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Ziele außerhalb des Zentrums Teurer Publikumsmagnet Ausflüge Tierpark

Wer mehr als nur ein Wochenende Hagenbeck in verbringt, sollte sich über die innerstädtischen Grenzen Alles begann mit sechs Seehunden auf hinausbewegen und eines der dem Spielbudenplatz (heute St. Pauli). folgenden Ziele ansteuern. 1848 hatte sie der Aal- und Störhändler Gottfried Claes von Finkenwerder Fischern als Beifang er- halten – und den Einfall, sie in einem Waschzuber auszustellen. Sein Jahre später am Spielbudenplatz gegründetes Tierhandelsgeschäft wurde 1866 vom ältesten Sohn, Carl Hagenbeck (1844– 1913), übernommen. Er baute das eins- tige Ein-Mann-Unternehmen mithilfe professioneller Tierfänger, die für Me- nagerien und Zirkusse auf Großwild- jagd gingen, zum weltweit größten Tierhandelshaus aus und verlegte es unter dem Namen „Carl Hagenbecks Thierpark“ an den Neuen Pferdemarkt, die heutige Schanze. Nach der Eröff- nung eines eigenen Zirkus (1887) ex- perimentierte Carl Hagenbeck als Ers- ter mit der „zahmen Dressur“ (= ge- waltfreie Dressur, die die natürlichen Reaktionen der Tiere berücksichtigt) und gitterlosen Gehegen, die er sich 1896 patentieren ließ. 1907 eröffnete er in Stellingen (heute Eimsbüttel) als Weltneuheit den ersten gitterfreien überhaupt, wo Tiere in Gehegen leben konnten, die ihrem natürlichen Le- Tierpark Hagenbeck, teurer bensraum nachempfunden waren – Publikumsmagnet, S. 194 und wo die Zuschauer eine freie Sicht Ohlsdorfer Friedhof,größter genossen. Parkfriedhof der Welt, S. 197 Auch heute noch ist der Tierpark Ha- Ausfl Willkomm Höft, Schiffs- genbeck eine Institution und so be- e begrüßungsstelle mit Folklore, kannt wie die Weltmetropole, in der er S. 198 steht. Auf 25 sehr publikumswirksam gestalteten Hektar Gesamtfläche – BallinStadt, multimedial und allein 8 Hektar groß sind die Freianla- erkenntnisreich, S. 199 gen – kann man auf insgesamt 7 km Konzentrationslager langen Wegen an „Klassikern“ wie Ele- Neuengamme, seit 2005 eine fanten, Zebras, Giraffen oder Raubtie- Gedenkstätte, S. 202 ren vorbeischlendern. Zum 100-jähri- Ausflüge ffffffffffffffffff , , € € KZ tum- 16 J.) – “ zu in- “ ,beidrei 5300330, € 16 J.) 21  – u erfährt man die Neuergamme NNNNNNNNNNNeNeNNNe ,Kinder(4 , die derzeitigen Universum

€ “ „ Menschen präsen- Ohlsdorfer Friedhof , Kinder (4 ! Das Tropen-Aquarium € “ € Übersicht aller Zootie- Kasten S. 196), bei denen Tierpark/Tiere „ . und eine € großen Völkerschauen NORD exotische Fütterungszeiten „ „ MITTE Ohlsdorfer Friedhof 195 , Familienkarte (2 Erw. + 2 Kinder) 60 € 16.30 Uhr, März bis Ende Juni bis 18 Uhr, , die sich in Hagenbecks BallinStadt – Juli bis Ende Aug.Okt. bis bis 19 18 Uhr, Uhr,bis an Sept. 13 Heiligabend Uhr. bis Das und Ende Tropen-Aquariummeer-Areal Silvester und schließen das 30 Eis- Min.ren vor Öffnungszeiten. den Erw. regulä- 20 15 bei drei Kindernkostet 70 extra, wobeimöglich sind: günstigere Erw. 30 Kombikarten Familienkarte (2 Erw. + 2 Kinder) 85 Online unter Kindern 98 meln: von derzur Afrikanischen Zwergziege. Geißelspinne bis Lokstedter Grenzstr. 