UID 1975 Nr. 9, Union in Deutschland
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Z 8398 C Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in. Deutschland Bonn, den 27. Februar 1975 • CDU Rechtssicherheit Der Bundesvorstand beschloß eine vorläufige Tagesordnung für den Bundesparteitag, der wiederhergestellt Bundesfinanzausschuß legte einen Vorschlag für eine neue Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts Beitragsordnung vor. Seite 5 über die von der Bundesregierung durchgesetzte Neufassung des § 218 auf der • SPD Grundlage der sogenannten Fristenregelung Gegen die von der SPD gegen schafft die notwendige verfassungsrechtliche die Union angewandte Ver- Klarheit und stellt die Rechtssicherheit für leumdungstaktik unter dem Motto alle Bürger wieder her. Das stellen der angeblichen Regierungs- Dr. Helmut Kohl und Franz Josef Strauß unfähigkeit der CDU/CSU setzt in einer gemeinsamen Erklärung fest. sich Fraktionsvorsitzender Carstens scharf zur Wehr. Die Union hat der Koalition sehr frühzeitig die Seite 6 verfassungsrechtliche Bedenklichkeit der Fri- stenregelung vorgehalten und eindringlich da- • BUNDES- vor gewarnt, dieses Gesetz, das tief in die REGIERUNG Gewissensentscheidung jedes einzelnen ein- Zum Jahreswirtschaftsbericht greift, mit kleinster Mehrheit zu verabschieden. der SPD/FDP-Regierung Das Urteil muß jetzt uneingeschränkt respek- stellte F. J. Strauß fest: Alles tiert werden. Die Mehrheit im Deutschen Bun- was die Regierung erreichen destag muß zur Kenntnis nehmen, daß ihr wollte, hat sie verfehlt; Vorschlag zur Neuregelung des § 218 mit dem alles was sie vermeiden wollte, in unserer Verfassung verankerten Schutz des hat sie erreicht. Seite 7—8 menschlichen Lebens nicht übereinstimmt. Die mit der Änderung des § 218 verbundenen • REFORMEN Probleme sind zu ernst und die menschlichen Der Planungsstab der CDU/CSU- und gesellschaftlichen Auswirkungen sind zu Bundestagsfraktion hat zur schwerwiegend, um in die parteipolitische Problematik der Sozialpolitik Polemik hineingezogen zu werden. Das Urteil in der Wirtschaftskrise eine Analyse ausgearbeitet. (Fortsetzung Seite 2) Dokumentation UiD 9/75 • Seite 2 Jungen Union, Matthias Wissmann, an. INFORMATIONEN Der Generalsekretär der CDU, Profes- sor Kurt H. Biedenkopf, erklärte im Rah- men dieser Klausurtagung des CDU-Bun- Kommission für Strategiepapier desvorstands in Eichholz bei Bonn, daß es bei der getroffenen Vereinbarung Der Bundesvorstand der CDU hat nach über die Nominierung des Kanzlerkan- der Klausurtagung am 24. Februar 1975 didaten der Union für den Zeitraum über die politische Strategie der Partei Ende Mai/Anfang Juni bleibe. eine Kommission berufen, die für die Vorstandssitzung vom 12. Mai den In- Wieder auf Kosten halt der Aussprache analysieren und in der sozial Schwächeren das Strategiepapier einbringen soll. Die- ses — in seiner ersten Fassung ge- Der Ausschuß für Raumordnung, Städte- stern vom Bundesvorstand behandelte bau und Wohnungswesen hat den Ge- — Papier wird nach der neuerlichen Er- setzentwurf zur Förderung von Woh- örterung durch die Parteispitze dann nungseigentum und Wohnbesitz im so- dem Bundesparteitag in Mannheim vor- zialen Wohnungsbau abschließend be- gelegt. Der