alla breve Magazin der Hochschule für Musik Saar • Gegründet 1995 • Gratis Wintersemester 2007/2008 • 12. Jahrgang, Nr. 2 • Oktober 2007 Unser Zeichen für Verantwortung. Inhalt alla breve 

Sonderteil: 60 Jahre Hochschule für Musik Saar

Grußworte 4

60 Jahre Hochschule für Musik Saar 14

Programm - Festwoche 24

alla breve - Wintersemester 2007 / 2008

HFM-Report 27

Veranstaltungen

Wintersemester 2007/2008 34

Saarländisches Staatstheater 39

Deutsche Radio Philharmonie 41

Studium 44

Publikationen 47

HFM Campus 49

alla breveWintersemester 2007/2008  alla breve Grußworte

Hochschule60 Jahre für Musik Saar

Grußwort unter fachlicher Anleitung auszubau- im Saarland zu haben. Ich gratuliere en zu trainieren. Talente im Musikbe- ganz herzlich zum Jubiläum und wün- des Ministerpräsidenten reich werden entdeckt und gezielt ge- sche alles Gute und viel Erfolg für die des Saarlandes Peter Müller fördert. Eine sachkundige Ausbildung nächsten Jahrzehnte. sorgt dafür, dass eine neue Genera- Kultur ist einer der wesentlichen As- tion von Musiklehrern, Dirigenten pekte des menschlichen Lebens. Seine und Musikern hervorgebracht wird, Kultur macht den Menschen zu etwas die alle Menschen mit ihrem Können Besonderem, gibt dem menschlichen und ihrem Schaffen erfreuen und die Peter Müller Dasein Form und Kontur. Kunst im Begeisterung für ihr Metier an ande- Ministerpräsident des Saarlandes Allgemeinen und Musikkunst im Be- re Personen weitergeben. Fulminante sonderen sind ein unverzichtbarer Konzerte und bewegende Musikvor- Teil unserer Kultur. Kunst verbindet, führungen, die von den Mitarbeitern, überwindet Grenzen, kennt keine Dozenten und Studenten der Hoch- Sprachbarrieren, ist Sinnbild der Äs- schule ausgerichtet werden, bringen thetik des Lebens und eine besonders die Faszination der Kunst direkt zum starke Ausdrucksform. Publikum und beweisen, dass das menschliche Leben ohne Kunst um Glücklicherweise wird der Wert der vieles ärmer wäre. Kunst immer wieder erkannt und gewürdigt. Im Saarland ist in diesem Im Oktober 2007 feiert die Hoch- Zusammenhang das Jahr 1947 von schule für Musik Saar ihr 60-jähriges großer Bedeutung. Damals wurde in Gründungsjubiläum. Seit mehr als Saarbrücken die Hochschule für Mu- einem halben Jahrhundert bringt die sik Saar gegründet, ein Akt, der sowohl Institution Generation um Generati- das Bundesland als auch die Welt der on musikalischer Künstler hervor und Kunst um vieles bereichert hat. bereichert die menschliche Kultur auf unnachahmliche Weise. Ich freue Heute ist die Hochschule für Musik mich über die großen Erfolge, die Saar aus dem kulturellen Leben im diese Einrichtung im Laufe der Zeit Saarland nicht mehr wegzudenken. schon erlebt hat und bin stolz darauf, Junge Menschen erhalten die Mög- die Hochschule als unersetzlichen lichkeit, ihre musikalische Begabung Bestandteil von Kunst und Kultur

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Grußwort die herausragende Reputation ihrer Auch nach 60 Jahren sind also Pio- Hochschullehrer und die überzeu- niergeist, Einfallsreichtum und krea- des Ministers für Bildung, gende didaktische Konzeption ihres tive Phantasie ungebrochen. Der Mu- Kultur und Wissenschaft a. D. Ausbildungskanons. sikhochschule wünsche ich eine gute Jürgen Schreier Zukunft. Ad multos annos. Die Landesregierung unterstützt in Die Hochschule für Musik Saar feiert hohem Maße die Entwicklung der ihr 60-jähriges Jubiläum. Sie ist die Hochschule für Musik Saar: Neben älteste Hochschule unseres gerade 50 der kontinuierlichen Alimentation Jahre alt gewordenen Bundeslandes. über den Landeshaushalt hat sie in Jürgen Schreier 1947 als Staatliches Konservatorium den vergangenen Jahren das Rauman- Minister für Bildung, Kultur und gegründet, entwickelte sie sich zu gebot der Hochschule massiv erwei- Wissenschaft a. D. einem Zentrum der Musikkultur und tert. Mit dem Erwerb und dem Um- einem Ausbildungsinstitut von ho- bau der Kirche „St. Mauritius“ erhielt hem Rang. die Musikhochschule einen eigenen Standort für die Opernausbildung Der Unterricht begann am 20. Ok- und ein Aufführungsforum für die tober 1947 in der Villa Lambert am Opernklasse. Mit der nahe gelegenen Kohlweg in einem geradezu familiären Schillerschule erhält die Hochschule Ambiente. Doch schon damals hatte nicht nur eine Fülle neuer Probe- und die Hochschule prominente Lehrer Übemöglichkeiten, sondern auch eine und international bekannte Musiker. baulich-ästhetische Aufwertung ihres Es war der Beginn eines mit Engage- architektonischen Ensembles. ment, Einfallsreichtum und Begeiste- Von besonderem Gewicht wird die rung für die Musik betriebenen Ent- für das Jahr 2009 geplante Errichtung wicklungsprozesses. Heute verfügt einer gemeinsam mit dem Saarlän- die Hochschule über bedeutende in- dischen Staatstheater betriebenen ternationale Kontakte. Sie unterhält Orchesterakademie sein. Eine enge partnerschaftliche Verbindungen mit bis in die Ausbildung hineinreichende der Musikhochschule in Peking und Kooperation zwischen einem hoch- kooperiert mit der Universität in Se- schulischen Ausbildungsinstitut und oul in Südkorea. Ein hoher Anteil einem Staatstheater ist in der ange- ausländischer Studierender bestätigt dachten Form bundesweit einzigartig.

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Grußwort deprogramms. Mit der Zeit wurden Kaiserslautern ausgewählten Kompo- die Kooperationsformen der beiden sitionsstudenten zu der wichtigen Er- des Intendanten des Kulturinstitute immer vielfältiger und fahrung der Erarbeitung und Auffüh- Saarländischen Rundfunks profilierter: Seit Jahren erhalten fort- rung eines Orchesterwerks. Fritz Raff geschrittene Studierende regelmäßig die Möglichkeit, im SR-Studio erste Es ließen sich noch weitere Aspekte Unsere Zusammenarbeit ist älter als Aufnahme-Erfahrungen zu sammeln, unserer traditionsreichen und für bei- die beiden Institutionen in ihrer ge- unser Sinfonieorchester bietet ihnen de Seiten Gewinn bringenden Zusam- genwärtigen Verfassung! Als das Saar- Orchesterpraktika an. menarbeit auflisten. Das Fazit könnte brücker Konservatorium, die Vorform kaum besser ausfallen: beide Kul- der heutigen Hochschule für Musik Der Saarländische Rundfunk ist selbst turinstitutionen des Saarlandes sind Saar, vor sechzig Jahren gegründet wiederum auf verschiedenste Weise miteinander aufgewachsen und haben wurde, war der Saarländische Rund- präsent in der Hochschule für Musik sich dabei gegenseitig in vielfältiger funk noch keine Landesrundfunkan- Saar: Als Konzertveranstalter (die seit Weise unterstützt und bereichert. stalt der ARD und hieß noch Radio über dreißig Jahren bestehende Reihe Saarbrücken. Aber schon aus den der „Ensemblekonzerte“ war von An- Jahren 1949 und 1950 datieren einige fang dort angesiedelt), durch Lehrauf- unserer wertvollsten Archivschätze: träge einzelner seiner Mitarbeiter (in Beethoven- und Schumann-Aufnah- erster Linie natürlich Orchestermu- Fritz Raff men mit dem legendären Pianisten siker), durch Mitschnitte von Veran- Intendant des Saarländischen Rundfunks Walter Gieseking, der damals gerade staltungen der Hochschule. eine Meisterklasse am Konservatori- um übernommen hatte. In den vergangenen Jahren sind wei- tere interessante Formen der Zusam- Im Laufe der folgenden Jahrzehnte menarbeit entstanden: seit 1991 der sind dann beim Saarländischen Rund- von Hochschullehrern und Studenten funk zahlreiche weitere Studioauf- gestaltete „Prolog“ zum SR-Festival nahmen mit Dozenten der Hoch- „Mouvement. Musik im 21. Jahrhun- schule für Musik Saar entstanden. dert“. 1997 fand auch erstmals die Diese Aufnahmen dokumentieren „Saarbrücker Komponistenwerkstatt“ einerseits die künstlerische Entwick- statt: dabei verhilft das RSO Saarbrü- lung der Hochschule, sind aber stets cken und seit diesem Jahr die Deut- auch eine Bereicherung unseres Sen- sche Radiophilharmonie Saarbrücken

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Grußwort Erfahrungen im Curriculum einer Hochschule übernommen werden der Generalintendantin des können. Saarländischen Staatstheaters Dagmar Schlingmann Im Namen aller Mitarbeiter des Saar- ländischen Staatstheaters gratuliere Anders als bei vielen Nachbarn gibt ich allen Angehörigen und Ehemaligen es keinen Zaun und keine Mauer zwi- der Hochschule für Musik Saar ganz schen dem Saarländischen Staatsthe- herzlich zum Jubiläum und verbinde ater und der Hochschule für Musik damit den Wunsch nach allzeit guter Saar – weder im wörtlichen, noch im und beflügelnder Nachbarschaft. übertragenen Sinne.

Seit vielen Jahren stehen beide in einem fruchtbaren und vielgestaltigen Austausch miteinander. Zuletzt hat das ambitionierte Projekt der Opernsaga Dagmar Schlingmann „Kommander Kobayashi“ gezeigt, wie Generalintendantin des aus der Begegnung von hochbegabten Saarländischen Staatstheaters und hochmotivierten Studierenden und erfahrenen Theaterpraktikern ein spannendes und aufsehenerregendes Kunsterlebnis hervorgehen kann.

Wir freuen uns sehr darüber, dass die Zusammenarbeit ab dem Studienjahr 2009/2010 durch die Gründung einer Orchesterakademie noch enger wer- den wird. Unter der Leitung unseres künftigen Generalmusikdirektors To- shiyuki Kamioka wird ein in Deutsch- land bisher einzigartiges Modell der Integration von orchesterpraktischen

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Grußwort Zuspruch der Studieninteressierten zu überschätzenden Anteil auf wis- auch über eine deutliche Besserung senschaftliche und künstlerisch-kul- des Präsidenten der der angespannten Gebäude-Situation turelle Traditionen und Leistungen. Universität des Saarlandes freuen. Die Hochschule für Musik Saar leistet Prof. Dr. Volker Linneweber hierzu, in fruchtbarem Zusammen- Mit der Universität des Saarlandes wirken mit den Partnern, einen ent- Ihrer (deutlich) kleineren, aber (ein verbindet die HFM traditionell eine scheidenden Beitrag. Anlässlich ihres wenig) älteren und jedenfalls hoch ge- sehr enge und gute Partnerschaft, die sechzigjährigen Bestehens sei ihr für schätzten Schwester, der Hochschule gemeinsame Studienangebote ebenso diese großen Verdienste herzlich ge- für Musik Saar, gratuliert die Univer- umfasst wie zahlreiche Kulturpro- dankt und, in bewährter Verbunden- sität des Saarlandes zum sechzigsten gramme und, last but not least, freund- heit, für ihre zukünftige Entwicklung Geburtstag auf das herzlichste! schaftliche persönliche Kontakte auf weiterhin gutes Gelingen und viel Er- allen Ebenen. Im Zeitalter der Bo- folg gewünscht! Seit ihrer Gründung 1947 hat sich logna- Reformen und allgemeiner Stu- die HFM als ambitionierte und an- diengebühren teilen wir gemeinsam erkannt leistungsfähige Hochschule auch manche neue Herausforderung. einen hervorragenden Ruf erworben. Jedes Semester freuen wir uns an der Als einzige musikalische Hochschul- Universität über die Bereicherung des Prof. Dr. Volker Linneweber ausbildungsstätte in weitem Umkreis kulturellen Lebens auf dem Campus Präsident der Universität des Saarlandes stellt sie selbstverständlich eine der durch viele Konzerte und Musikbei- tragenden Säulen der regionalen Bil- träge der HFM-Studierenden. Aus der dungslandschaft dar und ist aus der Fülle der Veranstaltungen erwähne Kulturszene des Saarlands und der ich nur das im zurückliegenden Som- Großregion SaarLorLux nicht wegzu- mersemester erstmals durchgeführte denken. Aber ihre Ausstrahlung reicht regelmäßige Mittagskonzert zur, mit noch weit darüber hinaus, wie hoch- gesprochen, rangige internationale Kooperationen, „Recreation des Gemüthes“, das unter Engagements und Lehrkräfte und Mitarbeitern und Studierenden groß- nicht zuletzt eine zu 50% internatio- en Anklang gefunden hat. nal zusammengesetzte Studierenden- schaft eindrucksvoll belegen. In ihrem Selbstbewusstsein und kollektive Jubiläumsjahr steht die HFM glänzend Identität der Saar-Region im Herzen da und kann sich neben wachsendem Europas gründen sich zu einem kaum

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Grußwort sen sein, auf deren Schultern die Ver- tonische Kleinod der St. Arnualer antwortung für die junge Hochschule Stiftskirche, die Schlosskirche und die des Rektors der Hochschule für ruhte. Doch für die Kunst sind solche ehemalige Kirche St. Mauritius und Technik und Wirtschaft bewegten Zeiten seit jeher fruchtbar; trägt (nicht nur) damit ihre Kunst in des Saarlandes so war die damalige Hochschule für die Gesellschaft, direkt zu den Bürge- Prof. Dr. Wolfgang Cornetz Musik von Beginn an auf einem er- rinnen und Bürgern. Sie verwirklicht folgversprechenden Weg. das Postulat, dass die Kunst und be- sonders die Musik nicht im Elfenbein- Die Hochschule für Musik Saar be- Das viel zu oft im falschen Zusammen- turm stattfinden soll, sondern in und steht seit 60 Jahren und kann damit hang benutzte Wort vom „Leucht- mit der Gesellschaft zu ihren über- auf eine noch längere Geschichte zu- turm“ – für die Hochschule für Musik zeugendsten Ausprägungen findet. rückblicken als das Saarland, das vor ist es wirklich angebracht. Mehr als alle kurzem sein 50jähriges Gründungsju- anderen Hochschulen des Saarlandes Ich freue mich, sagen zu können, dass biläum mit einem großen Fest gefeiert erfüllt die HFM die zeitgemäßen For- mich mit dem derzeitigen wie mit dem hat. So will es auch die HFM halten: derungen nach Internationalität und vorigen Rektor der HFM ein freund- Im Oktober können wir uns auf eine Exzellenz. Die einzige musikalische schaftlich-kollegiales Verhältnis ver- Reihe von Konzerten dieser hoch- Hochschulausbildungsstätte im wei- bindet. Unsere Zusammenarbeit in karätigen Institution freuen, die das ten Umkreis zieht Adept(inn)en aus der Hochschulrektorenkonferenz des kulturelle und gesellschaftliche Leben aller Welt an und garantiert mit ihrem Saarlandes zeichnet sich durch einen in der Region mit den Beiträgen ihrer Kollegium aus internationalen Spit- häufigen Gleichklang der Interessen Studierenden und Lehrenden maß- zenmusikerinnen und -musikern eine und Strategien aus. Die Entwicklung geblich mitgestaltet. Ausbildung auf höchstem Niveau und dieser besonderen saarländischen Es war sicher eine besondere Zeit, als am Puls der Zeit, was, so denke ich, Hochschule werde ich auch in Zu- 1947 unmittelbar nach dem Krieg die gerade für die Musik in allen ihren kunft aufmerksam verfolgen; ich bin Hochschule für Musik Saar vom fran- Ausprägungen hoch bedeutsam und sicher, dass weiter spannende und in- zösischen Hochkommissariat nach gleichzeitig sehr schwierig ist. Der novative Impulse von der HFM ausge- dem Vorbild des berühmten Conser- letzte mir bekannte „Coup“ ist die Ein- hen werden. vatoire de musique in Paris gegründet richtung der Stiftungsprofessur Jazz wurde. Der Schatten der nahen Ver- im Jahre 2002 als wichtige Vorausset- gangenheit, die unsicheren politischen zung für das 2004 eingeführte Studi- Entwicklungen, die Frage, was die enangebot „Jazz und Popularmusik“. Prof. Dr. Wolfgang Cornetz Zukunft bringen würde, müssen eine Die Hochschule für Musik Saar be- Rektor der Hochschule für Technik und große Belastung für diejenigen gewe- spielt das historische und architek- Wirtschaft des Saarlandes

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Grußwort in weiter gehende Kontexte einzubin- onen in diesem Kontext nicht nur eine den, die für die individuellen Lernpro- schmückende Nebenrolle zugestan- Rektor der Hochschule zesse fruchtbar sind. Dies wie auch den werden kann, muss immer wieder der Bildenden Künste Saar die enge Vernetzung mit anderen Kul- nachdrücklich betont werden. Prof. Ivica Maksimovic turinstitutionen der Region verbindet die Saarbrücker Musikhochschule mit In diesem Sinne wünsche ich der Die Hochschule für Musik Saar blickt unserer Hochschule. Hochschule für Musik Saar für ihre im Jahr 2007 auf eine 60jährige Tradi- weitere Zukunft ein erfolgreiches Ar- tion in der Ausbildung und Entwick- Mit der Hochschule für Musik Saar beiten auf der inspirierenden Basis der lung junger musikalischer Talente zu- besitzt die Hochschule der Bildenden vergangenen 60 Jahre und freue mich rück. Künste Saar eine wichtige Partnerins- als Rektor der Hochschule der Bilden- Eine Existenz von 60 Jahren mag für titution, die aufgrund ihres breit gefä- den Künste Saar auf die künftige Zu- das Bestehen einer künstlerischen cherten Lahrangebots immer wieder sammenarbeit mit unserer „Schwes- Hochschule, gemessen an älteren Aka- projektbezogen Anknüpfungspunkte terhochschule“. demien im europäischen Kulturraum, für eine interdisziplinäre Zusammen- als kein so umfangreicher Zeitraum arbeit bietet. Die beiden künstleri- erscheinen, jedoch bleiben, insbe- schen Hochschulen tragen, jede für sondere vor diesem Hintergrund, die sich im jeweiligen Kompetenzbereich, beachtlichen Leistungen der Saarbrü- aber auch in partnerschaftlicher Zu- Prof. Ivica Maksimovic cker Musikhochschule in den vergan- sammenarbeit, wichtige Impulse in Rektor der Hochschule der Bildenden genen Jahrzehnten zu würdigen wie das ästhetische Selbstverständnis un- Künste Saar auch ihr dynamisches und kreatives serer Region hinein. Potenzial in unserer Gegenwart her- Insbesondere dieser Aspekt erscheint vorzuheben. mir als von herausragender Wichtig- keit für die weitere Entwicklung und In den zahlreichen grenzüberschrei- europäische Positionierung unseres tenden und internationalen Koope- Bundeslandes zu sein, denn die Zu- rationen zeigt sich der Anspruch der kunft eines Landes wird nicht aus- Hochschule für Musik Saar, künstleri- schließlich gestaltet durch wirtschaft- sche Entwicklungen nicht ausschließ- liche Initiativen, sondern muss immer lich monologisch und immanent in auch integrativ begleitet werden durch der Institution selbst anzusiedeln, adäquate kulturelle Prozesse. Dass sondern die Studierenden frühzeitig den kulturellen Ausbildungsinstituti-

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Grußwort hervorragende Musiker hat unsere gen und Nöten folgt die Bitte, in einer Hochschule hervorgebracht, die sich von Schnelllebigkeit und profitori- des Rektors der in verschiedenen Klangkörpern im entierten Interessen geprägten Zeit Hochschule für Musik Saar In- und Ausland einen Namen ge- nicht zu vergessen, welche Bedeutung Prof. Thomas Duis macht haben. Unsere Studierenden Bildung und Kultur besitzen - welches und Absolventen stärken die hiesigen Ansehen unser Land aufgrund dieser Liebe Leserinnen und Leser von alla Bildungseinrichtungen und berei- tradierten Werte weltweit genießt. Sie breve! chern Stadt und Land mit kulturellen bilden das Fundament einer von Ver- Veranstaltungen, die wesentlich zur antwortung, Demokratie, Freiheit und Die Hochschule für Musik Saar fei- Vielfalt und Klasse der saarländischen Wohlstand geprägten Lebensform, ert ein „kleines“ Jubiläum. Während Lebensqualität beitragen. Sämtliche deren Pflege wir uns verpflichtet füh- das Saarland „fünfzigt“ und somit ju- Persönlichkeiten aufzuzählen, die len sollten. gendliche Frische suggeriert, besteht für die erfolgreiche Entwicklung der Im Jahr unseres 60-jährigen Beste- die HFM Saar bereits seit 60 Jahren. Hochschule mitverantwortlich zeich- hens steht uns wieder eine spannende Hieraus den Rückschluss zu ziehen, nen, wäre unmöglich, daher gestatten Zeit bevor. Kernstück unserer Kon- die HFM sei „alt“, wäre unzutreffend Sie mir bitte an dieser Stelle ein „kol- zertveranstaltungen im kommenden - wir halten es da lieber mit Mozart, lektives“, sehr herzliches Dankeschön! der auch heute noch als ewig jung und Wintersemester ist die Jubiläums- modern gilt... Unsere Hochschule hat im Laufe Festwoche, die vom 20. bis 28. Ok- der Zeit die Herzen vieler musik- tober 2007 stattfindet. Sie soll Ihnen, Die kleinste bundesdeutsche Musik- begeisterter Bürger erobert; sie hat liebe Musikfreunde, einmal mehr den hochschule zu sein hat uns noch nie Freunde, Förderer und Sponsoren hohen Leistungsstand unserer, „Ihrer“ Komplexe bereitet. Seit 60 Jahren im gewonnen und sich einen festen Platz Musikhochschule vor Augen und Oh- Wettbewerb mit größeren Institutio- im Bewusstsein der politischen Kräf- ren führen. Denn es ist Ihr Applaus nen bestehen zu können, erfüllt uns te im Lande erkämpft. Zu jeder Zeit und auch Ihre konstruktive Kritik, die vielmehr mit Stolz und rechtfertigt war und ist dieses Haus in der Lage, unsere Arbeit am meisten motivieren unsere eigenen Anstrengungen sowie Qualität zu produzieren und somit und voran bringen. die Investitionen des Landes und al- Belege zu liefern für die Berechtigung ler am Erfolg beteiligten Freunde und vergleichsweise bescheidener Forde- Förderer. rungen. Meinem Dank für eine stets faire und In der Vergangenheit haben wir zahl- Prof. Thomas Duis zielführende Auseinandersetzung und reiche namhafte Persönlichkeiten Rektor der Hochschule für Musik Saar für die Hilfsbereitschaft in allen Fra- an das Haus binden können; viele