2 (der zweiteGazellenkamp Eingang ist am nuröffnet), von U 2 Apr. Hagenbeckswww.hagenbeck.de. bis Tierpark, Ende Okt. Okt. bis ge- 9 Ende Febr. aktuellen re Tierbabys tens auf der Website einüber wenig die genauer formieren ( den Zoobesuchern derserzeit deutschen Kai- tiert wurden: ein Einfallgenbeck eines befreundeten mit Malers, Ha- weilweltweite der Tierhandel nichtgroßen Gewinne abwarf mehr die EIMS- BÜTTEL 2 mit Tierpark Hagenbeck mit knapp Märchenbahn , das 21 Mio. Euro auf Shetland-Ponys Streichelgehege ALTONA Tropen-Aquarium ). Eismeer-Areal Pony-Reiten € , bis 35 kg) und eine € Willkomm Höft (2 (2,50 große gen Jubiläum ent- stand ein beeindru- ckendes gekostet hat. Für die kleinen und kleinstengibt Besucher es u. a. ein Zwerg- und Owambo-ZiegenObst (frisches und Gemüse kannden), verfüttert wer- 14.300 TierenArten. Wer aus es besuchendafür möchte, annähernd etwa sollte zwei Stundennen 300 extra und einpla- bedenken,nicht dass Kinderwagen mitdürfen. hineingenommen Ein Besuchermagnetdas werden ist neu auch gestaltete, mehr als 8000 m Der letzte sich in Privatbesitz befinden- de und unter DenkmalschutzGroßzoo stehende der Republiksiebter wird Generation derzeit von in Bettina Friederike Hagenbeck und geführt. Ca.Euro kostet 41.000 die Unterhaltung derge Anla- täglich (!),Jahren manchmal sodass die Stadt in einspringen muss, sorgenvollen die genau weiß, was sieVorzeige-Tierpark an hat. ihrem Schade nur, dass mannug nicht ist, im mutig Tierpark ge- selbst oder wenigs- 196 Ausflüge

Hamburg im Kasten Hagenbecks Völkerschauen. Oder: Der Menschenzoo In Stadtgeschichten und selbst im Stadtlexikon liest man nur eingeschränkt oder überhaupt nichts davon, dass Carl Hagenbeck zwischen 1875 und 1913 auch Men- schen in 54 sog. Völkerschauen ausstellte und mit ihnen auf Europatournee gegan- gen ist, eine „Tradition“, die seine Söhne Heinrich und Lorenz bis 1931 fortführten. Der Hamburger Geschäftsmann wusste die Sensationslust der Bürger und ihren Wunsch nach Abgrenzung gegenüber anderen Völkern in großem Stil zu bündeln. In der Zeit von Kolonialismus und Karl-May-Bewunderung war man von der „eu- ropäischen Überlegenheit“ gegenüber „halbzivilisierten“ oder „unzivilisierten“ Ethnien überzeugt, was sich später auch andere Aussteller wie z. B. Ludwig Ruhe oder Carl und Heinrich Reiche zunutze machten. Die ausgestellten „Wilden“– meist waren es Afrikaner und (Südost-)Asiaten, aber auch Samen, , Feuer- länder und Indianer – wurden bisweilen unter falschen Versprechungen angewor- ben und für das lukrative Spektakel meist unanständig gering entlohnt. Dabei gab es auch Todesfälle unter den „lebenden Exponaten“: So starben 1880 acht Inuit, darunter auch Kinder, an Pocken, gegen die man sie nicht geimpft hatte. Obgleich sich Kommerzienrat Hagenbeck sehr besorgt zeigte, holte er bereits zwei Wochen später fünf