Kommission gehören unter raten. Dazu erklärt der CDU/CSU-Bun- der Leitung des CDU-Generalsekretärs, destagsabgeordnete Dr. Friedrich-Adolf Professor Kurt H. Biedenkopf, der Main- Jahn/Münster in einer ersten Stellung- zer Sozialminister Heinrich Geißler, die nahme: Bundestagsabgeordneten Richard von Mit dem Gesetzentwurf verabschieden Weizsäcker und Alfred Dregger, der nie- sich SPD und FDP von der bisherigen dersächsische Landtagsabgeordnete Zielstrebung des Zweiten Wohnungs- Ernst Albrecht und der Vorsitzende der baugesetzes, privates Eigentum breit zu (Fortsetzung von Seite 1) sem Urteilsspruch des Bundesverfas- schafft jetzt die Möglichkeit, die Dis- sungsgerichts gebührenden Respekt zu kussion über Änderungen des § 218 auf verschaffen. Urteil- und Richterschelte eine neue und gemeinsam getragene sowie Demonstrationen gegen das höch- Grundlage zu stellen. Unser Ziel war ste deutsche Gericht zeugen von man- und ist es, für die Lösung der hiermit gelnder demokratischer Gesinnung und verbundenen Probleme eine breite par- stellen ein bedenkliches Anzeichen füf lamentarische Mehrheit zu finden. den Verfall rechtsstaatlichen Denkens dar. Um dieses von der überwiegenden Mehrheit unserer Mitbürger gewünschte Eine Fortsetzung der bereits vor de* Ziel zu erreichen, sollten Bundesregie- Verkündung erfolgten Abwertung des rung und Koalitionsparteien ihre Bereit- Urteils würde nicht nur das Ansehen schaft erklären, mit uns verfassungskon- des Verfassungsgerichts auf eine uner- forme Regelungen für Konfliktsituatio- trägliche Weise beeinträchtigen, sie nen zu suchen, in die schwangere Frau- würde auch die notwendigen Bemühun- en gelangen können. gen über tragfähige und verfassungs- Gleichzeitig fordern wir alle auf, alles rechtlich gesicherte Lösungen erschwe- in ihrer Macht Stehende zu tun, um die- ren. UiD 9/75 • Seite 3 streuen. Die CDU/CSU hat gleichwohl durchgesetzt, daß künftig mehr als 50% STICHWORTE der öffentlichen Mittel für Eigenheime und Eigentumswohnungen verwandt Werden. Der herkömmliche Mietwoh- Jeder Sechste nungsbau wird von SPD und FDP durch der in der Bundesrepublik 1973 Geborenen war nach der Staatsangehörigkeit ein den sogenannten Wohnbesitzbrief vom ausländisches Kind. Markt verdrängt. Das geselischaftpoliti- sche Motiv ist offenkundig: Öffentliche Mittel für den Mietwohnungs- Der Osthandel bau künftig vorrangig in die Hand der Baugesellschaften! Der Wohnbesitzbrief inklusive der mit der DDR nimmt im Vergleich zum bundesdeutschen Gesamt- ist ein Mittel zur Kapitalbeschaffung für außenhandelsvolumen 7.5 Prozent ein. die großen Wohnungsbaugesellschaften 9uf Kosten der sozial schwächer gestell- ten Bevölkerungsschichten, die sich ein Eigenheim oder eine Eigentumswoh- Übertroffen hat nung nicht leisten können. Die Bundes- die Bundesrepublik dieses Jahr zum regierung ist bei den Beratungen nicht erstenmal die USA im Pro-Kopf-Einkommen. In der Lage gewesen, die gutachtlich ge- äußerten Bedenken gegen den Gesetz- e ntwurf auszuräumen. Über die Hälfte aller Bundesbürger mögen die neuen Teure Bonner Vertretung 5-DM-Stücke nicht und bezeichnen sie als „Neue Rubel", „Ostgeld", „Inflations- •n Ost-Berlin fünter" oder „SPD-Geld". Ergebnis Die Kosten der Ständigen Bonner Ver- einer