2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2014 2016 2017 2018 2019 2020

2015

Lokale, Integrierte, Ländliche Entwicklungsstrategie (LILE) Rhein- Region Rhein-Eifel n ffe lto we &

regional verwurzelt

Foto: Dreschers

Wettbewerbsunterlagen für die LEADER-Regionen der Förderperiode 2014-2020

Impressum

Erstellt: lokale öffentlich‐private Partnerschaft der Region Rhein‐Eifel Auftraggeber: Verbandsgemeinden , , und sowie Stadt Auftragnehmer: Grontmij GmbH Emil‐Schüller‐Straße 8 56068 Koblenz Bearbeitung: Dipl.‐Ing. Marion Gutberlet (Projektleitung) Dipl.‐Ing. (FH) Beatrix Ollig Dipl. Geogr. Andrea Kirchmair Dipl.‐Ing. agr. Annemie Puth (GIS, Grafik) Dipl. Geogr. Ivo Rücker unter Mitarbeit von Dr.‐Ing. Elisabeth Appel‐Kummer, Landschaftsplanung + Regionalentwicklung Bearbeitungszeitraum: Oktober 2014 – März 2015

Die Erstellung dieser LILE wird im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland‐Pfalz, vertreten durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Er‐ nährung, Weinbau und Forsten Rheinland‐ Pfalz, gefördert.

EUROPÄISCHE UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Ent‐ wicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Inhalt 0 Zusammenfassung ...... 1 1 LEADER‐Aktionsgebiet ...... 4 1.1. Name der LAG ...... 4 1.2. Abgrenzung des LEADER‐Aktionsgebietes ...... 4 2 Beschreibung der Ausgangslage ...... 6 2.1. Ausgangslage ...... 6 2.1.1. Raum‐ und Siedlungsstruktur ...... 6 2.1.2. Bevölkerung ...... 6 2.1.3. Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt ...... 7 2.1.4. Tourismus ...... 8 2.1.5. Kulturhistorie ...... 9 2.1.6. Land‐ und Forstwirtschaft ...... 10 2.1.7. Natur und Landschaft ...... 11 2.1.8. Energie und Klimaschutz ...... 12 2.1.9. Mobilität ...... 13 2.1.10. Daseinsvorsorge ...... 13 2.1.11. Bildung ...... 14 2.1.12. Soziales Miteinander ...... 15 2.2. Gebietsanalyse, SWOT‐ und Bedarfsanalyse ...... 15 3 Vorerfahrungen der Förderperiode 2007 – 2013 ...... 21 4 Ergebnisse der Ex‐ante‐Evaluierung ...... 23 5 Leitbild und Entwicklungsstrategie ...... 26 5.1. Leitbild und Entwicklungsziele ...... 26 5.2. Inhaltliche und organisatorische Strategien und Maßnahmen nach Handlungsfeldern ...... 29 5.2.1. Querschnittziel: Entwicklung einer regionalen Identität ...... 30 5.2.2. Handlungsfeld Wohnen und Leben ...... 30 5.2.3. Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft ...... 32 5.2.4. Handlungsfeld Natur und Landschaft ...... 34 5.3. Beteiligungs‐ und Kooperationskonzept, Kommunikationskonzept zur Öffentlichkeitsarbeit ...... 35 6 Aktionsplan ...... 37 6.1. Geplante Aktivitäten ...... 37 6.2. Startprojekte ...... 39 7 Verfahren zur LILE Erstellung / Einbindung der Bevölkerung ...... 42 8 Lokale Aktionsgruppe (LAG) ...... 44 8.1. Zusammensetzung der LAG ...... 44 8.2. Struktur der LAG ...... 45 8.3. Regionalmanagement ...... 47 9 Förderbedingungen ...... 49

II LEADER‐Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

9.1. Fördertatbestände ...... 49 9.2. Zuwendungsempfänger ...... 51 9.3. Fördersätze ...... 51 10 Verfahren der Projektauswahl ...... 54 11 Darstellungen zur Kooperation mit anderen Programmen und Gebieten ...... 57 12 Finanzplan ...... 59 13 Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014 – 2020 ...... 61 13.1. Monitoring ...... 61 13.2. Evaluierung ...... 61 14 Literaturverzeichnis ...... 63 15 Anhang ...... 65 16 Anlagen ...... 86

III LEADER‐Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Abgrenzung des LEADER‐Aktionsgebiets Rhein‐Eifel 4 Abbildung 2: Zusammenfassende Darstellung der SWOT‐Analyse 15 Abbildung 3: Überblick über die Handlungsfelder und Teilziele 29 Abbildung 4: Aktionsplan 38 Abbildung 5: Ablauf des Beteiligungsverfahrens 42 Abbildung 6: Abschlussveranstaltung am 25.03.2015 in 43 Abbildung 7: Zusammensetzung der LAG 44 Abbildung 8: Struktur der LAG 46 Abbildung 9: Fördersätze nach Zuwendungsempfängern 52 Abbildung 10: Ablauf der Projektauswahl 56 Abbildung 11: Übersicht Evaluierungen und Methoden 62 Abbildung 12: Zusammenstellung Handlungsfelder, Entwicklungsziele und Teilziele 73 Abbildung 13: Projektideen für die Region Rhein‐Eifel 74 Abbildung 14: Projektauswahlbogen 78 Abbildung 15: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Prozess, Struktur und Vernetzung“ 80 Abbildung 16: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Regionalmanagement“ 81

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Ziele im Handlungsfeld Wohnen und Leben 30 Tabelle 2: Ziele im Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft 32 Tabelle 3: Ziele im Handlungsfeld Natur und Landschaft 34 Tabelle 4: Startprojekte Handlungsfeld Wohnen und Leben 39 Tabelle 5: Startprojekte Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft 40 Tabelle 6: Startprojekte Natur und Landschaft 41 Tabelle 7: Übersicht Höchst‐ und Mindestfördersummen 53 Tabelle 8: Finanzplan nach Handlungsfeldern 59 Tabelle 9: Finanzplan nach Jahren 60 Tabelle 10: Bevölkerungsstand am 31.12.2013 71

IV LEADER‐Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Abkürzungsverzeichnis ADD Aufsichts‐ und Dienstleistungsdirektion AEP Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung BAB Bundesautobahn BfA Bundesagentur für Arbeit BfN Bundesamt für Naturschutz BMWI Bundesministerium für Wirtschaft und Energie DE‐Programm Dorferneuerungs‐Programm DLR Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum DVS Deutsche Vernetzungsstelle Ländlicher Raum EE Erneuerbare Energien EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums ESF Europäischer Sozialfonds ESI‐Fonds Europäische Struktur‐ und Investitionsfonds EULLE Entwicklungsprogramm Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Land‐ wirtschaft, Ernährung GF Geschäftsführung HF Handlungsfeld(er) HWK Handwerkskammer IHK Industrie‐ und Handelskammer IfR Institut für Regionalmanagement ILE Integrierte ländliche Entwicklung ILEK Integriertes ländliches Entwicklungskonzept ISIM Ministerium des Inneren und für Sport LANIS Landschaftsinformationssystem LAG Lokale Aktionsgruppe LANIS Landschaftsinformationssystem LBM Landesbetrieb Mobilität Rheinland‐Pfalz LEADER “Liaison entre actions de development de l’économie rural” = „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raums“ LEP Landesentwicklungsprogramm LILE Lokale integrierte ländliche Entwicklungsstrategie LWK Landwirtschaftskammer MULEWF Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten

V LEADER‐Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

MVZ Medizinisches Versorgungszentrum MWKEL Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr PlG Planungsgemeinschaft Mittelrhein‐Westerwald REMET Rhein‐Mosel‐Eifel‐Touristik RLP Rheinland‐Pfalz RM Regionalmanagement RROP Regionales Raumordnungsprogramm SMART „Specific measurable accepted realistic timely“ = „spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert“ StLaRLP Statistisches Landesamt Rheinland‐Pfalz SWOT „Strenghts, Weaknesses, Opportunities and Threats“ = Analyse zu „Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren“ VG Verbandsgemeinde VHS Volkshochschule VO Verordnung WiSo‐Partner Wirtschafts‐ und Sozial‐Partner WS Workshop

VI LEADER‐Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Problem entgegenzuwirken und die Wirtschaft wei‐ 0 Zusammenfassung ter zu fördern, hat der Landkreis Mayen‐Koblenz ein Die Region Rhein‐Eifel, die aus den vier Verbands‐ Kreisentwicklungskonzept erstellt. gemeinden Adenau, Bad Breisig und Brohltal im Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region ist Landkreis sowie der Verbandsgemeinde der Tourismus, der von den Unternehmen Eifel Vordereifel und der Stadt Mayen im Landkreis May‐ Tourismus GmbH und Romantischer Rhein Touris‐ en‐Koblenz besteht, bewirbt sich mit der lokalen in‐ mus GmbH sowie diverser weiterer Organisationen tegrierten ländlichen Entwicklungsstrategie (LILE) mitgetragen wird. Bei der Vielzahl der Zuständigkei‐ erstmalig um die Anerkennung als LEADER‐Region ten sollte eine bessere Vernetzung angestrebt wer‐ für die Förderperiode 2014 ‐ 2020. den. Entsprechend der Lage in einer äußerst vielfäl‐ Die Region liegt im Norden von Rheinland‐Pfalz und tigen und teilweise einmaligen Landschaft, die ins‐ umfasst eine Fläche von 663, 87km2 und hat knapp besondere vom Vulkanismus geprägt wurde, wer‐ 80.000 EinwohnerInnen. Sie gehört überwiegend den vor allem die Kernthemen Wandern, Radtouren zum ländlichen Raum mit disperser Siedlungsstruk‐ und Naturerleben sowie am Rhein der Gesundheits‐ tur, im Osten und im Süden mit guter überregiona‐ tourismus beworben. Die touristische Entwicklung ler Anbindung an die Ballungsräume Rhein‐Main verläuft im Bereich Gästezahlen und Übernachtun‐ und Köln‐. Im Westen besteht eine verkehrs‐ gen ‐ außer in Bad Breisig – positiv, die mittlere technische Lücke, da die BAB A1 noch nicht durch‐ Verweildauer liegt bei 2‐3 Tagen. Um diesen Trend gängig ausgebaut ist. fortzusetzen, sollte u.a. an der Qualität der Über‐ nachtungsbetriebe – auch in Bezug auf Naturräumlich ist die Region durch die östliche Barrierefreiheit ‐ sowie an der Anzahl und Qualität Hocheifel und den Mittelrhein geprägt. Sie erstreckt der Gastronomie gearbeitet werden. sich vom Rheinufer über sanfte Hügel und hohe Vul‐ kankegel bis zur höchsten Erhebung der Eifel, die In der Region Rhein‐Eifel sind 45 % der Gesamtflä‐ Hohe . Die stark bewaldeten Hochflächen sind che bewaldet und 37 % landwirtschaftlich genutzt, von Kerbtälern durchzogen, die die Verbindung zum somit spielen beide Wirtschaftbereiche eine ver‐ Rhein darstellen. gleichsweise große Rolle. Der Wald wird neben der forstlichen Nutzung auch durch die Jagd und Touris‐ Gebietsanalyse ten in Anspruch genommen. Die Nutzungsformen in der Landwirtschaft (Ackerland und Dauergrün‐ In den letzten 10 Jahren waren in der Region nur land) sind sehr heterogen, entsprechend unter‐ leichte Bevölkerungsverluste zu verzeichnen, aller‐ schiedlich ist auch die Tierhaltung: Im Grünland ge‐ dings konnte in den letzten Jahren bereits eine Ver‐ prägten Norden gibt es vor allem Rinderhaltung und schiebung der Altersstruktur beobachtet werden. Schafe, im Süden eher Schweine. Eine Förderung Für die weitere Entwicklung bis zum Jahr 2030 muss der Landwirtschaft durch Schaffung geeigneter die Region mit einem überdurchschnittlich hohen Rahmenbedingungen wie Flächenmanagement und Rückgang ihrer Bevölkerungszahl um 11,3 % rech‐ Vermarktung wird angestrebt. nen, was parallel mit einer deutlichen Überalterung der Bevölkerung einhergehen wird. Die abwechslungsreiche Landschaft der Region um‐ fasst das Mittelrheintal, Vulkankuppen und Maare, Sowohl der Landkreis Ahrweiler als auch der Land‐ Kerbtäler und große zusammenhängende Waldge‐ kreis Mayen‐Koblenz zählen zu den wirtschaftlich biete. Dementsprechend weist die Region eine äu‐ stärkeren Gebieten in Rheinland‐Pfalz. Sowohl der ßerst hohe Biodiversität mit zahlreichen auch über‐ Dienstleistungssektor als auch das verarbeitende regionalen Schutzgebieten auf. Die Pflege und der Gewerbe spielen eine große Rolle bei der Brutto‐ Erhalt der Biotope werden bereits teilweise durch wertschöpfung. Die positiven Wirtschaftszahlen diverse Partner und Umweltbildungsmaßnahmen spiegeln sich auch in der niedrigen Zahl der Arbeits‐ unterstützt. losen und in einem Überangebot an Ausbildungs‐ plätzen wider. Zukünftig wird die Region allerdings Im Landkreis Ahrweiler soll der Stromverbrauch bis mit einem Mangel an geeigneten Arbeitskräften zum Jahr 2030 bilanziell zu 100 % aus erneuerbaren sowohl bei den Ausbildungen als auch im Bereich Energien gedeckt werden. Der Landkreis Mayen‐ der Fachkräfte rechnen müssen. Um u.a. diesem Koblenz ist ebenfalls sehr engagiert im Bereich er‐

1 Zusammenfassung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

neuerbare Energien und lässt außerdem aktuell ein rInnen der Verbandsgemeinden sowie weiteren Ak‐ integriertes Klimaschutzkonzept erstellen. Die VGn teurInnen bestand, erarbeitete auf dieser Grundlage Brohltal und Vordereifel besitzen ein solches bereits die Inhalte des Konzepts. und wollen die Umsetzung angehen. Das so entstandene Leitbild beschreibt in Kernaus‐ Im Bereich der Daseinsvorsorge ist die Versorgung sagen, wohin sich die Region entwickeln will, um in zur Deckung des täglichen Bedarfs durchweg gesi‐ einer intakten Natur‐ und Kulturlandschaft und chert. Auch die gesundheitliche Versorgung ist noch durch eine funktionierende Wirtschaft eine hohe als gut zu bezeichnen, allerdings sind hier aufgrund Lebensqualität für ALLE Menschen zu bieten. der demografischen Entwicklung Verschlechterun‐ Zur Umsetzung des Leitbildes wurden drei Hand‐ gen absehbar. Die Anbindung an den ÖPNV ist ver‐ lungsfelder (HF) und ein Querschnittsthema formu‐ besserungswürdig, teilweise gibt es nur morgens liert. Den Handlungsfeldern wurden einzelne Ent‐ und mittags einen Schulbus. Alternative wicklungsziele sowie weitere Teilziele zugeordnet, Mobilitätsangebote sind dringend notwendig. Die die wiederum mit Handlungszielen unterlegt sind. Versorgung mit ausreichend schnellem Internet ist Diesen sind Indikatoren (SMARTe Ziele) zugeord‐ nicht durchgängig gegeben. net, die die Grundlage für die Evaluierung darstellen. Das soziale Miteinander und die Aktivitäten sind in Im HF „Wohnen und Leben“ soll die Anpassung an allen Orten als gut und vielfältig zu bezeichnen. Bei den demografischen Wandel vollzogen werden, in‐ den Vereinen und der Ehrensamtsarbeit zeichnen dem notwendige Entwicklungen angegangen wer‐ sich Nachwuchsprobleme ab. den. So soll die Region als attraktiver Wohnort er‐ halten bzw. bedarfsgerecht gestaltet werden. An‐ SWOT‐Analyse gepasste, innovative und nachhaltige Angebote der Die SWOT‐Analyse stellt kurz und prägnant die Daseinsvorsorge sollen erarbeitet werden. Erkenntnisse aus der Gebietsanalyse zusammen, Im HF „Tourismus und Wirtschaft“ wird zum einen ergänzt durch qualitative Aussagen der regionalen der wirtschaftlich wichtige Bereich des Tourismus AkteurInnen. Positive Faktoren, die die Region nut‐ behandelt, wichtig sind insbesondere ein Ausbau zen kann, sind die hohe landschaftliche Attraktivität der Kooperationen und eine bessere Vermarktung mit international bekannten Attraktionen, wie z.B. der Region. Zum anderen sollen die Rahmenbedin‐ dem Nürburgring. Chancen ergeben sich aus der gu‐ gungen zur Unterstützung der guten wirtschaftli‐ ten wirtschaftlichen Situation sowie dem vielfälti‐ chen Ausgangslage optimiert werden. gem Engagement der BürgerInnen. Die noch gerin‐ gen, sich aber verschärfenden Auswirkungen des Das HF „Natur und Landschaft“ umfasst vier Berei‐ demografischen Wandels wie auch den drohenden che, die alle am Erhalt, an der Entwicklung der Kul‐ Mangel an Fachkräften und Ausbildungsplatzbe‐ turlandschaft sowie der Nutzung deren Potenziale werberInnen vorausschauend zu erkennen und Lö‐ ihren Anteil haben: Naturschutz, Land‐ und Forst‐ sungen zu finden, ist eine Herausforderung für die wirtschaft, Umweltbildung und Klimaschutz. Region. Die landschaftliche Attraktivität und Vielfalt Das Querschnittziel „Entwicklung einer regionalen noch gezielter zu nutzen und die Ansätze zum Identität“ durchdringt alle anderen Handlungsfelder Schutz der Umwelt auszubauen, kann mit einer und bildet damit die Basis des gemeinsamen Han‐ Weiterentwicklung der regionalen Identität unter delns aller AkteurInnen. Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen gelin‐ gen. Eine umfassende Beteiligung der AkteurInnen in der Region sowie eine breite Öffentlichkeitsarbeit sind Regionale Entwicklungsstrategie weitere wichtige Bausteine der regionalen Strate‐ gie. Es sollen thematische Arbeitsgruppen einberu‐ Der Beteiligung der Bevölkerung zur Erstellung der fen werden, in denen regionale AkteurInnen be‐ LILE wurde durch drei öffentliche Veranstaltungen stimmte Themen zur Umsetzung der LILE bearbei‐ Rechnung getragen. Hier wurde über wesentliche ten werden. Des Weiteren sind jährliche Regionalfo‐ Inhalte der Strategie diskutiert. Zusätzlich konnten ren und ein Online‐Beteiligungsportal geplant, um über ein Online‐Portal Projektideen eingebracht umfassend zu informieren und weitere AkteurInnen werden. Ein Lenkungsgremium, das aus Vertrete‐ zur Mitarbeit zu gewinnen.

2 LEADER‐Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Die Region Rhein‐Eifel plant Kooperationen mit vier Der Projektauswahl durch das Entscheidungsgremi‐ Regionen, wobei diese in gleichen Landschaftsräu‐ um liegen nachvollziehbare Kriterien zugrunde, um men liegen, sodass regionsübergreifende Themen als Grundprinzip ein transparentes und nicht diskri‐ leichter behandelt werden können und von erhebli‐ minierendes Verfahren zu ermöglichen. Durch eine chen Synergieeffekten ausgegangen werden kann Bewertung in drei Stufen sollen jene Projekte identi‐ (Eifel: Regionen Eifel und Vulkaneifel, Rhein: Regio‐ fiziert werden, die einen eindeutigen und nachvoll‐ nen Rhein‐Wied und Welterbe Oberes Mittelrhein‐ ziehbaren Beitrag zu den gewählten Zielen in den tal) . Zusätzlich kann von der vorhandenen LEADER‐ Handlungsfeldern und einen Beitrag zu allgemeinen Erfahrung dieser Regionen profitiert werden (außer Grundsätzen der regionalen Entwicklung leisten. Rhein‐Wied haben alle Partnerregionen bereits LEADER‐Erfahrung). Förderbedingungen und Finanzplan Die LAG Rhein‐Eifel hat aus den Handlungsfeldern Aktionsplan abgeleitete Fördertatbestände definiert, die grund‐ Der Aktionsplan beschreibt die ersten Arbeitsschrit‐ sätzlich nicht Förderrahmen vorgegebener Richtli‐ te und Aktivitäten im Zeitraum bis Ende 2016 und nien auf übergeordneten Ebenen einschränken dür‐ sieht neben der Umsetzung von Handlungszielen fen. Je nach Bedeutung des Projektbeitrags für die v.a. Aktivitäten auf Prozessebene und des Regio‐ LILE‐Strategie wird nach Basis‐ und nalmanagements vor. Im Fokus des 1. Jahres steht Premiumfördersatz unterschieden. Die Region ver‐ die Umsetzung von „Startprojekten“ aus allen spricht sich auch Effekte für das Förderangebot „eh‐ Handlungsfeldern, die inhaltlich und organisatorisch renamtliche Bürgerprojekte“, mit dem unkompli‐ soweit vorbereitet sind, dass sie nach Anerkennung ziert lokale Initiativen unterstützt werden sollen – so der LEADER‐Region rasch beantragt, bewilligt und können die Effekte von LEADER schnell an vielen umgesetzt werden können. Dies zeigt, dass die stra‐ Orten in der Region sichtbar werden. tegische Ebene durch konkrete Handlungsansätze Die Verteilung des LEADER‐Budgets wird im Fi‐ unterlegt ist. Die Realisierung dieser 11 Startprojek‐ nanzplan dargestellt. Die Mittel wurden nach Hand‐ te kann so ein wichtiges Signal für die Region und lungsfeldern, die aufgrund ihrer Bedeutung für die für die AkteurInnen sein. Die Region geht davon aus, Region gewichtet wurden, nach „ehrenamtlichen dass in dieser Phase auch bereits weitere Projekte Bürgerprojekten“, Kooperationen und den laufen‐ umgesetzt werden. den Kosten der LAG bzw. des RM aufgeteilt. Effekte durch Akquisition weiterer Fördergelder (z.B. EFRE, Lokale Aktionsgruppe (LAG) und Regionalmana‐ ESF) sind zu erwarten, können zum jetzigen Zeit‐ gement (RM) punkt aber noch nicht näher beschrieben werden. Verantwortlicher Träger der Regionalentwicklung ist die LAG „Rhein‐Eifel“. Die Mitgliederstruktur Monitoring und Evaluierung stellt eine ausgewogene und repräsentative Grup‐ Das Monitoring und die Evaluierung sind Kernauf‐ pierung aus VertreterInnen der Kommunen, von gaben einer eigenverantwortlich gestalteten Regio‐ WiSo‐PartnerInnen und VertreterInnen der Zivilge‐ nalentwicklung. Eine kontinuierliche Beobachtung sellschaft dar. Die LAG gliedert sich in eine Vollver‐ und Dokumentation (Monitoring) sowie eine regel‐ sammlung mit eineR SprecherIn und einem Ent‐ mäßig Bewertung (Evaluierung) dienen der Über‐ scheidungsgremium mit Steuerungsfunktion. Bei prüfung und Steuerung des regionalen Entwick‐ Bedarf werden Arbeitsgruppen einberufen. lungs‐ und Umsetzungsprozesses. Zu evaluierende Das RM stellt die operative Seite der Organisations‐ Bereiche sind die Handlungsfelder, für die entspre‐ struktur dar und ist für die Umsetzung der Entschei‐ chende SMARTe Ziele festgelegt wurden, sowie die dungen der LAG verantwortlich. Es übernimmt die Bereiche „Prozess und Struktur“ und „Regionalma‐ Koordination der Weiterentwicklung der LILE, or‐ nagement“, für die ebenfalls Ziele und Indikatoren ganisiert und koordiniert die Umsetzung der Ent‐ festgelegt wurden. Das Monitoring erfolgt durch wicklungsstrategie, unterstützt Projektvorschläge das Regionalmanagement, die Evaluierung wird von und Anträge, bringt diese zur Entscheidungsreife der Steuerungsgruppe der LAG vorgenommen. und legt sie dem LAG‐Entscheidungsgremium vor.

3 Zusammenfassung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

1 LEADER‐Aktionsgebiet

1.1. Name der LAG 1.2. Abgrenzung des LEADER‐ Aktionsgebietes Die Region, die sich erstmals um die Anerkennung als eine LEADER‐Region bewirbt, hat den Namen Die Region Rhein‐Eifel liegt im Norden von Rhein‐ Region Rhein‐Eifel (im Folgenden auch nur „Region“ land‐Pfalz. Sie umfasst das südliche Gebiet des Krei‐ genannt). Sie erstreckt sich zwischen Bad Breisig am ses Ahrweiler, der an Nordrhein‐Westfalen grenzt, Rhein und der höchsten Erhebung der Eifel, der Ho‐ sowie den nördlichen Teil des Kreises Mayen‐ hen Acht. Damit zeichnet die Region historische Koblenz. Im Osten grenzt die Region an den Land‐ Verbindungen nach, die von den Höhen der Eifel kreis Neuwied, im Westen an den Landkreis Vulkan‐ durch die landschaftsprägenden Bachtäler und über eifel, im Süden schließen sich der Landkreis Co‐ historische Straßen bis zum schiffbaren Rhein als chem‐Zell an. wichtige Verkehrs‐ und Wirtschaftsachse reichen. Die Region umfasst eine Fläche von 663,87 km2 und Durch den Namen Rhein‐Eifel wird diese Verbin‐ besteht aus den vier Verbandsgemeinden Adenau, dung zwischen dem Mittelgebirge und dem Rhein Brohltal, Bad Breisig im Landkreis Ahrweiler und der wieder aufgegriffen. Verbandsgemeinde Vordereifel und der Stadt May‐ en im Landkreis Mayen‐Koblenz.

Abbildung 1: Abgrenzung des LEADER‐Aktionsgebiets Rhein‐Eifel

Quelle: eigene Darstellung

4 LEADER‐Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Die Region gehört überwiegend zum ländlichen und stellt durch die Verbindung mit den angrenzen‐ Raum mit disperser Siedlungsstruktur und entwi‐ den Landschaften am Rhein und an der Mosel ckelt sich zwischen den drei Zentren Adenau, May‐ gleichsam den „Eingangsbereich“ in die Eifel dar. en und Bad Breisig. Weitere wichtige Eckpunkte Dementsprechend vermarktet sich die Eifelstadt sind die beiden überregional bekannten Attraktio‐ Mayen auch als „Tor zur Eifel“. nen Nürburgring im Südwesten und Laacher See Die Landschaft der Osteifel ist außerordentlich viel‐ mit der romanischen Abtei Maria Laach im Nordos‐ fältig. Sie ist vor allem durch den Vulkanismus ge‐ ten der Region, die den Spannungsbogen zwischen prägt, der in Form von Vulkankegeln und Maaren kulturellem Reichtum und Internationalität der Re‐ noch heute sichtbar ist. Die Hochflächen des Mittel‐ gion aufmachen. Die Region ist sehr ländlich ge‐ gebirges sind bewegt und von Kerbtälern durchzo‐ prägt, es gibt nur wenige größere und mittlere Städ‐ gen, die die Verbindung zum Rhein darstellen. Die te. Mit knapp 80.000 EinwohnerInnen liegt die Be‐ Hänge der Bäche sind vielgestaltig und durch Fels‐ völkerungsdichte bei ca. 120 E/ km2. und Trockenhänge charakterisiert. Die Region hat Die überregionale Anbindung ist in Teilen der Regi‐ große zusammenhängende Waldgebiete und eine on gut. Durch die BAB A 61 im Osten und die BAB A Vielzahl von schützenswerten Biotopen, was in der 48 im Süden bestehen Verbindungen zu den nächst‐ außerordentlichen Dichte an überregionalen und liegenden Ballungsräumen Rhein‐Main und Köln‐ europaweiten Korridoren zum Ausdruck kommt. Bonn. Ein in Planung befindlicher Lückenschluss der In der Geschichte bestand über viele Jahrhunderte BAB A 1 würde die Anbindung im Westen der Regi‐ ein intensiver wirtschaftlicher Austausch zwischen on deutlich verbessern. Die Bundesstraßen B 258 den Hochlagen der Eifel und den Städten am Rhein. und B 412 erschließen die Region in ost‐westlicher Aus der Eifel kam die notwendige Holzkohle für die Richtung, ergänzt durch die B 257, die die nord‐ Erzverhüttung und wurde entlang der Kohlenstra‐ südliche Verbindung sichert (s. Abb. 1). ßen nach Osten zu den Häfen und Produktionsstät‐ Naturräumlich ist die Region durch die östliche ten am Rhein transportiert. Der Ruf der Eifel als arm Hocheifel und den Mittelrhein geprägt. Sie erstreckt und unzugänglich beruht nicht zuletzt auf dieser sich vom Rheinufer über sanfte Hügel und hohe Vul‐ Ausbeutung des Waldes, die eine Verödung der kankegel bis zur höchsten Erhebung der Eifel, die Landschaft zur Folge hatte. Mit der Wertschätzung Hohe Acht. In den letzten Jahrzehnten hat sich für von vielfältiger naturnaher Landschaft hat sich diese diese Landschaft der Begriff Osteifel etabliert. Die Einschätzung mittlerweile geändert, die Identifika‐ Osteifel wird durch die Flüsse im Norden, vom tion der Menschen in der Region mit der Landschaft Rhein im Osten, durch die Mosel im Süden und im und der Kultur ist außerordentlich hoch, sie sind Westen durch die Hocheifel begrenzt. Somit ent‐ stolz, Eifler zu sein. spricht die Region dem nördlichen Teil der Osteifel

5 LEADER‐Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Städte sind Bad Breisig mit knapp 9.000 Einwohne‐ 2 Beschreibung der rInnen und die Stadt Mayen mit ca. 18.600 Einwoh‐ Ausgangslage nerInnen. Bedingt durch die Siedlungsstruktur und teilweise große Freiflächen zwischen den Siedlungen ist die 2.1. Ausgangslage Verkehrsanbindung in Teilräumen der Region sub‐ optimal. Die großräumige Anbindung durch die Die Gebietsanalyse der Region Rhein‐Eifel basiert BAB A 61 und A 48 erfolgt in randlicher Lage der auf statistischen Grunddaten und auf eigenen Erhe‐ Region im Süden und Osten, die durch die Lücke in bungen. Übergeordnete Programme und Planun‐ der BAB A 1 im Westen unvollständig bleibt. Das gen sowie in der Region stattfindende Gestaltungs‐ große Gebiet wird ansonsten nur durch drei Bun‐ und Entwicklungsprozesse werden berücksichtigt desstraßen erschlossen. und in den jeweiligen Kapiteln gesondert genannt. Punktuell sind schon Auswirkungen des demografi‐ schen Wandels im Siedlungsgefüge spürbar. In den 2.1.1. Raum‐ und Siedlungsstruktur Verbandsgemeinden Adenau und Bad Breisig sowie Die Region Rhein‐Eifel besteht aus den vier Ver‐ in der Stadt Mayen gibt es eine Zunahme von Leer‐ bandsgemeinden Bad Breisig, Brohltal, Adenau und ständen. Leerstandskataster sind in den Verbands‐ Vordereifel sowie aus der Stadt Mayen. Sie gehört gemeinden Brohltal und Vordereifel vorhanden. zur Planungsregion Mittelrhein‐Westerwald mit Barrierefreier Wohnraum kann nur vereinzelt in we‐ dem Oberzentrum Koblenz. Die Städte Mayen und nigen Orten der Verbandsgemeinden und in Mayen Adenau (verpflichtend kooperierend) sind Mittel‐ angeboten werden. Generationsübergreifende und zentren, Bad Breisig, , und barrierefreie Wohnprojekte wären wünschenswert Grundzentren, die außer Bad Breisig (Grontmij, 2014). verpflichtend kooperieren (PlG Mittelrhein‐ Westerwald, 2014). 2.1.2. Bevölkerung Gemäß Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) In der Region Rhein‐Eifel leben derzeit 79.169 Ein‐ zählt der größte Teil der Region zu den „ländlichen wohnerInnen (Bevölkerungsstand zum 31.12.2013, Bereichen mit disperser Siedlungsstruktur“, nur der s. Anhang 2). Bis um die Jahrtausendwende hat die nordöstliche Teil wird zu den „verdichteten Berei‐ Bevölkerung in allen Orten noch zugenommen, erst chen mit disperser Siedlungsstruktur“ gezählt (ISIM, in den letzten 10 Jahren sind sehr leichte Rückgänge 2008). Der Raum Mayen soll laut Regionalem Rau‐ zu verzeichnen. Trotz der noch nahezu stabilen Be‐ mordnungsplan eine wichtige Entlastungsfunktion völkerungszahlen kann in den letzten Jahren eine für den hochverdichteten Raum um Koblenz über‐ Verschiebung der Altersstruktur beobachtet wer‐ nehmen, Schwerpunkt der weiteren siedlungsstruk‐ den. Vor allem die Gruppe der unter 20‐jährigen hat turellen und wirtschaftlichen Entwicklung bilden deutlich abgenommen, während die Gruppe der und damit auch die Erreichbarkeiten sowie die Le‐ Erwerbstätigen und die der über 65‐jährigen über‐ bens‐ und Arbeitsbedingungen im umgebenden wiegend stabil war (StLaRLP, 2014). ländlichen Raum verbessern. Besondere Bedeutung Für die weitere Entwicklung muss die Region laut kommt auch dem Entwicklungsschwerpunkt um Bevölkerungsprognose bis 2030 mit einem deutli‐ den Nürburgring zu. Die Verbandsgemeinden chen Rückgang der Bevölkerung rechnen. Mit ei‐ Brohltal und Vordereifel zählen als „regionale Ent‐ nem prognostizierten Wert von ‐11,3 % liegt die Re‐ wicklungsschwerpunkte des ländlichen Raums“ zu gion Rhein‐Eifel deutlich über dem erwarteten Be‐ den Gebieten, für die Integrierte Ländliche Entwick‐ völkerungsrückgang der Planungsregion Mittel‐ lungskonzepte (ILEK) aufgestellt werden können rhein‐Westerwald mit ‐8,5 % und noch deutlicher (PlG Mittelrhein‐Westerwald, 2014). über dem rheinland‐pfälzischen Mittel von ‐5,8 %. Die Region ist von einer Vielzahl sehr kleiner und Mit der Trendumkehr in der Bevölkerungsentwick‐ zerstreut liegender Gemeinden und wenigen klei‐ lung geht auch eine deutliche Änderung in der Al‐ nen Städten geprägt, insgesamt 85 Ortsgemeinden tersstruktur einher durch die überproportionale Zu‐ befinden sich in der Region. Die beiden größten