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antwortlichen getragen und befördert. Als Vorfeld eines Musikstudiums zu erbrin- Grußwort AStA-Vorsitzender möchte ich in diesem genden Aufwendungen darf dies als be- des AStA-Vorsitzenden der Zusammenhang besonders das Engage- sonders ungerecht, sogar kontraproduktiv Hochschule für Musik Saar ment von Rektor Prof. Thomas Duis und empfunden werden. Klar ist jedenfalls, Verwaltungsleiter Alfons Simon in den dass sich mit den Studiengebühren auch Michael Müller Mittelpunkt stellen, die sich in meiner ein neues und völlig legitimes Anspruchs- Die Hochschule für Musik Saar wird 60 - nun dreijährigen Amtszeit als stets be- denken der Studierenden einführen wird. ein Grund zur Freude! mühte Anwälte der studentischen Anlie- Ob die Hochschule dem gerecht werden Nicht nur der Name der Hochschule hat gen erwiesen haben. Beide sind nicht nur kann, muss sich zeigen. Für die Lehrenden seit ihrer Gründung eine wechselvolle Ermöglicher, sondern auch Verwirklicher. bedeutet es, ihren Arbeitsplatz stärker in der Hochschule zu sehen, sich noch Geschichte durchlaufen (in der Festschrift Auch die Studenten, die sich damals wie stärker zu engagieren und die Verpflich- zum 50jährigen Jubiläum der Hochschule heute in den verschiedenen Gremien um tungen ihren Studenten gegenüber jeder- gut aufgearbeitet im Grußwort des dama- eine positive Zukunft der Hochschule be- zeit wahrzunehmen. ligen Rektors Prof. Thomas Krämer nach- mühen oder bemüht haben, möchte ich zulesen). Seit 2001 und dem heftig disku- mit Nachdruck erwähnen. In enger Zu- Trotz aller Wechselhaftigkeit: Was bleibt, tierten Wegfall der Schauspielabteilung sammenarbeit mit der Hochschulleitung ist die Kunst. An ihr zu partizipieren heißt, heißt sie Hochschule für Musik Saar. hat die HFM gerade in jüngster Zeit durch unsere hoch entwickelte Industriegesell- Entwicklungen in Namen, Gebäude und Internetanbindung, Erweiterung der Öff- schaft sich nicht selbst zu überlassen, son- Größe unserer HFM waren gleichsam nungszeiten der Bibliothek und dem Zu- dern ästhetische Bereicherung und Exis- Ausdruck eines veränderten Profils und gewinn des neuen Gebäudekomplexes an tenzbedingungen zu schaffen. der Erweiterung der Studienangebote. Attraktivität enorm gewonnen, und bietet den zirka 360 Studierenden ein günsti- Nehmen wir das Jubiläum unserer Hoch- Auch gegenwärtig steht die Hochschule ges Studierklima. Immer wieder erfährt schule zum Anlass, unbedingt Musik zu vor gravierenden Umbrüchen: Der HFM man, dass auch die freundliche und helle machen, unbedingt Künstler zu sein, uns fällt ein neuer Gebäudekomplex zu, der Atmosphäre des Gebäudes und die per- und der Hochschule Freunde zu schaffen die angespannte Überaumsituation lin- sönlichen Betreuungsmöglichkeiten ein und unseren Dienst in der Gesellschaft dern kann. Der Jazz-Studiengang wird großer Bonus der HFM sind. wahrzunehmen. Oder wie Schiller es in grundständig und die Einführung von Ba- Umso mehr muss es bestürzen, dass sich „Die Künstler“ formuliert: Der Menschheit chelor und Master liefert die Möglichkeit durch die Einführung von Studienge- Würde ist in eure Hand gegeben, Bewahret über Studienverlaufspläne nachzudenken, bühren staatlicherseits immer weniger sie! Sie sinkt mit euch! Mit euch wird sie diese festigen zu können oder zu korrigie- Verantwortung für die Ausbildung und sich heben! ren. Qualifizierung junger Akademiker fest- Doch alle diese Veränderungen sind nur stellen lässt, dem sogar entgegengewirkt Indiz für das, was sich innerhalb regt: Der wird. Das Postulat nach Recht auf Bildung Michael Müller institutionelle Rahmen und die richtung- kann nur noch für finanziell Begünstig- AStA-Vorsitzender der Hochschule für weisenden Entscheidungen wurden stets te gelten; gerade im Hinblick auf die im vom persönlichen Engagement der Ver- Musik Saar

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Grußwort le bei allen bekannten Problemen in ideeller und insbesondere finanzieller des Vorsitzenden der „Vereini- Weise von der hohen Politik erhalten gung der Freunde und Förderer hat. Keine Selbstverständlichkeit in der Hochschule für Musik Saar“ diesem Land. Ernst Lenz Und schließlich und aus der Sicht der Mitglieder unserer Vereinigung ganz Die Musikhochschule ist 60 Jahre alt wesentlich, das Erlebnis dieser beson- geworden. Ein Geburtstag, der in mir deren, schwer zu beschreibenden lo- und sicherlich auch bei vielen ande- ckeren ja fast heiteren Atmosphäre in ren, nur angenehme Erinnerungen unserer Musikhochschule. wachruft. Erinnerungen an die immer hervorragende – sachlich wie persön- Das Engagement der Lehrenden – die lich – Zusammenarbeit der Vereini- glückliche Hand bei den Berufungen gung mit den jeweiligen Leitungen in dieses Kollegium seit vielen Jahren der Musikhochschule. sei als maßgeblich erwähnt – und die Motivation der Studierenden übertra- Erinnerungen an außergewöhnliche gen sich offensichtlich auch auf die Art musikalische Erlebnisse in einer der- wie musiziert wird. Dies führt glückli- artigen Vielfalt und Güte, ohne die cherweise häufig zu Eindrücken, wie wir uns das ohnehin schon sehr reich- sie der Starkult unserer Zeit oftmals haltige Musikleben an der Saar nicht nicht zu bieten hat. mehr vorstellen könnten. Was die Freunde und Förderer für die Musikhochschule getan und weiter Ebenso der Rückblick auf die vielen Er- tun werden, das hat sie uns zurückge- folge unserer Musikhochschule auch geben. So soll es bleiben auch für die in jüngster Vergangenheit im Inland Zukunft. wie im Ausland und ihre anerkannte Stellung im Reigen der anderen deut- schen Musikhochschulen. Hier sei Ernst Lenz auch einmal seitens der Vereinigung Vorsitzender der „Vereinigung der auf die Unterstützung verwiesen und Freunde und Förderer der Hochschule für gedankt, die unsere Musikhochschu- Musik Saar“

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Thomas Wolter Sie muss sich ständig neu erfinden mer mehr Konzerte und andere publi- und finden, damit sie nicht in Selbst- kumswirksame Ereignisse veranstaltet 60 Jahre Hochschule genügsamkeit verharrt und ihre pro- und in der Öffentlichkeit effizient be- für Musik Saar duktive Energie verliert. Sie muss auch worben. Mehrere Faktoren waren für perspektivisch in die Zukunft blicken diese Entwicklung ausschlaggebend. Eine Chronik der HFM von 1997 und sich vorausschauend auf neue In der Wirtschaftskrise der 1990er bis heute Entwicklungen einstellen. Seit Ih- Jahre gerieten alle Bildungsinstitu- rem großen 50-jährigen Jubiläum vor tionen gleichermaßen unter einen Eine künstlerische Hochschule ist zehn Jahren hat sich die Hochschule Rechtfertigungsdruck. Der Steuerzah- ein Spiegelbild ihrer Zeit. Sie ist für Musik Saar stetig weiterentwi- ler verlangte nach mehr Transparenz, keine starre Behörde, sondern ein ckelt und sich den Zeitläufen gestellt. wollte wissen, wie und wo sein gutes lebendiger, sich ständig entwickeln- Ein bedeutsamer Reformprozess, Geld angelegt wird. Aufführungen der Organismus. Sie passt sich den den unsere Hochschule in der ver- unserer Studierenden unter profes- Wandlungen an, die von einer sich gangenen Dekade durchlief, war ihre sionellen Bedingungen sind auch ein ändernden Welt an sie herangetragen zunehmende Öffnung außen. Nach Erfordernis der Lehre in der heutigen werden und sie erneuert sich kontinu- Jahrzehnten einer Fokussierung auf Zeit. Das sich in den 90er Jahren ver- ierlich von innen durch die wechseln- die akademische Ausbildung wurden jüngende Kollegium unterstützte den den Generationen von Menschen, die mit Beginn des Rektorats von Prof. erweiterten Zugang zur Öffentlichkeit in ihr wirken und sie gestalten. Thomas Krämer (1996 – 2004) im- nach Kräften.

Eindrucksvoll wurde der neue Kurs in der Festwoche zum 50-jährigen Be- stehen der Hochschule vom 23. bis 30. 11. 1997 demonstriert. Der Festakt in Anwesenheit des damaligen Minister- präsidenten Oskar Lafontaine eröffne- te eine breit gefächerte künstlerische Leistungsschau mit Darbietungen aus allen Sparten, inklusive Musiktheater und Schauspiel. Die Musikliebhaber in Stadt und Land nahmen dankbar zur Kenntnis, dass sich in ihrer Mitte allmählich ein vollwertiges Konzert- haus zu etablieren begann, in dem die Mehrzahl der Veranstaltungen sogar gratis angeboten wurde.

Ein weiterer einschneidender Rich- tungswechsel bahnte sich in dieser Zeit an. In der alla breve Wintersemester 1997/98 wurde ein leidenschaftliches Plädoyer für die Popularmusik ver- öffentlicht, verfasst von Georg Ruby, dem späteren Leiter der HFM-Jazzab- teilung. Die Hochschule begann, lange verpönt, die zeitgemäßen Formen der improvisierten Musik wahrzunehmen und als ernstzunehmende künstleri- sche Ausdrucksmittel anzuerkennen. Mit der Einrichtung eines Ergän- zungsstudiengangs „Jazz“ im Jahr 2002 erhielt diese Sparte sozusagen ihren Ritterschlag. Ermöglicht wurde der Schreiben von François-Régis Bastide an den saarländischen Regierungspräsidenten, in dem er zu einem neue Studiengang durch die Etablie- Vorgespräch über die Einrichtung eines Konservatoriums in Saarbrücken einlädt. rung einer privaten Stiftungsprofessur des Software-Unternehmers und Jazz-

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richtete künstlerisch-musische Aus- bildung an eine wirtschaftskonforme Studienstruktur im akademischen Schnelldurchlauf angeglichen werden? Die Skepsis in der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen war einhellig - der Widerstand zwecklos: Mehr oder minder zähneknirschend hat man dem

Pastorale Idylle: Das Musiktheater der frühen Jahre.

Druck der Politik nachgegeben und die Bologna-Reform wird nunmehr zumindest in Teilen eingeführt. Mit der Einführung von Studiengebühren zum Wintersemester 2007-2008 voll- zieht sich notgedrungen eine weitere Anpassung an internationale Stan- dards - wie wohl für viele mit dieser Maßnahme eine endgültige Abkehr vom Humboldtschen Bildungsideal eingeläutet wird. Die verständlichen Proteste aus der Studentenschaft ge- gen die Studiengebühren sind bislang wohltuend sachlich und unaufgeregt vorgetragen worden – wohl aus dem Bewusstsein heraus, dass die daraus erzielten Erträge der eigenen Ausbil- dung zugute kommen.

Mehr Emotionen weckte in der jüngeren Geschichte der HFM je- Schreiben des Gouverneurs der Region Sarre, Colonel Grandval doch eine andere Reform im Ausbil- dungsbereich. In seiner Sitzung vom Fans Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Vereinheitlichung der Studien-Ord- 25.10.2000 beschloss die überwälti- Vollends geadelt wurden die improvi- nungen innerhalb der EU-Staaten, im gende Mehrheit des Senats, den Stu- sierte Musik und der Jazz an der HFM Ausbildungsbereich unserer Hoch- diengang Schauspiel zu schließen. Die mit der Einrichtung des Bachelor-Stu- schule umgesetzt. Bereits 1999 zogen auch innerhalb der Hochschule um- diengangs „Jazz und Aktuelle Musik“ erstmals .neudeutsche‘ Begriffe wie strittene Entscheidung löste regional zum Wintersemester 2007-2008. „Master“ und „Credit Point System“ und überregional massive Proteste am Horizont herauf - für viele in der aus. Die Diskussionen über das Für Mit diesem Bachelor-Studiengang deutschen Musikhochschullandschaft und Wider der Schließung beschäfti- und auch mit der Reform der Schul- als Menetekel einer bildungspoli- gen über Wochen nicht nur die lokalen musik werden erstmals die so ge- tischen Katastrophe. Wie, so fragte Medien; die Protestveranstaltungen nannten „Bologna-Beschlüsse“, die man sich, kann eine individuell ausge- zeitigen mitunter bizarre Auswüch-

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se, wie etwa ein ‚Hungerstreik’ der noch verbliebenen Schauspiel-Stu- dierenden. Die Wunden, die dieser tiefe Einschnitt hinterlassen hat, sind bis heute noch nicht restlos vernarbt. Zwei Jahre nach dem Senatsbeschluss wurde die „Hochschule für Musik und Theater“ (HMT) in „Hochschule für Musik Saar“ (HFM) mit dem in- ternationalen Zusatz „University of Music“ umbenannt. Das neue Hoch- schul-Logo entwarf eine Studentin der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBKsaar).

Das Orchester der HFM konnte seine ausgezeichnete Reputation festigen.

Wichtige Professuren konnten in der engang angeboten; dazu wurde eine Vergangenheit durch künstlerisch zusätzliche halbe Professur für EMP und didaktisch hoch qualifizierte Per- eingerichtet. Für eine berufliche Spe- sönlichkeiten (neu) besetzt werden; zialisierung im Bereich der zeitge- richtungsweisend war insbesondere nössischen Musik ist ein „Zentrum Blick in den Computerraum: Eine zeitgemäße musi- die personelle Stärkung und Aufwer- für Neue Musik“ geschaffen worden. kalische Ausbildung ist ohne elektronische Hilfsmittel nicht mehr denkbar. tung in den pädagogischen Diszipli- Bundesweit einmalig ist das Studien- nen. Mit der Berufung des Japaners angebot „Lied-Duo“ für ausgebildete Das Jahr 2000 produzierte allerdings Toshiyuki Kamioka gewann die Ar- Sänger und Pianisten, die sich eine auch erfreuliche Schlagzeilen. Fast beit des Hochschulorchesters, das Zusatzqualifikation für die gemein- ungläubig vermeldete die (Welt-)Pres- sich bereits unter Max Pommer einen same Duo-Arbeit erwerben wollen. se, dass der international gefeierte ausgezeichneten Ruf erworben hatte, Studierende und Absolventen dieses Geigen-Virtuose Maxim Vengerov weiter an Bedeutung. Die regionale Fachs haben sich in der jüngsten Zeit einen Ruf der kleinsten deutschen und überregionale Konzertaktivität sehr erfolgreich bei internationalen Musikhochschule angenommen hat. des Klangkörpers wurde noch erhöht; Wettbewerben präsentiert. Persönliche Verbindungen mit HFM- die schon bestehende gute Reputation Professoren, eine unkomplizierte des Orchesters konnte insbesondere Um sich auf zukünftige Entwicklun- Hochschul-Bürokratie und wohl auch bei großen Gala-Auftritten im In- und gen in der Studienlandschaft schon der besondere Charme des Saarlandes Ausland, teilweise unter der Leitung frühzeitig einstellen zu können, hat hatten den russischen Violinisten zu namhafter Gastdirigenten, gefestigt die Hochschule eine eigene Senats- seiner neuen beruflichen Herausfor- werden. kommission „Zukunftswerkstatt“ ein- derung bewogen. Vengerov instal- gerichtet. Der mit hauseigenen Fach- lierte an der HFM eine Meisterklasse Einige weitere zukunftsweisende leuten besetzte Think tankbeobachtet für hochbegabte Violin-Talente aus Weichen wurden im Ausbildungs- Trends im Ausbildungssektor und am der ganzen Welt und bescherte dem bereich gestellt. Der zunehmenden Musikmarkt sowie auch soziologische Saarbrücker Konzertpublikum in den Bedeutung frühkindlicher musikali- und demographische Entwicklungen; folgenden Jahren eine Reihe unver- scher Erziehung Rechnung tragend er kümmert sich darüber hinaus auch gesslicher Konzertereignisse. (und dem damit verbundenen Man- um die Umsetzung der verzwickten gel an geeigneten Pädagogen), ist der Bologna-Beschlüsse. Die geschickte Berufungspolitik Tho- erfolgreich arbeitende Studiengang mas Krämers wurde von seinem „Elementare Musikpädagogik“ (EMP) Der Expansion im Ausbildungsbe- Nachfolger Prof. Thomas Duis (HFM- gestärkt und ausgebaut worden. Ab reich und der generellen Zunahme Rektor seit 2004) in Zusammenarbeit diesem Wintersemester wird alterna- von Studierenden steht eine seit Jahr- mit dem langjährigen HFM-Kanzler tiv zum Ergänzungsstudiengang auch zehnten fast unveränderte Raumsitu- Alfons Simon nahtlos fortgesetzt. ein vollwertiger Diplom-Grundstudi- ation gegenüber. Die problematische

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räumliche Enge an der Hochschule Rundfunk kam eine verstärkte Zu- Seoul/Südkorea unterzeichnet. Mit erfuhr erst ab 2004 zumindest teilwei- sammenarbeit mit dem Saarland Mu- beiden asiatischen Hochschulen be- se Entlastung. Zusätzlich zur Saarbrü- seum (innerhalb der Stiftung Saarlän- steht ein reger Austausch, die in der cker Schlosskirche, die nach der Um- discher Kulturbesitz) und vor allem Realisierung großer gemeinsamer wandlung in ein Museum für sakrale mit dem Saarländischen Staatstheater Konzertprojekte ihren sichtbarsten Kunst weiterhin als Austragungsort hinzu. Die vier Partner richteten 2005 Niederschlag finden. Ein Kooperati- vorwiegend für Orgelkonzerte und zum ersten Mal mit großem Erfolg das onsvertrag mit der Musikabteilung Alte Musik zur Verfügung steht, wur- „Kultur-Meilen-Fest“ aus – und sind der Universität Rzeszow (Polen) steht darüber hinaus seit 1995 zusammen im Jubiläumsjahr nahe vor dem Ab- mit dem musikwissenschaftlichen schluss. Institut der Uni und der HBKsaar in dem schlagkräftigen Dachverband für Ohne die Sympathie und die Mithilfe Neue Musik und interdisziplinäre Pro- Dritter hätte unser Haus in den zu- jekte „Netzwerk Musik Saar“ vereint. rückliegenden 60 Jahren sein erfolg- Mit dem Saarländischen Staatstheater reiches und für die Region so nach- soll in naher Zukunft eine gemeinsame haltiges Wirken nur schwer entfalten „Orchesterakademie“ eingerichtet wer- können. Zahlreiche Privatpersonen, den; darüber hinaus sucht man auch Verbände, Behörden und Unterneh- in der Sparte „Musiktheater“ zukünf- men standen unserem Haus stets tig einen engeren Schulterschluss. wohlwollend zur Seite und gewährten Nach Abschluss der aufwändigen Umbauarbeiten großzügige ideelle und finanzielle Un- erhält die HFM in der ehemaligen Schillerschule eine bestens ausgestattete Außenstelle. terstützung. Spenden und Stiftungen sind zu einem unentbehrlichen zwei- de der HFM die ehemalige Kirche ten Standbein für die Finanzierung St. Mauritius in Alt-Saarbrücken zur einer hochqualifizierten Ausbildung alleinigen Nutzung übertragen. Aus geworden. Ein besonderer Glücksfall dem Sakralbau der 1950er Jahre ent- für unser Haus ist seit vielen Jahren stand nach aufwändigen Umbauar- eine ebenso kunstsinnige wie entge- beiten eine vollwertige Konzertbühne, genkommende Kulturabteilung im die insbesondere dem Musiktheater saarländischen Kultusministerium. als Proberaum und Aufführungsstätte Nah am Wasser gebaut: Mehrfach wurde die dient. Mit der Übernahme der ehema- Hochschule in den vergangenen Jahrzehnten Einen nicht zu unterschätzenden An- ligen Schiller-Schule, nur einen Stein- von Hochwasser heimgesucht. teil am Gedeihen unseres Hauses hat wurf vom Stammhaus entfernt, erhält die treue und potente „Vereinigung der Aus dem früheren „Saar-Lor-Lux Or- die HFM mit Beginn dieses Semesters Freunde und Förerer der Hochschule chester“ ist 2005 die transnationale eine stattliche Anzahl zusätzlicher für Musik Saar “ (FuF). Ihre Mitglie- Vereinigung „Kooperation für Musik Unterrichtsräume. derzahl hat sich in den vergangenen in der Großregion“ (CMGR) hervor- zehn Jahren verdoppelt - für uns ein gegangen, die nunmehr Partner aus Unter Rektor Thomas Duis wurden sicheres Indiz, dass wir mit unserer der gesamten Region unter einen Hut auch die Kooperationen der Hoch- Arbeit den richtigen Kurs ansteuern. bringt und einmal im Jahr Studie- schule zielgerichtet ausgebaut. Zu den Die FuF feiert, vielleicht schon mit rende aus acht verschiedenen Insti- seit Jahrzehnten bestehenden engen einem vierstelligen Mitgliederbestand, tutionen zu einem großen Orchester Verbindungen zum Saarländischen im nächsten Jahr ihr 50-jähriges Be- zusammenschmiedet; von Beginn an stehen. Wir gratulieren schon jetzt ist die Geschäftsstelle der CMGR an ganz herzlich zu diesem stattlichen unserer Hochschule angesiedelt. 2001 Jubiläum - verbunden mit dem realis- konnte die HFM wieder mit einer tisch erscheinenden Wunsch, dass wir kleinen ‚Sensation’ aufwarten: Mit beide in einer nicht mehr allzu fernen der Unterzeichnung eines Kooperati- Zukunft gemeinsam unsere Hunderts- onsvertrages mit dem Zentralkonser- ten feiern können! • vatorium von Peking wurde die erste offizielle Partnerschaft zwischen einer deutschen und einer chinesischen Hochschule begründet. 2005 wurde Mit der ehemaligen Kirche St. Mauritius steht der Hochschule eine vollwertige Konzertbühne zur auch ein Kooperationsabkommen Verfügung. mit der Chung Ang-University von