Feuerländer, die ihrerseits an Schwindsucht, Masern und Lungenent- zündung starben. Dass die meisten der nach Hamburg transportierten Menschen vom Bahnhof bis zum Tierpark werbewirksam geleitet wurden, in Vorführungen brüllen und mit den Augen rollen mussten und es gerne gesehen war, wenn sie während ihrer „Gefangenschaft“ heirateten oder Kinder zur Welt brachten und ihre Körperlichkeit zur Schau stellten, verfestigte Klischees und Stereotypen, die später die Nationalsozialisten für ihre Propaganda gebrauchen konnten. Eine seltsame Ironie der Geschichte bleibt es, dass ausgerechnet sie diese Völker- schauen verboten, weil sie keinen Schwarzen auf einer Bühne sehen wollten Der bekannte Mediziner Rudolf Virchow vermaß einige Jahrzehnte zuvor sogar die von Hagenbeck ausgestellten „Exoten“, um die Entwicklungsgeschichte des Menschengeschlechts zu erklären. Immerhin wurden die hinter Zäunen, vor Kulissen, in Zirkussen und „Eingeboren- endörfern“ vorgeführten Menschen ärztlich betreut und nach Erfüllung des Kon- traktes häufig in ihre Heimatländer zurückgesandt. Dass Hagenbeck für solche Völkerschauen die Ehrenmitgliedschaft einer anthropologischen Gesellschaft an- getragen wurde (die er selbstverständlich auch annahm), sagt viel über die west- europäische Gesinnung im ausgehenden 19. Jh. aus. Zumal die Inszenierungen höchst profitabel für den Tierpark- und Zirkusdirektor waren: Eine Wild-West- Show mit Sioux aus South Dakota besuchten an die 1,1 Mio. zahlende Zuschauer. Zudem versorgte der unbedingte Unternehmer und „Menschenfreund“ (O-Ton Hagenbeck über Hagenbeck) die kaiserlichen Truppen während eines Kolonial- krieges mit 2000 Dromedaren. Joachim Ringelnatz kommentierte die Praktiken des Mannes, der sich gerne mit ei- nem Löwen abfotografieren ließ und dessen Südseemädchen er als Schüler selbst anhimmelte, in einem zwanzigzeiligen Gedicht. Schon der Anfang sagt eigentlich alles: „Hilfe Hagenbeck kommt an, / Rette sich wer irgend kann.“ h Ohls Fried Ausflüge be- Mau- “ Bera- Wilhelm Museum (ca. 1 km) “ “ an, die auch Grabstätte der “ 16 Uhr, Fr bis – 14 Uhr) in der Nähe , das der Geschäfts- – (Eingang Fuhlsbüttler Tankerkönigs Service/Downloads „ Do 9 „ und zum gewaltigen – Reizvolle Spaziergänge über des „ Ohlsdorfer Friedhof 197 Einer von zahlreichen Prominenten Nordteich und Stiller Weg Hagenbecks soleum 15 Uhr) bietet dafür die kostenloseschüre Bro- führt beispielsweise zur Straße, Mo den Ohlsdorfer Friedhof online unter zogen werdenschriebene können. ca. einstündige Der Spaziergang „ dort be- tungszentrum (Mo, Do und So 10 des Beratungszentrums beschäftigt sich, ein wenig verstaubt, mit Friedhofskultur und Denkmalpflege. Zu sehen sindTexttafeln viele und einige Exponate, z.silbernes B. Aschenbesteck ein aus demKrematorium Alten (1892), und es geht, partner von Rockefellerstorbene für 19-jährige seine Tochter ver- Sophierichten ließ. er- Ein kleines und kostenloses Anton Riedemann entdeckt man besser zu Fuß. Das Erste Keine „ “ ].

