Tide-Oste - Fischereibiologische Untersuchungen Und Ökologische Bewertung Der Fischfauna
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Arbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung der Elbe Schleswig-Holstein Mecklenburg- Vorpommern Niedersachsen Brandenburg Hamburg Sachsen-Anhalt Sachsen Tide-Oste - Fischereibiologische Untersuchungen und ökologische Bewertung der Fischfauna - 2004 ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR DIE REINHALTUNG DER ELBE Tide-Oste Fischereibiologische Untersuchungen und ökologische Bewertung der Fischfauna Ministerium für Landwirtschaft, Sächsisches Staatsministerium Umweltschutz und Raumordnung für Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg Wilhelm-Buck-Straße 2 Heinrich-Mann-Allee 103 01097 Dresden 14473 Potsdam Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Billstraße 84 Olvenstedter Straße 4 20539 Hamburg 39108 Magdeburg Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern Ministerium für Umwelt, Naturschutz Schloßstraße 6 - 8 und Landwirtschaft 19053 Schwerin des Landes Schleswig-Holstein Mercatorstraße 1 - 3 Niedersächsisches Umweltministerium 24106 Kiel Archivstraße 2 30169 Hannover Bearbeitet: Dipl.-Biol. Thomas Gaumert Dipl.-Ing. Michael Bergemann Dipl.-Ing. Joachim Löffler Wassergütestelle Elbe Neßdeich 120-121 21129 Hamburg August 2004 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Hydrographische Aspekte der Oste 1 3. Güteaspekte der Oste 2 4. Material und Probenahme 3 5. Ergebnisse 8 5.1 Rundmaul- und Fischarten der Tide-Oste 8 5.2 Abundanzen 15 5.2.1 Elektrobefischungen 15 5.2.2 Hamenbefischungen 17 5.3 Artgewichte 19 5.3.1 Elektrobefischungen 19 5.3.2 Hamenbefischungen 19 5.4 Spezifische Biomassen in der limnischen Tide-Oste 20 5.5 Längszonierung ausgewählter Fischarten in der Tide-Oste 20 6. Bewertungsverfahren für die biologische Qualitätskomponente „Fischfauna“ und Referenz-Fischzönose der limnischen Tide-Oste 22 6.1 Kurzbeschreibung des Bewertungsverfahrens 22 6.2 Referenz-Fischzönose der limnischen Tide-Oste und Arbeitsblätter 22 7. Vorläufige Bewertung 26 8. Zusammenfassung 29 9. Literaturverzeichnis 30 Anhang 1 - Kurzbeschreibung des Bewertungsverfahrens 31 Anhang 2 - Fangprotokolle Tide-Oste 1 1. Einleitung Die Wassergütestelle Elbe hat in der Vergangen- zeichnung „Küstengewässer“ versteht sich hier heit die Ergebnisse fischbestandskundlicher im Sinne des Niedersächsischen Fischerei- Untersuchungen in den Unterläufen der wich- gesetzes, nicht im Sinne der EG-WRRL.) tigsten Elbenebenflüsse dokumentiert. Dies er- folgte in Anlehnung an Beschlüsse der 10. bzw. Die Aufnahme der Daten erfolgte nach guter 11. Elbeministerkonferenz (EMK). Nach ent- fischereibiologischer Praxis und unter Berück- sprechenden Berichten zur Schwarzen Elster, sichtigung der Anforderungen, die sich grund- Mulde, Saale, Havel, Aland, Sude und Stör (sie- sätzlich aus der EG-Wasserrahmenrichtlinie für he auch www.arge-elbe.de) werden nunmehr die Bewertung der biologischen Qualitäts- die Befunde fischereibiologischer Untersuchun- komponente „Fischfauna“ ergeben (Arten- gen im Unterlauf der Oste zwischen Bremer- vielfalt, Häufigkeit und Altersstruktur). vörde und der Mündung mitgeteilt. Eine vor- läufige Bewertung der fischökologischen