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Entwicklung der Studierendenzahlen an der HFM* Semester Ausländer Deutsche Saarländer (ohne Saarländer) W 2000 99 146 65 S 2001 111 157 66 W 2001 122 151 68 S 2002 128 144 68 W 2002 133 135 68 S 2003 135 136 65 W 2003 151 141 60 S 2004 142 129 57 W 2004 154 141 55 S 2005 152 137 57 W 2005 175 145 62 S 2006 175 139 64 W 2006 179 137 61 S 2007 168 136 66 W 2007 139 120 51 Plakat aus der Frühzeit des Saarbrücker Konservatoriums Mitgliederentwicklung der Vereinigung der Freunde Die in der Vergangenheit für Musik- und Förderer der HFM hochschulen verbreitete Bezeichnung Stichtag Mitglieder Förderer Insgesamt „Konservatorien“ signalisierte eine Traditionsbindung, die das Reprodu- 30.09.1997 334 69 403 zieren eines quasi kanonisierten Re- pertoires von Musikwerken des 18. 30.09.1998 348 73 421 und 19. Jahrhunderts als zentrales 30.09.1999 368 73 441 Ausbildungsziel akzentuierte. Nur 30.09.2000 430 90 520 zögerlich verbreiterte sich das stilis- 30.09.2001 473 97 570 tische Spektrum, indem die Musik der Renaissance und des Frühbarock 31.12.2001 479 94 573 ebenso berücksichtigt wurde wie die 31.12.2002 539 96 635 der „musikalischen Moderne“, aus 31.12.2003 535 100 635 musikwissenschaftlicher Sicht also die Musik Debussys und seiner Zeit- 31.12.2004 612 109 721 genossen. 31.12.2005 672 111 783 Eine entschiedene Lösung aus der Klaus Velten Musik und darstellende Künste ein Enge des traditionellen Musikbegriffs komplexeres Aufgabenfeld: sie sind vollzog sich an deutschen Ausbil- der Produktion neuer musikalischer Bewahren und dungsinstituten erst in der zweiten Ausdrucksformen ebenso verpflich- Erneuern Hälfte der 1950er Jahre, als es gelang, tet wie der Reproduktion tradierter Musikhochschulen auf der eine wachsende Zahl wirklich zeitge- Werke. nössischer Komponisten in die Lehre Gratwanderung zwischen Diese doppelte Aufgabe bewirkt für einzubinden, welche die schwerpunkt- Tradition und Fortschritt das Gesamtgefüge der Musikhoch- mäßig traditionell ausgerichtete Ar- Bildungs- und Ausbildungsziele der schulen ein Spannungsfeld, dessen beit der Institute mit innovatorischen Kunsthochschulen sind unterschied- unterschiedlich gerichtete Kräfte lich. Während die Hochschulen für sinnvoll aufeinander zu beziehen sind, *) Die Zahl der eingeschriebenen Studierenden un- terliegt saisonalen Schwankungen und spiegelt kei- bildende Künste im Wesentlichen eine Aufgabe, die stets zu neuen Lö- nen Entwicklungstrend wieder. Tatsächlich ist die zur Produktion von neuer Kunst an- sungen herausfordert. Anzahl der Studienbewerber an der HFM in den leiten, haben die Hochschulen für letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.

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Impulsen durchsetzten und auf diese Was bedeutet das? Die Interpretati- Friedrich Spangemacher Weise einen Prozess auslösten, der on tradierter Musik ist weniger aus- die Pflege der Musik der Vergangen- zurichten auf das Aufdecken ihrer „Bitte nicht löschen!“ heit und die Erforschung der Musik Struktur oder ihrer Sozialfunktion 60 Jahre Zusammenarbeit von der Gegenwart in eine fruchtbare Be- als mehr auf die Erfahrung des durch Musikhochschule und ziehung zueinander bringen konnte. sie zum Ausdruck gelangenden ur- Dieser Prozess kann heute noch nicht sprünglich Menschlichen. So ist Mon- Saarländischem Rundfunk als abgeschlossen gelten. Trotz lang- teverdis „Lamento d‘Arianna“ weniger jähriger Etablierung von Instituten für als Generalbassmonodie oder als aris- Es war im Frühjahr und Frühsommer Neue Musik an allen Hochschulen ist tokratisches Gesellschaftsereignis zu 1950, als der Saarbrücker Hochschul- eine fruchtbare Wechselwirkung von vermitteln; seine bleibende Substanz professor Walter Gieseking in den Alt und Neu noch nicht überall zu be- stellt sich vielmehr dar als expressive Aufnahmestudios des Saarländischen obachten. Klage, in der sich eine menschliche Rundfunks alle maßgeblichen Werke Grunderfahrung ausdrückt. Interpre- Bachs für Tasteninstrumente ein- Der idiomatischen Symbiose wirkt tationsarbeit, die um das Erschließen spielte: das Wohltemperierte Klavier, entgegen eine wachsende Spezialisie- der in tradierter Musik dargestellten Französische und Englische Suiten, rung auf beiden Seiten. Unter Mit- Lebensgehalte menschlichen Erfah- Fantasien und Capriccios. Schon ein wirkung der musikhistorischen For- rens bemüht ist (um Liebe, Tod, Frie- Jahr zuvor, im Sommer 1949 hatte er schung haben sich dem Interpreten de) wird musikalische Kunstwerke einen Beethoven-Zyklus aufgenom- traditioneller Musik zunehmend neue schützen vor dem Animationsrum- men. Insgesamt liegen allein von Gie- Inhalte erschlossen, so dass er kaum mel der Festivals, der sie zu musealen seking ca. 150 Eigenaufnahmen im Zeit findet, sich in die zeitgenössische Ausstellungsstücken degradiert und SR-Archiv. Idiomatik mit ihren spezifischen auf ihren Kaufwert reduziert. Spieltechniken zu vertiefen. Auf der Der SR hat die künstlerische Arbeit anderen Seite hat die Experimentier- Ein zwischen Tradition und Fortschritt der Hochschullehrer immer begleitet. freude der musikalischen Avantgarde vermittelndes Bildungsverständnis Professoren der Saarbrücker Musik- dazu geführt, dass in der aktuellen wird auf der Seite der musikalisch hochschule sind seit diesen frühen Musikproduktion nur noch selten Eperimentierenden Grenzen bewusst Nachkriegsjahren immer wieder Gäs- Spuren von Traditionsbindungen auf- machen müssen. Kein Geringerer als te in den Aufnahmestudios und den scheinen. Die Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsche mahnt im vierten Sendesälen des SR gewesen; darunter dem musikalischen Erbe und das auf Hauptstück des ersten Bandes sei- waren Andor Foldes, Maurice Gend- Erneuerung abzielende Experiment ner kulturkritischen Aphorismen ron, der wie Adolf Scherbaum auch streben voneinander weg. Wie kann „Menschliches, Allzumenschliches“ mit dem Saarländischen Kammer- dieser desintegrativen Tendenz entge- von 1878: „Künstler und sein Gefolge orchester auftrat, Robert Leonardy, gengesteuert werden? müssen Schritt halten“. Bernd Glemser, Martin Galling (der seltenes Repertoire auf dem Ham- Im Umgang mit dem Erbe ist ein re- Der Philosoph, selbst ein scharfsin- merklavier einspielte), der Pianist Ste- flektiertes Traditionsverständnis ge- niger Traditionskritiker, warnt vor fan Litwin, Diemut Poppen, Maxim boten. Musik der Vergangenheit kann einer zu großen Kluft zwischen dem Vengerov, aber auch Organisten wie nicht fraglos im Sinne einer bloß wal- Künstler und dem Publikum, die dann Andreas Rothkopf. tenden Tradition als Kulturgut ver- drohe, wenn der „Fortgang von einer mittelt werden. Das Erbe ist kritisch Stufe des Stils zur andern“ zu schnell Professoren der Musikhochschule ha- zu hinterfragen, wenn es sich über sei. „Denn wenn der Künstler sein Pu- ben die Gelegenheit des Senders ‚am den Fortschritt hinweg retten will. Der blikum nicht mehr hebt, so sinkt es verlängerten Ende der Bismarckstra- Philosoph Jürgen Habermas spricht schnell abwärts, und zwar stürzt es ße’ gerne genutzt und der SR kann in diesem Zusammenhang von einer um so tiefer und gefährlicher, je höher heute auf etliche besondere Aufnah- „rettenden Kritik“. es ein Genius getragen hat, dem Adler men der Hochschulprofessoren zu- vergleichbar, aus dessen Fängen die in rückgreifen. Nicht wenige der Auf- Im Fortschritt zerfallen die Güter der die Wolken hinaufgetragene Schild- nahmen wurden besonders geadelt: Kultur zu Trümmern eines Erbes, weil kröte zu ihrem Unheil hinabfällt.“ auf ihren Karteikarten findet sich der die Kulturgüter „Kunstwerke“ mit dem (Aphorismus 168). Die Aktualität Stempel des Deutschen Rundfunkar- Wandel ihres Gebrauchs auch ihre Be- dieses kulturellen Szenarios ist kaum chivs : „Bitte nicht löschen!“ deutung für den Menschen ändern. In von der Hand zu weisen. • – eine Auszeichnung für Interpret diesem Wandlungsprozess gilt es, die und produzierende Rundfunkanstalt. „semantischen Potentiale“ (Haber- Aber nicht nur die Professoren kamen mas) der Kunstwerke zu retten. zu Aufnahmen. Seit vielen Jahren lädt

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der SR Studenten regelmäßig ein, erste konzert von - und seitdem erfolgreich fortgeführt. Heu- Erfahrungen in einem professionellen fand mehrere Millionen Radiohörer te sind eine ganze Reihe von Musikern Aufnahmestudio zu machen - und in ganz Europa. Auch für andere Stu- der Deutschen Radiophilharmonie sich dann auch im Radio zu hören. denten sind solche Aufnahmen wich- Professoren oder Lehrbeauftragte an Das Projekt „Studierende der Hoch- tig: sie nutzen sie für Bewerbungen. den Bismarckstrasse: Reinhilde Ad- schule stellen sich vor“ hat eine lange Gespielt werden sie in der Sendung orf, Armin Aussem, Mario Blaumer, Tradition, und viele kamen. Die Klas- „Musik an der Saar“ (Samstag 17.30 Marc Engelhardt, Manuel Fischer- se von Kompositionsprofessor Theo bis 19.00 Uhr). „Musik an der Saar“ Dieskau, Xiao-Ming Han und Peter Brandmüller war ebenso zu Gast wie begleitet regelmäßig auch andere Leiner. Umgekehrt haben Studenten die Klavierklasse von Kristin Mer- Aktivitäten der Hochschule und be- von Orchesterinstrumenten seit ei- scher. Hier schwitzten Studenten an richtet über neue Professorenberu- nigen Jahren auch die Möglichkeit, Skrjiabin-Sonaten oder spielten sich fungen ebenso wie über Erfolge der Praktika im Orchester zu absolvieren. bei Debussy frei. Studenten, über neue Ensembles und Unter echten Bedingungen können die Arbeit des Hochschulorchesters begabte Instrumentalisten ihr Berufs- oder des Orchesters der Großregion. feld in allen Facetten kennen lernen Immer wieder fahren die Ü-Wagen und sich fit machen für ihre späteren des SR vor die Hochschule und sen- Bewerbungen, oder sich - wie schon den Konzerte häufig direkt auf SR 2 geschehen - dem Saarbrücker Orches- und europaweit. ter selbst empfehlen.

Die Arbeit von Max Pommer und To- Die Komponisten der Hochschule shiyuki Kamioka mit dem Hochschul- fanden beim SR immer ein offenes orchester wurde ebenso dokumen- Ohr. Schon mit Heinrich Konietzny, tiert wie die des Jungen Orchesters der 1936 zum Saarbrücker Radioor- der Großregion oder Alte Musik-Pro- chester kam und 1947 Professor an jekte. Die Hochschule gewährt den der Musikhochschule wurde, gab es Musikern des Rundfunk-Sinfonieor- eine enge Zusammenarbeit und zahl- chesters Gastrecht für die Ensemble- reiche Einspielungen seiner Musik. konzerte des SR in seinem akustisch Das hat sich mit Theo Brandmüller

Maurice Gendron war einer der frühen Gäste in vorzüglichen Konzertsaal. noch intensiviert. Auch er erhielt den SR-Aufnahmestudios. Eine schon über 15jährige Tradition Kompositionsauftrage vom Saarlän- hat die Eröffnung des Festivals „Musik dischen Rundfunk (u.a. für das Fes- im 20/21. Jahrhundert“ mit dem Pro- tival „Musik im 20. Jahrhundert“), Hier konnte der Hochschulchor seine log in der Musikhochschule, der von seine Werke wurden mitgeschnitten Intonation genauestens prüfen und Dozenten und Studierenden gestal- und produziert, und die Arbeit sei- die Jazzklasse von Georg Ruby ihren tet wird. Was 1991 unter dem The- ner Klassen häufig dokumentiert. Groove unter Beweis stellen. ma „Kagel“ begann - Studierende der Highlight dürfte aber die von Brand- Musikhochschule studierten Kagels müller 1997 initiierte „Komponisten- Auch den Professoren macht diese Werke ein - hat sich zur Erfolgsstory werkstatt“. Es handelt sich hierbei um Arbeit Spaß. Eduard Brunner gesellt entwickelt. Eng am Thema des Festi- einen von beiden Institutionen aus- sich zum Beispiel gern unter die Stu- vals erarbeiten interessierte Studenten gerufenen Wettbewerb, der sich an dentenensembles. Bei einigen haben Jahr für Jahr mit ihren Professoren Absolventen deutscher Hochschulen sich durch diese Produktionen Türen zeitgenössisches Repertoire und sie (Kompositionsstudenten) wendet und geöffnet. Die Aufnahmen mit dem können es dann einem überregionalen den Gewinnern die Möglichkeit eröff- ehemaligen Studenten Michael Wen- Publikum im Saal ebenso vorstellen net, bei der Einstudierung der Stücke deberg (heute Pianist im Pariser En- wie der Hörerschaft am Radio; denn durch das Rundfunkorchester dabei semble Intercontemporain) wurden diese Prologe werden live übertragen. zu sein, aber auch einen von Theo vom SR für den Wettbewerb „New Ta- In der Festschrift „50 Jahre HMT“ Brandmüller und anderen Mitglie- lent“ der Europäischen Rundfunkuni- war über die allerersten Jahre der dern der Jury geleiteten Workshops on eingereicht und Wendeberg wurde Hochschschule zu lesen: „Die meis- zu besuchen, der begleitend zu den im live übertragenen Galakonzert der ten Lehrbeauftragten für die Orches- Orchesterproben angeboten wird. So Finalisten im Oktober in Lissabon terinstrumente wirkten als Musiker mancher heutzutage renommierte zum Sieger gekürt. Am 21. Oktober an den ersten Pulten des Stadttheater- junge Komponist hat in Saarbrücken 2000 spielte er im Teatro Nacional de Orchesters und des Rundfunk-Sinfo- erste Erfahrungen mit eigen Orches- São Carlos in Lissabon das 1. Klavier- nieorchesters“. Diese Tradition wurde teraufführungen gemacht.

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An einige gemeinsame Großereignisse So wurde es etwa den Studierenden gängigen Dramaturgie widersetzten. wird man sich noch lange erinnern. der Gesangsklassen immer wieder Ob nun „Sigmunds Freude“ (1997), So an den 4. September 1992 und an ermöglicht, in kleineren Rollen wert- nach Protokollen des Psychoanaly- die Veranstaltung „360 Minuten für volle Bühnenerfahrung zu sammeln tikers Frederick S. Perls, einem der John Cage“ mit einer sechsstündigen – jüngstes Beispiel dafür ist „Die Zau- Begründer der Gestalttherapie, von Direktübertragung. Orchestermusiker berflöte“, in der zwei Hochschulab- George Tabori für die Bühne einge- des RSO waren bei diesem Projekt solventen die Partien des Monostatos richtet, oder „Dr. Faustus lichterloh“, ebenso beteiligt wie Dozenten und und des zweiten Priesters übernom- ein Sprech-oratorium von Gertrude Studenten der Musikhochschule. Ein men haben. Eine ebenso herausra- Stein (1998) – diese Theaterauffüh- solch umfängliches Kooperations- gende wie mutige Kooperation ist mit rungen lebten von der Selbstverständ- projekt erfährt im Dezember 2008 der Umsetzung der zeitgenössischen lichkeit, mit der sich die angehenden eine Neuauflage, wenn es (diesmal in Opernsaga „Kommander Kobayashi“ Schauspieler/innen diese sehr experi- 480 Minuten) darum geht, den fran- gelungen, die im Juni 2007 in der Ga- mentellen, zum Teil sperrigen Texte zösi-schen Meister des 20. Jahrhun- rage Premiere feierte und ohne die zu eigen machten. derts, zum 100. Ge- Hochschule als Partner nicht denkbar burtstag zu ehren. gewesen wäre. Gewürdigt sei nicht zuletzt das Enga- Theo Schmitt gement von Prof. Yaron Windmüller Christoph Gaiser und und Prof. Stefan Litwin, die nicht nur Das Gesamtwerk von Holger Schröder in Veranstaltungen des Staatstheaters als Solisten auf der Bühne oder auf als Weltpremiere Ausbildung unter ‚realen’ dem Konzertpodium in Erscheinung Bedingungen traten, sondern durch Projekte wie Beispiel einer vorbildlichen das Begleitsymposium zur Trilogie Kooperation: Musikfestspiele Die Hochschule und „Lulu – Wozzeck - Moses und Aron“ Saar und HFM das Saarländische Staatstheater oder die Betreuung des Tanzstückes SEED für eine höchst anregende Ho- Die Hochschule für Musik Saar und Die Klage über den ungenügenden rizonterweiterung sorgten. die Musikfestspiele Saar können in- Praxisbezug von Studiengängen zieht zwischen auf eine bereits weit zurück- sich wie ein roter Faden durch die Erinnert sei an dieser Stelle auch an reichende und intensive Zusammen- hochschulpolitische Diskussion. Das die Schauspielklasse an der damaligen arbeit zurückblicken. Saarländische Staatstheater und die „Hochschule für Musik und Theater“ Hochschule für Musik Saar können unter der Leitung von Prof. Detlef sich diesbezüglich kaum etwas vor- Jacobsen, die im Jahre 2001 leider ge- werfen lassen, denn auf vielfältige schlossen wurde. Profitiert haben die Weise wurde in den vergangenen Jah- Schauspielschülerinnen und -schüler ren dafür gesorgt, dass sich Studieren- von der praktischen Anbindung ans de noch während ihrer Ausbildung Staatstheater, Schauspieler wie Brigitte unter „realen“ Bedingungen erproben Kahn, Jürgen Kirchhoff oder Matthi- können. as Girbig gaben dort Schauspielun- terricht; Dramaturgen unterrichteten Theatergeschichte und –theorie, und immer wieder wurden die Studenten in Produktionen des Staatstheaters Eingespieltes Team: HFM-Rektor Thomas Duis und eingesetzt, so zum Beispiel in der Ur- Musikfestspiele-Leiter Robert Leonardy aufführung von Lida Winiewicz‘ Stück „Miami Murder Show“ und „Viel Lärm Höhepunkt der traditionsreichen Ko- um nichts“ in der Alten Feuerwache. operationen war sicherlich die Grieg- Profitieren konnten aber vor allen Woche zum 100. Todestag des norwe- Dingen die Zuschauer im Theater St. gischen Komponisten, in der vom 22. Arnual: Dort inszenierte in der Re- bis 29. April 2007 als Weltpremiere gel einmal pro Spielzeit Detlef Jacob- das Gesamtwerk Griegs zur Auffüh- sen mit der Abschlussklasse einen rung gebracht wurde. Zum Auftakt Szenenfoto aus dem Schauspiel-Kooperationsprojekt großen Theaterabend. „Groß“ waren war ein stundenlanger Marathon, eine „Sigmunds Freude“ (1997) diese Abende, weil sie sich oft einer Art „Tasten-Dauersturm“ der Pianis-