6 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

nahme der über 65‐jährigen und die Abnahme des hierbei den größten Anteil, gefolgt von Finanz‐, Anteils der Erwerbstätigen. Die Gruppe der unter Versicherungs‐ und Unternehmensdienstleistern 20‐jährigen wird zudem weiter kontinuierlich sowie dem Grundstücks‐ und Wohnungswesen und schrumpfen. Alle Verbandsgemeinden der Region dem Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Infor‐ sind davon betroffen und müssen mit einer rasanten mation und Kommunikation. Das produzierende Überalterung der Bevölkerung rechnen. In der Stadt Gewerbe, und hier insbesondere das verarbeitende Mayen nimmt die Entwicklung einen etwas anderen Gewerbe mit knapp 40 % spielt im Landkreis May‐ Verlauf, da der Anteil der unter 20‐jährigen relativ en‐Koblenz ebenfalls eine wichtige Rolle. stabil bleiben wird. Aber auch hier wird der Anteil Die Arbeitsplatzstruktur entspricht weitgehend der der über 65‐jährigen deutlich zunehmen, was bei ei‐ oben genannten Verteilung. In den Verbandsge‐ ner weiteren Schrumpfung des Anteils der Erwerbs‐ meinden Adenau und Bad Breisig wie auch in der tätigen ebenfalls zu Überalterungstendenzen führen Stadt Mayen sind weit über 60 % der Beschäftigten wird. Insgesamt muss für die Region in den kom‐ im Dienstleistungsbereich tätig, in den Verbands‐ menden Jahren eine deutliche Zunahme in der Dy‐ gemeinden Vordereifel und Brohltal jeweils knapp namik des demografischen Wandels angenommen 45 %. In den letzten 10 Jahren ist die Zahl der Ar‐ werden (StLaRLP, 2014). Vor allem für die beitsplätze um ca. 15 % auf 23.141 gestiegen zahlreichen kleinen Ortschaften stellt das eine (StLaRLP, 2014). Dementsprechend liegt die Zahl enorme Herausforderung dar. der Arbeitslosen mit 4,1 % im Landkreis Ahrweiler und mit 5,0 % im Landkreis Mayen‐Koblenz unter 2.1.3. Wirtschaftsstruktur und Ar‐ der Quote der Planungsregion (5,0 %) und deutlich beitsmarkt unter den Zahlen des Landes mit 5,5 % (BfA, 2012). Die Daten zur Wirtschaftsstruktur liegen zumeist Die Region ist mit Ausnahme der Stadt Mayen von nur auf Kreisebene vor, Daten für die Region werden Auspendlern bestimmt, wobei die Auspendlerquo‐ als solche gekennzeichnet. ten für die Verbandsgemeinden Adenau und Die Wirtschaft der Region ist geprägt von vielfälti‐ Brohltal mit um die 30 % moderat, für die Ver‐ gen mittelständischen Unternehmen und Hand‐ bandsgemeinden Vordereifel und Bad Breisig we‐ werksbetrieben und in den größeren Orten sind oft sentlich höher ausfallen. Ausgependelt sind im Jahr großflächige Industrie‐ und Gewerbeflächen vor‐ 2013 4.445 Personen (StLaRLP, 2014). Da die Stadt handen. Außerdem befinden sich in der Region Mayen ein starker Wirtschaftsstandort und eine wirtschaftlich bedeutsame Lagerstätten von Roh‐ Einpendlerquote von ca. 40 % aufweist, ist anzu‐ stoffen wie Bims‐, Basaltlava‐ und Lavasandvor‐ nehmen, dass ein Teil der Pendlerströme nach May‐ kommen, z.B. bei Mayen, Kempenich, , Wei‐ en geht, des Weiteren wahrscheinlich nach Koblenz bern oder Burgbrohl. Der regionale Raumordnungs‐ und im Norden der Region vermutlich auch in den plan weist dazu Vorranggebiete und Vorbehaltsge‐ Raum Ahrweiler und Bonn. biete für den Rohstoffabbau aus, die zur Sicherung Auch in Bezug auf Ausbildungsplätze liegen die bei‐ der Rohstoffversorgung zu schützen sind (PlG den Landkreise, zu denen die Region gehört, weit Mittelrhein‐Westerwald, 2014). über dem Landesschnitt. Im Landkreis Ahrweiler Die Region liegt in zwei Landkreisen, die zu den gab es im Ausbildungsjahr 2010/11 keine unversorg‐ wirtschaftlich stärkeren Gebieten in Rheinland‐Pfalz ten BewerberInnen und es konnten nicht alle Aus‐ mit einem steigenden Bruttoinlandsprodukt zählen. bildungsplätze besetzt werden. Auch im Landkreis Der Landkreis Ahrweiler liegt mit einer Steigerung Mayen‐Koblenz standen lediglich 6 unversorgten um 15 % seit 2007 deutlich über dem Steigerungs‐ BewerberInnen noch etliche offene Stellen gegen‐ wert von Rheinland‐Pfalz (12,2 %). Im Landkreis über. Daten für die zukünftige Beschäftigungsent‐ Mayen‐Koblenz betrug die Steigerung seit 2007 10,9 wicklung (Fachkräftemonitor) liegen nur für die IHK‐ % (StLaRLP, 2014). Der Dienstleistungssektor mit Region Koblenz vor. Generell wird von einem sehr knapp 60 % im Landkreis Mayen‐Koblenz und mit hohen Fachkräftemangel in den Bereichen Hotelle‐ 74 % im Landkreis Ahrweiler dominiert den Anteil rie (ca. 25 %) und technische Berufe (ca. 15 %) aus‐ an der Bruttowertschöpfung. Öffentliche und sons‐ gegangen, wobei die Prognose für die Region Kob‐ tige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit bilden lenz mit einem Engpass von unter 10 % bis 2030 in

7 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Rheinland‐Pfalz noch am besten abschneidet (IHK Vermittlung und der Verkauf von touristischen An‐ Arge Rheinland‐Pfalz, 2014). Damit wird deutlich, geboten sowie die Kooperation mit benachbarten dass die Region zukünftig aufgrund des demografi‐ Tourismusorganisationen. Hauptaugenmerke lie‐ schen Wandels verstärkt mit einem Mangel an ge‐ gen hierbei auf den Themen Wandern, Radtouren eigneten Arbeitskräften sowohl im Ausbildungsbe‐ und Naturerlebnis (Eifel Tourismus GmbH, o.J.). Für reich als auch im Bereich der Fachkräfte rechnen die touristische Vermarktung des Gebietes am muss. Rhein ist die Romantischer Rhein Tourismus GmbH zuständig. Es werden im Prinzip die gleichen The‐ Zur Förderung der Wirtschaft liegt für den Landkreis menfelder vermarktet, wobei der Aspekt „Gesund‐ Mayen‐Koblenz ein Kreisentwicklungskonzept von heitstourismus“ hinzukommt (Romantischer Rhein 2013 vor. Kernaussagen sind Maßnahmen für die Tourismus GmbH, 2011). Ansiedlung neuer Unternehmen sowie eine Be‐ standspflege bestehender Unternehmen. Zusätzlich Zusätzlich gibt es in der Region weitere Konzepte sollen Existenzgründungen gefördert, wirtschafts‐ und Organisationen, die sich mit dem Tourismus in nahe Infrastruktur verbessert, regionale Kompe‐ der Region befassen, bereits zusammenarbeiten tenzfelder entwickelt und ausgebaut sowie der Wis‐ oder in Planung sind. So ist z.B. im Kreisentwick‐ sens‐ und Technologietransfer gefördert werden lungskonzept für den Landkreis Mayen‐Koblenz die (Landkreis Mayen‐Koblenz, 2013). Des Weiteren be‐ Förderung qualitätsorientierten Tourismus v.a. in steht mit der „Zukunftsinitiative Eifel“ ‐ ein Zusam‐ den Bereichen Wandern und Radtourismus veran‐ menschluss der 10 Eifelkreise, der Industrie und kert. Zuständig dafür ist der Zweckverband Rhein‐ Handelskammern, der Handwerkskammern und der Mosel‐Eifel Touristik (REMET) (Landkreis Mayen‐ Landwirtschaftskammern der Region Eifel im Jahr Koblenz, 2013). Die Verbandsgemeinden Adenau, 2005 ‐ ein Ansatz, gezielt eine gemeinschaftliche Brohltal, Kehlberg und die Stadt Mayen planen die Entwicklung regionaler Kompetenzen mit der Ein‐ Bildung eines Tourismus Service Centers (TSC) als – führung der „Eifel‐Standortmarke“ zur nachhaltigen vor allem technische ‐ Informationsstelle am Nür‐ Stärkung des Wirtschaftsraumes Eifel voran zu trei‐ burgring. Hier sollen die entsprechenden touristi‐ ben (Zukunftsinitiative Eifel, 2015). schen Informationsstellen auf regionaler und lokaler Ebene eingebunden werden und zusammenarbei‐ 2.1.4. Tourismus ten. Weiterhin ist die Verbandsgemeinde Brohltal in die Planung eines touristischen Zusammenschlusses Für die touristische Entwicklung der Region ist die TSC mit den Verbandsgemeinden und Pel‐ Tourismusstrategie des Landes Rheinland‐Pfalz lenz mit einer derzeit in Bau befindlichen maßgeblich. Dort ist in der Halbzeitbilanz eine Kon‐ Touristinformation (TI) am Laacher See eingebun‐ zentration auf vier thematische Säulen: Wandern, den. Die Verbandsgemeinden Brohltal und Vorder‐ Radwandern, Wein und Gesundheit und fünf primä‐ eifel erarbeiten derzeit in Kooperation mit den re Ziele angelegt: u.a. die Steigerung der Gäste‐ und Nachbarkommunen ein Konzept zum Ausbau des Übernachtungszahlen, die Erhöhung der touristi‐ Radwege‐Netzes sowie der Entwicklung von E‐Bike‐ schen Wertschöpfung und der Zahl der Arbeitsplät‐ Routen. Bad Breisig nimmt mit dem Thema „Was‐ ze, die Stärkung des Branchen‐ und Standortimages serpark Bad Breisig – entdecken, erleben, erfahren“ sowie die Bündelung der Aktivitäten und Konzent‐ am Ideenprojekt für Heilbäder und Kurorte in Rhein‐ ration auf die chancenreichsten Themen (MWKEL, land‐Pfalz teil (Grontmij, 2014). Auf die Zukunftsini‐ o.J.). tiative Eifel, die die Standortmarke auch im Bereich Touristisch gehört die Region größtenteils zur De‐ Tourismus entwickeln will, wurde bereits im voran‐ stination Eifel. Bis zum Jahr 2000 wurden die touris‐ gegangenen Kapitel verwiesen. Die Vielzahl der Ini‐ tischen Aktivitäten der rheinland‐pfälzischen und tiativen und Organisationen macht deutlich, dass der nordrhein‐westfälischen Eifel von unterschiedli‐ die Vernetzung der touristischen Strukturen inner‐ chen Unternehmen getragen. Im Jahr 2003 verein‐ halb der Region und eine gemeinsame Vermarktung ten sich die Eifelgebiete beider Bundesländer in der sinnvoll sind. Eifel Tourismus GmbH, um den Tourismus gemein‐ Die hohe Bedeutung des Tourismus für die Region sam zu fördern. Tätigkeitsbereiche sind die äußere wird auch im Regionalen Raumordnungsplan deut‐ Werbung für den Tourismus, die Ausarbeitung, lich. Fast das ganze Gebiet der Region Rhein‐Eifel ist

8 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

als Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus aus‐ sind, die nicht statistisch erfasst werden. Genauere gewiesen, zur Erhaltung und Weiterentwicklung des Aussagen sind daher nicht zu treffen. Mit Bad hohen Erlebniswerts der Landschaft. Die Gemein‐ Breisig liegt ein Heilbad in der Region, zwei Orte den in diesen Gebieten sollen gemeinsam zu einer sind als Luftkurorte anerkannt, 11 als Fremdenver‐ entsprechenden Entwicklung beitragen (PlG kehrsorte und weitere 2 als Erholungsorte (StLaRLP, Mittelrhein‐Westerwald, 2014). 2014). Die Landschaft ist äußerst vielfältig und erhält durch Die touristische Entwicklung der Region verlief in den Vulkanismus eine ganz besondere Prägung. den letzten 10 Jahren sehr inhomogen und schwan‐ Dieses geotouristische Potenzial wird als Alleinstel‐ kend. Insgesamt überwiegt aber eine positive Ent‐ lungsmerkmal genutzt und die Themen Vulkanis‐ wicklung im Bereich Gästezahlen und Übernach‐ mus und Geologie werden durch verschiedene At‐ tungen bei gleichzeitigem Rückgang der statistisch traktionen direkt oder indirekt touristisch inszeniert erfassten Beherbergungsangebote. Lediglich in Bad (Grontmij, 2012,a). Hierzu zählt der Vulkanpark Breisig ist ein deutlich negativer Trend in den Gäste‐ Brohltal/Laacher See im nationalen Geopark „Vul‐ und Übernachtungszahlen zu erkennen (StLaRLP, kanland Eifel“, der Laacher See mit der Abteikirche 2014). Es werden vereinzelt barrierefreie Unterkünf‐ Maria Laach, das Tuffsteinzentrum in , di‐ te angeboten, allerdings ist die Infrastruktur hierfür verse Geostationen in der ganzen Region, Besu‐ noch ausbaufähig. Auch bei der Qualität der Über‐ cherbergwerke und Höhlen oder auch die histori‐ nachtungsbetriebe wird Verbesserungsbedarf gese‐ sche Eisenbahn Vulkanexpress, die durch diese ein‐ hen. Vor allem entlang der Wander‐ und Radwege malige Landschaft führt. Hinzu kommt das Thema ist die Qualität und die Quantität des gastronomi‐ Wasser in Form von Kneipp‐ und Heilkuren und schen Angebots nicht ausreichend (Grontmij, 2014). Wassertretbecken und die vielen Quellen und Bä‐ che, die ebenfalls mit dem Vulkanismus verbunden 2.1.5. Kulturhistorie sind. Die Region Rhein‐Eifel gehört kulturhistorisch zu Durch die Landschaft führen neben der deutschen den Gebieten der östlichen Hocheifel, der Ahreifel Vulkanstraße zahlreiche prädikatisierte Wanderwe‐ und dem Unteren Mittelrheingebiet mit den ge und Traumpfade sowie Radwege, zu denen auch Laacher Vulkankuppen. Führungen angeboten werden. Ein neuer Quali‐ In der Römerzeit stellte der Vinxtbach südlich von tätswanderweg, die „Eifelleiter“, die im Jahr 2015 Bad Breisig die Grenzlinie zwischen den römischen eröffnet wird, verbindet die gesamte Region vom Provinzen Germania inferior und Germania superior Rhein zum Nürburgring. Weitere naturlandschaftli‐ dar. Später wurde dies zur Grenze zwischen den che Attraktionen wie die Hohe Acht oder die Kurkölner und Kurmainzer bzw. Kurtrierer Gebieten. Wacholderheiden sind ebenfalls über ein weitläufi‐ Diese Grenze hat außerdem zur Ausprägung ver‐ ges Strecken‐ oder Rundwanderwegenetz sowie di‐ schiedener Dialekte geführt: nördlich des verse Radwege zu erkunden. Die Erlebnisregion Vinxtbachs spricht man ripuarisch, südlich mosel‐ Nürburgring, historische Stadtkerne, alte Mühlen, fränkisch. Die Region unterstand im Mittelalter ver‐ Burgen, Kirchen und Klöster aber auch Museen bil‐ schiedener Herrschaften. Das Gebiet um Adenau den weitere attraktive touristische Angebote, die gehörte zu Kurköln, die Region um Bad Breisig war teilweise durch thematische Wanderwege verbun‐ dem Reichsstift Essen zugehörig, Brohltal gehörte den sind. verschiedenen kleineren Herrschaften an. Mayen Das Beherbergungsangebot in der Region Rhein‐ und die Vordereifel gehörten zum Kurtrierer Herr‐ Eifel setzt sich aus 117 Betrieben mit 6.629 Betten schaftsgebiet. Die südlichen Teile der Region um zusammen. 2013 haben mehr als 234.363 Gäste die Mayen erlebten im Pfälzischen Erbfolgekrieg starke Region aufgesucht, wobei die mittlere Verweildauer Verwüstungen. Der größte Teil der Region gelangte zwischen 2 und 3 Tagen lag. Die Verbandsgemeinde 1794 unter französischen Einfluss, als die Revoluti‐ Adenau hat mit 55 Beherbergungsbetrieben mit Ab‐ onstruppen die linksrheinischen Gebiete besetzten. stand die höchste Anzahl an Betrieben und auch Danach wurde sie ab 1816 Preußen zugeschlagen. Gästezahlen, wobei davon auszugehen ist, dass in Die Eifel war arm, Adenau galt als der ärmste Kreis der Region eine Vielzahl kleiner Betriebe zu finden in Preußen, die ganze Region wurde wegen der Käl‐

9 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

te, dem Schneereichtum und der Einsamkeit auch Stundenrennen, Truck Grand Prix), Rad am Ring, als „Preußisches Sibirien“ bezeichnet. Die Men‐ Laufveranstaltungen, Wintersportevents oder schen lebten von einer kargen Landwirtschaft, die Musikevents (ehemals Rock am Ring). Mit diesen zusätzlich durch Realteilung erschwert war. Zusätz‐ Events sind der Nürburgring und die Eifel weit liche Einkünfte waren nur durch Arbeit im Wald oder über die Grenzen von Rheinland‐Pfalz hinaus be‐ im Bergbau möglich. Neben Eisenerzen wurde in kannt. der Region darüber hinaus seit der römischen Zeit vulkanisches Material wie Basalt, Bims, Tuffstein 2.1.6. Land‐ und Forstwirtschaft und Schiefer abgebaut. Vom Mittelalter an bis zum In der Region Rhein‐Eifel werden rund 37 % der Flä‐ Ende des 30‐jährigen Krieges und später noch ein‐ che landwirtschaftlich genutzt, die Bruttowert‐ mal während der französischen Besatzungszeit gab schöpfung der Land‐ und Forstwirtschaft liegt mit es in der Eifel eine äußerst rege Eisenproduktion, 1 % etwas niedriger als in Rheinland‐Pfalz mit 1,3% die für viele Menschen Arbeit und Brot bedeutete. (StLaRLP, 2014). Insgesamt spielt die LW in der Re‐ Die dazu benötigten Mengen an Holzkohle, 40 Ku‐ gion noch eine vergleichsweise große Rolle. bikmeter Holz je Tonne produziertes Eisen, lieferte der Wald. Was nicht direkt an die Schmelzöfen in Der landwirtschaftliche Strukturwandel ist in den den Tälern abgeliefert wurde, gelangte mit Karren letzten 10 Jahren deutlich vorangeschritten mit ei‐ über die Kohlenstraßen aus dem Eifelhochland nach nem Rückgang an Betrieben um mehr als 1/3 bei Osten zu den Häfen und Produktionsstätten am gleichzeitiger Zunahme der landwirtschaftlich ge‐ Rhein. Es wurden ganze Wälder abgeholzt, was da‐ nutzten Fläche je Betrieb auf 40 ha in der Verbands‐ zu führte, dass bis Mitte des 19. Jahrhunderts weite gemeinde Adenau und bis zu 88 ha in der Stadt Teile der Eifel praktisch unbewaldet waren. Hinzu Mayen. Mit im Schnitt fast 58 ha pro Betrieb liegt kam eine Praxis der Landwirtschaft zur Ertragsstei‐ die Region in etwa im Bundesdeutschen Mittel (56 gerung, die sog. Schiffelwirtschaft". Dabei wurde ha) und deutlich über dem rheinland‐pfälzischen der Wald komplett gerodet, die Reste verbrannt und Mittel von 34 ha (StLaRLP, 2014). Insgesamt gibt es die Asche als Dünger verwendet, was zu einer weite‐ noch knapp 400 landwirtschaftliche Betriebe, davon ren Devastierung der Landschaft führte. Erst durch werden vier ökologisch betrieben, weit über die eine massive Aufforstung, überwiegend mit schnell Hälfte werden als Haupterwerbsbetriebe geführt wachsenden Fichten ("Preußenbaum"), gelang es (StLaRLP, 2013). ab 1815 der preußischen Forstverwaltung, den völli‐ Die Anteile von Ackerland und Dauergrünland sind gen Niedergang des Eifelwaldes zu stoppen sehr heterogen in der Region. In der Verbandsge‐ (Siewers, 2012). meinde Adenau ist mehr als ¾ der Fläche Dauer‐ Seit 1927 ist der Nürburgring international be‐ grünland, in Mayen dagegen nur knapp 12 %, in den kannte Rennstrecke. Anfangs war er bekannt als übrigen Verbandsgemeinden liegt der Anteil an legendäre „Gebirgs‐, Renn‐ und Prüfstrecke“ für Dauergrünland zwischen 30 % und 40 %. Entspre‐ Autorennen, später als „modernste und sicherste chend unterschiedlich ist auch die Tierhaltung, im Grand‐Prix‐Strecke der Welt“. Der Nürburgring ist Grünland geprägten Nordteil gibt es hauptsächlich seit dem einer der bedeutendsten Wirtschaftsfak‐ Rinder, auch Milchkühe und Schafe, im südlichen toren in der Region. Zahlreiche mittelständische Teil spielt die Schweinehaltung eine große Rolle. Betriebe haben sich ganz auf den Nürburgring Insgesamt sind die Tierbestände gesunken, lediglich eingestellt und u.a. im Sektor Übernachtung und in der Verbandsgemeinde Vordereifel ist die Schaf‐ Gastronomie Millionen investiert. Zahlreiche Ar‐ haltung gestiegen. Im Ackeranbau sind Weizen, beitsplätze entstanden auch im Gewerbepark am Raps und Gerste die Hauptnutzarten (StLaRLP, Nürburgring (), der im Wesentlichen als 2013). Die Erzeugung erneuerbarer Energien und ei‐ „Auto‐ Entwicklungswerkstätte“ mit der weltbes‐ ne Direktvermarktung über Regionalmarken wer‐ ten Teststrecke kombinierbar ist. Der Wirtschafts‐ den hier sicher zukünftig eine Rolle spielenIm Kreis‐ faktor Nürburgring stellt sich insbesondere auch entwicklungskonzept für den Landkreis Mayen‐ über die hohe Kaufkraft aus den Nürburgring‐ Koblenz wird eine Förderung der Landwirtschaft Veranstaltungen dar, von der zahlreiche Unter‐ durch Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen nehmen profitieren. Hierzu gehören die Motor‐ wie Flächenmanagements und Vermarktung ange‐ sportveranstaltungen (Formel I, DTM, 24‐

10 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

strebt (Landkreis Mayen‐Koblenz, 2013). Bodenord‐ Die großen Waldflächen werden auch sehr intensiv nungsverfahren sind ein idealer Ansatz, die Wett‐ durch die Jagd genutzt. Der Landkreis Ahrweiler ge‐ bewerbsfähigkeit der Landwirtschaft zu verbessern. hört in Rheinland‐Pfalz zu den Gebieten mit den Der gesamtheitliche Ansatz der Bodenordnung höchsten Abschusszahlen. Gejagt werden vor allem schafft weitere Syngerieffekte (z.B. Umsetzung der Schwarz‐, Reh‐ und auch Rotwild (StLaRLP, 2013). WRRL, Kompensationsmaßnahmen und landwirt‐ Hieraus ergeben sich des Öfteren Konflikte mit an‐ schaftlicher Wegebau). Dort wo Wegeinfrastruktur deren Waldnutzern, z.B. Wanderern (Grontmij, nötig ist, jedoch keine Bodenordnungsverfahren 2012,b). möglich sind, soll der Wegebau außerhalb der Flur‐ bereinigung gefördert werden. 2.1.7. Natur und Landschaft Knapp die Hälfte der Region (45 %) ist bewaldet. Naturräumlich hat die Region Anteil an der Osteifel Der Wald erfüllt vielfältige ökologische, soziale so‐ und dem Mittelrheingebiet. Sie gliedert sich in eine wie wirtschaftliche Funktionen und ist deshalb laut homogene Landschaft, mit Vulkankuppen, Regionalem Raumordnungsplan dauerhaft zu erhal‐ Maarformationen, Kerbtälern und bewegten Hoch‐ ten und nachhaltig zu entwickeln und die Funktio‐ flächen. Die Landschaft ist bestimmt von großen nen sind durch eine naturnahe und nachhaltige zusammenhängenden Waldbeständen zwischen Forstwirtschaft zu gewährleisten (multifunktionale Mayen und dem Ahrtal. Die Bergkuppen Hohe Acht, Forstwirtschaft). In der Region liegen einige Vor‐ und Hochbermel sind kennzeichnende rang‐ und Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft. In Landmarken, weitere Kennzeichen sind besondere Vorranggebieten (Waldflächen mit Nutz‐, Schutz‐ Waldtypen (u.a. Blockschuttwälder), große und und Erholungsfunktion) dürfen andere Nutzungen kleine Bachtäler mit Fels‐ und Trockenhängen sowie und Funktionen, welche die forstwirtschaftlichen in der Vordereifel Wacholderheiden (Grontmij, Belange und die übrigen Waldfunktionen beein‐ 2014). trächtigen, nicht in Anspruch genommen werden, in Große Teile der Landschaft werden im Landes‐ Vorbehaltsgebieten muss die Nutzung sorgfältig entwicklungsprogramm (LEP IV) als landesweit abgewogen werden (PlG Mittelrhein‐Westerwald, bedeutsame historische Kulturlandschaft eingestuft 2014). und sind somit in ihrer Charakteristik zu erhalten, da Die Waldbewirtschaftung ist ein wichtiger Wirt‐ sie historische Strukturen und Elemente aufweisen, schaftsfaktor für die Region. Die Waldfläche besteht die in heutiger Zeit nicht mehr geschaffen, zu fast 60 % aus Mischwald, der Rest verteilt sich auf entstehen oder fortgesetzt werden können. Bei Reinbestände von Laub‐ und Nadelholz. Daten für diesen Landschaften handelt es sich um den eingeschlagene Holzmengen liegen nur auf Landes‐ Laacher See, die Landschaft zwischen Laacher See ebene vor, hier liegt die Menge an Nadelholz dop‐ und Mayen sowie den Bereich nördlich von Adenau pelt so hoch wie die des Laubholzes (StLaRLP, (ISIM, 2008). 2013). Aufgrund der hohen Biodiversität sind einige Gebie‐ In der Gemeinde Kempenich wird derzeit versucht, te im Regionalen Raumordnungsplan als schüt‐ mit dem Niederwald eine historische Waldnut‐ zenswerte Gebiete aufgenommen. So sind große zungsform wieder einzuführen. Vorteile dieser Be‐ Teile der Verbandsgemeinde Adenau und südlich wirtschaftungsform ergeben sich aus dem land‐ sowie nördlich davon „Wanderkorridore von euro‐ schaftlichen Reiz, der Holzartenzusammensetzung, pa‐ und bundesweiter Bedeutung“, in den Ver‐ der Holzverwertung sowie der biologischen Vielfalt bandsgemeinden Bad Breisig und Brohltal befinden (Grontmij, 2012,b). Die Forstämter (Adenau, Ahr‐ sich „Korridore von regionaler und überregionaler weiler und Koblenz) richten eine große Anzahl von Bedeutung“. Außerdem liegen in den Verbandsge‐ Veranstaltungen und Aktionen im Bereich Walder‐ meinden Bad Breisig, Brohltal und im südlichen Teil lebnis und Umweltbildung für Erwachsene und Kin‐ von Adenau ausgewiesene Vorbehaltsgebiete “re‐ der aus. Darunter finden sich kleinere Führungen, gionaler Biotopverbund“ und im ganzen westlichen z.B. zum Thema Pilze, wie auch eine Fackelwande‐ Teil der Region ist das Gebiet als „landesweiter Bio‐ rung oder auch Wald‐Jugendspiele. topverbund“ ausgewiesen. Hinzu kommt die Land‐ schaft am Rhein und um die Stadt Mayen, die als

11 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

„Regionaler Grünzug“ bezeichnet ist (PlG gen bei der intensiven Landwirtschaft bzw. der Er‐ Mittelrhein‐Westerwald, 2014). zeugung erneuerbarer Energien (Biomasse/Mais‐ Anbau), die sich auf den Erhalt von wertvollen Bio‐ Fast die ganze Region ist Landschaftsschutzgebiet. topen auswirken (Kreisverwaltung Mayen‐Koblenz, Außerdem stehen mit 12 Fauna‐Flora Habitaten o.J.). und 5 Vogelschutzgebieten 44 % der Gesamtfläche der Region unter europäischem Schutz. Hinzu Der Bereich der Umweltbildung ist in der Region kommen 29 Naturschutzgebiete sowie 15 Natur‐ durch einzelne Projekte vertreten wie die Umwelt‐ denkmäler (LANIS, o.J.). In den Schutzgebieten sind lernschule Niederzissen oder Projekte der Landfrau‐ viele seltene Tiere beheimatet. Die zusammenhän‐ en, wie die „Gartenkinder“ und Aktivitäten zur Le‐ genden Wälder zwischen Mayen und Ahrtal stellen bensmittelverschwendung(Grontmij, 2014). Die In‐ Lebensraum von Rothirsch, Luchs, Wildkatzen und tegrierte Umweltberatung (IUB) im Landkreis May‐ Schwarzstorch. Das Mayener Grubenfeld ist ein Fle‐ en‐Koblenz unterstützt Menschen, die sich ehren‐ dermausquartier von europaweiter Bedeutung amtlich für eine umweltfreundliche und nachhaltige (Hahn, et al., 2014). Entwicklung in der Region engagieren (Kreisverwaltung Mayen‐Koblenz, o.J.). Weitere An der Pflege der wertvollen Biotope sind verschie‐ Angebote und Maßnahmen sind wünschenswert. dene Partner beteiligt. Die Stiftung Naturschutz stellt Gelder zur Betreuung von Biotopen zur Verfü‐ 2.1.8. Energie und Klimaschutz gung. Durch die Stiftung sollen „breit gefächerte Bemühungen zur nachhaltigen Entwicklung und Laut regionalem Raumordnungsplan ist die Ener‐ Pflege der heimischen Kulturlandschaft unterstützt, gieversorgung bedarfsgerecht und umweltscho‐ die Umweltbildung gefördert und besonderes En‐ nend sicherzustellen, wobei der Anteil der Erneuer‐ gagement im Bereich des Umweltschutzes hono‐ baren Energien maßgeblich erhöht werden bzw. bis riert werden“ (Kreisverwaltung Mayen‐Koblenz, zum Jahr 2020 30 % des Stroms aus Erneuerbaren o.J.). Weitere Unterstützung gibt es durch 6 Partner‐ Energien erzeugt werden soll (PlG Mittelrhein‐ betriebe Naturschutz in der Region (MULEWF, o.J.) Westerwald, 2014). und diverse ehrenamtliche Initiativen, wie beispiels‐ Im Landkreis Ahrweiler soll der Stromverbrauch bis weise die „Wacholderwarte“, die Führungen und zum Jahr 2030 bilanziell zu 100 % aus erneuerbaren kleinere Pflegemaßnahmen durchführen. Des Wei‐ Energien gedeckt werden. Maßnahmen sind bei‐ teren wird aktuell das Naturschutz‐Großprojekt spielsweise die Erstellung eines Solardachkatasters „Obere Ahr‐Hocheifel“ durchgeführt, um wertvolle und ein Solarstromprogramm für kreiseigene Schu‐ Gewässerauen am Oberlauf der Ahr naturnah zu len. Das kreiseigene Förderprogramm Ländlicher entwickeln und zu erhalten (BfN, o.J.). In der Ver‐ Raum ist um den Punkt „Erneuerbare Energien und gangenheit wurden Großprojekte an der Nette (Ak‐ Energieeffizienz“ erweitert worden (Landkreis tionsprogramm Rhein‐Lachs 2000) und das Life‐ Ahrweiler, o.J.). Der Landkreis Mayen‐Koblenz Projekt Wacholderheiden der Osteifel (2005) durch‐ verfügt über Solarenergie‐Gewinnung auf den geführt. Dächern kreiseigener Liegenschaften, Schulen Anstehende Aufgaben sind die Pflege der werden überwiegend mit regenerativen Energien Wacholderheiden, Halbtrockenrasen auf Vulkanke‐ beheizt, es gibt einen Biomasse‐Masterplan und ein geln und der Niederwälder sowie von Grenzertrags‐ Solarkataster. Im Kreisentwicklungskonzept ist die standorten wie Bachtäler´n und Hanglagen. Weitere Entwicklung eines integrierten Klimaschutz‐ Bedarfe sind bei der Verwertung von Biomasse aus konzepts vorgesehen. Eine gemeinsame Initiative der Pflege von Wacholderheiden und der Nutzung mit anderen Landkreisen zur Förderung von von Holz aus der Niederwaldbewirtschaftung zu se‐ Elektromobilität im ländlichen Raum läuft derzeit hen. Um den Laacher See besteht der Bedarf, ein bereits. Konzept zur Besucherlenkung zu entwickeln. Wei‐ Das Bau‐ und Energie Netzwerk Mittelrhein e.V. terhin besteht Handlungsbedarf bezüglich der Stär‐ (BEN‐Mittelrhein), bei dem der Landkreis Mayen‐ kung der vorhandenen Strukturen, dem Aufbau ei‐ Koblenz Gründungsmitglied ist, engagiert sich vor‐ nes regionalen Ökokontos und eines Kompensati‐ rangig für Energieeinsparung, Energieeffizienz und onsflächenpools (Hahn, et al., 2014). Probleme lie‐ den Einsatz erneuerbarer Energien im Bereich Bau‐

12 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt en und Modernisieren. BEN‐Mittelrhein hat sich als 2.1.9. Mobilität wichtiger Ansprechpartner zum Thema Bauen und Die überregionale Anbindung ist in Teilen der Regi‐ Sanieren in der Großregion Koblenz etabliert. Es er‐ on gut. Durch die BAB A 61 im Osten und die BAB A hält Fördermittel vom Land Rheinland‐Pfalz. Weite‐ 48 im Süden bestehen Verbindungen zu den nächst‐ re Förderer sind die Energieversorgungsunterneh‐ liegenden Ballungsräumen Rhein‐Main und Köln‐ men EVM (Energieversorgung Mittelrhein) und Bonn. Ein in Planung befindlicher Lückenschluss der KEVAG (Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs BAB A 1 würde die Anbindung im Westen der Regi‐ AG) sowie die Handwerkskammer Koblenz on deutlich verbessern. Die Bundesstraßen B 258 (Landkreis Mayen‐Koblenz, 2013). und B 412 erschließen die Region in ost‐westlicher Die Verbandsgemeinden Brohltal und Vordereifel Richtung, ergänzt durch die B 257, die die nord‐ haben ein Integriertes Klimaschutzkonzept erstellen südliche Verbindung sichert. lassen, das die Ziele des Raumordnungsplans und Die Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr des Landes unterstützt bzw. sich auch eigene Ziele ist dagegen verbesserungswürdig. Eine setzt und auf Modellprojekten aufbaut. Inhalte des Schienenanbindung gibt es nur entlang des Rheins Konzepts sind neben der Identifikation von bisheri‐ und von Mayen aus durch eine kleine regionale gen Klimaschutzaktivitäten und relevanten Akteu‐ Schienenverbindung, der Rest der Region wird mehr rInnen die Erstellung einer Energie‐ und CO2‐Bilanz oder weniger gut über Busverbindungen erschlos‐ sowie die Ermittlung von Einsparpotenzialen und sen (PlG Mittelrhein‐Westerwald, 2014). In den Potenziale zur Effizienzsteigerung. Des Weiteren Verbandsgemeinden Adenau und Vordereifel gibt sollen Potenzialen zum Ausbau der Erneuerbaren es einen flächendeckenden Anschluss nur durch Energien sowie Kraft‐Wärme‐(Kälte)‐Kopplung Schulbusse. In allen Verbandsgemeinden außer der identifiziert werden. Weiteres wichtiges Element ist Stadt Mayen wird ein Verbesserungsbedarf an die Akteursbeteiligung und eine intensive Öffent‐ alternativen Mobilitätsangeboten wie Anrufsam‐ lichkeitsarbeit. Die entwickelten Maßnahmen sollen meltaxis (AST) gesehen. Punktuell sind entspre‐ auf ihre Wirksamkeit mittels eines Klimaschutz‐ chende Angebote bereits umgesetzt bzw. in Controllings geprüft werden. Ein Schwerpunkt soll Planung. Betroffen durch den nicht ausreichenden bei den Privathaushalten gesetzt werden, wobei die ÖPNV sind hauptsächlich Jugendliche, SeniorInnen Kommunen als Vorbilder und Motoren der Entwick‐ und TouristInnen und Familienhaushalte mit nur lung vorangehen sollen. EinE Klimaschutzmanage‐ einem PKW. Barrierefreie Möglichkeiten und eine rIn wäre für die Umsetzung diverser Maßnahmen Förderung der Elektromobilität sind weitere offene sowie den Aufbau eines systematischen Energie‐ Punkte bei der Mobiliät (Grontmij, 2014). managements für kommunale Liegenschaften not‐ wendig (Transferstelle Bingen; Grontmij, 2014). Die 2.1.10. Daseinsvorsorge bereits vorhandenen Erfahrungen in den Bereichen erneuerbare Energien – vor allem energetische Nahversorgung Holznutzung, Windenergie (Windpark Weibern/ Rieden) und Photovoltaikanlagen (bei Wehr) – sol‐ Der Bestand und die Zukunft der Versorgungsein‐ len vertieft werden (Grontmij, 2012,a). richtungen zur Deckung des täglichen Bedarfs sind ein wesentliches Element der wohnortnahen Weitere klimaschutzrelevante Aktivitäten werden Grundversorgung. Dazu zählen Lebensmitteleinzel‐ durch die Verbraucherzentrale in der Verbandsge‐ händler mit unterschiedlich umfangreichem Sorti‐ meinde Vordereifel in Form einer Energieberatung ment, temporäre Lebensmittlangebote wie Wo‐ einmal im Monat angeboten (Grontmij, 2012,a). Die chenmärkte und mobile Händler sowie Lieferser‐ „Zukunftsinitiative Eifel“ sieht „Energie + Klima“ vices. Darüber hinaus übernehmen v.a. kleine La‐ ebenfalls als wichtiges Themenfeld an und möchte dengeschäfte, Hofläden oder Wochenmärkte in den Informationen und Vernetzungen stärken, um von Orten auch die Funktion sozialer Treffpunkte, die den bereits gewonnen Erfahrungen zu profitieren gerade für ältere Menschen ein wichtiger Bestand‐ (Zukunftsinitiative Eifel, 2015). teil der täglichen Kommunikation sind. In der Region verfügen fast alle größeren Orte mit Ausnahme der Verbandsgemeinde Vordereifel über

