Vulkan aktiv – Das Regionale Entwicklungskonzept 2014-2020 der Region

A 5

Grebenau () Gemünden (Felda) Schwalmtal Schlitz

Lauterbach Mücke Wartenberg Gießen A 7 Kreis Gießen Naturpark Kreis Fulda

A 45

Wetteraukreis Main-Kinzig-Kreis A 66

Frankfurt

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Danksagung

Das Regionale Entwicklungskonzept der Region Vogelsberg wurde im Jahr 2014 fortge- schrieben. Zahlreiche regionale Akteurinnen und Akteure sowie Bürgerinnen und Bürger ha- ben sich mit hohem Engagement an dem Entwicklungsprozess beteiligt. An dieser Stelle danken wir allen Beteiligten, die sich kontinuierlich für die Zukunft unserer Region eingesetzt haben und sich weiter einsetzen werden.

Impressum

Vogelsberg Consult GmbH

Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Thomas Schaumberg Aufsichtsratsvorsitzender: Bankdirektor Werner Braun Am Schlossberg 32, 36304 Alsfeld/Hessen Tel.: 06631 96160 www.vogelsberg-consult.de E-Mail: [email protected]

Sitz der Gesellschaft: Alsfeld Registergericht Gießen, HRB Nr. 5341 Umsatzsteuer ID: DE 177409903

Alsfeld, August 2014

Im Konzept wurde teilweise die männliche Schreibweise verwendet, welches ausschließlich einer besseren Lesbarkeit dient. Wir gehen selbstverständlich von einer Gleichstellung der Geschlechter aus. Gefördert durch das Land Hessen und die Europäische Union im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative LEADER.

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Inhaltsverzeichnis

1 Gebietsabgrenzung ...... 1

2 Vorerfahrungen ...... 2

2.1 Lokale Aktionsgruppe ...... 2

2.2 Rückblick auf die Förderperiode 2007 - 2013 – Umsetzung der Leitprojekte ...... 3

2.3 Ergebnisse des Monitoring und der Evaluation ...... 5

2.4 Verfahren zur Erstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes Vogelsberg ...... 9

3 Sozioökonomische Analyse der Region Vogelsberg ...... 10

3.1 Gebietsanalyse ...... 10

3.1.1 Bevölkerungsstruktur ...... 11

3.1.2 Bevölkerungs- bzw. demografische Entwicklung ...... 12

3.1.3 Wirtschaftliche Leistungskraft ...... 13

3.1.4 Tourismus und Naherholung ...... 24

3.1.5 Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft ...... 26

3.1.6 Energiewirtschaft ...... 27

3.1.7 Infrastrukturausstattung und Versorgung ...... 29

3.2 SWOT- Analyse ...... 35

4 Regionale Strategie ...... 36

4.1 Leitbild ...... 36

4.2 Entwicklungsstrategie und strategische Entwicklungsziele ...... 37

4.3 Anknüpfungspunkte zu anderen regionalen Kulissen und Strategien ...... 37

4.4 Beitrag der regionalen Strategie zu den übergeordneten Zielen des Landes Hessen ...... 38

4.5 Handlungsfelder ...... 39

4.5.1 Handlungsfeld „Natur- und Kulturraum“ ...... 39

4.5.2 Handlungsfeld „Regionale Erwerbstätigkeit“ ...... 42

4.5.3 Handlungsfeld Lebensqualität ...... 43

4.6 Kooperationen mit anderen Gebieten ...... 46

5 Aktionsplan ...... 46

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5.1 Handlungsfeld 1: Natur- und Kulturraum ...... 46

5.2 Handlungsfeld 2: Regionale Erwerbstätigkeit ...... 51

5.3 Handlungsfeld 3: Lebensqualität ...... 56

6 Lokale Aktionsgruppe – LAG Vogelsberg ...... 63

7 Monitoring und Evaluierung ...... 68

8 Finanzierungsplan nach Handlungsfeldern und Jahren ...... 69

9 Anhang ...... 70

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Abkürzungsverzeichnis

B BIP ...... Bruttoinlandsprodukt BMBF ...... Bundesministerium für Bildung und Forschung BMFSJ ...... Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend BMU ...... Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMUB) BMVBS ...... Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVI) BVJ ...... Berufsvorbereitungsjahr D DE ...... Dorfentwicklung DVS ...... Deutsche Vernetzungsstelle E EFRE ...... Europäischer Fond für regionale Entwicklung ELER ...... Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums ESF ...... Europäischer Sozialfonds F FFH ...... Fauna-Flora-Habitate FuE ...... Forschung und Entwicklung G GAK ...... Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes GDI ...... Geodateninfrastruktur GEWAK ...... Gesellschaft für Wirtschaft, Arbeit und Kultur GIS ...... Geografisches Informationssystem GRW ...... Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur GW ...... Gigawatt H HF 1 ...... Handlungsfeld 1 HF 3 ...... Handlungsfeld 3 HKM ...... Hessisches Kultusministerium HLB ...... Hessische Landesbahn HMWEVL ...... Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung HSL ...... Hessisches Statistisches Landesamt HSM ...... Hessisches Sozialministerium I IHK ...... Industrie- und Handelskammer IKEK ...... Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept IKZ ...... Interkommunale Zusammenarbeit INSPIRE ...... INfrastructure for SPatial InfoRmation in Europe IuK ...... Information und Kommunikation K KMU ...... Kleine und mittlere Unternehmen KVA ...... Kommunale Vermittlungsagentur L LAG ...... lokale Aktionsgruppe LEADER ...... Liaison entre actions de développement de l` économie rurale LK- ...... Landkreis M Mbit ...... Megabit

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MORO ...... Modellvorhaben der Raumordnung O OloV ...... • Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule-Beruf ÖPNV ...... Öffentlicher Personen-Nahverkehr P PKW, ...... Personenkraftwagen R REK ...... Regionales Entwicklungskonzept RKW ...... Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Wirtschaft e.V. RMV ...... Rhein-Main-Verkehrsverbund S SMART Specific Measurable Accepted Realistic Timely – Spezifisch, Messbar, Aktzeptiert, Realistisch, Terminiert SWOT- Analyse ...... Strengths (Stärken)-Weaknesses (Schwächen)-Opportunities (Chancen)-Threats (Gefahren) Analyse T TAGs ...... Touristische Arbeitsgemeinschaft V VBK ...... VHS ...... Volkshochschule

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Beitrag der LEADER-Förderung in der Region

Abbildung 2: Rolle von LEADER bei der Entwicklung in der Region

Abbildung 3: Erhöhung der Wertschöpfung - Natur- und Kulturraum

Abbildung 4: Stabilisierung der regionalen Erwerbstätigkeit

Abbildung 5: Verbesserung der Lebensqualität erreicht

Abbildung 6: Vogelsbergkarte

Abbildung 7: Verteilung der Betriebe auf Sektoren

Abbildung 8: Ertragslage der Betriebe im Vergleich

Abbildung 9: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte

Abbildung 10: Arbeitslosenquote der zivilen Erwerbspersonen

Abbildung 11: Entwicklung der Beschäftigung nach Altersgruppen

Abbildung 12: Unbesetzte Stellen nach Qualifikationen

Abbildung 13: Entwicklung des Bruttoinlandprodukts

Abbildung 14: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte

Abbildung 15: Anteil der Ein- und Auspendler an allen Beschäftigten

Abbildung 16: Wanderungssalden

Abbildung 17: Zahl der Schüler an allgemeinbildenden Schulen

Abbildung 18: Zahl der Schüler an beruflichen Schulen

Abbildung 19 : Bewerber für Berufsausbildungsstellen

Abbildung 20: Übernachtungen im Vogelsbergkreis

Abbildung 21: SWOT-Analyse

Abbildung 22: Regenerative Deckungsgrad Stromversorgung Mittelhessen

Abbildung 23: Regenerative Deckungsgrad Stromversorgung Vogelsbergkreis

Abbildung 24: Bedarf an Pflegekräften

Abbildung 25: Ortsteiltypisierung

Abbildung 26: SWOT-Analyse

Abbildung 27: Handlungsfelder

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung des Vogelsbergkreises 2002-2012

Tabelle 2: Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken nach Alter

Tabelle 3: Schulentlassene aus allgemeinbildenden Schulen

Tabelle 4: Handlungsfeld 1 „Natur- und Kulturraum“

Tabelle 5: Handlungsfeld 2 "Regionale Erwerbstätigkeit"

Tabelle 6: Handlungsfeld „Lebensqualität“

Tabelle 7: Profilbildung im Tourismus

Tabelle 8: Geopark Vogelsberg (Leitprojekt)

Tabelle 9: Naturschutzgroßprojekt (Leitprojekt)

Tabelle 10: Biodiversitätsberatung

Tabelle 11: Hoher Vogelsberg (Leitprojekt)

Tabelle 12: Regionale Vermarktung (Leitprojekt)

Tabelle 13: Beratung und Qualifizierung (Leitprojekt)

Tabelle 14: Übergang Schule Beruf und betriebliche Ausbildung (Leitprojekt)

Tabelle 15: Unternehmen - Fit für die Zukunft (Leitprojekt)

Tabelle 16: Strategisches Bündnis Fachkräftesicherung Vogelsberg (Leitprojekt)

Tabelle 17: Das Image der Region verbessern (Leitprojekt)

Tabelle 18: Innenentwicklung fördern (Leitprojekt)sichern und erhalten

Tabelle 19: Mobilität im Vogelsberg (Leitprojekt)

Tabelle 20: Vogelsberg vernetzt und digital (Leitprojekt)

Tabelle 21: Die gesundheitliche Versorgung - zukunftsfähig und attraktiv (Leitprojekt)sichern

Tabelle 22: Nahversorgung sichern (Leitprojekt)

Tabelle 23: Das soziale Miteinander stärken (Leitprojekt)

Tabelle 24: Klimaschutz und Energie im Vogelsberg (Leitprojekt)

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Kurzfassung des Regionalen Entwicklungskonzeptes für die LEADER-Region Vogelsberg zur Bewerbung im Förderzeitraum 2014 – 2020

Die Region

Die Region Vogelsberg ist identisch mit den politischen Grenzen des Vogels- bergkreises und umfasst gegenüber der letzten Förderperiode nicht mehr die Ge- meinde Birstein aus dem Main-Kinzig- Kreis. Die Leader-Region Vogelsberg liegt in der Mitte von Hessen und wird geprägt durch den erloschenen Vulkan aus dem Jungtertiär, dem größten zusammenhän- genden Basaltmassiv des europäischen Festlandes. Stellenweise gibt es über 300 Meter mächtige Basaltschichten, die so- wohl die Erscheinungs- wie auch die Nut- zungsgeschichte prägen. Dies zeigt sich z. B. in klimatisch überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen und unterdurch- schnittlichen Temperaturen.

Zur Region gehören alle 19 Städte und Gemeinden mit über 180 Stadt- und Ortsteilen und aktuell 106.947 Einwohnern, dies ent- spricht 73 EW/km². Nur die beiden Städte Alsfeld und Lauterbach sind im Sinne der Raum- ordnung Mittelzentren, die Gesamtregion ist nach den Kriterien des Bundesamtes für Bau- wesen und Raumordnung ländlich-peripher. Die nächstgelegenen Oberzentren im Umkreis von 50 km sind Fulda im Osten und Gießen im Westen.

In den letzten zehn Jahren war ein kontinuierlicher Bevölkerungsrückgang mit einem negati- ven Geburten- und Wanderungssaldo von knapp 1 % pro Jahr vorhanden. Die Region Vo- gelsberg gehört zu den Räumen in Hessen mit dem höchsten Bevölkerungsrückgang. Dies wird sich nach aktuellen Prognosen auch in Zukunft mit ähnlicher Dynamik fortsetzen.

Der Vogelsberg ist über die Pendlerwege und regionalen Wirtschaftsbeziehungen mit allen umliegenden Räumen verbunden. Er ist traditionell „exportorientiert“ und überwiegend durch klein- und mittelständische Unternehmen geprägt.

Die Region Vogelsberg hat sich Ende der 1980er Jahre verstärkt um die Entwicklung der endogenen Potenziale gekümmert. Unterstützt durch die Programme zur Förderung der re- gionalen Entwicklung (LEADER, Ziel 5b und ff.) wurden Themen wie wirtschaftliche Ent- wicklung, Regionalmarketing, Qualifizierung und Ausbildung identifiziert und kontinuierlich weiter verfolgt. Die Tatsache, dass sich die Region um das größte Vulkanmassiv Europas versammelt, wurde aufgegriffen und in vielen Aktionen umgesetzt. Darüber hat sich die Iden- tifikation der Bevölkerung mit „ihrem“ Vogelsberg deutlich verstärkt. Zuletzt wurde ein, viele Themen der Daseinsvorsorge betreffendes Konzept erarbeitet (MORO Region schafft Zu- kunft), das in die vorliegende Regionalstrategie eingeflossen ist.

Die Steuerung der regionalen Entwicklung mit einer engen Verknüpfung zur wirtschaftlichen Entwicklung wurde in der Vergangenheit durch die Regionalentwicklungsgesellschaft Vo- gelsberg Consult GmbH übernommen, bei der auch in Zukunft das Regionalmanagement

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angesiedelt sein wird. So sind alle Städte und Gemeinden und die wichtigsten Wirtschaft- und Sozialpartner eingebunden. Insbesondere die enge Verknüpfung zu weiteren Förderpro- grammen z.B. Qualifizierungen im Rahmen von ESF werden unter dem Dach der Vogels- berg Consult GmbH bereits durchgeführt. Dieser Schwerpunkt soll in Zukunft fortgesetzt werden.

Das Leitbild

Das Leitbild der Region Vogelsberg lautet:

Der Vogelsberg ist eine dynamische und anpassungsfähige Region mit hoher Lebens- qualität in der Mitte Hessens.

Im Erarbeitungsprozess wurde das Leitbild aus dem Jahr 2007 somit bestätigt und auch für die kommende Förderperiode als passend angesehen. Es knüpft an die überdurchschnittli- che wirtschaftliche Dynamik der Region im Bereich Arbeitsmarkt und Bruttoinlandsprodukt an. Gleichzeitig ist die Region jedoch durch einen stetigen Rückgang der Bevölkerung ge- prägt. Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft beweist die Region hinsichtlich der Ent- wicklung regionaler Strategien zur Bewältigung des demografischen Wandels. Die Region Vogelsberg hat ihre Handlungsmöglichkeiten erweitert und zum Wohl der Menschen genutzt. Eine Vielzahl von innovativen Vorhaben aus den Bereichen Anpassung der Infrastrukturen, gesundheitlicher Versorgung und Bildung waren erfolgreich und wurden übertragen. Die Le- bensqualität hat sich für alle spürbar verbessert. Der Mut neue Wege zu gehen hat zuge- nommen. Die jungen Bevölkerungsgruppen erkennen für sich gute Entwicklungsperspektiven in der Region Vogelsberg.

Die strategischen Entwicklungsziele

Aufbauend auf der Gebietsanalyse, der SWOT und den Diskussionen im Beteiligungspro- zess ergibt sich für die Region Vogelsberg ein relativ breites Spektrum an Handlungsbedar- fen und -ansätzen. Vor dem Hintergrund der demografisch bedingten Herausforderungen in sozialer, wirtschaftlicher und naturräumlicher Hinsicht lassen sich für den Vogelsberg drei strategische Entwicklungsziele definieren:

Erhöhung der Wertschöpfung aus Natur- und Kulturraum

Bei diesem Entwicklungsziel im Themenfeld Natur- und Kulturraum stehen die Aspekte Pfle- ge durch Nutzung bei Erhalt der Biodiversität unter den Bedingungen des Klimawandels und der Notwendigkeit einer Energie –und Verkehrswende im Mittelpunkt. Den Schwerpunkt bil- den das Naturschutzgroßprojekt mit der Entwicklung eines Modells für die Landwirtschaft der Zukunft in ökologisch sensiblen Regionen und der Geopark als Beispiel für die Be- wusstmachung der geologischen Basis. Hier stehen die Funktion Rückzugsgebiet für gefähr- dete Arten, Erholungsraum und Wassergewinnungsgebiet im Vordergrund. Damit leistet der Vogelsberg einen Beitrag zum Klimaschutz, der über den Erhalt dieser wertvollen Ökosys- teme hinaus auch beispielsweise Standort für Windenergieproduktion ist. Die Erprobung von E-Mobilitätskonzepten und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sind Bestand- teile des Klimaschutzkonzeptes. Gleichzeitig sollen damit ein Beitrag zur Steigerung der Le- bensqualität und zur Erhöhung des verfügbaren Einkommens geleistet werden.