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ten der Hochschule erforderlich, um sik Saar zwei Gastspiele, in deren Ver- Da saßen sie einmal, die prominenten die Klavierwerke Griegs, darunter lauf im Luxemburger Konservatorium und weniger bekannten Künstler und insbesondere die 10 Hefte der „Ly- Thomas Duis und in Saarburg Marlo Gelehrten, denen man einen Ruf an- rischen Stücke“ zu Gehör zu bringen. Thinnes Griegs Klavierkonzert a-Moll trug oder deren Wegberufung man Auch der Liederabend, zu dem eigens mit großem Erfolg interpretierten. partout verhindern wollte. Er selbst Studenten der Grieg-Akademie aus Für den leider erkrankten Toshiyuki legt Wert darauf, auf einem eleganten Bergen, der Heimat des Komponisten, Kamioka war als Dirigent sein Assis- Ohrensessel Platz zu nehmen. als weitere Interpreten angereist wa- tent Dimitris Katistakis kurzfristig ren, geriet aufgrund der Vielzahl der und doch erfolgreich eingesprungen. Dr. Heinzjörg Müller, langjähriges Griegschen Lieder zu einem Mara- Das Orchester der Hochschule hat- Mitglied der Wissenschaftsabteilung thon, der weit über Mitternacht hin- te innerhalb des Festivals „Nordische und danach Leiter der Kulturabtei- aus dauerte. Musik“ ein gewaltiges Pensum zu lung im saarländischen Kultusmi- bewältigen, denn es begab sich au- nisterium, kennt die Psychologie der Weitere Höhepunkte waren die bei- ßerdem noch unter der Leitung von Sitzordnung. Der, dank eines straf- den Konzerte des Orchesters der Heribert Beissel auf eine musikalische fen Fitness-Programms, trotz seiner Hochschule unter der Leitung von Entdeckungsreise durch die skandina- inzwischen 71 Lenze noch immer Toshiyuki Kamioka, in denen Lau- vische Musik und widmete sich dabei kraftvolle und durchsetzungsfreudige rent Beeckmans als deutsche Erstauf- insbesondere Werken des dänischen Mann, hat in seiner aktiven Laufbahn führung seine Vervollständigung der Komponisten Carl Nielsen. • als Ministerialbeamter gerade auch Fragmente des h-Moll-Klavierkon- für die E-Musik maßgebliche Wei- zerts von Grieg vorstellte und Kris- chen mitgestellt. Als kompetenter, tin Merscher das a-Moll-Konzert mit Thomas Wolter fairer, aber in der Sache auch harter sensibler Virtuosität interpretierte. Verhandlungspartner hatte er maß- Robert Leonardy und Thomas Duis Der die Netze knüpft geblichen Anteil an bedeutsamen stellten Grieg als höchst originellen Dr. Heinzjörg Müller – Richtungs- und Personalentscheidun- Bearbeiter von Klaviersonaten von gen - so auch bei der Verpflichtung Vorsitzender von Netzwerk Mozart vor, zu denen er einen zwei- von Maxim Vengerov. ten Klavierpart hinzukomponiert hat- Musik Saar te. Leonardy und Duis erwiesen sich Der gradlinige Stil hat ihm nicht im- als ein Duo, „das lauffreudig über die Das Sofa steht noch immer in seinem mer die Liebe aller, aber den Respekt Tasten-Piste fegte und einander ideal Arbeitszimmer, jenes Möbelstück, vieler eingebracht. Seit 2001, nach ergänzte“. auf dem so viele wichtige Kapitel seinem Eintritt in den Ruhestand, ist saarländischer Hochschulgeschichte Heinzjörg Müller Vorsitzender von geschrieben wurden. Wenn zu vor- In einem weiteren „Professorenkon- Netzwerk Musik Saar und zieht, nun- gerückter Stunde mit künftigen oder mehr eher im Hintergrund und ohne zert“ interpretierten Gustav Rivinius amtierenden Professoren diskutiert und Tatevik Mokatsian mitreißend großen Verwaltungsapparat, noch oder verhandelt wurde, weil dazu die immer Fäden und Strippen für seine Werke für Violoncello und Klavier und Bürozeit nicht ausreichte oder die je- Joshua Epstein und Uwe Brandt ein- Lieblingskinder: die Neue Musik und weilige Situation den persönlichen interdisziplinäre Kunst-Projekte. Und drucksvoll Werke für Violine und Kla- Rahmen als opportun erscheinen ließ. vier von Edvard Grieg. Als „Gesang- auch hier ist der „Gestalter“, wie er sensemble der Sonderklasse“ erwies sich selber definiert, in Zusammen- sich das Ensemble 22 der Universität arbeit mit seinen Vorstandskollegen Münster, das insbesondere die welt- und weiteren sach- und fachkundigen lichen Kantaten Griegs für Chor und Beratern hoch effizient und erfolg- Klavier hervorragend interpretierte. reich am Werk: eine Reihe Aufsehen Nicht zuletzt steuerte Theo Brand- erregender Konzertreihen sind un- müller ein Orgelwerk als Hommage ter seiner Ägide realisiert worden, an Edvard Grieg bei, das von Joachim eine aufwändige und anspruchsvolle Dorfmüller uraufgeführt wurde, der Schriftenreihe wurde ins Leben ge- als Präsident der Deutschen Edvard- rufen – Sahnestück seiner bisherigen Grieg-Gesellschaft die Grieg-Woche Aktivitäten ist jüngst die Einwer-bung beratend mitgestaltet hatte. von Fördermitteln der Bundeskultur- Innerhalb des Festivals „Nordische stiftung für die Saar-Musik in fünfstel- Musik“ der Musikfestspiele Saar gab Knüpft auch im Ruhestand Netze für die liger Höhe. das Orchester der Hochschule für Mu- Musik: Dr. Heinzjörg Müller

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Der Weg des Machers in die Musik Es war nicht die einzige „Grenzüber- Vorstandskollegen, allen voran Stell- begann als zarter Sopran. Als Sextaner schreitung“, die dem geschickten und vertreter und Schatzmeister Walter wurde Heinzjörg Müller in den Mo- hartnäckigen Netzwerker gelingen Glößner, sondern auch auf ein noch zartchor des Saarbrücker Ludwigs- sollte: ebenfalls einzigartig die ver- immer gut funktionierendes persön- gymnasiums aufgenommen; dieser traglich verbriefte Kooperation der liches Netzwerk mit Vertretern aus hatte damals einen ausgezeichneten ehemaligen HFM-Schauspielabteilung Politik, Behörden und Wirtschaft ver- überregionalen Ruf und Müller wäre mit dem Staatstheater, die Müller mit- lassen. dank seiner Begabung fast zum Kna- einfädelte und schließlich die Etablie- bensolisten aufgestiegen, hätte ihm rung des Vereins „Netzwerk Musik Verheiratet mit einer Musik-Lehrerin nicht der Stimmbruch die Sänger- Saar“, in dem die wesentlichen Kultur- und Vater zweier erfolgreich im Be- Karriere vereitelt. Als Bariton fand er einrichtungen des Landes vertreten rufsleben stehender Kinder, schätzt später seine langjährige musikalische sind: der Saarländische Rundfunk, das der Liebhaber zeitgenössischer E-Mu- Heimat vor allem in der Ev. Kantorei Staatstheater, die Musikhochschule, sik seit Studententagen auch den Jazz, Alt-Saarbrücken und der Ev. Chorge- die Hochschule der Bildenden Künste und überrascht am Ende mit dem Be- meinschaft an der Saar. und die Universität des Saarlandes. kenntnis seines Bedauerns, dass die „Pop-Musik so völlig an ihm vorbei- In diesen Sangesgemeinschaften kam Aus der Not eine Tugend machen gerauscht ist“. • er auch schon früh mit Neuer Musik und darüber hinaus völlig Neues in Berührung; der Lehrer Wolfram schaffen – so könnte man knapp die Huschens weckte in dem Schüler sei- Philosophie dieses Vereins umrei- ne noch heute anhaltende Begeiste- ßen. Netzwerk Musik Saar bündelt Die Musik galt immer als eine der rung für Bildende Kunst und förderte die begrenzten Ressourcen seiner Künste, die den Menschen aus der seine allgemeine ästhetische Bildung. Partnereinrichtungen. Aus dem Syn- reinsten Seinssphäre emporhalf in die Versuche im Geigenspiel blieben in ergie-Effekt erwächst sehr häufig ein göttlich giestige Welt, aufgrund der ernüchternden Anfängen stecken, da- Mehrwert in Gestalt von Kulturereig- Substanz, aus der sie besteht: nicht für besuchte schon der Schüler rege nissen, didaktischen Veranstaltungen greifbar, numinos, unerklärlich faszi- die Jugendkonzerte des Rundfunksin- und Projektreihen, die kein Partner nierend, beeinflussend im Hören und fonieorchesters Saarbrücken und die für sich alleine hätte auf die Beine Fühlen. Schüler-Vorkonzerte des Stadtthea- stellen können: darunter hochkarätige terorchesters – gemeinsam mit an- avantgardistische und interdiszip- Die Musik ist also hörbares Abbild deren jugendlichen Musikliebhabern, linäre Produktionen, die, wie Müller des Weltalls. Schon ein kleines Lied ist die, wie er nicht ohne Spitze anmerkt, es gerne formuliert, „auch jenseits von Sinnbild des Daseins. Musik ist Liebe auch heute noch im betagten Alter Hermeskeil“ beachtet werden. Erklär- und Gemeinschaft; wir üben mitein- einen erheblichen Anteil des Konzert- tes Ziel ist dabei, für die Neue Musik ander zu wirken und aufeinander zu publikums um ihn herum darstellen. und Cross over-Kunstformen beim hören. Deshalb ist es auch so wichtig, Publikum und in den Medien eine Musik zu kultivieren. Sie hat große Nach dem Jura-Studium in Saarbrü- breitere Resonanz zu schaffen und sie Auswirkungen für unsere Gesell- cken und München ist der verhinder- nachhaltig in der hiesigen Kulturszene schaft. Musizierende Menschen sind te Rechtsanwalt eher per Zufall in die zu verankern. Das Saarland, so Mül- friedvollere Menschen. Ministeriallaufbahn gelenkt worden. ler, bietet aufgrund seiner Geschich- Nach dem Beginn im Sekretariat der te und seiner besonderen Struktur Michael Reimann Kultusministerkonferenz und einem „einen guten Nährboden für Musik“ kurzen Intermezzo als Verwaltungsdi- – der in Gang gesetzte Strukturwan- rektor der Pädagogischen Hochschule del ermöglicht Innovationen auch des Saarlandes gelangte er in die Hoch- für Genres, die nicht unbedingt auf schulabteilung des Saarländischen den Massengeschmack zugeschnitten Kultusministeriums. 1989, nach sei- sind. Aber ständige intensive Hege nem Wechsel in die Kulturabteilung, und Pflege tue Not. deren Abteilungsleiter er dann wurde, konnte er die Zuständigkeit für die Der Anhänger des preußischen Be- beiden künstlerischen Hochschulen rufsbeamtentums, der nie Mitglied mitnehmen – ein bundesweit seltener einer politischen Gruppierung war, Vorgang, der sich letzten Endes als kann sich zur Realisierung dieser ehr- stimmig und vorteilhaft für die beiden geizigen und nicht selten kostenin- Einrichtungen erwies. tensiven Projekte nicht nur auf seine

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Samstag, 20.10.2007 bis Johannes Brahms: Fr., 26.10.2007, 19.00 h Sonntag, 28.10.2007 Sonate für Violine und Klavier Konzertsaal op. 108 d-moll KAMMERMUSIK-ABEND Johannes Brahms: FESTWOCHE mit den Klassen Prof. Eduard Brunner Zwei Ungarische Tänze und Prof. Tatevik Mokatsian 60 JAHRE (Bearbeitung: Joseph Joachim) HOCHSCHULE FÜR Ausführende: u. a. Preisträger des MUSIK SAAR Johannes Brahms: Gieseking-Wettbewerbs 2007 Streichsextett Außer den Konzerten am 23. und George Gershwin: 28.10.2007 in der Congresshalle ist Rhapsody in Blue für Trompete Sa., 27.10.2007, 19.00 h der Eintritt zu allen Veranstaltun- und Klavier Konzertsaal gen frei! (Bearbeitung: Alexander Dokshitzer) : KONTRABASS-ABEND Kegelstatt-Trio KV 498 der Klasse Prof. Wolfgang Harrer Sa., 20.10.2007, 19.00 h Konzertsaal Bohuslav Martinu: JAZZ-KLASSE DER HFM La revue de cuisine So., 28.10.007, 11.00 h Ltg: Georg Ruby, Claas Willeke Vorverkauf: Konzertsaal CTS-Kartenstellen VIOLIN-KONZERT Karten: 30,-/20,- EUR So., 21.10.2007, 19.00 h (zzgl. VVK-Gebühr) der Klasse Prof. Ulrike Dierick Konzertsaal KONZERT DER OBOE-KLASSE So., 28.10. 2007, 20.00 h Prof. Armin Aussem/Stéphane Egeling Mi., 24.10. 2007, 19.00 h Congresshalle - Großer Saal mit mit dem Kabarettisten Detlev Konzertsaal Schönauer und einem weiteren promi- LIEDER-ABEND nenten Überraschungsgast DAS ORCHESTER DER Yaron Windmüller, Bariton HOCHSCHULE Orsolya Nagy, Klavier FÜR MUSIK SAAR Mo., 22.10.2007, 19.00 h Werke von Schubert, Mahler, Solist: Robert Leonardy, Klavier Konzertsaal Wolf und Martin Dirigent: Toshiyuki Kamioka ORGELKONZERT Ludwig van Beethoven: mit Andreas Rothkopf und Do., 25.10.2007, 10.00 h - 13.00 h 5. Klavierkonzert Es-dur op.73 Wolfgang Rübsam Johannes Brahms: „Instrumentalspiel - anschließend: 1. Sinfonie c-moll op. 86 CD-Präsentation Paul Schneider Körpersprache - Ausdruck?!“ WORKSHOP für Instrumentalisten und Sänger Vorverkauf: Die., 23.10.2007, 20.00 h CTS-Vorverkaufsstellen Ltg.: Ulrich Voss Congresshalle Saarbrücken Karten: 30,-/20,- EUR KAMMERMUSIK-ABEND Info und Anmeldung: (zzgl. VVK-Gebühr) Telefon (0681) 37 60 03 Tanja Becker-Bender (Violine) Eduard Brunner (Klarinette) Thomas Duis (Klavier) Marc Engelhardt (Fagott) Do., 25.10.2007, 19.00 h Reinhold Friedrich (Trompete) Konzertsaal Claus Kanngiesser (Violoncello) Jone Kaliunaite (Viola) „… am Puls der Zeit...“ Tatevik Mokatsian (Klavier) KONZERT DER PERKUSSIONS- Diemut Poppen (Viola) Gustav Rivinius (Violoncello) KLASSE Prof. Thomas Keemss Maxim Vengerov (Violine)

Wintersemester 2007/2008 Wintersemester 2007/2008 Klaviere und Flügel aus der wahrscheinlich ungewöhnlichsten Klaviermanufaktur der Welt!

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Friedrich Spangemacher Bach? Wie registriert man franzö- Blick – wie entfaltet sich das Stück, sische Musik? Wie ein Maler an der welcher Sprache bediene ich mich, Weltvergessen im Palette sitzt Brandmüller Stunden welche Atmosphäre schaffe ich für Sonnenaufgang um Stunden, um auszuprobieren und meine Musik, welche Räume durch- die richtige Klangmischung zu fin- messe ich? Wie stelle ich mir den Hö- zum 60. Geburtstag von den. Und wenn es dann zum Konzert rer vor? Brandmüllers Sprache ist nie Theo Brandmüller kommt, scheint er auf der Orgelbühne gekünstelt. Sie ist plastisch und bleibt mit der Musik eins zu werden, welt- nie ohne Wirkung. vergessen sich ganz und gar auf die Er ist vor allem ein Perfektionist: seine Wer hat besser einen Sonnenaufgang zu spielenden Stücke einzulassen und Orgelrecitals auf der Tournee bereitet beschrieben als Brandmüller zu Be- sein Publikum zu entführen. er noch auf der stummen Klaviatur ginn seines „Enigma III, Ex oriente im Hotelzimmer vor, damit die Fin- Lux“? Wer hat so faszinierend die At- Als er im Jahre 1994 Messiaens „La ger eingestellt sind und so mancher mosphäre des jungen anbrechenden Nativité du Seigneur“ für den „Christ- Hotelgast dürfte sich auch über das Morgens beschrieben? Er zeigt uns mas Day“ der Europäischen Rundfun- rhythmische Stampfen gewundert die stechenden Sonnenstrahlen des kunion für mehr als 7 Millionen eu- haben – denn auch das Pedal wird, ersten Morgenlichts, er schafft die ropäische Hörer spielte, hatte er sich wenn auch blind mit geübt... ungeheure Aufbruchsstimmung, die fast eine Woche lang zuvor auf seiner Ruhe und Spannung zugleich sugge- geliebten Orgelbank in der Ludwigs- Schon lange bevor Theo Brandmül- riert. Der Beginn ist wie ein Anbruch, kirche zurückgezogen, um das Werk ler ans Instrument geht, entwirft er eine kleine Schöpfung. sinnvolle und in sich stimmige Pro- wieder neu zu ‚erhören’ und es so in seinen Spielorganismus zu integrie- gramme. Die Dramaturgien seiner Brandmüller zielt wie so oft auch hier ren, dass es eine perfekte Auffüh- Konzerte zeigen, dass er jede Einzel- auf die elementaren Aussagen, auf das rung werden sollte. Und es wurde heit durchdenkt. Gibt es Traditionen Wesentliche, das Existentielle. Von Charles Ives und Giacinto Scelsi scheinen Vorbilder für solche urtüm- liche und tiefempfundene Musik zu kommen, aber auch und insbesondere von Messiaen und selbst Mahler bleibt wirkend im Hintergrund.

