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001_hbs_ed200_Titel.qxp:Edition U 1+4 13.09.2007 11:19 Uhr Seite 1 200 200 200 www.boeckler.de Europa und Globalisierung Die deutsche Heeresindustrie ist technologisch führend in Europa. Als Reaktion auf die veränderte sicherheitspolitische Lage und die edition veränderten Anforderungen an die Bundeswehr, sind die Industrieunternehmen jedoch gezwungen, ihre Fähigkeiten durch neue Architekturen, veränderte Komponenten und neue Software anzupassen und stärkeres Gewicht auf modulare Bauweise zu legen. Bei der Neu strukturierung dieses Sektors im europäischen Kontext ergibt sich für die Bundesregierung aufgrund der deut- schen Technologieführung eine besondere Verantwortung. Dabei sollte die auf jahrelanger Erfahrung beruhende Erkenntnis berücksichtigt werden, dass sich einseitige Opfer auf dem euro- päischen Altar nicht lohnen. Die Bundesregierung wird nicht umhin können, auch ihrerseits die nationalen Interessen im westeuropäischen Konsolidierungsprozess dieser strategischen Branche zu definieren und angemessen zur Geltung zu bringen. Sollte dies nicht möglich sein, wäre die bisherige Fixierung auf westeuropäische Kooperationsprojekte kritisch zu überprüfen und nach Alternativen in und außerhalb Europas zu suchen. Hartmut Küchle Die deutsche Landsystemindustrie kann nur begehrter Kooperationspartner und Nukleus einer internationalen Neustrukturierung werden, wenn sie ihre komparativen Stärken Die deutsche bewahrt und einen „Lead System Integrator“ herausbildet. Vorgeschlagen wird hier eine aktive Clusterpolitik, bei der eine Heeresindustrie Verzahnung von Industrie, Forschung und Politik erfolgt, die über eine bloße Konzentration von Industriefähigkeiten hinausgeht. in Europa Die deutsche Heeresindustrie in Europa Hartmut Küchle ISBN 978-3-86593-080-4 € 18,00 edition#200_7.0_Korr 4.qxd:edition#200_5.0.qxd 13.09.2007 10:55 Uhr Seite 1 Hartmut Küchle Die deutsche Heeresindustrie in Europa Perspektiven internationaler Kooperationen und industriepolitischer Nachholbedarf edition#200_7.0_Korr 4.qxd:edition#200_5.0.qxd 13.09.2007 10:55 Uhr Seite 2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 edition#200_7.0_Korr 4.qxd:edition#200_5.0.qxd 13.09.2007 10:55 Uhr Seite 3 edition 200 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Hartmut Küchle 20 Die deutsche 21 22 Heeresindustrie in Europa 23 Perspektiven internationaler Kooperationen 24 und industriepolitischer Nachholbedarf 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 edition#200_7.0_Korr 4.qxd:edition#200_5.0.qxd 13.09.2007 10:55 Uhr Seite 4 1 edition der Hans-Böckler-Stiftung 200 2 3 4 5 Hartmut Küchle, Dr. rer. pol., wurde 1944 im Sudetenland geboren. Nach dem 6 Studium der Volkswirtschaftslehre in Tübingen arbeitete er von 1973 bis 1998 am Wirt- schafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut des DGB (WSI) auf dem Gebiet Konjunk- 7 turforschung und Außenwirtschaft. Als Projektleiter am Internationalen Konversions- 8 zentrum Bonn (BICC) beschäftigt er sich seither mit der Restrukturierung der 9 europäischen Verteidigungsindustrien und ist Mitglied im Arbeitskreis Wehrtechnik 10 und Arbeitsplätze in der IG Metall. 