Stabilisierung und Ausbau der regionalen Erwerbstätigkeit

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In Folge des demografischen Wandels ist schon heute in einigen Branchen ein Mangel an Fachkräften vorhanden, der bedingt durch die Bevölkerungsprognosen noch deutlich zu- nehmen wird. Dieser kann zu einer Entwicklungsbremse für hiesige Unternehmen werden. Trotz schrumpfender Gesamtbevölkerung haben sich die Beschäftigtenzahlen in den ver- gangenen Jahren jedoch positiv entwickelt. Weitere Reserven können nur mobilisiert wer- den, wenn Unternehmen vermehrt in Ausbildung und Qualifizierung investieren sowie Ar- beitsbedingungen schaffen, die die Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf gewährleis- ten. Nur so kann das strategische Ziel der „Stabilisierung und des Ausbaus der regionalen Erwerbstätigkeit“ erreicht werden.

Anpassung an den demografischen Wandel bei gleichzeitigem Erhalt und Verbesse- rung der Lebensqualität

Das strategische Entwicklungsziel der Anpassung an den demografischen Wandel bei gleichzeitigem Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung ist die Heraus- forderung der Zukunft. Für zentrale Bereiche wie Gesundheit, Bildung, soziale und techni- sche Infrastrukturen sowie Mobilität für alle Altersgruppen müssen aufbauend auf den Er- kenntnissen und Pilotprojekten des MORO-Prozesses innovative Lösungen entwickelt, er- probt und umgesetzt werden. Mobilität bzw. die Erreichbarkeit von Angeboten/Einrichtungen für alle Bevölkerungsgruppen ist eine Voraussetzung für die Teilhabe an Bildung und gesell- schaftlichem Leben. Zur Erhöhung der Erreichbarkeit müssen neue Modelle mit intelligenter Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen (multimodale Mobilität) entwickelt und umge- setzt werden.

Auch die weiteren Bereiche von Lebensqualität stehen vielfach auf dem Prüfstand und im Erarbeitungsprozess wurde vor allem der Schwerpunkt auf außerschulischen Bildungsein- richtungen, Vereinen/Ehrenamt, Kultur, Gemeinschaftseinrichtungen, Vernetzung und Netz- werken sowie dem Gesundheitsbereich gelegt.

Die Region hat schon lange eine Tradition bei der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Prozessen und Konzepten (z. B. Kinder- und Jugendparlament). In der Regionalstrategie ist folglich das Thema querschnittsorientiert angelegt. Aus Sicht der Ju- gendlichen sind wichtige Schwerpunkte im Bereich Übergang Schule und Beruf, Ausbildung, berufliche Karriere, die Region als Wohnort sowie Treffpunkte. Als Partner/Unterstützer für die Umsetzung Jugendprojekte wurden Unternehmen, der Kreis und die Kommunen ge- nannt.

Die drei Handlungsfelder

Nachdem die Gebiets- und SWOT-Analyse die Themenvielfalt des REK 2007 bestätigt und im Bereich Lebensqualität ergänzt hat, wurde die Breite des inhaltlichen Ansatzes auch für das REK 2014 beibehalten. Die Handlungsfelder stimmen inhaltlich mit denen von 2007 weitgehend überein, haben jedoch teilweise eine deutliche Komprimierung bzw. Akzentuie- rung erfahren.

Die Handlungsfelder wurden bewusst breit gewählt, um Vernetzungen, Kooperationen und Querbezüge schon innerhalb der Handlungsfelder deutlich hervorheben zu können. Unter- halb der Ebene der Handlungsfelder wurden Entwicklungsziele und messbare Teilziele erar-

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beitet. Damit liegen strategische Schwerpunkte für die Umsetzung des REK im Zeitraum von 2014 – 2020 vor.

Die Leitprojekte

Unterhalb der Ebene der Handlungsfelder wurden im Beteiligungsprozess 16 Leitprojekte formuliert, von denen drei gleichzeitig Leuchtturmprojekte sind.

Handlungsfeld Leit- und Leuchtturmprojekte

Natur- und Kulturraum Profilbildung im Tourismus

Geopark Vogelsberg

Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg

Naturpark Hoher Vogelsberg

Regionale Vermarktung

Regionale Erwerbstätigkeit Beratung und Qualifizierung

Übergang Schule Beruf und betriebliche Ausbildung

Unternehmen – Fit für die Zukunft

Das Image der Region verbessern

Lebensqualität Innenentwicklung fördern

Mobil im Vogelsberg

Vogelsberg vernetzt und digital

Gesundheitliche Versorgung – zukunftsfähig und attraktiv

Nahversorgung sichern

Soziales Miteinander stärken

Klimaschutz und Energie im Vogelsberg

Im Handlungsfeld Natur- und Kulturraum wird damit an die herausragende Bedeutung der Region Vogelsberg im Bereich Natur, Landschaft und Tourismus angeknüpft. Die fünf Leit- projekte sollen zur Profilbildung als Tourismusregion auch im Rahmen von Natur- und Geo- park beitragen. Der Naturraum ist zukunftsfähig weiterzuentwickeln und zu pflegen, dies u. a. auch in Verbindung mit der Vermarktung regionaler Produkte.

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Die Aspekte des Klimaschutzes spielen in der Landschaftspflege eine große Rolle, so dass Projekte zur energetischen Nutzung im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes angedacht sind.

Im Handlungsfeld Regionale Erwerbstätigkeit wurden vier Leitprojekte entwickelt, die regio- nale und einzelbetriebliche Strategieansätze zur Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs und zur Attraktivität des Vogelsberges als Wohn- und Arbeitsort insgesamt beinhalten.

Im Handlungsfeld Lebensqualität sind sieben Leitprojekte entwickelt worden, mit denen die drängendsten Herausforderungen zum Erhalt bzw. der Weiterentwicklung der Lebensqualität beschrieben sind.

Mit dieser regionalen Strategie liegt ein, verglichen mit dem REK aus dem Jahr 2007, deut- lich weiteres Themenspektrum vor, das auf der einen Seite die künftige Bandbreite an The- men und Handlungsnotwendigkeiten deutlich macht und auf der anderen Seite Ausdruck des breiten Netzwerks in der Region ist. Außerdem werden nicht alle Leitprojekte in alleiniger Verantwortung des Regionalmanagements umgesetzt. So bestehen u. a. mit dem Geopark, den Tourismusorganisationen, der Gesundheitsfachstelle beim Kreis und der Energiegenos- senschaft Vogelsberg hochprofessionelle Unterstützer bzw. Verantwortliche für die Themen- bereiche.

Die Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie

Bei der Vogelsberg Consult GmbH ist das Regionalmanagement angesiedelt. Damit wird seitens des Managements eine hohe Kontinuität im Erarbeitungsprozess sichergestellt. Die Zusammensetzung der LAG wurde im Prozess geprüft und erfüllt die formalen Vorausset- zungen. Insbesondere die Wirtschafts- und Sozialpartner stehen dabei für die Themen in den Handlungsfeldern Natur- und Kulturraum sowie Regionale Erwerbstätigkeit. Die Bürger- meister der Städte und Gemeinden, die auch im Entscheidungsgremium sind, sind als Querschnittsakteure allen Themenbereichen zuzuordnen. Insgesamt ist die thematische Bandbreite der Handlungsfelder sowie der Leit- und Leuchtturmprojekte somit im Entschei- dungsgremium (LAG) ausgewogen abgebildet.

Die Finanzierung des Regionalmanagements ist bis 2022 sichergestellt.

Das Prozessmonitoring und die Evaluierung

Die Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung wird auf den Ebenen „Inhalte und Strategie“, „Prozess und Struktur“ sowie „Aufgaben des Regionalmanagements“ erfolgen. Zu zwei Terminen (2016 und 2018) werden regionale Evaluierungsworkshops stattfinden und eine weitere Konkretisierung der Handlungsfeldteilziele mit Terminierungen und Etappenzielen vorgenommen.

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1 Gebietsabgrenzung

Naturraum: Der Vogelsberg als erloschener Vulkan aus dem Jungtertiär erstreckt sich als größtes zusammenhängendes Basaltmassiv des europäischen Festlandes auf einer Fläche von über 2.500 km². Der stellenweise über 300 Meter mächtige Basalt prägt die Erschei- nungsform und Nutzungsgeschichte dieses hessischen Mittelgebirges. Taufstein (774 Meter) und Hoherodskopf (764 Meter) kennzeichnen als höchste Erhebungen die Landschaft. Die klimatischen Verhältnisse prägen den Vogelsberg signifikant, was sich an den starken Nie- derschlagsmengen, vor allem im zentralen Oberwald mit bis zu 1.400 mm/qm und den un- terdurchschnittlichen Temperaturen zeigt. Infolge seiner spezifischen Geologie und seines niederschlagreichen Klimas verfügt er über einen besonders hohen floristischen und faunisti- schen Artenreichtum. Die Fläche der Region Vogelsberg umfasst 1.458 km2 und damit die gesamte Fläche der Gebietskörperschaft Vogelsbergkreis und ist gemeindescharf als Ge- bietskulisse abgegrenzt.

Der Landkreis Vogelsberg entstand 1972 im Zuge der Gebietsreform aus den Altkreisen Als- feld und Lauterbach und einem Teil des Landkreises Büdingen. Der Vogelsbergkreis (VBK{ XE "VBK" \t "Vogelsbergkreis" }) ist ein Teilgebiet Mittelhessens. In der Region leben 106.947 Einwohner/-innen (73 E./km2). Der Vogelsberg ist nach den Kriterien des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ein ländlich-peripherer Raum. Die relevanten Merkmale zu dieser Typisierung sind die geringe Bevölkerungsdichte sowie die Lageungunst. Letztere wird am Verlauf der Fernverkehrswege sinnfällig: Autobahnen und ICE-Linien führen zwar i. d. R. am Vogelsbergkreis vorbei, die Region Vogelsberg ist aber von außen gut erreichbar.

Disperse Siedlungsstruktur: Im Vogelsberg gibt es zehn Städte und neun Gemeinden. Die bevölkerungsstärksten Orte der Region liegen i. d. R. am „Rand“ des Gebietes (Alsfeld mit 16.085, Homberg/Ohm mit 7.530, Lauterbach mit 13.056, Mücke mit 9.349, Schlitz mit 9.564, Schotten mit 10.118 Einwohner/-innen; (Hessisches Statistisches Landesamt (HSL{ XE "HSL" \t "Hessisches Statistisches Landesamt" }), 2013). Nur die beiden Städte Alsfeld und Lau- terbach sind im Sinne der Raumordnung Mittelzentren. Die nächstgelegenen Oberzentren im Umkreis von 50 km sind Fulda im Osten und Gießen im Westen.

Wirtschaftliche Zusammenhänge und Verbindungen: Der Vogelsberg ist über die Pend- lerwege und regionalen Wirtschaftsbeziehungen mit allen umliegenden Räumen verbunden. Er ist traditionell „exportorientiert“.

Institutionell und organisatorisch ist die Region komplett in die Gebietskulisse der Kreis- handwerkerschaft Vogelsberg, der Tourismusdestination Vogelsberg sowie der MORO{ XE "MORO" \t "Modellvorhaben der Raumordnung" }-Region eingebunden und ist Bestandteil des Bezirks der IHK{ XE "IHK" \t "Industrie‐ und Handelskammer" } Gießen-Friedberg, der Agentur für Arbeit Gießen, der Region Mittelhessen sowie des Regierungsbezirkes Gießen, um die wichtigsten herauszugreifen. Die sich aus dieser Tatsache ergebenden Arbeits- und Koope- rationsbeziehungen erleichtern die Bildung von stabilen Netzwerkbeziehungen und die Durchführung gemeinsamer Projekte.

Die Region Vogelsberg hat sich Ende der 80er Jahre verstärkt um die Entwicklung der endo- genen Potenziale gekümmert. Unterstützt durch die Programme zur Förderung der regiona- len Entwicklung (LEADER{ XE "LEADER" \t "Liaison entre actions de développement de l` économie rurale" }, Ziel 5b und ff.) wurden Themen wie wirtschaftliche Entwicklung, Regio- nalmarketing, Qualifizierung und Ausbildung identifiziert und kontinuierlich weiter verfolgt. Die Tatsache, dass sich die Region um das größte Vulkanmassiv Europas versammelt, wur- de aufgegriffen und in vielen Handlungsfeldern und Aktionen umgesetzt. Darüber hat sich die Identifikation der Bevölkerung mit „ihrem“ Vogelsberg deutlich verstärkt.

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2 Vorerfahrungen

Die Region Vogelsberg hat an allen bisherigen vier LEADER-Förderphasen – mithin seit 1992 – partizipiert. Vom Globalbudget in der eigenen Bewirtschaftung mit fünf Leitprojekten, eigenverantwortlich durchgeführt von drei Partnern in der ersten Phase bis hin zu multisekt- oralen Entwicklungskonzepten mit Einzelbewilligungen. In den darauf folgenden Phasen, konnte die Region einen großen Erfahrungsschatz in der regionalen Zusammenarbeit, der Diskussion und Setzung von Prioritäten sammeln. Der Informations- und Erfahrungsaus- tausch in der multidisziplinären Lokalen Aktionsgruppe Vogelsberg hat insgesamt zu einer Versachlichung der regionalen Diskussion über die Schwerpunkte der regionalen Entwick- lung – weit über das LEADER-Programm hinaus – geführt.

2.1 Lokale Aktionsgruppe

Vorbemerkung:

Die Begriffe LAG Vogelsberg, Beirat der Vogelsberg Consult GmbH und Regionales Entwick- lungsforum Vogelsberg werden synonym verwendet. Sie bezeichnen dieselbe Institution. Das Regionalmanagement der Vogelsberg Consult GmbH beinhaltet das LEADER – Mana- gement, Beratung von Unternehmen und Beschäftigten zu Qualifizierung und Ausbildung, Beratung von Unternehmen zu Finanzierung und Förderung sowie die Durchführung weiterer Projekte zur regionalen Entwicklung.

In der lokalen Aktionsgruppe, die im Vogelsberg unter der Bezeichnung „Regionales Ent- wicklungsforum Vogelsberg“ (vgl. Grafik im Anhang) firmiert, sind seit 1992 folgende Organi- sationen und Gruppierungen vertreten. Verwaltung: • Landrat und ein weiteres Mitglied des Kreisausschusses • Vier Mitglieder aus den im Kreistag vertretenen Parteien • Zwei Vertreter der Städte und Gemeinden des Vogelsbergkreises Unternehmen (je ein/e Vertreter/-in): • Wirtschaftsförderung Vogelsberg-Region e. V. (43 Unternehmen) • Kreishandwerkerschaft für den Vogelsbergkreis • IHK-Gießen-Friedberg • Kreisbauernverband Vogelsberg e. V. Organisationen und Vereinigungen (je ein/e Vertreter/-in): • Kulturinitiativen im Vogelsbergkreis • Organisationen des Tourismus und der Gastronomie im Vogelsbergkreis • Deutscher Gewerkschaftsbund Region Mittelhessen • Verbände nach § 29 Bundesnaturschutzgesetz • Fraueninitiativen im Vogelsbergkreis • Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften im Vogelsbergkreis • Agentur für Arbeit

Die Zusammensetzung des LEADER-Entscheidungsgremiums erwies sich hinsichtlich der Zusammensetzung, den Erfahrungen, den Kenntnissen über die Region und der Qualifikati- on der Mitglieder als ausgesprochen sinnvoll. Einzelne Mitglieder sind schon seit über 15 Jahren als Vertreter/-in ihrer jeweiligen Gruppierung im Entwicklungsforum engagiert. Im Fall einer erfolgreichen Bewerbung ist für die kommende Förderperiode eine Ausweitung des Gremiums um einen Vertreter/-in der Jugendorganisationen geplant.

