T I B O Tischtennis in Baden Online - Ausgabe 4/Oktober 2009 Offizielles Onlinemagazin Des Badischen Tischtennisverbandes
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
T i B o Tischtennis in Baden online - Ausgabe 4/Oktober 2009 Offizielles Onlinemagazin des Badischen Tischtennisverbandes EM-Bilanz aus badischer Sicht Kristin Silbereisen/Zhenqhi Barthel holten bei der EM in Stuttgart Bronze im Damen-Doppel. Foto: Manfred Schillings. Weitere Themen: Saisonvorschau TV Busenbach Saisonvorschau TTC Weinheim Saisonvorschau ASV Grünwettersbach Waldemar Volk/SR-Turnier Nachruf Dietrich Ewert 1 Amtliche Mitteilungen T i B o Tischtennis in Baden online - Ausgabe 4/Oktober 2009 Editorial Mehr Frauen im Tischtennis ? Liebe Sportkameradinnen und Sportkameraden, fördern. Hierzu gehört neben dem sportlichen Ef- fekt natürlich auch die Geselligkeit. Und, wenn es ist mir eine besondere Freude, in TiBo zu Wort notwendig, auch mal der Einsatz von Vereinska- zu kommen. So kann auch die Damenwartin zum meraden als Babysitter, um jungen Müttern weiter- Thema „Frauen im Tischtennissport“ außerhalb of- hin die Möglichkeit zu geben, ihren Sport als fizieller Arbeitssitzungen ihre Gedanken äußern. Mannschaftsspielerinnen ausüben zu können. Was mich umtreibt, ist die offensichtlich immer Ich hoffe doch, dass die Zeiten vorbei sind, dass stärker werdende Tendenz der Frauen und Mäd- Mädchen und Frauen in den Vereinen lediglich als chen, unseren Sport mehr und mehr, mit wenigen nützliche Helferinnen bei Festen angesehen, aber Ausnahmen, als Zeitvertreib, ohne Zielsetzung zu nicht als Sportlerinnen ernst genommen wurden. besserer Leistung zu sehen. Das zeigt sich insbe- sondere auch an den jedes Jahr geringer werden- Was wir in der heutigen Zeit brauchen, ist Tisch- den Meldungen für die Ranglistenspiele. tennis als den Sport zu verstehen, der von ganz jung bis ganz alt von beiden Geschlechtern betrie- Erfreulich ist, dass in der Saison 2009/10 Baden ben werden kann. Und zwar als Leistungssport mit fünf Mannschaften in den vier höchsten Klas- und als Freizeitvergnügen. Als beste Beweise hier- sen des DTTB vertreten ist. für erscheinen mir die Meisterschaften für untere Spielklassen und auch die seit Jahren beliebten Eu- Sehr bedauerlich ist auf der anderen Seite, dass un- ropa- und Weltmeisterschaften für Senior/innen. terhalb der Verbandsklassen immer weniger Mel- dungen notiert werden können. Und dies, obwohl In diesem Sinne hoffe ich, dass es uns gelingt, das ja seit einigen Jahren zum „Auffüllen“ von Damen- Fragezeichen in der Überschrift bald durch ein mannschaften auch das Mitwirken von Vertretern Ausrufezeichen ersetzen zu können. des männlichen Geschlechts möglich ist. Aber ent- gegen der hierzu zu Anfang geäußerten Befürch- Edith Gorenflo tung, es würde eine „Männerschwemme“ in den Damenwartin des BTTV Damenmannschaften geben, machen davon ledig- lich etwa die Hälfte der möglichen Teams davon Gebrauch. Auf der anderen Seite erscheint mir viel bedenklicher, dass immer mehr Frauen in Herren- mannschaften gemeldet werden. Das heißt zwar, dass die Frauen unserem Sport erhalten bleiben, aber es erscheint mir doch bedenklich, wenn sogar junge Spielerinnen ihren Einsatz in einer Kreisklas- senmannschaft der Herren einem