13 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

ausreichend Nahversorgungsmöglichkeiten. Es ist Geschäftsfelder in allen Bereichen von der ein relativ vielfältiges Angebot an Läden sowie wei‐ Landwirtschaft über das Handwerk bis hin zur teren Services wie Banken und Postfilialen vorhan‐ Industrie zu entwickeln, ist eine Verbesserung der den. In der Stadt Mayen findet man zahlreiche Netzabdeckung und der Geschwindigkeit ein Fachgeschäfte. Vor allem in den kleineren Orten ist wichtiger Grundstein der Infrastruktur (ISIM, 2008). die Versorgung über Wochenmärkte bzw. mobile Kooperationen im Bereich der technischen Infra‐ Händler gesichert, aber ausbaufähig (Grontmij, struktur gibt es bei der Abwasserentsorgung zwi‐ 2014). schen den Verbandsgemeinden Brohltal und Bad Breisig, ansonsten innerhalb der Orte in den Ver‐ Ärztliche Versorgung und Pflege bandsgemeinden z.B. bei Abwasser und Strom. Au‐ Die ärztliche Versorgung ist noch als gut zu bezeich‐ ßerhalb der Region kooperiert Bad Breisig mit ande‐ nen. In allen größeren Orten gibt es HausärztInnen, ren Verbandsgemeinden und Kommunen in den Be‐ die auch flächendeckend Hausbesuche machen reichen Strom‐, Wasser‐ und Datenversorgung so‐ (außer in der Stadt Mayen). In den größeren Orten wie bei den Themen Schutz vor Hochwasser und befinden sich meist auch diverse FachärztInnen. Bahnlärm und der Ausstattung der Feuerwehren mit Krankenhäuser gibt es in Burgbrohl, Adenau und entsprechendem Material (Grontmij, 2014). Mayen. Außerdem hat die Region eine ausreichen‐ de Zahl an Rehabilitationseinrichtungen aufzuwei‐ 2.1.11. Bildung sen. Der Altersdurchschnitt der ÄrztInnen ist aller‐ Im Bereich Bildung gibt es derzeit noch eine relativ dings relativ hoch, was in nächster Zukunft zu einer gute Versorgung an Schulen, allerdings sind einige Verschlechterung der Situation aufgrund nicht aus‐ Grundschulstandorte von Schließung bedroht. Re‐ reichend vorhandener NachfolgerInnen führen alschulen gibt es in Adenau, Niederzissen, kann. Im Ärztenetz Vordereifelhaben sich Ärzte zu‐ und Mayen, Gymnasien in Adenau und sammengeschlossen, um die Bedeutung des The‐ in Mayen. Als weiterführende Bildungseinrichtun‐ mas und Lösungsansätze in die öffentliche Diskussi‐ gen gibt es in Adenau eine Fachoberschule und in on einzubringen. Mayen haben die Fachhochschule für öffentliche Die Zahl der pflegebedürftigen Leistungsempfänge‐ Verwaltung Rheinland‐Pfalz und einige berufsbil‐ rInnen hat seit 2007 in beiden Landkreisen um dende Schulen ihren Sitz. Außerschulische Weiter‐ knapp 20 % zugenommen, davon wird der Großteil bildung findet in den Verbandsgemeinden und in zu Hause betreut, ein knappes Drittel ist stationär Mayen mehr oder weniger flächendeckend über die aufgenommen und der Rest wird ambulant versorgt Volkshochschule (VHS) oder kirchliche Einrichtun‐ (StLaRLP, 2014). Für die stationäre Betreuung ste‐ gen statt. In Mayen gibt es zusätzlich eine hen in der Region nur wenige Altenheime zur Verfü‐ Imkerfachschule und der Geschichts‐ und Alter‐ gung. Ambulante Pflege ist meist flächendeckend tumsverein hält regelmäßig Fachvorträge vorhanden. Angebote für Tagespflege gibt es nur in (Grontmij, 2014). einigen größeren Orten. Da sich sowohl die Zahl der Die Quote der Schulabbrecher (Anteil der Schulent‐ Pflegebedürftigen als auch der Personen, die einen lassungen ohne Hauptschulabschluss) für 2013/2014 Arzt benötigen, in den nächsten Jahren rapide ver‐ liegt im Landkreis Ahrweiler bei 3,7 %, was gegen‐ größern wird, ist die Sicherung der Pflege – hier vor über dem Landesdurchschnitt Rheinland‐Pfalz von allem die stationäre Pflege – und die ärztliche Ver‐ 5,3 % sehr niedrig ist. Im Landkreis Mayen‐Koblenz sorgung in Frage gestellt (Grontmij, 2014). haben dagegen 6 % keinen Schulabschluss Infrastruktur (StLaRLP, 2014). In der Region Rhein‐Eifel ist die Versorgung mit Die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung sind in der Breitband außer in der Verbandsgemeinde Adenau Region sehr unterschiedlich. Während es in den flächendeckend vorhanden, allerdings teilweise mit Verbandsgemeinden Brohltal, Bad Breisig und in der deutlich zu geringer Geschwindigkeit (Grontmij, Stadt Mayen flächendeckend Kindertagesstätten 2014). Da eine schnelle Breitbandverbindung eine (Kitas) gibt, sind diese in den Verbandsgemeinden wichtige Voraussetzung für die Regionalent‐ Adenau und Vordereifel nur punktuell vorhanden. wicklung darstellt und eine Chance ist, neue Kinder‐Krippen gibt es in den Orten Adenau,

14 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Schuld, Bad Breisig und in Mayen. In der Verbands‐ 2.2. Gebietsanalyse, SWOT‐ gemeinde Brohltal gibt es außerdem einige Grund‐ schulen mit Betreuung (Grontmij, 2014). und Bedarfsanalyse

2.1.12. Soziales Miteinander Die zusammenfassende SWOT‐Analyse formuliert die Stärken und Schwächen wie auch die Chancen Gemeinschaftseinrichtungen als grundlegende Vo‐ und Herausforderungen für die Entwicklung der Re‐ raussetzung für ein gutes soziales Miteinander aller gion Rhein‐Eifel. Die Analyse stellt in kurzer und Menschen sind in fast allen Orten in Form von Dorf‐ prägnanter Form die Erkenntnisse aus der Gebiets‐ gemeinschaftshäusern und weiteren Einrichtungen analyse zusammen. Sie bildet die Grundlage zur Ab‐ vorhanden. Die Stadt Mayen bietet spezielle Räum‐ leitung der notwendigen und möglichen Hand‐ lichkeiten für kulturelle Aktivitäten an. Die Treff‐ lungsbedarfe der Region. Die dabei identifizierten punkte sind nur vereinzelt barrierefrei. Freizeitan‐ Bedarfe ergeben sich sowohl aus den vorhandenen gebote sind flächendeckend vorhanden, oft auch für Stärken, die es sukzessive weiter zu entwickeln gilt, spezielle Zielgruppen wie Jugendliche und SeniorIn‐ als auch aus erkennbaren Schwächen und Defiziten, nen. Es gibt eine Vielzahl an Vereinen, die allerdings die den Nachholbedarf aufzeigen. Die angeführten oftmals Probleme haben, ausreichend Nachwuchs Chancen und Risiken unterstreichen die Möglichkeit zu finden. der strategischen Ausrichtung der regionalen Ent‐ Das Ehrenamt und das Engagement der BürgerInnen wicklung, machen aber auch die Grenzen regionalen in der Region sind als sehr hoch einzustufen und Handelns deutlich. werden meist auch gut unterstützt, allerdings ist hier Die SWOT‐Analyse basiert in erster Linie auf den ebenfalls eine gewisse Nachwuchsproblematik vor‐ faktischen Ergebnissen der Ausgangslage. Zusätz‐ handen. Eine bessere Vernetzung der Senioren‐ und lich sind qualitative Aussagen der regionalen Akteu‐ Jugendarbeit und ‐angebote sowie die Teilhabe von rInnen eingeflossen, die zur Bestätigung und Ver‐ SeniorInnen sind ausbaufähig. In der Verbandsge‐ dichtung einzelner Aspekte beigetragen haben. Der meinde Vordereifel gibt es punktuell Jugendvertre‐ Aufbau der Analyse orientiert sich an den Themen tungen, in Bad Breisig werden ältere Menschen und des vorangegangenen Kapitels und ist nachfolgend Jugendliche an kommunalen Aufgaben beteiligt, in zusammenfassend dargestellt. Dadurch kann die einigen Orten in der Verbandsgemeinde Brohltal Bandbreite der regionalen Themen inklusive der gibt es ebenfalls Beteiligungen an kommunalen Auf‐ fördernden und hemmenden Faktoren deutlich ge‐ gaben, in der Stadt Mayen ist ein Jugendbeirat in macht werden. Außerdem werden thematisch zu‐ Planung. Spezielle Aktivitäten zur Teilhabe aller geordnet Handlungsbedarfe aufgezeigt, die aus Menschen finden in den Grundschulen Adenau und Sicht der Region besondere Wichtigkeit haben. Bad Breisig statt. Die Stadt Mayen plant einen Beirat für Menschen mit Behinderung und deren Angehöri‐ ge (Grontmij, 2014).

Abbildung 2: Zusammenfassende Darstellung der SWOT‐Analyse

Raum‐ und Siedlungsstruktur Stärken Schwächen • Ländlicher Raum mit hoher Lebensqualität • Zum größten Teil Ländlicher Raum • International bekannte Attraktionen • Regionale Identität fehlt noch • Teilweise gute überregionale Verkehrsanbindung • Teilweise schlechte verkehrliche Anbindung • Siedlungsstruktur geprägt von Zentren und kleinen Orten • Teilweise sehr kleine Siedlungen (fehlende Infrastruktur) • Teilweise Leerstandskataster vorhanden • Zum Teil hohe und weiter zunehmende Leerstände, teilwei‐ se auch gewerbliche Leerstände • Barrierefreiheit in den Orten oft nicht gegeben

15 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Raum‐ und Siedlungsstruktur Chancen Herausforderungen • Zentren‐ und Ballungsraumerreichbarkeit ist gegeben • Randlage zu Ballungsräumen erschweren die Nachfrage • Schaffung attraktiver Wohnungsangebote für alle Generati‐ • Demografischer Wandel und steigende Mobilitätsansprüche onen erschweren die Entwicklung • Gute Ausgangslage für die wirtschaftliche Entwicklung • Fortschreitender Leerstand führt zu Verlust von Funktionen und der Attraktivität der Orte • Überbelastung der finanziellen Möglichkeiten der Ver‐ bandsgemeinden erschweren gezielte Innenentwicklung Handlungsbedarf • Entwicklung einer regionalen Identität und Ausbau der vorhandenen Vernetzungen • Systematische Erfassung und Maßnahmen zur Bewältigung des Leerstands • Maßnahmen zur Erhaltung der Innenbereiche als attraktive Wohn‐ und Gewerbestandorte

Bevölkerungsstruktur und ‐entwicklung Stärken Schwächen • Bisher nur geringe Bevölkerungsverluste • Sehr deutliche Bevölkerungsverlust zu erwarten, die in der Region heterogen verlaufen werden • deutlicher Trend zur Überalterung in den nächsten 20 Jahren • Mangelnde Sensibilisierung bezüglich den Auswirkungen des demografischen Wandels Chancen Herausforderungen • Neue Impulse durch Zielgruppe 65+ • Überalterte Bevölkerung mit veränderten Ansprüchen an • Steigerung der Attraktivität für Jugendliche und Familien Wohnen, Leben und Versorgung • Bevölkerung aus europäischen Nachbarländern als Potenzial • Interregionale und überregionale Konkurrenz um Einwohne‐ für Wirtschaft und Gesellschaft rInnen Handlungsbedarf • Sensibilisierung für Folgen des demografischen Wandels • Junge Menschen und Familien in der Region halten • Für den Zuzug in die Region werben

Wirtschaftsstruktur Stärken Schwächen • Hohe Wirtschaftskraft • Region überwiegend mit hohem Auspendleranteil • Vielfältige mittelständische Unternehmenskultur und • Drohender Fachkräftemangel Handwerksbetriebe • Mangel an qualifizierten AusbildungsplatzbewerberInnen • Teilweise attraktiver Wirtschaftsstandort durch gute Anbin‐ • Keine Arbeitsplätze in abgelegenen kleinen Orten dung an BAB und gute Ausstattung mit Industrie‐ und Ge‐ • Potenziale der gemeinsamen Vermarktung als Wirtschafts‐ werbeflächen; Nürburgring als Jobmotor der Region standort zu wenig genutzt • Wirtschaftsinitiativen auf lokaler und Kreisebene; Regional‐ marke „Eifel“ ist im Aufbau • Ausbildungsinitiativen (Schulen mit IHK und HWK) Chancen Herausforderungen • Aktive Ansiedlungspolitik für Unternehmen aus den Bal‐ • Abwanderung qualifizierten Personals und allgemeiner lungsräumen Mangel an Auszubildenden und Fachkräften • Netzwerkbildung von Unternehmen sowie Aus‐ und Weiter‐ • Mangelnde Vernetzung der Wirtschaft vor Ort verschärft bildungsmöglichkeiten zur Fachkräftebindung Abwanderungsproblematik • Vernetzung ArbeitnehmerInnen ‐ Auszubildende ‐ Arbeitge‐ • Verstärkte Aufgabe kleiner und mittlerer Unternehmen auf‐ berInnen in der Region grund des demografischen Wandels (keine Nachfolger) • Schrumpfende Märkte im Zuge der demografischen Ent‐ wicklung Handlungsbedarf • Unterstützungsmaßnahmen, um die Region als Ausbildungs‐ und Arbeitsstandort attraktiver zu machen • Maßnahmen zur Erhöhung der Ausbildungsquote, z.B. Imagekampagne für Ausbildungsberufe • Weitere Verbesserung der Anbindung der Region • Kooperation der Wirtschaft mit Hochschulen

16 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Tourismus Stärken Schwächen • Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region • Gemeinsame Vermarktung verbesserungswürdig • Sehr hohes landschaftliches Potenzial; Prägung durch Vul‐ • Fehlende Vernetzung der vorhandenen Fernradwege kanismus und dessen Nutzung • Ausbaubedürftige Infrastruktur für E‐Bike • Hohe Dichte von Sehenswürdigkeiten, teilweise internatio‐ • Verbesserungsbedarf bei Qualität und Quantität der Beher‐ nal bekannt bergungsbetriebe und des gastronomischen Angebots • Vorhandene Kooperation „Erlebnisregion Nürburgring“ • Gästepotenzial noch zu wenig genutzt (Vernetzung der An‐ • Zahlreiche Prädikats‐ und Premiumwanderwege, mehrere gebote) Fernradwege • Wenige barrierefreie Angebote • Bad Breisig mit Gesundheits‐ und Wellnessangeboten • Konflikte Jagd‐Tourismus • Großes Spektrum an Gästen durch Vermarktung über zwei Tourismusdestinationen Chancen Herausforderungen • Einheitlicher Auftritt der Region und Profilschärfung zur bes‐ • Fehlende Vernetzung des Tourismus kann zur Unüber‐ seren Positionierung am Markt sichtlichkeit und damit Abkehr der Erholungssuchenden füh‐ • Entwicklung von barrierefreien Angeboten unterstützt die ren Erschließung weiterer Zielgruppen • Fehlende Modernisierung der Beherbergung und Gastro‐ • Sicherung und Ergänzung der Angebote im Bereich Wan‐ nomie kann die touristische Entwicklung gefährden dern und Rad als Zukunftsmarkt für Naherholung und Tou‐ • Nachhaltigkeit touristischer Infrastruktur teilweise aufgrund rismus knapper kommunaler Finanzen gefährdet Handlungsbedarf • Verbesserung der touristischen Zusammenarbeit • Gemeinsame Vermarktung touristischer Angebote in der Region u.a. durch Vernetzung • Verbesserung der touristischen Nutzung des landschaftlichen und kulturhistorischen Angebots • Qualitativ hochwertige und barrierefreie Übernachtungs‐ und Gastronomieangebote schaffen

Kulturhistorie Stärken Schwächen • Kulturhistorische Potenziale durch Abbau und historische • Kulturhistorie nicht umfassend erlebbar Waldnutzungen • Starke Identifikation mit dem Naturraum Eifel Chancen Herausforderungen • Kulturhistorie als Impuls für regionale Identität • Mangelnde Bereitschaft zur Kooperation der AkteurInnen • Bindung an die Region durch Identifikation Handlungsbedarf • Verbesserte Inwertsetzung der kulturhistorischen Potenziale • Regionale Werte zur Identifikation besser nach innen und außen darstellen

Land‐ und Forstwirtschaft Stärken Schwächen • In Teilgebieten sehr hochwertige Ackerböden • Teilweise zu kleinteilige landwirtschaftliche Flächenstruktu‐ • Fortgeschrittener Strukturwandel in der Landwirtschaft ren und mangelhaft ausgebautes landwirtschaftliches We‐ • Hohe Bedeutung der Waldbewirtschaftung genetz • Überwiegend Kommunal‐ und Staatswald • Rückzug der landwirtschaftlichen Nutzung mit Auswirkun‐ gen auf die Kulturlandschaft • Noch zu wenig Aktivitäten in der Direkt‐ und Regionalver‐ marktung; kaum Netzwerke zwischen LandwirtInnen und VerarbeiterInnen • Schäden durch zu hohen Wildbesatz Chancen Herausforderungen • Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten auch über die • Aufgabe der Grünlandnutzung durch Rückgang Viehbesatz Landwirtschaft hinaus gefährdet regionsprägende Kulturlandschaft • Erschließung von neuen Märkten durch qualitativ hochwer‐ • Nicht geklärte Hofnachfolgen und Veränderungen in der tige regionale Produkte Nutzung können zur Aufgabe von Grenzertragsstandorten • Vermarktung regionaler Produkte in den Ballungsräumen, und damit zu unerwünschten Veränderung der Kulturland‐ insbesondere auch von ökologisch erzeugten Produkten schaft führen • Gezielte Aus‐ und Weiterbildung in Land‐/Forstwirtschaft

17 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Land‐ und Forstwirtschaft Handlungsbedarf • Bodenordnung und landwirtschaftlicher Wegebau zur Verbesserung der Agrarstruktur • Aufbau bzw. Verbesserung der Diversifizierung und Wertschöpfungsketten u.a. auch durch Qualifizierung und Vernetzung der AkteurInnen • Unterstützung der Offenhaltung der Landschaft z.B. durch Beweidung

Natur und Landschaft Stärken Schwächen • Hohe Biodiversität mit hohem Anteil schützenswerter Bio‐ • Potenzielle Gefährdung der Kulturlandschaft durch Bewirt‐ toptypen schaftungsaufgabe des Grünlandes • Sehr großer Anteil großflächiger Schutzgebiete, teilweise • Nicht alle schützenswerte Biotope sind in Pflege oder gesi‐ mit europa‐ und überregionaler Bedeutung chert • Zahlreiche Naturschutz‐Großprojekte • Nur wenige Partnerbetriebe Naturschutz zur Unterstützung • Große unzerschnittene Waldgebiete der Biotoppflege • Unterstützung der Biotoppflege durch Stiftung / Ehrenamt • Punktuelle Konflikte Naturschutz und Tourismus • Einzelne Angebote zur Umweltbildung • Konflikte mit erneuerbaren Energien Chancen Herausforderungen • Attraktive Natur‐ und Kulturlandschaft als weicher Standort‐ • Verringerung der Attraktivität des Landschaftsbildes und der faktor für einen Wohn‐ und Arbeitsort Biodiversität durch Nutzungsaufgaben • Verknüpfung von Naturschutz, Landwirtschaft und Touris‐ mus • Biodiversität durch landwirtschaftliche Nutzung sichern • Weiterentwicklung der Bereitschaft der Bevölkerung für ein umweltbewusstes Handeln Handlungsbedarf • Ausbau der Sensibilisierung für die Themen Kulturlandschaft und Biodiversität • Ausweitung der Pflege von wertvollen Biotopen • Konfliktlösung mit den Auswirkungen erneuerbarer Energien

Energie und Klimaschutz Stärken Schwächen • Klimaschutzkonzept für Teilgebiet der Region vorhanden • Klimaschutzmaßnahmen noch weiter ausbaufähig, insbe‐ • Teilweise bereits umgesetzte Klimaschutzmaßnahmen sondere Beratung und Bewusstseinsbildung • Teilweise Vorreiterrolle der Kommunen bei energetischen Einsparpotenzialen Chancen Herausforderungen • Umsetzung der Klimaschutzziele als Standortfaktor nutzen • Veränderung politischer Rahmenbedingungen • Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft in der Region Handlungsbedarf • Energetische Sanierung von öffentlichen und privaten Gebäude • Ausbau der E‐Mobilität • Ausweitung der Beratung und Bewusstseinsbildung zum Klimaschutz • Ausbau der Erneuerbaren Energien als regionales Energiekonzept

Mobilität Stärken Schwächen • Anbindung ÖPNV nur auf zentralen Achsen gut • Teilweise nur auf Schülerverkehr basierender ÖPNV • Teilweise regionale Bahnstrecken • Fehlende alternative Mobilitätsangebote für nichtmobile • Alternative Mobilitätsformen teilweise bereits vorhanden Menschen (Jugendliche/ Auszubildende,ältere Menschen) bzw. in Planung • Keine barrierefreienAngebote Chancen Herausforderungen • Ausbau der E‐Mobilität • Verschlechterung des auf Schülerverkehr abgestimmten • Zukunftsfähige Mobilitätsmodelle unter Einbeziehung ver‐ ÖPNV schiedener AkteurInnen

18 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Mobilität Handlungsbedarf • Entwicklung alternative Mobilitätsangebote • Kreisübergreifende Vernetzung des ÖPNV

Daseinsvorsorge Stärken Schwächen Nahversorgung • Nahversorgung in den größeren Orten vorhanden; teilweise • Teilweise keine örtliche Nahversorgung in den kleinen Orten noch Dorfläden in kleinen Orten • Mobile Versorgung teilweise ausbaubedürftig • Teilweise umfassende Ergänzung durch mobile Versorgung Ärztliche Versorgung und Pflege • (Noch) gute ärztliche Versorgung in den größeren Orten • Fachärztliche Versorgung überwiegend auf Mittelzentren • Ärztenetz Vordereifel‐Mosel beschränkt • Sozialstationen sind flächendeckend vorhanden • Verschlechterung der medizinischen Versorgung durch Al‐ • Teilweise sind Tagespflegeangebote vorhanden tersstruktur der Ärzte absehbar • Mangel an Fachkräfte im Pflegebereich • Nicht genügend Alters‐ und Pflegeeinrichtungen sowie wohnortnahe Pflegeangebote Infrastruktur • Breitband teilweise vorhanden • Geschwindigkeit des Breitbandangebots zu gering • Breitband nicht flächendeckend vorhanden Chancen Herausforderungen • Schaffung von effizienten Lösungen zur Sicherung der Da‐ • Abbau der Infrastruktur und Dienstleistungsangebote for‐ seinsvorsorge durch interkommunale Zusammenarbeit so‐ ciert die Abwanderung wie mit weiteren AkteurInnen • Kommunale Haushaltslagen erschweren die Sicherung der • Neue Organisationsformen der Versorgung und Multifunkti‐ öffentlichen Infrastruktur Daseinsvorsorge onalität der Standorte und Einrichtungen • Mangel an medizinischem und pflegerischen Fachpersonal • Wachstumspotenzial und zusätzliche Einkommensmöglich‐ • Abwanderung von Gewerbe in Zentren mit guter Infrastruk‐ keiten durch häusliche Pflege und bei haushaltsnahen tur Dienstleistungen Handlungsbedarf Nahversorgung • Bewusstseinsbildung für die Potenziale der „Nahversorgung“, regionale Produkte etc. • Versorgungsstrukturen für immobile Personen durch örtliche Anbieter verbessern • Ausbau mobiler Versorgung Ärztliche Versorgung • Sicherung der haus‐ und fachärztlichen Versorgung sowie der notärztlichen Versorgung in den ländlichen Bereichen • Ausbau von Angeboten in der Tagespflege Infrastruktur • Ausbau eines flächendeckenden und schnellen Breitbandangebotes

Bildung Stärken Schwächen • Gute Ausstattung mit Schulen und Kindertagesstätten (Ki‐ • Einige Grundschulstandorte von Schließung bedroht tas) • Teilweise mangelnde Qualifikation der Ausbildungsplatz‐ • Außerschulische Bildungsangebote durch VHS, kirchliche bewerberInnen und andere Träger • Teilweise Ernährungsberatung an betreuenden Grundschu‐ len Chancen Herausforderungen • Verbesserung der schulischen Bildung für alle gesellschaftli‐ • Schließung von wohnortnahen Schulen aufgrund des de‐ chen Gruppen mografischen Wandels • Mangelnde Auslastung von Bildungseinrichtungen aufgrund des demografischen Wandels Handlungsbedarf • Förderung von Qualifizierungsangeboten für alle Menschen

19 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Soziales Miteinander Stärken Schwächen • Gemeinschaftseinrichtungen in fast allen Ortsgemeinden • Nachwuchsproblematik in zahlreichen Vereinen und Ehren‐ • Vielzahl aktiver Vereine amt • Engagement der BürgerInnen ist hoch • Fehlende Integration von Menschen mit Behinderung • Teilweise Unterstützung des Ehrenamts • Teilweise fehlende Treffpunkte in den Orten für verschiede‐ ne Zielgruppen • Teilhabe von SeniorInnen durch Ehrenamt und Seniorenbei‐ • Angebote für SeniorInnen teilweise zu wenig bekannt und zu räte sowie Seniorenwegweiser wenig vernetzt • Teilweise Seniorentreffs • Teilhabe und Beteiligung älterer Menschen ausbaufähig • Örtlich aktive Jugendarbeit • Barrierefreies und generationsübergreifendes Wohnen • Netzwerkstrukturen Jugendarbeit im Aufbau bzw. vorhan‐ steckt noch in den Anfängen den • Teilweise zu wenig spezifische Angebote für Jugendliche Chancen Herausforderungen • Stärkung der regionalen Identität, des Zusammenwirkens • Verstärkte Abwanderung junger Menschen und des Gemeinschaftsgefühls • Verschärfung der Problematik von Altersarmut und sozial • Stärkung der Identifikation junger Menschen für die Region nicht eingebundenen Menschen durch den demografischen • Steigerung der Attraktivität als Wohn‐ und Arbeitsort durch Wandel aktive Gemeinschaften • Verändertes Freizeit‐ und Arbeitsverhalten reduziert Zeit • Aufbau innovativer Strukturen zur Stärkung des Ehrenamts und Bereitschaft für ehrenamtliche Aktivitäten • Potenziale für verschiedene Lebensbereiche durch Teilhabe aller Menschen erschließen Handlungsbedarf • Stärkung der regionalen Identität • Zukunftsfähige Vereine entwickeln • Unterstützung des Ehrenamts • Attraktive Wohnformen für ältere Menschen entwickeln • Mobilitätsmöglichkeiten als Voraussetzung zur Teilhabe verbessern, insbesondere für ältere und junge Menschen

Zusammenfassend ergeben sich Handlungsbedarfe, • die Auswirkungen des demografischen Wandels die die folgenden Stärken und Chancen der Region vorausschauend erkennen und Lösungen finden weiter ausbauen bzw. noch gezielter nutzen. Dies • die Wirtschaft bei dem drohenden Mangel an sind vor allem: Fachkräften und AusbildungsplatzbewerberIn‐ nen unterstützen • die hohe landschaftliche Attraktivität • stärkere Berücksichtigung verschiedener Ziel‐ • international bekannte Attraktionen unterstüt‐ gruppen bei der regionalen Entwicklung (Teil‐ zen den Tourismus habe aller Menschen) • die gute wirtschaftliche Ausgangssituation • die Mobilität in der Region und die Anbindung • die noch geringen Auswirkungen des demogra‐ der Region verbessern fischen Wandels • die landschaftliche Attraktivität und Vielfalt er‐ • das bestehende vielfältige Engagement der halten und noch gezielter für die Entwicklung BürgerInnen der Region nutzen Dem gegenüber gilt es, Schwachpunkte zu verbes‐ • die vorhandenen Ansätze zum Schutz der Um‐ sern bzw. deren Auswirkungen zu begrenzen: welt zusammen mit den regionalen AkteurIn‐ • die Entwicklung einer regionalen Identität als nen umsetzen Basis der Vernetzung der AkteurInnen in allen Vor diesem Hintergrund werden in Kapitel 5 zu den Bereiche der regionalen Entwicklung Handlungsbedarfen Handlungsfelder abgeleitet und Ziele für die kommenden Jahre formuliert.

20 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Unter Berücksichtigung des landesweit gültigen 3 Vorerfahrungen der Leistungsbildes wurde eine Vorgehensweise erar‐ Förderperiode 2007 – beitet, die neben der fachlichen Erarbeitung die ak‐ tive Einbeziehung von Menschen aus der Region 2013 ermöglichte (Grontmij, 2012,b). In der Region gibt es aus verschiedenen Bereichen Die erste breite Öffentlichkeitsbeteiligung fand im Erfahrungen zu Prozessen mit partizipativem An‐ Rahmen der ILEK‐Auftaktveranstaltung am satz im Zeitraum der Förderperiode 2007‐2013. 08.02.2011 mit 250 interessierten Personen aus der Hierzu zählen neben den Projekten der ILE auch Kommunalpolitik, Verbänden, Vereinen und Behör‐ Projekte zur Dorf‐ bzw.‐ Stadtentwicklung, wozu den sowie zahlreichen interessierten Privatpersonen beispielsweise die Bürgerbefragung im Rahmen des statt. Neben der Information über den geplanten Förderprogramms „Aktive Stadt“ Mayen (seit 2012) Ablauf des Prozesses konnten die Anwesenden an zählt. thematischen Stationen bereits ihre Einschätzun‐ gen und Ideen einbringen. Die Abschlussveranstal‐ Im Folgenden werden nur die Vorerfahrungen dar‐ tung fand am 29.02.2012 mit vergleichbarer Besu‐ gestellt, die aus interkommunalen Prozessen mit cherzahl und unter Beteiligung von Ministerin Ulrike partizipativem Ansatz resultieren. Hierzu zählen Höfken, MULEWF statt. • ILEK und Regionalmanagement Brohltal‐ Während des ILEK‐Prozesses fanden insgesamt 7 Vordereifel Arbeitskreis‐Treffen und 6 Treffen der ILE‐ • AEP und Regionalmanagement Adenau, Steuerungsgruppe zur ILE‐Konzepterstellung statt. , Grafschaft und Bad Neuenahr In einer ersten Phase fanden im März/ April 2011 zu‐ • Integriertes Klimaschutzkonzept Brohltal‐ nächst 3 Arbeitskreis‐Treffen entsprechend den 3 Vordereifel. Handlungsfeldern „Natur und Landschaft, Land‐ Die genannten Projekte sind interkommunal ange‐ und Forstwirtschaft, Klimaschutz und Energie“, legt und im Fall der kooperierenden Verbandsge‐ „Tourismus, Erholung, Kultur“ und „Wirtschaft, meinden Brohltal und Vordereifel gleichzeitig land‐ Ortsentwicklung, Versorgung, Jugend/Senioren“ kreisübergreifend (Landkreis Mayen‐Koblenz und statt. Nach Bewertung der eingegangenen Projekt‐ Landkreis Ahrweiler). ideen und Bildung von 5 umfassenden Leitprojekten trafen sich die Arbeitskreise entsprechend der

Schwerpunkte im August/ September 2011 zum 2. Mal zu den Themen „Lebendige Dörfer“, „Zukunfts‐ fähige Infrastruktur inkl. Mobilität“, „Touristisches Wegenetz“ und „Umweltbildung (einschließlich ILEK und Regionalmanagement Brohltal‐ Land‐ und Forstwirtschaft) und Erneuerbare Ener‐ Vordereifel (2011‐2014) gien“. Die Verbandsgemeinden Brohltal und Vordereifel Der partizipative Ansatz wurde auch im Rahmen des haben 2011 bis 2012 ein Integriertes Ländliches ILE‐Regionalmanagements bei der Umsetzung der Entwicklungskonzept (ILEK) erarbeitet, dessen prio‐ im ILEK konzipierten Projekte fortgesetzt, unter‐ ritäre Handlungsfelder von 2012 bis 2014 im Rah‐ schied sich aber formal in der Zusammenarbeit mit men eines zweijährigen Regionalmanagements den verschiedensten Akteursgruppen. Die Prozess‐ umgesetzt wurden. begleitung erfolgte in regelmäßigen Treffen des RM‐Vorstands (3‐5 Mal pro Jahr). Die Weiterent‐ Bei der Bearbeitung des ILE‐Konzepts stand der wicklung und konkrete Umsetzung von Projekten partizipative Ansatz in allen Bearbeitungsschritten wurde in Arbeitsgruppen und Projektteams voran‐ im Mittelpunkt. Das ILE‐Konzept wurde in enger getrieben, in die neben interessierten AkteurInnen Abstimmung mit der ILE‐Steuerungsgruppe und immer auch ExpertInnen aus der Region eingebun‐ zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen und Ar‐ den waren, z.B. Projektteam Tourismus (unter Be‐ beitskreisen mit engagierten AkteurInnen vor Ort teiligung der TouristikerInnen, RadexpertInnen LBM erstellt. RLP etc.), Gesprächsrunde ärztliche Versorgung

21 Vorerfahrungen der Förderperiode 2007 – 2013 Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

(unter Beteiligung des Ärztenetzwerk Vordereifel), durch ein externes Büro – konkrete Projekte zu den Gesprächsrunde Wirtschaft‐Schulen‐Jugendliche Handlungsfeldern „Lebensraum/ Versorgung im (unter Beteiligung IHK, HWK, Schulen). Weitere Ort“, „Gewerbe/ Wirtschaft“, „Tourismus und Kul‐ Projekte fanden z.B. in direkter Kooperation von tur“, „Landwirtschaft, Weinbau, Landespflege“ so‐ Landfrauen und Schulen (Landwirtschaft und Er‐ wie „Erneuerbare Energien, Forsten“ entwickelt und nährung für Schüler) oder mit breiter Beteiligung al‐ mit deren Umsetzung begonnen. Jedem Hand‐ ler Ortsgemeinden der Region statt lungsfeld wurde nochmals eine eigene regionale (Demografiecheck ‐ Umgang mit dem demografi‐ Zielsetzung zugeordnet. Dadurch, dass die Projekt‐ schen Wandel). ansätze unterschiedlichen Ausgangsgruppen ent‐ stammen (privaten AkteurInnen und Unternehmen, Die Öffentlichkeit wurde mittels Presseveröffentli‐ BürgerInnen und Vorstand des Regionalmanage‐ chungen, Newsletter, Homepage laufend informiert ments) und untereinander „rückgekoppelt“ wurden, und zusätzlich einmal im Jahr zu einem Projektfo‐ konnte ein partizipativer Ansatz verfolgt werden. rum geladen. Die Projektforen widmeten sich neben Die breite Einbindung der Bevölkerung erfolgte al‐ einer allgemeinen Sachstandsinformation jeweils lerdings bewusst nur zu Beginn des Regionalmana‐ immer einem speziellen Thema (tlw. mit Fachrefe‐ gements, im laufenden Prozess ergab sich eine renten) und riefen über diese zu Beteiligung auf, z.B. Konzentration auf die Arbeit mit regionalen Schlüs‐ Sensibilisierung zum Thema Demografischer Wan‐ sel‐ und ProjektakteurInnen, um eine effiziente Pro‐ del, mit Prof. Axel Lorig am 16.04.2013 in . jektumsetzung zu gewährleisten. Somit wurde ein Die Zusammenarbeit in Projektteams/ Arbeitsgrup‐ angepasster „bottum‐up“‐Ansatz eingesetzt. Als pen führte im Regionalmanagement Brohltal‐ Ergebnis konnten ausgewählte regionale Ziele Vordereifel zu innovativen und gut abgestimmten durch die Umsetzung von einzelnen Projekten er‐ Ergebnissen, die ohne diese Zusammenarbeit nicht reicht werden. Außerdem wurde durch die Zusam‐ möglich gewesen wären. Beispielhafte Ergebnisse menarbeit die Grundlage für weitere Kooperationen aus verschiedenen Projektteams sind: E‐Bike‐ gelegt. (IfR, 2008) Verleihsystem und E‐Bike‐Routennetz (Basis für ei‐ nen weiteren Förderantrag an das MWKEL), Info‐ Integriertes Klimaschutz‐ kampagne Ausbildung, Leerstandskataster Vorder‐ konzept Brohltal‐ eifel, Demografiecheck, Bildungsmodule der Land‐ Vordereifel (2013 – 2014) frauen für Schulen etc. Der Evaluierungsbericht zum Ein wichtiger Baustein der Regionalmanagement Brohltal‐Vordereifel ist der Konzepterstellung des inte‐ Anlage beigefügt. grierten Klimaschutzkonzepts für die Verbandsge‐ meinden Brohltal und Vordereifel war der Regionalmanagement Eifel‐Ahr, Integrierte partizipative Prozess mit Akteursbeteiligung, Gre‐ Ländliche Entwicklung (2005‐2008) mienarbeit und Öffentlichkeitsarbeit. Dies wurde Die Gemeinde Grafschaft, die Stadt Bad Neuenahr‐ neben der Öffentlichkeitsarbeit konkret durch eine Ahrweiler sowie die Verbandsgemeinden Altenahr begleitende Projektgruppe mit VertreterInnen der und Adenau haben sich 2005 zu einem Regional‐ VGn und der Politik (VG‐Rat) sowie über themati‐ management zusammengeschlossen. Dessen Ziel‐ sche Workshops unter Einbeziehung verschiedener setzung war zum einen die Entwicklung von Zu‐ Gruppen und AkteurInnen, wie z.B. Energieberater, kunftsperspektiven, um den Auswirkungen des de‐ Handwerksbetriebe, Sparkasse/Banken, Bildungs‐ mographischen Wandels sowie des Strukturwan‐ einrichtungen/Schulen, Ortsbürgermeister und Ge‐ dels in der Landwirtschaft zu begegnen und zum meinderäte umgesetzt. Wenngleich der anderen, Ideen zu gemeinsamen Projekten für die partizipative Prozess nicht mit dem Bottom up‐ gesamte Region auszuwählen und umzusetzen. Da‐ Prozess eines ILEK vergleichbar ist, hat die Region bei wurde auf vorhandene ländliche Entwicklungs‐ dennoch im Rahmen der Konzepterstellung zum konzepte in der Region, vor allem Agrarstrukturelle Klimaschutzkonzept erneut erlebt, wie wertvoll und Entwicklungsplanungen (AEP) zurückgegriffen, die gewinnbringend die Einbindung von AkteurInnen im Vorfeld für die VG Adenau erarbeitet worden ist. war. Innerhalb von 3 Jahren wurden im RM ‐ betreut