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2.2 Rückblick auf die Förderperiode 2007 - 2013 – Umsetzung der Leit- projekte

Zur Erstellung des REK 2007 – 2013 wurde ein breiter Beteiligungsprozess durchgeführt. Öffentlich wurde zur Mitarbeit aufgerufen, fünf Arbeitsgruppen bearbeiteten die Handlungs- felder Natur- und Kulturraum“, „Erwerbstätigkeit“ und „Lebensqualität“ Zu einzelnen Vorha- ben wie z. B. „Verpackungscluster“, „Vogelsberg Campus“ oder „Bioenergieregion Mittelhes- sen“ wurden Arbeitsgremien zur Entwicklung und Steuerung der Vorhaben geründet.

Die Förderperiode 2007 - 2013 wurde mit großem Erfolg abgeschlossen. Einige Leitprojekte entwickelten eine hohe Dynamik und Ausweitung ihres Maßnahmen- und Wirkungsspekt- rums. So entstand aus dem Leitprojekt BioRegio Vogelsberg im ersten Schritt ein Koope- rationsvorhaben mit der LAG{ XE "LAG" \t "lokale Aktionsgruppe" } Gießener Land – die Bio- energieregion Mittelhessen, der es in den folgenden sechs Jahren gelang, dieses Leitprojekt mit einer Vielzahl von zusätzlichen Einzelmaßnahmen inhaltlich und räumlich erheblich zu erweitern. Finanziert wurde dieses Vorhaben mit zusätzlichen Mitteln aus dem Bundesminis- terium für Ernährung und Landwirtschaft, den Landkreisen Vogelsberg und Gießen sowie dem Institut für ländliche Strukturforschung. Für die Phase 2014 bis 2020 sollen im Rahmen eines Kooperationsprojektes der mittelhessischen LEADER-Gruppen die Zielsetzungen – Steigerung der Energieeffizienz, regionales Bioenergiepotenzial erschließen, Wärmeerzeu- gung aus regenerativen Quellen, wertvolle Grünlandstandorte erhalten – verfolgt werden. Aus LEADER und dem Landesprogramm zur Förderung der energetischen Verwertung nachwachsender Rohstoffe wurden insgesamt 19 Vorhaben (Biogasanlagen, Nahwärmenet- ze und Hackschnitzelverfeuerungsanlagen) bei einem Investitionsvolumen von 12,2 Mio. € mit 1,44 Mio. € gefördert.

Das Leitprojekt „Vulkanpark Vogelsberg“ mit den Maßnahmen u. a. der Inwertsetzung der Geotope, dem Vulkaneum, der Machbarkeitsstudie Geopark sowie der Optimierung des Wanderangebotes der Region wurde konsequent und erfolgreich umgesetzt. Die Investition in Premiumwanderwege und Geotope wurden an verschiedenen Orten mit LEADER-Mitteln in Szene gesetzt. Das Vulkaneum wird in Schotten 2015 eröffnet werden – gefördert aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE{ XE "EFRE" \t "Europäischer Fond für regionale Entwicklung" }) und dem Programm „Aktive Kernbereiche“. Der Geopark Vogelsberg wurde 2013 gegründet und soll ein Leitprojekt der Phase bis 2020 sein. Der Ak- tionsplan zur Umsetzung besteht aus Zertifizierung, Entwicklung von Umweltbildungsange- boten, Marketíng etc.

Das Leitprojekt „Vogelsberg Campus“ erfuhr ebenfalls eine Ausweitung und inhaltliche Ergänzung. Zur Verbesserung der Berufsorientierung wurden jährlich Ausbildungsmessen organisiert. Ergänzt wurde dieses Angebot durch die jugendgerechte Vorstellung von Unter- nehmen und Berufsbildern im Schulunterricht, Beruferallyes in den Ferienzeiten, Seminare für Ausbilder/-innen zum Umgang mit „schwierigen“ Jugendlichen, durch den Betrieb der internetgestützten Praktikums- und Ausbildungsbörse und die Etablierung von Kompetenz- feststellungsverfahren in der Region. Im Bereich der Erwachsenenbildung und der Qualifizie- rung von Beschäftigten wurde im HESSENCAMPUS Vogelsberg eine trägerunabhängige Bildungsberatung etabliert und ein Selbstlernzentrum aufgebaut. Beschäftigte von KMU{ XE "KMU" \t "Kleine und mittlere Unternehmen" } wurden im Rahmen der Qualifizierungsoffensive hinsichtlich Weiterbildungsmöglichkeiten und -förderung beraten. Hinzu kam die Organisati- on und Durchführung von Seminaren. An allen Vorhaben war und ist das Regionalmanage- ment der LAG Vogelsberg entweder verantwortlich für Durchführung oder operativ bzw. steuernd beteiligt. Finanziert wurden diese Maßnahmen aus Mitteln der Arbeitsagentur, des Ausbildungsmarktbudgets des Hess. Sozialministeriums, des Hess. Kultus – und Wirt- schaftsministeriums, der Europäischen Union und aus Mitteln des Vogelsbergkreises.

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Im Handlungsfeld Verbesserung der Lebensqualität wurde im Leitprojekt „Bündnis für Familie Vogelsberg“ ein Bündel von Projekten und Maßnahmen weit über den ursprünglich geplanten Umfang hinaus entwickelt und umgesetzt. Aus der durchgeführten Konferenz zum Thema Demografie wurde das Modellvorhaben zur Raumordnung Vogelsberg entwickelt und beim damaligen Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS{ XE "BMVBS" \t "Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVI)" }) erfolgreich be- antragt. Schwerpunktthemen waren und sind „Technische Infrastruktur und Siedlungsent- wicklung“, „Pflege, Senioren und ärztliche Versorgung“, „Jugend, Bildung, Aus- und Weiter- bildung & Fachkräfte“. Einige Umsetzungs- und Pilotvorhaben seien exemplarisch genannt (Finanzierungsprogramm(e) in Klammern): Die Koordinierungsstelle ärztliche Versorgung (LEADER), Studie zum Fachkräftebedarf (Modellvorhaben zur Regionalstrategie Daseins- vorsorge, MORO, LEADER), Pilotprojekte E-Mobilität (MORO, Land Hessen), KAFF-Mobil (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSJ{ XE "BMFSJ" \t "Bun‐ desministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend" }). Aus dem LEADER-Programm wur- den darüber hinaus zwei Vorhaben zur Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs kofinanziert. Beide in Trägerschaft von sozialen Einrichtungen. Anstelle der im REK 2007 - 2013 geplanten Konzeptentwicklung „Mobilitätszentrale“ wird in der Phase 2014 - 2020 die Verstetigung und Ausweitung der Pilotprojekte zur E-Mobilität sowie ein Mobilitätskonzept treten. Die Funktionalität einer Mobilitätszentrale wurde – im Rahmen des Finanzierbaren – von der Verkehrsgesellschaft Oberhessen wahrgenommen.

Das Bündnis für Familie Vogelsberg wurde 2008 gegründet und arbeitet in sieben Hand- lungsfeldern, darunter „Bürgerschaftliches Engagement“, „Gesundheit und Pflege“ sowie „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Das Bündnis ist mit einer Fülle von Veranstaltungen, Informationsangeboten und entsprechender Öffentlichkeitsarbeit überaus aktiv (www.vogelsberg-familienfreundlich.de). Das Regionalmanagement der LAG Vogelsberg ist verantwortlich für das Themenfeld „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“.

Das Leitprojekt „Naturschutzgroßprojekt – Vulkan Vogelsberg“ sollte nach der Pla- nungsphase (2008 – 2010) im Jahr 2011 mit der Umsetzungsphase beginnen. Die Planun- gen und Abstimmungen erwiesen sich jedoch aufwändiger als prognostiziert, so dass es zu einer Veränderung des Zeitplanes kam. Die Planungs- und Abstimmungsphase wurde in 2014 abgeschlossen. Das Vorhaben wird mit Beginn des Jahres 2015 starten und ist auf- grund seiner Bedeutung für den Natur- und Kulturraum Vogelsberg abermals ein Leitprojekt. Allerdings wurde ein Teil der im Rahmen dieses Leitprojektes vorgesehenen Maßnahmen, insbesondere der Ausbau der touristischen Infrastruktur wie z. B. die Neustrukturierung des Wegesystems im Naturpark Hoher Vogelsberg sowie Pilotvorhaben zur stofflichen und ener- getischen Nutzung von Grünlandbiomasse (LIFE-Projekt: ProGrass), bereits zwischen 2008 und 2013 umgesetzt.

Im Handlungsfeld „Stabilisierung und Ausbau der regionalen Erwerbstätigkeit“ hat das Leit- projekt „Vogelsberg dynamisch“ eine herausragende Bedeutung. Die Maßnahmen Bera- tung und Förderung von Existenzgründungen, Beratung von Unternehmen zu Ausbildung, Weiterbildung, Innovation wurden im Zeitraum vollumfänglich umgesetzt. Allein aus dem LEADER-Programm konnten 30 Gründungen bzw. Erweiterungen von Kleinstunternehmen gefördert werden. Darüber hinaus wurden 15 weitere Unternehmen erfolgreich bei der För- derung von Unternehmenserweiterungen aus der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ unterstützt, darunter zwei Hotelbetriebe.

Das Verpackungscluster Mittelhessen ist ein weiteres erfolgreich umgesetztes Projekt aus dem REK{ XE "REK" \t "Regionales Entwicklungskonzept" } 2007 - 2013. Diese Unternehmens- kooperation wird bis Mitte 2015 aus Mitteln der Hess. Clusterinitiative (EFRE) gefördert. Ko- ordinator ist das Regionalmanagement der LAG Vogelsberg.

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Der geplante regionale Risikokapitalfonds wurde auf mittelhessischer Ebene unter Federfüh- rung der mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Hessen umgesetzt und steht innovativen Gründer/-innen aus dem Vogelsberg als ein Finanzierungsinstrument zur Verfügung. Darü- ber hinaus stehen Unternehmen auch seitens des Landes Hessen aufgelegte Risikokapital- fonds zur Verfügung. Ein „Vogelsbergfonds“ wurde dadurch obsolet.

Die Unternehmen wurden im Rahmen des BMBF{ XE "BMBF" \t "Bundesministerium für Bil‐ dung und Forschung" } Programms „Jobstarter“ bei der Schaffung von zusätzlichen Ausbil- dungsplätzen durch das Regionalmanagement unterstützt. Das Folgeprojekt wurde aus Modellprojektmitteln des HMWEVL{ XE "HMWEVL" \t "Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung" }/ESF{ XE "ESF" \t "Europäischer Sozialfonds" } kofinanziert. Angesichts des mittlerweile spürbaren Fachkräftenachwuchsmangels, widme- te sich dieses Vorhaben der frühzeitigen Akquise von Praktikanten/-innen und Auszubilden- den an Schulen sowie der Entwicklung und Erprobung von Verhaltensweisen auf einzelbe- trieblicher Ebene im Umgang mit „schwierigen“ Jugendlichen.

Das Projekt Standortmarketing wurden zusammen mit dem Regionalmanagement Mittelhes- sen (Zusammenschluss der fünf mittelhessischen Landkreise und der drei Sonderstatusstäd- te Marburg, Gießen und Wetzlar) mittels einer gemeinsamen Internetplattform und verschie- dener Messeauftritte weiter verfolgt. Auf der Ebene der LAG Vogelsberg wurde die journalis- tisch betreute Internetplattform www.vogelsberg.de entwickelt – ein regionales Feuilleton, mit täglich neuen Beiträgen zu Veranstaltungen, touristischen Ereignissen, Berichten über die Erstellung des REKs 2014 - 2020 etc. Die regionalen Tageszeitungen sind darin mit ihren Lokalteilen verlinkt, so dass man sich einfach und vollständig einen Überblick über die Nach- richten aus der Region verschaffen kann.

Die Qualifizierung von Beschäftigten ist ein weiterer unternehmensstrategischer Ansatz, um dem zunehmenden Fachkräftebedarf zu begegnen. Das Projekt Qualifizierungsoffensive Vogelsberg berät hier Unternehmen und Beschäftigte hinsichtlich des strategischen und per- sönlichen Weiterbildungsbedarfes, der finanziellen Förderung der Weiterbildung (Qualifizie- rungsschecks) und der Abstimmung und Koordinierung mit den regionalen und überregiona- len Weiterbildungseinrichtungen. Dieser Ansatz wurde über die gesamte Laufzeit des REK durchgeführt und aus Mitteln des HMWVL/ESF kofinanziert.

Fazit: Sämtliche Leitprojekte wurden umgesetzt bzw. sind wie das Naturschutzgroßprojekt noch in der Umsetzungsphase. Darüber hinaus wurden drei Kooperationsprojekte umge- setzt. Eines zum Thema übertragbare regionale Projekte, ein weiteres zur Konzeption des Lutherweges und das Dritte mit dem Titel Bioenergieregion Mittelhessen in Zusammenarbeit mit der LAG Gießenerland.

2.3 Ergebnisse des Monitoring und der Evaluation

In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse der Jahre 2007 – 2013 unter verschiedenen As- pekten und Sichtweisen betrachtet:

• Akquise und Vermittlung weiterer Projekte und Förderprogramme • Geplantes und verausgabtes Budget • Zwischenbilanzierungen der LAG Vogelsberg • Ergebnisse des Thünen - Instituts • Bilanzierung zum Auftakt der Planungsphase 2014 - 2020

Zu Akquise und Vermittlung weiterer Projekte und Förderprogramme: Wie bereits weiter oben beschrieben, ist es in der LEADER – Phase 2007 – 2013 gelungen, in erheblichem Umfang Mittel aus anderen Programmen sowohl für Projekte des Regionalmanagements als

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auch für Vorhaben Dritter zu akquirieren. Für Projekte des Regionalmanagements im Be- reich Ausbildung, Qualifizierung und Erhöhung der Wertschöpfung/Cluster waren dies im Schnitt 300.000 € p. a. aus Mittel des Bundes (BMBF), des Landes Hessen (HMWEVL), des ESF und des EFRE. Hinzu kommt die Unterstützung bei der Akquise der Mittel für die Bio- energieregion Mittelhessen, der Mittel aus dem Hessischen Kultusministerium für das Vor- haben HESSENCAMPUS Vogelsberg sowie die Mittelakquise für Unternehmen und Projekt- träger zur Förderung von Gründungen und Erweiterungen aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW{ XE "GRW" \t "Gemeinschaftsauf‐ gabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" }).

Die im REK veranschlagten Finanzmittel wurden in vollem Umfang ausgeschöpft, bzw. wur- de der Planansatz übererfüllt – trotz der notorisch knappen Haushaltslage der Kommunen. Insgesamt wurden bei rund 17 Mio. € förderfähigen Kosten 3,2 Mio. € LEADER - Mittel ein- gesetzt, darunter für den Bereich Gründung von Kleinstunternehmen bei rd. 4,1 Mio.€ förder- fähigen Kosten 0,85 Mio. € LEADER-Mittel, touristische Infrastruktur 1,2 Mio. € und 0,65 Mio.€, Vorhaben im sozialen und kulturellen Bereich 0,47 Mio. € und 0,26 Mio. € sowie die Förderung der energetischen Nutzung von Biomasse mit 12,2 Mio. € förderfähigen Kosten und 1,44 Mio. € Zuschuss. Das Regionalmanagement der LAG Vogelsberg wurde vollständig aus Mitteln der Region finanziert.