Ich habe das „ ), die weltbekannten “ Es war im Dezember, „ (1945): “ Kasten S. 198), um nur die berühm- Liebe ich habe niesuppe so arg war gefroren, mirhatte die Angst nicht Aal- vor dem bekommen, Tod,hen, um ich ich mich blieb zu ste- übergeben [ Sorge, wer diestätte in ausladende den Begräbnis- warmen Monaten besucht, wird einen sonnendurchflutetenerleben, der alle Park düster-depressiven Ge- danken sehr schnell vertreibt.die Lang Liste ist prominenteres Hamburger, auf die diesenhaben. Ehrenfriedhof Der frühromantische geschafft Maler Phi- lipp Otto Runge,Verleger der Julius Campe, Heinrich-Heine- derFriedrich Dramatiker Hebbel,und der Stilist Theaterkritiker Alfred Kerr ( Ziemlich eigen berichtetckett von Samuel einem Besuch Be- desFriedhofs Ohlsdorfer in seiner Erzählung Ohlsdorfer Friedhof Größter Parkfriedhof der Welt Leben sehr geliebt, aber beendet,zur als Qual es wurde. testen zu nennen. Auch derhofsdirektor erste Fried- Wilhelm Cordes,Gelände der dem seine neoromantischegab, Gestalt ist hier begraben. Wer möchte, kannzehn mit Minuten einem verkehrenden Busse der (Li- nie alle 170 oder 270)ren. durch den Sie Park steuernKapellen fah- jedoch und lediglich Kolumbariensche Bauwerke die (oberirdi- für Urnen) an.schlungenen, Die versteckten ver- Schönheiten Physiker Heinrich undder Gustav Schauspieler Hertz, burger und Hans Vorzeige-Ham- Albers,Romancier der Essayist Hans und umstrittene Erich Schauspieler und Nossack, Theater- regisseur der Gustaf Gründgens, das Komi- ker-Urgestein Heinz ErhardtKriegsheimkehrer und Wolfgang der ( Borchert 198 Ausflüge durchaus detailliert, um die Berühmt- ziergänge“, eine Fahrradführung, literarische heiten, die hier begraben sind. Spaziergänge und sogar eine Segway-Tour, werden in der weitläufigen Anlage veranstaltet. Fazit: Wer Friedhöfe spannend findet, sollte schon einen Blick riskieren. Es handelt sich immerhin um die viel- Schiffsbegrüßungsstelle mit Folklore leicht schönste Begräbnisstätte der Welt und um den größten Parkfriedhof Willkomm Höft des Planeten. In nüchternen Zahlen ausgedrückt: 389 ha Fläche, ca. 235.000 Nicht jedermanns Fall, aber auf jeden Ballin Grabstellen, 17 km Straßennetz, mehr Fall ein Klassiker unter den touristi- ad als 36.000 Bäume, bislang um die schen Zielen Hamburgs: die Schiffsbe- Ausw 1,4 Mio. Bestattungen und fast ebenso grüßungsstelle Willkomm Höft in We- derer viele Besucher jährlich. 1877, im Jahr del. Hier kann man vom Schulauer der Werftgründung von Blohm & Voss, Fährhaus (s. u.) oder einfach von einer Hamb eröffnete das Gelände, das inzwischen der in Steinnischen eingelassenen mit Straßennamen und 22 Bushalte- Holzbänke aus die vorbeiziehenden stellen versehen ist. Doch, wie gesagt, Containerfrachter beobachten, die sich zu Fuß sieht man mehr – wie die neuen von oder nach Hamburg durch die Grabstätten von Hellmuth Karasek Wassermassen der Elbe wälzen. Ein (gest. 2015), Roger Willemsen (gest. ächzender, rumpelnder Steg führt auf 2016) oder den Grabstein von Helmut einen bei Schiffsverkehr ziemlich (gest. 2015) und Loki Schmidt (gest. schwankenden Ponton. In weiter Ferne 2010), der manchmal mit einer Zigaret- sieht man die Hafenanlagen der großen tenschachtel versehen wird Stadt. Die