Berner Oberland 2
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Geografische Bildpräsentationen © swissfaces H. Gerber, Basel GESICHTER DER SCHWEIZ BernerBerner OberlandOberland 22 Brienzer-Brienzer- undund Thunersee,Thunersee, LütschinentälerLütschinentäler undund dasdas ZulgtalZulgtal vomvom GrünenbergpassGrünenbergpass nachnach SteffisburgSteffisburg Vom Brienzer Rothorn bis nach Thun EINEEINE GEOGRAFISCHEGEOGRAFISCHE BILDPRÄSENTATIONBILDPRÄSENTATION Lehrmittel : Schulkarte Schweiz (alle unterstrichenen Namen sind auf der Schulkarte zu finden) © swissfaces, April 2014 Geographie in der Schweiz (Bern) S. 147 oben und unten links, S. 150 und 151, S. 164 - 167 aktualisiert September 2014 2 Axalp Brienz Brienz Der mittlere Teil des Berner Oberlands besteht aus den grossen Seen, dem Brienzer- und Thunersee und den Lütschinentälern mit dem Jung- fraugebiet. Dies ist der zentrale und spektakulärste Teil der Berner Alpen. Wir nähern uns unserem Gebiet von Osten her. Vom Wilerhorn, dem östlichsten Eckpunkt der Brienzer Rothorn-Kette, sehen wir die Axalp (Gemeinde Brienz), den ganzen Brienzersee und das Brien- zer Rothorn. Es ist einer der eindrücklichsten Aussichtspunkte der Schweiz und wie der Pilatus durch zwei Bergbahnen erschlossen. 4 Das 2350 m hohe Brienzer Rothorn ist der höchste Gipfel einer Kreidekalkkette, die nördlich des Brienzersees verläuft. Diese Kette ist ein Teil einer riesigen Zone von Kreidekalk, die bei den Diablerets im Kanton Waadt beginnt und bis zum Säntis im Kanton Appenzell reicht. Von Brienz, rechts im Bild, bis zur Gipfelstation überwindet die Brienz Rothorn - Bahn einen Höhenunterschied von 1678 m. Auf der Nordsei- te führt eine Luftseilbahn von Sörenberg im Kanton Luzern her auf das Brienzer Rothorn. Diese ist das ganze Jahr über in Betrieb. 5 1892 wurde die Brienz - Rothorn - Bahn eröffnet, musste aber den Betrieb von 1914 bis 1931 wieder einstellen, weil der Erste Weltkrieg und finanzielle Schwierigkeiten dazwischen kamen. Seit 1931 ist sie wieder in Betrieb; sie ist die einzige Bergbahn der Schweiz, die nicht elek- trisch betrieben wird. Drei Dampflokomotiven werden mit Kohle befeuert, vier mit Öl und weitere drei sind mit Dieselmotoren betrie- ben und vorwiegend für Materialtransporte verwendet. Wegen Lawinen ist die Bahn von Ende Oktober bis Mitte Mai eingestellt. 6 Wetterhorn Schreckhorn Fiescherhörner Eiger, Mönch, Jungfrau Lauterbrunner Finsteraarhorn Breithorn Schwarzhorn Faulhorn Axalp Ballenberg Vom Brienzer Rothorn aus sehen wir einen grossen Teil der zentralen Berner Alpen. Davor liegt die Schwarzhorn - Faulhorn - Kette. Direkt gegen- über ist die Axalp und das tief eingeschnittene Tal des Giessbachs zu sehen. Sein Wasser kommt vom Schwarzhorn und vom Faulhorn herun- ter und mündet mit der eindrücklichen Kaskade der Giessbachfälle in den Brienzersee. Die Axalp und das Tal des Giessbachs gehören zur Gemeinde Brienz. Weil diese Gegend schon in der Präsentation „Berner Oberland 1“ gezeigt wurde, wenden wir uns weiter nach Westen. 