Die Evaluierung durch die LAG Vogelsberg fand zu drei Anlässen statt:

• Zwischenbericht des Regionalmanagements und Projektbereisung • Befragung der LAG Mitglieder durch das Thünen - Institut • Einschätzung der Zielerreichung durch die Anwesenden beim Auftaktworkshop zum REK 2014 - 2020

Die Zwischenbilanz wurde von der LAG Vogelsberg mit einem Bericht zum Status der Leit- projekte des REK und zum Entwicklungsstand der LEADER-geförderten Vorhaben gezogen. Hinzu kam eine Bereisung von ausgewählten Projekten im Rahmen einer Tagestour. Disku- tiert wurden die Kompliziertheit des Förderverfahrens und die mangelnde Kontinuität der fi- nanziellen Abwicklung.

Die Ergebnisse der Befragung der LAG - Mitglieder in 2013 durch das Thünen - Institut ha- ben wichtige Hinweise zu zukünftigen Themen, der Wirksamkeit des LEADER – Programms, der Zufriedenheit mit der Arbeit in der LAG sowie mit der Arbeit des Regionalmanagements ergeben. Insgesamt haben überdurchschnittlich viele LAG - Mitglieder (12 von 19) an der Befragung teilgenommen. Hinsichtlich der Zufriedenheit mit der Arbeit und dem Arbeitspro- zess innerhalb der LAG sind die Beurteilungen im hessischen Mittel bzw. darüber. Ebenfalls überdurchschnittlich ist die Bereitschaft sich weiter zu engagieren. Der Zielerreichungsgrad des REK, die Bewertung des Förder-, Finanzierungs – und Abwicklungsverfahrens wird leicht unterdurchschnittlich bewertet – ebenso die Zufriedenheit mit der Arbeit des Regional- managements (hier v. a. die Öffentlichkeitsarbeit). Als wichtige Schlussfolgerungen für die Zukunft wurden genannt: • Regionale Wirtschaftsentwicklung (Gründungen, Arbeits- und Ausbildungsplätze, Fachkräftemangel, regionales Marketing) • Sicherung der Grundversorgung (Lebenshaltung, medizinische Betreuung, Betreuung der älteren Bevölkerungsschichten, Mobilität) • Naturschutzgroßprojekt und ergänzende Maßnahmen, Klimaschutz und regionale Wertschöpfung aus Energieerzeugung • Kultur und die Nutzbarmachung neuer Medien

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Abbildung 1: Beitrag der LEADER-Förderung in der Region

Wie groß ist Ihrer Meinung nach der Beitrag der LEADER-Förderung in den folgenden Bereichen der ländlichen Entwicklung in Ihrer Region ? 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Dorfentwicklung (z.B. bauliche Entwicklung, …

Nahversorgung mit Waren und Dienstleistungen …

Demografischer Wandel

Tourismus

Landwirtschaft (inkl. Verarbeitung und …

Sonstige Wirtschaft/ Handwerk und Gewerbe

Berufliche (Weiter)bildung / Qualifizierung

Kultur

Natur / Kulturlandschaft / Umweltbildung

Klimaschutz

Sehr großer Beitrag (=1) 2 3 4 5 Gar kein Beitrag (=6) In unserer Region nicht relevant

Quelle: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 2013

Abbildung 2: Rolle von LEADER bei der Entwicklung in der Region

Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zur Rolle von LEADER bei der Entwicklung in Ihrer Region zu? LEADER... Antworten in (%) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% … dient vor allem den Interessen der kommunalen Verwaltungen. … bringt neue Themen auf die Agenda der Region. … ist im Vergleich zu den Wirkungen anderer Förderpolitiken eher unbedeutend. … hilft, Projekte zu finanzieren, für die es keine anderen Fördermöglichkeiten gibt. Trifft voll und ganz zu 2 3 4 5 Trifft gar nicht zu Kann ich nicht einschätzen

Quelle: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 2013 Zum Auftakt der Planungsphase für die kommende LEADER – Förderperiode wurde von den anwesenden LAG – und Arbeitsgruppenmitgliedern die Zielerreichung der nun abgeschlos- senen Periode bewertet. Die 60 Teilnehmenden aus der LAG Vogelsberg, der Politik, Wirtschaft, Vereinen, Verbän- den sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger arbeiteten in drei parallelen Gruppen zu den folgenden Fragen/Themen: • Haben wir die im Jahr 2007 gesteckten Ziele erreicht? • Welche Änderungen/Ergänzungen gibt es bei der Stärken-Schwächen-Analyse? • Welche Themen und ggf. Projekte fehlen im Hinblick auf die Ausrichtung für das Jahr 2020?

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Haben wir mit den durchgeführten Projekten das Ziel „Erhöhung der Wertschöpfung aus Na- tur- und Kulturraum“ erreicht?

Abbildung 3: Erhöhung der Wertschöpfung - Natur- und Kulturraum

Quelle: Ergebnis Auftaktveranstaltung REK 2014

Haben wir mit den durchgeführten Projekten das Ziel „Stabilisierung der regionalen Erwerbs- tätigkeit“ erreicht?

Abbildung 4: Stabilisierung der regionalen Erwerbstätigkeit

Quelle: Ergebnis Auftaktveranstaltung REK 2014

Haben wir mit den durchgeführten Projekten das Ziel „Verbesserung der Lebensqualität“ er- reicht?

Abbildung 5: Verbesserung der Lebensqualität erreicht

Quelle: Ergebnis Auftaktveranstaltung REK 2014

Hier ergab sich ein geteiltes Votum. Der Pfeil deutet auf den Grad der Zufriedenheit mit den umgesetzten Projekten zur Lebensqualität, die Punktehäufung auf die Bewertung der allge- meinen Lebensqualität. Diese Unterscheidung wurde auch zum Teil bei den anderen Frage- stellungen gemacht.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass sowohl die Mitglieder der LAG Vogelsberg als auch die Arbeitsgruppenmitglieder sich wohlwollend kritisch zu den Ergebnissen des LEADER- Prozesses äußern. Der Zielerreichungsgrad wird von den LAG Mitgliedern bei rd. 75 % ge- sehen. Die Größe der zu bewältigenden Herausforderungen wird dabei sehr wohl ins Ver- hältnis zu den zur Verfügung stehenden Mitteln gesetzt.

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2.4 Verfahren zur Erstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes Vogelsberg

Die REK-Fortschreibung wurde im Rahmen eines komprimierten Beteiligungsprozesses um- gesetzt, der unterschiedliche Aktivitäten bündelte. • Insbesondere sind auch die Ergebnisse und Aktivitäten des MORO-Prozesses zur Erarbeitung der Regionalstrategie Daseinsvorsorge in die REK-Fortschreibung einge- flossen. Hier fand die Abschlussveranstaltung am 12.12. 2013 statt, so dass die ak- tuellen Ergebnisse, Handlungsempfehlungen und Projektideen in das REK eingear- beitet werden konnten. • Zusätzlich sind über das Regionale Entwicklungsforum Vogelsberg in dem alle rele- vanten Gruppen der Region vertreten sind, die weiteren Netzwerke des Seniorenbü- ros, der Jugendförderung, des Naturparkes, des Geoparkes, der Tourismusverbände, Kirchen sowie vieler Vereine für den Prozess aktiviert worden.

Vor dem Hintergrund der intensiven Erarbeitung im Rahmen des MORO-Prozesses mit drei parallelen Arbeitsgruppen und öffentlicher Auftakt-, Zwischenbilanz- und Abschlussveranstal- tung entschied sich das Regionale Entwicklungsforum für diese kompakte Beteiligungsform im Rahmen der LEADER-Konzept-Erstellung, um die Bereitschaft und das Engagement der Akteure möglichst nicht zu sehr zu strapazieren.

Der Beteiligungsprozess zur Fortschreibung des REK Vogelsberg startete am 20. März 2014 mit einer öffentliche Auftaktveranstaltung, zu der die Mitglieder des Regionalen Entwick- lungsforums sowie weitere relevante Akteure – unter anderem auch aus dem MORO- Prozess – geladen waren. Über die Presse und die Verteiler von Multiplikatoren wurde die Veranstaltung ebenfalls angekündigt und zur Beteiligung aufgerufen. Rund 60 Akteure aus Politik, Wirtschaft, Vereinen, Initiativen, Verbänden sowie interessierte Bürgerinnen und Bür- ger diskutierten zum einen, ob die im Jahr 2007 gesteckten Ziele in den drei Handlungsfel- dern erreicht worden sind. Zum anderen wurden die bestehende Stärken-Schwächen- Analyse ergänzt sowie Themen und Projekte für die Fortschreibung festgehalten.

Im Folgenden fanden für die drei Handlungsfelder offene Workshops statt, um die ersten Ideen und Handlungsansätze für die neue Förderperiode zu vertiefen: • Unternehmensworkshop zum Handlungsfeld 2 „Erwerbstätigkeit“ am 2. Juni 2014: Knapp 30 Unternehmer und Vertreter anderer wirtschaftsnaher Institutionen kamen zu diesem Workshop. Das primäre Arbeitsgebiet der Vogelsberg Consult GmbH mit den Schwerpunktsetzungen der Unternehmensberatung, Vernetzung, Ko- ordination und Fachkräftesicherung sowie bereits angedachte Projekte wurden vor- gestellt. In dem Workshop erfolgte die Diskussion der Handlungsansätze sowie die Ergänzung von konkreten Projektideen. • Workshop HF 1{ XE "HF 1" \t "Handlungsfeld 1" } „Natur- und Kulturraum“ und HF 3{ XE "HF 3" \t "Handlungsfeld 3" } „Lebensqualität“ am 5. Juni 2014: Die beiden Handlungsfelder wurden in parallelen Sitzungen behandelt, über 45 Akteure waren gekommen. Die thematischen Schwerpunkte wurden weiter konkretisiert, Strategien abgeleitet und durch Projektskizzen unterfüttert. • Expertenrunde Tourismus mit 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 1. Juli 2014. • Jugend-Workshop am 28. Juni 2014: Mit Unterstützung der Kreisjugendförderung, der Kirche sowie ausbildenden Unternehmen konnten fast 20 Jugendliche (im Alter von 16 bis 24 Jahren) für den Workshop gewonnen werden. Gemeinsam wurden Stärken und Schwächen diskutiert und die vier wichtigsten Themenbereiche „Kultur, Bildung, Freizeit“, „Gemeinschaftseinrichtungen und Vereine“, „ÖPNV/Mobilität“ sowie „Arbeitsplätze schaffen/sichern“ für die Bearbeitung ausgewählt. In diesen vier Berei- chen entwickelten die Jugendlichen Leitsätze und diskutierten konkrete Projektideen.

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Die Einbindung dieser „neuen“ Interessensgruppe ist gelungen und soll durch die Mitarbeit im Regionalen Entwicklungsforum verstetigt werden.

Zur Abschlussveranstaltung am 7. Juli 2014, zu der alle am Prozess beteiligten Akteure eingeladen waren, wurden 60 Anwesende über die erarbeiteten Ergebnisse des REK infor- miert. Gleichzeitig wurde der Entwurf des REK von den Beiratsmitgliedern mit Beschluss angenommen.

Bei der Auswahl der Veranstaltungsorte wurde auf eine passende Verteilung innerhalb der Region, gute und barrierefreie Erreichbarkeit geachtet. Der gesamte Beteiligungsprozess wurde von der Pressestelle des Vogelsbergkreises entsprechend öffentlichkeitswirksam do- kumentiert, die Ergebnisprotokolle den beteiligten Akteuren jeweils zeitnah zugesandt.

Während des gesamten Erarbeitungsprozesses war es möglich, ausgefüllte Projektskizzen direkt an das Regionalmanagement zu schicken. Insgesamt wurden über 80 Projektskizzen zur Konkretisierung der Strategieansätze des neuen REK eingereicht, davon 20 mögliche Startprojekte.

Foto 1: Workshop Auftaktveranstaltung Foto 2: Unternehmensworkshop

Foto 3: Jugendworkshop

3 Sozioökonomische Analyse der Region Vogelsberg

3.1 Gebietsanalyse

Die Region Vogelsbergkreis mit 19 Städten und Gemeinden ist raumordnerisch als ländlich peripherer Raum mit einer dispersen Siedlungsstruktur zu kategorisieren. Die nächstgelege-

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nen Oberzentren Fulda, Gießen und Marburg sowie die Metropolregion Rhein-Main liegen an der Peripherie das Landkreises in einem Umkreis von 50 km. Als Wirtschafts- und Arbeits- platzzentren sowie als Standorte überörtlich bedeutsamer Einrichtungen und aufgrund ihrer Verknüpfungsfunktion innerhalb der Verkehrssysteme besitzen sie für die Vogelsberger Be- völkerung eine große Bedeutung. Innerhalb des Kreises sind die Entfernungen zwischen den Orten teilweise sehr groß, die Erreichbarkeit wird zudem durch die topografischen Verhält- nisse erschwert.

Abbildung 6: Vogelsbergkarte

Charakteristisch ist daher eine traditionell angelegte spezifische Außenorientierung der Be- völkerung, die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Inhalte umfasst. Die Alsfelder Bevölke- rung orientiert sich traditionell eher Richtung Gießen oder Marburg als zur Kreisstadt Lauter- bach hin, während sich die Lauterbacher Bevölkerung vornehmlich eher nach Fulda bewegt als in die Stadt Alsfeld. Das Bild der Außenorientierung wird durch die Beziehungen von Schotten in die Wetterau und Richtung Rhein-Main-Gebiet sowie von Schlitz Richtung Bad Hersfeld und Fulda abgerundet. Entsprechend sieht z. B. auch die örtliche Presselandschaft aus. Keine der sechs Tageszeitungen deckt das gesamte Kreisgebiet ab.

3.1.1 Bevölkerungsstruktur

Die Bevölkerung des Vogelsbergkreis setzt sich aus 106.947 Bewohnerinnen und Bewoh- nern zusammen. Ähnlich wie in vergleichbaren Regionen liegt der Anteil der weiblichen Be- völkerung mit 50,4 % leicht über der Hälfte. Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung der Re- gion weicht im Vergleich zum Landesdurchschnitt geringfügig ab, hier ist auch bei den Wan- derungsgewinnen ein stärkeres Übergewicht der älteren Bevölkerung feststellbar. Der Anteil der Nichtdeutschen Bevölkerung ist mit 3,7 % an der Gesamtbevölkerung vergleichsweise gering.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag Ende 2012 bei 28.381. Die Agen- tur für Arbeit stellte zu diesem Zeitpunkt eine Arbeitslosenquote von 5,1 % für die Region fest, im Juni 2014 lag die Quote bei 4,1 %.

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3.1.2 Bevölkerungs- bzw. demografische Entwicklung

Aufgrund der Lage und der gewachsenen Struktur des Vogelsbergkreises treffen überregio- nale Entwicklungen die Region typischerweise später und mit verminderter Intensität als die umliegenden Oberzentren und Ballungsräume. Jedoch bleibt auch der Vogelsbergkreis von den Trends der demografischen Entwicklung nicht verschont.

Der Wandel vollzieht sich im Vogelsbergkreis seit dem Jahr 2000 mit einer zunehmenden Intensität. Die Bevölkerung ist im Zeitraum 2002 bis 2012 um ca. 11.000 Einwohner/-innen, d. h. um über neun Prozent geschrumpft.