Ver- Das für die vorläufige Bewertung der biologi- hältnisse der Tide-Oste schließt sich an. schen Qualitätskomponente „Fischfauna“ ge- nutzte Verfahren wurde durch den am Ver- Für die Auswertung konnte auf Fangdaten aus bundprojekt „Erforderliche Probenahmen und genehmigten Elektrobefischungen zwischen Entwicklung eines Bewertungsschemas zur Bremervörde und Oberndorf der Jahre 2000 bis ökologischen Klassifizierung von Fließge- 2003 zurückgegriffen werden. Neben eigenen wässern anhand der Fischfauna gemäß EG- Angaben, die im April 2000 und Oktober 2003 WRRL“ beteiligten Personenkreis (Dußling, U., in Zusammenarbeit mit den Fischereibiologen Bischoff, A., Haberbosch, R., Hoffmann, A., Hans-Joachim Schubert (LimnoBios) und Peter- Klinger, H., Wolter, C., Wysujack, K. & Berg, R.) Christian Rathcke (Fischereiwissenschaftlicher gemeinsam erarbeitet. Das Bewertungsver- Untersuchungs-Dienst) erhoben wurden, konn- fahren befindet sich noch im Entwurfsstatus. ten der Wassergütestelle Elbe auch Daten durch Eine abschließende Überarbeitung erfolgt, das Dezernat Binnenfischerei im Niedersäch- nachdem entsprechende Erfahrungswerte in- sischen Landesamt für Ökologie zur Verfügung folge einer breiteren Anwendung vorliegen. Mit gestellt werden, die im Rahmen einer Auftrags- der Software ermittelte ökologische Zustands- vergabe durch die Fa. BioConsult im Novem- bewertungen von Fließgewässerprobestellen ber 2001 und im Juli, August sowie November sind dementsprechend vorläufig (DUßLING, 2002 in der limnischen Tide-Oste erhoben wor- U. & S. BLANK 2004). den waren. Für den Küstengewässerabschnitt in der Oste bei Geversdorf liegen zudem Er- Nähere Einzelheiten zu den berücksichtigten gebnisse aus Befischungen mit einem kommer- Parametern, wie z. B. Gilden, Migration und ziellen Hamenkutter aus dem Oktober 2003 Fischregion, werden dort näher behandelt. und dem Mai 2004 vor. (Anmerkung: Die Be- 2. Hydrographische Aspekte der Oste Auszüge der nachfolgenden Beschreibung der Die Oste ist einer der bedeutendsten Nebenflüs- Oste wurden dem sog. C-Bericht - Betrach- se linksseitig der Tideelbe in Niedersachsen; sie tungsraum Oste - des Landes Niedersachsen, liegt in der Ökoregion 14 (Zentrales Flachland). Bezirksregierung Lüneburg, Außenstelle Stade, Die Oste entspringt auf einer Höhe von ca. entnommen, der im Zusammenhang mit der 60 m NN in Schillingbostel bei der Ortschaft Ot- Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie für ter unweit von Tostedt und mündet nach einer die Bestandsaufnahme und Erstbewertung er- Lauflänge von rd. 150 km unterhalb von Neu- stellt wurde. haus bei Strom-km 707 in die Elbe. Ihr kom- plett in Niedersachsen liegendes Einzugsgebiet 2 umfasst eine Größe von 1.712 km2. Das lang- spricht die Oste dem Gewässertyp „Fluss der jährige Mittel des Abflusses beträgt an der Marschen“ (Typ 22.2; siehe auch Abb. 9 in Kap. Mündung 17 m3/s. 5.1). Sie ist dort tidebeeinflusst. Die Oste durchfließt zum weitaus überwiegen- Unterhalb der Stadt Bremervörde bis zur Ein- den Teil hügelige Geestflächen im Oberlauf so- mündung in die Elbe ist die Tide-Oste als wie Marsch- und Niederungsgebiete entlang Bundeswasserstraße ausgewiesen. Ein Sperr- der Elbe. Im Oberlauf bis zur Einmündung der werk im Mündungsbereich bei Belum schützt