Besonderheit dieser Einrich- tung am breiten Fluss: Wann immer ei- Haupteingang Fuhlsbüttler Str. 756, S 1/U 1 ner der dicken Pötte vorüberzieht, wird Ohlsdorf, www.friedhof-hamburg.de (sehr gute Internetseite mit einem Verzeichnis aller Pro- die Hamburger Flagge „gedippt“ (d. h. minenten, die hier begraben sind, siehe unter automatisch herabgezogen). Ein Begrü- „Besucher/Prominente“!). April bis Okt. 9– ßungskapitän gibt per Lautsprecher 21 Uhr, Nov. bis März 9–18 Uhr (Öffnung und einige Infos zum Schiff (z. B. zu Bauart, Schließung der Tore). Zahlreiche Themenfüh- Maßen, Reiseroute, Eigner), und die je- rungen, darunter die „Ohlsdorfer Märchenspa- weilige Nationalhymne ertönt. Das alles

Hamburg im Kasten Das unsterbliche Leben der Toten Das letzte Wort zum Ohlsdorfer Friedhof hat selbstverständlich Wolfgang Bor- chert, der genau dort begraben ist. „Hamburg! Das sind die tropischen tollen Bäu- me, Büsche und Blumen des Mammutfriedhofes, dieses vögeldurchjubelten ge- pflegtesten Urwaldes der Welt, in dem die Toten ihren Tod verträumen und ihren ganzen Tod hindurch von den Möwen, den Mädchen, Masten und Mauern, den Maiabenden und Meerwinden phantasieren. Das ist kein karger militärischer Bau- ernfriedhof, wo die Toten (in Reih und Glied und in Ligusterhecken gezwungen, mit Primeln und Rosenstöcken wie mit Orden besteckt) auf die Lebenden aufpas- sen und teilnehmen müssen an dem Schweiß und dem Schrei der Arbeitenden und Gebärenden – ach, die können ihren Tod nicht genießen! Aber in Ohlsdorf – da schwatzen die Toten, die unsterblichen Toten, vom unsterblichen Leben! Denn die Toten vergessen das Leben nicht – und sie können die Stadt, ihre Stadt, nicht ver- gessen!“ (Hamburg, Heimat am Strom, Verlag Hamburgische Bücherei, 1946) Ausflüge , € Kasten 23 Uhr. – – 04103-92000, www.  . € 15 J.) 15 – zumindest für diejenigen, die die – Kinder (4 Höft einemKindheit gleich. NostalgiebesuchÜbrigens: Von ihrer Brücke 2brücken der Landungs- kann man vonAnfang Ende Oktober März an bis tagen Samstagen, und Sonn- Feiertagenhierher in schippern. einer Stunde FürRückfahrt die zahlen Hin- Erwachsene und 30 schulauer-faehrhaus.de. Tägl. 11.30 Auswanderer- welt Hamburg Schulauer Fährhaus, Parnaßstr. 29,dann S Bus 1 189 Wedel, Elbstraße, Multimedial und erkenntnisreich BallinStadt Das Geschäft mitalso den das Auswanderern, Geschäftwar mit schon der immer Sehnsucht, des ein gewinnbringen- Emigration organisierten. Für diewanderer Aus- selbst (die man vor derse Abrei- noch erheblich erleichterte, S. 201) erfüllte sich der Traumgenfreien vom sor- Leben in der neuen Heimat Auswandererwelt Hamburg 199 – – Ein Klassiker: die Schiffsbegrüßungsanlage in Wedel BallinStadt findet seit 1952 statt.ßungstexte Über und 150 Hymnen Begrü- dessprache in sind dafür der verfasst und auf- Lan- genommen worden, außerdem existier- en mehrSchiffen als und 17.000 Schiffstypen.dieser Um Karteikarten die wuchtigen zu 25 Wellenteilerren das passie- Schulauer Fährhaus täglich. Wer möchte, kann nochHöhenweges einen Teil entlanggehen, des nen, am nicht immer klei- sauberenzurücklaufen Uferstrand undnoch sich ein abschließend (oder Mittag- einfach KaffeeSchulauer oder und Fährhaus Kuchen) gönnen. Abendessen Frisch im