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung des Vogelsbergkreises 2002-2012

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, 2013

Dabei zeigen sich innerhalb der Region bei der Betrachtung der einzelnen Kommunen Ent- wicklungsunterschiede. Insbesondere die Städte und Gemeinden an den Kreisgrenzen mit räumlicher Nähe zu den Oberzentren verzeichnen geringere Verluste im betrachteten Zeit- raum.

Es gibt also innerhalb der Region unterschiedlich stark ausgeprägte Entwicklungen des de- mografischen Wandels zu beobachten, die sich in der Konsequenz auf den Arbeitsmarkt, den Immobilienmarkt, die Kaufkraft und nicht zuletzt den Erhalt von Infrastruktur vor Ort auswirken. Hier zeigen sich die Städte und Gemeinden in den Randlagen mit guter Anbin- dung zu den umliegenden Oberzentren und Ballungsräumen gegenüber den höheren Lagen im Zentrum der Mittelgebirgsregion teilweise bevorzugt.

Auch innerhalb der Altersstruktur zeigen sich Besonderheiten in der Entwicklung der Jahre 2002 bis 2012. Der Anteil der 15- bis unter 45-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in der Region sinkt von 2002 - 2012 von 39,4 % auf 32,6 %. Im gleichen Zeitraum war in dieser Altersklasse auf Landesebene ein Rückgang von unter 3 % zu verzeichnen. Dieser Aspekt ist umso bedeutsamer, als es sich hier um die Altersklasse der derzeitigen und künftigen Leistungsträger der Region handelt.

Tabelle 2: Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken nach Alter

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Hessische Kreiszahlen (HKr) 2002-2014

Im gleichen Zeitraum ist in der Altersklasse der 45- bis unter 65 - Jährigen eine Steigerung des Anteils an der Gesamtbevölkerung der Region von 25,1 % auf 32,6 % zu verzeichnen.

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Auch hier liegt die Entwicklung deutlich über der Zunahme des Landesdurchschnitts (+3 %) in der gleichen Altersklasse.

Es bleibt festzuhalten, dass die Zahl der derzeitigen und künftigen Leistungsträger der Regi- on schneller schrumpft, als im Landesdurchschnitt und gleichzeitig die Altersgruppe der 45- bis unter 65-Jährigen in der Region überdurchschnittlich wächst, was zu einer insgesamt schnelleren statistischen „Alterung“ der Bevölkerung als im Landesdurchschnitt führt.

Eine weitere Besonderheit wird durch den Vergleich der Entwicklung der Altersklasse unter sechs Jahre an der jeweiligen Gesamtbevölkerung über die Zeit von 2002 bis 2012 deutlich: Der Anteil der Klasse bis sechs Jahre fiel im Vogelsberg von 5,4 % auf 4,3 %, wohingegen im betrachteten Zeitraum im Landesdurchschnitt ein Zuwachs von 4,8 % auf 5,2 % zu ver- zeichnen war. Somit zeichnet sich die rückläufige Entwicklung auch in dieser Altersklasse im Vogelsberg deutlicher ab, als im Landesdurchschnitt. Das lässt einen weiteren Bevölke- rungsrückgang in der Zukunft als naheliegend erscheinen, falls diese Entwicklung nicht durch Zuzug bzw. positive Migrationseffekte kompensiert werden wird.

Laut Bevölkerungsvorausberechnung der Hessen-Agentur wird die Einwohnerzahl des Landkreises bis 2030 bzw. 2050 um weitere 18,7 % bzw. 39, 2 % abnehmen – der Bevölke- rungsrückgang wird sich weiter fortsetzen und an Dynamik zunehmen. Damit ist der Vogelsbergkreis neben dem Werra-Meißner-Kreis am stärksten in Hessen von einem Bevöl- kerungsrückgang betroffen. Für den Kreis werden 2030 noch ca. 90.000 bzw. 2050 noch ca. 68.000 Einwohner prognostiziert.

3.1.3 Wirtschaftliche Leistungskraft

Die Wirtschaftsstruktur des Vogelsbergkreises zeigt bei Betrachtung der einzelnen Sektoren einige Besonderheiten und Unterschiede gegenüber dem Land und dem Gießen. Auffällig ist insbesondere der höhere Anteil an Betrieben des Baugewerbes im Kreis, der um mehr als drei Prozentpunkte über dem hessischen Durchschnitt liegt.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim ‚Verarbeitenden Gewerbe‘, wobei hier der Abstand zum Regierungsbezirk etwas geringer ist. Zusammengenommen lässt sich in jedem Fall festhal- ten, dass das produzierende Gewerbe eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung im Vogelsbergkreis besitzt.

Abbildung 7: Verteilung der Betriebe auf Sektoren

Quelle: Gesellschaft für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (GEWAK), Abschlussbericht Fachkräftebedarf im Vogelsbergkreis 2013

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Umgekehrt verhält es sich dementsprechend in den Dienstleistungsbranchen. Während bei den wirtschaftsnahen Dienstleistungen praktisch keine Differenzen bestehen, fällt insbeson- dere der niedrige Anteil der Handelsbetriebe im Kreis auf, der um fast fünf Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Regierungsbezirkes liegt.

Die wirtschaftliche Situation der Betriebe ist ein wesentlicher Indikator zur Bestimmung der ökonomischen Situation im Kreis. Nach ihrer eigenen Einschätzung zeigen sich die Betriebe im Vogelsbergkreis mehrheitlich zufrieden, 70 Prozent bewerteten die Erträge des Jahres 2012 als sehr gut, gut oder zumindest befriedigend.

Abbildung 8: Ertragslage der Betriebe im Vergleich

Quelle: Gesellschaft für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (GEWAK), Abschlussbericht Fachkräftebedarf im Vogelsbergkreis 2013

Auffällig ist insbesondere der mit über acht Prozent im Vergleich sehr hohe Anteil der Betrie- be, der die eigene Ertragslage als ‚sehr gut‘ einschätzt – im Regierungsbezirk Gießen ist dieser Anteil mehr als dreimal so niedrig. Umgekehrt finden sich im Vogelsbergkreis jedoch auch überdurchschnittlich viele Betriebe, die ihre Ertragslage als nur ‚ausreichend‘ oder ‚mangelhaft‘ einschätzen – die Wirtschaftslage des Kreises ist demnach deutlich polarisierter als in Hessen insgesamt.

Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Vogelsbergkreis folgte in den letzten Jahren dem landesweiten, zunehmenden Trend. Insbesondere seit 2005 nahm die Zahl der Beschäftigten stetig zu, was auch für die sozialversicherungspflichtig Beschäftig- ten gilt. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich auch im Vogelsbergkreis beobachten, wo die Zahl der Beschäftigten in diesem Zeitraum um etwa fünf Prozentpunkte anstieg. Die Be- schäftigungsentwicklung hat sich demnach in positiver Weise von der allgemeinen Bevölke- rungsentwicklung entkoppelt, nachdem im Zeitraum von 1991 bis 2005 noch ein kontinuierli- cher Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Kreis zu verzeichnen war.

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Abbildung 9: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte

Quelle: Gesellschaft für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (GEWAK), Abschlussbericht Fachkräftebedarf im Vogelsbergkreis 2013

Dieser starke Rückgang ist auch maßgeblich für das vergleichsweise niedrigere derzeitige Niveau: Während in Hessen und dem Regierungsbezirk Gießen aktuell über zehn Prozent mehr Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind als vor der Wiedervereinigung, konnte im Kreisgebiet das damalige Niveau zumindest wieder erreicht werden.

Die Zahl der Arbeitssuchenden entwickelte sich insgesamt entsprechend nach unten. Eine geringe Zahl an Arbeitslosen ist sozialpolitisch sicher aus vielen Gründen wünschenswert, allerdings bedeutet diese auch gleichzeitig eine geringe regionale Beschäftigungsreserve in Zeiten des demografischen Wandels und des damit verbundenen Rückgangs der zur Verfü- gung stehenden Arbeitskräfte.

Abbildung 10: Arbeitslosenquote der zivilen Erwerbspersonen

Quelle: Gesellschaft für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (GEWAK), Abschlussbericht Fachkräftebedarf im Vogelsbergkreis 2013

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Aktuell liegt die Arbeitslosenquote im Vogelsbergkreis bei nur noch 4,1 Prozent. Hinsichtlich der Altersstruktur der Beschäftigten im Vogelsbergkreis ist festzustellen, dass die grundsätz- liche Entwicklung der einzelnen Altersgruppen in sehr ähnlicher Weise verläuft wie im Regie- rungsbezirk Gießen und dem Land Hessen insgesamt. So ist durchweg bei den älteren Al- tersklassen (40 - 54 Jahre, 55 Jahre und älter) ein Zuwachs des Beschäftigtenanteils zu ver- zeichnen, die jüngeren Altersgruppen sind hingegen zahlenmäßig geringer ausgeprägt als noch vor zehn Jahren. Die Beschäftigungsquote der Frauen im Kreisgebiet lag mit 49,4 % (Quelle: Agentur für Arbeit) Mitte 2013 nahezu auf Landesdurchschnitt und stellt daher keine Besonderheit der Region mehr dar.

Abbildung 11: Entwicklung der Beschäftigung nach Altersgruppen

Quelle: Gesellschaft für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (GEWAK), Abschlussbericht Fachkräftebedarf im Vogelsbergkreis 2013

Im regionalen Vergleich ist der Anteil der jüngsten Beschäftigtengruppe unter 25 Jahren im Kreis höher als im Land Hessen, was mit dem geringeren Akademiker/-innenanteil erklärt werden kann. Vergleichsweise wenig Beschäftigte des Kreises zählen hingegen zur Alters- gruppe der 25- bis 39-Jährigen, die bis vor einigen Jahren noch die zahlenmäßig stärkste Gruppe war.

Die höchsten Anteile findet man heute in der Gruppe der 40- bis 54-Jährigen, die im Vogelsbergkreis mittlerweile fast die Hälfte der Beschäftigten stellen. Ebenfalls überdurch- schnittlich ist der Anteil der über 54-Jährigen an den Beschäftigten; hier ist im Kreis auch ein besonders großer Zuwachs zu verzeichnen.

Während auf der einen Seite eine hohe Beschäftigungsquote Älterer als Hinweis für deren Arbeitsmarktintegration gesehen werden kann, ist andererseits die eindeutige Konsequenz, dass die Belegschaft des Kreises deutlich altert, was mittelfristig zu hohen Ersatzbedarfen in den Betrieben führen wird, die wiederum durch die nachrückenden Jugendlichen immer we- niger gedeckt werden können.

Aktuell geben 18 Prozent der Betriebe an, dass sie offene Stellen nicht besetzen können. Besonders betroffen sind Betriebe des produzierenden Gewerbes. Zudem geben Betriebe,

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die im vergangenen Jahr eine gute oder sehr gute Ertragslage hatten ebenfalls öfter an, dass sie derzeit Stellen nicht besetzen können, was einen Hinweis darauf liefert, dass die betrof- fenen Betriebe eher zu den dynamischen und leistungsfähigen zählen.

Die Zahl der betroffenen Betriebe gibt Aufschluss darüber, wie weit verbreitet der Arbeitskräf- teengpass derzeit im Kreis ist. Das ‚Ausmaß der Lücke‘ ist hiermit jedoch noch nicht be- kannt. Zu dessen Bestimmung bedarf es der Zahl der hiervon betroffenen Stellen.

Abbildung 12: Unbesetzte Stellen nach Qualifikationen

Quelle: Gesellschaft für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (GEWAK), Abschlussbericht Fachkräftebedarf im Vogelsbergkreis 2013

Die befragten Betriebe geben an, dass sie derzeit (Ende 2012) hochgerechnet 1.011 Stellen nicht besetzen können.

Der größte Teil entfällt hierbei auf Stellen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung erfor- dern, schon an zweiter Stelle kommen unbesetzte Ausbildungsstellen, während offene Stel- len für einfache Tätigkeiten eher seltener sind. Bezogen auf die gesamte Beschäftigung ent- spricht die Zahl der unbesetzten Stellen einem Anteil von etwa 2,9 Prozent.

Innerhalb der betrachteten Qualifikationsgruppen zeigt sich die relative Lücke bei den Nach- wuchskräften am deutlichsten: Gemessen an den beschäftigten Auszubildenden liegt diese bei über 14 Prozent, d. h., dass auf sieben Auszubildende ein unbesetzter Ausbildungsplatz kommt. Dies verdeutlicht die großen Probleme, die heute schon bei der Rekrutierung geeig- neter Jugendlicher für die Betriebe bestehen.

Wirtschaftskraft und verfügbare Einkommen

Zieht man das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner zur Bestimmung der Wirtschaftskraft und des Wohlstands der Region hinzu zeigt sich, dass der Vogelsbergkreis eine ähnlich positive Entwicklung aufweist wie der Regierungsbezirk.

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Abbildung 13: Entwicklung des Bruttoinlandprodukts

Quelle: Gesellschaft für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (GEWAK{ XE "GEWAK" \t "Gesellschaft für Wirtschaft, Arbeit und Kultur" }), Abschlussbericht Fachkräftebedarf im Vogelsbergkreis 2013

Im Zeitraum von 2000 bis 2008 konnte das BIP{ XE "BIP" \t "Bruttoinlandsprodukt" } pro Kopf um ein Viertel gesteigert werden, die Region zeigt somit eine bessere Entwicklung als das Land Hessen insgesamt. Der anschließende Rückgang im Jahr 2009 ist offenbar Folge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, die in den Vergleichsregionen recht ähnliche Auswirkun- gen auf das BIP pro Kopf hatte. Betrachtet man das verfügbare Einkommen der Haushalte im Kreis so wird deutlich, dass die Haushalte im vergangenen Jahrzehnt einen deutlichen Zuwachs verzeichnen konnten. Der Zuwachs fällt jedoch seit 2005 geringer aus, während im Zeitraum von 2001 bis 2005 ein Anstieg um 13 Prozentpunkte zu beobachten war. Anders als bei der Entwicklung der Löhne ist hierbei eine nahezu parallele Entwicklung des Kreisgebietes mit den Vergleichsregionen zu beobachten. Abbildung 14: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte

Quelle: Gesellschaft für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (GEWAK), Abschlussbericht Fachkräftebedarf im Vogelsbergkreis 2013

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Im letzten Erhebungsjahr 2009 ist ein Abknicken der Wachstumskurve des Vogelsbergkreises zu beobachten, während sich die Einkommenszuwächse im Regierungs- bezirk und dem Gebiet des Landes Hessen fortsetzen. Worauf sich die abweichende Ent- wicklung der verfügbaren Einkommen im Vogelsbergkreis von der Entwicklung der Ver- gleichsregionen zurückführen lässt, ist noch nicht eindeutig bestimmbar.

Der Vogelsbergkreis ist gegenüber den Vergleichsregionen fast schon „traditionell“ durch einen relativ hohen Anteil an Auspendlern gekennzeichnet. Demgegenüber zeigt sich auch ein leicht höherer Anteil an Einpendlern. Die gute Verkehrsanbindung der bevölkerungsrei- cheren Randlagen über die Autobahnen A45, A5, A7 und A66 und die Vogelsbergbahn er- möglichen vielen Erwerbstätigen aus der Region die Wahrnehmung einer beruflichen Tätig- keit in den umliegenden Oberzentren, in denen sich häufig ein relativ höheres Arbeitsentgelt für vergleichbare Beschäftigung erzielen lässt. Auch die dort angesiedelten größeren Betrie- be führen häufig bei Beschäftigung zur subjektiven Wahrnehmung besserer beruflicher Ent- wicklungsmöglichkeiten.

Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass die hohe empfundene Lebensqualität in Verbindung mit vergleichsweise moderaten Wohn- und Lebenshaltungskosten in der Region sicher Argu- mente sind, die einem Umzug an den Arbeitsort in der Nachbarregion entgegenstehen.