Ramme ist die Oste dem Gewässertyp „kies- das Hinterland vor extrem hohen Wasserstän- geprägter Tieflandbach“ (Typ 16) und anschlie- den (Sturmfluten). Es wird nur zeitweise ge- ßend bis Bremervörde dem Gewässertyp schlossen und unterbricht daher das Fließ- „sandgeprägter Tieflandfluss“ (Typ 15) zuzu- kontinuum nur vorrübergehend. ordnen. Im Unterlauf ab Bremervörde ent- 3. Güteaspekte der Oste Die nachfolgende Beschreibung zur Gewässer- weise Hochstaudenfluren und mehr oder we- güte der Oste in ihrer gesamten Lauflänge wur- niger ausgedehnte Ufergehölze. Die Oste ist in de im Wesentlichen dem Gewässergütebericht diesem gesamten Abschnitt als schützenswert ELBE 2000 (NIEDERSÄCHSISCHER LANDES- anzusehen auf Grund der besonderen Stellung BETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT UND in diesem Naturraum. KÜSTENSCHUTZ – BETRIEBSSTELLEN LÜ- NEBURG UND STADE 2001) entnommen und Bei den biologischen Untersuchungen wurde durch aktuelle Daten ergänzt. ein großes Arteninventar mit zahlreichen Ar- ten gefunden, die auf stärkere Strömung und Die Oste hat in ihrem Oberlauf, bis unterhalb auf geringe Belastung angewiesenen sind. In Burgsittensen, einen durch Ausbaumaßnahmen diesem Abschnitt kann die Oste sowohl nach geprägten Verlauf. Überwiegend gerade Ab- den biologischen als auch nach den chemisch- schnitte, z. T. mit kleinen Sohlabstürzen, sowie physikalischen Untersuchungen der Güteklas- meist fehlende Ufergehölze prägen das Bild. se II zugeordnet werden. Die chemisch-physi- Die Oste ist in diesem Abschnitt größtenteils kalischen Messungen zeigten an den Mess- als naturfern zu bezeichnen. Sie liegt anhand stellen überwiegend nur eine mäßige Belastung der biologischen Untersuchungen im Grenzbe- an. Zeitweise traten allerdings erhöhte Werte reich zwischen Güteklasse II und II – III. vor allem für Ammonium (insbesondere im Winterhalbjahr), Gesamtphosphor und TOC Im Raum Burgsittensen bis Sittensen treten bei (Gesamtorganischer Kohlenstoff) auf. der Besiedlung eine Reihe von Organismen auf, die eine höhere Belastung anzeigen und zur Unterhalb von Bremervörde beginnt das Tide- Gewässergüteklasse II-III führen. Die chemisch- gebiet der Oste. Eine Güteeinstufung mit Hilfe physikalischen Untersuchungen bei Burgsitten- des Saprobienindexes, wie sie sonst bei Fließ- sen ergaben oftmals Überschreitungen der Ziel- gewässern angewandt wird, ist in diesem Ab- vorgaben für Ammonium. schnitt nicht möglich, weil die vorgefundenen Arten- und Individuenzahlen für eine Berech- Von Sittensen bis Bremervörde hat die Oste nung zu gering sind. Der Abschnitt zwischen noch einen schlängelnden bis teilweise mäan- Bremervörde und Neuhaus entspricht ebenfalls drierenden Verlauf. Sie stellt in diesem Bereich noch der Gewässergüteklasse II, allerdings si- ein weitgehend naturnahes Gewässer dar. Die gnalisieren die chemisch-physikalischen Tiefe und die Breite, das Sediment und die Ufer- Untersuchungsergebnisse abschnittsweise strukturen sind abwechslungsreich ausgebil- deutliche Tendenzen zu II-III. An allen Probe- det. Im Uferbereich befinden sich abschnitts- stellen wurden zeitweilig erhöhte Werte für Tide-Oste 3 Ammonium (Wintermonate) gemessen. Ge- In Abb. 2 werden für denselben Osteabschnitt samtphosphor war insbesondere bei Oberndorf