22 Vorerfahrungen der Förderperiode 2007 – 2013 Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Durch dieses Vorgehen konnte das begleitende Bü‐ 4 Ergebnisse der Ex‐ ro kontinuierlich die Region beraten und auf mögli‐ ante‐Evaluierung che Schwachstellen hinweisen. Die Region Rhein‐Eifel bewirbt sich erstmalig um Leitbild und Entwicklungsziele der LAG die Anerkennung als LEADER‐Region. Die Erarbei‐ Die Analyse der Ausgangssituation stützt sich auf tung der LILE konnte somit nicht im Rahmen be‐ die Daten und Zahlen aus Quellen der amtlichen währter Zusammenarbeitsstrukturen stattfinden, Statistik sowie auf themenspezifische Studien, Do‐ denn in dieser Zusammensetzung haben die regio‐ kumente und Publikationen. Daten, die in dieser nalen AkteurInnen bisher noch keine Vorhaben Form nicht vorlagen, wurden durch eine standardi‐ durchgeführt. In und zwischen einzelnen Verbands‐ sierte Abfrage bei den beteiligten Verbandsge‐ gemeinden gibt es allerdings Vorerfahrungen im meinden erhoben. Dies bezog sich vor allem auf zu‐ Rahmen von ILE (s. Kap. 3). sätzliche Daten zur Daseinsvorsorge, der Bildung Für die Erarbeitung wurde daher ein Lenkungsgre‐ und des sozialen Lebens, da dort relevante Bereiche mium eingerichtet, das aus VertreterInnen der be‐ für die Ableitung der Strategie erwartet wurden. teiligten Verbandsgemeinden sowie in einer späte‐ Spezifische Daten wie solche zur Situation des Fors‐ ren Phase aus VertreterInnen der Wirtschafts‐ und tes oder zur Landwirtschaft wurden darüber hinaus Sozialpartner sowie von zivilgesellschaftlichen gezielt angefordert und speziell ausgewertet, um Gruppen bestand. Die Öffentlichkeit wurde durch auch hier Aussagen in der erforderlichen Detailtiefe eine öffentliche Auftakt‐ und Abschlussveranstal‐ treffen zu können. Es wurden alle wesentlichen Be‐ tung, einem Workshop und eine online‐ reiche für die Analyse bearbeitet und jeweils zu den Beteiligungsphase, in der Projektvorschläge einge‐ einzelnen angesprochenen Themen auch die über‐ bracht werden konnten, eingebunden. Die Termine geordneten Planungen und Vorgaben berücksich‐ der Sitzungen sowie die Dokumentation der Öffent‐ tigt. Grundsätzlich bestand das Problem, dass nicht lichkeitsarbeit liegen vor (s. Kap. 7). In Gesprächen alle zur Verfügung stehenden Daten auf den Regi‐ mit haupt‐ und ehrenamtlichen Expertinnen konn‐ onszuschnitt bezogen werden konnten, da sie nicht ten die gewonnen Erkenntnisse und Einschätzungen immer verbandsgemeindebezogen vorlagen. Daher auf den Prüfstand gestellt werden und erfuhren tlw. konnten teilweise nur allgemeine Trends, wie z.B. eine Korrektur. der allgemeine Fachkräftemangel, in die SWOT ein‐ bezogen werden, ohne die regionsspezifische Prob‐ Die Begleitung während der gesamten LILE‐ lemlage adäquat abbilden zu können. Erstellung erfolgte durch das Büro Grontmij, das auch die Evaluierungsaufgaben wahrgenommen Die zusammenfassende SWOT erfolgte weitgehend hat. Die Begleitung erfolgte in einem integrativen schlüssig aus der Analyse und konzentriert sich auf Prozess zwischen dem Lenkungsgremium, der Öf‐ die für die Region erkannten relevanten Themen. fentlichkeit und dem begleitenden Büro. Das Büro Sie erhebt nicht den Anspruch, die Gesamtheit aller übernahm dabei koordinierende Aufgaben und die Entwicklungen umfassend abzubilden. Gleichwohl Moderation bei den Veranstaltungen. Die in den Sit‐ wurde dem Aspekt Rechnung getragen, dass in ers‐ zungen erarbeiteten Inhalte wurden aufbereitet und ter Linie die wesentlichen Ansatzpunkte der Region zur Abstimmung im Lenkungsgremium vorgestellt. herauszuarbeiten sind, ungeachtet der Fördermög‐ Das Büro sprach zu den einzelnen Inhalten der LILE lichkeiten durch LEADER‐Mittel. Bei der Erarbei‐ Empfehlungen aus, die zusammen mit dem Gremi‐ tung wurden die Einschätzungen sowohl des Len‐ um diskutiert und auf deren Basis die Arbeit fortge‐ kungsgremiums als auch der AkteurInnen der Regi‐ setzt wurde. Eine Abstimmung grundlegender In‐ on berücksichtigt. halte mit der Öffentlichkeit fand insbesondere im Die Identifizierung und Priorisierung von Hand‐ Rahmen des öffentlichen Workshops zur SWOT, lungsbedarfen, die sich aus der SWOT ergeben, dem Leitbild und den Zielen der Handlungsfelder wurde zum einen durch Einbeziehung von wesentli‐ statt, darüber hinaus auch abschließend in der öf‐ chen Inhalten aus der Auftaktveranstaltung gewon‐ fentlichen Abschlussveranstaltung. nen. Dort wurden die AkteurInnen nach Stärken und Schwächen sowie Lösungsansätzen aus ihrer Sicht

23 Ergebnisse der Ex‐ante‐Evaluierung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

gefragt. Diese Aussagen wurden zum anderen noch sehr zahlreich und breit gefächert, was im Zu‐ durch Input des begleitenden Büros im Lenkungs‐ ge der Umsetzung möglicherweise einer weiteren gremium weiter vervollständigt und verfeinert. Das Konzentrierung bedarf. Die beiden anderen Hand‐ Büro agierte hier als Moderator und achtete in die‐ lungsfelder spiegeln konsequent die wichtigsten Be‐ sem Zusammenhang darauf, dass die Diskussionen reiche der Region, die es weiter zu entwickeln gilt, zu Handlungsbedarfen immer im Kontext zur Ana‐ wieder: Tourismus als besonders wichtiger Teil der lyse und SWOT erfolgten. Wirtschaftsstruktur und die Erhaltung der Land‐ schaft als wesentliche Lebensgrundlage. Ebenso Zu jedem Analysebereich wurden regionsspezifi‐ konsequent ist die Wahl des Querschnittthemas sche Handlungsbedarfe herausgearbeitet, wobei es Regionale Identität, da die Region noch ganz am den AkteurInnen auch um die Darstellung allgemei‐ Anfang der Zusammenarbeit steht und sich bewusst ner regionaler Bedarfe über den LEADER‐Ansatz ist, dass die Entwicklung einer regionalen Identität hinaus ging. Aufgrund der Kürze der Bearbeitungs‐ in allen Bereichen eine tragende Rolle spielen wird. zeit von zunächst geplanten 3,5 Monaten war eine vertiefende Diskussion über Prioritäten in den Be‐ Querschnittsziele aus den übergeordneten Pro‐ darfen nur unzureichend möglich, so dass der grammen werden insofern berücksichtigt, als Kli‐ Schwerpunkt der Entwicklungsstrategie auf der maschutz und Natur‐ und Umweltschutz als eigens Einbeziehung vieler Interessenslagen liegt. zu bearbeitende Ziele mit aufgenommen wurden. Das Querschnittsthema Barrierefreiheit wird bei Die identifizierten Handlungsbedarfe wurden in ein einzelnen Zielsetzungen explizit berücksichtigt, Leitbild und Entwicklungsziele umgesetzt und mit Gender und Nichtdiskriminierungsaspekte sind so‐ den AkteurInnen im Rahmen eines Workshops dis‐ wohl durch die Wahl der Formulierungen (z.B. „für kutiert. Auf dieser Grundlage wurden drei Hand‐ alle Generationen“ oder „Entwicklung einer Will‐ lungsfelder und ein Querschnittsthema identifiziert, kommenskultur“) als auch durch die Kriterien zur mit denen die Entwicklungsziele umgesetzt werden Auswahl der Projekte berücksichtigt. Als explizite können. Damit konnte ein grundlegender Konsens Querschnittthemen sind sie nicht genannt, von ei‐ über die Richtung der Strategie erreicht werden. ner Integration in alle Themenbereiche kann aber Die Entwicklungsziele sind weiter mit Teilzielen, die aufgrund der genannten Darlegungsweise ausge‐ teilweise thematisch zusammengefasst sind, unter‐ gangen werden. setzt. In die Formulierungen der Teilziele sind die Die Teilziele wurden durch die Formulierung von Anregungen aus der öffentlichen Auftaktveranstal‐ SMARTen Zielen operationalisiert und mit Indikato‐ tung ebenso eingeflossen wie die Ergebnisse der ren versehen, die es der Region leicht machen, die Diskussionen im Lenkungsgremium. Teil der Dis‐ Umsetzung ihrer Strategie zu überprüfen, wie es kussion war stets die Berücksichtigung des Mittelvo‐ auch im Evaluierungskonzept angedacht ist. Die lumens und der Fördermöglichkeiten über LEADER. Formulierung der operationalisierten Ziele beruht Für die AkteurInnen stand allerdings im Vorder‐ auf der Zuarbeit der AkteurInnen der Region, die grund, wichtige Problemlagen und daraus resultie‐ durch ihre Ideen und Projektvorschläge deutlich rende Lösungsansätze in der Strategie zu veran‐ gemacht haben, in welche Richtung die Teilziele zu kern. konkretisieren sind, damit sie in der Region umsetz‐ Strategien und Maßnahmen differenziert nach bar sind. Handlungsfeldern Insgesamt ist die Strategie als innovativ zu bezeich‐ Die Zusammenfassung der Ziele zu den Handlungs‐ nen, da sie durch Einbeziehung einer breiten Öffent‐ feldern spiegelt gut die wichtigsten Themen in der lichkeit entwickelt wurde. Dadurch konnten neue Region wieder. Der demografische Wandel mit sei‐ Ideen erzielt, AkteurInnen eingebunden und damit nen Auswirkungen auf die unterschiedlichen Berei‐ auch neue endogene Potentiale erschlossen wer‐ che der Daseinsvorsorge und des sozialen Miteinan‐ den. Auch die Erarbeitung eines gemeinsamen Leit‐ ders wurde aufgrund der Bevölkerungsprognose als bildes und regionaler Entwicklungsziele, mit denen das bestimmende Thema der nächsten Jahre identi‐ eine Verknüpfung von bisher isoliert behandelten fiziert. Da in der Region zu diesem Thema noch Themen erreicht wird, zeigt den Innovationsgehalt überwiegend Neuland betreten wird, sind die Ziele der Strategie. Dabei wird bereits durch die mögli‐

24 Ergebnisse der Ex‐ante‐Evaluierung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

chen Startprojekte deutlich, dass die Region einen geplanten Evaluierungen diesem Aspekt genügend sektorübergreifenden Ansatz verfolgt, da viele von Aufmerksamkeit geschenkt wird und ggf. Anpas‐ ihnen sowohl zu verschiedenen Entwicklungszielen sungen umgesetzt werden. als auch zu Handlungsfeldzielen von mehreren Handlungsfeldern beitragen. Der integrative Cha‐ Kommunikationskonzept zur Öffentlichkeitsar‐ rakter der Strategie wird insbesondere durch ver‐ beit schiedene Teilziele deutlich, die alle Generationen Ähnlich wie zum Punkt „Beteiligungs‐ und Koopera‐ berücksichtigen und die Teilhabe Aller anstreben. tionskonzept“ beschrieben, ist der Öffentlichkeits‐ arbeit ein besonderer Stellenwert beizumessen, um Beteiligungs‐ und Kooperationskonzept dem LEADER‐Ansatz zur Einbeziehung und Beteili‐ Die Region verfolgt als Kooperation mit einem Part‐ gung der Bevölkerung gerecht zu werden. Dies gilt ner außerhalb von Rheinland‐Pfalz die Zusammen‐ umso mehr, als davon auszugehen ist, dass die Be‐ arbeit mit der LEADER‐Region Eifel in Nordrhein‐ völkerung nach erstmaliger Anerkennung als LEA‐ Westfalen. DER‐Region besonders umfassend über LEADER und die dadurch entstehenden Möglichkeiten in‐ Darüber hinaus hat die Region weitere Kooperatio‐ formiert werden muss. nen angebahnt. Dabei handelt es sich um die im Südwesten an die Region angrenzende Region Vul‐ Die geplanten Maßnahmen durch regelmäßige Be‐ kaneifel. Diese beiden Kooperations‐Regionen lie‐ richterstattung, Newsletter, Homepage, Veranstal‐ gen alle im Naturraum Eifel, so dass von hochwerti‐ tungen, ggf. einer online‐Beteiligungsplattform gen Synergien zu vielen Themen zwischen den Re‐ usw. scheinen ausreichend, um die Bevölkerung gionen ausgegangen werden kann. Eine weitere an‐ über LEADER zu informieren. Auch hier sollte – wie gestrebte Kooperationsregion liegt in der östlich geplant ‐ durch die Evaluierung die Wirksamkeit der über den Rhein angrenzenden Region Rhein‐Wied Maßnahmen geprüft und rechtzeitig Anpassungen aufgrund der Kooperation der beiden Kurorte Bad vorgenommen werden. Breisig und Bad Hönningen. Vorteilhaft bei den Ko‐ operationen mit erfahrenen LEADER‐Regionen Eifel und Vulkaneifel ist, dass die Region Rhein‐Eifel über sie die Möglichkeit hat, von deren Erfahrungen mit LEADER zu profitieren und so auch zu einer effekti‐ veren Umsetzung der eigenen LILE beizutragen. Da sich die Region Rhein‐Eifel zum ersten Mal für LEADER bewirbt, sind sich die AkteurInnen darüber bewusst, dass besonderes Gewicht auf die Beteili‐ gung der AkteurInnen in der Region gelegt werden muss. Geplant sind hierzu Strukturen, die sich von Inhalten bestimmt in Form von themenbezogenen Arbeitsgruppen an die AkteurInnen wenden. Damit ist ein hohes Maß an Beteiligungsmöglichkeit gege‐ ben und es kann auch davon ausgegangen werden, dass die AkteurInnen damit aktiviert werden kön‐ nen, sich einzubringen. Denn über Themenbezo‐ genheit wird deutlich, wie Probleme vor Ort am ehesten gelöst werden können. Wichtig sind ergänzende Strukturen, die einen Aus‐ tausch zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen er‐ möglichen, um so Synergien und themenübergrei‐ fende Projektansätze systematisch erschließen zu können. Hierfür sind regelmäßige Regionalforen vorgesehen. Es ist besonders wichtig, dass in den

25 Ergebnisse der Ex‐ante‐Evaluierung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

5 Leitbild und Ent‐ 5.1. Leitbild und Entwick‐ wicklungsstrategie lungsziele In der SWOT‐Analyse (Kap. 2) wurde deutlich, dass Die Region Rhein‐Eifel hat sich ein Leitbild gegeben, in der Region Rhein‐Eifel einerseits Handlungsbe‐ das die Vision der regionalen Entwicklung bis zum darfe zum Ausbau der vorhandenen Stärken der Jahr 2020 und darüber hinaus darstellt. Das Leitbild Region, andererseits zur Bearbeitung von Schwach‐ beschreibt in Kernaussagen, wohin sich die Region punkten bestehen. Für die zielgerichtete Bearbei‐ entwickeln will und gibt das Selbstverständnis der tung dieser Bedarfe hat die Region eine Strategie regionalen AkteurInnen wieder. Damit bildet das entwickelt, die mittels eines Leitbildes und zu Hand‐ Leitbild die Grundlage für die regionale Entwick‐ lungsfeldern zusammengefassten Zielen beschreibt, lungsstrategie und ist maßgeblich für das regionale wie der angestrebte Zustand unter intensiver Betei‐ Handeln. ligung der AkteurInnen aus der Region erreicht wer‐ den soll. Das Leitbild, die Handlungsfelder mit den Zielen und das Kommunikations‐ und Beteiligungs‐ konzept werden im Folgenden vorgestellt.

Rhein‐Eifel – weltoffen und in der Region verwurzelt

Die Region spannt den Bogen zwischen ländlicher Umgebung mit hoher Lebensqualität und Internatio‐ nalität. Sie verbindet Tradition und europäische Offenheit zu einem neuen Lebensgefühl, das Bewohner‐ Innen und Gäste gleichermaßen schätzen, so dass die Region ein beliebter Wohn‐, Arbeits‐ und Erho‐ lungsort ist. Die regionale Wirtschaft profitiert von der guten Anbindung und dem hohen Naherholungswert der Re‐ gion. Sie ist breit aufgestellt und durch ein vielfältiges Arbeitsplatz‐ und Bildungsangebot charakterisiert, das hoch qualifizierte und angesehene Handwerker ebenso anzieht wie Fachkräfte der verschiedenen Branchen bis hin zur Industrie. Die Region ist ein beliebtes touristisches Ziel durch seine besonders vielfältige und naturnahe Land‐ schaft, die durch den Vulkanismus geprägt ist. Gäste und Erholungssuchende finden viele Erlebnisange‐ bote für Urlaub und Freizeit. Breitgefächerte Angebote von beschaulichen Rad‐ und Wandertouren, über Kur‐ und Wellnessangebote bis hin zu erlebnisorientierten Museen und dem Nürburgring sprechen viele Zielgruppen an, denen auf engem Raum viel Abwechslung zwischen dem Rhein und dem höchsten Punkt der Eifel geboten wird. Die Land‐ und Forstwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft und nutzt die vorhandenen Potenziale durch die Herstellung eines vielfältigen Angebots an regionalen Pro‐ dukten. Die Menschen in der Region schätzen und unterstützen aktiv die Erhaltung ihrer Landschaft auch durch umweltbewusstes Verhalten. Die Region ist neue Heimat für Menschen aller Länder und Kulturen geworden, die schätzen, dass Tradi‐ tion in vielen Vereinen gelebt und neue Akzente gerne aufgenommen werden. Der Wohnraum und das Umfeld in den Städten und Dörfern sind an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Generationen ange‐ passt, ebenso die Versorgungsstrukturen. Familien finden hier gute Voraussetzungen. Dabei konnte der ländliche Charakter mit kleinen Orten und wenigen aber starken Zentren erhalten werden.

Zur Umsetzung des Leitbildes wurden drei Hand‐ Teilziele entwickelt, die im regionalen Kontext be‐ lungsfelder und ein Querschnittsthema auf der arbeitet werden können (s.u.). Die Handlungsfelder Grundlage der zusammenfassenden SWOT und der spiegeln die wesentlichen Entwicklungsziele der Bedarfsanalyse entwickelt. Jedem Handlungsfeld Region für die Förderperiode bis 2020 wieder. Im wurde ein Entwicklungsziel zugeordnet und dazu Folgenden werden zunächst die Entwicklungsziele

26 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

und die Grundzüge der Entwicklungsstrategie dar‐ durch Qualifizierungsangebote und Stärkung der gestellt. Im anschließenden Kapitel werden die zu‐ Vernetzung der Wirtschaft. Dadurch werden ein geordneten Handlungsfelder und Ziele zur Umset‐ weiterhin breit gefächertes Angebot an Arbeitsplät‐ zung der Entwicklungsziele erläutert. zen und eine gute Quote bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen gefördert. Entwicklungsziele Konsequenterweise wird mit dem dritten Entwick‐ Prägend für die Umsetzung der Strategie und prä‐ lungsziel“ Erhalt und Entwicklung der besonderen gend für die Arbeit in der Region ist die Entwicklung landschaftlichen Potenziale“ eine wesentliche einer regionalen Identität. Sie ist die Grundlage für Grundlage für die Entwicklung der Region aufgegrif‐ ein gemeinsames, vernetztes Handeln der Akteu‐ fen. Die Vielfalt und die hohe Biodiversität sollen rInnen und damit Voraussetzung für die zielgerich‐ durch verschiedene Maßnahmen zum Klimaschutz tete und nachhaltige Umsetzung der Strategie. Die und durch die Pflege wertvoller Biotope erhalten Entwicklung einer regionalen Identität ist somit werden. Das Ergebnis ist ein nachvollziehbarer Bei‐ Grundlage und Teil aller anderen Entwicklungsziele. trag zum Klimaschutz, u.a. durch einen erhöhten Mit dem Entwicklungsziel „Anpassung an den de‐ Anteil an E‐Mobilität, und nachhaltig gesicherte Bio‐ mografischen Wandel“ wird dem zu erwartenden topstrukturen. Deren Pflege kann auch zu einer Ein‐ deutlichen Bevölkerungsschwund und den damit kommenssteigerung in der Land‐ und Forstwirt‐ einhergehenden Verschiebungen in der Altersstruk‐ schaft beitragen, wo möglich, soll das Prinzip tur entsprochen. Die Region stellt sich damit vo‐ „Schutz durch Nutzung“ angewandt werden. Au‐ rausschauend den notwendigen Entwicklungen, um ßerdem soll vor allem die Landwirtschaft auch in die Region als attraktiven Wohnort zu erhalten bzw. anderer Weise bei einer zukunftsfähigen Ausrich‐ bedarfsgerecht anzupassen sowie angepasste, neu‐ tung durch Vernetzung mit anderen Wirtschaftsbe‐ artige und nachhaltige Angebote der Daseinsvor‐ reichen unterstützt werden und Teil von neuen regi‐ sorge zu erarbeiten. Grundlage ist ein gesteigertes onalen Wertschöpfungsketten werden. Dies wird Verständnis für zu erwartende Veränderungen in unterstützt durch ein verbreitertes Angebot an Bil‐ der Bevölkerung, das sich u.a. durch neue Vernet‐ dungsangeboten zu Themen aus der Land‐ und zungen und Zusammenarbeitsformen ausdrückt. Forstwirtschaft.

Das Entwicklungsziel „Ausbau des Landschaftserle‐ Einbeziehung übergeordneter Programme und bens und der regionalen Wirtschaftsstrukturen“ Planungen greift die Grundlagen der Wirtschaft der Region auf, Die regionale Entwicklungsstrategie der Region die es zukunftsfähig weiter zu entwickeln bzw. zu Rhein‐Eifel greift Vorgaben und Ansätze aus vorlie‐ stabilisieren gilt. Im Tourismus als wichtiges wirt‐ genden überregionalen (EU‐ und Bundesebene) und schaftliches Standbein ist das Ziel, mehr Angebote regionalen (Landesebene) Entwicklungsprogram‐ in der Gastronomie und in den Beherbergungen zu men und Planungen auf. Folgende Konzepte sowie schaffen sowie neue Zielgruppen durch besondere deren Ziele und Leitbilder sind ausgewertet und be‐ Angebote zu erschließen. Dies ist verknüpft mit der achtet worden: verbesserten Nutzbarkeit des landschaftlichen und kulturellen Potenzials der Region. Dazu gehört die Über den Multifonds‐Ansatz des ESI‐Fonds werden Erarbeitung eines touristischen Profils zur Vermark‐ im Rahmen von ELER, EFRE und ESF Beiträge zu tung der Region. Dadurch sollen erhöhte Gästezah‐ nahezu allen 11 thematischen Zielen geleistet, ins‐ len erreicht werden und neue bzw. verbesserte An‐ besondere zum Klima‐ und Umweltschutz, zur le‐ gebote vor allem im Bereich Wandern und Radfah‐ benslangen Bildung, zur Nachhaltigkeit im Verkehr ren entstehen. Dies unterstützt die Wirtschaft auch und zur Verbesserung der Barrierefreiheit. Die regi‐ in anderen Bereichen, da eine attraktive Region ein onale Strategie deckt im Rahmen der ELER‐VO, die weicher Standortfaktor ist. Außerdem gilt es, die die Verbesserung der ländlichen Infrastruktur, der gut aufgestellte Wirtschaft durch begleitende Maß‐ Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung so‐ nahmen zu unterstützen. Wichtiges Ziel ist, den Ar‐ wie die Regionalförderung als Hauptinhalt hat, na‐ beitskräften in allen Bereichen der Wirtschaft at‐ hezu alle Prioritäten ab (BMWI, o.J.,a). Hierzu gehö‐ traktive Arbeits‐ und Ausbildungsplätze zu bieten ren Priorität 1 (Wissenstransfer und Innovation in

27 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Land‐ und Forstwirtschaft), Priorität 2 (Wettbe‐ satz der Zusammenarbeit, der vor allem in der Aus‐ werbsfähigkeit der Landwirtschaft und nachhaltiger wahl des Querschnittsthemas „Entwicklung einer Forstwirtschaft), Priorität 3 (die Vermarktung von regionalen Identität“ zum Ausdruck kommt. Agrarerzeugnissen und Tierschutz), Priorität 4 Des Weiteren ist auch die Erarbeitung der Regiona‐ (Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung len Entwicklungsstrategie innovativ. Es wurde ein von Ökosystemen), und Priorität 6 (Inklusion, Ar‐ sehr breiter und beteiligungsorientierter Prozess mutsbekämpfung und wirtschaftliche Entwicklung). durchgeführt (s. Kap. 7). Hervorzuheben ist die Vor‐ Des Weiteren werden Beiträge zu den Wachstums‐ gehensweise, online Beteiligungsmöglichkeiten zu ideen der „Europa 2020“‐Strategie geleistet schaffen, da damit auch Personenkreise erschlossen (Europäische Kommission, o.J.) sowie zu allen the‐ wurden, die nicht an den angebotenen öffentlichen matischen Punkten der „Partnerschaftsvereinba‐ Veranstaltungen teilnehmen konnten. Mit dieser in‐ rung“ zwischen der EU und Deutschland (BMWI, novativen Herangehensweise konnten neue Ideen o.J.,b). Aussagen und Inhalte übergeordneter regio‐ erzielt, AkteurInnen eingebunden und damit auch naler Programme des Landes Rheinland‐Pfalz wie weitere endogene Potentiale erschlossen werden. LEP IV, RROP, EULLE und die Tourismusstrategie Für die Region innovativ ist vor allem das Entwick‐ 2015 wurden in die Entwicklungsstrategie der Regi‐ lungsziel „Anpassung an den demografischen Wan‐ on Rhein‐Eifel integriert. del“, da die Auswirkungen des demografischen Wandels bisher kaum spürbar waren und nun vor‐ Horizontale Aspekte sorgend die Initiative ergriffen wird. Auch mit der Die Entwicklungsstrategie berücksichtigt die hori‐ stärkeren Verknüpfung von Tourismus – im Sinne zontalen Aspekte Gender Mainstreaming, Klima‐ einer attraktiven Erholungslandschaft – und Wirt‐ schutz, Umwelt‐ und Naturschutz grundsätzlich in schaft zur gegenseitigen Stärkung ist für die Region allen Zielen der Handlungsfelder und des Quer‐ ein neuer Weg eingeschlagen worden. Bei der Erhal‐ schnittthemas (s. u.). Darüber hinaus werden die tung und Entwicklung der Landschaft die Land‐ und Aspekte Klimaschutz und Umwelt‐ und Naturschutz Forstwirtschaft verstärkt einzubinden und in der Be‐ besonders im Handlungsfeld „Natur und Land‐ völkerung das Bewusstsein für die Leistungen auf‐ schaft“ und der Aspekt Gender Mainstreaming be‐ zuzeigen, die die beiden größten Flächennutzer da‐ sonders im Handlungsfeld „Wohnen und Leben“ zu beitragen, ist ebenso eine neuartige, integrative (Soziales Miteinander) sowie „Entwicklung einer Herangehensweise an die Entwicklung der Region. Regionalen Identität“ einbezogen. Für das soziale Miteinander im Handlungsfeld „Wohnen und Le‐ Integrativer Charakter ben“ soll speziell auch der Austausch zwischen den Unter dem integrativen Charakter der Entwick‐ Kulturen und Generationen unterstützt werden, was lungsstrategie wird einerseits die Integration im den integrativen Charakter der Entwicklungsstrate‐ Sinn der Teilhabe aller Menschen (vgl. horizontale gie unterstreicht. Hier ist auch die Teilhabe aller Aspekte oben) und weiterhin ein Menschen formuliert, womit Inklusion als selbstver‐ sektorübergreifender Ansatz verstanden, indem ständlicher Bestandteil des Miteinanders verstan‐ Projekte zu verschiedenen Entwicklungszielen als den wird. auch zu Handlungsfeldzielen von mehreren Hand‐ Das EU‐Querschnittsziel „Chancengleichheit, Nicht‐ lungsfeldern beitragen. Diskriminierung und Gleichstellung von Männern Insgesamt tragen zahlreiche Projekte aus dem und Frauen“ ist generell bei der Auswahl von Projek‐ Handlungsfeld „Natur und Landschaft“ immer auch ten und Maßnahmen zu berücksichtigen (s. Kap. zur Förderung des Tourismus bei. Projektansätze 10). In der Region sind bereits zahlreiche Initiativen aus dem Handlungsfeld „Wohnen und Leben“ ha‐ zu Kooperation und Vernetzung verankert. Diese ben stets auch die Teilhabe aller Menschen zum Ziel werden weiterhin gefördert und fortgeführt. (Integration und Inklusion). Auch die ausgewählten Startprojekte der Region Rhein‐Eifel zeigen diesen Innovativer Charakter sektorübergreifenden Ansatz anschaulich (s. Der innovative Charakter der Entwicklungsstrategie Kap. 6). zeigt sich in einem für die Region innovativen An‐

28 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Zum integrativen Charakter der Strategie gehört ter differenziert ist. Die Teilziele spiegeln die in der weiterhin, dass Synergien mit anderen Förderpro‐ SWOT herausgearbeiteten Bedarfe wider, die the‐ grammen genutzt werden sollen. Daher sind auch matisch zusammengefasst den Handlungsfeldern vom LEADER‐Programm unabhängige Handlungs‐ zugeordnet wurden. Mit dieser Zusammenfassung ziele mit dargestellt, deren Erreichung mit anderen kommt zum Ausdruck, dass zwar jedes Teilziel für zur Verfügung stehenden Programmen unterstützt sich eine Wirkung auf die regionale Entwicklung ent‐ werden soll. Hier spielt im Bereich „Wirtschaft“ der faltet, jedoch durch das Zusammenspiel mehrerer EFRE, aber auch der ESF eine große Rolle, im Be‐ Ziele das regionale Handeln eine strategische Di‐ reich „Tourismus“ werden spezifische Förderpro‐ mension erreichen kann. gramme zu prüfen sein. Im Bereich Natur und Land‐ Die Teilziele sind wiederum mit Handlungszielen un‐ schaft sind neben LEADER insbesondere tersetzt, die die Umsetzung der Ziele konkretisieren Mainstreammaßnahmen aus dem Entwicklungs‐ und die operationalisiert sind, ohne die nötige Of‐ programm EULLE sowie die Bodenordnung adres‐ fenheit in der Ausrichtung während des Prozesses siert. im Förderzeitraum aus dem Auge zu verlieren. Den Handlungszielen sind Indikatoren zugeordnet, die die Grundlage für die Evaluierung darstellen (s. Kap. 5.2. Inhaltliche und organisa‐ 13). torische Strategien und Im Folgenden werden die Handlungsfelder inklusive Maßnahmen nach Hand‐ der jeweiligen Teilziele und Handlungsziele darge‐ lungsfeldern stellt. Eine Übersicht über die Handlungsfelder und die Teilziele zeigt die folgende Abbildung (s. auch Wie dargestellt, ist jedes Entwicklungsziel einem Anhang 4). Handlungsfeld zugeordnet, das durch Teilziele wei‐ Abbildung 3: Überblick über die Handlungsfelder und Teilziele

Quelle: eigene Darstellung

29 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

schaffen und dadurch neue Vernetzungen zwischen 5.2.1. Querschnittziel: Entwicklung den AkteurInnen zu fördern. Damit einher geht die einer regionalen Identität Stärkung des sozialen Miteinanders durch Ehrenamt Das Querschnittziel Entwicklung einer regionalen und Vereinswesen sowie die Einbeziehung von Kin‐ Identität durchdringt alle anderen Handlungsfelder. dern, Jugendlichen und älteren Menschen. Außer‐ Bei der Umsetzung wird daher jedes Projekt auch dem sollen gezielt NeubürgerInnen stärker einbe‐ darauf überprüft, ob bzw. inwieweit es zu diesem zogen werden. Ziel beiträgt (s. Kap. 10). Damit ist dieses Ziel ein Der sichtbarsten Auswirkung des demografischen Grundprinzip bei der Umsetzung der regionalen Wandels – dem Leerstand – soll durch innovative Strategie und bildet die Basis des gemeinsamen Ideen zur Wiedernutzung leerstehender Gebäude Handelns der AkteurInnen. als Wohnraum begegnet werden. Wichtig für den ländlichen Raum ist die Mobilität, um vorhandene 5.2.2. Handlungsfeld Wohnen und Angebote erreichen zu können. Hier sollen in Ergän‐ Leben zung zum bestehenden ÖPNV alternative Angebo‐ Im Handlungsfeld Wohnen und Leben liegt der Fo‐ te entwickelt werden. Des Weiteren sollen die wich‐ kus auf der Anpassung der Wohn‐ und Lebensbe‐ tigen Bereiche der örtlichen Nahversorgung sowie dingungen hinsichtlich des demografischen Wan‐ die Gesundheitsversorgung inklusive der Pflege dels. Basis ist, dafür zunächst ein Bewusstsein zu durch dezentrale Angebote bearbeitet werden.