Abbildung 15: Anteil der Ein- und Auspendler an allen Beschäftigten

Hierfür spricht auch die Entwicklung der Wanderungssalden (Zuzug – Wegzug). Nach über zehn Jahren eines negativen Wanderungssaldos hat sich die negative Differenz zwischen Wegzug und Zuzug ins Kreisgebiet bis zur Mitte des Jahres 2013 deutlich verringert.

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Abbildung 16: Wanderungssalden

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, 2013

Die Daten des Hessischen Statistischen Landesamtes zeigen für die erste Jahreshälfte 2013 sogar einen nahezu ausgeglichenen Wanderungssaldo. Die Kombination aus geringer Ar- beitslosenquote, hoher Lebensqualität und vergleichsweise moderaten Wohn- und Lebens- haltungskosten bei gleichzeitig guter Verkehrsanbindung der Randlagen in der Region las- sen den Vogelsbergkreis zunehmend attraktiv bei der Wahl des Lebensmittelpunktes er- scheinen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Zahl der Erwerbspersonen im Vogelsbergkreis in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Die Frauenquote der Erwerbs- personen hat sich mittlerweile dem Landesdurchschnitt angenähert. Im Zuge des bereits spürbaren demografischen Wandels haben die Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse abge- nommen. Mit nur noch rund viereinhalb Prozent Arbeitslosenquote läuft die Suche nach ge- eigneten Arbeitskräften für die heimische Wirtschaft trotz guter Weiterbildungsquote Gefahr, künftig zu einem limitierenden Faktor zu werden.

Bildung und Qualifikation

Der demografische Wandel sorgt neben der relativen Zunahme Älterer an der Gesamtbevöl- kerung auch für eine absolute Abnahme der jüngeren Menschen. Als Folge ist die Zahl der Schüler an allgemeinbildenden Schulen in den letzten zehn Jahren um fast ein Viertel zu- rückgegangen. Der aktuelle Schulentwicklungsplan für den Vogelsbergkreis aus dem Jahr 2011 kommt zu dem Ergebnis, dass in den nächsten 5 Jahren keine Tragfähigkeitsprobleme bei den bestehenden Schulstandorten erwartet werden. Prognosen bis 2030 lassen einen deutlichen Rückgang der Schülerzahlen und damit die Gefährdung von Schulstandorten er- warten. Im Rahmen des MORO – Vorhabens wurden mittels der Modellrechnungen anhand der kleinräumigen Bevölkerungsprognose die Standorte (Grundschule, Sekundarstufe I) identifiziert, für die die Tragfähigkeit aufgrund der Unterschreitung der vorgegebenen Min- destschülerzahl gefährdet ist. Im Ergebnis gibt es im Jahr 2030 sechs gefährdete Grund- schulen. Als mögliche Szenarien wurden definiert: Veränderung der Einzugsbereiche, Schließung, Verbundstandort, Erhöhung der Inklusionsquote und jahrgangsübergreifender Unterricht. Im Hinblick auf die Sekundarstufe I und II wurde für vier Schulen kein akuter aber

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längerfristiger Handlungsbedarf (bis 2030) festgestellt und verschiedene Handlungsmöglich- keiten diskutiert (vgl. Ergebnisbericht MORO Vogelsberg, 2013)

Abbildung 17: Zahl der Schüler an allgemeinbildenden Schulen

Mit Blick auf den Arbeitsmarkt ergibt sich daraus eine absolute Verringerung des Arbeitskräf- tepotentials aus der Region heraus. Eine ähnliche Entwicklung in schwächerer Form lässt sich in den Vergleichsregionen feststellen. Anders als bei der Gesamtbevölkerung ist der Trend zur flächendeckenden Schrumpfung hier schon deutlich zu verzeichnen.

Die Entwicklung der Schülerzahlen an den beruflichen Schulen weist im Gegensatz zu den allgemeinbildenden Schulen eine etwas moderatere Entwicklung auf. Dieser Rückgang wirkt sich jedoch unmittelbarer auf das künftig zur Verfügung stehende Arbeitskräftepotenzial aus, da die Absolventen der beruflichen Schulen direkt dem Arbeitsmarkt als qualifizierte Fach- kräfte zur Verfügung stehen.

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Abbildung 18: Zahl der Schüler an beruflichen Schulen

Bezogen auf den Index 2003 = 100 ergibt sich im Zeitraum bis 2011 ein Rückgang von etwa neun Prozent. Nach dem Bericht des Hessischen Statistischen Landesamtes haben zum Ende des Schuljahres 2011/2012 knapp 1070 Schülerinnen und Schüler die allgemeinbil- denden Schulen verlassen. Davon 206 mit Hauptschulabschluss, 361 mit Realschulab- schluss und 406 aus allgemeinbildenden Gymnasien mit Hochschulzugangsberechtigung. Weitere 100 verlassen integrierte Jahrgangsstufen und Förderschulen. Nach Vorausberech- nung des HSL wird sich die Zahl der Schulentlassenen aus allgemeinbildenden Schulen bis zum Jahr 2020 deutlich verringern.

Tabelle 3: Schulentlassene aus allgemeinbildenden Schulen

Bis zum Jahr 2020 wird die Zahl der aus allgemeinbildenden Schulen Entlassenen nach die- ser Prognose im Vogelsbergkreis gegenüber 2010 um über ein Viertel sinken, während der Rückgang auf Landesebene nur gut 15 % betragen soll.

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Bei den beruflichen Schulen haben zum Ende des Schuljahres 2011/2012 1.608 Schülerin- nen und Schüler ihre Einrichtung verlassen, davon aus den Berufsschulen 769, aus den Be- rufsfachschulen 313, aus den Fachoberschulen 270, aus den beruflichen Gymnasien 117 und aus den Fachschulen 139 (ohne BVJ{ XE "BVJ" \t "Berufsvorbereitungsjahr" } und beson- dere Vollzeitbildungsgänge). Der Rückgang bei den Schulentlassenen aus den beruflichen Schulen wird laut Vorausberechnung des HSL im Vogelsbergkreis nur ca. 10 % betragen.

Die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt ist gekennzeichnet von einem vergleichbar hohen Angebot an Ausbildungsplätzen einerseits und der Bewerberzahl um offene Ausbil- dungsplätze andererseits. Die reine Zahl der Bewerber/-innen und Ausbildungsplätze sagt jedoch nichts darüber aus, inwieweit qualitativ und branchenbezogen die Angebote mit den Präferenzen der Bewerberinnen und Bewerber übereinstimmen.

Laut Ausbildungsstellenmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit standen zum Stichtag 30.09.2013 noch 44 unversorgte Bewerber/-innen um einen Ausbildungsplatz noch 18 unbe- setzte Ausbildungsstellen gegenüber. Die genannten Zahlen beziehen sich auf im Vogelsbergkreis bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungsplätze und entsprechen- de Bewerber/-innen aus der Region.

Abbildung 19 : Bewerber für Berufsausbildungsstellen

Quelle: Agentur für Arbeit, Ausbildungsstellenmarktstatistik, 2014

Für das Jahr 2013/2014 zeichnet sich ab, dass die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungs- stellen (Quelle: Agentur für Arbeit) die Zahl der Bewerber-/innen aus der Region im Gegen- satz zum Vorjahr bereits deutlich übersteigt. Diese Tendenz deckt sich mit der demografi- schen Entwicklung der jüngeren Bevölkerungsgruppen und der Entwicklung der Schülerzah- len.

Berufliche Weiterbildung ist eine Möglichkeit, dem Bedarf an qualifizierten Fachkräften in den Betrieben mit der eigenen Heranbildung von passend weitergebildetem Personal zu be- gegnen. Für die landesweite Situation konnte in 2011 erstmals festgestellt werden, dass die

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Mehrheit der hessischen Betriebe Weiterbildung gefördert oder finanziert hat. Dies unter- streicht den hohen Stellenwert, den die betriebliche Weiterbildung in Hessen mittlerweile besitzt, wobei sowohl der Beitrag zur Beschäftigtenbindung und betrieblichen Fachkräftesi- cherung einerseits als auch die Anforderung, Qualifikationen passgenau und flexibel zu ver- mitteln andererseits maßgeblich für die steigende Bereitschaft der Betriebe ist, in Weiterbil- dungsmaßnahmen zu investieren (Gesellschaft für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (GEWAK), Abschlussbericht Fachkräftebedarf im Vogelsbergkreis 2013).

3.1.4 Tourismus und Naherholung

Die geographische (touristische) Region Vogelsberg umfasst Gebiete von fünf Landkreisen. Alle 19 Kommunen des Vogelsbergkreises, neun Kommunen des östlichen Wetteraukreises und vier Städte aus dem östlichen Teil des Landkreises Gießen, Hosenfeld (Landkreis Fulda) und Birstein (Main-Kinzig-Kreis).

Die Destination Vogelsberg ist die einzige, die ausschließlich in Hessen liegt. Einer der wich- tigsten Eckpunkte der Tourismusentwicklung der Region Vogelsberg war die Gründung des Naturparks Hoher Vogelsberg im Jahr 1957. Mit ihm wurde der erste Naturpark Hessens und der zweite in Deutschland eingerichtet. Er besitzt heute nach mehrfacher Erweiterung eine Fläche von ca. 400 km² und gilt als eine der wichtigsten touristischen Infrastruktureinrichtun- gen mit überregionaler Ausstrahlung.

Alle hier im Folgenden angestellten Betrachtungen beziehen sich jedoch auf das Kreisgebiet des Vogelsbergkreises mit seinen 19 Städten und Gemeinden (vgl. Kap. 1 “Gebietsabgren- zung“).

Touristische Infrastrukturausstattung

Der Vogelsberg ist verkehrstechnisch von außen gut erschlossen. Er wird von einem Ring an Autobahnen (A7, A66, A5, A45) umgeben. Aus Hessen bestehen gute Anreisemöglichkeiten mit dem öffentlichen Verkehr. Das Freizeitverkehrsangebot besteht nur an den Wochenen- den im Sommerhalbjahr. Einmal in der Region angekommen sind einige Teile der Region nur unzureichend mit dem ÖPNV{ XE "ÖPNV" \t "Öffentlicher Personen‐Nahverkehr" } erreichbar. Die Buslinien enden teilweise an den Kreisgrenzen.

Das Radwegenetz ist vergleichsweise gut ausgebaut. Hinzu kommen sechs Fernradwege (R2, R4, R7, R1 und R3) und die „Themenradwege“ Vulkanradweg, Südbahnradweg und Nidda-Route. Ergänzt wird das aktuelle Angebot durch zwölf Themen-Touren, von Basalt- über Mühlen- bis hin zur Burgen-Tour. Die Beschilderung und das Kartenmaterial wurden in den vergangenen Jahren erheblich erweitert und ausgebaut. Eine ausführliche Beschreibung enthält die neu aufgelegte Radwegekarte der Region Vogelsberg.

Der Naturraum besteht aus Hochebenen mit abwechslungsreicher Topographie und hohen Anteilen an Offenland und Wald. Er ist klar abgrenzbar. Die Umweltbedingungen sind intakt.

Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe

Strukturdaten wie Beschäftigte und Umsatz sowie Betten-, Stuhl- und Gastraumkapazität zeigen vorrangig mittlere Betriebsgrößen bei beachtlichen Unterschieden in der betriebswirt- schaftlichen Leistungsfähigkeit. Die Zahl der Beherbergungsbetriebe ist im Vogelsbergkreis von 2011 bis 2013 um rd. 15 % (von 118 auf 102) zurückgegangen, das Bettenangebot um 20 % von 5.668 auf 4.730. In ganz Hessen sank die Zahl der Beherbergungsbetriebe im gleichen Zeitraum um rd. 14 % von 3.670 auf 3.227, das Bettenangebot hingegen nur um 0,5 % von 218.060 auf 216.946 (Hessisches Statistisches Landesamt, Bericht „Gäste und Übernachtungen im hessischen Tourismus, 2014). Nur wenige Betriebe haben sich mit An-

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gebot und Marketing auf bestimmte Zielgruppen eingestellt, darunter sind viele, die sich auf die Beherbergung von Radfahrern und Wanderern bzw. Reiturlaubern ausgerichtet haben. Weitere Betriebe bieten inzwischen besondere Angebote im Bereich Wellness-Urlaub an. Herausragende gastronomische Aktionen sind die „Lammwochen Vogelsberg“ im Frühjahr und die „Vogelsberger Wildwochen“ im Herbst jeden Jahres. Typische „Vogelsberger Küche“ bietet darüber hinaus eine Kooperation von acht einheimischen Gastronomiebetrieben rund um Schotten, die sich zu einer Kooperation zusammengeschlossen haben.

Das Freizeit- und Kulturangebot ist vielfältig, allerdings bis auf eine Reihe von Ausnahmen (Nieder-Mooser Konzertsommer, Marktspiel in Alsfeld, Alsfeld MusikArt, Lauterbacher Pfingstmusiktage, Drehorgelfest und Bluesfestival in , Schlitzer Trachtenfest, Feldataler Schmiedefest und Vulkanfest) überregional noch zu gering vermarktet. Durch die Neugestaltung des Internetangebotes der „Region Vogelsberg Touristik GmbH“ und die völli- ge Neuausrichtung des Internetauftrittes „www.vogelsberg.de“ haben sich die Informations- angebote für interessierte Besucher jedoch deutlich verbessert.

Wirtschaftsfaktor Tourismus

Die Übernachtungen im Vogelsbergkreis sind von rd. 490.000 im Jahr 2008 auf rd. 473.000 im Jahr 2013 gegen den Landestrend leicht zurückgegangen. Wie im Land Hessen insge- samt ist hier jedoch die Zahl der Ankünfte im gleichen Zeitraum leicht gestiegen (2013 ca. 189 Tsd.).

Abbildung 20: Übernachtungen im Vogelsbergkreis

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, 2014

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt mit 2,5 Tagen in 2013 (2003: 2,6 Tage), leicht über dem hessischen Durchschnitt (2,3). Ein großes Potenzial stellen nach wie vor die Aus- flugs- und Tagesgäste dar. Ein großer Teil kommt aus der Rhein-Main-Region sowie aus der Wetterau und dem Vogelsberg selbst. Nach Berechnungen der HessenAgentur (Tourismus- report 2014) tätigen Tagesgäste in der Region durchschnittliche Ausgaben in Höhe von EUR 23,70.

Die Tourismusintensität (Übernachtungen x 100/Einwohner) ergibt für den Vogelsbergkreis einen Wert von 438 (eigene Berechnung). Im Vergleich mit anderen Hessischen Regionen

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liegt der Vogelsbergkreis damit im Mittelfeld (die Top 3: Waldeck-Frankenberg: 2.033; Stadt Frankfurt/Main: 892; Hersfeld-Rothenburg: 865, Daten: Georg-Consulting, Studie Beschäfti- gungsfaktor Tourismus & Gastgewerbe in Deutschland, 2013).

Die Destination Vogelsberg

Die Destination Vogelsberg weist im Jahr 2012 bei 263.000 Einwohner/-innen 903.000 Über- nachtungen auf. Laut einer Studie der Freizeit und Tourismusberatung GmbH/Ramboll Ma- nagement Consulting GmbH aus der auch die o. g. Daten stammen, hat sich der Tourismus im Rahmen der regionalen Möglichkeiten erholt. Die handlungsorientierte SWOT- Analyse{ XE "SWOT- Analyse" \t "Strengths (Stärken)‐Weaknesses (Schwächen)‐Opportunities (Chancen)‐ Threats (Gefahren) Analyse" } aus der Studie sieht folgendermaßen aus.