7 Niesen Augstmatthorn Saxettal Wilderswil InterlakenInterlaken Ringgenberg Bönigen Lawinenschutzwald IseltwaldIseltwald Niederried Oberried Ebligen Brienz Der knapp 30 km2 grosse Brienzersee ist der tiefste See nördlich der Alpen. Seine grösste Tiefe zwischen Iseltwald und Niederriet beträgt 260 m. Am Ende der Eiszeit waren der Brienzer- und der Thunersee zusammen ein einziger See, der von Meiringen bis nach Thun reichte und 50 km lang war. Zum Vergleich : Der Lago Maggiore südlich der Alpen ist 62 km lang und 372 m tief. Wir werden jetzt dem rechten Seeufer ent- lang unter dem Schutzwald nach Interlaken fahren und dazwischen einen Abstecher auf die linke Seeseite nach Iseltwald machen. 8 Von Brienz aus kann man auf verschiedenen Routen westwärts fahren : 1. Mit dem Schiff. 2. Mit der Zentralbahn (sie fährt von Luzern über den Brünigpass bis nach Interlaken). 3. Auf der Autostrasse über dem südlichen Seeufer von Meiringen nach Interlaken. 4. Auf der Kantonsstrasse dem nördlichen Seeufer entlang. Dort kann man auch mit dem Velo fahren, diese ist jetzt also meine Route. 9 Der erste Abschnitt der Kantonsstrasse führt dem Seeufer entlang bis zum Weiler Ebligen. Er gehört bereits zur Gemeinde Oberried, war aber bis 1914 eine eigene Gemeinde und hatte bis 1972 eine eigene Schule. Die grösste Einwohnerzahl betrug im Jahr 1850 115, dann sank sie stetig. Kurz vor Oberried führt die Strasse leicht aufwärts und führt bis nach Interlaken fast nie mehr dem Seeufer entlang. Das Dorf Oberried ist 1,4 km lang mit einem Zentrum unterhalb der Kirche. Der grosse Wald schützt die Verkehrslinien und die Dörfer vor Lawinen und Steinschlag. 10 Die Lütschine ist hier die Gemeindegrenze zwischen Gsteigwiler und Wilderswil. Das Gasthaus Steinbock steht bei der Brücke und unterhalb der Kirche. Es besteht schon seit dem 14. Jahrhundert, das heutige Gebäude ist mit der Jahreszahl 1797 angeschrieben. ImIm AugustAugust 20052005 führteführte diedie Lütschine mehr als siebenmal so viel Wasser wie auf diesem Bild ! Weil die Lütschine hier besonders schmal ist, steht schon seit 1379 in Gsteig eine gedeckte Holzbrücke. Nach dem gewaltigen Hochwasser im August 2005 wurde sie zur Hubbrücke umgebaut – bei Spitzenhochwassern kann jetzt die ganze Brücke angehoben werden. 40 Unmittelbar über der Holzbrücke steht die reformierte Kirche Gsteig. Sie ist die Kirche für Gsteigwiler und für Wilderswil. Die Kirche gehörte bis zur Reformation dem Augustinerkloster Interlaken. 1528 wurde diese Gegend von Bern aus zwangsreformiert, damit wurde das Gottes- haus zu einer reformierten Kirche für Interlaken, Matten, Wilderswil, Gsteigwiler, Saxeten, Iseltwald, Bönigen und Zweilütschinen. 41 Hier sehen wir die Kirche von Gsteig von der Ostseite, vom Friedhof her. Sie steht etwa sieben Meter über der Talebene und damit ausserhalb der Überschwemmungszone. 42 Die Kirche St. Michael in Gsteig bei Wilderswil steht seit dem 12. Jahrhundert. Sie ist für die damalige Zeit sehr gross, weil die Kirchgemeinde ein sehr grosses Gebiet umfasste (von Iseltwald bis Saxeten sind es 13 km, von Interlaken bis Lauterbrunnen 11 km Luftlinie). Bei der letzten Renovation 1975 wurden die Wandmalereien restauriert, die aus vier Jahrhunderten stammen (14. bis 17. Jahrhundert). 