Stephan Von Wiese Heinrich George, Der Kraftprotz Und Bühnen-Titan Der 1920Er Jahre, Als Mythische Figur

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Stephan Von Wiese Heinrich George, Der Kraftprotz Und Bühnen-Titan Der 1920Er Jahre, Als Mythische Figur Stephan von Wiese Heinrich George, der Kraftprotz und Bühnen-Titan der 1920er Jahre, als mythische Figur Der künstlerische Feuerkopf Gert H. Wollheim malt den nach seinem Auftritt im kabarettistischen Boulevardtheater „Der krumme Spiegel“ noch erschöpften, leicht verschwitzten, im Habitus bürgerlich herausgeputzten Charakterdarsteller Heinrich George im Berliner Tauentzienpalast: Mit solchen Konstellationen des Zusammen- treffens der verschiedensten Akteure war die Weimarer Republik ein goldenes Zeit- alter für Kunst und gesellschaftlichen Aufbruch. Man ging sich nicht aus dem Weg, jeder traf jeden, jeder versuchte sich in allem. Das George-Gemälde von Wollheim ist ein herausragendes Beispiel für die damalige Konvergenz von Kunst- und Theater- geschichte, ein Beispiel für unerschöpfliches Rollenspiel. Otto Dix malte die stämmige Figur des schnauzbärtigen Hein- rich George vier Jahre später, 1932, als den baltendeutschen Schiffs- lotsen Terje Wiggen im Ufa-Spielfilmdrama „Das Meer ruft“, frei nach Ibsen, und zeigt ihn hier in altmeisterlichem Stil in Öljacke. Mit stechen- dem Blick mustert er mit seinen wasserblauen Augen den Betrachter (Löffler 1932/5, Kunstmuseum Stuttgart) – es handelt sich also nicht, wie manchmal irrtümlich behauptet, um die Rolle des Franz Biber- kopf; Berta Drews hat dies in ihren Erinnerungen bezeugt. Max Beckmann schließlich, der das dritte herausragende Por- trät lieferte, folgte George 1935 in den familiären Umkreis: An sei- nem Wohnsitz Am Kleinen Wannsee studiert der Schauspieler, umgeben von der Ehefrau Berta Drews, dem Sohn Jan, der soufflie- renden Kollegin Lolle Habecker und von der schwarzen Dogge Fellow II, mit dramatischer Geste seine Hauptrolle in Schillers „Wallenstein“ für das Große Schauspielhaus am Gendarmenmarkt ein (Familien- bild Heinrich George, 1935, Göpel 416, Neue Nationalgalerie Berlin). „Geh voran, alter Cow-boy/Geh voran---“ hat Beckmann im August desselben Jahres dann eine Postkarte an den Schauspieler aus Zandvoort unterschrieben: Max Beckmann hatte Heinrich George schon um 1923 in Frankfurt kennengerlernt und zusammen mit der Schauspielerin Elisabeth Bergner im Doppelporträt skizziert (von Wiese 525). Nach Kriegsdienst und Zusammenbruch hatte George Otto Dix: „Bildnis des Schauspielers Heinrich George“. 1932. Mischtechnik auf Holz. 1917 in Dresden bei der Uraufführung von Kokoschkas „Hiob“ debütiert. Theater Löffler 1932/5. Kunstmuseum Stuttgart und Malerei bildeten damals eine enge Community. Schade nur, dass die drei Gemälde nie zusammen gezeigt wurden. Gert H. Wollheim war ein großer Außenseiter der deutschen Kunstszene in der Weimarer Republik, der sich jeder Etikettierung entzog. Künstlerisch war er eng verbunden mit Max Ernst, Otto Dix und George Grosz; ein Nachdadaist. In seinem Ideenreichtum und seiner Experimentierfreude war er ein „feuerspeien- der Berg“, wie ihn die Dichterin Else Lasker-Schüler im lebhaften Briefwechsel von 1932/33 freundschaftlich nannte. Aufgewachsen