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 © Copyright 2007 by Hans-Böckler-Stiftung 28 Hans-Böckler-Straße 39, 40476 Düsseldorf 29 Produktion: Setzkasten GmbH, Düsseldorf 30 Printed in Germany 2007 31 ISBN: 978-3-86593-080-4 32 Bestellnummer: 13200 33 34 Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die des öffentlichen Vortrages, 35 der Rundfunksendung, der Fernsehausstrahlung, 36 der fotomechanischen Wiedergabe, auch einzelner Teile. edition#200_7.0_Korr 4.qxd:edition#200_5.0.qxd 13.09.2007 10:56 Uhr Seite 5 Inhaltsverzeichnis 1 2 3 4 Vorwort 7 5 6 1 Relevanz rüstungsindustrieller Kapazitäten und 7 Abgrenzung der Heeresindustrie 9 8 9 2 Die besondere Problemlage der deutschen 10 Heeresindustrie 13 11 12 3 Die führenden Unternehmen 23 13 3.1. Panzerbau 23 14 3.2. Waffen- und Munitionsindustrie 27 15 3.3. Sonstige 30 16 3.3.1. Schutzsysteme 30 17 3.3.2. Transport- und Unterstützungsfahrzeuge 30 18 3.3.3. Brückenbauer 31 19 3.4. Konkurrenzmärkte in Westeuropa 31 20 3.5. Kapitalverflechtungen im Überblick 34 21 3.6. Osteuropäische Unternehmen 37 22 23 4 Neue Herausforderungen 43 24 4.1. Neue Aufgaben und Fähigkeiten der Bundeswehr 43 25 4.2. Neue Anforderungen an die Industrie 50 26 27 5 Alternative Entwicklungspfade 59 28 5.1. Status quo 59 29 5.2. Transatlantische Kooperation 63 30 5.3. Europäische Neustrukturierung 71 31 5.3.1. Duplikation und Einsparpotenziale 72 32 5.3.2. Ein neuer Kooperationsansatz der EDA 79 33 5.3.3. Politische Bemühungen um einen 34 gemeinsamen Beschaffungsmarkt 89 35 5.3.4. Westeuropäische Konsolidierung 96 36 5 edition#200_7.0_Korr 4.qxd:edition#200_5.0.qxd 13.09.2007 10:56 Uhr Seite 6 1 5.3.4.1. National dominierte Konsolidierung 96 2 5.3.4.2. Konsolidierung nach Fähigkeiten 103 3 5.3.5. Kooperation mit Osteuropa und neuen EU-Mitgliedern 105 4 5.3.5.1. Ostmitteleuropäische Beitrittsländer 106 5 5.3.5.2. Russland 108 6 5.3.5.3. Ukraine 110 7 5.4. Stärkung des nationalen Standorts 115 8 5.4.1. Fusionen 116 9 5.4.2. Vorteile der Clusterbildung 119 10 5.4.3. Landsektorspezifisches Industrie- und Forschungscluster 121 11 5.4.4. Fazit 124 12 13 6 Industriepolitische Erfordernisse 127 14 15 Literatur 139 16 17 Gesprächspartner 145 18 19 Mitglieder des Projektbeirats 148 20 21 Selbstdarstellung der Hans-Böckler-Stiftung 153 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 6 edition#200_7.0_Korr 4.qxd:edition#200_5.0.qxd 13.09.2007 10:56 Uhr Seite 7 Vorwort 1 2 3 Das Internationale Konversionszentrum Bonn (BICC) beschäftigt sich seit seiner 4 Gründung 1994 durch die nordrhein-westfälische Landesregierung u.a. auch mit 5 dem Schwerpunkt Rüstungsindustrie. Dabei stand zunächst – nach dem Ende des 6 Kalten Krieges – die Suche nach Konversionsmöglichkeiten und einer »Frie- 7 densdividende« im Vordergrund. Schon bald zeigte sich jedoch, dass die Liste der 8 gescheiterten Konversionsversuche länger ist als die der Erfolge. Konversion ist 9 – das wurde früher übersehen – zunächst mit einer Vernichtung von Kapital und 10 Arbeitsplätzen verbunden, bedarf darüber hinaus hoher Investitionen und ist äu- 11 ßerst risikoreich. Heute ist Konversion im Bereich der Verteidigungsindustrie je- 12 denfalls kein Thema mehr. Diejenigen Betriebe, die die schwierige Phase dras- 13 tisch gesunkener Beschaffungsaufträge überstanden haben, betrachten ihren 14 Geschäftsbereich als Kernkompetenz. Deshalb haben sich die Forschungsarbei- 15 ten des BICC notwendigerweise verlagert auf die Untersuchung der europäischen 16 Neustrukturierung dieses Sektors. 