Tabelle 1: Ziele im Handlungsfeld Wohnen und Leben

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum Entwicklungsziel: Anpassung an den demografischen Wandel

Förderung der Bewusstseins‐ Durchführung von mind. 3 Maßnah‐ Anzahl Maßnahmen 3 im Förder‐ bildung bezüglich der Auswir‐ men bis 2020 zur Sensibilisierung be‐ zeitraum kungen des demografischen züglich des demografischen Wandels Wandels

Entwicklung neuer Formen der Durchführung von mind. 2 Maßnah‐ Anzahl Maßnahmen 2 im Förder‐ Zusammenarbeit men zur Entwicklung von Synergieef‐ zeitraum fekten durch interkommunale Zu‐ sammenarbeit Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekt 1 bis 2018 Aktivierung von Bürgerengagement Lebenswerte Orte

Entwicklung von Konzepten Durchführung von mind. 2 Projekten Anzahl Projekte 2 bis 2018 zur überörtlichen zur Sensibilisierung zum Thema Leer‐ Leerstandsbewältigung und stand und Siedlungsentwicklung Siedlungsentwicklung Entwicklung 1 Konzepts für ein Anzahl Konzept 1 bis 2017 Anreizsystem zur Nutzung des Wohn‐ raums in Ortskernen insbesondere durch junge Menschen und Familien Umsetzung des Anreizsystems zur Anzahl Gemeinden 5 im Förder‐ Nutzung des vorhandenen Wohn‐ zeitraum raums in Ortskernen insbesondere durch junge Menschen und Familien in mind. 5 Gemeinden Durchführung von mind. 2 Projekten Anzahl Projekte 2 im Förder‐ zur Entwicklung neuer attraktiver zeitraum Wohnformen für alle Generationen

30 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Soziales Miteinander

Stärkung des sozialen Mitei‐ Förderung von mind. 5 Projekten zur Anzahl Projekte 5 im Förder‐ nanders, insbesondere des generationenübergreifenden zeitraum Vereinswesens und des Ehren‐ Wohnumfeldentwicklung amts Durchführung von mind. 3 Projekten zur Anzahl Projekte 3 im Förder‐ Förderung der Interaktion und Netz‐ zeitraum werkbildung Förderung von mind. 5 Projekten zur Anzahl Projekte 5 im Förder‐ Unterstützung der Arbeit von Ehren‐ zeitraum amtlichen Durchführung von mind. 5 Projekten zur Anzahl Projekte 5 im Förder‐ Schaffung von Treffpunkten für alle Ge‐ zeitraum nerationen Förderung von mind. 3 Projekten mit Anzahl Projekte 3 im Förder‐ Schwerpunkt Einbeziehung und Beteili‐ zeitraum gung von Kindern und Jugendlichen Entwicklung und Umsetzung Durchführung von 5 Aktionen im För‐ Anzahl Aktionen 5 im Förder‐ einer Willkommenskultur für derzeitraum zur Förderung der Einbe‐ zeitraum NeubürgerInnen ziehung von NeubürgerInnen und Men‐ schen mit Migrationshintergrund Mobilität

Entwicklung alternativer Erstellung eines regionalen Konzeptes Anzahl Konzept 1 bis 2018 Mobilitätsangebote für alle Al‐ für alternative Mobilitätsmöglichkeiten tersgruppen und ‐formen Durchführung von mind. 3 Projekten zur Anzahl Projekte 3 im Förder‐ Entwicklung und Umsetzung alternati‐ zeitraum ver Mobilitätsangebote im Förderzeit‐ raum Gesundheitsversorgung bedarfsgerechte Anpassung Entwicklung und Umsetzung 1 Kon‐ Anzahl Konzept 1 bis 2018 der haus‐, fach‐ und notärztli‐ zepts zur Verbesserung der notärztli‐ chen Versorgung chen Versorgung und Erstversorgung in der Region

Entwicklung 1 Strategie zur Sicherung Anzahl Konzept 1 bis 2018 der hausärztlichen Versorgung in der Region Entwicklung und Umsetzung von 2 Pro‐ Anzahl Projekte 2 im Förder‐ jekten, die zur wohnortnahen Versor‐ zeitraum gung mit hausärztlichen Leistungen führen Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekte 1 im Förder‐ Entwicklung und Umsetzung von er‐ zeitraum gänzenden Strukturen der hausärztli‐ chen Versorgung Ausbau und bedarfsgerechte Erstellung 1 Konzepts zur Qualifizierung Anzahl Konzept 1 bis 2018 Anpassung im Pflegebereich von ehrenamtlichen Personen für niedrigschwellige Angebote in der häus‐ lichen Betreuung Durchführung von mind. 10 Qualifizie‐ Anzahl Qualifizie‐ 10 im Förder‐ rungsangeboten für ehrenamtliche Per‐ rungen zeitraum sonen für niedrigschwellige Angebote in der häuslichen Betreuung Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekt 1 im Förder‐ Entwicklung und Umsetzung von Be‐ zeitraum treuungs‐, Tagespflege‐ und Pflegean‐ geboten für Ältere

31 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Gesundheitsversorgung

Förderung von regionalen Prä‐ Umsetzung des DLR‐Konzepts zur ge‐ Anzahl Schulen 5 im Förder‐ ventionsangeboten für alle sunden Schulverpflegung in mind. 5 zeitraum Generationen Schulen Konzipierung und Umsetzung mind. 1 Anzahl Projekt 1 im Förder‐ Projekts zur Erhaltung der Selbststän‐ zeitraum digkeit von älteren und behinderten Menschen Nahversorgung

Entwicklung von angepassten Durchführung von mind. 3 Projekten zur Anzahl Projekte 3 im Förder‐ Modellen für die Nahversor‐ Erhaltung und Weiterentwicklung von zeitraum gung Nahversorgungsstrukturen im Förder‐ zeitraum Quelle: eigene Darstellung 5.2.3. Handlungsfeld Tourismus und Zum anderen sollen in diesem Handlungsfeld Rah‐ Wirtschaft menbedingungen zur Unterstützung der guten wirt‐ schaftlichen Ausgangslage optimiert werden. Diese Im Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft wird reichen von der technischen Infrastruktur (Breit‐ zum einen der wirtschaftlich wichtige Bereich des band) bis zur Unterstützung von Vernetzungsstruk‐ Tourismus bearbeitet. Hier stehen die Kooperation turen und Qualifizierungsmaßnahmen für Fachkräf‐ der touristischen Aktivitäten sowie ein regionales te und Begleitung von Menschen in der Berufsorien‐ Marketing im Fokus. Des Weiteren gilt es, die vor‐ tierungsphase. Ein weiterer Schwerpunkt ist, die handenen Potenziale besser zu vermarkten und die Ausbildungsberufe für SchulabgängerInnen attrak‐ touristische Infrastruktur zu optimieren. Durch Qua‐ tiv zu machen sowie die Zusammenarbeit mit Hoch‐ lifizierung der Beherbergung und der Gastronomie schulen. sollen die Gästezahlen gesteigert werden.

Tabelle 2: Ziele im Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum Entwicklungsziel: Ausbau des Landschaftserlebens und der regionalen Wirtschaftsstrukturen

Tourismus

Ausbau der Nutzung des land‐ Durchführung von mind. 3 Projekten Anzahl Projekte 3 im Förder‐ schaftlichen, kulturhistorischen zur Inwertsetzung landschaftlicher Be‐ zeitraum und kulturellen Potenzials sonderheiten und Förderung des geo‐ touristischen Potentials Durchführung von mind. 3 Projekten Anzahl Projekte 3 im Förder‐ zur Inwertsetzung kulturhist. Beson‐ zeitraum derheiten Durchführung von mind. 2 Projekten Anzahl Projekte 2 im Förder‐ zur Verbindung von Kunst und Land‐ zeitraum schaft Gemeinsame touristische Ver‐ Durchführung von mind. 5 Projekten Anzahl Projekte 5 im Förder‐ marktungsinitiativen zur touristischen Vermarktung der Re‐ zeitraum gion nach innen und außen Konzept für eine optimierte Nutzung Anzahl Konzept 1 im Förder‐ sowie bessere Vermarktung touristi‐ zeitraum scher Angebote in der Region Verknüpfung vorhandener An‐ Entwicklung und Umsetzung von Anzahl Angebote 4 im Förder‐ gebote und Schaffung mind. 4 neuen touristischen Angebo‐ zeitraum barrierefreier Angebote ten durch Vernetzung vorhandener Angebote, insbesondere unter Berück‐ sichtigung der Barrierefreiheit

32 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Tourismus

Ausbau und Qualifizierung des Durchführung von mind. 2 Projekten Anzahl Projekte 2 bis 2018 Radwegenetzes und der Rad‐ zur Umsetzung von E‐Bike‐Routen infrastruktur Mind. 3 Lückenschlüsse zur Optimie‐ Anzahl Lücken‐ 3 im Förder‐ rung des vorhandenen regionalen schlüsse zeitraum Radwegenetzes Mind. 2 Projekte zur Verbesserung der Anzahl Projekte 2 bis 2018 Radinfrastruktur Attraktivierung des Wander‐ Durchführung von mind. 3 Projekten Anzahl Projekte 3 im Förder‐ wegenetzes zur Attraktivierung und Verbesserung zeitraum des Wanderwegenetzes im Förderzeit‐ raum Ausbau und Qualifizierung Be‐ Durchführung von mind. 3 Modernisie‐ Anzahl Projekte 3 im Förder‐ herbergung und Gastronomie rungen in Beherbergungs‐ und zeitraum Gastronomiebetrieben, möglichst barrierefrei Durchführung von mind. 3 Projekten Anzahl Projekte 3 im Förder‐ zur Ergänzung des Beherbergungs‐ zeitraum angebotes in Verbindung mit Wander‐ / Radwanderwegen, möglichst barrierefrei Entwicklung eines Beratungskonzep‐ Anzahl Konzepte 1 bis Ende tes (Bausteine) für die Qualifizierung 2016 touristischer Betriebe Durchführung von mind. 10 Beratun‐ Anzahl Beratungen 10 im Förder‐ gen für touristische Betriebe zeitraum Wirtschaft

Zusammenarbeit mit Hoch‐ Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekt 1 Im Förder‐ schulen Zusammenarbeit mit Hochschulen zeitraum

Ausbau der Breitbandversor‐ Durchführung einer Maßnahme zur Anzahl Maßnahme 1 bis Ende gung Ermittlung des Bedarfs an Breitband‐ 2016 Lückenschlüssen in Abstimmung mit den Nutzern (Bürger, Wirtschaft etc.) Durchführung von 1 Projekt zum Aus‐ Vorhandensein flä‐ 1 im Förder‐ bau der flächendeckenden Breitband‐ chendeckendes Netz zeitraum versorgung auf mind. 50 Mbit/sec Stärkung der regionalen Wirt‐ Planung und Durchführung von mind. 1 Anzahl Projekt 1 bis 2018 schaftsstruktur Projekt bzw. geeigneter Maßnahmen zur Erhöhung der Ausbildungsquote Unterstützung der Kooperation und Anzahl Maßnahmen 2 bis 2018 Vernetzung regionaler Unternehmen durch mind. 2 Vernetzungs‐ Maßnahmen Förderung von mind. 5 Existenzgrün‐ Anzahl Existenz‐ 5 im Förder‐ dungen gründungen zeitraum Förderung von Qualifizierungs‐ Entwicklung und Durchführung von Anzahl Angebot 1 im Förder‐ angeboten mind. 1 Qualifizierungsangebot für zeitraum Fachkräfte Entwicklung und Durchführung von Anzahl Projekt 1 im Förder‐ mind. 1 Projekt zur besseren Betreu‐ zeitraum ung junger Menschen in der Berufs‐ orientierungsphase

Quelle: eigene Darstellung

33 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Wirtschaftswegen erarbeitet. Neben den erforderli‐ 5.2.4. Handlungsfeld Natur und Land‐ chen kommunalen Mitteln (ggfs. unter Einbezie‐ schaft hung von Beiträgen der Jagdgenossenschaften) be‐ Das Handlungsfeld Natur und Landschaft umfasst steht auch die Möglichkeit der Förderung im Rah‐ vier verschiedene Bereiche, die alle auf ihre Art am men von EULLE. In LEADER Regionen wird dabei Erhalt und der Entwicklung der Kulturlandschaft ein um 10 % höherer Fördersatz gewährt, dieser sowie der Nutzung deren Potenziale ihren Anteil sollte bei Wegebaumaßnahmen außerhalb der Bo‐ haben. Im Bereich der Land‐ und Forstwirtschaft denordnung in der Region Rhein‐Eifel zur Anwen‐ sollen infrastrukturelle Voraussetzungen sowie Bil‐ dung kommen. dung und Vernetzung gefördert werden. Eine Diver‐ Auch im Bereich Naturschutz soll über Umweltbil‐ sifizierung der Landwirtschaft soll vor allem über ei‐ dungsprojekte Bewusstseinsbildung für die Kultur‐ ne die Produktion und Vermarktung regionaler Pro‐ landschaft erfolgen und spezifische Maßnahmen dukte erfolgen, für die im Weiteren auch eine Be‐ zum Artenschutz und der Biotopvernetzung erfol‐ wusstseinsbildung über geeignete Maßnahmen gen. (z.B. Lernort Bauernhof) erfolgen soll. Auch wenn sie nicht dem LEADER‐Fördersatz unterliegen, stel‐ Im Bereich Klimaschutz gilt es, bereits begonnene len die ländliche Bodenordnung mit ihrem integra‐ Aktivitäten im Rahmen bestehender Klimaschutz‐ len Ansatz und der Wirtschaftswegebau geeignete konzepte auf regionaler Ebene zu vereinen und vor begleitende Instrumente dar. Im Auftrag des Land‐ allem die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer wirtschaftsministeriums wurde auch in der Region‐ Energien voranzutreiben. Eifel im Jahr 2013 durch das DLR ein Konzept über den Bedarf und die Prioritären des Ausbaus von Tabelle 3: Ziele im Handlungsfeld Natur und Landschaft

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum Entwicklungsziel: Ausbau des Landschaftserlebens und der regionalen Wirtschaftsstrukturen

Naturschutz

Sicherung und Pflege von Na‐ Durchführung von mind. 3 Projekten Anzahl Projekte 3 im Förder‐ tur und Kultur‐Landschaft zum Schutz und zur Entwicklung von zeitraum besonderen Biotoptypen Land‐ und Forstwirtschaft

Verbesserung der land‐ und Durchführung von Projekten zur Ver‐ forstwirtschaftlichen Bewirt‐ besserung der land‐ und forstwirt‐ schaftungsstrukturen und des schaftlichen Bewirtschaftungsstruktu‐ ren und des Wegebaus (ELER) Wegebaus Entwicklung eines regionalen, konzep‐ Anzahl Konzepte 1 bis 2018 tionellen Ansatzes für den Umgang mit Starkregen‐ und Hochwasserereignis‐ sen Durchführung von mind. 2 Projekten Anzahl Projekte 2 im Förder‐ zur Lösung von Problembereichen zeitraum durch Starkregen‐ und Hochwasserer‐ eignisse Diversifizierung der Landwirt‐ Durchführung von mind. 1 Maßnahme Anzahl Maßnahme 1 bis 2017 schaft zur Sensibilisierung zur Erzeugung und Vermarktung regionaler Produkte

Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekte 1 im Förder‐ Erzeugung und Vermarktung regiona‐ zeitraum ler Produkte im Förderzeitraum

34 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Land‐ und Forstwirtschaft

Entwicklung und Unterstüt‐ Durchführung 1 Maßnahme zur Ent‐ Anzahl Maßnahme 1 bis 2018 zung von Maßnahmen zur wicklung von Praxislösungen im Aus‐ Verminderung des Wildbe‐ tausch von JägerInnen, LandwirtInnen etc. stands Durchführung von 3 Projekten zur Un‐ Anzahl Projekte 3 im Förder‐

terstützung der Schaffung von struktu‐ zeitraum rellen Voraussetzungen für die Ver‐ marktung von Wildfleisch in der Region Umweltbildung

Förderung und Ausbau von Entwicklung und Umsetzung von Anzahl Projekte 3 im Förder‐ Lern‐ und Erlebnisangeboten mind. 3 Projekten zur Vermittlung des zeitraum aus dem Bereich Land‐ und Beitrags der Land‐ und Forstwirtschaft zur Kulturlandschaft und dem Schutz Forstwirtschaft und natürliche natürlicher Lebensgrundlagen Lebensgrundlagen Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekte 1 bis 2018 Sensibilisierung für regionale Produkte Klimaschutz

Verbesserung des Klimaschut‐ Durchführung von mind. 2 Projekten Anzahl Projekte 2 bis 2018 zes zur Bewusstseinsbildung zum Thema Klimaschutz

Entwicklung von 1 umsetzungsorien‐ Vorhandensein Kon‐ 1 bis 2018 tierten regionalen Klimaschutzkonzept zept bis 2018 Unterstützung von mind. 3 Projekten Anzahl Projekte 3 im Förder‐ zum Ausbau der Erzeugung und Nut‐ zeitraum zung EE in der Region im Förderzeit‐ raum Förderung der E‐Mobilität Förderung von mind. 2 Projekten zur Anzahl Projekte 2 im Förder‐ Ausweitung der Nutzung von E‐ zeitraum Fahrzeugen Quelle: eigene Darstellung gruppe pro Handlungsfeld vorgesehen. Sie unter‐ stützen die Umsetzung der Ziele in den Handlungs‐ 5.3. Beteiligungs‐ und Koope‐ feldern, die Vernetzung von AkteurInnen sowie die rationskonzept, Kommu‐ Entwicklung und Umsetzung von Projekten. nikationskonzept zur Öf‐ Die Arbeitsgruppen stehen allen Interessierten und fentlichkeitsarbeit somit allen BürgerInnen sowie Gebietskörperschaf‐ ten, die in der LEADER‐Kulisse ansässig bzw. für sie Beteiligungskonzept zuständig sind, offen. Da sich die Region Rhein‐Eifel zum ersten Mal für Neben den Arbeitsgruppen können weitere Formen LEADER bewirbt, wird ein besonderes Gewicht auf der Beteiligung bei Bedarf und befristet eingesetzt die Beteiligung der AkteurInnen in der Region ge‐ werden. legt. Geplant sind hierzu Strukturen, die sich in Form Jährlich soll ein öffentliches Regionalforum stattfin‐ von themenbezogenen Arbeitsgruppen an die Ak‐ den, zu dem der/die LAG‐Vorsitzende alle Arbeits‐ teurInnen wenden. gruppen und alle BürgerInnen einlädt. Das Regio‐ Bei Bedarf werden durch die Steuerungsgruppe nalmanagement und AkteurInnen berichten über thematische Arbeitsgruppen einberufen, in denen den Umsetzungsstand und diskutieren themen‐ regionale AkteurInnen bestimmte Themen zur Um‐ übergreifende Belange und Projekte. Darüber hin‐ setzung der LILE bearbeiten. Es ist eine Arbeits‐ aus sollen weitere engagierte BürgerInnen zur Mit‐ arbeit und für neue Projekte ermuntert werden.

35 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Weiterhin will die Region auch ein Online‐ umfassend über LEADER und die dadurch entste‐ Beteiligungsportal einrichten, um den Austausch in henden Möglichkeiten informiert werden muss. der Region zu fördern und nachhaltig zu unterstüt‐ Die geplanten Maßnahmen durch regelmäßige Be‐ zen. richterstattung, Newsletter, Homepage, Veranstal‐ tungen und einer geplanten Online‐Beteiligungs‐ Kooperationskonzept plattform scheinen ausreichend, um die Bevölke‐ Die Region verfolgt als Kooperation mit einem Part‐ rung über LEADER zu informieren. Im Rahmen der ner außerhalb von Rheinland‐Pfalz die Zusammen‐ vorgesehenen Evaluierungen sollte geprüft werden, arbeit mit der NRW‐LEADER‐Region Eifel. Durch ob die geplanten Maßnahmen wirksam sind oder die räumliche Nähe der beiden Regionen und inhalt‐ ggf. anzupassen sind. liche Übereinstimmungen der beiden Entwicklungs‐ strategien erhoffen sich beide Regionen Synergieef‐ fekte bei der Umsetzung von Projekten. Hinzu kommt, dass die Region Eifel bereits LEADER‐ Erfahrungen hat, sodass sich die Region Rhein‐Eifel auch erhofft, von diesen Kenntnissen und Erfahrun‐ gen profitieren zu können. Darüber hinaus hat die Region eine Kooperation mit der LEADER‐Region Vulkaneifel geplant. Durch die räumliche Lage (direkt angrenzend) können Eifel‐ spezifische Themen übergreifend angepackt wer‐ den. Hinzu kommt, dass diese rheinland‐pfälzische Region auch bereits über umfangreiche LEADER‐ Vorerfahrungen verfügt, sodass sich hier die Region Rhein‐Eifel zusätzliche Synergieeffekte verspricht. Eine weitere Kooperationsregion liegt in der west‐ lich über den Rhein angrenzenden Region Rhein‐ Wied. Bad Breisig und Bad Hönningen kooperieren bereits als touristische Partner, sodass hier von Sy‐ nergieeffekten ausgegangen werden kann. Die vierte nicht direkt, aber mit Blick auf die Touris‐ musdestination Romantischer Rhein angrenzende Kooperationsregion ist die Region Welterbe Oberes Mittelrheintal. Durch die gemeinsame touristische Vermarktung des Rheintals ergeben sich auch wich‐ tige Effekte für die Region Rhein‐Eifel, z.B. durch die Einrichtung einer regionalen GästeCard (Mobilitäts‐ karte für die Touristen der Region Romantischer Rhein).

Kommunikationskonzept zur Öffentlichkeitsar‐ beit Der Öffentlichkeitsarbeit wird ein besonderer Stel‐ lenwert beigemessen, um dem LEADER‐Ansatz zur Einbeziehung und Beteiligung der Bevölkerung ge‐ recht zu werden. Dies gilt umso mehr, als davon auszugehen ist, dass die Bevölkerung nach erstma‐ liger Anerkennung als LEADER‐Region besonders

36 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Ereignisse und Entwicklungen eingehen zu können. 6 Aktionsplan Damit kann auch sichergestellt werden, dass Er‐ Der Aktionsplan beschreibt die ersten Arbeitsschrit‐ kenntnisse aus der Evaluierung mit in die Planungen te der lokalen öffentlich‐privaten Partnerschaft zur einfließen. Umsetzung und Begleitung der Entwicklungsstrate‐ Im Aktionsplan wird sichtbar, bis wann die ersten gie. Die sind die Aktivitäten, die die Lokale Aktions‐ Maßnahmen umgesetzt und die ersten Ziele er‐ gruppe (LAG) nach Anerkennung selber steuern und reicht sein sollen. In den ersten fünf Quartalen ste‐ beeinflussen kann. Deshalb sieht der Aktionsplan hen die strukturelle Aufstellung der LAG, die Inten‐ der Region Rhein‐Eifel neben den Handlungszielen sivierung der innerregionalen Kommunikation, die v.a. Aktivitäten auf Prozessebene und des Regio‐ Inangriffnahme der gebietsübergreifenden Projekte nalmanagements vor. und insbesondere die Umsetzung von ersten Projek‐ ten (Startprojekte, s.u.) im Fokus. Die Aktivitäten in den einzelnen Bereichen sind in der folgenden Ta‐ 6.1. Geplante Aktivitäten belle zusammenfassend dargestellt.

Neben der Erarbeitung eines Aktionsplans für die Handlungsziele Phase nach der Anerkennung der Region soll die Im Fokus des 1. Jahres als LEADER‐Region steht die Einbindung und Mobilisierung der AkteurInnen und Umsetzung der ersten Projekte im Sinne von Start‐ der Öffentlichkeit auch über die LILE‐Erstellung hin‐ projekten (s.u.). Neben diesen möglichen ersten Ak‐ aus bis zur Anerkennung sichergestellt werden. Im tivitäten ist vorgesehen, die AkteurInnen zur Be‐ Fokus steht dabei, über die Ergebnisse der LILE‐ nennung und Umsetzung erster ehrenamtlicher Erstellung und die Zwischenergebnisse des Wett‐ Bürgerprojekte zu motivieren. Weitere Projekte sol‐ bewerbsverfahrens zu berichten. Darüber hinaus len so weit entwickelt werden, dass sie dem Ent‐ stehen in dieser Phase in allen Verbandsgemeinden scheidungsgremium als Antrag vorgelegt werden AnsprechpartnerInnen bereit. Folgende Maßnah‐ können. men sind geplant: • Bereitstellung der Kurzfassung der LILE auf den Prozess und Strukturen Internetseiten der Verbandsgemeinden Unmittelbar nach Bekanntgabe der Wettbewerbs‐ • Regelmäßige Presseinfo bei Neuigkeiten aus ergebnisse ist die konstituierende Sitzung der Loka‐ dem Wettbewerbsverfahren len Aktionsgruppe (LAG) und die Einsetzung der • Versendung aktueller Informationen auch über LAG‐Steuerungsgruppe sowie des Entscheidungs‐ einen Emailverteiler gremiums vorgesehen. Danach wird die LAG in ei‐ Die Darstellung der Aktivitäten nach Anerkennung ner Auftaktveranstaltung über die Anerkennung der Region erfolgt in folgenden Kategorien: sowie die geplanten Arbeitsschritte, die Strategie und Fördermöglichkeiten informieren. Für die Sit‐ • Handlungsziele zungen des LAG‐Entscheidungsgremiums und der • Prozess und Strukturen LAG‐Steuerungsgruppe sind regelmäßige Termine • Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen, die im Rahmen der jeweiligen konstitu‐ • Regionalmanagement. ierenden Sitzungen festgelegt werden. Die Sitzun‐ Der Aktionsplan wird jährlich fortgeschrieben und gen des Entscheidungsgremiums werden entspre‐ stellt den zwischen der Steuerungsgruppe und Re‐ chend des Projektauswahlverfahrens (vgl. Kap. 10) gionalmanagement kontinuierlich abzustimmenden vorab über die Presse und das Internet bekanntge‐ Managementplan dar. Da die Teilnahme der Region geben. am LEADER‐Programm bislang nicht fest steht, ist Am Ende des ersten Jahres wird eine Selbstevaluie‐ der Aktionsplan zunächst nur auf ein Jahr angelegt. rung durchgeführt, um ggf. Anpassungen für den Für die Folgejahre findet basierend auf den jährli‐ nächsten Aktionsplan rechtzeitig erkennen zu kön‐ chen Evaluierungsergebnissen bzw. unter Einbezie‐ nen. Eine Beschreibung dieser Maßnahmen findet hung der Zwischenevaluierung (s. Kap. 13) eine sich in Kap. 13. Fortschreibung mit der jährlichen Aktualisierung des Aktionsplanes statt, um damit flexibel auf aktuelle

37 Aktionsplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit mit anderen Förderregionen werden nach einer Kennenlernphase Themen festgelegt, zu denen Die anvisierten Arbeitsgruppen sollen durch öffent‐ konkrete Kooperationsprojekte angegangen wer‐ lichen Aufruf (Presse, Internet) und persönliche An‐ den sollen. In mindestens jährlichen Gesprächen sprache gebildet werden und im 1. Quartal 2016 ihre zwischen den Kooperationsregionen soll auch Arbeit aufnehmen. Über Anzahl und Inhalte wird die grundsätzlich geprüft werden, ob es neue Entwick‐ Steuerungsgruppe beraten. lungen / Themen gibt, zu denen sich ein vertiefter Ein weiterer wichtiger Baustein zur Umsetzung ist Austausch lohnt. die Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, über den LEA‐ DER‐Prozess und die LEADER‐Projekte zu informie‐ Regionalmanagement ren, zu sensibilisieren und vor allem potenzielle Pro‐ Es ist vorgesehen, das Regionalmanagement noch jektträgerInnen zu motivieren, ihre Ideen in den im 4. Quartal 2015 extern zu vergeben. Im ersten Prozess einzubringen. Wichtiger Teil ist die kontinu‐ Jahr wird der Fokus auf dem Aufbau des Netzwerks ierliche Pressearbeit und ein zeitnah zu etablieren‐ in der Region liegen und in der Etablierung passen‐ der Internetauftritt der LAG. Des Weiteren soll über der Strukturen für die Zusammenarbeit und Ab‐ einen voraussichtlich viermal jährlich erscheinenden stimmung innerhalb der Gremien der LAG und mit Newsletter über die Umsetzungsaktivitäten berich‐ weiteren AkteurInnen. tet werden. Außerdem soll jährlich ein Regionalfo‐ rum durchgeführt werden, in dem über die Aktivitä‐ Durch regelmäßige Teilnahme bzw. Beteiligung an ten berichtet wird und das Möglichkeiten zum Aus‐ Angeboten der Deutschen Vernetzungsstelle dvs tausch aller AkteurInnen bietet. (u. a. Internetauftritt, Fortbildungen, Netzwerktref‐ fen) soll darüber hinaus auch auf überregionaler Im Rahmen der Kooperation und dem Austausch Ebene der Austausch gewährleistet werden. Abbildung 4: Aktionsplan

Aktivitäten IV/15 I/16 II/16 III/16 IV/16 Handlungsziele Die ersten sog. Bürgerprojekte wurden bewilligt. X Für alle Startprojekte wurde ein Förderantrag gestellt. X Prozess und Strukturen Die LAG trifft sich zum ersten Mal und wählt die Gremien X Die Steuerungsgruppe hat sich konstituiert nimmt ihre Arbeit auf. X Das LEADER‐Entscheidungsgremium hat sich konstituiert und die Zusammenarbeit ge‐ X startet. Die erste Evaluierung wurde durchgeführt. X Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit Die Arbeitsgruppen haben sich zum ersten Mal getroffen (öffentliche Einladung). X Mit allen Kooperationspartnern haben die ersten formellen Gespräche stattgefunden. X Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wird regelmäßig über Neuigkeiten aus der LEADER‐ X X X X X Region Rhein‐Eifel berichtet. Der erste Newsletter der Region Rhein‐Eifel wurde an alle bekannten Interessierten ver‐ X X X X sendet. Ziel ist die kontinuierliche Information (quartalsweise). Das erste Regionalforum hat stattgefunden X Regionalmanagement Das RM wurde beauftragt und nimmt seine Arbeit auf. X Das RM hat an einer Fortbildung teilgenommen. X Der erste Jahresbericht liegt vor und kann in allgemeinverständlicher Kurzform veröffent‐ X licht werden.

Quelle: eigene Darstellung

38 Aktionsplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Nach der erfolgreichen Startphase 2015/16, die ge‐ nung der Region der Projektantrag ausgearbeitet prägt ist vom Aufbau des Regionalmanagement, werden und die Umsetzung nach Auswahl durch das der Vernetzung in der Region Rhein‐Eifel sowie ers‐ Entscheidungsgremium und die Bewilligung zeitnah ten gestarteten Projekten sollen in den kommenden starten könnte. Die frühzeitige Umsetzungsmög‐ Jahren folgende Schwerpunkte gesetzt werden: lichkeit dieser Startprojekte zeigt, dass die strategi‐ sche Ebene durch konkrete Handlungsansätze un‐ • 2.‐4. Jahr: terlegt ist; die Startprojekte können so ein wichtiges inhaltliche / handlungsfeldbezogene Arbeit, Un‐ Signal für die Region und für die AkteurInnen sein. terstützung der AkteurInnen, Umsetzung von Projekten; Zwischenevaluierung Aktuell liegen 11 mögliche Startprojekte mit einem • 5.‐7. Jahr: Investitionsvolumen von ca. 210.000 Euro vor, sowie Verstetigung der Arbeit, Stärkung von Netz‐ zwei weitere Projekte, die im Rahmen der laufenden werken, ggf. Etablierung neu entstandener Kosten des Regionalmanagements finanziert wer‐ Schwerpunkte / Themen. den sollen. Außerdem wurden weitere 30 Projekte vorgeschlagen, von denen mehrere voraussichtlich Voraussetzung für die im Aktionsplan vorgesehenen spätestens 2016 bewilligungsreif sein können. Im Aktivitäten ist die Anerkennung der Region Rhein‐ Zuge der Erstellung der LILE wurden darüber hinaus Eifel als LEADER‐Region im Sommer/Herbst 2015. ca. 70 Projektvorschläge mit unterschiedlichem Entwicklungsstand eingebracht, die sich im Laufe 6.2. Startprojekte der Förderperiode konkretisieren sollen (Anhang 5). Im Folgenden werden die Startprojekte nach den Handlungsfeldern vorgestellt, zu deren Zielen sie Von den Projektideen, die im Rahmen des Beteili‐ am meisten beitragen und es werden weitere Ziele gungsprozesses von den regionalen AkteurInnen genannt. Da die Regionale Identität als entwickelt wurden, haben einige bereits einen ho‐ Querschnittsthema behandelt wird, wird in der hen Konkretisierungsgrad erreicht. Diese sogenann‐ Spalte „unterstützte Ziele/Handlungsfelder“ hinge‐ ten „Startprojekte“ sind soweit inhaltlich und orga‐ wiesen, wenn ein Projekt dazu einen Beitrag leistet. nisatorisch vorbereitet, dass direkt nach Anerken‐

Tabelle 4: Startprojekte Handlungsfeld Wohnen und Leben

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / Handlungsfelder Kosten

1 Wir nehmen Entwicklung von zukunftsfähigen Hand‐ LAG 25.000 € • Förderung der Bewusstseinsbildung unser Dorf un‐ lungsansätzen für einen zukunftsfähigen bezüglich der Auswirkungen des Ort durch die örtliche Bevölkerung. Dabei demografischen Wandels ter die Lupe werden die Ansätze verschiedener Ziel‐ • Entwicklung von Konzepten zur gruppen (Kinder/Jugend, Familien, Senio‐ überörtlichen rInnen, Alteingesessene und NeubürgerIn‐ Leerstandsbewältigung nen) berücksichtigt • Stärkung des sozialen Miteinan‐ ders, insbesondere des Vereinswe‐ sens und des Ehrenamts • Entwicklung und Umsetzung einer Willkommenskultur für Neubürge‐ rInnen 2 Konzept • Analyse der regionalen und lokalen Prob‐ LAG 40.000 € • bedarfsgerechte Anpassung der Sicherung der lematik (bestehend und absehbar) in Zu‐ haus‐, fach‐ und notärztlichen Ver‐ kunftswerkstätten sorgung ärztlichen • Regionale Expertise für Maßnahmen als Versorgung Grundlage für die Förderung von Projek‐ ten 3 Spielplatzpa‐ • Ansprache und Qualifizierung ehrenamt‐ LAG 2.000 € • Stärkung des sozialen Miteinan‐ ten licher „Spielplatzpaten“ ders, insbesondere des Vereinswe‐ • Umsetzung ehrenamtlicher Bau‐ und Ge‐ sens und des Ehrenamts staltungsmaßnahmen mit BürgerInnen, Spielplatzpaten und Kommunen

39 Aktionsplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / Handlungsfelder Kosten

4 Netzwerk • Förderung der Kooperation von Sport‐ VG durch RM • Stärkung des sozialen Miteinan‐ Sportvereine vereinen, um das Überleben einzelner ders, insbesondere des Vereinswe‐ Vereine zu fördern. Konzeption gemein‐ sens und des Ehrenamts samer Angebote • Entwicklung einer regionalen Iden‐ tität

Quelle: eigene Darstellung Weitere Projektvorschläge sind: teiligung an Entscheidungen, z.B. bei Spiel‐ platzgestaltung • Informationskampagne Leerstandsnutzung • Öffentlichkeitswirksame Aktionen mit spezieller inkl. Einrichtung einer Wohnraumbörse Einbindung von MigrantInnen • Unterstützung des barrierefreien Umbaus von • Erstellung eines regionalen Konzeptes für alter‐ Nahversorgungsinfrastruktur native Mobilitätsmöglichkeiten und –formen • Entwicklung und Einführung eines finanziellen • Aufbau eines Netzwerks „Erste Hilfe“ in Ergän‐ Anreizsystems zur Nutzung leerstehender Bau‐ zung zur Notarzt‐Versorgung substanz in Ortskernen • Entwicklungsstrategie „hausärztliche Versor‐ • Handwerk vor Ort: HandwerkerInnen und Ju‐ gung“ – Lernen von anderen Regionen gendliche arbeiten gemeinsam ehrenamtlich im • "Länger Daheim" – individuelle Präventionsar‐ öffentlichen Raum beit für ältere + behinderte Menschen zu Hause • Zeit‐Tauschbörse: Einrichtung einer Koordinie‐ • Gesunde Ernährung von Kindern: Projekte an rungsstelle für gegenseitige, generationenüber‐ den Schulen der Region (1.‐6. Klasse) mit dem greifende Hilfe Ziel der Information und Bewusstseinsbildung • Spielleitplanung: Partizipation von Kindern und bei den Kindern (in Kooperation mit den Land‐ Jugendlichen in der Kommunalpolitik über Be‐ Frauen und dem DLR) inkl. Evaluierung.