als Sohn einer reichen Ber- liner Fabrikantenfamilie, ausgebildet an der Großherzoglichen Sächsischen Schule Heinrich George, um 1928. Foto: Ufa, Berlin 79 78 für bildende Kunst in Weimar in der Malklasse von Albin Egger-Lienz – dort traf er bildnis im Smoking“ von 1928 verglichen: Die Künstler empfanden sich nun in Weimar auf den engen Freund Otto Pankok –, erlitt der Künstler als Frontsoldat im Ersten als Stützen der Gesellschaft. Das Modische und das Mythische verbanden sich. Weltkrieg 1917 eine schwere Bauchschussverletzung. Diese tiefe Wunde bestimmte Daneben stand in Wollheims Berliner Werk ein merkwürdiges Amalgam figurativer als Urerfahrung sein folgendes Leben, begründete sein Landschaften auf wässrig-feuchtem Grund, wie das 1937 als „entartet“ beschlag - ständiges künstlerisches und gesellschaftliches Engage- nahmte, dann verschollene Gemälde „Feuchtwarmes Felsensanssouci“. Die Rezeption ment. Das deklamatorische Anti-Kriegsbild „Der Schrei“, Wollheims wurde durch den großen Verlust an Bildern überhaupt stark erschwert – das der Galerist Alfred Flechtheim ablehnte, eine Inku- über die Hälfte des Werks ist verschollen, verbrannt, gestohlen. nabel des Spätexpressionismus, war auch ein psychischer In den Berliner Künstlerkreisen lernte Wollheim schließlich auch die russische Akt der inneren Befreiung: Wollheim im Interview 1971: Tänzerin Tatjana Barbakoff kennen, die ihn immer wieder zu neuen Werken inspi - „Plötzlich stieg wieder der Krieg gewaltig hoch, aus dem rierte. Ein Porträt Wollheims von seiner Muse mit dem markanten Antlitz hat sich im Nichts. Und dann musste ich erst einmal mein großes Bild Israel Museum in Jerusalem erhalten. Jan George vermutet, dass ein gemeinsamer malen.“ Die Mitteltafel zeigt den sterbenden Verwunde- Auftritt von Heinrich George und Tatjana Barbakoff im Cabaret im Tauentzienpalast ten, „wie er sein letztes Leid rausbrüllt“, der verlorene äußerer Anstoß zu dem George-Porträt war. Einige Details der Entste- linke Flügel, wie er zusammenbricht, die ebenfalls verlo- hungsgeschichte sind durch ein Wollheim-Interview von Klaus und Jutta rene rechte Tafel hält fest, „wie er einfach rumgekugelt ist Osterhof von 1971 bekannt. Wollheim hat damals berichtet: „Und dann und auf dem Boden lag“. kamen die Schauspieler. Heinrich George, in tiefer Nacht nach der Vor- 1920 kam Wollheim also in die Akademiestadt Düssel- stellung, erschien mit Sektflaschen bewaffnet, stellte sich hin und wurde dorf und hat die bis dahin eher besinnliche rheinische lebensgroß gemalt.“ Wollheim zeigt George noch ganz ergriffen vom Provinzhauptstadt mehrfach in hellen Aufruhr versetzt. Auftritt, voll innerer Bewegtheit. Der schwarze Anzug scheint in Wollheim wurde immer wieder Tagesgespräch. In den geschwungenen bewegten Formen wie aufgewühlt. Der Schauspieler ist Jahren 1920 bis 1925 hat er in der rheinischen Metropole frontal dargestellt, aber aus der Mitte des Bildes herausgerückt, er ver- viel bewegt und verändert. Es war dies die legendäre Zeit gräbt die Hände in den Taschen. Der Hintergrund blaugrau, als stünde des „Jungen Rheinlands“, die von einem ganzen Kreis von der Schauspieler vor einer Wand. Der nach innen gerichtete Blick geht berühmten und weniger berühmten Künstlern sowie am