Mitwirken in einer Frauenmannschaft auf Verbandsebene vorzie- hen. Was sind die Gründe dafür? Mir ist es ein wichtiges Anliegen, möglichst vielen jungen und jung gebliebenen Spielerinnen unseren Sport näher zu bringen und dabei aber den Leis- tungsgedanken nicht außer Acht zu lassen. Des- halb bitte ich alle Tischtennisfreunde, in ihren Vereinen Mädchen und Frauen zu fordern und zu 2 T i B o Tischtennis in Baden online - Ausgabe 4/Oktober 2009 Titelstory EM-Nachlese aus badischer Sicht Mädchen-Bundestrainerin Eva Jeler: Was sie kann, zeigte Kristin Silbereisen dann im „Kristin Silbereisen hat Potenzial“ Doppel mit Zhenqi Barthel. Ein bisschen hatte die Busenbacherin im Vorfeld der EM mit einer Me- Es war in der 3. Runde des Damen-Einzels, in daille geliebäugelt. Der Sieg im Viertelfinale dem Kristin Silbereisen vom TV Busenbach auf gegen die Europameisterin Gabriela Pota/Kriszti- die Weißrussin Viktoria Pavlowich traf. Eine na Toth aus Ungarn war das Meisterstück. Die bei- schwere Aufgabe gegen die routinierte Abwehrspie- den Deutschen holten einen 0:3-Rückstand auf lerin. Betreut wurde Silbereisen von Eva Jeler, der und sicherten sich mit dem Einzug ins Halbfinale Mädchen-Bundestrainerin aus dem badischen Dos- bereits die Bronzemedaille. Im Halbfinale erlitten senheim. Im ersten Satz verlor Silbereisen knapp Silbereisen/Barthel dann dasselbe Schicksal. Sie mit 9:11 und verlor dann völlig den Faden. 3:11 führten gegen die Italienerinnen Nikoleta Stefa- und 1:11 waren die Resultate der nächsten beiden nova/Wenling Tan-Monfardini 3:0 und verloren Sätze. Eva Jeler konnte kaum glauben, was sie noch. Tränen flossen, doch letztlich überwog die sah. Silbereisen spielte weit unter ihren Möglichkei- Freude über Bronze. ten. Die Trainerin versuchte alles, ihren Schützling aufzubauen. „Sie muss mehr an ihre Stärken glau- Heidrun Sieber und Alexandra Schork als ben“, sagte Jeler nach dem Spiel. „Du kannst es Schiedsrichter im Einsatz Mit Heidrun Sieber und Alexandra Schork waren auch zwei Schiedsrichterinnen des BaTTV in Stuttgart im Einsatz. Nicht nur wegen der Schlä- gerkontrolle bei Dimitrij Ovtcharov waren die Die Busenbacherin Kristin Silbereisen belegte mit der Mannschaft Platz fünf, scheiterte im Einzel in der dritten Runde und gewann mit Zhenqi Barthel Bronze im Doppel. Foto: Silbereisen. doch“, sagte sie mehr als einmal in den Satzpau- sen. Doch die unangenehmen Noppen von Pavlo- wich waren an diesem Tag eine zu große Herausfor- derung. Im vierten Satz kam dann auch noch Pech dazu. Beim Stande von 8:8 kassierte die Busenba- cherin zwei Netzbälle, dann war das Spiel mit 8:11 verloren. „Sie hat hohe Qualitäten, ich sehe sie sehr positiv“, sieht Jeler die Entwicklung von Heidrun Sieber. Foto: privat Silbereisen noch längst nicht abgeschlossen. „Ich habe im Einzel spielerisch nicht das gezeigt, was ich kann und war deshalb enttäuscht“, meinte Silbe- reisen. „Aber das muss man schnell aus dem Kopf 3 bekommen“. T i B o Tischtennis in Baden online - Ausgabe 4/Oktober 2009 Schiedsrichter und das Regelwerk in aller Munde. Großveranstaltungen des Deutschen Tischtennis- Die Damen und Herren am Zählgerät sorgten für Bundes (DTTB) von diesem als ehrenamtliche einen überwiegend reibungslosen Ablauf. Und das Helfer angefordert