dem Präsiden- Grünen für die Einführung des schon allein daran nach- auf 200 bis 300 Millionen Euro, ten des Bayerischen Gemeindetages, Dr. Uwe Brandl, Konnexitätsprinzips auf Bundes- weisen, dass die große während der Bund lediglich eine und dem Amtschef des Bayerischen Staatsministeri- ebene?“ fragte Braun. Mehrheit der Abgeordne- Erstattung von 34,9 Millionen (Fortsetzung auf Seite 4) ten in der CSU-Landtags- Euro gewährt. Ich kann nur sa- ums der Finanzen, Ministerialdirektor Gerhard Flaig, fraktion zugleich auch ein gen, Bayern hilft seinen Kommu- die Finanzlage der Kommunen im Freistaat. kommunales Mandat hat. nen wie kein anderes Land und Sie stehen also ständig in der Bund stiehlt sich davon. Eine Dabei bewertete Brandl insbe- haupt nicht daran“, so Braun. Alois Glück. ? der Verantwortung vor andere Ursache ist bisher kaum sondere das jüngste Spitzenge- Mit der Grundsicherung, einer Ort und können sich gesehen worden: Die Kehrseiten spräch zwischen Innen- und Fi- Art Grundrente, die zum 1. Janu- wort darauf, wie sich die Lage schon qua Funktion nicht auf ein der Wohlstandsgesellschaft schla- nanzministerium und den kom- ar 2003 eingeführt wurde, habe der Kommunen verbessern hohes Ross setzen, von dem sie gen bei den Kommunen beson- munalen Spitzenverbänden als die Bundesregierung ihre Kom- lässt, nicht nur finanziell? auf die Kommunen herabschau- ders deutlich durch. Ein Beispiel positiv. Brandl zeigte sich opti- munalfeindlichkeit abermals un- Glück: Die Diskussion um die en. Wir pflegen seit jeher eine ist die Entwicklung der Kinder- mistisch, dass das Prinzip „Wer ter Beweis gestellt. Allein in Situation und um die Zukunft der sehr enge Verbindung zu den und Jugendhilfe und der Sozial- bestellt, bezahlt“ im September Bayern schätzten die Kommu- Kommunen muss stets von der kommunalen Spitzenverbänden. hilfe. Die Gesamtausgaben der dieses Jahres auch in der Bayeri- Tatsache geprägt sein, welche Auch in der Landesentwicklung bayerischen Kommunen hierfür schen Verfassung verankert Bedeutung die kommunale Ebe- haben die Städte und Gemeinden steigen seit 14 Jahren um jähr- wird. Er richtete seinen besonde- ne für die Lebenssituation der schon immer eine nicht zu unter- lich rund 158 Millionen Euro. ren Dank an den Vorsitzenden Menschen hat. Sie prägt die ört- schätzende Rolle gespielt. GZ: Das Konnexitätsprinzip im Ausschuss für Kommunale liche und regionale Lebensqua- GZ: Wo sind also die Ursa- allein auf Landesebene bringt Fragen und Innere Sicherheit, lität. Insofern dürfen sich die chen dafür, dass es soweit ge- ihrer Meinung nach wenig? Dr. Herbert Kempfler, der maß- Ebenen Land, Bund oder Europa kommen ist? Warum ist die an (Fortsetzung auf Seite 2) geblich zu einer Annäherung der nicht nur auf ihre Interessensla- Interessengruppen beigetragen Hoffen auf bessere Zeiten al- gen fixieren. Unsere generelle habe. lein reicht nicht, wenn es Antwort darauf ist, dass wir lan- darum geht, mit den finan- despolitisch alles uns Mögliche Sozialdemokraten ziellen Folgen des Tarifab- sind gefordert schlusses im öffentlichen Dienst fertig zu werden. Die sich abzeichnende Eini- Deshalb wird der Bürger- Wer mit bayerischer gung wurde auch vom KPV- meister seinen Mitarbeitern Kommunalpolitik Landesvorsitzenden, Landrat Das optimale Ergebnis für die reinen Wein einschenken. Luitpold Braun, begrüßt: „Damit Kommunen strebt Dr. Her- Seite 15 und mit erweist sich die Staatsregierung bert Kempfler an. ? Wirtschafts- und wiederum als ausgesprochen kommunalfreundlich“. Das Kon- Sie lesen in Umweltfragen nexitätsprinzip allein auf Lan- zu tun hat, desebene bringe den Kommunen Seite der braucht die jedoch wenig. Ein Großteil der Krankenhäuser kritisieren die Gesundheitspoltitik . 2 Belastungen für die Gemeinden, Mobilfunk-Standorte in der Diskussion . .2 Städte und Landkreise beruhe Steuereinnahmen der Gemeinden sinken . .2 Bayerische auf Gesetzen aus Berlin. Einig war sich Braun deshalb mit Uwe GZ-Kolumne Maximilian Gaul: Gemeindezeitung Brandl, dass das Konnexitäts- Lobbygerechte Praxisferne determiniert Satzungsgestaltung 3 Als Aushängeschild für die Zukunftsfähigkeit und Attrakti- prinzip unbedingt auch auf Bun- Korporatives Engagement für eine humane Gesellschaft . .3 als umfassende vität des High-Tech-Standortes Bayern bezeichnete Minister- desebene eingeführt werden präsident Dr. Edmund Stoiber das bayerische Transrapid-Pro- muss. GZ-Fachthemen: Informationsquelle jekt. Deshalb wird der Freistaat die Kosten für das Planfest- Gefordert seien hier vor allem Bauen - Wasser - Abwasser - Grundwasser . .4 - 8 stellungsverfahren vorfinanzieren. Unser Bild zeigt Dr. Stoiber die Sozialdemokraten und Grü- Kommunalfahrzeuge - Abfallwirtschaft . .9 /10 für Kommunalpolitiker gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu und nen. „Während Bayern seine Kommunales Verkehrswesen . .11/12 BMG-Geschäftsführer Dr. Josef Zeiselmair. Die GZ berichtet Pflicht gegenüber den Kommu- darüber ausführlich auf Seite 11. ? nen erfüllt, denkt der Bund über- Aus den bayerischen Kommunen . 13 - 16 2 LANDES- UND BUNDESPOLITIK 16. 01. 2003 GZ weitere finanzielle Belastung der Krankenhäuser kritisieren Krankenhausträger. TÜV-Mobilfunkveranstaltung am 13. Februar: Mehr Transparenz Standortkonzepte die Gesundheitspolitik Der BKG-Vorsitzende forder- te abschließend die Krankenhäu- in der Diskussion Bayerische Krankenhausgesellschaft: Grenze des Zumutbaren ist überschritten ser auf, ihre Anliegen in die Dis- Für stärkere Einbeziehung in die ambulante Versorgung kussion über die künftige Ge- Aktuelle Messwerte und die Kenntnis der gesetzlichen sundheitsreform einzubringen. Grundlagen sind wesentliche Voraussetzungen für eine sach- München. Unter dem Motto „Neubeginn statt Notgeset- Man wolle nicht verhehlen, „Es ist unsere Pflicht, nicht nur liche Diskussion über Mobilfunk-Standorte. Die Fachtagung ze“ stand im vergangenen Dezember die Jahresver- dass es in den Krankenhäusern zu kritisieren, sondern auch Vor- des TÜV Süddeutschland „Mobilfunk