Dabei ist Brandmüller auch im Kleins- ten, in der engen Beziehung von Ton zu Ton, von Klang zu Klang ein höchst verantwortungsvoller und steuernder Komponist und Komponist. Es gibt nichts „Hinge- Vollblutmusiker: schriebenes“ von Theo Brandmüller. Theo Brandmüller feiert im Februar 2008 Auch seine Improvisationen zeugen seinen 60. Geburtstag von einer enormen Kopfarbeit im Voraus. Aufgeschrieben könnten sei- an der Orgel, an der er spielen wird? ein europaweit vielgelobter Beitrag ne Improvisationen ohne Frage als Gibt es regionale Anknüpfungspunkte zum Radio-Weihnachtstag. fertige Werke gelten. (wenn er, wie etwa in Spanien, an der Orgel der Kathedrale in Leon spielen Auch wenn er komponiert, bezieht Seine Kompositionswerkstatt hat soll)? Welches Publikum erwartet ihn? Brandmüller das gesamte Umfeld mit zahlreiche Facetten. Da findet die Ein aufgeschlossenes Kennerpubli- ein. Sicher: er stellt sich eine musika- Welt eines Cage (Nirwana Fax) eben- kum, das seinen Improvisationen auch lische Aufgabe – einen Klangraum all- so Platz wie die von Garcia Lorca. bis in das entfernteste Dickicht oder mählich zu entwickeln, den Tonraum Scarlatti und Mozart gaben Ideen für bis in die himmlischen Sphären folgt um ein Klangspektrum herum auszu- seine Stücke und er ließ sich auch im- oder ist es ein traditionsbewusstes, forschen oder eine gesetzte Struktur mer wieder von Bildender Kunst (Paul das die ganz alte Musik schätzt? Oder in eine neue überzuführen, Vorlagen Klee) inspirieren, war doch sein Vater das „Bach-Publikum“? zu variieren oder zu verwandeln, ein ein Maler. ideelles Ziel anzusteuern… Aber im- Die Fragen für Brandmüller gehen mer bleibt das Eigentliche, das Inte- Zurückgreifen kann Theo Brandmül- aber noch weiter: Wie registriert man grale einer Komposition fest in seinem ler auf die gesamte Geschichte der

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Neuen Musik. Seine Kenntnis des Jahr 2005 eine offizielle Kooperation Georg Ruby Village Zone Repertoires des 20. Jahrhunderts ist begründet haben, ihr tiefes musika- immens. Und das hilft ihm als Lehrer. lisches und menschliches Verständ- feat. Christina Fuchs Von seinen Schüler verlangt er eben- nis unter Beweis gestellt: Besonders Dienstag, 13.11.2007, 19.00 Uhr falls, sich die Hauptströmungen und eindrucksvoll zuletzt mit der Auffüh- HFM-Studio 5 Komponisten der Neuen Musik anzu- rung des Weihnachtsoratoriums von eignen. Messiaens „Mode de valeurs Johann Sebastian Bach im Dezember Nach seinem Projekt „The Music of et d’intensités“ kann er seinen Schü- 2004 in Seoul. Hildegard Knef“, gewidmet den Songs lern ebenso überzeugend erklären wie der großen Sängerin, Schauspielerin die Faktur eines Orchesterwerkes von und Autorin, hat Georg Ruby für sei- Scelsi; er weiß, wie Günther Becker Schlagzeugklasse in ne aktuelle Tour die Kölner Saxopho- oder György Kurtág ihre Texturen Berlin „am Puls der Zeit“ nistin, Arrangeurin und Komponistin entwickelt haben, aber auch, wie Mor- Christina Fuchs eingeladen, zusam- ton Feldman oder Luigi Nono gedacht Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre men mit seiner Band Village Zone und gearbeitet haben. Er kennt seinen Kompositionen von Fuchs und Ruby Schönberg, seinen Webern, aber auch Saarland“ war das Percussions-En- semble der HFM im Juli dieses Jahres zum Klingen zu bringen. Die Fähigkeit den kreativen Witz eines Mauricio von Christina Fuchs, improvisierte Kagels, dessen Schüler er war. zu Gast bei der saarländischen Lan- desvertretung in Berlin. Mit seinem Musik sowohl in ihren Improvisati- Programm „...am Puls der Zeit...“ hat onskonzepten als auch über ihre sehr Treffsicher beschreibt Theo Brand- speziellen Vorlieben im Bereich des müller im Gespräch oft in nur we- die fünfköpfige Schlagzeugbesetzung die Hochschule beim Jubiläums-Fest Arrangierens kraftvoll-rhythmisch, nigen Sätzen das Essenzielle seiner aber auch mit einem überaus wirk- komponierenden Kollegen und Vor- der Landesvertretung eindrucksvoll vertreten. samen klanglichen Talent zu reali- fahren. Er kann sich auch hinsetzen sieren, macht sie für Village Zone zu und am Klavier oder an der Orgel Mu- einer idealen Partnerin. sik im Stile eines bestimmten Kompo- Mit fetzigen Rhythmen und launigem Groove begrüßte die Schlagzeugtrup- nisten improvisieren, weil er intuitiv Christina Fuchs - as, ss, bcl, cl die Klanglichkeit erfasst, aber auch die pe mit Stefan Ahr, Michael Becker, Georg Ruby - p Strukturen und die Wirkungsweisen. Thomas Keemss, Fedor Podranski und Sebastian Gramss - b Dann kommt der „Vollblutmusiker“ in David Reindl an den Trommeln die Christian Thomé - dr ihm hoch, der er auch ist. knapp 4.000 Gäste des Abends und leiteten einen schwungvollen „Feier- Abend“ ein mit guter Laune, Musik, Bachs h-moll-Messe Unterhaltung und saarländischen Hinreißende elektronische in Seoul Spezialitäten. Klanggemälde Vom 11. bis 19. November dieses Jah- Für die Freunde der Schlagzeugmusik, HFM-Komponisten in res wird eine Delegation von Studie- die in Berlin nicht dabei sein konnten, der Modernen Galerie renden und Lehrenden unserer Hoch- bietet sich am Donnerstag den 25. Ok- schule nach Seoul (Südkorea) reisen. tober 2007, 19.00 Uhr, die Möglichkeit Unter dem Titel „5_Live“ traten im Gemeinsam mit Musikern unserer das Versäumte nachzuholen. Im Rah- Juli innerhalb der Veranstaltungsreihe Partner-Hochschule Chung Ang-Uni- men der Konzerte zum 60-jährigen „Club Bismarck 11“ fünf junge Kom- versity werden sie dort in zwei Kon- Bestehen der HFM werden die im ponisten der HFM in der Modernen8 zerten die großartige h-Moll-Messe wahrsten Sinne rührigen Schlagzeu- von Johann Sebastian Bach aufführen. ger der Klasse Prof. Keemss mit ihrem Die Musiker aus den unterschied- fetzigen Jubiläumsprogramm „...am lichen Kulturkreisen wollen mit die- Puls der Zeit...“ wieder die Trommel- sem außergewöhnlichen Projekt zei- Felle bearbeiten. n gen, dass sie in dem musikalischen (Thomas Keemss/tw) Genie und der Spiritualität J. S. Bachs ein gemeinsames wertvolles Gut be- sitzen, das sie vereint und Grenzen überwindet. Schon in früheren gemeinschaftlichen Multimedial: Performance der HFM-Musiker im Konzertveranstaltungen haben die Saarland Museum beiden Partnerhochschulen, die im

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Galerie auf. Unter der Leitung von (Violine) und Timur Gasratov (Kla- in den sportlichen Rennen den Takt Stefan Zintel präsentierten die Studie- vier). Mit dem 2. Preis in Höhe von angab. Einmal mehr sorgte das gelun- renden aus der Kompositionsklasse 2.000 Euro wurde das Quartett Hristi- gene Outfit-Konzept, das wieder von von Prof. Theo Brandmüller im gut na Taneva (Klavier), Velislava Taneva der IKK Südwest gesponsert wurde, gefüllten Museums-Saal Werke, die (Violine), Ainis Kasperavicius (Viola) bei Jury und Publikum für einhellige durch Gemälde aktueller Ausstellun- und Diego Hernandez Suarez (Vio- Begeisterung. (red) gen inspiriert wurden. Eindrucksvoll loncello) ausgezeichnet. verknüpften die jungen Komponisten Im Wettbewerb „Klavier“ wurde der 1. in einer tempelartig angelegten Laut- Preis in Höhe von 2.000 Euro Timur Erweiterter Senat der sprecher-Installation Live-Musik mit Gasratov zugesprochen. Den 2. Preis elektronischen Klangquellen zu hin- (1.000 Euro) in dieser Sparte erhielt HFM konstituiert sich reißenden akustischen Gemälden. Für Gonzalo Andres Paredes Campos. das Konzert in Zusammenarbeit mit Viktor Urvalov wurde mit einem För- Im Laufe dieses Semesters tritt der der Stiftung Saarländischer Kulturbe- derpreis in Höhe von 500 Euro ausge- Erweiterte Senat der HFM zusam- sitz kam unter anderem eine spezielle zeichnet. (red) men, um die Wahl des Rektors bzw. Software für eine wirkungsvolle Ver- räumlichung von Klang und Musik zum Einsatz. (red) Lupenreiner Hattrick Dritter Sieg des Drachenboot- Teams beim „Saarspektakel“ Zum dritten Mal in Folge ist es dem Team der HFM unter Leitung von Jörg Thomas gelungen, im Outfit- Wettbewerb der Drachenbootrennen des Saarbrücker Saarspektakels den 1. Platz zu erringen. Vom 7. bis 12. September 2007 war der israelische Komponist Tzvi Avni zu Besuch in seiner Geburts- In beispielhafter Teamarbeit mit viel stadt Saarbrücken. Eingeladen wurde er aus Anlass persönlichem Einsatz hat die HFM- seines 80. Geburtstages von der Landeshauptstadt Saarbrücken und von der Christlich-Jüdischen Mannschaft, bestehend aus Dozenten, Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes (CJAS). Am 10. Studenten, Angestellten und Freun- September gab es zu seinen Ehren ein überwiegend den der Hochschule, einen Schaufel- Romina Tobar Leyton ist seit Anfang September neue mit HFM-Musikern besetztes Fest-Konzert in der Auszubildende in der HFM-Instrumentenwerkstatt. Hochschule. Das Foto zeigt Tzvi Avni während des rad-Dampfer mit live aufspielender Unter der Anleitung von Meister Jörg Thomas wird Konzertes im Gespräch mit SR-Moderator Dixi-Jazz-Band kreiert: sie innerhalb ihrer knapp 3 1/2-jährigen Lehrzeit Wolfgang Korb (red). Die Saarissippi-Dragon-Queen. das Klavier- und Cembalobauhandwerk lernen. Die gebürtige Chilenin spielt Gitarre und ist begeisterte Das passende Logo wurde von der aktive Fußballerin. Grafikerin und HFM-Absolventin Ergebnisse des Olga Politova entworfen. Die River- Prorektors für die Amtsperiode vom 14. Walter Gieseking- boat-Band leitete der Dozent für Jazz- 01.04.2008 bis 31.03.2012 vorzube- Wettbewerbs Trompete, Ralph „Mosch“ Himmler. reiten. Die Teilnahme an den Zusam- Am Waschbrett war Prof. Wolfgang menkünften ist für die Mitglieder des Vom 3. bis 6. September 2007 wurde Mayer rührig, der auch als Trommler Erweiterten Senats obligatorisch. an der Hochschule für Musik Saar der 14. Walter Gieseking-Wettbewerb ausgerichtet. Disziplinen des diesjäh- rigen Wettbewerbs, der traditionell von der SaarLB gestiftet wird, waren „Kammermusik für Streicher und Blä- ser“ sowie „Klavier“. In der Disziplin „Kammermusik“ wur- den folgende Preisträger von der Jury ausgewählt: Den mit 4.000 Euro do- tierten 1. Preis erhielt das Trio Julien Blondel (Violoncello), Kiril Tsanevski Die Saarissippi-Dragon-Queen.

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Hier die Termine: Dienst ist Artur Mang in den Kol- Thomas Wolter legenkreis aufgenommen worden. Mittwoch, 7. November 2007: Der gelernte Forstwirt war von 1980 Ein Lotse mit Herz Erstzusammenkunft des Erweiterten bis 2005 im Saar-Forst-Landesbetrieb Senats – Wahl des/der Vorsitzenden beschäftigt und danach für das Lan- Zum Abschied von Alfons Simon desdenkmalamt tätig. Der 49-jährige (HFM-Kanzler von 1984 – 2007) Mittwoch, 21. November 2007: beschäftigt sich außerhalb der Dienst- Sitzung des Erweiterten Senats – zeiten gerne mit Schwimmen und Der Lotse geht von Bord – mag auch Vorstellung der Kandidat/innen Kleinkaliber-Schießen. die Analogie zum scheidenden Bis- für das Amt des Rektors/Prorektors marck bemüht erscheinen, in einem trifft sie dann doch zu. Wenn Alfons Mittwoch, 5. Dezember 2007: Thomas Hick Simon zum Ende dieses Jahres nach Wahl des Rektors/der Rektorin fast einem Vierteljahrhundert als Ver- waltungsleiter der Hochschule in den Mittwoch, 16. Januar 2008: Ruhestand tritt, schmückt ihn der Wahl des Prorektors/der Prorektorin Titel eines Kanzlers der Hochschule für Musik Saar. Ermöglicht hat dieses Neue Kollegen in der längst verdiente Zeichen der Aner- HFM-Verwaltung kennung eine Änderung des HFM- Hochschulgesetzes zum August dieses Georg Krämer Jahres – man kann davon ausgehen, dass das nahende Ausscheiden von Alfons Simon dafür keine unwesent- liche Ursache war.

Nicht, dass der Geehrte selber auf diesen Titel gedrängt hätte. Oh nein, das ist Alfons Simons Sache nicht! Der Mann, der in seiner Amtszeit unter vier Rektoren gedient hat, der Als Assistent des Verwaltungsleiters Generationen von Professoren und und Spezialist für Finanzbuchhaltung Studierende betreute, der den Weg verstärkt seit Ende 2006 Thomas Hick Georg Krämer ist der neue Mann an die HFM-Verwaltung. Der Beamte der Pforte der Hochschule. Der aus- auf Probezeit absolvierte nach dem gebildete Gärtner hat zunächst in sei- Abitur zunächst eine Lehre als Ver- nem erlernten Beruf gearbeitet, bevor und Entsorger im Trinkwasser-Sek- er 1989 in den saarländischen Landes- tor. Danach war er acht Jahre lang als betrieb für das Straßenwesen eintrat. Zeitsoldat bei der Bundeswehr ver- Der verheiratete Vater zweier Kinder pflichtet; fünf Jahre seiner Dienstzeit nennt als seine Hobbies Lesen, Politik, verbrachte er im Stabsdienst des Brüs- Geschichte und seine Familie. seler Nato-Hauptquartiers. Nach sei- nem dreijährigen Vorbereitungsdienst Artur Mang für die Beamtenlaufbahn trat Thomas Als Verstärkung für den Technischen Hick in die Dienste der Hochschule. Der Freund der italienischen Küche schätzt in seiner Freizeit Motorrad- fahren und den Hundesport.

der Hochschule von einer eher regi- onal wirksamen Elite-Akademie zu einem unübersehbar in der Öffent-

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HFM-Report alla breve 33

lichkeit stehenden Haus mit inter- ter, die Leiterin der Kulturabteilung puter-Ausstattung – dabei ständig nationalem Zuschnitt begleitet und im saarländischen Kultusministeri- bemüht, den knappen Personalsstand mitgetragen hat – dieser Mann hat um. Die Fußstapfen, die Alfons Simon der HFM-Verwaltung zu erhöhen nie großen Wert auf äußere Ehren- hinterlassen wird, sind groß – es pas- und sich fürsorglich um die Belange zeichen gelegt. Das Dankesschreiben sen zwei paar Schuhe rein, meinen seiner Mitarbeiter zu kümmern. Ein eines Studenten, davon liegen mittler- viele. Eigenbrötler auch, ein Mann gut funktionierendes dienstliches und weile viele in seiner Schublade, rührt der Tat und nicht der großen Worte, privates Netzwerk mit Vertretern aus ihn mehr zu Tränen als die offizielle vor Energie übersprudelnd, stets über Politik, Behörden und Wirtschaft war Belobigung eines Ministers. Mit dem viele Dinge gleichzeitig redend, hat er dabei stets sein unschätzbares Kapi- Ministerpräsidenten auf Du wie mit seinem Gegenüber die Kommunikati- tal. den Reinigungskräften seines Hauses on nicht immer leicht gemacht. Man war er sich nie für etwas zu schade: musste ihm einfach vertrauen. Die Musik selber, so sagt er im Rück- löste er tagsüber knifflige Fragen des blick, habe ihm bei seiner Arbeit die Haushaltsrechts und spülte er späta- Wenn Alfons Simon zum 1. Januar größte Erfüllung geschenkt. Sie war es bends noch eigenhändig Gläser nach 2008 seine ‚Ruhestands’-Tätigkeit als auch, da ist er sich ganz sicher, die ihm einer Konzertveranstaltung. stellvertretender Geschäftsführer des die Lebensfreude und die Gesundheit Der ‚Alfons’, wie ihn früher oder spä- universitären Innovations- und For- bewahrt hat. Die Musik und der stän- schungszentrums Schloss Dagstuhl dige Umgang mit jungen und krea- antritt, schließt sich der Kreis einer tiven Menschen - mit den Studenten, fast 50jährigen Hochschullaufbahn denen er nicht selten ein väterlicher - eine steile Beamten-Karriere vom Freund war: milde tadelnd manchmal, mittleren Dienst bis zum Hochschul- aber mehr noch (auch aus eigener Kanzler. Der Sohn eines Schmiedes Tasche) großzügig fördernd. Wenn aus dem saarländischen Reitscheid er jetzt wirklich geht, was viele noch trat 1960 in die Dienste der Universi- nicht recht wahrhaben wollen, verliert tät des Saarlandes. Als Mitarbeiter in die Hochschule ein ganz großes Herz. der Personal- und Studentenverwal- tung der Uni war er unter anderem ei- Musik gibt von der Seele Nachricht, ner der ersten, die mit der Umsetzung von der Befindlichkeit des Menschen, der EDV-gestützten Personal- und damit aber auch von seiner Art und Haushaltsführung in Berührung ka- seinem Volk. Jeder von uns hört men. 1984 wurde er, zu seiner eigenen Wesenszüge eines Volkes heraus bei großen Überraschung, vom dama- Verdi etwa oder Smetana, bei Wag- ligen Leiter der Kulturabteilung, Dr. ner oder Debussy. In der Musik tritt Heinzjörg Müller, zur Übernahme der das Wesen des Menschen mit seinen vakanten Stelle des Verwaltungsleiters an der Musikhochschule bewogen. Gefühlen hervor, seinen Zuneigungen Die Kontakte zur Uni hat er nie abge- und Sorgen, seinem Schicksal, dage- brochen; regelmäßig besucht er seine gen weniger mit seiner Politik oder seinem gesellschaftlichen System. „Der Lotse geht von Bord“ – zeitgenössische Karikatur früheren Kolleginnen und Kollegen zum Abschied Bismarcks. im Stadtwald, die ihm für seine Arbeit Musik hat ihre ganz eigene Sprache. an der HFM so manche wertvolle Hil- Jede für sich ist unverkennbar in ihrer ter die meisten quer durch alle Hierar- festellung geben. Der jährliche Win- Wesensart, und dennoch bedarf sie chien nannten, hat sich stets als Diener terball der Hochschulen ist in seinem der Übersetzung nicht. Überall kann ‚seiner’ Hochschule gesehen, wollte Kalender ganz dick angestrichen. sie verstanden werden Zum Glück durch sein eigenes Schaffen für an- ist Musik eine Kunst, die die Men- dere Vorbild sein. Und hat dabei nie Durch viele gefährliche Klippen hat schen nicht in Prediger und Ange- erwartet, dass seine Kollegen das glei- der ‚Lotse’ die Musikhochschule in predigte aufteilt. Alle sind beteiligt. che enorme Arbeitspensum, dieses den zurückliegenden 23 Jahren ge- Der Schöpfung des Werkes durch den an Selbstaufopferung grenzende En- steuert: durch die Tücken des Haus- Komponisten folgt die Neuschöpfung gagement vorlegen. Und er ist dabei haltsrechts und der Hochschulgesetz- durch den Interpreten. Indem er mit immer Mensch geblieben: lebensfroh, gebung, durch Budget-Limitierungen, seiner Kunst den Hörer selbst dazu humorvoll, warmherzig – ein Saar- die Einführung von Bologna-Be- bringt, die Resonanz auf die Musik länder eben und kein Preuße. Er habe schlüssen und Studiengebühren, in seinem Inneren zu erzeugen, wird die Hochschule „mit Seele verwaltet“, durch große Baumaßnahmen und die auch dieser auf seine Weise schöpfe- schrieb ihm jüngst Helga Knich-Wal- Installation einer zeitgemäßen Com- risch tätig. Richard von Weizsäcker Wintersemester 2007/2008 34 alla breve Veranstaltungen

3.11.2007 (Dozentenkonzert) DI, 13.11.2007, 19.00 h VERANSTALTUNGEN Werke von Bartók, Eisler, Goehr, Studio 5 Hindemith und Veress Wintersemester 2007/2008 JAZZKONZERT 4.11.2007 (Abschlusskonzert) Georg Ruby Village Zone feat. Christina Fuchs MO, 15.10.2007, 11.00 h Konzertsaal MI, 07.11.2007, 19.00 h SEMESTERERÖFFNUNG Stiftskirche St. Arnual MI, 14.11.2007, 19.00 h Konzertsaal (2. FUF) ORGELPODIUM N.N. DO, 18.10.2007, 19.00 h Studentenkonzert der Klassen Konzertsaal Prof. Rothkopf/Prof. Rübsam STUDENTENKONZERT FR, 16.11.2007, 20.00 h der Violoncello-Klasse Konzertsaal (SKK) Prof. Gustav Rivinius MI, 07.11.2007, 19.00 h Isang David Enders, Violoncello Konzertsaal KONZERT Andreas Hering, Klavier Stipendiatenkonzert Sonia Wieder-Atherton, Violoncello der Bruno- und Elisabeth David Greilsammer, Klavier Meindl-Stiftung SA, 20.10.2007 bis SO, 28.10.2007 Werke von Debussy, Grieg, Dusapin und Strawinsky FESTWOCHE 60 JAHRE HFM (siehe eigenes Programm!) DO, 08.11.2007, 19.00 h Konzertsaal SA, 17.11.2007, 11.00 h Konzertsaal MI, 24.10.2007, 19.00 h SONDERPODIUM Konzertsaal (1. FUF) mit verschiedenen Klassen der HFM SHOPPING & MUSIK LIEDERABEND mit verschiedenen Klassen der HFM Yaron Windmüller, Bariton Orsolya Nagy, Klavier FR, 09.11.2007, 19.00 h Konzertsaal SO, 18.11.2007, 17.00 h PREISTRÄGERKONZERT Konzertsaal (GV) MI, 31.10.2007, 20.00 h des Walter Gieseking-Wettbewerbs 2007 KONZERT Konzertsaal (SR) des Saarländischen Gitarrenorchesters SR-ENSEMBLEKONZERT mit Mitgliedern der Deutschen Radio SA, 10.11.2007, 19.00 h Philharmonie Konzertsaal (MFS) MI, 21.11.2007, 20.00 h Konzertsaal (SR) Werke von Mozart, KONZERT Brahms und Schubert des Fördervereins „Musikfestspiele Saar“ SR-ENSEMBLEKONZERT mit Mitgliedern der Deutschen Radio Philharmonie MI, 31.10.2007 bis SO, 04.11.2007 MO, 12.11.2007, 19.00 h Werke von Brahms, Fauré und Elgar “Tage für Interpretation und Konzertsaal

Aufführungspraxis“ KLAVIERABEND Composer in residence: Alexander Goehr SO, 25.11.2007, 11.00 h Yuan Sheng Konzertsaal Konzerte: (Zentralkonservatorium Peking) 1.11.2007 (Dozentenkonzert) JAZZ -Matinee Werke von Goehr und Yun Werke von Bach, Chopin, Schumann und Ravel

