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SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT GEMEINDE STINSTEDT - LANDKREIS CUXHAVEN - BEBAUUNGSPLAN NR. 73 "EICHHOFSBERGER WEG - OST", STINSTEDT - IM VERFAHREN NACH § 13 B BAUGB - BEGRÜNDUNG - ENTWURF - SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT B-PLAN NR. 73 "EICHHOFSBERGER WEG - OST", STINSTEDT INHALT SEITE 1. EINFÜHRUNG 2 2. PLANUNGSRECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN 3 2.1 Regionales Raumordnungsprogramm 3 2.2 Bodenschutzklausel und Umwidmungssperrklausel 4 2.3 Rechtsverbindlicher Bebauungsplan Nr. 67 5 2.4 Voraussetzungen für die Durchführung des Verfahrens nach § 13 b BauGB 6 3. VORBEREITENDE BAULEITPLANUNG 7 4. STÄDTEBAULICHES KONZEPT 7 4.1 Räumlicher Geltungsbereich 7 4.2 Städtebauliche Gesamtsituation 8 4.3 Ziel und Zweck der Planung 8 5. STÄDTEBAULICHE INHALTE 9 5.1 Verkehrliche Erschließung 9 5.2 Bauliche Nutzung, Bauweise und Baugrenzen 9 5.3 Grünstrukturen 10 5.4 Städtebauliche Flächenbilanz 11 6. IMMISSIONEN 11 7. BELANGE VON NATUR UND LANDSCHAFT 15 7.1 Ermittlung und Bewertung planungsbedingter Eingriffe 15 7.2 Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung erheblicher Beeinträchtigungen 20 von Natur und Landschaft 8. BELANGE DER DENKMALPFLEGE 21 9. BELANGE DER LANDWIRTSCHAFT 21 10. ALTABLAGERUNGEN UND ALTSTANDORTE 22 11. VER- UND ENTSORGUNG 22 12. BODENORDNUNG 25 13. VERFAHREN 25 14. ANHANG 26 Planzeichnung des Bebauungsplanes Nr. 73 „Eichhofsberger Weg - Ost“, Stinstedt (Auszug) Planzeichenerklärung Textliche Festsetzungen, Hinweise und Nachrichtliche Übernahmen Anpassung des Flächennutzungsplanes 1980 der Samtgemeinde Börde Lamstedt im Wege der Berichtigung nach § 13 A Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 BauGB Geruchsimmissionsgutachten für den Bebauungsplan Nr. 73 "Eichhofsberger Weg - Ost" - Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bremervörde 05.2020 Stand: 05.2020 PLANUNGSBÜRO DÖRR GBR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 1 SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT B-PLAN NR. 73 "EICHHOFSBERGER WEG - OST", STINSTEDT 1. EINFÜHRUNG Der Samtgemeindeausschuss der Samtgemeinde Börde Lamstedt hat in seiner Sitzung am 05.12.2019 den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 73 "Eichhofsberger Weg - Ost", Stinstedt gefasst, um ein Wohngebiet in der Gemeinde Stinstedt zu entwickeln. Die Aufstellung des Bebauungsplanes erfolgt dabei nach § 13 b BauGB. Dem Bebauungsplan Nr. 73 ""Eichhofsberger Weg - Ost", Stinstedt liegen das Baugesetzbuch (BauGB), die Baunutzungsverordnung (BauNVO) sowie das Niedersächsische Kommunalverfas- sungsgesetz (NKomVG), in der jeweils gültigen Fassung, zugrunde. ohne Maßstab Übersichtskarte mit Darstellung der Lage des Plangebietes PLANUNGSBÜRO DÖRR GBR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 2 SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT B-PLAN NR. 73 "EICHHOFSBERGER WEG - OST", STINSTEDT 2. PLANUNGSRELEVANTE RAHMENBEDINGUNGEN 2.1 Regionales Raumordnungsprogramm Die Bauleitpläne sind gemäß § 1 Abs. 4 des Baugesetzbuches (BauGB) den Zielen der Raum- ordnung anzupassen. Das Regionale Raumordnungsprogramm RROP 2012/ 2017 des Landkreises Cuxhaven weist der Gemeinde Stinstedt keine zentralörtliche Funktion zu. Damit ist eine bauleitplanerische