Abbildung 21: SWOT-Analyse

Quelle: Studie der Freizeit und Tourismusberatung GmbH/Ramboll Management Consulting GmbH

3.1.5 Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft

Mit 3,9 % der Erwerbstätigen in Land- und Forstwirtschaft liegt der Anteil im Vogelsbergkreis höher als in jedem anderen Landkreis in Hessen. Trotz dieses hohen Anteiles trägt dieser Sektor nur zu einem geringen Anteil zur Wertschöpfung in der Region bei.

Der Vogelsberg als Naturraum stimmt überwiegend mit dem Gebiet des Vogelsbergkreises überein. Im Hohen Vogelsberg (500 bis 774 m ü NN) trifft man überwiegend flachgründige Basaltverwitterungsböden bei hohen Niederschlägen an. Entsprechend wird dieser Bereich überwiegend durch Wald und Grünland genutzt. Im unteren Vogelsberg (200 - 500 m ü. NN)

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sind teilweise fruchtbare Lößauflagen anzutreffen, die die Standorte für den Ackerbau attrak- tiv machen.

Von der gesamten Fläche des Vogelsbergkreises 145.899 ha werden 71.600 ha (49 %) landwirtschaftlich genutzt und ca. 57.000 ha (39 %) forstlich. Die Anzahl der landwirtschaftli- chen Betriebe ist im Zuge des Strukturwandels stark rückläufig. Von 9.900 Betrieben im Jahr 1960 fiel die Anzahl in 50 Jahren um 87 % auf 1.287 Betriebe im Jahr 2010. Die bewirtschaf- tete Fläche blieb über diesen Zeitraum nahezu konstant. Entsprechend wuchs die durch- schnittliche Betriebsfläche bereits auf 49 ha an, womit sich der Strukturwandel in der Land- wirtschaft im Vogelsberg schneller vollzieht als in Gesamt-Hessen. Bei den Größenklassen nimmt lediglich die Anzahl der Betriebe mit mehr als 100 ha bewirtschafteter Fläche zu. Klei- nere Betriebe haben offensichtlich keine guten Zukunftsperspektiven. Der Anteil der von Bio- betrieben bewirtschafteten Fläche ist mit 14 % vergleichsweise hoch was für eine gute Kon- kurrenzfähigkeit dieser Anbauweise spricht.

Der wichtigste Betriebszweig ist die Milchwirtschaft. Zwischen 1960 und 2010 sank der Milchkuhbestand von 34.000 auf 18.000 Kühe. Durch die gesteigerte Milchleistung hielt sich die erzeugte Milchmenge in diesem Zeitraum trotzdem nahezu konstant. (Hessisches Statis- tisches Landesamt, Flächeninanspruchnahme in Hessen 1991 – 2013, Die Bodennutzun 2003-2014, Viehbestände in den landwirtschaftlichen Betrieben im Mai – 4-jährige Ausgabe, Rinderbestände und Rinderhaltungen im Mai, Größenstruktur der landwirtschaftlichen Be- triebe – 2-jährige Ausgabe).

Für die Attraktivität der Landschaft und die zukünftige touristische Entwicklung des Vogelsberges ist es wichtig, dass die Offenhaltung der Landschaft durch eine dem Natur- raum angepasste Nutzung auch zukünftig Bestand hat. Ein weiterer wichtiger Nutzen aus der standortgerechten Bewirtschaftung der Flächen besteht in der Produktion großer Mengen erstklassigen Trinkwassers, das zu großen Anteilen im Ballungsraum Rhein-Main konsumiert wird.

Naturschutz, FFH- und Natura 2000 – Gebiete

Im Vogelsberg wurden überdurchschnittlich große Flächenanteile als Naturschutzgebiete, FFH{ XE "FFH" \t "Fauna-Flora-Habitate" }- und Natura 2000 Gebiete ausgewiesen. Mit ca. 55.000 ha machen sie einen Anteil von ca. 38 % der Fläche des Landkreises mit großen Überschneidungen mit landwirtschaftlichen Nutzflächen aus. Mit Hilfe des Naturschutzgroß- projektes soll zukünftig ein Interessenausgleich zwischen Landwirtschaft und Naturschutz hergestellt werden.

3.1.6 Energiewirtschaft Der Deckungsgrad von regenerativer Energie an der Stromversorgung des Vogelsbergkreises ist in der vergangenen Dekade enorm angestiegen. Im Mai 2012 betrug der regenerative Anteil der Stromerzeugung am gesamten Stromverbrauch (inklusiv Unter- nehmen) 60 %. Damit werden im Vogelsbergkreis 36 % des in Hessen produzierten Stroms aus regenerativen Energiequellen erzeugt.

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Abbildung 22: Regenerative Deckungsgrad Stromversorgung Mittelhessen

Abbildung 23: Regenerative Deckungsgrad Stromversorgung Vogelsbergkreis

Auch auf den Gebieten Wärmeerzeugung durch regenerative Energieträger, Bau von Bio- gasanlagen und Kraft-Wärme-Kopplung wurden zahlreiche Projekte realisiert. So wurden bei Vogelsberger Unternehmen 2009 ein Biomasse-Heizkraftwerk mit 10 GW{ XE "GW" \t "Gi‐ gawatt" } und 2014 eine Holzhackschnitzel-Anlage zur Dampferzeugung in Betrieb genom- men, die eine Leistung von knapp 2,5 GW hat und pro Jahr 1 Million Liter Heizöl substituiert. Im Ort Gontershausen bei Homberg/Ohm wurde 2012 ein Nahwärmenetz realisiert an dem bereits mehr als 65 % der örtlichen Wärmeverbraucher angeschlossen sind, in Lingelbach bei Alsfeld ist ein Nahwärmenetz mit 100 Haushalten in Umsetzung. Bis Ende 2010 wurden im VBK Biogasanlagen, Biomasse- und Hackschnitzelheizwerke mit insgesamt 14,2 GW installierter Leistung in Betrieb genommen.

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Ein weiterer Ausbau der Energieversorgung aus regenerativen Energiequellen in der Region ist sinnvoll, da bei den meisten Projekten ein großer Teil der Wertschöpfung in der Region erfolgt und so die lokale Wirtschaftskraft stärkt.

3.1.7 Infrastrukturausstattung und Versorgung

Infrastruktur- und Dienstleistungseinrichtungen

Seit der Jahrtausendwende muss in der Region eine zunehmende Schrumpfung der Bevöl- kerung verkraftet werden (vgl. Kap. 3.1.2). Es geht nicht mehr darum, Wachstum auf Infra- struktur zu verteilen, sondern mit vorausschauender Planung und intelligenten Maßnahmen den Rückgang und die Veränderung der Alterszusammensetzung der Bevölkerung zu „ver- teilen“. Je nach Lage der Städte und Gemeinden in der Region fällt die Entwicklung jedoch unterschiedlich aus.

Die in 2011 im Vogelsbergkreis durchgeführte Studie „Zukunft der Dörfer“ des Berlin Institu- tes im Auftrag der „Stiftung Schloss Ettersburg“ hat ergeben, dass die Lage, Siedlungsstruk- tur und die Erreichbarkeit von Infrastrukturen zur Attraktivität eines Ortes entscheidend bei- tragen. Der demografische Wandel wird sich in der Region Vogelsbergkreis auf die Infra- struktur und öffentliche Daseinsvorsorge vor allem in folgenden Bereichen auswirken: • Abnahme von Kindern, Schüler/-innen und Studierenden • Zunahme pflegebedürftiger alter Menschen • Abnahme der Steuer-, Beitrags- und Gebührenzahler/-innen • Zunahme der Zahlungsempfänger/-innen, Rentenbezieher/-innen • Bedarfsverschiebungen in der kommunalen Infrastruktur, soweit deren Nut- zung eng an spezielle Altersgruppen gekoppelt ist (z. B. bei Kindergärten, Schulen, Altenheimen) • Unterauslastung bestimmter kommunaler Infrastruktureinrichtungen und des ÖPNV in Teilräumen bei gleichen Fixkostenanteilen für weniger Einwohner/- innen steigende kommunale Gebühren • Zunehmender Mangel an Hochschulabsolventen/-innen und Fachkräften • Zurückgehende Zahl von jungen Menschen, die dem Ausbildungsmarkt zur Verfügung stehen • Relative Abnahme des Arbeitsplatzangebotes in der Region • Wohnungsüberangebot und -leerstände, stagnierende bzw. sinkende Mieten und Immobilienpreise in besonders betroffenen Teilräumen • Verringerter Siedlungsflächenbedarf

Die Region Vogelsberg ist von „außen“ vergleichsweise gut zu erreichen und nach „außen“ auch schnell zu verlassen. Sie ist umgeben von einem Autobahnring (A7, A66, A5, A45), hat mit Fulda einen Anschluss an das ICE - Netz (Fahrtzeiten nach München und Hamburg je- weils 3,5 h). Innerregional verkehrent die Vogelsbergbahn und der Busverkehr sowie einige Anrufsammeltaxis.

Nach der Modernisierung der Vogelsbergbahn, der eingleisigen Strecke zwischen Fulda und Gießen, gelingt seit 2011 eine erheblich bessere Verkehrsanbindung an die umliegenden Oberzentren Fulda und Gießen. Die gesamte Strecke wurde im Rahmen des Konjunkturpa- ket II modernisiert, so dass die moderneren Dieseltriebwagen, die seit 2011 von der Hessi- schen Landesbahn HLB{ XE "HLB" \t "Hessische Landesbahn" } im Rahmen des RMV{ XE "RMV" \t "Rhein‐Main‐Verkehrsverbund" } auf der Strecke eingesetzt werden, auf der ausge- bauten Trasse nun einen Stundentakt zwischen Fulda und Gießen gewährleisten, der eine erheblich bessere Anbindung an das Netz des Rhein-Main-Verkehrsverbundes und der Deutschen Bahn bedeutet. Bahnkunden, Schüler, Berufspendler, aber auch Ausflügler nut- zen seither die verbesserte Verbindung über die Bahnhöfe in Alsfeld und Lauterbach.

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Der Schulbusverkehr ist neben der Bahn das zweite Rückgrat des ÖPNV im Vogelsberg. Querverbindungen und Fahrtrichtungen entgegen der Hauptverkehrsströme bzw. – zeiten sind dagegen per ÖPNV sehr zeitaufwendig oder gar unmöglich. Dies schränkt z. B. die An- nahme von Teilzeitarbeit, aber auch die Erreichbarkeit von Ausbildungsplätzen für Jugendli- che erheblich ein (vgl. Kap. 3.1.3).

Grundversorgung

Für die medizinische Versorgung spielen die niedergelassenen Hausärzte eine wichtige Rolle. Derzeit (Kassenärztliche Vereinigung Hessen, Gesundheitsreport, 2013) gibt es im Vogelsbergkreis 72 Hausärzte an 48 Standorten im Vogelsbergkreis.

Auch vor der Ärzteschaft macht der demografische Wandel nicht halt. Bei der Betrachtung der Altersverteilung der 72 zugelassenen Hausärzte im Vogelsbergkreis fällt auf, dass über 40 % der Altersgruppe 50 - 59 Jahre zuzurechnen ist und immerhin noch 37,5 % der Haus- ärzte fällt in die Altersgruppe der 60-Jährigen oder Älteren.

Die Altersklasse der jungen Ärzte im Alter von 30 bis 39 Jahren macht den geringsten Anteil mit unter 3 % aus. Der Nachfolgebedarf in den nächsten Jahren ist daher als erheblich ein- zuschätzen, hier müssen dringend Medizin-Absolventen für die hausärztliche Versorgung gewonnen werden (Kassenärztliche Vereinigung Hessen, Gesundheitsreport, 2013). Auch die Erreichbarkeit der Hausarztpraxen ist in einem dünn besiedelten Flächenkreis ist ein Thema. Hessenweit liegt der Durchschnitt für den Weg zum Hausarzt bei 5,1 km. Durch die weitläufige Verteilung der Siedlungsstruktur in der Region beträgt dieser Wert im Vogelsbergkreis 8,1 km.

Mit der Gründung des „Weiterbildungsverbundes für Allgemeinmedizin im Vogelsbergkreis“ im Jahre 2013 wurde mit Hilfe der drei Vogelsberger Akutkrankenhäuser Alsfeld, Lauterbach und Schotten sowie Vertreter/-innen von 17 Hausarztpraxen der Region ein wichtiger Mei- lenstein bei den Bemühungen zur Regelung der aktuell und künftig anstehenden Hausarzt- praxisnachfolgen realisiert. Ziel des Verbundes ist es, künftigen Hausärztinnen und Hausärz- ten die Garantie zu geben, dass sie ihre fünfjährige Weiterbildungszeit bis zur Niederlassung in der Region absolvieren können – ohne Zeitverzug und Umzügen zwischen einzelnen Weiterbildungsabschnitten.

Bei den 31 zugelassenen Fachärzten der Region ergibt sich hinsichtlich der Altersstruktur und mithin der Nachfolgeproblematik ein ganz ähnliches Bild. Über 45 % der zugelassenen Fachärzte sind der Altersklasse 50 bis 59 Jahre zuzurechnen. Bei der Altersklasse 60 Jahre und älter sind es noch 29 %. Dies macht besonders deutlich, wie wichtig hier die Nachbeset- zung mit jungen Ärzten ist, die für die praktische Tätigkeit als niedergelassener Arzt gewon- nen werden müssen.

Die Problematik der Erreichbarkeit ist – ähnlich wie bei den niedergelassenen Hausärzten – auch bei den Fachärzten gegeben. Gegenüber einem Hessischen Durchschnitt von etwas über 11 km bis zum Facharzt, muss die Bevölkerung des Vogelsbergkreises eine Wegstre- cke von durchschnittlich 18 Kilometern zu ihrem behandelnden Facharzt zurücklegen. (Kas- senärztliche Vereinigung Hessen, Gesundheitsreport, 2013).

Durch die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur sollen die Bedingungen für potenzielle Nachfolger von niedergelassenen Fachärzten in der Region attraktiver werden. So gibt es aktuell an mehreren Standorten in der Region (z. B. Ulrichstein, Alsfeld, Feldatal) Bestrebun- gen zur Etablierung von Ärztehäusern, die Synergien bei den Kostenstrukturen der Ärzte schaffen und eine gute Erreichbarkeit für die umliegende Bevölkerung gewährleisten sollen.

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Die Apothekenversorgung im Vogelsbergkreis bietet aktuell ein positives Bild. Im Hessischen Durchschnitt versorgt eine Apotheke 3.928 Einwohner. Im Kreisgebiet ist die Apothekendich- te mit 3.774 Einwohnern pro Apotheke also deutlich höher als im landesweiten Durchschnitt. Bei der Betrachtung der Altersstruktur der Apothekeninhaber zeigt sich jedoch auch hier eine deutliche Überalterung und mithin ein drängendes „Nachfolgeproblem“. Das durchschnittli- che Alter der Betriebsinhaber von Apotheken im Vogelsbergkreis liegt mit 55 Jahren deutlich über dem Altersdurchschnitt hessischer Apotheker (52,6 Jahre) und ist im Vergleich der Landkreise das Zweithöchste in Hessen (Kassenärztliche Vereinigung Hessen, Gesund- heitsreport, 2013).

Die Krankenhäuser im Versorgungsgebiet des Vogelsbergkreises verteilen sich auf die Standorte Alsfeld, Lauterbach, Schotten und Grebenhain. Im Westen des Landkreises grenzt das Einzugsgebiet des Universitätsklinikums Gießen und Marburg an und im östlichen Be- reich ist eine Mitversorgung durch das Klinikum Fulda gegeben. Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg besteht aktuell aus 80 Kliniken und Instituten an den Standorten Gie- ßen und Marburg und das Klinikum Fulda bietet mit 30 (Fach-) Abteilungen und Fakultäten ca. 950 Betten zur stationären und teilstationären Behandlung (Universitätsklinikum Gie- ßen/Marburg, Klinikum Fulda 2014).