Wintersemester 2007/2008 Veranstaltungen alla breve 35

MI, 28.11.2007, 19.00 h MI, 05.12.2007, 19.00 h SA, 08.12.2007, 11.00 h Konzertsaal Konzertsaal (3. FUF) Konzertsaal KONZERT GESPRÄCHSKONZERT SHOPPING & MUSIK der Claudia Meyer-Stipendiaten der Klasse Prof. Armin Aussem/ mit verschiedenen Klassen der HFM Stéphane Egeling und der Classe de hautbois du CNR Metz (Prof. Haerrig) DO, 29.11.2007, 19.00 h SA, 08.12.2007, 20.00 h Konzertsaal Werke für „Bande de hautbois“ Studio 5 von Lully, Händel, Saint-Saëns, STUDENTENKONZERT Schumann, Ferrer-Ferran und JAZZKONZERT Lifshitz der Violo-Klasse Prof. Jone Kaliunaite mit Christof Thewes

SO, 09.12.2007, 11.00 h FR, 30.11.2007, 19.00 h Konzertsaal Konzertsaal (NMS) STUDENTENKONZERT KONZERT der Klavierkammermusik-Klasse „Zwischen Alter und Neuer Welt“ Prof. Tatevik Mokatsian Kompositionsauftrag und Konzert mit zeitgenössischer Musik aus Bra- silien MO, 10.12.2007, 19.00 h Konzertsaal STUDENTENKONZERT MO, 03.12.2007, 19.00 h der Lied-Klasse Prof. Matthias Wierig Konzertsaal STUDENTENKONZERT MI, 05.12.2007, 19.00 h MI, 12.12.2007, 19.00 h der Horn-Klasse Prof. Xiao-ming Han/ St. Michael, Saarbrücken Konzertsaal (SR) Erich Penzel ORGELPODIUM SR-ENSEMBLEKONZERT der Klassen Prof. Rothkopf/Prof. Rübsam mit Mitgliedern der Deutschen Radio (in Zusammenarbeit mit dem Saarlän- Philharmonie dischen Rundfunk) Werke von Bruch, Widmann, Chatschaturjan und Dvořák

DO, 06.12.2007, 19.00 h Konzertsaal MI, 12.12.2007, 19.00 h Schlosskirche Saarbrücken STUDENTENKONZERT der Klavier-Klasse Prof. Kristin Merscher Andreas Rothkopf, Orgel Angrid Paul, Blockflöte

Werke von Buxtehude, Bach, FR, 07.12.2007, 20.00 h Händel u. a. Konzertsaal (SKK) KONZERT DO, 13.12.2007, 19.00 h Andrea Lucchesini, Klavier Konzertsaal Werke von Scarlatti, Berio und Schubert SONDERPODIUM mit verschiedenen Klassen der HFM

Wintersemester 2007/2008 36 alla breve Veranstaltungen

SA, 15.12.2007, 19.00 h DO, 10.01.2008, 19.00 h SA, 19.01.2008, 19.00 h Konzertsaal Konzertsaal Konzertsaal KONZERT STUDENTENKONZERT SHOPPING & MUSIK des Hochschulorchesters der Kontrabass-Klasse mit verschiedenen Klassen der HFM Werke von Beethoven, Strawinsky Prof. Wolfgang Harrer und Schumann

Leitung: Toshiyuki Kamioka SA, 12.01.2008, 17.00 h DO, 24.01.2008, 19.00 h Konzertsaal Konzertsaal SO, 16.12.2007, 20.00 h „Querblechein“ STUDENTENKONZERT St. Wendel der Klavierklasse Prof. Kristin Merscher Klassenabend der Blechbläserklassen KONZERT des Hochschulorchesters Trompete (Prof. Peter Leiner), Posaune (Frank Szathmary-Filipitsch) Werke von Beethoven, Strawinsky und Tuba (Ralf Rudolph) FR, 25.01.2008, 19.30 h und Schumann Konzertsaal Leitung: Tobias Deutschmann ENSUITE SO, 13.01.2008, 11.00 h Konzertsaal Revue der Schulmusik-Abteilung Leitung: Prof. Wolfgang Mayer STUDENTENKONZERT Violinklasse Prof. Ulrike Dierick MI, 30.01.2008, 20.00 h Konzertsaal (SR) MI 16.01.2008, 19.00 h SR-ENSEMBLEKONZERT Konzertsaal (4. FUF) N. N. mit Mitgliedern der Deutschen Radio Philharmonie

MI, 19.12.2007, 19.00 h DO, 17.01.2008, 19.00 h Werke von Schulhoff, Schnittke und Konzertsaal Konzertsaal A. von Zemlinsky KONZERT SONDERPODIUM des DAAD-Stipendiaten mit verschiedenen Klassen der HFM DO, 31.01.2008, 19.00 h Konzertsaal STUDENTENKONZERT DO, 20.12.2007, 19.00 h FR, 18.01.2008, 19.00 h Konzertsaal Konzertsaal (SKK) der Violinklasse Prof. Joshua Epstein REZITAL Violine KONZERT Trio Echnaton Werke von Webern, Hindemith Carolyn Soo FR, 01.02.2008, 19.00 h und Beethoven Konzertsaal KONZERT zu Ehren von MI, 09.01.2008, 19.00 h Theo Brandmüller Konzertsaal FR, 18.01.2008, 19.30 h Mauritiusstudio Das Orchester der Hochschule für REZITAL Klavier OPERNKLASSE (Premiere) Musik Saar Kazuyo Ueno-Mattila “The Turn of the Screw” Werke von Bartók, Liszt, Brahms von Benjamin Britten und Brandmüller Inszenierung von Thomas Max Meyer Tanja Becker-Bender, Violine Ltg.: Toshiyuki Kamioka Weitere Aufführungen: 20., 22. und 24.01. 2008, je 19.30 h

Wintersemester 2007/2008 Veranstaltungen alla breve 37

FR, 01.02.2008, 20.00 h MI, 06.02.2008, 19.00 h DO, 14.02.2008, 19.00 h Kino achteinhalb (NMS) Konzertsaal Konzertsaal CINÉCONCERT STUDENTENKONZERT SONDERPODIUM Dziga Vertov: der Klavierklasse Prof. Thomas Duis/ Der Mann mit der Kamera Fedele Antonicelli (Sowjetunion, 1929) FR, 15.02.2008, 19.00 h Konzertsaal (SKK) Film mit Live-Musik DO, 07.02.2008, 19.00 h Improvisationsklasse Jörg Abbing Konzertsaal KONZERT „Theo Brandmüller zum 60.“ STUDENTENKONZERT Theo Brandmüller, Orgel der Flötenklasse Prof. Gaby Pas-Van Riet Eduard Brunner, Klarinette Minguet Quartett

FR, 08.02.2008, 19.00 h Werke von Brandmüller, Konzertsaal Beethoven, A. von Webern und C. M. von Weber STUDENTENKONZERT der Klavierkammermusik-Klasse Prof. Tatevik Mokatsian SA, 16.02.2008, 11.00 h Konzertsaal

SA, 09.02.2008, 19.00 h STUDENTENKONZERT Konzertsaal der Violoncello-Klasse Prof. Gustav Rivinius KONZERT des Hochschulorchesters

Werke von Bartók, Liszt, Brahms FR, 14.03.08, 20.00 Uhr und Brandmüller Konzertsaal (SKK) SA, 02.02.2008, 11.00 h Tanja Becker-Bender, Violine Jone Kaliunaite, Viola Ltg.: Toshiyuki Kamioka Konzertsaal Patricia Pagny, Klavier SHOPPING & MUSIK Werke von Schuman, Joachim, SO, 10.02.2008, 11.00 h Kutavicius, Honegger und Brahms mit verschiedenen Klassen der HFM Konzertsaal

JAZZKONZERT Veranstaltungsinfo SA, 02.02.2008, 20.00 h Thomas Wolter Telefon: (0681) 9 67 31-29 Kino achteinhalb (NMS) E-Mail: [email protected] MO, 11.02.2008, 19.00 h Internet: www.hfm.saarland.de CINÉCONCERT Konzertsaal Kartenreservierung Dziga Vertov: STUDENTENKONZERT Telefon: (0681) 9 67 31-11 Der Mann mit der Kamera Eintrittspreise der Kompositions-Klasse • FuF-Konzerte (FuF): Film mit Live-Musik Prof. Theo Brandmüller EUR 6 ,--/ 2,-- (für Mitglieder frei) • Studentenkonzerte Improvisationsklasse Jörg Abbing und Prüfungskonzerte: Eintritt frei. Sonderkonzerte der HFM sowie Gast-Konzerte MI, 13.02.2008, 20.00 h unterliegen einer anderen Preisgestaltung. Konzertsaal (5. FUF) MI, 06.02.2008, 19.00 h FuF = Konzertreihe der Freunde Schlosskirche KONZERT und Förderer SR = Saarländischer Rundfunk des TAMIS-Barockorchesters SKK = Saarbrücker Kammerkonzerte PODIUM SCHLOSSKIRCHE Im Rahmen der TAMIS-Barockorchester- NMS = Netzwerk Musik Saar Studentenkonzert der Klassen Akademie (9.-13.2.2008) GV = Sonstige Gastveranstaltungen Prof. Rothkopf/Prof. Rübsam Leitung: Gottfried von der Goltz

Wintersemester 2007/2008 38 alla breve Veranstaltungen

The Turn of the Screw Elgar und Brahms Programm Neues Projekt der Das Junge Orchester der Opernklasse Großregion geht in seine dritte Arbeitsphase Froissart Ouvertüre Die HFM-Opernklasse inszeniert in Zusammenarbeit mit den Kammer- Unter der Leitung des englischen EDWARD ELGAR musikklassen Prof. Tatevik Mokatsian Dirigenten Elgar Howarth geht das Konzert für Violoncello und Prof. Eduard Brunner Benjamin Junge Orchester der Großregion im Brittens berühmtes Bühnenwerk „The November 2007 auf seine dritte große JOHANNES BRAHMS Turn of the Screw“. Premiere ist am Konzerttournee. 1. Sinfonie 18. Januar 2008 im Mauritius-Studio der Hochschule. Weitere Vorstellun- Rund 90 Studierende aus Wallonien, gen gibt es am 20., 22. und 24. Januar Lothringen, Luxemburg, Rheinland- Konzerte 2008. In der Inszenierung von Tho- Pfalz und dem Saarland werden inner- mas Max Meyer übernimmt Gerhard halb der Großregion insgesamt fünf 03.11.2007, 20.30 h Schneider die musikalische Leitung; Konzerte geben. Auf dem Programm Salle Poirel, die Ausstattung wird von Renée Gün- der jungen Musiker stehen die Froiss- Nancy ther geschaffen. art-Ouvertüre und das Konzert für Violoncello von Edward Elgar sowie 04.11.2007, 15.00 h Brittens Werk basiert auf der gleich- die 1. Sinfonie von Johannes Brahms. Salle Philharmonique, namigen Novelle von Henry James, Solistin ist die Luxemburgerin Fran- Lüttich einem gleichsam schwebenden Stück, çoise Groben. Die diesjährige Tournee in dem die Grenze zwischen Reali- findet im Rahmen von „Kulturhaupt- 05.11.2007, 20.00 h tät und Traumwelt immer mehr ver- stadt Luxemburg und Großregion Weltkulturerbe Völklinger Hütte schwindet. Weder die Textvorlage 2007“ statt. Gebläsehalle, noch das Bühnenwerk geben eine Völklingen Deutung der Handlung, die sowohl Vom 27. Oktober bis 2. November Karten unter Tel.: (06898) 9 100 100 als Geistergeschichte als auch als psy- 2007 proben die jungen Musikerinnen chologische Studie der Gouvernan- und Musiker aus vier verschiedenen 06.11.2007, 19.30 h te aufgefasst werden kann, da offen Ländern in den Räumlichkeiten des Phönix-Halle, bleibt, was sich tatsächlich abspielt Konservatoriums Luxemburg-Stadt, Mainz bzw. nur in der Vorstellungswelt der das in diesem Jahr die organisatorische Erzieherin geschieht. Leitung des Projektes innehat. Vom 3. 07.11.2007, 20.00 h bis 7. November 2007 findet die Kon- Konservatorium, Benjamin Britten schrieb THE TURN zert-Reise innerhalb der Großregion Luxemburg OF THE SCREW (Die Drehung der statt. Schraube/Deutsche Titel: Die Beses- senen oder Die sündigen Engel) für die English Opera Group und kehrte damit zum Genre der Kammeroper zurück. Die Vorlage von Henry James (Libretto: Myfanwy Piper) war ide- al für diese Art Oper, die emotionale Zustände in präzisen Harmonien und Orchesterstrukturen wiedergibt. Das Werk verdankt seine Besonderheit auch der in Brittens Schaffen neuen, wenn auch begrenzten Verwendung von Elementen der Zwölftontechnik. Die Uraufführung erfolgte am 14. Sep- tember 1954 am Teatro La Fenice in Venedig unter der Leitung des Kom- ponisten. (red) Das Junge Orchester der Großregion 2006 im Konservatorium Luxemburg

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Saarländisches Staatstheater

Die Konzerte des Saarländischen Staatsorchesters (bis April 2008)

Mo., 19.11. & Di., 20.11.2007 20.00 Uhr, Congresshalle 2. Sinfoniekonzert Dirigent: Stefan Soltesz Solistin: Carmen Piazzini, Klavier

Wolfgang A. Mozart: Das Saarländische Staatsorchester in der Spielzeit 2007 - 2008 Notturno für vier Orchester D-Dur KV 286 Mo., 07.01. & Di., 08.01.2008 Mo., 31.03. & Di., 01.04.2008, 20.00 Uhr, Congresshalle 20.00 Uhr, Congresshalle Wolfgang A. Mozart: Klavierkonzert d-Moll KV 466 4. Sinfoniekonzert 6. Sinfoniekonzert Richard Strauss: Dirigent: Wolf-Dieter Hauschild Dirigent: Constantin Trinks Also... sprach Zarathustra op. 30 Solist: Gerhard Oppitz, Klavier Solist: Roman Zaslavsky, Klavier Johannes Brahms: Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 Mo., 10.12. & Di., 11.12.2007 20.00 Uhr, Congresshalle Edvard Grieg: Peter I. Tschaikowsky: Klavierkonzert a-Moll op. 16 Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 3. Sinfoniekonzert Joseph Haydn: Dirigent: Constantin Trinks Sinfonie G-Dur Hob. I:100 Solistin: Alexandra Lubchansky, Sopran Mo., 21.04. & Di., 22.04.2008, („Militär-Sinfonie“) 20.00 Uhr, Congresshalle : Sinfonie „Mathis, der Maler“ 7. Sinfoniekonzert Mo., 18.02. & Di., 19.02.2008 Wolfgang Amadeus Mozart: Dirigent: Michael Sanderling 20.00 Uhr, Congresshalle Vorrei spiegarvi, oh Dio! KV 418 Solistin: Jasmin Kolberg, Schlagzeug Wolfgang Amadeus Mozart: 5. Sinfoniekonzert Ottorino Respighi: No, che non sei capace KV 419 Dirigent: Serge Baudo Trittico botticelliano Solist: Benjamin Schmid, Violine Ludwig van Beethoven: James MacMillan: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Henri Dutilleux: Veni, veni, Emanuel Sinfonie Nr. 2 („Le Double“) Jean Sibelius: Bartholdy: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 Di., 01.01.2008, 18.00 Uhr Violinkonzert e-Moll op. 64 Staatstheater César Franck: So., 28.10.2007, 17.00 Uhr Neujahrskonzert Sinfonie d-Moll Staatstheater Werke von Strauß Vater, Strauß Sohn, Tschaikowsky, Gersh- Familienkonzert win, Bernstein, Dohnányi, Eilenberg, Faszination Maschine Fischer, Nikolaus von Rezniček Unter der Leitung von Kapellmeister Dirigent: Constantin Trinks Christophe Hellmann stellt das Saar-8

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ländische Staatsorchester ein neues Jekyll & Hyde Konzertprogramm vor, das höchst an- Musical von Frank Wildhorn/ schaulich zeigt, wie sehr die Faszinati- Leslie Bricusse on von Technik und Maschinen auch Musikalische Leitung: in der sinfonischen Musik ihre Spuren Christophe Hellmann hinterlassen hat. Zu hören sein wer- Inszenierung: Ana Christine Haffter den: eine musikalische Lokomotivfahrt Bühnenbild: Stephan Prattes („Pacific 231“ komponiert von Arthur Kostüme: Angela C. Schuett Honegger), ein klingender Besuch in Choreografie: Annett Göhre einer Eisengießerei („Eisengießerei“ Premiere: komponiert von Aleksandr Mosolov), Sa., 15. Dez. 2007 eine rasante Fahrt in einem schnellen Flitzer („Short Ride in a Fast Machine“ komponiert von John Adams) und ein Agrippina klingendes Kraftwerk inklusive Rum- Heitere Oper bakugeln („Powerhouse“ komponiert von Georg Friedrich Händel Mit Verdis „La Traviata“ hat Generalintendantin von Graeme Koehne). Dagmar Schlingmann im September ihr Debüt als Musikalische Leitung: Konrad Junghänel Opernregisseurin gegeben. Als Violetta ist Alexan- Inszenierung: Peter Lund dra Lubchansky, als Alfredo Jevgenij Taruntsov zu erleben. So., 27.01.2008, 11.00 Uhr Bühnenbild u. Kostüme: Claudia Doderer Staatstheater Premiere: Konzert für junge Leute So., 24. Feb. 2008 Maurice Ravel: Ma mère l’oye (Meine Mutter Gans) Herzog Blaubarts Burg Camille Saint-Saëns: Oper von Béla Bartók Le carnaval des animaux Musikalische Leitung: Christophe Hellmann (Der Karneval der Tiere) Inszenierung/Raum: Penelope Wehrli Dirigent: Christophe Hellmann Kostüme: Ellen Hoffmann szenische skulptur in der Reihe Premiere: Sa., 8. März 2008 Andreas Gergens beliebte Inszenierung von Mozarts „Zauberflöte“ steht ab dem 3. November 2007 wieder auf dem Spielplan im Staatstheater. Lohengrin Die Opernpremieren Romantische Oper des Saarländischen von Richard Wagner Staatstheaters Musikalische Leitung: Constantin Trinks Inszenierung: Michael Sturm Bühnenbild u. Kostüme: Stefan Rieckhoff Eis und Stahl Premiere: Oper von Wladimir Deschewow Sa., 3. Mai 2008 Musikalische Leitung: Will Humburg Inszenierung: Immo Karaman Choreografie: Fabian Posca Carmen Bühnenbild: Johann Jörg Oper von Georges Bizet Kostüme: Nicola Reichert Musikalische Leitung: Constantin Trinks Inszenierung: Inga Levant Deutsche Erstaufführung Bühnenbild: Giuseppe di Iorio in der Reihe Der Wildschütz oder: Die Stimme der Natur“ – die Kostüme: Magali Gerberon komische Oper von Albert Lortzing steht seit der Pre- miere im Juni mit großem Erfolg auf dem Spielplan. Premiere: Premiere: Regie führte Michael Sturm. (Fotos: Björn Hickmann, stage picture) Sa., 27. Okt. 2007 Sa., 14. Juni 2008

Wintersemester 2007/2008 Veranstaltungen alla breve 41

Hörern will er „Neues entdecken in und Brahms – Schwerpunkte in der DEUTSCHE scheinbar Bekanntem und Vertrautes nächsten Spielzeit – auf dem Pro- RADIO wieder finden im ganz Neuen“. gramm stehen. PHILHARMONIE Für die Höhepunkte der Saison sor- Die Deutsche Radio Philharmonie gen Größen der internationalen Mu- geht an den Start. sikszene wie Maxim Vengerov, Julia „Eine so vielseitige Spielzeit haben Sie Fischer, Daniel Müller-Schott, die lange nicht erlebt“, verspricht Chris- Klarinettistin Sharon Kam und Diri- toph Poppen mit Blick auf die erste gentenpersönlichkeiten wie Günther Saison der Deutschen Radio Philhar- Herbig, Hans Zender oder Stanislaw monie Saarbrücken Kaiserslautern. Skrowaczewski.

Das Programm des aus der Fusi- on von Rundfunk-Sinfonieorchester

Saarbrücken und Rundfunkorches- …und Julia Fischer hat der SR wieder Größen ter Kaiserslautern entstandenen Or- der internationalen Musikszene verpflichtet. chesters reicht von den Klassikern des Konzertsaals wie Tschaikowsky und Brahms bis zum Broadway und zur Thomas Duis spielt zeitgenössischen Musik von „compo- das 1. Brahms-Konzert ser in residence“ Jörg Widmann. Neben den mehr als zwanzig Gastspie- len u.a. in der „Alten Oper“ Frankfurt, in der „Philharmonie im Gasteig“ und Konzerte für alle Mit Daniel Müller-Schott… im „Herkulessaal“ in München, in der Generationen und Philharmonie Essen und beim Festival Geschmäcker Große Konzertmomente mit Chris- „RheinVokal“ bleibt das Orchester fest toph Poppen erwarten das Publikum, verankert in der Region. „Feurig bis mild“, „sinnlich bis opu- wenn der Trompeter und Gewinner lent“ wünscht sich die Deutsche Radio des ARD-Musikwettbewerbs David Wichtiger Partner ist dabei auch die Philharmonie ihr Debüt. „Wir wollen Guerrier das aberwitzige Trompe- Hochschule für Musik Saar, wo regel- alle Generationen und (fast) alle Ge- tenkonzert von Jörg Widmann spielt, mäßig mittwochs abends die Reihe der schmäcker erreichen. Deshalb ist un- wenn der Chefdirigent den Einsatz „Ensemblekonzerte“ mit Musikern der ser Konzertangebot so vielfältig und für die Silvester- bzw. Neujahrskon- Deutschen Radio Philharmonie statt- spannend“, sagt Chefdirigent Chris- zerte in Kaiserslautern und Saarbrü- findet. Zum ganz besonderen Ereignis toph Poppen. Zusammen mit seinen cken gibt oder wenn Tschaikowsky wird am 11. Januar das Studiokonzert im Großen Sendesaal mit dem Pianis- ten und Rektor der Hochschule Tho- mas Duis. Auf dem Programm steht das 1. Klavierkonzert von Johannes Brahms.