43 Wir sind hier am Bahnhof Wilderswil, nur 350 Meter von der Kirche Gsteig entfernt. Hier halten die Züge der Berner Oberland Bahnen, die von Interlaken Ost nach Grindelwald oder Lauterbrunnen und weiter auf die Kleine Scheidegg fahren. Hier beginnt auch die Zahnradbahn auf die Schynige Platte, die hauptsächlich durch die Gemeinde Gsteigwiler fährt. Dabei überwindet sie einen Höhenunterschied von 1384 Metern. Die Bahn wurde 1893 eröffnet, seit 1914 fährt sie elektrisch – leider nur im Sommer. 44 Sigriswiler Rothorn Gemmenalphorn Niederhorn Sieben Hengste Beatenberg Schynige Platte Bergstation Unterseen Wilderswil Lütschine Aufnahme vom Männlichen aus Die Schynige Platte ist der westliche Abschluss der Schwarzhorn – Faulhornkette, die sich von Meiringen nach Wilderswil erstreckt und durchwegs über 2000 m Höhe verläuft. Zu dieser Kette gehören einige schwer zugängliche Alpgebiete; die Nordseite ist verkarstet. Sie besteht im Norden aus Kreidekalk und jüngerem Jurakalk, im Süden aus Kalk, des Mittleren Juras, der weniger stark verkarstet. Die Ketten im Hintergrund bestehen aus Flysch gegen Süden und weiter nördlich aus dem stark verkarsteten Schrattenkalk. 45 Mit bis zu 25% Steigung kämpft sich die Bahn aufwärts. Für die 7,26 km lange Strecke braucht sie 52 Minuten. Auf der Alp Breitlauenen wird die Fahrt kurz unterbrochen. Dort kann man ein- oder aussteigen. Je höher man kommt, desto weiter wird die Sicht über grosse Teile des Berner Oberlands. Hier sehen wir tief ins Lauterbrunnental hinein. Es ist der 1. September 2006, ein herrlicher Tag ! 46 Das Ziel ist erreicht ! Schwer hat die alte Dame, die He 2/2 63, gekämpft. Sie ist eine der jüngsten Lokomotiven der Schynige Platte - Bahn. Das Baujahr : 1912, also eine noch frische Seniorin. Die älteste wurde 1891 in Betrieb genommen – und sie fährt immer noch ! Das war noch Qualität in jenen alten Tagen. Heute erreichen nicht einmal Atomkraftwerke solch ein respektables Alter. 47 Sägisse Winteregg 2573 m Wellhorn Wetterhorn Rosenhorn Wie bei anderen Bergbahnen fährt auch die Schynige Platte Bahn nicht ganz auf den Gipfel. Wer von der Bergstation ganz nach oben will, muss noch etwa 110 m steigen. Dann aber bekommt er einen Rundblick, der seinesgleichen sucht. Natürlich gibt es nicht weit von der Bergstation ein Berghotel, das während der Bahnsaison (Etwa Anfang Juni bis eine Woche nach den Herbstferien) geöffnet ist. In der Nähe der Bahnstation ist ein wunderschöner Alpengarten mit etwa 600 blühenden Alpenpflanzen. 48 Die Schynige Platte Niesen Stockhorn Sieben Hengste Hohgant Schrattenfluh Brienzer Rothorn Es gibt nicht viele Aussichtspunkte, von denen aus fast der ganze Thunersee und der Brienzersee so gut zu sehen sind. Nach Norden fällt das Gelände in einen tiefen Erosionstrichter und weiter nach Bönigen ab. In der Ebene ist das ganze Bödeli zwischen den Seen ausgebreitet. Unterseen, Interlaken, Matten, Bönigen und Ringgenberg liegen unter uns, und der ganze Harder-, Rieder- und Brienzergrat mit den dahinter stehenden Schrattenkalk-Riesen, den Sieben Hengsten, dem Hohgant und der Schrattenfluh erheben sich vor uns. Eiger Mönch Jungfrau Finster- Lauterbrunner Laucherhorn Winteregg Wetterhorn Schreckhorn aarhorn Breithorn Rosenhorn Sägesse Wellhorn Axalphorn Männlichen Im Süden sehen wir in der Tiefe die beiden Lütschinentäler, die nach Grindelwald und nach Lauterbrunnen führen. Dazwischen