noviert, re- wirkt das ehemalsnelle so Restaurant allerdings traditio- etwas(was steril es aber auchMassengastronomie schon eben. vorher Die war), ziell tenden- ältere Klientelnoch an erfreut der sich Kulinarik,Preise wenngleich den- die ziemlichBuddelschiffmuseum touristisch im Keller sind. hat sich mit Das derschade! Renovierung Unbedingt verabschiedet zuder loben nette und ist schnelle Service.Ausblick, dafür Und der der gerade beigang Sonnenunter- sehr entspannend wirkt. FürHamburger viele kommtSchiffsbegrüßungsanlage ein Ausflug Willkomm zur 200 Ausflüge nur selten. Seit 2007 widmet sich das durften die Passagiere nur zwei Stun- Erlebnismuseum BallinStadt auf viel- den täglich an Deck gehen, und das schichtige und kritische Weise diesem auch nur, wenn die Wetterlage entspre- für Hamburg so bedeutenden Thema; chend günstig war. Kinder können an neben Bremerhaven war die Elbmetro- anderer Stelle durch ein enges Bullauge pole eines der wichtigsten Zentren für schlüpfen und in einem kleinen Käm- Emigranten aus ganz Europa. merchen Probe liegen. Der dritte Ab- Das Museum präsentiert sich in drei schnitt der Hauptausstellung erzählt, Gebäuden – und zwar genau dort, wo wieder anhand vieler Hörstationen, alles stattfand: in den einstigen Aus- Bildschirme und originaler Utensilien, wandererhallen der damals weltgröß- sehr plastisch von der Neuen Welt. ten Reederei HAPAG auf der Veddel. Ebenfalls schön: ein spezielles Auswan- Vor allem Haus 2 und 3 sind sehr an- derer-Quiz für Kinder und Jugendliche, schaulich gestaltet; so sehr, dass man bei dem spielerisch Wissen vermittelt sich zunächst an den überbordenden wird, mit Fragen, die auch Erwachse- Einsatz von Multimedia gewöhnen nen einiges abverlangen; die Chipkarte muss Nichtsdestotrotz, man erfährt dafür erhält man an der Rezeption. auf sehr unterhaltsame Weise sehr viel Schließlich ist auch Haus 3 ganz auf über Ursachen und Hintergründe der Erlebnispädagogik gepolt. Hier dreht Emigration. Besonders gelungen sind sich alles um die Auswanderungshal- die authentisch erzählten Monologe len selbst: Wie wurden die Emigranten von acht Auswanderern, die zu Beginn empfangen? Wie gestaltete sich das – und am Ende dieser (Museums-)Reise überaus kostspielige – Leben in der zu hören sind. Das „Leben im Zwi- Warteschleife? Unter anderem sieht schendeck“ wird in Haus 2 nachge- man sogar eine Rekonstruktion des stellt. Auf einem „Ship of Dreams“ großen Schlafsaals und kann nach Fa- kann man z. B. einen Blick in die kar- milienmitgliedern suchen, die einst gen Holzkajüten werfen, in denen die über Hamburg ausgewandert sind. Passagiere die meiste Zeit der Über- fahrt zubringen mussten, denn bis 1870 Der Eintrittspreis von 13 € für einen Er- wachsenen ist nicht ganz gering. Doch