Mit der Familie ins Konzert

Konzerte für die ganze Familie gibt die Deutsche Radio Philharmonie im Advent an den Hauptspielorten Saar- brücken und Kaiserslautern, außer- dem im April („Außerirdisch!) und im Juni („Eine musikalische Weltreise in Die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern geht in ihre erste Konzertsaison. 61,3/4 Minuten“). 8

Wintersemester 2007/2008 42 alla breve Veranstaltungen

Mit fünf Veranstaltungen geht auch Measha Brueggergosman, Sopran die Reihe „Musik für junge Ohren“ Deutsche 11.11.2007, 11.00 Uhr weiter: Roland Kunz stellt große Radio E-Werk, Saarbrücken-Burbach Werke der klassischen Musik live vor, Philharmonie erklärt wie sie entstehen und was sie Olivier Messiaen “Éclairs sur l’au-delà” bedeuten – ein Renner nicht nur für Schulklassen; auch Klassikprofis kom- Orchestre Philharmonique men gerne, um neue Entdeckungen Konzerte in Saarbrücken du Luxembourg und im längst Bekannten zu machen. Auf Deutsche Radio Philharmonie dem „Musikspielplatz“, während aller Dirigent: Arturo Tamayo Matinéen in der Congresshalle kom- men die Kleinsten ab vier Jahren auf 14.09.2007, 20.00 Uhr Ein grenzüberschreitendes Projekt ihre Kosten. Funkhaus Halberg der beiden Orchester anlässlich „Luxemburg und Großregion – Mozart/Tschaikowsky Unterstützt wird der Start der Deut- Kulturhauptstadt 2007“ schen Radio Philharmonie von einem Dirigent: Christoph Poppen aktiven Freundeskreis unter der Prä- Danjulo Ishizaka, Violoncello sidentschaft von Dr. Kurt Bohr. Die 15.11.2007, 10.00 Uhr „Freunde der Deutschen Radio Phil- Congresshalle harmonie“ helfen mit ihren Förder- 21.09.2007, 13.00 Uhr MUSIK FÜR JUNGE OHREN beiträgen bei der Verpflichtung inter- Congresshalle national renommierter Künstler. Dirigent: Stanislaw Skrowaczewski MUSIK FÜR JUNGE OHREN Moderation: Roland Kunz Das Orchester auf SR 2 Dirigent: Christoph Poppen : Moderation: Christoph Poppen Sinfonie Nr. 3 und SWR 2 und Roland Kunz („Rheinische Sinfonie“) Mitschnitte und Liveübertragungen Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 von Konzerten der Deutschen Radio Philharmonie sind auf den gewohn- 16.11.2007, 20.00 Uhr ten Sendeplätzen von SR 2 KulturRa- 23.09.2007, 11.00 Uhr Congresshalle dio zu hören (z.B. jeden Sonntag 12.04 Congresshalle Uhr) und auf verschiedenen Sende- Bach/Skrowaczewski/ plätze von SWR 2 (z.B. dienstags und Eröffnungskonzert Schumann donnerstags im Mittagskonzert um (AUSVERKAUFT) Dirigent: Stanislaw Skrowaczewski 13.05 Uhr). Die Auftaktkonzerte am Dirigent: Christoph Poppen Roswitha Staege, Flöte 13. (13.00 Uhr) und 14. (20.04 Uhr) Maxim Vengerov, Violine (erkrankt) September mit u. a. Tschaikowskys Jörg Widmann, Klarinette „Rokoko-Variationen“ werden live auf Tschaikowsky/Widmann SR 2 aus der Fruchthalle übertragen. 30.11.2007, 20.00 Uhr Um eine Stunde zeitversetzt, ab 12.04 Funkhaus Halberg Uhr, überträgt SR 2 das große, aus- verkaufte Eröffnungskonzert am 23. 05.10.2007, 20.00 Uhr Schubert/Brahms September mit Chefdirigent Chris- Congresshalle Dirigent: Olari Elts toph Poppen und dem Geiger Maxim Tschaikowsky/Widmann/ Herbert Schuch, Klavier Vengerov aus der Saarbrücker Con- Schubert gresshalle. Anne Dunkel Dirigent: Christoph Poppen David Guerrier, Trompete 09.12.2007, 10.00 Uhr & 12.00 Uhr Es kann losgehen: Funkhaus Halberg Konzertbroschüre, FAMILIENKONZERT Konzertkalender, 26.10.2007, 20.00 Uhr „Der Nussknacker“ Abo-Infos Funkhaus Halberg und natürlich Karten Dirigent: Christoph Poppen gibt es bei „SR am Markt“, Europe on Broadway Michael Quast, Moderator Tel.: (0681) 9 88 08 80 Martina Winkel, Schattenspiel Dirigent: Christoph Poppen

Wintersemester 2007/2008 Veranstaltungen alla breve 43

16.12.2007, 11.00 Uhr 29.02.2008, 20.00 Uhr 04.04.2008, 20.00 Uhr Congresshalle Funkhaus Halberg Funkhaus Halberg

Tschaikowsky/Brahms Nielsen/Gershwin/Say Portrait Markus Stockhausen Dirigent: Christoph Poppen Dirigent: Howard Griffiths Dirigent: Christoph Poppen Julia Fischer, Violine Fazil Say, Klavier Markus Stockhausen, Trompete Daniel Müller-Schott, Violoncello

16.03.2008, 11.00 Uhr 20.04.2008, 11.00 Uhr Congresshalle Congresshalle 04.01.2008, 20.00 Uhr Congresshalle Schumann/Strauss Tschaikowsky/Brahms NEUJAHRSKONZERT Dirigent: Günther Herbig Dirigent: Christoph Poppen Isabelle Faust, Violine Dirigent: Christoph Poppen Schumann: Sinfonie Nr. 4 Andrej Dunaev, Tenor Richard Strauss: Kyrill Trossov, Violine „Eine Alpensinfonie“ Joseph Moog, Klavier

11.01.2008, 20.00 Uhr Funkhaus Halberg Weber/Brahms/Dvorák Dirigent: Juraj Valcuha Thomas Duis, Klavier

17.02.2007, 11.00 Uhr Congresshalle Beethoven/Widmann/ Ruzicka/Dvorák Dirigent: Peter Ruzicka Sharon Kam, Klarinette

22.02.2007, 20.00 Uhr Congresshalle Widmann/Schumann/Mahler Dirigent: Christoph Poppen Jan Vogler, Violoncello

Wintersemester 2007/2008 44 alla breve Studium

Thomas Krämer gesamten Hochschule geschätzten Distrikt-Wettbewerb um Schweizer Kollegen noch länger an Klangzauberer mit das Haus zu binden, denn schon seit den Lions-Musikpreis Schweizer Präzision einiger Zeit ist er jenseits der 65... im Fach Violine Zum Abschied von Was ist das Besondere der Persön- Am Samstag, den 1. März 2008, findet Prof. Eduard Brunner lichkeit und der Arbeit Prof. Brun- ab 10.00 Uhr in den Räumen unserer ners? Sein einnehmender Schweizer Hochschule der Wettbewerb um den Im Jahr 1992 ging ein Gerücht durch Charme? Seine Unerbittlichkeit und Lions-Musikpreis im Fach „Violine“ die Hochschule: Eduard Brunner, Gerechtigkeit in Prüfungen? Seine statt. der Soloklarinettist des Bayerischen enorme Repertoirekenntnis? Sei- Rundfunkorchesters und berühmter ne präzise Urteilsfähigkeit? Seine Interpret neuer und neuester Werke unnachahmliche methodische Art, für Klarinette, würde eine Professur Studierende zu Höchstleistungen zu in Saarbrücken antreten. bringen? Nein - noch nicht einmal die Mischung all dieser Begabungen kann auch nur annähernd das Persönlich- Die Teilnehmer müssen nach dem keitsbild Brunners formen. 31.12.1982 geboren sein. Sie müssen am 01.01.2008 mindestens drei Jahre Ich erinnere mich an Aushänge, die in der Bundesrepublik Deutschland er machte, um Kammermusik oder wohnhaft und zum Zeitpunkt des Orchesterstudien anzubieten: binnen Wettbewerbs im Distrikt 111 Rhein- Stunden waren sie von studentischer land (Saarland, Rheinland-Pfalz, Hes- Hand ausgefüllt und damit belegt. sen) gemeldet sein oder dort studie- Ich erinnere mich an Meisterkurse ren. Eduard Brunners mit ausländischen Teilnehmern - der Unterricht glich Für die Gewinner der ersten drei Plät- einer genial-globalen Formel-1-Fahrt: ze sind folgende Preise ausgelobt: Spielen, Erklären, Vorspielen, Erläu- tern, Loben, Kritisieren, Ermuntern 1. Preis: EUR 1.000,- - auf Deutsch, Französisch, Englisch 2. Preis: EUR 750,- oder mit koreanischen Brocken: nie 3. Preis: EUR 500,-. gab es nur eine Sekunde Leerlauf. Eduard Brunner Und wir alle erinnern uns, wenn Der/die 1. Preisträger/in nimmt am Und tatsächlich: die unter dem da- Eduard Brunner bei sich höchstselbst deutschlandweiten Wettbewerb um maligen Rektor Prof. Dr. Klaus Velten war, und im Konzert seine Klarinette den 14. Lions-Musikpreis am 23.05.2008 zu Recht geschaffene erste Holzblä- erklingen - nein: unter-die-Haut-ge- in Neustadt a. d. Donau teil. Im Fal- serprofessur der saarländischen Mu- hend ertönen ließ. Dann konnte es le eines Sieges in Neustadt ist er/sie sikhochschule überhaupt wurde dem passieren, dass manch avantgardisti- automatisch Vertreter des Multi-Dis- in Basel geborenen, allseits verehrten sches Werk plötzlich zum Lieblings- trikts 111 beim Europäischen Wettbe- Musiker verliehen. stück des Publikums geriet, selbst werb am 2. und 3. Oktober 2008 beim wenn noch ein Johannes Brahms auf 54. Europa Forum in Cannes. Die Hochschule vollzog damit einen dem Programmzettel stand... Schritt, der vorbildhaft für weitere Infos und Anmeldeunterlagen Professuren auf diesem Gebiet wer- Wünschen wir Eduard Brunner noch über Prof. Peter Leiner: den sollte. Noch heute, 15 Jahre später, viele Jahre ungetrübter Kraft, diese [email protected] ist der Markstein von Brunners Beru- Tätigkeiten in nunmehr ungebunde- fung als eine der vielleicht wichtigsten ner Form fortführen zu können. Und Weichenstellungen auf dem Wege zu wünschen wir dem musikalischen einer künstlerisch-pädagogischen Eli- Nachwuchs, dass er noch lange von teausbildungsstätte allumfassend zu Eduard Brunner profitieren kann. spüren. Die saarländische Musikhochschule ist sich jedenfalls des Glückfalls der Nun aber steht unwiderruflich die Al- 15jährigen Zusammenarbeit mit ih- tersgrenze im Wege, um den in der rem Schweizer Kollegen bewusst.

Wintersemester 2007/2008 Studium alla breve 45

Thomas Wolter ausübende Sängerin neben ihren viel- doch noch ein bisschen so vor wie Ali- fältigen Tätigkeiten im allgemeinen ce im Wunderland, die noch gar nicht Der Bruder wie im instrumental ausgerichteten so recht begreifen kann, dass mit ihrer als „Versuchsobjekt“ musikpädagogischen Bereich auch als Berufung zur EMP-Professorin ein Chorleiterin aktiv. Zuletzt hatte die Lebenstraum in Erfüllung gegangen Monika Utasi: Musikerin einen Lehrauftrag an der ist. Neue Professorin für HFM Nürnberg-Augsburg inne. Ihrer Elementare Musikpädagogik seit 2003 bestehenden Verpflichtung Meisterkurs als Lehrkraft an der Sing- und Musik- mit Igor Ozim „Wir schieben jetzt die Tische bei- schule Fürth wird sie auch weiterhin nachkommen. seite, dann lege ich eine CD ein und Der weltbekannte Violinist Igor Ozim wir bewegen uns erst einmal!“ Wer so wird vom 26. November bis zum 1. spontan seinen Unterricht beginnt, Dezember 2007 einen Meisterkurs an ist kein Freund trockener Katheder- der Hochschule für Musik Saar ge- weisheiten, sondern steht mit beiden ben. Der Kurs wird von der HFM in Beinen voll auf dem Boden der künst- Zusammenarbeit mit den „Freunden lerisch-didaktischen Praxis. der Saarbrücker Kammermusiktage“ veranstaltet. In der Tat kommt Monika Utasi, die neue HFM-Professorin für Elemen- Igor Ozim studierte bei tare Musikpädagogik, nicht eben erst in London. Er gewann 1951 den Carl- aus dem Hörsaal, sondern sie kann, Flesch-Preis und 1953 den Internatio- trotz ihres jugendlichen Alters, schon nalen Musikwettbewerb der ARD. Es einige Erfahrung in der pädagogischen folgte eine weltweite Konzerttätigkeit Arbeit mit Kindern und Erwachsenen u. a. mit dem London Philharmonic vorweisen. Orchestra, der Warschauer Philhar- Monika Utasi monie und den Berliner Philharmoni- So unkonventionell wie der lockere kern. Igor Ozim unterrichtet als Pro- Unterrichtseinstieg wirkt auch die fessor an der Hochschule für Musik neue Professorin, die auf ihrer halben Die Tochter ungarischer Eltern, beide Köln, an der Hochschule für Musik Stelle zukünftig die Arbeit des EMP- sind Profi-Geiger in Nürnberger- Or in Bern und am Mozarteum in Salz- Leiters Prof. Dr. Michael Dartsch chestern, entdeckte in ihrer Zeit an der burg. unterstützen wird. Die sympathische Berufsfachschule für Musik in Din- junge Frau hebt sich im Kreis ihrer kelsbühl den Spaß am Unterrichten. Studierenden äußerlich kaum ab – Ihr kleiner Bruder, gibt sie lachend zu, höchstens dass sie mit ihrem bunten musste dann als „Versuchsobjekt“ bei Flower Power-Outfit noch eine Spur den ersten musikpädagogischen Ex- lockerer wirkt als ihre Schützlinge. perimenten herhalten. Geschadet hat Doch das ist alles nur oberflächlich. es dem ebenfalls sehr musikalischen Hinter der phantasievollen Garderobe Familien-Mitglied ganz offensichtlich verbirgt sich eine engagierte Pädago- nicht. gin, die ihre Arbeit mit anderen und an sich selber sehr ernst nimmt – eine Die sportliche Professorin (Schwim- gedankenvolle Perfektionistin. men und Laufen) mag neben der Klassik vor allem Welt-Musik - Mu- Monika Utasi studierte an der Hoch- sik, wie sie sagt, die in ihrer Ursprüng- schule für Musik Nürnberg-Augsburg lichkeit aus dem „Herzen des Volkes“ „Elementare Musikpädagogik“ mit kommt. Daneben schätzt sie Tanzen dem Zusatzfach Gitarre und absol- und Kinobesuche und trainiert ihre vierte danach ein musikpädagogisches motorischen und psychosensorischen Aufbaustudium im Rahmen einer Fähigkeiten im Improvisationstheater. Igor Ozim Projektarbeit „Musikvermittlung mit dem Medium Fernsehen“. Ihre zwei- Trotz dieser bemerkenswerten beruf- Nähere Informationen zum Kurs wer- te große musikalische Liebe ist der lichen Vita kommt einem diese hei- den noch rechtzeitig bekannt gege- Gesang. So war die ausgebildete und tere und aufgeschlossen Frau dann ben. (red)

Wintersemester 2007/2008 46 alla breve Studium

Kultur-Markt - zwölf Jahre lang in den unterschied- ganisationen. Auch qualifizierende lichsten Funktionen in der Musik- Ausbildungslehrgänge und berufliche die Selbstvermarktung branche tätig und verfügt über große Weiterbildungen sowie eine Vielzahl und Kulturmarketing Erfahrungen in den Bereichen Veran- durch private Anbieter organisierte staltungskonzeption, Vermarktung, Fortbildungsmöglichkeiten sind in Kurs mit Wolfgang Bogler Produktplacement und Management. dem Portal zu finden. (Saarländische Staatskanzlei) Selbst als Musiker tätig - auf der Benutzerfreundliche Recherchemög- an der Hochschule für Musik Saar Bühne und bei Studioproduktionen lichkeiten erleichtern es, die Kurs- - kennt er beide Seiten dieses faszinie- angebote gezielt nach inhaltlich-sys- In Zeiten massiver Einsparungen im renden, aber harten Berufs. tematischen Kriterien, Stichworten, Kulturbereich wird es für professio- regionalen Gesichtspunkten oder nelle Musiker immer wichtiger, sich Themenschwerpunkte und Terminen zu durchsuchen. Das Infor- selbst zu vermarkten und am Markt Seminarfolge: mationsportal ist zu erreichen über behaupten zu können. Das hierzu http://www.miz.org. notwendige Rüstzeug kann in der siehe Studienführer und Aushang künstlerischen Ausbildung in der Re- gel nur unzureichend vermittelt wer- Termine: den. In einem mehrtägigen Kurs an Meisterkurs und Konzert der Hochschule für Musik Saar wird Grund-Seminar mit Nikita Fitenko (je donnerstags von 16.00 Uhr bis Wolfgang Bogler vielfältige Strategien 19.00 Uhr in Studio 6) eines selbstständigen Marketings für (red). Im Januar 2008 wird der welt- 25.10., 08.11, 15.11. und 22.11.2007 Musiker vorstellen. Der Referent war bekannte Pianist Nikita Fitenko nach vor seiner Zeit in der Saarländischen Saarbrücken kommen und ein Kon- Übungen Staatskanzlei viele Jahre in der Mu- zert sowie einen Meisterkurs geben. (je montags von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr sikbranche aktiv. in Studio 6) 29.10., 12.11., 26.11, 10.12. 2007/ Der Kurs richtet sich an Studierende 14.01., 28.01 und 11.02.2008 der HFM - darüber hinaus auch an alle anderen interessierten Musiker, die eine professionelle Karriere ausü- ben oder anstreben. Schnelle Hilfe im Der Referent Weiterbildungsdschungel Bevor Wolfgang Bogler in die Saar- Das Kursinformations- ländische Staatskanzlei eintrat, war er system des Deutschen Musikinformations- zentrums

(red). Ob Meisterkurse für Sänger, Fortbildungen im Musikmanagement oder Trommelworkshops für Kinder – wer sich musikalisch weiterbilden Nikita Fitenko will, sei es privat oder beruflich, fin- det im Kursinformationssystem des Nikita Fitenko, ein anerkannter Meis- Deutschen Musikinformationszent- ter der russischen Klaviermusik, ist rums (MIZ) eine erste Anlaufstelle. als Solist mit verschiedenen Orches- tern in der früheren Sowjetunion, Die Informationsdatenbank umfasst Europa, in Süd- und Nordamerika sowohl die aktuellen Fortbildungsan- aufgetreten. Er ist Gewinner mehre- gebote der großen Bundes- und Lan- rer Wettbewerbe. Zurzeit bekleidet desakademien für musisch-kultu- er eine Professur im Fach Klavier an relle Bildung als auch Meisterkurse der Northwestern State University of von Hochschulen und Workshops Louisiana und ist dort Direktor der Wolfgang Bogler verschiedenster Verbände und Or- Klavierabteilung.

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Veranstaltungen des Instituts für Alte Musik Wintersemester 2007-2008

Historische Aufführungspraxis für Streicher

Mechthild Blaumer Tel.: (0681) 5 77 79 E-Mail: [email protected] (Unterricht nach Vereinbarung)

Historische (mit Schwerpunkt baro- cke) Spielweisen werden erarbeitet anhand von historischen Quellen und Studium Traktaten und unter Berücksichti- gung der Besonderheiten des baro- cken Instrumentariums.

Cembalo/historische Tasteninstrumente: Solo- und Generalbassspiel Herausgeber ist der HFM-Lehrbeauf- Lutz Gillmann CD mit ausgewählten Tel.: (0681) 37 58 94 Aufnahmen von tragte Andreas Arand, der bei Paul Mobil: (0174) 3 99 80 28 Schneider studierte. E-Mail: [email protected] Paul Schneider Die ersten drei Aufnahmen der CD (n. V., siehe Aushang) entstammen dem Konzert zur Ein- Zum fünften Todestag des bedeu- weihung der Klais-Orgel im großen tenden Organisten und ehemaligen Saal der Musikhochschule Saarbrü- HFM-Professors Paul Schneider wird cken 1974. Die vierte Aufnahme (Or- Historische Aufführungspraxis die HFM in Zusammenarbeit mit dem gelsinfonie von Flor Peeters) wurde für Gesang und Tasteninstrumente Saarländischen Rundfunk im Herbst von Paul Schneider im Jahr 1963 auf Lutz Gillmann dieses Jahres eine CD mit ausgewähl- der Klais-Orgel in der Christkönigs- (n. V., siehe Aushang) ten Werken Schneiders veröffentli- kirche für den Saarländischen Rund- chen. funk eingespielt.