Tabelle 5: Startprojekte Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / Handlungsfelder Kosten

5 Wanderwege‐ • Wanderwegeanbindung des Vulkanpark‐ Stadt 3.000 € • Ausbau und Nutzung des land‐ Anbindung Erlebniszentrums Terra Vulcania, Mayen schaftlichen, kulturhistorischen und Mayener Grubenfeld und Area LAPIDEA kulturellen Potenzials Terra Vulcania (Skulpturenpark) an den Traumpfad „Vulkanpfad“ (Premiumweg) über 2‐3 km langen Zuweg 6 Eifelleiter • Marketingaktionen zum neuen LAG 20.000 € • Gemeinsame touristische Vermark‐ Premiumwanderweg "Eifelleiter" tungsinitiativen • HF Regionale Identität 7 Burgen und • Gesamtkonzept und Umsetzung „Bur‐ LAG 65.000 € • Attraktivierung des Wanderwege‐ Ritterwege gen‐ und Ritterwege“ für mind. 5 Burgen netzes bzw. Schlösser der Region • Gemeinsame touristische Vermark‐ tungsinitiativen • Ausbau der Nutzung des land‐ schaftlichen, kulturhistorischen und kulturellen Potenzials • Entwicklung einer regionalen Iden‐ tität 8 Netzwerk • Vernetzung und Austausch bestehender LAG durch RM • Stärkung der regionalen Wirt‐ Gewerbe‐ Gewerbevereine Kempenich, Adenau schaftsstruktur und Mayen vereine • Entwicklung einer regionalen Iden‐ tität

Quelle: eigene Darstellung

40 Aktionsplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Weitere Projektvorschläge sind: • Anlage und Vermarktung von Skulpturenparks/‐ wegen (z.B. Maria Laach, ) • Ausbau Radwege‐Strecken als Lückenschluss • Etablierung regionaler Kunst‐ und Fotoausstel‐ und Ergänzung des bestehenden Radwegenet‐ lungen in Verwaltungsgebäuden zes • Durchführung einer Touristischen Werkstatt • Verbesserung (innerörtlicher) Radinfrastruktur „Tagesausflüge Nürburgring“ (z.B. Mayen, Ahrradweg) • Coaching‐ und Beratungskonzept für touristi‐ • Einführung einer Gästecard im Bereich des Ro‐ sche Betriebe zu "eFitness/ eVertrieb“ und Um‐ mantischen Rheins gang mit Social Media) • „Frankensiedlung“ ‐ Aufbau eines Freilichtdor‐ • Ausgrabungsstelle Römervilla in zugäng‐ fes, in dem das Alltagsleben im 5.‐8. Jh. erleb‐ lich und erlebbar machen bar wird • Bedarfs‐ und Handlungskonzept Breitband‐ • Zukunftsentwicklung Eifelarchiv, Eifelmuseum, Lücken unter Beteiligung von Wirtschaft und Eifelbibliothek: verbesserte Räumlichkeiten für BürgerInnen Sammlungen und verbesserte Aufbereitung • Fachkräfteschulung und ‐coaching von Personal und Vermittlung an die Öffentlichkeit. in der Berufsorientierungs‐Beratung. • Infozentrum/‐punkte "Hocheifel‐Vulkanismus"

• Quellen‐Pavillon zur Visualisierung verschiede‐ ner Bad Breisiger (Heil‐)Quellen (barrierefrei)

Tabelle 6: Startprojekte Natur und Landschaft

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / Handlungsfelder Kosten

9 Bienenfreundli‐ • Konzeption und Einrichtung eines Bie‐ Stadt 15.000 € • Förderung und Ausbau von Lern‐ che Stadt May‐ nen‐Lehrpfades auf dem Gelände der Mayen und Erlebnisangeboten aus dem Terra Vulcania (Mayen) Bereich Land und Forstwirtschaft en: Teilprojekt Bienen‐ Lehrpfad

10 Park&Ride‐ • Mobilitätskonzept für Mayen mit Fokus Stadt 25.000 € • Verbesserung des Klimaschutzes System auf der Lösung der Verkehrsprobleme Mayen • Förderung der E‐Mobilität durch Pendler Mayen • HF Tourismus und Wirtschaft

11 Umgang mit • Entwicklung eines regionalen Konzepts LAG 15.000 € • Verbesserung der land‐ und forst‐ Starkregen‐ und für den Umgang mit Starkregen‐ und wirtschaftlichen Bewirtschaftungs‐ Hochwasserereignissen (Grundlage für strukturen und des Wegebaus Hochwasserer‐ die Förderung der Umsetzung) eignissen

Quelle: eigene Darstellung Weitere Projektvorschläge sind: • Wasserinformationszentrum im altem Wasser‐ werk Niederbreisig: Information zu Trinkwas‐ • Lernort Bauernhof – Vernetzung von landwirt‐ sergewinnung und ‐verteilung sowie Grundwas‐ schaftlichen Betriebe für Schulen und Jugend‐ serschutz gruppen, Ausbau des Netzwerks • Ausbau öffentlicher Ladesäulen für E‐Autos • Aktionen „Gesunde Ernährung“ für alle Alters‐ und ggf. Einrichten einer bedarfsorientierten gruppen (E)Buslinie zwischen Eifel und Rhein.

41 Aktionsplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Sitzungen Lenkungsgruppe / lokale öffentlich‐ 7 Verfahren zur LILE private Partnerschaft Erstellung / Einbin‐ Die Lenkungsgruppe – besetzt mit wichtigen kom‐ munalen VertreterInnen aus den Verbandsgemein‐ dung der Bevölke‐ den ‐ traf sich als regelmäßig tagendes Gremium, rung um die strategische Ausrichtung der lokalen, inte‐ grierten, ländlichen Entwicklungsstrategie zu be‐ Die Regionale Entwicklungsstrategie für die Region stimmen, Schwerpunkte zu setzen und das weitere Rhein‐Eifel kann nur mit Leben erfüllt werden, wenn Vorgehen zu besprechen. Die Lenkungsgruppe hat, möglichst viele Ideen und Anregungen zu ihr geäu‐ in insgesamt fünf über den LILE Erstellungsprozess ßert, viele AkteurInnen über Ziele, Inhalte und Mög‐ verteilten Sitzungen, sämtliche Teilschritte der LILE lichkeiten informiert werden, letztlich ein möglichst gründlich und intensiv bearbeitet und aktiv mitge‐ umfassender Beteiligungsprozess organisiert wird. staltet. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist ein Im Laufe des Prozesses wurde die kommunale Len‐ mehrstufiges Beteiligungsverfahren durchgeführt kungsgruppe durch eine sog. lokale öffentlich‐ worden, an dem sich interessierte Bewohner der private Partnerschaft ersetzt, in der die Inhalte der Region, alle Interessens‐ und Zielgruppen, Wirt‐ LILE engagiert diskutiert und ergänzt wurden. In der schafts‐ und SozialpartnerInnen sowie AkteurInnen letzten Sitzung am 23. Februar 2015 wurde die LAG der Verwaltungen (Gemeinden, Ämter, Landkreise) einstimmig beschlossen. sowie die Lenkungsgruppe engagiert beteiligt ha‐ ben. Zudem wurde eine öffentliche Auftakt‐ und Abbildung 5: Ablauf des Beteiligungsverfahrens Abschlussveranstaltung sowie flankierend Maß‐ nahmen zur Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt (vgl. Anhang), um den Prozess und die Ergebnisse breit in der Region zu verankern und aktiv darauf hinzu‐ wirken, dass durch das Verfahren alle AkteurInnen und Gruppierungen angesprochen werden und sich alle 'eingeladen' fühlen. Bei der Auswahl der Veran‐ staltungsorte wurde bzgl. einer Erreichbarkeit für al‐ le BewohnerInnen auf eine ausgewogene Verteilung in der Region sowie auf barrierefreie Zugänge ge‐ achtet. Die Einladungen zu den öffentlichen Veran‐ staltungen erfolgten über die lokale Presse und per Email. Die regionale Presse hat während des gesam‐ ten Prozesses intensiv über die LILE‐Erstellung be‐ richtet. Zur Unterstützung der Erstellung der LILE wurde ein externes Fachbüro bestellt, das mit Orga‐ nisation, Moderation und Beratung die Konzept‐ entwicklung begleitete. Um eine möglichst umfangreiche Darstellung aller in der Region vorherrschenden Projekte, Projekt‐ ideen und möglicher Maßnahmen zu erhalten, wur‐ de zudem ein Projektaufruf gestartet, der sich an al‐ le Interessensvertretungen und BürgerInnen der Region richtete. Die Projektideen konnten in den Veranstaltungen, per Fax oder Email oder auch di‐ Quelle: eigene Darstellung rekt online über eine eigens erstellte LEADER Homepage (http://www.leader‐rhein‐eifel.de/) ein‐ gereicht werden. Hierüber wurden über 100 Projekt‐ ideen für die weitere Auswertung gesammelt.

42 Verfahren zur LILE Erstellung / Einbindung der Bevölkerung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Auftaktveranstaltung ordneten Handlungsfeld „Regionale Identität“ kon‐ kretisiert. Die öffentliche Auftaktveranstaltung zur vorliegen‐ den LILE fand am 19. November 2014 in Mayen‐ Im November fand ein telefonisches Interview zu Hausen mit etwa 140 TeilnehmerInnen aus allen Al‐ Naturschutzfragen und Landschaftsentwicklung tersstufen und Frauen/ Männer in etwa gleichverteilt statt, im Dezember gab es ExpertInnengespräche statt. Hier wurden das LEADER Förderprogramm mit der Landwirtschaftskammer Koblenz, dem vorgestellt sowie mögliche Handlungsfelder darge‐ Bauern‐ und Winzerverband Rheinland‐Nassau e.V. stellt. Während der Auftaktveranstaltung wurden (Kreisverbände Kreisverband Ahrweiler und Mayen‐ die TeilnehmerInnen aufgefordert, durch offene Ge‐ Koblenz) sowie mit den TouristikerInnen der Region spräche an den im Raum verteilten Themenwänden jeweils mit dem begleitenden Fachbüro, in denen mit den Handlungsfeldern „Land‐ /Forstwirtschaft, Themenvorschläge und Handlungsschwerpunkte in‐ Umwelt‐/Klimaschutz“, „Mobilität“, „Tourismus und tensiv diskutiert und bearbeitet wurden. Jugend‐ Kultur“, „Wohnorte“ und „Lebensqualität für alle“ pflegerInnen brachten Projektideen aus der Sicht die Stärken und Schwächen sowie mögliche Lö‐ der Jugendlichen ein und die Seniorenbeiräte wur‐ sungsansätze auf Karten zu notieren. Eine den gezielt angeschrieben. Auch VertretrerInnen für Bepunktung der ihnen wichtigen Themen rundete die Themen Integration wurden gezielt eingeladen. die Veranstaltung ab. Für alle Anwesenden wurde Während des gesamten Bearbeitungszeitraums ha‐ die Möglichkeit geboten, sich auf bereitgestellten ben zahlreiche AkteurInnen de Gelegenheit genutzt, Listen für den Informationsfluss in der Bewerbungs‐ die Ansprechpartnerinnen des koordinierenden phase und eine weitere Mitarbeit einzutragen. Fachbüros zu kontaktieren, um sich einerseits über Ziele und Inhalte der LILE sowie über die Möglich‐ Workshop / ExpertInnengespräche keiten der Förderung zu informieren, andererseits Aufbauend auf den Ergebnissen der Auftaktveran‐ aber auch ihre Ideen einzubringen. staltung und den Diskussionen innerhalb der Len‐ kungsgruppe sowie den eingegangenen Projekt‐ Abschlussveranstaltung ideen wurde ein öffentlicher Workshop am 03. De‐ Als Abschluss der LILE wurden auf einer öffentlichen zember 2014 durchgeführt, an dem ca. 80 Personen Veranstaltung die Ergebnisse dargelegt. Den teilnahmen. Es wurden weitere Projektideen ge‐ Schwerpunkt bildeten dabei die Entwicklungsstra‐ sammelt und bestehende Projektvorschläge zu den tegie und die Startprojekte zu deren Umsetzung. herausgearbeiteten Handlungsfeldern „Tourismus Vorgestellt wurden dabei insbesondere die positiven und Wirtschaft“, „Natur und Landschaft“ (Natur‐ Impulse, die von den Entwicklungsvorhaben für die schutz, Land und Forstwirtschaft, Umweltbildung, Region ausgehen werden. Die Abschlussveranstal‐ Klimaschutz), „Wohnen und Leben“ (Lebenswerte tung fand am 25. März 2015 mit über 120 Interes‐ Orte, Soziales Miteinander, Mobilität, Gesundheits‐ sierten in Herschbroich statt. versorgung, Nahversorgung) sowie dem überge‐ Abbildung 6: Abschlussveranstaltung am 25.03.2015 in Herschbroich

Foto: Dreschers

43 Verfahren zur LILE Erstellung / Einbindung der Bevölkerung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Partnern und Vertretern der Zivilgesellschaft geach‐ 8 Lokale Aktionsgrup‐ tet. pe (LAG) Die LAG der Region Rhein‐Eifel besteht aktuell aus folgenden Mitgliedern und wird voraussichtlich nach Anerkennung als Leader‐Region noch erwei‐ 8.1. Zusammensetzung der tert:

LAG Gruppe 1: Behörden (13 Personen) Verantwortlicher Träger der Regionalentwicklung • die fünf Bürgermeister der beteiligten Kommu‐ ist die lokale Aktionsgruppe „Rhein‐Eifel“. Die Ak‐ nen tionsgruppe wurde am 23.02.2015 als Entwick‐ • die 1. Beigeordneten der beteiligten Kommunen lungsgruppe der Region gebildet und umfasst die 4 Verbandsgemeinden Adenau, Bad Breisig, Brohltal • Landwirtschaftskammer (LWK) und Vordereifel sowie die Stadt Mayen. Die Ver‐ • Industrie‐ und Handelskammer (IHK) bandgemeinde Adenau hat sich bereiterklärt, nach • Handwerkskammer (HWK). Anerkennung der Region die Rechtsgeschäfte der Die ins Verfahren eingebundenen BüroleiterIn‐ LAG zu übernehmen (Erklärung der Verbandsge‐ nen/MitarbeiterInnen der Verwaltungen nehmen als meinde s. Anlage). Der Sitz der Geschäftsstelle wird Beteiligte ohne Stimmrecht ebenfalls an den Sit‐ somit die Verbandsgemeinde Adenau sein. zungen teil. Die Mitgliederstruktur stellt eine ausgewogene und repräsentative Gruppierung von regionalen Akteu‐ Gruppe 2: Wirtschafts‐ und SozialpartnerInnen (7) rInnen aus unterschiedlichen kommunalen und so‐ • Bauern‐ und Winzerverband Ahrweiler zioökonomischen Bereichen der Region Rhein‐Eifel dar. Bewusst sind auch neben den Bürgermeistern • Bauern‐ und Winzerverband Mayen‐Koblenz (2) bzw. dem Oberbürgermeister weitere Kommunal‐ • Eifeltourismus politikerInnen in der LAG, um den LEADER‐Prozess nachhaltig in der Region zu verankern. • Romantischer Rhein • Abbildung 7: Zusammensetzung der LAG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mayen‐ Koblenz • Gewerbeverein Kempenich

Gruppe 3: Zivilgesellschaft (8) • Stiftung Natur und Umwelt • Naturschutzbund (Nabu) • Jugendpflege Adenau • Jugendpflege Mayen • Landfrauenverband Kreis Ahrweiler • Gleichstellungsbeauftragte Landkreis Mayen‐ Koblenz • Seniorenbeirat Mayen

• Senioreninitiative VG Brohltal Quelle: eigene Darstellung Sie repräsentieren in ihrer Zusammensetzung die beratend wichtigsten Gruppierungen für die Umsetzung der Martin Schumann, ADD regionalen Entwicklungsstrategie. Insbesondere wird auf eine angemessene Beteiligung von WiSo‐ Rolf Schäfer, DLR Westerwald‐Osteifel

44 Lokale Aktionsgruppe (LAG) Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

8.2. Struktur der LAG Sie werden für die Dauer von 2 Jahren gewählt. Der/die SprecherIn soll einE BürgermeisterIn sein. Im Folgenden wird die Struktur und Arbeitsweise LAG‐Entscheidungsgremium mit Steuerungs‐ der LAG beschrieben. Einen Überblick darüber gibt funktion die unten stehende Abbildung. Zentrales Entscheidungs‐ und Steuerungsgremium LAG‐Vollversammlung der LAG ist das LAG‐Entscheidungsgremium. Die Die Vollversammlung besteht aus den Mitgliedern Mitglieder und ihre StellvertreterInnen werden der LAG. Die LAG‐Vollversammlung wählt aus ihrer durch Wahl aus der Runde der LAG gebildet. Das Mitte eine Sprecherin oder einen Sprecher und zwei LAG‐Entscheidungsgremium soll sich aus insgesamt StellvertreterInnen sowie das LAG‐Entschei‐ 13 stimmberechtigten Mitgliedern zusammenset‐ dungsgremium mit Steuerungsfunktion. zen. Jedes Mitglied hat eine Stellvertreterin oder ei‐ nen Stellvertreter. Die LAG‐Vollversammlung hat folgende Aufgaben: Folgende Zusammensetzung wird angestrebt: • Beschluss der LILE und deren Fortschreibung(en) • Gruppe Behörden: 5 Mitglieder (die Bürgermeis‐ • Umsetzung der LILE ter der beteiligten Kommunen) • Überwachung und Steuerung der Umsetzung • Gruppe WiSo‐Partner: 4 Mitglieder der LILE (u.a. Abnahme der Jahresberichte, der Konten und der Jahresabschlüsse) • Gruppe Zivilgesellschaft: 4 Mitglieder • Wahl und Abberufung eineR SprecherIn und von • beratend: Regionalmanagement, Geschäftsfüh‐ zwei StellvertreterInnen rung, die ins Verfahren eingebundenen Bürolei‐ terInnen/MitarbeiterInnen der Verwaltungen • Wahl und Abberufung der Mitglieder des Ent‐ sowie VertreterInnen der ADD und des DLR. scheidungsgremiums mit Steuerungsfunktion Zu den WiSo‐Partnern und den Vertretern der Zivil‐ • Änderungen der Geschäftsordnung gesellschaft sollen VertreterInnen aus allen Hand‐ lungsfeldern gehören, damit das Entscheidungs‐ • Auflösung der LAG. gremium die unterschiedlichen Themen der LILE Die LAG‐Vollversammlung tagt mindestens einmal Region Rhein‐Eifel widerspiegeln kann. Das Ent‐ jährlich. Der / die SprecherIn lädt in der Regel 3 Wo‐ scheidungsgremium soll eine ausgewogene, alle Be‐ chen vor der Versammlung ein. Wenn mehr als die reiche und soziale Gruppen vertretende Zusam‐ Hälfte der LAG‐Mitglieder dies wünscht, werden mensetzung gewährleisten und damit die Berück‐ von der/dem LAG‐SprecherIn zusätzliche Treffen sichtigung aller lokalen Interessen der Region Rhein‐ anberaumt, die in einem Zeitraum von max. 4 Wo‐ Eifel sicherstellen. chen stattfinden müssen. Das LAG‐Entscheidungsgremium hat folgende Auf‐ Neben der Förderung und Unterstützung einzelner gaben: Vorhaben bzw. einzelner Projektträger wird die LAG eigene Projekte initiieren: Zum einen wird die LAG • Steuerung des operativen Geschäfts verschiedene ProjektträgerInnen zusammenbrin‐ • Definition der Aufgaben des Regionalmanage‐ gen, um so ein komplexeres und für die Region be‐ ments (inkl. Ausschreibung und Auswahl des Re‐ deutsameres Projekt zu entwickeln, zum anderen, gionalmanagements) indem sie selbst die Projektträgerschaft übernimmt. • Durchführung der Evaluierung (mit der LAG ab‐ LAG‐SprecherIn zustimmen) Die LAG‐Vollversammlung wählt aus ihrer Mitte • Projektauswahl für LEADER‐Projekte zur Um‐ die/den SprecherIn und zwei StellvertreterInnen. setzung der LILE und Erarbeitung der hierfür er‐ Die/der SprecherIn der LAG leitet auch das Ent‐ forderlichen Regeln (die Grundsätze sind im Kap. scheidungsgremium mit Steuerungsfunktion (s.u., Projektauswahlverfahren dargelegt). inkl. Festlegungen der Tagesordnung) und vertritt Alle Mitglieder des Entscheidungsgremiums unter‐ die Interessen der LAG nach außen. zeichnen eine Vertraulichkeitsvereinbarung hin‐

45 Lokale Aktionsgruppe (LAG) Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

sichtlich der Informationen, die sie in ihrer Position ren (per Email) sind möglich, wobei diese dann min‐ (beispielsweise im Zusammenhang mit Projektan‐ destens mit einer Zweidrittel‐Mehrheit ausfallen trägen) erhalten. müssen. Den Mitgliedern des Entscheidungsgremiums ist Arbeitsweise des Entscheidungsgremiums mindestens eine Woche Bearbeitungszeit zu ge‐ Das LAG‐Entscheidungsgremium tagt in der Regel währen. Nach Ablauf der Bearbeitungsfrist wird von monatlich, wobei mindestens vierteljährlich über einer Zustimmung ausgegangen, wenn kein Wider‐ vorgelegte Projektanträge beraten und entschieden spruch vorliegt – hierauf ist in allen Fällen explizit werden soll und in den Treffen dazwischen das ope‐ hinzuweisen. rative Tagesgeschäft im Fokus steht. Die Einladung Für Projekte, die von Mitgliedern der LAG bzw. von sowie die Vor‐ und Nachbereitung der Termine Mitgliedern des Entscheidungsgremiums einge‐ übernimmt das Regionalmanagement. reicht werden, gelten die üblichen Befangenheitsre‐ In der Regel stellen die Projektträger ihre Projekte geln. Mitglieder des Entscheidungsgremiums sind nach entsprechender Vorabstimmung mit dem Re‐ von den Beratungen und Entscheidungen zur Pro‐ gionalmanagement (s. dort) persönlich im Entschei‐ jektauswahl ausgeschlossen, an denen sie persön‐ dungsgremium vor und beantworten Fragen. Eine lich beteiligt sind. Die Mitglieder sind verpflichtet, Abstimmung über Projekte im Entscheidungsgre‐ im Falle einer persönlichen Beteiligung, dies mium kann nur erfolgen, wenn durch die Anwesen‐ dem/der Vorsitzenden der LEADER‐Aktionsgruppe den das 50 %‐Quorum gewährleistet ist und min‐ anzuzeigen. In diesem Fall trifft automatisch seinE destens 10 Personen anwesend sind. Grundsätzliche StellvertreterIn die Entscheidung über das einge‐ oder ergänzende Entscheidungen im Umlaufverfah‐ reichte Projekt. Abbildung 8: Struktur der LAG

Quelle: eigene Darstellung

46 Lokale Aktionsgruppe (LAG) Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

jektvorschläge und Anträge, bringt diese zur Ent‐ Arbeitsgruppen der LAG scheidungsreife und legt sie dem LAG‐ Bei Bedarf können durch das Entscheidungsgre‐ Entscheidungsgremium vor. mium thematische Arbeitsgruppen einberufen wer‐ Die Aufgaben sind: den, in denen regionale AkteurInnen bestimmte Themen zur Umsetzung der LILE bearbeiten. Es • Fördermittelmanagement in Zusammenarbeit sind drei Arbeitsgruppen (eine pro Handlungsfeld) mit der Geschäftsführung vorgesehen. Sie unterstützen die Umsetzung der • Steuerung, Organisation und Moderation von Ziele in den Handlungsfeldern, die Vernetzung von Beteiligungsprozessen (u.a. Veranstaltungen, AkteurInnen und die Entwicklung und Umsetzung Gremien, Netzwerktreffen) von Projekten. Die Arbeitsgruppen stehen allen In‐ teressierten und somit auch allen BürgerInnen sowie • Identifizierung und Erschließung regionaler Po‐ Gebietskörperschaften, die in der LEADER‐Kulisse tenziale im Rahmen eines sektorenübergreifen‐ ansässig bzw. für sie zuständig sind, offen. den Entwicklungsprozesses Neben den Arbeitsgruppen können weitere Formen • Netzwerkarbeit (u.a. Abstimmung mit Fachbe‐ der Beteiligung bei Bedarf und befristet eingesetzt hörden und anderen regionalen Initiativen) werden. • verantwortliche Umsetzung von LAG‐Projekten (Konzeptentwicklung, Beantragung, Projektma‐ Regionalforum nagement, Abrechnung) Jährlich soll ein öffentliches Regionalforum stattfin‐ • Information, Beratung und Aktivierung der Be‐ den, zu dem der/die LAG‐SprecherIn alle Arbeits‐ völkerung gruppen und alle BürgerInnen einlädt. Die Arbeits‐ • Initiierung, Identifizierung, Beurteilung, Beglei‐ gruppen berichten über den Umsetzungsstand und tung und Beförderung zielgerichteter Projekte diskutieren themenübergreifende Belange und Pro‐ (Dritter) zur Umsetzung der Entwicklungsstrate‐ jekte. Darüber hinaus sollen weitere engagierte gie BürgerInnen zur Mitarbeit ermuntert und für neue Projekte gewonnen werden. • Beratung Dritter bei der Projekt‐ und Konzept‐ entwicklung sowie der Akquise von Finanzie‐ Geschäftsführung der LAG rungsmöglichkeiten Die geschäftsführende Verbandsgemeinde Adenau • Monitoring des Prozesses übernimmt die finanzielle Abwicklung der LAG Re‐ • Vorbereitung der Evaluierung gion Rhein‐Eifel und vertritt die LAG in allen Rechts‐ angelegenheiten (z.B. Unterschreiben von Aufträ‐ • Weiterentwicklung der Entwicklungsstrategie gen, Rechnungsprüfung). • Fortschreibung des Aktionsplans Sie agiert in enger Abstimmung mit dem LAG‐ • Öffentlichkeitsarbeit (u.a. Verfassen von Pres‐ Entscheidungsgremium. Für diese Aufgaben wer‐ semitteilungen, Pflege des Internetauftritts, den zunächst 5 % der Kosten des Regionalmana‐ Marketing für die Region) gements bereitgestellt. • Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch mit anderen LEADER‐Regionen im LEADER‐ Netzwerk. 8.3. Regionalmanagement Das Regionalmanagement arbeitet eng mit den LAG SprecherInnen, dem Entscheidungsgremium, Das Regionalmanagement bildet den operativen der LAG und der geschäftsführenden Verbandsge‐ Teil der gesamten Organisationsstruktur und setzt meinde Adenau sowie den Arbeitsgruppen zusam‐ die Entscheidungen der LAG‐Vollversammlung und men. des LAG‐Entscheidungsgremiums um. Die zentrale Aufgabe des Regionalmanagements ist Es übernimmt die Koordination der Weiterentwick‐ die Unterstützung bei Projektanträgen und die Be‐ lung der LILE, organisiert und koordiniert die Um‐ ratung zu Fördermöglichkeiten. Die persönliche Be‐ setzung der Entwicklungsstrategie, unterstützt Pro‐

47 Lokale Aktionsgruppe (LAG) Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

ratung im Büro oder vor Ort bei den Projektträgern Des Weiteren ist das Regionalmanagement auch für nimmt hierbei einen hohen Stellenwert ein. Das Re‐ die Vorbereitung und Durchführung der Sitzungen gionalmanagement übernimmt neben der fachli‐ der o.g. Gremien verantwortlich und wird dort von chen Beratung bei der Projektentwicklung eine seiner Arbeit berichten. Mittlerrolle zwischen den Projektträgern, Fachbe‐ Es ist geplant, das Regionalmanagement schnellst‐ hörden und weiteren potenziellen Kooperations‐ möglich nach der Anerkennung der Region Rhein‐ partnern oder Erfahrungsträgern. Synergieeffekte Eifel als LEADER‐Förderregion einzurichten. können somit gezielt erkannt und für die Entwick‐ lung der Region genutzt werden. Es ist vorgesehen, das Regionalmanagement im Zuge einer Ausschreibung extern zu vergeben. Die Um diese Tätigkeit immer mit dem neuesten Wis‐ dafür erforderliche Summe ist im Finanzplan be‐ sensstand umsetzen zu können, werden die Mitar‐ rücksichtigt. beiterInnen des Regionalmanagements regelmäßig an Weiterbildungen und Schulungen teilnehmen Weitere AnsprechpartnerInnen für lebendige re‐ und Austausch mit anderen LAGs pflegen. gionale Dialoge Eine wichtige Grundlage für den weiteren Prozess Neben den Regionalmanagern stehen für die regio‐ der Entwicklung sind verschiedene Arbeitsgruppen, nalen AkteurInnen als feste Bezugspersonen fünf die durch das Regionalmanagement organisiert weitere AnsprechpartnerInnen in den 4 beteiligten oder begleitet werden. Verbandsgemeinden und in der Stadt Mayen zur Die Öffentlichkeitsarbeit ist der Schlüssel für eine er‐ Verfügung, die lokal ansprechbar sind und Anfragen folgreiche und zielorientierte Umsetzung der LILE. an das Regionalmanagement weiterleiten, aktuelle Entsprechend wird das Regionalmanagement eine Informationen an die AkteurInnen übermitteln und Kommunikationsstrategie nach außen entwickeln, somit einen lebendigen regionalen Dialog nach dem um auf die Aktivitäten der LAG aufmerksam zu ma‐ Bottom‐Up‐Prinzip gewährleisten. chen und die BürgerInnen der Region zu motivieren.

48 Lokale Aktionsgruppe (LAG) Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Die Förderfähigkeit von Maßnahmen, insbesondere 9 Förderbedingungen der Ausschluss, wird an die künftig gültige LEADER‐ Richtlinie angepasst, sofern die Bestimmungen vom Richtlinienentwurf abweichen. 9.1. Fördertatbestände In Ergänzung zu den o.g. Fördertatbeständen wird Die LAG Rhein‐Eifel hat aus den Handlungsfeldern im Folgenden beispielhaft eine Differenzierung für abgeleitete Fördertatbestände definiert. Die Defini‐ die drei Handlungsfelder sowie für die laufenden tion der Fördertatbestände erfolgt grundsätzlich in Kosten der LAG vorgenommen. In den Handlungs‐ dem Sinne, dass der Förderrahmen vorgegebener feldern gefördert werden Maßnahmen und Projek‐ Förderrichtlinien auf EU‐, Bundes‐, Landes‐ und Re‐ te, die die Ziele des jeweiligen Handlungsfelds erfül‐ gionalebene nicht eingeschränkt wird. Hintergrund len (s. Kap. 5). Im Folgenden sind den jeweiligen Zie‐ ist v.a., dass Anreize zur Projektumsetzung geschaf‐ len mögliche Beispiele zugeordnet: fen werden sollen, um so den Effekt von LEADER in Handlungsfeld: Wohnen und Leben der Region bestmöglich sichtbar zu machen. • Förderung der Bewusstseinsbildung bezüglich Vorgesehen sind generell folgende Fördertatbe‐ der Auswirkungen des demografischen Wan‐ stände: dels, z.B. durch innovative Informations‐ und • Vorarbeiten (investitionsvorbereitend), Ent‐ Aktivierungskampagnen wicklungs‐ und Nachnutzungskonzepte, Erhe‐ • Entwicklung neuer Formen der Zusammenar‐ bungen, Machbarkeitsstudien, Realisierungs‐ beit, z.B. Unterstützung von Kooperationen eh‐ konzepte, Planungsleistungen, Untersuchungen renamtlicher Arbeit mit kommunalen Leistun‐ etc. gen • Planungen, Beratungen Beispiele Lebenswerte Orte: • Investive Maßnahmen (Bau‐, Umbau‐, Sanie‐ rungs‐ und Infrastrukturmaßnahmen mit Aus‐ • Entwicklung von Konzepten zur überörtlichen nahme von Unterhaltungsmaßnahmen) Leerstandbewältigung, z.B. durch den Aufbau • Prozesse, Qualifizierung, Unterstützung durch eines regionalen Leerstandmanagements, Externe (Planung, Beratung und Öffentlich‐ durch Schaffung alternativer Wohnangebote, keitsarbeit, investive Maßnahmen, Sachkosten) durch Installation innovativer Nutzungen in • Veranstaltungen mit klarem Bezug zur Strate‐ leerstehenden Gebäuden, durch Schaffung von gie Wohnraum für spezielle Zielgruppen (junge • Grunderwerb im Zusammenhang mit investiven Menschen, SeniorInnen etc.) Maßnahmen (max. 10 % der Projektkosten) Beispiele Soziales Miteinander: • Kooperationsprojekte nebst Anbahnungskos‐ ten • Stärkung des sozialen Miteinanders, insbeson‐ • Kommunikationsmaßnahmen, Öffentlichkeits‐ dere des Vereinswesens und des Ehrenamts arbeit (Internet, Veranstaltungen, Druckwerke • Entwicklung und Umsetzung einer Willkom‐ etc.). menskultur für NeubürgerInnen, z.B. durch Aufbau und Umsetzung eines regionalen Will‐ Alle Projekte, für die eine Förderung angestrebt kommensmanagements oder durch Aufbau re‐ wird, müssen die Fördervoraussetzungen des im gionaler Strukturen zur Unterstützung Ehren‐ Entwurf vorliegenden Entwicklungsprogramms amtlicher bei ihrer Arbeit für Flüchtlinge und EULLE erfüllen. Ausgeschlossen von der Förderung NeubürgerInnen sind alle Projekte, die nicht die im Entwurf des Ent‐ wicklungsprogramms EULLE genannten Förderbe‐ Beispiele Mobilität: dingungen erfüllen. Weitere Vorgaben, die sich aus • Entwicklung alternativer Mobilitätsangebote für EU‐ und Landesrecht ergeben, insbesondere Beihil‐ alle Altersgruppen, z.B. Schaffung alternativer fe‐, Vergabe‐ und öffentliches Haushaltsrecht, wer‐ Mobilitätsangebote oder Maßnahmen zur ver‐ den berücksichtigt. besserten Erreichbarkeit von Angeboten

49 Förderbedingungen Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Beispiele Gesundheitsversorgung: bike und E‐Bike), Schaffung der erforderlichen Angebote auch für den Alltagsradverkehr • bedarfsgerechte Anpassung der haus‐ und • Attraktivierung des Wanderwegenetzes, z.B. fachärztlichen Versorgung, z.B. durch Vernet‐ Konzipierung und Umsetzung zielgruppen‐ zung der regionalen AkteurInnen, Informatio‐ spezifischer Wanderwege, Steigerung der At‐ nen zur Sicherung der haus‐ und fachärztlichen traktivität der vorhandenen Wanderwege (Info‐ Versorgung oder die Sicherung bzw. die Schaf‐ tafeln, Audiotouren etc.), Ausbau und Optimie‐ fung der Infrastruktur für hausärztliche Praxen rung des Wanderwegenetzes • Ausbau und bedarfsgerechte Anpassung im • Ausbau und Qualifizierung Beherbergung und Pflegebereich, z.B. durch Entwicklung und Um‐ Gastronomie, z.B. barrierefreie Um‐ oder An‐ setzung von Betreuungs‐, Tagespflege und bauten, bedarfsgerechter Ausbau oder Qualifi‐ Pflegeangeboten für Ältere sowie Förderung zierung von Wohnmobilstellplätzen, Profilie‐ von Existenzgründungen rung und Qualifizierung des Angebots • Förderung von regionalen Präventionsangebo‐ ten für alle Generationen, z.B. durch Aufbau ei‐ Beispiele Wirtschaft: nes Netzwerks zur gesundheitlichen Prävention • Ausbau der Breitbandversorgung, z.B. durch und Aufklärung sowie Förderung von Existenz‐ Konkretisierung des Bedarfs durch detaillierte gründungen Erfassungen oder Einleitung von Ausbaumaß‐ Beispiele Nahversorgung: nahmen • Stärkung der regionalen Wirtschaftsstruktur, • Entwicklung von angepassten Modellen für die z.B. durch Online‐Vermarktungsplattformen für Nahversorgung, z.B. durch Aufbau stationärer das heimische Handwerk Nahversorgungsstrukturen in leerstehenden • Förderung von Qualifizierungsangeboten, z.B. Gebäuden oder Unterstützung von Unterneh‐ durch Vernetzung vorhandener Angebote zur mensnachfolge, Entwicklung und Umsetzung Berufsorientierung und Coaching potenzieller neuer Nahversorgungskonzepte oder mobiler Fachkräfte in der Berufsorientierung Versorgungsangebote Handlungsfeld: Natur und Landschaft Handlungsfeld: Tourismus und Wirtschaft Beispiele Naturschutz: Beispiele Tourismus: • Sicherung und Pflege von Natur und Kulturland‐ • Ausbau der Nutzung des landschaftlichen, kul‐ schaft, z.B. Qualifizierungsmaßnahmen von Eh‐ turhistorischen und landschaftlichen Potenzials, renamtlichen für Pflegemaßnahmen, Erhalt von z.B. Inwertsetzung natürlicher Potenziale durch Biotopen und Landschaftsräumen durch Nut‐ Information oder Sicherung der Zugänglichkeit zung bzw. Erlebbarkeit, Inwertsetzung von kulturhis‐ torischen Potenzialen z.B. durch innovative In‐ Beispiele Land‐ und Forstwirtschaft: formationsmaßnahmen, Auf‐ oder Ausbau von • Verbesserung der land‐ und forstwirtschaftli‐ Erlebnisangeboten chen Bewirtschaftungsstrukturen und des We‐ • gemeinsame touristische Vermarktungsprojek‐ gebaus te, z.B. durch Marketingaktionen oder durch • Diversifizierung der Landwirtschaft, z.B. durch Qualifizierungsmaßnahmen für Touristiker‐ Unterstützung der Infrastruktur für die Verar‐ Innen und/ oder touristische LeistungsträgerIn‐ beitung und Vermarktung regionaler Produkte nen • Entwicklung und Unterstützung von Maßnah‐ • Verknüpfung vorhandener touristischer Ange‐ men zur Verminderung des Wildbestands , z.B. bote und Schaffung barrierefreier Angebote, durch Schaffung der Infrastruktur für Verarbei‐ z.B. Aufwertung von Erlebnispunkten durch tung und Lagerung des Fleisches gastronomische Angebote, Aktionstage oder Audioangebote Beispiele Umweltbildung: • Ausbau und Qualifizierung des Radwegenetzes • Förderung und Ausbau von Lern‐ und Erlebnis‐ und der Radinfrastruktur, z.B. Ausbau und Op‐ angeboten aus dem Bereich Land‐ und Forst‐ timierung des Radwegenetzes (inkl. Mountain‐