wurden, hatten im Vorfeld der für recht wenig Lohn. 15 Euro Tagegelt gab es, EM ihren Rückzug vom „operativen Geschäft“ an- dazu Kost und Logis sowie die An- und Abreise gekündigt und wurden nun im Rahmen der Final- frei. Dafür mussten die Schiedsrichter von früh spiele der EM 2009 vom Präsidenten des DTTB, morgens bis spät abends im Einsatz sein. „Am Don- Thomas Weikert, für die jahrzentelange Mitarbeit nerstag hatte ich zehn Einsätze“, zog Sieber Bi- geehrt. lanz. Es wurden Teams gebildet, und jeder war abwechselnd als Schiedsrichter oder Assistent im Vor der imposanten Kulisse in der ausverkauften Einsatz. Der Fortschritt der Technik macht es Porsche-Arena blickte Weikert auf die erste ge- ihnen zunehmend leichter. Bei den neuen elektroni- meinsame Veranstaltung im Jahre 1971 (Deutsche schen Zählgeräten kann beispielsweise der Auf- Meisterschaften in Karlsruhe) zurück und spannte schläger eingegeben werden. Trotzdem haben die den Bogen über Aalen, Bayreuth, Berlin, Bremen, Schiedsrichter noch genügend zu tun. Da ist die Tri- Düsseldorf, Frankfurt, Magdeburg und viele weite- kotfarbe abzuklären, der Schläger zu kontrollieren re Veranstaltungen. Ob German Open, European und vieles mehr. Für Kritik an der vermeintlich pe- Nations Cup, Europe Top 12, Europa- oder Welt- niblen Beanstandung von Ovtcharovs Schläger hat meisterschaften: „Stets gut gelaunt, immer für alle Sieber kein Verständnis. „Die Belagstärke ist eine ein offenes Ohr und der Sache dienend“, lobte der Regel, die einzuzuhalten ist“, sagt sie ohne Par- DTTB-Präsident „die Bergers“. Während Gerhard don. Für sie war die EM in Stuttgart das dritte Berger über Jahre Chef des Transport-Services Großereignis nach der EM 2000 und Senioren- war und dafür sorgte, dass Spieler und Delegierte WM 2006 in Bremen sowie einer Behinderten-Eu- aller Nationen pünktlich zum Flughafen, den Ho- ropameisterschaft und diversen internationalen Tur- tels oder Hallen gelangten und der Fuhrpark in nieren wie beispielsweise den Austria Open. Ordnung gehalten wurde, betreute Ehefrau Trudel Sieber ist Internationale Schiedsrichterin („White Berger in Eigenregie den sogenannten „Club-Pub“ Badge“), darüber gibt es noch die „Blue Badge“. der Tischtennisfreunde. Dafür muss man alle drei Jahre eine Prüfung able- gen. Für eine EM wird man nominiert, sie ist ein sogenannter Pflichteinsatz. „Je höher das Spielniveau, desto weniger Proble- me mit den Spielern gibt es“, hat Heidrun Sieber er- kannt. Eher gibt es Probleme mit den Trainern wegen unerlaubtem Coaching während der Spiele. Da ist viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl ge- fragt. „Man kann es am Mundwerk ablesen, ob ein Trainer anfeuert oder nicht erlaubte Ratschläge gibt“, sagt Heidrun Sieber, die die Titelkämpfe in Stuttgart als sehr gut organisiert bezeichnet. „So ein Großereignis ist immer wieder ein Erlebnis“, Im Club-Pub bei der EM; von links: Trudel Berger, freute sie sich. Da es keine Altersgrenze gibt, kön- Christian Gerwig, Gerhard Berger. Foto: Milan Pe- nen die nächsten Aufgaben kommen. trovic. Michael Rappe Sicher werden die Bergers auch in Zukunft bei die- sen Top-Veranstaltungen zu sehen sein, dann aber Großer Abschied für Trudel und Gerhard Ber- wohlverdient von der Zuschauertribüne aus auf