Wickert-Umfrage. tretung in Ost-Berlin sind auf Grund erhöhter Miet- und Postgebührenforde- r ungen der „DDR" erheblich gestiegen, Für die Veröffentlichung ^/ie aus dem Haushaltsplan des Bun- der an Deutschen bei der Vertreibung deskanzleramtes für 1975 hervorgeht. aus den Ostgebieten begangenen Mußten während der parlamentarischen Verbrechen sprachen sich 55 %, dagegen Ausschußberatungen die Etatsätze der 23 % der Bundesbürger aus. ständigen Vertretung für Post- undFern- ^eldegebühren verdoppelt und die für Mieten vorgesehenen Beträge sogar Die meisten Arbeitslosen v ervierfacht werden. hat die Bundesrepublik mit 1,154 Millionen, gefolgt von Italien mit 1,020 Millionen. DGB widerspricht Koalition °as Wirtschafts- und sozialwissenschaft- Üche Institut des DGB (WSI) beurteilt Heinrich Böll sowohl die Wachstums- und Beschäfti- hat einen Wahlkampf-Einsatz für die 9ungschancen als auch die Chancen SPD abgelehnt: „Ich habe einfach keine Zeit, mich zu beteiligen. Ich muß (Fortsetzung Seite 4) arbeiten." UiD 9/75 • Seite 4 (Fortsetzung von Seite 3) in den letzten Jahren klug gewesen, auf ähnliche rechtzeitige Mahnrufe de' zur Rückgewinnung eines höheren Ma- beiden Verbände zu hören. ßes an Preisstabilität deutlich skepti- scher als dies im Jahreswirtschaftsbe- richt der Bundesregierung erfolgt. Der Protest gegen Kündigung Verlauf der Konjunkturindikatoren zei- des Wissenschaftsrates ge, daß sich das konjunkturelle Klima zum Jahresende zunehmend verschlech- Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat tert habe, mit der Folge, daß die Aus- die Bundesregierung aufgefordert, un- gangslage für 1975 negativer zu bewer- verzüglich die Kündigung des Abkom- ten sei als noch im Herbst 1974. mens über den Wissenschaftsrat zurück- Das Gesamtrechnungsergsbnis für 1974 zunehmen. Dieses Gremium hochquali- mache deutlich, daß der jahresdurch- fizierter Wissenschaftler habe in der schnittliche Preisauftrieb zwar geringer Vergangenheit sehr nützliche Arbeit ge- war, als noch Anfang 1974 befürchtet leistet. Die Empfehlungen des Wissen- wurde, daß aber dieser „Stabilitätsge- schaftsrates z. B. zum Ausbau und zur winn" mit einem deutlichen Rückgang Struktur der Hochschule hätten noch 1 der realen Inlandsnachfrage und gleich- gravierendere Fehlentwicklungen in zeitig einem überhöhten Außenbeitrag Hochschulbereich verhindert. Völlig un- erkauft werden mußte. verständlich sei es, daß die Bundesre- gierung ein Junktim zwischen der Exi- Schafft einfachere stenz von Wissenschaftsrat und BÜ' dungsrat hergestellt habe. Es bestehe Steuergesetze kein Grund, wegen der Meinungsver- In einem gemeinsamen Memorandum schiedenheit über die Fortführung des „Schafft endlich einfachere Steuerge- Bildungsrates die überall anerkannte setze" appellieren der „Bund der Arbeit des Wissenschaftsrates zu tor- Steuerzahler" und der „Bund Deut- pedieren. scher Steuerbeamten" gemeinsam an die Gesetzgebungsorgane, noch in die- Verstärkte Ost-Rüstung ser Legislaturperiode mit der Gesetzge- bungsarbeit für eine echte Steuerreform als Druckmittel zu beginnen, da sonst zu befürchten Die wachsende militärische Macht der stehe, daß es frühestens 1980 zu not- sozialistischen Staaten wird bei der wendigen Vereinfachungen im Steuer-