Betrachter vorbei. Freunden und Sympathisanten mitgetragen wurde. Woll- 1923 gründete George zusammen mit Alexander Granach das un- heim aber war unbezweifelter Kopf und Chefideologe. abhängige Schauspieler-Theater in Berlin, spielte unter Erwin Piscator Stützpunkt der jungen engagierten Künstler war eine an der Volksbühne. Von 1923 bis 1934 war er Ensemblemitglied am Preu- unkonventionelle Galerie in der Düsseldorfer Altstadt. Die ßischen Staatstheater, gewann großes Renommee durch seine Helden- Kunsthändlerin Johanna Ey, volkstümlich Mutter Ey und Charakterdarstellungen. Seit Fritz Langs Metropolis, dem Stumm- genannt, stellte mit ihren Räumlichkeiten am Hindenburg- film von 1927, übernahm er außerdem zahlreiche größere Filmrollen, wall das Zentrum für die Logistik der Künstlergruppe. Hier auch in der NS-Zeit blieb er populäres Leinwandidol. Heinrich George saß die Redaktion der gleichnamigen Zeitschrift, von hier starb 1946 in Oranienburg-Sachsenhausen im Lager der Sowjetarmee. In Los 29 aus wurden eine aufsehenerregende Erste Internationaler den Nachkriegsjahren hing das Wollheim-Porträt von Heinrich George Kunstausstellung 1922 im Warenhaus Tietz und der Kongress der Union internatio- lange Zeit als Dauerleihgabe im West-Berliner Schiller-Theater, dessen naler Künstler organisiert. Diese frühe, turbulente Zeit wird durch anarchische Intendant er von 1938 bis 1944 gewesen ist. Damals bot er zahlreichen Bildkompositionen wie das symbolgeladene weibliche Selbstbildnis „Der Golem“ regimekritischen Künstlern ein Engagement. repräsentiert. Wollheim zeigt sich hier sowohl als mächtiger Kunst-Usurpator wie Auch Wollheim hatte eine dramatische Ader, war dem Theater und als Zielscheibe des Hasses. dem Film stets verbunden. Er verfasste das fantastisch-realistische Man kann von Moritaten- und von Bänkelsängerton sprechen. Diese Theaterstück „Der Staatsanwalt“ mit heftigen Angriffen gegen die Justiz, bedrängende, spukhafte Seite der Weltsicht teilen viele seiner Zeichnungen und deren Todesurteile als Verbrechen gebrandmarkt werden. Das Stück Bilder dieser Zeit, es sind fantastische visionäre Darstellungen, die die Schatten- wurde publiziert und in Düsseldorf uraufgeführt. Ein weiteres Theater- seite der menschlichen Sozietät zeigen und eigenwillig ausmalen und mit sarkas- stück, „Das Kaiserliche Theaterstück“, befindet sich als Manuskript in tischem Humor interpretieren. Es war dies auch die Zeit von „Dreigroschenoper“ seinem in Berlin bewahrten Nachlass. und Mackie-Messer-Song, das Erhabene nahm Zuflucht beim Banalen. Wollheim hat zu Beginn der NS-Zeit Deutschland zusammen mit Mit dem berühmten Bild „Abschied von Düsseldorf“, das den Künstler als Tatjana Barbakoff verlassen, lebte ab 1933 als Emigrant in Paris. 1940 Dandy im Frack zeigt, dessen Weggang beweint wird, verabschiedete sich Wollheim wurde er als Arbeitssoldat in das Lager Gurs in Frankreich eingewiesen, aus dem frühen Bohemien-Kreis. Nach Berlin zurückgekehrt, war er hier (1925– 1941 kam er ins Lager Septfonds (Tarn et Garonne), wo er bis August 1942 1933) nun auch mit den nach vorn drängenden neu etablierten Kräften verbun- interniert blieb: „Septfonds war eine Todesfalle“ (Wollheim). 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