50 Förderbedingungen Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

wirtschaft und natürliche Lebensgrundlagen, • Personal‐ und Sachkosten des Regionalmana‐ z.B. unter Nutzung zukunftsfähiger Medien (In‐ gements und der Geschäftsstelle ternet, Apps, QR‐Codes etc.), erlebnisorientier‐ • Öffentlichkeitsarbeit te und mobile Angebote, Ausstattung von • Schulungen bzw. Teilnahme an Schulungen Schulungsräumen, Informationskampagnen zu • Veranstaltungen, Messen verschiedenen Themen für verschiedene Ziel‐ • Vernetzungsaktivitäten im Rahmen von LEA‐ gruppen DER‐Netzwerken • Sensibilisierungskosten, v.a. zur Information Beispiele Klimaschutz: über die Entwicklungsstrategie der Region und • Verbesserung des Klimaschutzes, z.B. durch Er‐ über Möglichkeiten der Projektumsetzung oder arbeitung eines umsetzungsorientierten regio‐ ‐entwicklung nalen Klimaschutzkonzepts, durch Unterstüt‐ • Weiterentwicklung der LILE Rhein‐Eifel zung CO2‐reduzierender Maßnahmen • (Selbst‐)Evaluierung der Region Rhein‐Eifel. • Förderung der E‐Mobilität, z.B. durch angepass‐ te Konzepte zur Förderung der Nutzung von Elektromobilität, Bereitstellung von Elektro‐ 9.2. Zuwendungsempfänger fahrzeugen und E‐Bikes Für die Region Rhein‐Eifel werden für den Förder‐ Fördertatbestände für ehrenamtliche Bürgerpro‐ zeitraum 2014 ‐ 2020 folgende Zuwendungsemp‐ jekte fängerInnen als antragsberechtigt definiert: Mit den sog. ehrenamtlichen Bürgerprojekten • private ZuwendungsempfängerInnen: juristi‐ möchte die Region Rhein‐Eifel gezielt ehrenamtli‐ sche Personen des privaten Rechts, natürliche che Initiativen fördern, die Maßnahmen im Rahmen Personen, Personengesellschaften der Entwicklungsstrategie Rhein‐Eifel umsetzen • gemeinnützige ZuwendungsempfängerInnen: möchten. Förderfähig sind dabei Sachkosten, mög‐ Vereine, Genossenschaften o.ä. (juristische Per‐ liche Arbeitsleistungen sind ehrenamtlich zu erbrin‐ sonen des privaten Rechts) gen. • öffentliche ZuwendungsempfängerInnen: juris‐ Ehrenamtliche Initiativen (Vereine, Arbeitsgruppen, tische Personen des öffentlichen Rechts Initiativen etc.) können jeweils zu den Sitzungen des • die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Rhein‐Eifel. Entscheidungsgremiums Anträge einreichen, wobei Damit verfolgt die Region das Ziel, möglichst allen geplant ist, pro Jahr max. 7 solcher Projekte zu för‐ AkteurInnen im ländlichen Raum die Möglichkeit zu dern, um einen kontinuierlichen Effekt über die ge‐ eröffnen, durch Projekte und Maßnahmen einen samte Förderperiode zu erhalten. positiven Beitrag zur Regionalentwicklung zu leis‐ AntragstellerInnen beantragen die Förderung durch ten. Einreichung einer Projektbeschreibung (Ziel, Leis‐ tungen der Partner etc.). Nach Abschluss des Pro‐ jekts legt der/die AntragstellerIn dem Entschei‐ 9.3. Fördersätze dungsgremium eine Dokumentation vor. Diese wird im Einzelfall abgestimmt (Bericht, Fotos etc.). Es ist Die Region Rhein‐Eifel hat ein Konzept für die Un‐ denkbar, dass die Projekte auch im Rahmen der terscheidung von Grund‐ und Premiumfördersätzen jährlichen Regionalforen vorgestellt werden. entwickelt. Projektspezifisch wird entschieden, wie groß der Beitrag des jeweiligen Projekts für die Fördertatbestände für die "Laufenden Kosten der LILE‐Strategie ist. Auf der Grundlage dieser Bewer‐ LAG" / Prozesssteuerung tung (s. Kap. 10, Projektauswahl) wird der Förder‐ satz projektbezogen festgelegt. Wenn die LILE‐ Gefördert werden Maßnahmen und Prozesse zur bezogene Qualität („LEADER‐Mehrwert“) höher ist, Durchführung der regionalen Entwicklungsstrate‐ kann auch die Förderung höher ausfallen. gie, zur Kompetenzentwicklung und Aktivierung, zur Information über die Entwicklungsstrategie oder Entsprechend der Vorgaben in EULLE wurden die zur Entwicklung von Projekten: Fördersätze für die einzelnen Zuwendungsempfän‐

51 Förderbedingungen Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

ger festlegt – auf weitere Differenzierungen wurde Premiumförderung bewusst verzichtet. Zuschläge zur Basisförderquote sind möglich für Grundsätzlich können immer dann die Bruttokosten Projekte, die in Bezug auf die Entwicklungsstrategie gefördert werden, wenn der Projektantragsteller eine besondere Qualität aufweisen. Die Kriterien für selbst im Rahmen der nationalen Rechtsvorschriften die Zuschläge sind klar definiert und werden über Mehrwertsteuer zahlen muss, die nicht rückerstat‐ die Projektauswahlkriterien dokumentiert (vgl. tet wird. Kap. 10). Bei Erreichung festgelegter Punktzahlen (vgl. Tabelle 15) wird die Fördersumme um den ent‐ Basisförderung sprechenden %‐Anteil erhöht (jeweils 10 %). Der Basisfördersatz wird unterschieden nach den Kooperationsprojekte sind den sonstigen Projekten TrägerInnen des Projektes (vgl. nachfolgende Tabel‐ gleichgestellt – auch sie werden nach dem o.g. Sys‐ le). Diese Trägerabgrenzung ist einfach und eindeu‐ tem bewertet und entsprechend eingestuft. Durch tig (s.o.). Berücksichtigung von Kooperationsprojekten bei Private ZuwendungsempfängerInnen erhalten 35 % den Projektauswahlkriterien wird ihr LEADER‐ der Bruttokosten, gemeinnützige Zuwendungs‐ Mehrwert unterstrichen. empfängerInnen erhalten 40 % der Bruttokosten. Öffentliche Zuwendungsempfänger und die LAG erhalten eine Förderung von 65 % der Nettokosten. Abbildung 9: Fördersätze nach Zuwendungsempfängern

Basis‐ Premium‐ max. Förde‐ Voraussetzung förderung förderung rung

Qualifizierungs‐ 65 % 75 % 100 % überwiegend öffentliches Interesse und Informationsmaßnahmen Teilnehmerbeiträge in Höhe von 30 % der Ge‐ samtkosten

private 35 % 45 % 50 % Innovation Zuwendungsempfänger

gemeinnützige Zuwendungs‐ 40 % 50 % 90 % Beschluss der LAG empfänger Zustimmung der ELER‐ Verwaltungsbehörde

öffentliche Zuwendungsemp‐ 65 % 75 % 90 % Beschluss der LAG fänger Zustimmung der ELER‐ Verwaltungsbehörde

LAG 65 % 75 % 100 % Zustimmung der ELER‐Verwaltungsbehörde

Ehrenamtliche Bürgerprojekte 80 % 100 % gemeinnütziges Anliegen Festbetragsförderung, max. 2.000 € insg. max. 20 Stück im Förderzeitraum max. 3 pro Zuwendungsempfänger

Quelle: eigene Darstellung

Laufende Kosten der LAG Höchst‐ und Mindestfördersummen Die laufenden LAG‐Kosten, als Basis und Erfolgsfak‐ Die LAG Rhein‐Eifel hat sich auf folgende Höchst‐ tor für einen laufenden und erfolgreichen Prozess in bzw. Mindestfördersummen verständigt: der Region, sind mit einem Fördersatz von 75 % ver‐ anschlagt.

52 Förderbedingungen Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Tabelle 7: Übersicht Höchst‐ und Mindestfördersummen können und nicht durch wenige kostenintensive Projekte die gesamten Mittel gebunden werden. Fördersumme Die Mindestfördersumme soll gewährleisten, dass Höchstförderung max. 250.000 € die Projekte ein entsprechendes Projektvolumen unabhängig vom Zuwendungsempfänger aufweisen und der Verwaltungsaufwand damit zu Mindestförderung mind. 2.000 € begründen ist. unabhängig vom Zuwendungsempfänger Die eben ausgeführten Punkte zu Höchst‐ und Min‐ Quelle: eigene Darstellung destförderbeträgen sind vorbehaltlich der derzeit Mit der Höchstfördersumme soll gewährleistet wer‐ noch nicht bekannten Fördergrenzen durch den den, dass in der Region entsprechend der Strategie Fördermittelgeber formuliert. in vielen Bereichen Projekte angeschoben werden .

53 Förderbedingungen Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

öffentlichen Verfahrens‐ und Rechtsweg zu be‐ 10 Verfahren der Pro‐ schreiten. jektauswahl • Wird über Projekte der Mitglieder des Entschei‐ dungsgremiums beraten, gilt die in Kap. 8 be‐ Die Grundprinzipien der Projektauswahl sind, ein schriebene Vorgehensweise, indem das betrof‐ transparentes, nicht diskriminierendes und nach‐ fene Mitglied nicht an der Beratung teilnehmen vollziehbares Verfahren zu ermöglichen. Dies wird darf und die Entscheidung durch den Stellver‐ durch eine differenzierte Vorgehensweise erreicht. treter oder die Stellvertreterin getroffen wird. Die Projekte werden durch das Entscheidungsgre‐ Die Regelungen der Mindestanforderungen an mium der Region Rhein‐Eifel nach den unten ste‐ die Zusammensetzung des Auswahlgremiums henden Grundprinzipien ausgewählt (s.o.). Die ge‐ bleiben davon unberührt (s. Kap. 8). nauen Einzelheiten werden nach Anerkennung als • Projekte, die von der LAG durchgeführt werden LEADER‐Region durch die LAG festgelegt. sollen unterliegen dem gleichen Prozedere wie Die Kriterien, die der Auswahl zugrunde liegen, alle anderen Projekte (vgl. LEADER‐Referenten werden auf der Homepage der Region veröffent‐ 2011). licht, so dass allen AntragstellerInnen bekannt ist, Neben diesen Verfahrensstandards ist das zentrale wonach die Förderwürdigkeit der Projekte beurteilt Anliegen des Projektauswahlverfahrens, jene Pro‐ wird. Die Auswahl selbst wird in den Sitzungen des jekte zu identifizieren, die einen eindeutigen und Entscheidungsgremiums protokolliert, so dass je‐ nachvollziehbaren Beitrag zu den gewählten Zielen derzeit die Entscheidungen nachvollziehbar sind. leisten. Das heißt, dass ein Projekt für zumindest ei‐ Für die zur Zeit vorgesehenen vier Termine der Pro‐ nen der Zielbereiche nachvollziehbare Ergebnisse jektauswahl pro Jahr durch das Entscheidungsgre‐ beisteuert und einen Beitrag zu allgemeinen Grund‐ mium ist folgende Vorgehensweise vorgesehen: sätzen einer regionalen Entwicklung leistet. • Fristgemäße Einladung ca. 3 Wochen vor der Die Bewertung der Projekte erfolgt in drei Stufen: Sitzung mit Tagesordnung an alle stimmbe‐ • Stufe A: Formale Kriterien rechtigten Mitglieder des Entscheidungsgremi‐ In dieser Stufe wird geprüft, ob ein Projektan‐ ums einschließlich der StellvertreterInnen. Die trag die formalen Kriterien für ein LEADER‐ Projektskizzen der zur Auswahl anstehenden Projekt erfüllt. Dazu gehören u.a., dass ein Pro‐ Projekte werden beigelegt, damit alle Mitglie‐ jektantrag vorhanden ist, der eine nachvollzieh‐ der sich vorab informieren können. bare Zielsetzung und Projektbeschreibung so‐ • Die AntragstellerInnen werden ebenfalls einge‐ wie eine plausible Finanzierung, einen realisti‐ laden, damit sie Gelegenheit haben, das Projekt schen Zeitplan und eindeutige Zuständigkeiten vorzustellen und ggf. Fragen zu beantworten. enthält. Die Ausführungen müssen verdeutli‐ • Vor der Projektauswahl weist die LAG auf ihrer chen, dass mit dem Projekt tatsächlich begon‐ Website auf den Termin hin. nen werden könnte und dass das Projekt im • Die Auswahlwürdigkeit jedes Projekts wird auf‐ LEADER‐Aktionsgebiet realisiert wird. grund der erarbeiteten Auswahlkriterien im in‐ Des Weiteren wird geprüft, ob das Projekt frei ternen Protokoll dargestellt und gewürdigt. von diskriminierenden Aspekten ist und ob es • Die Öffentlichkeit wird nach der Projektauswahl den Grundsätzen der Gleichstellung entspricht über die ausgewählten Projekte im Internet in‐ • Stufe B: Basiskriterien: allgemeiner Beitrag re‐ formiert. gionale Entwicklung • AntragstellerInnen, deren Projektvorschläge In dieser Stufe wird der Beitrag des Projekts zu durch das Entscheidungsgremium abgelehnt allgemeinen Anforderungen einer regionalen wurden, werden schriftlich darüber informiert Entwicklung im Rahmen von LEADER bewertet. und es wird ihnen mitgeteilt, welche Gründe für Dazu gehören der Innovationsgehalt, inwieweit die Ablehnung oder Zurückstellung ausschlag‐ das Projekt in der gesamten Region oder nur in gebend waren. Die abgelehnten Antrag‐ kleineren Ausschnitten wirksam wird, die Wirk‐ stellerInnen werden dabei auf die Möglichkeit samkeit für und Einbeziehung von BürgerInnen hingewiesen, bei der Bewilligungsbehörde den und die Vernetzungswirkung. Weiterhin wird

54 Verfahren der Projektauswahl Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

der Beitrag zu wichtigen übergeordneten The‐ • Mittlere Priorität (16 ‐ 23 Punkte): Das Projekt men geprüft. Hierzu zählt der Beitrag zum verfolgt die Ziele der LILE und ist ebenfalls för‐ Schutz und der Verbesserung der Umwelt, was derwürdig. die Aspekte Klimawandel, Biodiversität und • Niedrige Priorität (12 ‐ 15 Punkte): Das Projekt Ressourcenschutz umfasst. Weitere Aspekte entspricht den Zielen der LILE und kann prinzi‐ sind die Berücksichtigung des demografischen piell gefördert werden. Wandels, der Nachhaltigkeit und die Wert‐ Je nach Mittelverfügbarkeit können die Projektan‐ schöpfung, die durch das Projekt zu erwarten träge in der Reihenfolge der Priorität bei der Bewilli‐ sind. gungsbehörde eingereicht werden. Hierzu werden • Stufe C: Spezifische Kriterien: spezifischer Bei‐ ggf. Stichtage kommuniziert. trag Zielerreichung der LILE Wesentlich bei der Umsetzung der LILE ist die Die hier vorliegenden Grundprinzipien machen Erreichung der in der Strategie erarbeiten Ent‐ deutlich, dass von allen Projekten zunächst grund‐ wicklungsziele. In der Stufe A wurde bereits si‐ legende Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit chergestellt, dass ein Projekt grundsätzlich zum es überhaupt eine detaillierte Bewertung erfährt. In Erreichen der Ziele beitragen muss. In der Stufe der weiteren – eigentlichen – Bewertung wird über‐ C wird nun das Ausmaß des Beitrags des einzel‐ prüft, inwieweit das Projekt quantitativ oder qualita‐ nen Projekts bewertet, um die Projekte auswäh‐ tiv zur Erreichung eines oder mehrerer Ziele beiträgt len zu können, die einen besonders hohen Bei‐ und übergeordneten Anforderungen an eine regio‐ trag leisten. nale Entwicklung genügt. Durch die Vergabe von Punkten und die Einstufung in Prioritäten ist es Die Bewertung erfolgt in allen drei Stufen so, dass möglich, einerseits die Ablehnung von Projekten Mindestanforderungen zu erfüllen sind, damit eine plausibel zu begründen und andererseits mögliche weitere Bearbeitung des Projekts erfolgt. Wenn ein notwendige Reihenfolgen bei der Einreichung zur Projekt in Stufe A Mängel aufweist, wird es nicht Förderung zu verdeutlichen. weiter bearbeitet bzw. zur Nachbesserung zurück‐ gegeben. In den beiden Stufen B und C erfolgt die Im Anhang 8 ist die oben dargestellte Vorgehens‐ Bewertung nach Punkten, wobei jeweils eine Min‐ weise in Form eines Entwurfs einer Checkliste zu‐ destpunktzahl erreicht werden muss, damit das Pro‐ sammenfassend dargestellt. Sie wird Teil der inter‐ jekt nicht ausgeschlossen wird (mindestens 30 % der nen Protokolle zur Auswahl der Projekte durch das max. Punktzahl). Entscheidungsgremium. Eine Überarbeitung erfolgt ggf. nach Anerkennung als LEADER‐Region. Alle zu einem Termin eingereichten Projekte, die die Mindestpunktzahl erreicht haben, werden zu drei Die beschriebene Vorgehensweise ist noch einmal unterschiedlichen Prioritäten zugeordnet: schematisch in der folgenden Abbildung zusam‐ mengefasst. • Hohe Priorität (>24 Punkte): Die Ziele der LILE werden mit diesem Projekt in vollem Umfang und nachhaltig umgesetzt. Das Projekt ist mit einer hohen Priorität förderwürdig.

55 Verfahren der Projektauswahl Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Abbildung 10: Ablauf der Projektauswahl

Projektberatung Vorauswahl - Interessierte können sich jederzeit an das Regionalmanagement wenden - Beratung durch das Regionalmanagement

- Prüfung der formellen Kriterien

- Aussortierung nicht kohärenter Projekte; ggf. Aufzeigen von Förderalternativen

Projektbewertung und Festlegung der Förderhöhe

- Vorschlag für Bewertung der einzelnen Projekte anhand Projektauswahlkriterien durch das Regionalmanagement - Anfertigen von Projektdatenbögen für Projekte, die die Mindestkriterien erfüllen, samt Vorschlag für die jeweilige Förderhöhe - Erstellen einer Rankingliste (Stichtagregelung: 4 Wochen vor LAG‐Sitzung) - Information über bevorstehende Abstimmung im Rahmen der Einladung zur

Sitzung des Entscheidungsgremiums und auf der Homepage

Sitzung des Entscheidungsgremiums: Projektauswahl Auswahlverfahren

- Diskussion der Projektbewertung; ggf. abweichende Bewertung - ggf. Modifizierung der Rankingliste - Nach der Bewertung ggf. abweichende Festlegung der Förderquote

und –summe

- Abstimmung und Beschlussfassung

Nach der Sitzung des Entscheidungsgremiums

- Übermittlung des Abstimmungsergebnisses an den Projektträger im Ablehnungsfall mit Begründung - Veröffentlichung der ausgewählten Projekte auf der Homepage - Bei positivem Beschluss: Einreichen eines Projektantrags bei Bewilligungsbehörde mit Unterstützung durch das Regionalmanagement - Förderentscheidung durch Bewilligungsbehörde

Quelle: eigene Darstellung

56 Verfahren der Projektauswahl Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

der Bewerbung der beiden Bäder und Thermen. 11 Darstellungen zur Dieser Schwerpunkt soll zukünftig um die Themen Kooperation mit an‐ Wandern und Radfahren ergänzt und das Profil da‐ mit erweitert werden. Die Verbindung und die Zu‐ deren Programmen sammenarbeit über den Rhein hinweg soll durch gemeinsame Veranstaltungen wie das Sommer‐ und Gebieten nachtsfest weiter verstärkt werden.

Kooperation mit der Eifel (NRW) Kooperation mit der LEADER‐Region Welterbe Oberes Mittelrheintal Die Region Rhein‐Eifel will außerhalb von RLP mit der LEADER‐Region Eifel in NRW kooperieren. Im Eine weitere Kooperationsregion ist die östlich des Fokus sollen folgende Themenbereiche stehen: Rheins angrenzende Region Rhein‐Wied. Bad Breisig und Bad Hönningen kooperieren bereits im • Entwicklung von Strategien zum Umgang mit touristischen Bereich, sodass hier von Synergieef‐ dem deomgrafischen Wandel fekten ausgegangen werden kann. Die Themenfel‐ • Förderung von Integration und Inklusion der Wellness / Gesundheit bilden den Schwerpunkt • Entwicklung nachhaltiger Mobilitätslösungen der Bewerbung der beiden Bäder und Thermen. • Stärkung der Mitwirkung von Kindern und Ju‐ Dieser Schwerpunkt soll zukünftig um die Themen gendlichen Wandern und Radfahren ergänzt und das Profil da‐ • Touristische Entwicklung im Landschaftsraum mit erweitert werden. Die Verbindung und die Zu‐ Eifel. sammenarbeit über den Rhein hinweg soll durch Durch die Zusammenarbeit im gleichen gemeinsame Veranstaltungen wie das Sommer‐ Landschaftsraum können übergreifende Themen nachtsfest weiter verstärkt werden. leichter behandelt und es kann von erhelblcihen Synergieeffekten ausgegangen werden. Kooperation mit anderen Programmen Hinzu kommt, dass es sich bei der NRW‐LEADER‐ Für die Erreichung der dargestellten Ziele sollen Region Eifel um eine erfahrene LEADER_Region nicht nur LEADER‐Mittel in Anspruch genommen handelt, sodass erwartbar ist, dass die Region werden, sondern alle weiteren zur Verfügung ste‐ Rhein‐Eifel auch von deren Erfahrungen profitieren henden Fördermittel. Die Wesentlichen sind im Fol‐ kann. genden aufgeführt: Für die Kooperation wurde ein Letter of Intent • In den Bereichen Kinder, Jugend, Soziales wer‐ erarbeitet und unterschrieben (s. Anlage 1). den insbesondere Angebote des ESF eingebun‐ den. Kooperation mit der Vulkaneifel • Für touristische Investitionsmaßnahmen soll Bei der Kooperation mit der Vulkaneifel wird es v.a. auch EFRE genutzt werden. um eine projektbezogene Zusammenarbeit gehen, • Im Bereich der Entwicklung der Dörfer und wobei auch der Erfahrungsaustausch mit dieser Städte wird das gesamte Spektrum der Dorf‐ erfahrenen und erfolgreichen LEADER‐Region entwicklungs‐ und Städtebauförderung einbe‐ gewinnbringend sein wird. zogen. • Förderalternativen insbesondere für die Land‐ Für die Kooperation wurde ein Letter of Intent wirtschaft und den Umweltsektor ergeben sich erarbeitet und unterschrieben (s. Anlage 1). aus den Mainstream‐Maßnahmen des Entwick‐ lungsprogramms EULLE. Kooperation mit der Region Rhein‐Wied • Auf Bundes‐ und Landesebene besteht eine Eine weitere Kooperationsregion ist die östlich des Reihe von Fördermöglichkeiten für Klima‐ Rheins angrenzende Region Rhein‐Wied. Bad schutzprojekte. Breisig und Bad Hönningen kooperieren bereits im Derzeit beteiligt sich die Region an keinen weiteren touristischen Bereich, sodass hier von Synergieef‐ Förderaufrufen. Der Region ist bewusst, dass im Fal‐ fekten ausgegangen werden kann. Die Themenfel‐ der Wellness / Gesundheit bilden den Schwerpunkt

57 Darstellungen zur Kooperation mit anderen Programmen und Gebieten Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

le der Beteiligung an weiteren Wettbewerbsaufru‐ fen o.ä. darauf geachtet wird, dass • die Strategien sich ergänzen sollten • Synergien erschlossen werden und • Doppelförderungen ausgeschlossen sind.

58 Darstellungen zur Kooperation mit anderen Programmen und Gebieten Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

gefördert werden (= Projekt der LAG). Insge‐ 12 Finanzplan samt werden ca. 20 % des LEADER‐Budgets (= Der Kosten‐ und Finanzierungsplan der LAG Rhein‐ 685.000 €) hierfür veranschlagt. Eifel wurde unter folgenden Annahmen aufgestellt: • Für die Förderung von Projekten in den einzel‐ nen Handlungsfeldern stehen folglich ca. • Die LAG erhält im Falle einer Anerkennung ein 2,55 Mio. € LEADER‐Mittel zur Verfügung. LEADER‐Budget von mindestens 2,625 Mio. €. • Der Finanzplan erstreckt sich über die EU‐ Die Handlungsfelder sind aufgrund ihrer Bedeutung Förderperiode 2014‐2020. Aufgrund des ange‐ für die Region gewichtet worden. Die Gewichtung dachten Zeitplans des Landes zur Auswahl der spiegelt sich in der Verteilung des LEADER‐Budgets Regionen mit einem Start der LEADER‐Region wider. Mitte des Jahres 2015 wird das Jahr 2014 nicht dargestellt und für das Jahr 2015 mit einem vier‐ Indikativer Finanzplan tel Jahresbudget gerechnet. Die Anwendung Die folgende Tabelle stellt die Finanzierung des der n+3‐Regelung vorausgesetzt, wird die Jahre LEADER‐Prozesses 2014‐2023 im Detail dar. Das 2021‐23 ebenfalls mit einem Budget veran‐ LEADER‐Budget ist im Rahmen des indikativen Fi‐ schlagt. nanzplans nach Handlungsfeldern (HF), Finanzmit‐ • Der Finanzplan wird laufend fortgeschrieben – teln für die Gestaltung der Kooperationen, ehren‐ die Dokumentation erfolgt mindestens in den amtlichen Bürgerprojekten und laufenden Kosten Jahresberichten. der LAG gegliedert. • Die förderfähigen Kosten der Laufenden Kosten

(RM, Geschäftsführung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Kooperation) sollen mit 75 % von brutto Tabelle 8: Finanzplan nach Handlungsfeldern

Eigenmittel öff. Projektunab‐ öff. Mittel private Gesamt‐ Handlungsfeld ELER Zuwendungs‐ hängige Land insg. Mittel kosten empfänger komm. Mittel Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Tourismus und Wirtschaft 550.000 130.000 0 210.000 890.000 125.000 1.015.000 Natur und Landschaft 250.000 50.000 0 100.000 400.000 65.000 465.000 Wohnen und Leben 535.000 185.000 0 210.000 930.000 45.000 975.000 Bürgerprojekte 30.000 0 0 10.000 40.000 0 40.000 Kooperation 35.000 10.000 0 10.000 55.000 0 55.000 RM inkl. GF 350.000 0 175.000 160.000 685.000 0 685.000 insgesamt 1.750.000 375.000 175.000 700.000 3.000.000 235.000 3.235.000

Quelle: eigene Darstellung Die Aufteilung der Mittel erfolgt auch in Jahrestran‐ werden können. Im ersten „richtigen“ LEADER‐ chen. Bei der Abschätzung der Entwicklung über Jahr der Region werden eher Konzepte als den Förderzeitraum ist die Region Rhein‐Eifel von Grundlage für künftige investive Maßnahmen folgenden Effekten ausgegangen: im Fokus stehen; ansonsten werden Menschen motiviert, Projekte zu beantragen und bei der • In 2015 werden aufgrund der zu erwartenden Antragstellung unterstützt. frühesten Bewilligung im Sommer 2015 im 4. • In den Jahren 2017 und 2018 können dann viele Quartal neben dem Regionalmanagement erste Projekte bewilligt werden, die im ersten Jahr Bürgerprojekte starten können. Ansonsten beantragt und vorbereitet wurden. Die Region steht hier die Beratung der Projektantragsteller geht davon aus, dass im Sinne eines Schnee‐ im Vordergrund. balls die ersten sichtbaren Projekte aus 2016 • In 2016 werden v.a. die dargestellten Startpro‐ jetzt auch Folgeanträge auslösen. jekte realisiert, wobei die Region davon aus‐ geht, dass auch schon weitere Projekte bewilligt

59 Finanzplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

• 2019 und 2020 werden schon viele für die Ent‐ die Evaluierungsergebnisse, die in der LAG be‐ wicklung der Region wichtige Maßnahmen um‐ leuchtet werden sollen. gesetzt sein, sodass dann der Fokus auf neue / • In den Jahren 2021‐23 will die Region neben innovative Projekte gerichtet wird, die dazu füh‐ Projekten, die die Erfolge in der Region noch ren, dass die Ziele der Entwicklungsstrategie er‐ vertiefen, den Fokus auch schon nach vorn auf füllt werden können. Hierbei unterstützen auch die kommende Förderperiode lenken.

Tabelle 9: Finanzplan nach Jahren

Eigenmittel öff. Projektunab‐ öff. Mittel private Gesamtkos‐ Jahr ELER Zuwendungs‐ hängige Land insg. Mittel ten empfänger komm. Mittel Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro 2015 17.000 4.000 6.250 10.000 37.250 4.000 41.250 2016 263.000 56.000 25.000 110.000 454.000 35.000 489.000 2017 420.000 90.000 25.000 160.000 695.000 55.000 750.000 2018 440.000 94.000 25.000 170.000 729.000 58.000 787.000 2019 262.000 56.000 25.000 105.000 448.000 35.000 483.000 2020 262.000 56.000 25.000 105.000 448.000 35.000 483.000 2021‐2023 86.000 19.000 43.750 40.000 188.750 13.000 201.750 insgesamt 1.750.000 375.000 175.000 700.000 3.000.000 235.000 3.235.000

Quelle: eigene Darstellung

60 Finanzplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

lungsfelder oder der gesamten Entwicklungsstrate‐ 13 Begleitung und Eva‐ gie beziehen. luierung der Förder‐ Dazu gehört die Dokumentation von: periode 2014 – 2020 • laufenden Aktivitäten (Projekte, Veranstaltun‐ gen, Öffentlichkeits‐ und Medienarbeit, Koope‐ Das Monitoring und die Selbstevaluierung sind rationen / Vernetzungen) Kernaufgaben einer eigenverantwortlich gestalte‐ • laufende Prozesse (Gremiensitzungen) ten Regionalentwicklung. Eine kontinuierliche Be‐ • eingesetzte Ressourcen (Finanz‐ und Fördermit‐ obachtung und Dokumentation (Monitoring) sowie tel, Personalausstattung). eine regelmäßig Bewertung (Evaluierung) dienen der Überprüfung und Steuerung des regionalen Das Monitoring erfolgt durch das Regionalmana‐ Entwicklungs‐ und Umsetzungsprozesses. Dies be‐ gement. Das RM legt der Steuerungsgruppe einmal inhaltet die Erfassung und Bewertung der Inhalte im Jahr aufbereitete Informationen vor. Diese sind bzw. der Strategie (Zielfortschritten und der Zieler‐ die Basis für die jährlich zu erstellenden Jahresbe‐ reichung), der initiierten Prozesse und Strukturen richte zum Stand der Umsetzung (s.u.). sowie der Aufgaben des Regionalmanagements. Die dabei gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnis‐ 13.2. Evaluierung se ermöglichen bei Bedarf ein zeitnahes Nachsteu‐ ern seitens der LAG‐Steuerungsgruppe und der Grundlage der Evaluierung der verschiedenen Be‐ LAG. Dies kann eine Anpassung, Präzisierung oder reiche sind für die Zielerreichung die in Kap. 5 dar‐ Optimierung bei den Zielsetzungen und Maßnah‐ gestellten SMARTen Ziele. Für die zu evaluierenden men sowie bei der Ausgestaltung der Organisati‐ Bereiche „Prozess und Struktur“ sowie „Regional‐ ons‐ und Arbeitsstrukturen sein. management“ sind ebenfalls Ziele und Indikatoren Das Monitoring und die Evaluierung in der Region festgelegt worden, die im Anhang dargestellt sind. Rhein‐Eifel wurden in enger Anlehnung an den neu‐ Das zentrale Ziel im Bewertungsbereich „Prozess en Leitfaden der DVS „Selbstevaluierung in der Re‐ und Struktur“ ist die Verbesserung der Organisati‐ gionalentwicklung“ (2014) erstellt. Dabei werden ons‐, Arbeits‐ und Beteiligungsstrukturen. Im Be‐ folgende Bewertungsbereiche unterschieden: wertungsbereich „Regionalmanagement“ wird in erster Linie die Arbeitseffizienz und Kompetenz des RM sowie die Öffentlichkeitsarbeit untersucht. 13.1. Monitoring Die Evaluierungstätigkeit findet zum einen jährlich Grundlage für ein erfolgreiches Monitoring und für statt, umfassendere Evaluierungen sind an insge‐ die darauf aufbauenden Evaluierungsschritte (s.u.) samt 3 Terminen vorgesehen (s.u.). ist eine kontinuierliche Beobachtung und Erfassung Jährliche Evaluierung des gesamten Umsetzungsprozesses. Das heißt, es geht um eine systematische und stetige Erfassung, Eine Überprüfung und Bewertung des Umsetzungs‐ Dokumentation und Auswertung von Basis‐ standes, der laufenden Prozesse, der Arbeit des RM Informationen (Zahlen, Daten). Relevante Daten und der eingesetzten Ressourcen erfolgt jedes Jahr (insbesondere zu Projekten) können anhand von im Rahmen einer Selbstevaluierung. Diese Evaluie‐ quantitativen Indikatoren für die genannten Bewer‐ rung wird in Anlehnung eines Signal Checks (dvs tungsbereiche erhoben und in Datenbanken / Statis‐ 2014) durchgeführt. Evaluiert werden dabei insbe‐ tiken gebündelt und aufbereitet werden. sondere: Angesichts des kontinuierlichen Monitorings lässt • Projektfortschritt sich jederzeit eine aktuelle Übersicht zum Umset‐ • Zielerreichung / Umsetzungsstand der Strategie zungsstand und zur Zielerreichung ermitteln (s.u.). auf Basis der SMARTen Handlungsziele der Dies kann sich sowohl auf einzelne Projekte (Pro‐ Handlungsfelder (s. Kap. 5) jektfortschrittskontrolle) und inhaltliche Schwer‐ • Zufriedenheit mit Prozess und Strukturen sowie punkte als auch auf die Betrachtung einzelner Hand‐

61 Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014 – 2020 Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

• Zufriedenheit mit dem Regionalmanagement Darüber hinaus sollen diese Evaluierungen für die (Ziele und Indikatoren s. Anhang). Region erste Entwicklungsperspektiven und damit auch potenzielle Handlungsbedarfe für das kom‐ Die Evaluierung findet durch die Steuerungsgruppe mende Jahrzehnt aufzeigen. Zudem werden Ansät‐ statt, wobei die Zufriedenheit mit Prozess, Struktu‐ ze und Vorschläge zur Verstetigung bzw. Weiterfüh‐ ren und Regionalmanagement durch das Gremium rung oder Anpassung des regionalen Entwicklungs‐ in einer Sitzung durch einfaches Votum festgestellt prozesses, der angestoßenen Handlungsfelder so‐ wird. Die Ergebnisse werden in der jährlich stattfin‐ wie der Organisations‐ und Kooperationsstrukturen denden Mitgliederversammlung der LAG vorgestellt erwartet. und diskutiert. Sofern sich Anpassungsbedarfe er‐ geben, werden entsprechende Schritte zur Steue‐ Diese Anforderungen an die Zwischen‐, Halbzeit‐ rung und Anpassung, beispielsweise bei der Ent‐ und Abschlussevaluierung erfordern die Nutzung wicklungsstrategie, den Zielen und Maßnahmen aufwändigerer Methoden zur Informationsbeschaf‐ oder der Organisationsstruktur umgesetzt. Die Er‐ fung, Erhebungen und Befragungen (u.a. mit regio‐ gebnisse finden Eingang in den Jahresbericht (s.o.). nalen ExpertInnen und MultiplikatorInnen). Gefragt ist ein Methodenmix, der Signal‐, Multi‐ und Fokus‐ Zwischen‐, Halbzeit‐ und Abschlussevaluierung Checks miteinander verzahnt (dvs, 2014). Aufgrund Umfassendere Evaluierungen sollen zu folgenden des deutlich erhöhten Aufwands für die Durchfüh‐ drei Zeitpunkten erfolgen: rung der umfassenden Evaluierungen werden sie auf Beschluss der Steuerungsgruppe durch Hinzu‐ • in 2017 nach Etablierung des Regionalmanage‐ ziehung von externen Fachkräften durchgeführt. ments und dem ersten Durchlauf aller erforder‐ lichen Sitzungen der verschiedenen Gremien Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Evaluie‐ („Zwischenevaluierung“) rungen werden in den entsprechenden Gremien • etwa zur Halbzeit (Anfang 2019) und präsentiert und diskutiert und in der jährlichen LAG‐ • am Ende der laufenden Programmplanungspe‐ Vollversammlung vorgestellt. Für die Region kön‐ riode (2020/21). nen hieraus wesentliche Empfehlungen zur weite‐ ren Steuerung und Organisation des regionalen Der Fokus liegt hier auf einer komplexeren Be‐ Entwicklungsprozesses abgeleitet werden. obachtung, Überprüfung und Bewertung der Zielerreichungen aus den o.g. genannten Bereichen.