Inhalt: Barocke Kammermusik für alle Holzblasinstrumente und Bläser/ 1. Dietrich Buxtehude (1637-1707) Streicher-Besetzungen Passacaglia in d-Moll, BuxWV 161 Ina Stock Tel.: (0221) 7 60 34 65 2. K. Höller (1907-1987) Mobil: (0172) 2 13 21 48 Ciacona, op.54 E-Mail: [email protected] (n. V.) 3. Johann Sebastian Bach (1685-1750) Passacaglia, c-Moll, BWV 582

4. Flor Peeters (1903-1986) Sinfonia für Orgel, op.48

Wintersemester 2007/2008

Publikationen/HFM Campus alla breve 49

„Musikalische Bestellung auch über: Absolventin Karola Obermüller am Verband deutscher Musikschulen Staatstheater Nürnberg uraufgeführt. Bildung von Anfang an“ Plittersdorfer Str. 93, Angeregt durch das Schicksal der mau- Neue Publikation von 53173 Bonn retanischen Rechtsanwältin Fatimata Michael Dartsch M’Baye werden in dem Auftragswerk Tel.: (02 28) 95 70 6-0 in poetischen, teils surrealen Bildern Im Rahmen der Leitung des Projektes Fax: (02 28) 95 70 6-33 Rassismus und Fremdenhass thema- „Musikalische Bildung von Anfang an“ E-Mail: [email protected] tisiert. des Verbandes deutscher Musikschu- Web: http://www.musikschulen.de len (VdM) hat Michael Dartsch in der Im Rahmen des „Festival Musica“ ist Reihe „Arbeitshilfen“ das Buch „Musi- das Quintettstück „Yol“ der Absolven- kalische Bildung von Anfang an. Per- tin Zeynep Gedizlioglu vom Ensemb- spektiven aus Entwicklungspsycholo- Neue CDs von Carlo Jans le Accroche Note im Palais du Rhin gie und Pädagogik“ herausgegeben. von Straßburg aufgeführt worden. Der HFM–Lehrbeauftragte für Flöte, Des Weiteren wird ihr 1. Streichquar- Carlo Jans, hat zwei neue CD‘s vorge- tett (2003) von Mitgliedern des Xenia legt: Ensembles am 13. und 14. Oktober 2007 in Turin im Rahmen des Festi- Bei Hänssler Classic ist die CD „Tele- vals „Estovest“ aufgeführt werden. Die mann Highlights“ erschienen. Es spielt Multimedia-Künstlerin Orietta Brom- das Latvian Philharmonic Chamber bin hat zu Gedizlioglus Komposition Orchester unter der Leitung von Car- einen Film unter dem Titel „Domestic lo Jans. Landscapes“ gedreht. In den Kon- zerten wird das Werk zusammen mit Als Flötist hat Jans beim renommier- der Musik aufgeführt werden. ten tschechischen Label ARVCO DIVA mit dem Bohemia–Luxem- bourg Trio Werke von W. A. Mozart, C. Debussy, A. Jolivet und L. v. Bee- Elementare thoven eingespielt. Musikpädagogik Prof. Dr. Michael Dartsch/ Die Arbeitshilfe, die im Anschluss an Die CDs können zum Stückpreis von Prof. Monika Utasi das Herbstsymposium 2006 des VdM 15 EUR per email ([email protected]) be- entstanden ist, will Hintergründe für stellt werden. Nachdem die Absolventinnen Birgit die Arbeit an Musikschulen mit Kin- Weitere Infos: www.carlojans.com Ibelshäuser, Christina Theis, Esther dern im Alter von null bis sechs Jahren Klein und Barbara Neumeier in aufzeigen. Eingeordnet in den großen den letzten Jahren jeweils eine Teil- Zusammenhang von Erziehung und zeit-Anstellung im Fach Elementare Bildung versammelt sie ein möglichst Aus den Musikpädagogik an der Musikschule breites Spektrum von Fachbeiträgen Klassen der Landeshauptstadt Saarbrücken zu entwicklungspsychologischen und erhalten haben und dort Musikalische pädagogischen Aspekten einer musi- Früherziehung, Musikalische Grund- kalischen Bildung von Anfang an. Sie ausbildung, Musiktheater und Eltern- wendet sich damit an Lehrerinnen Kompositionsklasse Kind-Gruppen unterrichten, leiten und Lehrer an Musikschulen eben- Prof. Theo Brandmüller Ibelshäuser, Klein und Neumeier nun so wie an Studierende als zukünftige auch einen Kinderchor an der Musik- Lehrkräfte. Lin Wang hat einen Kompositionsauf- schule. trag für ein Opernwerk erhalten, das Format DIN A4 im Rahmen der 12. Münchener Bien- Eine weitere Teilzeit-Anstellung ver- ISBN 978-3-925574-65-8 nale (April - Mai 2010) uraufgeführt gab die Saarbrücker Musikschule an Erscheinungsdatum Juli 2007 werden soll. Das Werk soll laut Vorga- Julia Schüly aus der Violindidak- be Elemente chinesischer und europä- tik-Klasse von Michael Dartsch. Julia Subskriptionspreis bis ischer Musik verbinden und wird im Schüly unterrichtet das Fach Violine 15. Juni 2007: € 9,-- Anschluss an die Uraufführung auch und betreut Kindergruppen aus dem danach € 12,-- in China gezeigt werden. Projekt „Sozialer Friede durch aktives (Preise incl. MwSt., zzgl. Versandkosten) Ende September wurde die zeitkri- Musizieren“. tische Oper „Dunkelrot“ der HFM-

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Violinklasse Kontrabass-Klasse Dirigierklasse Prof. Ulrike Dierick Prof. Wolfgang Harrer Prof. Toshiyuki Kamioka Dirigier-Student Tobias Deutsch- In Anerkennung „ihrer besonderen Jan Rosenkranz hat beim diesjäh- mann erhielt im Frühjahr 2007 eine musikalischen Leistungen“ ist der rigen Bundeswettbewerb „Jugend Anstellung am Staatstheater Saarbrü- diesjährige Alois-Kottmann-Preis der Musiziert“ den 2. Preis (bei Nichtver- cken als Korrepetitor und Auffüh- Stadt Frankfurt am Main zu gleichen gabe des 1. Preises) gewonnen. rungspianist der Opernproduktion Teilen an Chloë Kiffer und Istvan „Kobayashi“. Ebenso hatte Deutsch- Horváth (beide Violinklasse Prof. Parashkeva Trichkova erhielt eine mann ein Engagement der Musikfest- Dierick) verliehen worden. Die Preis- Praktikantenstelle im Orchester des spiele Saar für die Einstudierung von verleihung fand am 15. September im Saarländischen Staatstheaters, nach- Griegs „Peer Gynt“ mit Klaus Maria Frankfurter Römer in Anwesenheit dem sie bereits ein Praktikum im RSO Brandauer. Ab dem WS 2007/08 über- der Oberbürgermeistern Dr. Petra Saarbrücken absolviert hat nimmt er an der HFM eine Lehrassis- Roth statt. tenz für die Fächer Schulpraktisches Klavierspiel/Nebenfach Klavier/Jazz- Horn-Klasse Gitarrenklasse piano sowie die Assistentenstelle des Stefan Jenzer Dirigenten des Hochschulorchesters. Prof. Xiao-ming Han/ Erich Penzel Svenja Beuren, Jungstudentin in der Gitarrenklasse von Stefan Jenzer, Trompetenklasse Jinde Zhang wurde für die „Junge gewann beim diesjährigen Bundes- Prof. Peter Leiner Deutsche Philharmonie“ als 1. Horn wettbewerb „Jugend musiziert“ in Florian Geibel hat bereits in seinem verpflichtet und begab sich in einem der Wertung „Zupfensemble“ den 1. 2. Studiensemester als Orchestermu- Kooperationsprojekt mit dem Chi- Preis mit der Höchstpunktzahl von siker mit Hauptfach Trompete ein nesischen Jugend-Orchester auf eine 25 Punkten. zehntägige China-Tournee. Probespiel um die Praktikantenstelle beim Osnabrücker Sinfonieorches- Darüber hinaus gewann Svenja Be- ter gewonnen. Er wird dort im sinfo- Unter den Dirigenten Maestro Chris- uren beim renommierten internatio- nischen Bereich und im Theaterbe- toph Eschenbach und Ivan Fischer nalen Weimarer „Anna Amalia Wett- trieb wertvolle Erfahrungen für seinen spielte Cong Gu beim Schleswig-Hol- bewerb für junge Gitarristen“ in ihrer künftigen beruflichen Weg sammeln stein Musikfestival 1. Horn. David Altersgruppe den 3. Preis. Insgesamt können. Neuhoffübernahm beim gleichen Fes- nahmen 66 Gitarristen aus 14 Natio- tival die Position des zweiten Horns. nen an diesem Wettbewerb teil. Beide HFM-Studierende gingen an- schließend mit ihren Dirigenten auf Klavierkammermusik- Tournee nach Brasilien. Klasse Violaklasse Prof. Tatevik Mokatsian Als Aushilfe bei den Berliner Sym- Prof. Jone Kaliunaite phonikern ging Oliver Redfearn auf Der Pianist Timur Gasratov hat beim zweiwöchige China-Tournee. Dar- Galabina Wölbern ist für zwei Jahre über hinaus wurde sein Vertrag bei Internationalen Klavier-Wettbewerb auf eine Akademiestelle bei der „Deut- „Ciutat de Mallorca“ den 1. Preis ge- den Niederrheinischen Sinfonikern schen Oper am Rhein“ in Düsseldorf Mönchengladbach verlängert. wonnen. Darüber hinaus gewann er verpflichtet worden. auch den 1. Preis des Wettbewerbs „Unda Maris“ von Palermo. Genevieve Clifford wirkte beim Or- Julie Moffette hat einen Zeitvertrag chester des Verbier-Musikfestivals mit. beim Opernorchester Kaiserslautern Yiqi Xu wurde eine Stelle als 1. Horn erhalten. im Sinfonie-Orchester der chine- Klarinettenklasse sischen 12-Millionen-Stadt Shenzen Ainis Kasperavicius hat eine Prakti- Prof. Eduard Brunner angeboten. kantenstelle an der Oper Mannheim Malou Garofalo (Klasse Prof. Brun- angetreten. ner) und Dina Ziatdinova (Klasse Qingfeng Li hat erfolgreich auf die Prof. Mokatsian) haben beim inter- Stelle des 2. Horns beim Guangzhou- Irute Bilotaite hat eine feste Tutti- nationalen tschechischen „Grand Prix Sinfonieorchester vorgespielt. Das Or- Stelle beim Orchester des Saarlän- der Kammermusik“ den 1. Preis ge- chester zählt zu den Top 3 in China. dischen Staatstheaters erhalten. wonnen.

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der Maxime: so wenig wie möglich, so sen erneut zum künstlerischen Leiter Namen & viel wie nötig. Gustav Rivinius gleicht des Verbandes gewählt. einem unzeitgemäßen Virtuosen, still, NAchrichten bedacht, uneitel, ja wahrhaftig eben.“ Prof. Dr. Michael Dartsch ist zum neuen Sprecher der „Arbeitsgemein- Bernhard Kratzer hat sein erfolg- Professor Joshua Epstein (Violi- schaft der Leitenden musikpädago- reiches Wirken als Lehrbeauftragter ne) und der Lehrbeauftragte Uwe gischer Studiengänge“ (ALMS) ge- im Hauptfach Trompete an der Hoch- Brandt (Klavier) haben erfolgreich die wählt worden. Er vertritt damit die schule für Musik Saar zum Ende des 3. Internationale Sommerakademie Leitenden der musikpädagogischen Sommersemesters 2007 nach 14-jäh- Schwetzingen-Worms durchgeführt. Studiengänge an deutschen Hoch- riger Tätigkeit beendet. Studierende Das Abschlusskonzert des Kurses, an schulen, Konservatorien, Fachhoch- von ihm sind heute in bedeutenden dem 15 junge Musiker/innen aus sie- schulen und Universitäten nach au- Deutschen Kulturorchestern unter ben Ländern teilnahmen, wurde von ßen. Beschlüsse und Positionspapiere Publikum und Presse mit viel Lob be- der ALMS finden sich unter dacht. www.almsmusik.de.

HFM-Hornprofessor Xiao-ming Han Hans-Jörg Neuner hat seit dem Som- war im Juli Jury-Mitglied beim nati- mersemester 2007 an der Musikhoch- onalen chinesischen Horn-Wettbe- schule Stuttgart einen Lehrauftrag in werb. Im August wirkte er beim Asia der Opernschule. In seinem ersten Philharmonic Orchestra unter Maes- Projekt betreute er die Vorbereitungen tro Myungwhun Chung mit – sowohl für eine konzertante Aufführung des als 1. Horn wie auch als künstlerischer „Freischütz“ mit der Philharmonie Berater des Orchesters. Anschlie- Reutlingen. ßend spielte er als Solist im Strauss- Hornkonzert des Quingdao-Sinfo- Auf der zweiten Chinatour „United nieorchesters. Darüber hinaus war Sounds of Püchner“ war Stephan er künstlerischer Leiter des Peking- Weidauer im Verbund mit chine- Hornfestivals mit den Gästen Stephan sischen Kollegen erneut unterwegs Dohr (Berliner Philharmoniker) und in fünf Städten, diesmal in Shenyang, Hermann Baumann. An dem Festi- Changchun, Chongqing, Urumqi und Bernhard Kratzer val nahmen über 100 Studierende aus Shanghai - mit Meisterklassen, Kon- ganz Asien teil. zerten und Live-Sendungen im ört- Vertrag. Großen Wert legte Bernhard lichen Rundfunk. Kratzer auch auf eine umfassende Gesangsprofessorin methodische und didaktische Aus- Theo Brandmüller Renate Stoll bildung seiner Studenten. So konnte wird nach 23 unlängst Christian Pöndl aus seiner Ehrengast in der Dienstjahren Trompetenklasse das Studium mit Villa Massimo an der HFM hervorragendem Erfolg abschließen Der Komponist und HFM-Professor zum Win- und erhielt kurz darauf eine Anstel- Theo Brandmüllerweilte im Sommer tersemester lung als Schulleiter der Musik- und als Ehrengast in der Villa Massimo bei 2007-2008 in Kunstschule Region Freudenstadt e.V. Rom. Während seines Aufenthaltes in den wohlver- Italien hat Theo Brandmüller mehrere dienten Ru- HFM-Professor Gustav Rivinius gas- Auftragskompositionen fertig gestellt, hestand ver- tierte Ende Juni als Solist der Ham- darunter ein Klarinetten-Quintett, abschiedet . burger Camerata in einem viel be- das im Februar 2008 anlässlich seines Die gebürtige achteten Konzert unter der Leitung 60. Geburtstages von dem berühmten Meiningerin von HFM-Emeritus Max Pommer. Prof. Renate Stoll Zu Rivinius’ Interpretation von Oth- Minguet-Quartett (u.a. mit Eduard übersiedelte mar Schoecks „Konzert für Violon- Brunner, Klarinette) aufgeführt wird. 1978 in die Bundesrepublik. In der ehemaligen DDR hatte sie sich bereits cello und Streicher“ op. 61 kommen- tierte „Die Welt“: „Die traumschöne Der HFM-Lehrbeauftragte Stefan als Konzertsängerin einen Namen ge- Versponnenheit dieser geläuterten Jenzer wurde bei der diesjährigen Ge- macht und zahlreiche Rundfunk- und Romantik ist edler kaum zu erfassen. neralversammlung des BZVS in der Schallplattenaufnahmen eingespielt. Sein Musizieren im rechten Maß folgt Europäischen Akademie Otzenhau-

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DIE Hochschule gratuliert

Prof. Andreas Göpfert hat im August dieses Jahres seinen 60. Geburtstag gefeiert. Der gebürtige Dresdener ist seit 1996 Inhaber des Lehrstuhles für Chorleitung an der HFM und leitet den Hochschul- und Kammerchor. Zu Ehren des Jubilars strahlte Deutschland- radio Kultur am 27.08.2007 eine halbstün- dige Sendung aus. Sie the- m a t i s i e r t e Prof. Andreas Göpfert vor w ie gend seine langjäh- rige Zusammenarbeit mit den Hallen- ser Madrigalisten. Die Leiterin der öffentlichen Musikbücherei,Bettina Meininger, ist von der Landesregierung für ihr 25-jähriges Dienstjubiläum ausgezeichnet worden. Die ausgebildete Musikpädagogin hat nach einer Tätigkeit für die Kreismusikschule St. Wendel 1988 ihre Stelle an der HFM angetreten. Die allseits beliebte Kollegin Inge Kessler, seit 1991 in der akademischen Selbstverwal- tung der HFM Impressum: alla breve – Magazin der Hochschule für Musik Saar als kompe- Herausgeber / V.i.S.d.P.: tente und Prof. Thomas Duis e n g a g i e r t e Rektor der Hochschule Ansprechpart- für Musik Saar nerin für die Hochschule für Musik Saar Studierenden Bismarckstraße 1 tätig, feierte 66111 Saarbrücken Anfang Okto- Tel.: 0681/967310 ber ihren 50. Fax: 0681/9673130 Geburtstag. web: www.hfm.saarland.de Inge Kessler Inge Kessler Redaktion: Thomas Wolter ist seit 2004 E-Mail: [email protected] auch Frauenbeauftragte der HFM. Gestaltung/Druckvorstufe: M & G • Medienagentur Mit den Gedanken ist es wie mit den Schmollerstraße 31 66111 Saarbrücken Melodien, es gibt die kurzen, geringen www.musikundgraphik.de - und die langen, schönen; die besten aber sind wie Kugelblitze und enthal- An allen an die Firma M & G gelieferten Text und Bilddaten liegen die Abdruckrechte ten die Welt im Ganzen. beim Herausgeber. Die Fa. M & G übernimmt daher im Zweifelsfalle keine Haftung für die Rechte Dritter.

Hugo von Hofmannsthal alla breve erscheint zu Beginn eines jeden Semesters. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Auflage: 2.000

Wintersemester 2007/2008

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Mit Prof. Dr. Herbert Schmolzi ver- fentlichungen belegen die Vielseitig- DIE Hochschule liert die Hochschule für Musik Saar keit und Erfüllung des Künstlers. Als eine ihrer profiliertesten Persönlich- Cembalist und Dirigent, aber auch als Trauert keiten. Herbert Schmolzi war einer Leiter des Kirchenchores Christkönig der maßgeblichen Wegbereiter un- in zahllosen Konzerten und Kammer- HFM-Gründungsrektor seres Hauses; unter seiner Leitung musikabenden, erfreute sich Hans Prof. Dr. Herbert Schmolzi wurden wichtige Schritte auf dem Lonnendonker großen Respekts und verstorben Weg vom Konservatorium traditio- Sympathie. nellen Zuschnitts zu einer modernen Hochschule mit internationalem For- Die Hochschule für Musik Saar ver- mat eingeleitet. Mit Trauer und Hoch- liert mit Prof. Hans Lonnendonker achtung nimmt die Hochschule Ab- eine herausragende Persönlichkeit und schied von einem außergewöhnlichen einen liebenswürdigen Menschen. Gestalter, Pädagogen und Menschen. Nachruf auf Georg ‚Schorsch’ Klein Zum Tod von (1948 - 2007) Prof. Hans Lonnendonker Im Alter von 59 Jahren verstarb im Juni Die Hochschule für Musik Saar trau- nach schwerer Krankheit der HFM- ert um Prof. Hans Lonnendonker Pförtner Georg Klein. „Schorsch“, wie (1920 - 2007). Prof. Hans Lonnen- der allseits beliebte und stets zuver- donker lehrte von 1949 bis 1984 an lässige Kollege von allen Angehörigen der Hochschule für Musik Saar. Sein Engagement als Fach- und Studien- bereichsleiter wie auch die Tätigkeit als Prorektor haben erheblich zur Prof. Dr. Herbert Schmolzi Entwicklung und Strukturierung des Hauses beigetragen. Seine pädago- Im Alter von 86 Jahren verstarb im gische und künstlerische Kompetenz August dieses Jahres der Gründungs- verhalf vielen Studierenden seiner rektor der Hochschule, Prof. Dr. Her- Klasse zu viel versprechenden Karri- bert Schmolzi. eren. Seine Tätigkeit im Saar-Sänger- bund, beim Saarländischen Rundfunk, Nach einem Studium in Köln und sein besonderes Engagement für die Saarbrücken unterrichtete Prof. Dr. Kirchenmusik und zahlreiche Veröf- Schmolzi ab 1947 die Fächer Musik- theorie und Musikgeschichte an dem damaligen Musik-Konservatorium. 1952 wurde unter seiner Leitung das Institut für Schulmusik an der Hoch- schule eingerichtet. Georg „Schorsch“ Klein Von 1961 bis 1970 stand Herbert Schmolzi der Musikhochschule als des Hauses genannt wurde, war ein Direktor vor. Von 1970 bis 1974 leitete Original der Hochschule. Nach einer er sie als Rektor, nachdem die Hoch- vorherigen Tätigkeit an der Pforte des schule infolge seiner Bestrebungen Saarländischen Rundfunks ist Georg den Status der Selbstverwaltung er- Klein 1991 in die Dienste der Hoch- langte und in die Rektorenkonferenz schule eingetreten. der deutschen Musikhochschulen auf- Der Mann mit der Löwenmähne und genommen wurde. Unter Schmolzis dem mächtigen Rauschebart, Relikt Ägide erfolgten auch der Neubau und seiner Vergangenheit als Rock-Drum- die Einrichtung des heutigen Stamm- mer, war aufgrund seiner Hilfsbereit- hauses der HFM in der Saarbrücker schaft und Warmherzigkeit vor allem Innenstadt. Prof. Hans Lonnendonker bei den Studierenden der HFM sehr beliebt.

Wintersemester 2007/2008 allaBreve_A4:allaBreve_A4 31.07.2007 11:51 Uhr Seite 1

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