Die Träume der Auswanderer entpuppten sich oft als Luftblasen Ausflüge an- “ denn , wäh- “ “ Elphi „ Tortour „ Menschenstall „ . € in Güterzügen. . Wer auf dem Wasserweg her- der Schiffsverkehr war zu und € – “ – kommen mag: Dieauch Maritime die Circle Speicherstadtsteuert) Line und erreicht (die das die dungsbrücken Museum (Brücke 10) von inHop-off-Ticket 10 den 18 Min., Lan- Hop-on- + 2 Kinder) 28 wahre Hölle „ Auswandererwelt Hamburg 201 Tour 4, S. 108). Zeitzeugen beschrieben die- – ,erm. der Umsatz mit den (unerfüllten) Träumen 18 Uhr, € – – BallinStadt). Was gerne vergessen wird: Die Aus- 31979160,  1918), Sohn eines Auswanderer-Agenten und späterer und machten Hamburg zum größten Auswandererhafen – BallinStadt – , Familienkarte (2 Erw. € 12 J.) 7 – schon damals, wenn auch einigermaßen freiwillig , Kinder (5 – € 11 Am Ziel ihrer Träumebegann für angelangt, die halbwegs Auswanderer beiZukunft mit mit Kräften ganz dem anderen, oder Blick ganz extrem neuen auf Schwierigkeiten. ausgezehrt, die Lady Liberty eine ungewisse der Reisebedingungen Deutschlands und Ballin zuserzeit. einem Zwischen der 1905 erfolgreichsten und Geschäftsmännerneuesten 1912 Schnelldampfern der schaffte in Kai- sechs man bis eine zehn Tagen. Atlantiküberquerung auf den Generaldirektor der HAPAG, begriff, dasssondern die Kunden zahlenden Passagiere waren, kein um Stückgut, ausreichende die Verpflegung und man einen sich Arzt angen für zu Bord Notfälle). Beginn Die kümmern des technischen musste Neuerun- 20. (z. Jh. B. waren durch ebenfalls ausschlaggebend für eine Verbesserung te UNESCO-geschützten Chilehauses ( se sechs- bis achtwöchigenrend Seereisen Sloman als wie selbstverständlich zum Millionär aufstieg. Erst Albert Ballin (1857 kompletten Besitz für ein Ticketu. verhökert a. hatten, katastrophale erwarteten hygienische sie an ZuständeAgenten Bord im der der großen Zwischen- Schiffe Reedereien und verschleiert Unterdeck, wurden.fiteur die gebärdete Als sich von besonders der skrupelloser den Hamburger Pro- Reeder Henry Brarens Sloman, Bauherr des heu- ginn der ersten Emigrationswelleschen von bei 1830 Schiffbrüchen bis und 1840 währendsich zwischen der im Überfahrt. 7000 Rückblick Die und eher Überfahrt als 8000 selbst eineals Men- muss mit angenehme Sklaventransporten man vergleichbare Schiffsreise vorstellen. Obwohl die Emigranten nicht selten ihren sahen in derentgehen. Emigration Da den sie einzigen keinen Ausweg,sie preußischen Pogromen Boden und betreten Ausgrenzung sollten,Längst zu transportierte nicht alle man Auswanderer erreichten ihr Ziel. Nach Schätzungen starben zu Be- wanderung von ca. 5 Mio.wollt. Europäern So war ließ von sich mehreren die Regierungenderbar soziale durchaus ge- Frage nach (= Verelendung Amerika der Arbeiterflüchteten verlagern und nach (nur Bauern) Kanada wun- zehn oder Australien). bis Auch zwanzig ca. 2,7 Prozent Mio. der osteuropäische Emigranten Juden Beginn des 19. Jh. noch sehrdererbaracken unregelmäßig. am 1892 Großen hatte HAPAG Grasbrook dierechnet außerhalb ersten dort, der Auswan- wo Stadt heute ein erbauen Kreuzfahrtterminalgranten lassen steht), auf ab (ausge- 1901 der hielten Veddel sich auf die Emi- ( Besonders beliebt waren sie nie: dieGeld, (europäischen) das Auswanderer in sie Hamburg. brachten, Das buhlten allerdings um schon. die Viele Emigranten, Logierhäuser dieHafenstadt sich und aufhalten nicht Privatpensionen mussten selten und über Gebühr dabei lange ruinierten in der teuren Hamburg im Kasten Auswanderung aus Hamburg Veddeler Bogen 2, S 3/31 Veddel, der Unterhaltungs-wert kann und durchaus mithalten. Erkenntnis- www.ballinstadt.de. April bisNov. Okt. bis 10 März bis 16.30 Uhr. Erw. 13