Abbildung 11: Übersicht Evaluierungen und Methoden

beteiligte AkteurIn‐ Ansatz Federführung Methode Termin nen Jahresbericht‐ RM Steuerungsgruppe Signal‐Check jährlich Umsetzung (Jahresende) ab 2016 Zwischenevaluierung RM, Steuerungsgruppe Multi‐Check Anfang 2017 evtl. externe Beglei‐ Fokus‐Check tung Halbzeitevaluierung RM, Steuerungsgruppe Multi‐Check Anfang 2019 evtl. externe Beglei‐ Fokus‐Check tung Abschlussevaluierung RM, Steuerungsgruppe Multi‐Check 2020/21 evtl. externe Beglei‐ Fokus‐Check tung

Quelle: eigene Darstellung; in Anlehnung an dvs, 2014

62 Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014 – 2020 Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

14 Literaturverzeichnis

BfA, (Bundesagentur für Arbeit). 2012. Strukturdaten und ‐indikatoren. Agentur für Arbeit Koblenz ‐ Mayen. Zahlen, Daten, Fakten. s.l. : http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik‐nach‐ Themen/Statistik‐nach‐Themen‐Nav.html, 2012. BfN, (Bundesamt für Naturschutz). o.J.. Naturschutzgroßprojekte. Liste der laufenden Vorhaben. Obere Ahr‐Hocheifel. [Online] o.J. http://www.bfn.de/0203_obere_ahr_hocheifel.html. BMWI, (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie). o.J.,a. Förderdatenbank. [Online] o.J.,a. http://www.foerderdatenbank.de/Foerder‐ DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=6dbfb491a3ce9404c25474caf3af142a;views;docu ment&doc=2653. BMWI, (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie). o.J.,b. Förderperiode 2014‐2020. [Online] o.J.,b. http://www.bmwi.de/DE/Themen/Europa/Strukturfonds/foerderperiode‐2014‐2020.html. dvs, (Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume). 2014. Selbstevaluierung in der Regionalentwicklung. Leitfaden und Methodenbox. http://www.netzwerk‐laendlicher‐raum.de/regionen/leader/ S.34ff : s.n., 2014. Eifel Tourismus GmbH. o.J.. [Online] o.J. http://www.eifel.info/wir‐ueber‐uns.htm. Europäische Kommission. o.J.. Europa 2020. [Online] o.J. http://ec.europa.eu/europe2020/index_de.htm. Grontmij. 2014. Eigene Erhebung im Rahmen der Erarbeitung der LILE Rhein‐Eifel. 2014. Grontmij. 2012,a. ILEK VG Brohltal und Vordereifel. 2012,a.. Hahn, Günter und Hilgers. 2014. Expertengespräch zum Thema Naturausstattung und Naturschutz. [Befragte Person] Grontmij Beatrix Ollig. 2014. IfR, (Institut für Regionalmanagement). 2008. Regionalmanagement Eifel‐Ahr, Abschlussbericht. 2008. IHK Arge Rheinland‐Pfalz, (Hrsg.). 2014. Fachkräftemonitor 20130. [Online] 2014. [Zitat vom: ] http://www.fachkraeftemonitor‐rlp.de/fkm/index.html#6j3f6g5fOhj‐b_. ISIM, (Ministerium des Inneren und für Sport). 2008. Landesentwicklungsprogramm (LEP IV). Herausforderungen erkennen. Nachhaltig handeln. Zukunft gestalten. Mainz : Selbstverlag, 2008. Kreisverwaltung Mayen‐Koblenz. o.J.. Stiftung für Natur und Umwelt. [Online] o.J. http://www.kvmyk.de/kv_myk/Unsere%20Themen/Umwelt%20&%20Natur/Stiftung%20f%C3%BCr %20Natur%20und%20Umwelt/. Landkreis Ahrweiler. o.J.. Homepage des Landkreises Ahrweiler. [Online] o.J. http://www.kreis‐ ahrweiler.de/. Landkreis Mayen‐Koblenz. 2013. Kreisentwicklungskonzept für den Landkreis Mayen‐Koblenz. 2013. LANIS. o.J.. Landschaftsinformationssystem der Naturschutzbehörde Rheinland‐Pfalz. [Online] o.J. http://www.naturschutz.rlp.de/. MULEWF, (Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung Weinbau und Forsten RLP). o.J.. Partnerbetrieb Naturschutz. [Online] o.J. http://partnerbetrieb‐naturschutz.rlp.de/partnerbetrieb‐ naturschutz‐sein/die‐partnerbetriebe/. MWKEL, (Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung). o.J.. Tourismusstrategie 2015. Halbzeitbilanz und Weiterentwicklung. Koblenz : s.n., o.J.

63 Literaturverzeichnis Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

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64 Literaturverzeichnis Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

15 Anhang

65 Anhang

Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 1: Karte Gebiet 1:100.000

67 Anhang

Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 2: Übersichtskarte Schutzgebiete in der Region Rhein‐Eifel

Anhang 2: Übersichtskarte Schutzgebiete in der Region Rhein‐Eifel

69 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 3: landesweit bedeutsame historische Kulturlandschaften in der Region Rhein‐Eifel

Quelle: eigene Darstellung

70 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 4: Übersicht über die VG mit Ortsteilen und EinwohnerInnen

Tabelle 10: Bevölkerungsstand am 31.12.2013

Ortsgemeinde Einwoh‐ Funktion nerInnen VG Adenau 13.147 Adenau, Stadt 2.891 Mittelzentrum (kooperierendes Zentrum (verpflichtend) 532 Aremberg 226 Barweiler 407 Bauler 61 79 197 Dümpelfeld 585 72 Fuchshofen 91 143 Herschbroich 270 287 165 Hümmel 474 488 365 174 Leimbach 485 Meuspath 154 Müllenbach 464 Müsch 186 Nürburg 180 152 148 259 512 244 Schuld 702 87 79 67 868 250 448 188 167 VG Brohltal 18.150 177 Burgbrohl 3.179 Grundzentrum (kooperierend, verpflichtend) 454 203 604 357 Kempenich 1.862 Grundzentrum (kooperierend, verpflichtend) Königsfeld 625 Niederdürenbach 966 Niederzissen 2.662 Grundzentrum (kooperierend, verpflichtend Oberdürenbach 614 1.076

71 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Ortsgemeinde Einwoh‐ Funktion nerInnen 816 Spessart 749 1.152 Wehr 1.164 Weibern 1.490 VG Bad Breisig 12.905 Bad Breisig, Stadt 8.984 Grundzentrum Brohl‐Lützing 2.425 Gönnersdorf 634 Waldorf 862 VG Vordereifel 16.400 Acht 74 285 261 Baar 750 351 Boos 625 262 Ettringen 2.708 398 488 247 Kehrig 1.177 Kirchwald 952 2.710 Langenfeld 678 99 Lind 52 297 Monreal 810 Münk 251 Nachtsheim 537 358 Sankt Johann 922 201 371 Weiler 479 57 Mayen Stadt 18.567 Oberzentrum OT Alzheim OT Hausen OT Nitztal OT Kürrenberg

Quelle: (StLaRLP , 2014)

72 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 5: Zusammenstellung Handlungsfelder und Teilziele

Abbildung 12: Zusammenstellung Handlungsfelder, Entwicklungsziele und Teilziele

Quelle: eigene Darstellung

73 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 6: Projektlisten

Abbildung 13: Projektideen für die Region Rhein‐Eifel Handlungsfeld Leben und Wohnen (26) Umgang mit • Aktivierung von Bürgerengagement für innerörtliche Projekte (z.B. Verschönerung im dem Demo‐ Straßenraum) grafischen • Benchmarking zu Kostenoptimierungen von Gemeinden (Kooperation, Sammel‐Einkauf Wandel etc.) Lebenswerte • Schaffung von Mehrgenerationenhäusern und Begegnungsstätten (z.B. Burgbrohl) Orte • Einrichtung ehrenamtlicher Reparaturcafés, u.a. in leerstehenden Gebäu‐ den/Ladenlokalen • Innerörtliche Straßenerneuerungsmaßnahmen als Investitionsanreiz für Anwohner und Hauskäufer • Bedarfsgerechter Wohnraum für junge Menschen schaffen (angepasste Wohnungen, günstige Grundstücke) • Bedarfsgerechter Wohnraum für SeniorInnen im Ortskern schaffen (z.B. Pilotprojekt in Wassenach) Soziales • Dorf‐(Aktions)Tag, z.B. mit Repair‐Cafe, Tauschbörse, Vorträgen, Börse Nachbarschafts‐ Miteinander hilfe • Identitätsstiftende Treffpunkte im Ort verknüpft mit ortsprägenden Themen • "Tischtransaktion" ‐ Familien tauschen 6 Wochen ihren Tisch und sind für Gäs‐ te/NeubürgerInnen offen • Ausbau von Kindertagesstätten (Kitas) und Schulen unter Berücksichtigung der Anforde‐ rungen der Inklusion • Generationenbüro: Gesundheitsprävention, Soziales Miteinander, Inklusion • Kommunen im Gespräch mit BürgerInnen: Bewusstseinsbildung zum Demografischen Wandel • Wie geht Ehrenamt? – Qualifizierungen für Ehrenamtliche (Sozialkompetenz, Versiche‐ rung etc.) • Etablierung örtlicher SeniorInnentreffs mit ehrenamtlicher Betreuung • Kunstprojekte mit Jugendlichen (StreetArt, Tauschaktion Kunstwerke) • moderne / attraktive Ausstattung von Jugendräume (WLAN etc.) • Durchführung eines regionalen Musik‐ und Gesangscontests zur Förderung des Vereinsle‐ bens und der Jugendarbeit Mobilität • Ortsbürgertaxi (Anschaffung von Fahrzeugen, Akquirierung ortsansässiger ehrenamtl. FahrerInnen) • barrierefreier Bürgerbus (z.B. auch zur Sicherstellung von Arztbesuchen) für Menschen mit Handicap Gesundheits‐ • Förderung einer Nachfolgeregelung von Arztpraxen durch Kommunikation, Unterstüt‐ versorgung zung bei der Ausstattung der Räume, Schaffung guter Rahmenbedingungen • Ehrenamtliche Patenschaften für häusliche Betreuung, koordiniert über zentrale Pflege‐ stellen • Einrichtung zentraler Ärztehäuser (MVZ, z.B. in Niederzissen) • Informations‐ und Qualifizierungskampagne zum Thema (Gesundheits‐)Prävention • Modellprojekt „Gesundheitsdorf“ (Landarzt ansiedeln, Heilkräutergarten für Jedermann etc.)

74 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Nahversor‐ • Dorfladen wird zur Servicestelle (verschiedene Dienstleistungen im Ort , z.B. Nachtsheim) gung Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft (32) Tourismus • Ausweisung und Vermarktung E‐Bike geeigneter Routen • Freizeit‐Nutzungskonzept Bad Breisiger Kiesseen (z.B. Natur‐Beobachtung, Wassersport) • Erschließung der "Grube Kupferberg" (Freilegung + Sichtbarmachen, Infotafeln etc.) • Römische "Villa Rustica" in Weibern erlebbar machen (histor. Umweltbildung, Vorträge, Hinweistafeln) • Sanierung und Instandsetzung "Alte Ohlmühle" in Schuld • Sprachgrenze Vinxtbachtal erlebbar machen (Info‐Flyer, Infozentrum) • Produkt‐Relaunch Traumpfade (Gästeführer schulen, Storytelling etc.) • Errichten von Kunststationen unter Mitarbeit von HandwerkerInnen und Betrieben ent‐ lang der Eifelleiter • Wegechecks örtlicher Wanderwege (Etablierung eines regionalen Markierungsstandards etc.) • Themenwanderweg Aremberg (WaldInfoFläche rund um Festung/Schloss Arenberg) • Umsetzung "Panoramaweg Spessart" • Rundwanderweg Hoffelder Basaltbruch mit Infotafeln und Infoplattform zum Basaltabbau • Sanierung von 3 Aussichtstürmchen/ Schutzunterständen am Ahrsteig • Kulturgeschichtliche Themenwege in und zwischen Orten errichten • Geführte Gewässer‐Wanderungen mit geologischen, ökologischen und historisch‐ kulturellen Aspekten • Storytelling: Themenwanderwege zu regionalen „Geschichten“ • Konzepte für mehrtägige Rad‐ und Wandertouren mit Transport und ggf. (E‐Bike‐) Rad‐ verleih • Erhalt von Wegekreuzen (Erfassung, Freilegung, Restaurierung, Broschüre) • Initiierung von Kulturveranstaltungen in leer stehenden Gebäuden/Ladenlokalen (Galerie, Lesungen) • Kulturveranstaltungskalender für die Region im Internet (Koordinierungsstelle, Umset‐ zung, Marketing) • runde Tische zur Implementierung der „Standortmarke Eifel“ in Wirtschaft, Tourismus etc. • TI der Zukunft: Konzept zur Lenkung der Gäste • Redaktion Eifel: „Presse‐ oder Filmreihen“ zu regionalen Tourismus‐ oder Gesellschafts‐ themen • "medical tourism" ‐ internationale Vermarktung spezialisierter Hotels • Konzept und Marketing für zielgruppenspezifische Ausflugsprogramme • Einrichtung (barrierefreier) Wohnmobilstellplätze (z.B. Vulkanerlebniszentrum Mayen) • Machbarkeitsprüfung „Feriendorf Kunkskopf“ in der Ferienregion Laacher See (ca. 100 Betten) • Erweiterung von barrierefreien Übernachtungsmöglichkeiten und –kapazitäten (auch für Reisebusse) Wirtschaft • Schaffung infrastruktureller Voraussetzungen für eine attraktive Breitbandversorgung in der Region • Ausbau mit Glasfaserkabel (Ziel 50 Mbit flächendeckend) eventuell über PublicPrivatPartnership • Erlebnishandwerk "Eifel": Werbung zur Mitwirkung an Vermarktungsplattform für das Eifeler Handwerk

75 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Handlungsfeld Natur und Landschaft (11) Naturschutz • Schaffung stadtnaher Gärten für alle BürgerInnen mit ökologischer Zielsetzung • Anlegen eines Biotopes am Wasserfall bei Insul, angebunden an Ahrtalradweg + Ahrtal‐ steig Land‐ und • Einrichtungen zur Vermarktung von regionalem Fleisch Forstwirt‐ • Einrichtungen zur Direktvermarktung regionaler landwirtschaftlicher Produkte schaft • Einrichtungen zur Schlachtung und Verarbeitung von Fleisch (evtl. auch gemeinschaftliche Einrichtungen) • Investitionen in die Verarbeitung von Milch zu Käse und weiteren Produkten Umweltbil‐ • naturnahe Waldbewirtschaftung (z.B. mit Rückepferden), Einbindung von Kindern + Ju‐ dung gendlichen • Einrichtungen zur Information über landwirtschaftliche Produkte/Produktionsweisen (z.B. Schaukäserei) Klimaschutz • Ökologie‐Erlebnisort mit Themenerlebnisweg Erneuerbare Energien/Umweltschutz, Ver‐ anstaltungen und Fortbildungen (z.B. Antweiler) • E‐betriebener Shuttleservice in Mittelzentren (z.B. Mayen) • Förderung von EE‐Anlagen auf ungenutzten Flächen (z.B. Kiesabbaugelände Bad Breisig)

Quelle: eigene Darstellung

76 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 7: Mitglieder der LAG Folgende Personen haben sich zur Mitarbeit in der LAG bereiterklärt. Nach Anerkennung der Region kön‐ nen weitere Personen hinzukommen.

Gruppe 1: Behörden (11 Personen) • die fünf Bürgermeister der beteiligten Kommunen • die 1. Beigeordneten der beteiligten Kommunen • LWK, Herr Matthias Hörsch • Wirtschaft: IHK, Herr Dr. Bernd Greulich • Wirtschaft: HWK, Herr Stefan Gustav Die ins Verfahren eingebundenen BüroleiterInnen/MitarbeiterInnen der Verwaltungen nehmen als Beteilig‐ te ohne Stimmrecht ebenfalls an den Sitzungen teil.

Gruppe 2: Wirtschafts‐ und SozialpartnerInnen (9) • Landwirtschaft: Bauern‐ und Winzerverband Ahrweiler, Herr Franz‐Josef Schäfer • Landwirtschaft: Bauern‐ und Winzerverband Mayen‐Koblenz, Herr Manfred Ludwig und Herr Erhard Horst‐Saur • Tourismus: Eifeltourismus: Herr Klaus Schäfer • Tourismus: Romantischer Rhein: Herr Holger Klemm • Wirtschaft: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mayen‐Koblenz: Herr Henning Schröder • Wirtschaft: Gewerbeverein Kempenich: Herr Jan Peter Kiel

Gruppe 3: Zivilgesellschaft (8) • Umwelt‐ und Naturschutz: Stiftung Natur und Umwelt, Herr Jörg Hilgers • Umwelt‐ und Naturschutz: Naturschutzbund, Frau Margot Bechtold • Jugendliche: Frau Simone Manger, Mayen • Jugendliche: Herr Jürgen Schwarzmann, Adenau • Frauen: Landfrauenverband, Frau Ingrid Strohe • Frauen: Gleichstellungsbeauftragte Kreis Mayen‐Koblenz, Frau Lea Bales • SeniorInnen: Seniorenbeirat Mayen, Herr Peter Wilbert • SeniorInnen: Herr Falckenberg, VG Brohltal beratend Martin Schumann, ADD Rolf Schäfer, DLR Westerwald‐Osteifel

77 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 8: Entwurf Projektauswahlbogen

Abbildung 14: Projektauswahlbogen

A. Allgemeine Anforderungen Die allgemeinen Anforderungen müssen in allen Bereichen erfüllt sein. Die Nichterfüllung von Punkt 1 bis 2 erlauben die Nachbearbei‐ tung des Projekts und wiederholte Vorlage. Die Nichterfüllung von Punkt 3 und 4 führen zum Ausschluss des Vorhabens. Kriterien Erfüllt

1. Formalitäten I Das Projekt wird im LEADER‐Aktionsgebiet realisiert. Die formalen Voraussetzungen Ja / Nein sind gegeben. Eine Projektbeschreibung einschließlich Kostenrahmen liegt vor. Die Fi‐ nanzierung ist plausibel dargestellt. Mit der Realisierung des Vorhabens kann begonnen werden. 2. Formalitäten II Das Projekt ist frei von Diskriminierung und unterstützt die Gleichstellung der Ja / Nein Geschlechter. 3. Zielerreichung I Das Projekt kann mindestens einem Handlungsfeld (HF) und dem damit verbundenen Ja / Nein Entwicklungsziel (EZ) eindeutig zugeordnet werden. HF 1: Wohnen und Leben HF 2: Tourismus und Wirtschaft HF 3: Natur und Landschaft 4. Zielerreichung II Das Projekt kann mindestens einem Handlungsziel oder einem Teilziel in einem Hand‐ Ja / Nein lungsfeld eindeutig zugeordnet werden. Handlungsziel(e) aufführen.

Handlungsziel: ______

Handlungsziel: ______

Handlungsziel: ______Zusammenfassung Das Projekt erfüllt vollständig die allgemeinen Anforderungen! Das Projekt erfüllt nicht die Anforderungen Punkt 1 bis 2 und kann mit Nachbesserung wieder vorgelegt werden! Das Projekt erfüllt nicht die Anforderungen Punkt 3 bis 4 und wird in seiner derzeitigen Vorlage ausgeschlossen! B. Basiskriterien Die Basiskriterien umfassen allgemeine Ziele der regionalen Entwicklung. Es müssen mindestens 8 Punkte erreicht werden. Die Nichter‐ füllung der Mindestpunktzahl führt zum Ausschluss des Projekts. Bewertung 3 Punkte 2 Punkte 1 Punkt 0 Punkte Punktzahl Innovationsgehalt Innovativ über Regionaler Modifikation kein Beitrag die Region hinaus Modellcharakter vorhandener An‐ bzw. ohne Rele‐ sätze vanz Räumliche Wirkung regional teilräumlich örtlich sehr geringe des Projektes begrenzt begrenzt räumlich Wirkung Akteursbeteiligung weite Teile bestimmte Al‐ eine kleinere einzelne Per‐ der Bevölkerung ters‐/ Zielgruppen Gruppe sonen

Vernetzung Vernetzung Vernetzung Vernetzung keine Vernet‐ mehrerer Gruppen mit mind. 1 neuen zw. bekannten zung / Projekte Partner / Projekt Akteursgruppen Beitrag zum Schutz Sehr hoher Der Beitrag ist Der Beitrag ist kein erkenn‐ und Verbesserung der Beitrag deutlich erkennbar vorhanden barer Beitrag / Umwelt (Klimawan‐ neutral del, Biodiversität, Ressourcenschutz) Bezug zum Thema umfassende Der Demo‐ Nur wenige Kein Bezug zur Demografie Berücksichtigung grafische Wandel Aspekte des de‐ Demografie des demografi‐ ist berücksichtigt mografischen schen Wandels Wandels sind be‐ rücksichtigt Nachhaltigkeit Alle drei Berei‐ Zwei Bereiche Nur ein Be‐ Beitrag nicht sozial / ökologisch / che sind berück‐ sind berücksichtigt reich ist berück‐ erkennbar ökonomisch sichtigt sichtigt

78 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Wertschöpfung / Ar‐ mehrere Ar‐ mind. 1 Ar‐ gibt Impulse keine Auswir‐ beitsplätze beitsplätze / deutli‐ beitsplatz / ge‐ zur Wertschöpfung kungen che Wertschöp‐ meinwohlorientiert fung / bedeutendes Gemeinwohlpro‐ jekt C. Spezifische Kriterien Die Qualitätskriterien umfassen den Beitrag des Projekts zur Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie und beurteilen, wie hoch der Beitrag des Projekts zur Zielerreichung der Entwicklungsziele in jedem Handlungsfeld ist. Ebenso wird der Beitrag zu dem Quer‐ schnittziel „Entwicklung einer regionalen Identität“ bewertet. Es müssen mindestens 4 Punkte erreicht werden. Die Nichterfüllung der Mindestpunktzahl führt zum Ausschluss. Bewertung 3 Punkte 2 Punkte 1 Punkt 0 Punkte Punktzahl HF 1: Wohnen und hoch mittel niedrig kein Beitrag Leben bzw. nicht relevant

HF 2: Tourismus und hoch mittel niedrig kein Beitrag Wirtschaft bzw. nicht relevant HF 3: Natur und hoch mittel niedrig kein Beitrag Landschaft bzw. nicht relevant

Querschnittsziel: sehr hohe identi‐ hohe identitäts‐ identitäts‐ kein Beitrag Entwicklung einer re‐ täts‐stiftende Wir‐ stiftende Wirkung stiftende Wirkung bzw. nicht relevant gionalen Identität kung vorhanden Zusammenfassung Das Projekt erfüllt die Mindestpunktzahl Basiskriterien/Qualitätskriterien. Das Projekt erfüllt nicht die Mindestpunktzahl und wird in seiner derzeitigen Vorlage ausgeschlossen! Das Projekt erreicht aus Basis‐/ und spezifischen Kriterien eine Gesamtpunktzahl von ______Das Projekt ist förderwürdig und wird aufgrund seiner Gesamtpunktzahl mit folgender Priorität eingestuft:

Hohe Priorität (ab 24 Punkten) Mittlere Priorität (16 bis 23 Punkte) Niedrige Priorität (12bis 15 Punkte) Quelle: eigene Darstellung

79 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 9: Übersicht über Ziele und Indikatoren zur Evaluierung von Prozessen, Strukturen, Ver‐ netzungen und des Regionalmanagements Bei Befragungen wird nach den Größen „sehr hoch“, „hoch“, „zufriedenstellend“, „nicht zufriedenstellend“ differenziert.

Abbildung 15: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Prozess, Struktur und Vernetzung“

Betrachtungsebene Indikator Zielgröße Terminierung Mögliche Metho‐ Ziele ZE = Zwischenevaluierung de HE = Halbzeitevaluierung AE = Abschlussevaluierung Organisationsstruktur Aufbau effizienter und effektiver Arbeits‐und Organisationsstrukturen Zusammensetzung und Fachkompe‐ Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung tenz der Gremien (Steuerungsgruppe) „hoch“ (Fragebogen, In‐ terviews, WS u.ä.) Nachvollziehbarkeit und Transparenz Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung der Entscheidungen in den Gremien „hoch“ (Fragebogen, In‐ terviews, WS u.ä.) Transparenz des Projekt‐ Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung Auswahlverfahrens „hoch“ (Fragebogen, In‐ terviews, WS u.ä.) Beteiligung an den Sitzungen der des Anzahl Teilnehme‐ mind. 75 % ZE; HE; AE Dokumenten‐ Entscheidungsgremiums und der LAG‐ rInnen der Mitglie‐ analyse Vollversammlungen ist hoch und aus‐ der gewogen (Anteil WiSo‐PartnerInnen und Zivilgesellschaft) Kommunikation Aufbau und Stärkung einer regionalen Kommunikationsstruktur zum LEADER‐Entwicklungsprozess Information der VertreterInnen der be‐ Anzahl Berichts‐ jährlich ZE; HE; AE Dokumenten‐ teiligten Kommunen über den Stand termine analyse des Umsetzungsprozesses (Bürger‐ meisterrunde) Bewertung der internen Kommunika‐ Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung tion (u.a. Einladungen, Protokolle, Be‐ „hoch“ (Fragebogen, In‐ richte) terviews, WS u.ä.) Durchführung einer jährlichen öffentli‐ Anzahl Veranstal‐ jährlich ZE; HE; AE Dokumenten‐ chen Veranstaltung (Regionalforum) tung analyse Beteiligung Die Möglichkeit zur Beteiligung am regionalen Entwicklungsprozess wird sichergestellt und weiter entwickelt. Einrichtung von Arbeitsgruppen Anzahl 3 ZE; HE; AE Dokumenten‐ analyse Beteiligung der Öffentlichkeit an den Anzahl Teilnehme‐ mind. stabile ZE; HE; AE Dokumenten‐ eingerichteten Arbeitsgruppen rInnen Teilnehmer‐ analyse Innenzahl Einführung von interaktiven Beteili‐ Prüfung, Vorlage 1 ZE; HE; AE Dokumenten‐ gungsformen wird geprüft und ggf. Konzept analyse umgesetzt Beschluss / Einfüh‐ 1 ZE; HE; AE Dokumenten‐ rung analyse Vernetzung und Kooperation Die regionale und gebietsübergreifende Vernetzung und Kooperation wird aufgebaut und verbessert. Zufriedenheit mit dem Anteil an inter‐ Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung kommunalen und regionalen Projekten „hoch“ (Fragebogen, In‐ terviews, WS u.ä.) Zufriedenheit mit der Anzahl interregi‐ Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung onaler Kooperationsvorhaben „hoch“ (Fragebogen, In‐ terviews, WS u.ä.)

80 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Abbildung 16: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Regionalmanagement“

Betrachtungsebene Indikator Zielgröße Terminierung Methode Ziele / Teilziele Kompetenzbildung und Qualifizierung Die Kompetenzen des RM verbessern und erhöhen Teilnahme RM an überregionalen/ na‐ Anzahl Veranstaltungen / 3 ZE; HE; AE Dokumenten‐ tionalen Veranstaltungen (u.a. Kon‐ Schulungen 4 analyse gress, Tagungen, Fachmesse) und Schulungen (u.a. Seminare, Workshop) Bewertung der fachlichen, organisato‐ Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung rischen und kommunikativen Kompe‐ „hoch“ (Fragebogen, In‐ tenz des R terviews, WS u.ä.) Öffentlichkeits‐ und Medienarbeit Die Öffentlichkeitsarbeit und Medienpräsenz wird kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Erarbeitung und Umsetzung einer Vorlage Konzept und Be‐ 1 ZE; HE; AE Dokumenten‐ Kommunikationsstrategie schluss analyse Umsetzung 1 ZE; HE; AE Dokumenten‐ analyse veröffentlichte Presseartikel Anzahl jährlich 6 ZE; HE; AE Dokumenten‐ analyse regelmäßige Informationen durch ei‐ Anzahl 4 ZE; HE; AE Dokumenten‐ nen Leader Newsletter / Infobrief analyse Kommunikations‐ und Medienarbeit Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung des RM „hoch“ (Fragebogen, In‐ terviews, WS u.ä.) Projektbetreuung, Koordinierung und Vernetzung Die Qualität der Beratungs‐, Service‐ und Koordinierungsleistungen wird kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Beratungen und Betreuung von (po‐ Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung tenziellen) Projektträgern durch das „hoch“ (Fragebogen, In‐ RM terviews, WS u.ä.) Erschließung von Finanzierungsquellen Zufriedenheitsergebnis mind. ZE; HE; AE Erhebung und Förderprogrammen für die Um‐ „hoch“ (Fragebogen, In‐ setzung der Projekte durch das RM terviews, WS u.ä.) Arbeitsweise des RM (kundenfreund‐ Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung lich / zielgruppen‐ und serviceorien‐ „hoch“ (Fragebogen, In‐ tiert) terviews, WS u.ä.) Koordinierung des regionalen Entwick‐ Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung lungsprozesses durch das RM „hoch“ (Fragebogen, In‐ terviews, WS u.ä.)

81 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 10: Übersicht Öffentlichkeitsarbeit

82 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Ort der Erscheinung Datum der Erscheinung

Presseartikel (Tagespresse, Mitteilungsblätter, etc. ‐ auch veröffentlichte Pressemitteilungen, s.u.)

Rheinzeitung, Lokalausgabe May‐ „Vordereifel strebt neues Förderprogramm ab“ 22.10.2014 en/

„Auftaktveranstaltung zur Bewerbung für LEA‐ Olbrück Rundschau # 46/ 2014 DER‐Förderung 2014‐2020 der Region Rhein‐Eifel“

„Auftaktveranstaltung zur Bewerbung für LEA‐ Mitteilungsblatt Vordereifel # 46/ 2015 DER‐Förderung 2014‐2020 der Region Rhein‐Eifel“

„Auftaktveranstaltung zur LEADER‐Förderung Adenauer Nachrichten # 46/ 2014 2014‐2020 der Region Rhein‐Eifel“

„Auftaktveranstaltung zur Bewerbung für LEA‐ DER‐Förderung 2014‐2020 der Region Rhein‐Eifel PI Mayen # 596 2014 (VGn Adenau, Bad Breisig, Brohltal, Vordereifel sowie Stadt Mayen)“

„Auftaktveranstaltung zur LEADER‐Förderung Blick Aktuell Bad Breisig/ Brohltal # 46/2014 2014‐2020 der Region Rhein‐Eifel“

„LEADER: Interessierte können sich auch online PI Mayen # 611 2014 beteiligen und ihre Projektideen übermitteln“

Rheinzeitung, Lokalausgabe Bad „Die Zukunft des ländlichen Raums gestalten“ 21.11.2014 Neuenahr und Mayen/ Andernach

„Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zur geplanten Adenauer Nachrichten # 48/ 2014 LEADER‐Region Rhein‐Eifel“

„Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zur geplanten LEADER‐Region Rhein‐Eifel am 19.11.14 in Mayen‐ Mitteilungsblatt Vordereifel # 48/ 2015 Hausen“

„Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zur geplanten LEADER‐Region Rhein‐Eifel am 19.11.14 in Mayen‐ PI Mayen # 619 2014 Hausen“

„Es gibt in unserer Region viele Menschen, die Ihre Blick Aktuell Bad Breisig/ Brohltal # 48/ 2014 Meinung sagen“

Rheinzeitung, Lokalausgabe Bad „Regionale Identität ist das große Ziel“ 10.12. und 11.12.2014 Neuenahr und Mayen/ Andernach

„Verbandsgemeinden wollen eng zusammenarbei‐ Generalanzeiger Bonn, Lokalaus‐ 22./23.11.2014 ten“ gabe Ahrweiler

„Bewerbungsfrist für LEADER‐Region Rhein‐Eifel PI Mayen # 689 2014 bis 31. März verlängert“

83 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Ort der Erscheinung Datum der Erscheinung

Generalanzeiger Bonn, Lokalaus‐ „LILE‐Abschluss ist verschoben“ 27./28.12.2014 gabe Ahrweiler

„LILE‐Konzept Rhein‐Eifel in der Fertigstellung ‐ Olbrück Rundschau # 2/ 2015 Abschlussveranstaltung wird verschoben“

„LILE‐Konzept Rhein‐Eifel in der Fertigstellung ‐ Blick Aktuell Bad Breisig/ Brohltal # 2/ 2015 Abschlussveranstaltung wird verschoben“

„Bürgerideen für den ländlichen Raum: Schon Rheinzeitung, Lokalausgabe May‐ 14.01.2015 mehr als 100 Ideen für den ländlichen Raum“ en/ Andernach

„Schon mehr als 100 Ideen für den ländlichen Rheinzeitung, Lokalausgabe Bad 15.01.2015 Raum“ Neuenahr

Rheinzeitung, Lokalausgabe Bad VG Bad Breisig sagt Ja zu LEADER 25.03.2015 Neuenahr

Rheinzeitung, Lokalausgabe Bad Fünf haben ein Ziel: EU überzeugen 27.03.2015 Neuenahr

Internetveröffentlichungen

„LILE‐Konzept in der Fertigstellung – Abschluss‐ veranstaltung findet am 25. März in Herschbroich Homepage VG Adenau 04.02.2015 statt“

Internet‐Auftritt „LEADER Rhein‐Eifel“ Homepage VG Bad Breisig Ständig aktualisiert

Internetinfo zu Terminen LILE Homepage VG Brohltal Ständig aktualisiert

Internetinfo zu Terminen LILE Homepage VG Vordereifel Ständig aktualisiert

Internetinfo zu Terminen LILE Homepage Stadt Mayen Ständig aktualisiert

Newsmails, ‐letter, Infomail (auch Einladungen zu Veranstaltungen)

Einladung Auftakt Rhein‐Eifel Infomail 06. und 07.11.2014

LILE Rhein‐Eifel – Vermerk Auftaktveranstaltung, Infomail 26.11.2014 Erinnerung Projektworkshop am 03.12.14

LILE Rhein‐Eifel – Präsentation Projektworkshop, Infomail 08.12.2014 Vorlage Projektsteckbrief

LILE Rhein‐Eifel – Verschiebung Abschlussveran‐ Infomail 19.12.2014 staltung

LILE Rhein‐Eifel – Einladung Abschlussveranstal‐ Infomail 13.02.2015 tung am 25.03.15

84 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Pressemitteilungen (nachrichtlich, liegen der Grontmij vor)

PM Einladung Auftaktveranstaltung „Auftaktveranstaltung zur Bewerbung für LEADER‐ 06.11.2014 Förderung 2014 – 2020 der Region Rhein‐Eifel“

PM Ergebnis Auftaktveranstaltung „Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zur geplanten 19.11.2014 LEADER‐ Region Rhein‐Eifel am 19.11.14 in Mayen‐Hausen“

PM Ergebnis Workshop „Viele konstruktive Projektansätze wurden im Workshop zur LEA‐ DER‐Konzeption (LILE) der Region Rhein‐Eifel am 03.12.14 in der Leyberghalle in Kempenich 03.12.2014 diskutiert.“

PM Verschiebung Abschlussveranstaltung „LILE‐Konzept Rhein‐Eifel in der Fertigstellung – 19.12.2014 Abschlussveranstaltung wird verschoben!“

PM Abschlussveranstaltung „LILE‐Konzept Rhein‐.Eifel wurde vorgestellt“ 26.03.2015

85 Anhang Region Rhein-Eifel – we ltoffen und regional verwurzelt

16 Anlagen

Anlage 1: Beschluss der LILE durch die LAG Rhein -Eifel

Anlage 2: Letter of Intent mit den Regionen Eifel (NRW) und der Vulkaneifel

Anlage 3: Letter of Intent mit den Regionen Rhein-Wied und Weltererbe Oberes Mittelrheintal

Anlage 4: Übersicht zur Aufteilung der projektunabhängigen kommunalen Mittel

Gebietskörperschaft Kostenanteil Beschluss vom

VG Adenau anteilig 1/5 24.03.2015

VG Bad Breisig anteilig 1/5 23.03.2015

VG Brohltal anteilig 1/5 11.12.2014

Stadt Mayen anteilig 1/5 28.01.2015

VG Vordereifel anteilig 1/5 26.03.2015

Anlage 5: Bestätigung der VG A denau zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen ko m- munalen Mittel

Anlage 6: Bestätigung der VG Bad Breisig zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kommunalen Mittel

Anlage 7: Bestätigung der VG Brohltal zur Übernahme des Anteils der pro jektunabhängigen ko m- munalen Mittel

Anlage 8: Bestätigung der Stadt Mayen zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kommunalen Mittel

Anlage 9: Bestätigung der VG Vordereifel zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kommunalen Mittel

Anlage 10: Erklärung Geschäftsstelle

Anlage 11: Bestätigung der Abstimmung mit dem DLR Westerwald -Osteifel

Anlage 12: Evaluierungsbericht ILE -RM Brohltal-Vordereifel

Anlage 13: Abschlussbericht Regionalmanagement Eifel -Ahr

86 Anlagen 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2014 2016 2017 2018 2019 2020

2015

Lokale, Integrierte, Ländliche Entwicklungsstrategie (LILE) Rhein-Eifel Region Rhein-Eifel n ffe lto we &

regional verwurzelt

Foto: Dreschers

Wettbewerbsunterlagen für die LEADER-Regionen der Förderperiode 2014-2020