Siedlungs- entwicklung nur im Rahmen der sogenannten Eigenentwicklung zulässig. Das Plangebiet liegt am Rand eines im RROP dargestellten Vorbehaltsgebietes "Natur und Landschaft" sowie eines Vorbehaltsgebietes "Landwirtschaft". Ausschnitt aus dem RROP 2012/ 2017 des Landkreises Cuxhaven Die Samtgemeinde Börde Lamstedt hat für die Gemeinde Stinstedt das Wohnbauflächenpoten- zial sowie mögliche Alternativstandorte mit dem Ergebnis geprüft, dass von den im rechtsverbind- lichen Bebauungsplan Nr. 67 "Eichhofsberger Weg - Nord" bereitgestellten 13 Baugrundstücken bereits 10 Grundstücke verkauft oder reserviert sind. Folglich werden hier kurzfristig keine freien Baugrundstücke mehr vorhanden sein. Die im Innenbereich noch vereinzelt vorhandenen, freien Baugrundstücke (ca. 6 Grundstücke) sind aufgrund von Geruchsimmissionsbelastungen, die von landwirtschaftlichen Betrieben ausgehen, für die Errichtung von Wohngebäuden nicht geeignet oder werden eigentümerseitig nicht veräußert. Gleichwohl ist die Nachfrage nach Wohnbau- grundstücken in Stinstedt von ortansässigen Einwohnern, insbesondere jungen Familien, weiterhin hoch. PLANUNGSBÜRO DÖRR GBR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 3 SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT B-PLAN NR. 73 "EICHHOFSBERGER WEG - OST", STINSTEDT Da in Stinstedt somit weder in rechtskräftigen Bebauungsplänen nach § 30 BauGB noch im Innen- bereich nach § 34 BauGB freie Baugrundstücke zur Verfügung stehen, soll die Entwicklung eines Wohnbaugebietes auf der in Rede stehenden Fläche der kurzfristigen Deckung der weiterhin be- stehenden Nachfrage nach Baugrundstücken dienen und zudem eine langfristige Bereitstellung von Wohnbauland ermöglichen. Aus Sicht der Gemeinde ist überdies eine moderate Siedlungs- entwicklung zur Bindung jüngerer Einwohner sowie für ein gewisses Wachstum der Einwohnerzahl auch künftig unerlässlich, um die Abwanderung von Einwohnern mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf vorhandene Einrichtungen (z. B. Kinderbetreuung, Sportverein, Feuerwehr, Verei- ne) zu vermeiden und mögliche Folgen des demografischen Wandels zu bewältigen. Um den Vorgaben des RROP hinsichtlich der Siedlungsentwicklung gerecht zu werden, wird das geplante Wohngebiet mit etwa 22 Baugrundstücken in zwei Bauabschnitte (WA 1 und WA 2) ge- gliedert. Der 1. Bauabschnitt (WA 1) umfasst dabei rd. 6 bis 7 Grundstücke entlang des Eichhofs- berger Weges, so dass der Eigenentwicklung der Gemeinde Rechnung getragen wird und die Erschließungsaufwendungen minimiert werden können. Der 2. Bauabschnitt (WA 2) mit 15 Bau- grundstücken wird erst realisiert, wenn im 1. Bauabschnitt keine Baugrundstücke mehr verfügbar sind. Da im noch dörflich geprägten Bereich von Stinstedt gelegentlich noch zwei Generationen in einem Wohnhaus zusammenleben, werden von der Gemeinde pro Wohngebäude zwei Wohneinheiten zugelassen. Nach der Wohngebäudestatistik des Landesamtes für Statistik Nieder- sachsen (2018) ist jedoch davon auszugehen ist, dass bei rd. 22 Grundstücken nur etwa 2 Ge- bäude mit 2 Wohneinheiten ausgestattet werden. Dieser geringe Wert ist aus Sicht der Samtge- meinde Börde Lamstedt mit der Eigenentwicklung vereinbar. Eine Beeinträchtigung des im RROP dargestellten Vorbehaltsgebietes "Natur und Landschaft" ist planungsbedingt nicht zu erwarten, da das