17 Die Hans-Böckler-Stiftung hat diese Untersuchungen – ganz gegen den main 18 stream – finanziell gefördert aus der Erkenntnis heraus, dass die wehrtechnischen 19 Betriebe einen High-Tech-Pool bilden, denen strategische Bedeutung für den Stand- 20 ort Deutschland, für die Beschäftigung und für die Mitgestaltung der Europäischen 21 Sicherheits- und Verteidigungspolitik zukommt. Dafür unser herzlicher Dank. 22 Unser Dank gilt auch den vielen, kompetenten Gesprächspartnern aus Politik, 23 Wirtschaft und Wissenschaft, die wesentlich zum Gelingen dieser Studie beige- 24 tragen haben. 25 Dank sei auch den Beiräten gesagt, die die Projektarbeit mit Rat und Tat be- 26 gleitet haben. 27 Profitiert hat der Autor auch von seiner Mitarbeit im Arbeitskreis »Wehrtech- 28 nik und Arbeitsplätze in der IG Metall«. Dieser bot nicht nur ein Diskussionsfo- 29 rum mit zahlreichen Betriebsräten, Unternehmern, Politikern, Publizisten, Wis- 30 senschaftlern und Offizieren, sondern auch den Zugang zur betrieblichen Praxis 31 der wehrtechnischen Unternehmen. 32 Ganz besonderer Dank gebührt aber Dr. Peter Schaaf, langjähriger Mitarbei- 33 ter der Abteilung Erster Vorsitzender der IG Metall und Leiter des genannten Ar- 34 beitskreises. Er hat diese Arbeit nicht nur initiiert, sondern darüber hinaus we- 35 sentliche Denkanstöße gegeben und wichtige Kontakte vermittelt und somit einen 36 7 edition#200_7.0_Korr 4.qxd:edition#200_5.0.qxd 13.09.2007 10:56 Uhr Seite 8 1 produktiven Einfluss auf den Fortgang der Studie genommen. Es war ein großer 2 Gewinn, mit ihm zusammen zu arbeiten. 3 Von dieser Unterstützung ermutigt, beabsichtigt das BICC, seine Forschungs- 4 arbeiten auf diesem Gebiet fortzusetzen. 5 6 Peter Croll Dr. Hartmut Küchle 7 Direktor des BICC Projektleiter am BICC 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 8 edition#200_7.0_Korr 4.qxd:edition#200_5.0.qxd 13.09.2007 10:56 Uhr Seite 9 1 Relevanz rüstungsindustrieller Kapazitäten 1 und Abgrenzung der Heeresindustrie 2 3 4 Die Notwendigkeit einer eigenen Rüstungsindustrie ergibt sich vor allem aus ihren 5 verteidigungspolitischen Funktionen. Streitkräfte müssen adäquat ausgerüstet wer- 6 den, was wiederum militärische Forschung und Technologie und Entwicklung, 7 Produktion, Wartung und Modernisierung der Rüstungsgüter unterschiedlichster 8 Ausprägung erfordert. Natürlich könnte militärische Ausrüstung auch vollständig 9 auf dem Weltmarkt bezogen werden. Für eigene nationale (bzw. europäische) In- 10 dustriekapazitäten, auf die die nationalen (bzw. europäischen) Streitkräfte jeder- 11 zeit gesicherten Zugang haben, sprechen jedoch mehrere Gründe: 12 Die konzeptionelle Weiterentwicklung der Streitkräfte – und damit auch die 13 mit diesem Instrumentarium verknüpften politischen Handlungsoptionen – wer- 14 den stark geprägt von der technologischen Entwicklung und damit der zukünftig 15 verfügbaren Ausrüstung. Hier rechtzeitig