Plangebiet am Rand des Vorbehaltsgebietes liegt und die unmittelbar angrenzenden Siedlungsstrukturen, insbesondere das südwestlich liegende Neu- baugebiet, in das Plangebiet hineinwirken. Da das Plangebiet aufgrund der konkretisierenden Festsetzungen des Bebauungsplanes zudem eine eindeutig definierte, räumlich begrenzte Aus- dehnung hat und somit von den planungsbedingten Veränderungen nur ein räumlich begrenz- ter Bereich betroffen wird, ist eine Beeinträchtigung des Vorbehaltsgebietes nicht zu erwarten. Dies auch dem Aspekt, dass eine landschaftliche Einbindung des Plangebietes durch beste- hende und geplante Gehölzstrukturen erfolgt. Landwirtschaftliche Flächen werden im Rahmen der Planung nur in dem Umfang in Anspruch genommen, der für die geplante Bebauung unbedingt erforderlich ist. Insofern ist unter Berück- sichtigung agrastruktureller Belange die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen bereits auf das notwendige Minimum begrenzt worden. Ferner werden durch die vorliegende Planung keine Flächen mit hoher oder sehr hoher Bodenfruchtbarkeit (NIBIS-Kartenserver, LBEG 2019) be- troffen, so dass keine erheblichen Beeinträchtigungen agrarstruktureller Belange zu erwarten sind. Darüber hinaus wird die Planung weder zu einer Beeinträchtigung der Betriebsausübung und -entwicklung umgebender landwirtschaftlicher Betriebe noch zu einer Einschränkung der Nutzung angrenzender landwirtschaftlicher Flächen führen. Die Hergabe landwirtschaftlicher Flächen erfolgt außerdem auf Freiwilligkeit. Landwirtschaftliche Belange werden somit im Rah- men der Planung beachtet. Unter Berücksichtigung der vorstehenden Ausführungen ist daher davon auszugehen, dass die Planung mit den Zielen der Raumordnung vereinbar ist. 2.2 Bodenschutzklausel und Umwidmungssperrklausel Das Baugesetzbuch enthält in § 1a Abs. 2 BauGB Regelungen zur Reduzierung des Flächenver- brauches. Dies soll im Wesentlichen über zwei Regelungsmechanismen erfolgen: Nach § 1a Abs. 2 Satz 1 BauGB soll mit Grund und Boden sparsam umgegangen werden (Bodenschutzklausel). § 1a Abs. 2 Satz 2 BauGB bestimmt, dass landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohnzwecke genutzte Flächen nur im notwendigen Umfang umgenutzt werden sollen (Umwidmungssperrklausel). Nach § PLANUNGSBÜRO DÖRR GBR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 4 SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT B-PLAN NR. 73 "EICHHOFSBERGER WEG - OST", STINSTEDT 1a Abs. 2 Satz 3 BauGB sind die Bodenschutzklausel und die Umwidmungssperrklausel in der Ab- wägung nach § 1 Abs. 7 BauGB zu berücksichtigen. Damit handelt es sich bei beiden Zielsetzun- gen nicht um Planungsleitsätze, sondern um abwägungsrelevante Regeln. Nach der Rechtspre- chung des Bundesverwaltungsgerichtes (BVerwG 4 BN 8.08 v. 12.08.2008) kommt ihnen kein Vor- rang vor anderen Belangen zu, sie sind aber in der Abwägung zu berücksichtigen, wobei ein Zu- rückstellen der in § 1a Abs. 2 Satz 1 und 2 BauGB genannten Belange der besonderen Rechtferti- gung bedarf. Faktisch ist der Belang der Reduzierung des Freiflächenverbrauches damit in den Rang einer Abwägungsdirektive gehoben worden. Darüber hinaus enthält § 1a Abs. 2 Satz 1 und 2 BauGB kein Verbot der Bauleitplanung auf Freiflächen, sondern verpflichtet die Gemeinde, die Notwendigkeit der Umwandlung landwirtschaftlicher