Der Pflegebereich in der Region ist flächendeckend mit einem guten Netz an ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen ausgestattet. Der Vogelsbergkreis verfügt über 17 Pfle- geheime und 1.225 Pflegeplätze (Hessische Statistische Landesamt, 2011). Die Versorgung der Bevölkerung mit Pflegeplätzen im Kreisgebiet zeigt eine leicht überdurchschnittliche Zahl pro 1.000 Einwohner (Kassenärztliche Vereinigung Hessen 2011).

Mit der Einrichtung des Pflegestützpunktes Vogelsbergkreis zum Jahresanfang 2011 wurde eine Vernetzungs- und Servicestelle in der Region geschaffen, um Beratungen über Pflege- angebote in der Region und die Vernetzung aller pflegerischen, medizinischen und sozialen Leistungen unter einem Dach zu bündeln. Träger des neuen Pflegestützpunktes sind der Vogelsbergkreis und die Pflege- und Krankenkassen in Hessen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die neutrale Beratung von pflegebedürftigen Menschen aller Altersgruppen und ihrer Angehörigen zu allen Fragen rund um das Thema Pflege. Zu den Aufgaben gehört darüber hinaus die noch bessere Vernetzung und Koordinierung der Arbeit der bestehenden pflegeri- schen Angebote.

Bei der Entwicklung des Fachkräftebedarfes in der Pflege zeigt sich im Vergleich mit ande- ren hessischen Landkreisen ein ähnliches Bild. Fachkräfte werden zum einen durch die zu- nehmende Zahl der pflegebedürftigen Personen in einer sich verändernden Altersstruktur der Bevölkerung benötigt, zum anderen macht auch die Alterszusammensetzung der Pflegekräf- te selbst einen in naher Zukunft recht hohen Ersatzbedarf deutlich.

Die Entwicklung des Bedarfs an Pflegekräften bis zum Jahr 2020 verdeutlicht die folgende Grafik:

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Abbildung 24: Bedarf an Pflegekräften

Ortsteiltypisierung, Strukturen und Erreichbarkeiten

Lage, Siedlungsstruktur und Erreichbarkeit von Infrastrukturen tragen entscheidend zur At- traktivität eines Ortes bei, mithin zur Lebensqualität.

Sicherung von Mobilität gehört daher in einem dünn besiedelten ländlichen Raum wie dem Vogelsbergkreis zu den wichtigen Aufgaben der Daseinsvorsorge. Mobilität ist grundlegend für die Inanspruchnahme der Angebote von Grund- und medizinischer Versorgung bis hin zu Kultur- und Bildungsangeboten. Die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs außerhalb der Kernstädte wird bisher i. d. R. mittels eigenem PKW,{ XE "PKW," \t "Personenkraftwagen" } über mobile Verkaufsstätten, Mitfahrgelegenheiten oder Nachbarschaftshilfe sichergestellt.

Die Region Vogelsberg hat sich Im Rahmen des Modellvorhabens Raumordnung (MORO) grundlegend mit den Erreichbarkeiten auseinandergesetzt und eine Typisierung aller 186 Ortsteile hinsichtlich ihrer Lage- und Ausstattungsgunst vorgenommen. Die Ortsteiltypisie- rung berücksichtigt eine Bandbreite einzelner Infrastrukturen. Im Erarbeitungsprozess wur- den verschiedene Gewichtungsszenarien zwischen der Bedeutung der Arbeitsplatzerreich- barkeit sowie den Infrastrukturen diskutiert. Im Ergebnis einigte sich der Arbeitskreis auf eine Grobgewichtung (30 % Arbeitsplätze zu 70 % Infrastrukturen).

Das Ergebnis der Ortsteiltypisierung unter Zugrundelegung dieser Gewichtung zeigt, dass die grün dargestellten Ortsteile im Vergleich zum Kreisdurchschnitt über eine deutlich über- durchschnittliche Lage- und Ausstattungsgunst verfügen. Die orange und rot dargestellten Ortsteile verfügen im Vergleich über eine deutlich unterdurchschnittliche Lage- und Ausstat- tungsgunst (vgl. MORO-Abschlussbericht Vogelsbergkreis, 2014).

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Abbildung 25: Ortsteiltypisierung

Quelle: MORO-Abschlussbericht Vogelsbergkreis, 2014

Aus den Ergebnissen werden folgende Empfehlungen abgeleitet:

• Starke Orte (Typ A und B) weiter stärken, hier die Entwicklungsmöglichkeiten (als In- nenentwicklung) auch planerisch absichern und gleichzeitig die Erreichbarkeit erhö- hen (s. u.). • Die Infrastrukturen (Typ C) möglichst erhalten. Wo dies nicht möglich ist, sollen Alter- nativen entwickelt und umgesetzt werden, mindestens jedoch die Erreichbarkeit zu den nächstgelegenen Infrastrukturen verbessert werden. • Zentrale Aufgabe für die Orte des Typs D und E ist es, neue Modelle und Ansätze mit bürgerschaftlich getragenem Engagement zu entwickeln und umzusetzen, sofern diese neuen Angebotsformen, nicht zur Schwächung der Orte des Typs A bis C führt.

Damit die Mobilität im ländlichen Raum Vogelsberg in Zukunft nachhaltig gesichert werden kann, sind also alternative Modelle und Ansätze notwendig, welche die im Flächenkreis vor- handenen Möglichkeiten (z. B. ÖPNV) unterstützen und ergänzen. Künftig sollte also noch stärker als bisher hinsichtlich einer Bildung von teilräumlichen Kooperationen gemeinsam geplant und agiert werden.

In dem Projekt „Elektromobilität im Vogelsbergkreis“ werden bereits heute im Rahmen des Aktionsprogrammes „Regionale Daseinsvorsorge“ die Voraussetzungen für den erfolgrei- chen Einsatz und die Potenziale von Elektrofahrzeugen bei der Sicherung der Mobilität im ländlichen Vogelsberg untersucht und erprobt. In Lautertal - Hopfmannsfeld und Gemünden - Felda können interessierte Bewohner/-innen die beiden Fahrzeuge seit Mai 2014 für einen Zeitraum von 18 Monaten kostenlos im Testbetrieb nutzen. Die benötigten Elektrofahrzeuge werden geleast und mit regional produziertem Strom aus regenerativen Quellen angetrieben. Das Projekt wird gemeinsam vom BMVBS und vom Land Hessen unterstützt.

Auch im Bereich der Nahversorgung gibt es bereits interessante Entwicklungsansätze in der Region. So konnte in Schotten - Rainrod, nachdem vor Ort alle Einkaufsmöglichkeiten nach

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

und nach geschlossen hatten, mit Hilfe der LEADER - Förderung ein „Lädchen für alles“ der Tegut - Einzelhandelskette eröffnet werden, das sich seither regen Zuspruchs erfreut.

Auch in Herbstein - Stockhausen konnte – nach Erzielen einer Kooperationsvereinbarung mit lokalen Akteuren – ein solches „Lädchen für alles“ eröffnen und die durch die Schließung des noch aus früheren Jahren stammenden Centra - Marktes entstandene Lücke erfolgreich fül- len. Heute lassen sich in beiden Dörfern mit 450 bzw. 850 Einwohnern fast alle Einkaufs- grundbedürfnisse wieder vor Ort befriedigen, von frischen Backwaren, Fleisch- und Wurstwa- ren bis hin zu einem breitgefächerten Angebot an Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs. In beiden Fällen wurden auf der einen Seite zusätzliche Finanzierungsquellen durch Kooperationspartner erschlossen. Auf der anderen Seite wurden in einem Fall Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen.

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

3.2 SWOT- Analyse

Die SWOT ist die komprimierte Darstellung aus Vorerfahrung, Gebietsanalyse sowie dem Erarbeitungsprozess und bildet die Brücke zur Umsetzungsstrategie mit Regionaler Strategie und dem Aktionsplan. Abbildung 26: SWOT-Analyse

Stärken Schwächen Chancen Risiken Demografie Hohe Identifikation mit der Region Hohe Schrumpfungsdynamik der Bevölkerung Zuwanderung aufgrund günstiger Chancen werden aufgrund zu geringer Hohes ehrenamtliches Engagement im erwerbsfähigen Alter Lebenshaltungskosten und Immobilienpreise, Außenwahrnehmung der Vorteile nicht Abwanderung junger, gut ausgebildeter hohe Lebensqualität, gute Erreichbarkeit der genutzt Menschen Region Eher passive, abwartende Haltung Infrastruktur Polyzentralität Mangelnde innerregionale Erreichbarkeit Gewinnung der Bevölkerung zur Beteiligung Hohe Lebensqualität (Wohnen, Freizeit, Kultur Fehlende Finanzkraft der Kommunen Infrastruktureinrichtungen teilweise durch an Entwicklung und Erholung) Mindestauslastungen für Infrastruktur und Bevölkerungsrückgang gefährdet Neue technische und organisatorische Viel Fläche für Wohn- und Lebensraum Nahversorgung werden nicht erreicht Teilweise schwierige Nahversorgung Lösungen in der Grundversorgung und zur Bereitschaft, neue Kooperationsformen zu Relativ zur Bevölkerung steigende Kosten zur Nutzung von Infrastruktur erproben Unterhaltung von Infrastruktur Kaum flächenmäßige Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten

Umwelt und Hoher Erholungswert durch vielfältige Landwirtschaftliche Gesellschaften mit Verknüpfung von Naturschutz, Landschaft Kulturlandschaft Betriebskonzepte erweisen sich als nicht traditionellen Strukturen sind in ihrem Bestand Wasserschutz, Landwirtschaft und Großes Potenzial erneuerbarer Energien tragfähig gefährdet Tourismus Hohes touristisches Potenzial Veränderungswiderstand in Teilen der Erreichbarkeit der Tourismus-Angebote Energetische Nutzung von Biomasse und Hohe Biodiversität Bevölkerung Flächen für Wind- und Solarenergie Preisverfall bei Agrarprodukten und/oder Wertschöpfung und Beschäftigung aus Natur- Energieprodukten und Kulturraum

Ökonomische Gute, zentrale Verkehrslage und Ausstattung Ausgangssituation mit Gewerbeflächen Alternde Belegschaften Imageverbesserung der Region für Schrumpfung konjunktursensibler Branchen Überdurchschnittliches Wachstum des BIP p. Gewinnung und Bindung von Fachkräften Erwerbstätige Mangelnde Kommunikation der Stärken nach EW gelingt nicht immer Mobilisierung und Qualifizierung des außen Gute Beschäftigungs- und Zurückgehender Anteil der jüngeren Erwerbspersonenpotenzials, mehr Mangel an Fach- und Führungskräften als Weiterbildungszahlen Bevölkerung Kooperationen "Entwicklungsbremse" Hohe Kooperations- und Existenzgründung fördern und unterstützen Nachfolgeproblematik auch bei Infrastruktur Innovationsbereitschaft der Akteure Produktivitätsfortschritte realisieren und Versorgung

Erwerbstätigkeit Kleine und anpassungsfähige Unternehmen Gewinnung und Bindung von Fachkräften in Hohe Innovationsbereitschaft der Region gelingt nicht immer Image der Region als Lebens- und Guter (Aus-)Bildungsstand der Beschäftigten Rückentwicklung von Infrastruktur und Image der Region in der Außenwahrnehmung Arbeitsraum verbessern und kommunizieren Potenzial zur Entwicklung der touristischen Versorgung durch Bevölkerungsentwicklung mit Verbesserungspotenzial Vorhandene Erwerbspersonenpotenziale Infrastruktur und regenerativer Energien Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte mit Qualität in Angebot und Vermarktung im können besser ausgeschöpft werden Geringe Arbeitslosigkeit anderen Regionen Tourismus teilweise unzureichend Qualitätsverbesserung der touristischen Infrastuktur Zu geringe Weiterentwicklung der Zu geringe Bekanntheit regionaler Produkte Wettbewerbsfähigkeit regionaler Produkte und und Leistungen Optimierung der Vermarktung regionaler Produkte und Leistungen möglich Leistungen

Bildung Gute Ausbildungsbereitschaft der Ausbildungsplätze können nicht besetzt Unternehmen werden Guter Ruf des Bildungsstandortes Vogelsberg Regionale Ausbildungsmarktpolitik und - Erhalt von Bildungsinfrastruktur gefährdet Verlust von Fachkräften durch Gewinnung von Fachkräften durch geeignete 35 transparenz gut enwickelt durch zurückgehende Teilnehmerzahlen Ausbildungsabbrüche oder misslungenem Maßnahmen und Angebote für Problemfälle Gute Weiterbildungsquote Unflexible Regelwerke (HKM, HSM, HMWVEL, Übergang Schule-Beruf und "schwierige Jugendliche" Vielfältiges Bildungsangebot für die Region, Agentur für Arbeit) passen sich zu langsam Potentielle Auszubildende kommen nicht in Innovatives Beratungs- und gute Vernetzung der Akteure der Realität an Ausbildung Unterstützungsangebot kann geschaffen Kooperationsprojekte risikobehaftet durch Zu geringe Bekanntheit neuer Möglichkeiten werden, um Bildungsmöglichkeiten und -wege Zahl der Akteure wie Nachqualifizierung oder Anerkennung zu kommunizieren

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Die Auswirkungen des demografischen Wandels wurden im Rahmen des Modellprojektes zur Raumordnung im Vogelsberg vielen regionalen Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirt- schaft und Ehrenamt bewusst. Die Frage wie sichern wir die Lebensqualität aller Bevölke- rungsgruppen führt zu einem ganzheitlichen Blick auf die Faktoren Bildung, Arbeiten, Woh- nen, Energie und Klimaschutz, Kultur und Freizeit und zu konkreten Handlungsansätzen in den Bereichen Anpassung der Infrastrukturen (Wasser, Bildung, Verkehr) aber auch Wirt- schaft sowie Kultur. Allen Beteiligten ist mehr als bisher klar geworden, wie wichtig eine durchgängige Beteiligung der Jugendlichen am Entwicklungsprozess ist und wie wichtig es ist, ihnen ihre individuellen Entwicklungschancen in der Region zu ermöglichen und zu ver- deutlichen.

Das Bewusstsein um die hohe Lebensqualität im Vogelsberg ist bei der Bevölkerung in den vergangenen Jahren gewachsen. Dies ist nicht zuletzt ein Ergebnis der vielen Projekte in diesem Handlungsfeld. Das Image der Region ist bei der eigenen Bevölkerung als auch von außen betrachtet aber immer noch mit Vorurteilen und falschen Zuschreibungen behaftet. Daran zu arbeiten ist Teil der Entwicklungsstrategie seit Jahren und gerade vor dem Hinter- grund des Fachkräftemangels als notwendiger Handlungsansatz auch bei den Unternehmen angekommen. Eine der strategischen Linien für die Zukunft wird es sein, die Interessen und Ressourcen der Region gebündelt zum Einsatz zu bringen, um die guten Argumente für ein Wohnen und Arbeiten im Vogelsberg dauerhaft nach innen und außen zu kommunizieren.

Die Priorisierung der Handlungsbedarfe findet sich in der thematischen Schwerpunktsetzung der drei Handlungsfelder wieder und wird in Kapitel vier dargestellt.

4 Regionale Strategie

4.1 Leitbild

Das „neue“ Leitbild der Region Vogelsberg ist aus vielen guten Gründen das „alte“. Die Dy- namik der Region zeigte sich in den überdurchschnittlich guten Entwicklungen am Arbeits- markt und dem Bruttoinlandsprodukt – allerdings bei gleichzeitigem Rückgang der Bevölke- rung. Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft beweist die Region hinsichtlich der Entwick- lung regionaler Strategien zur Bewältigung des demografischen Wandels.

Die Region Vogelsberg hat ihre Handlungsmöglichkeiten erweitert und zum Wohl der Menschen genutzt. Eine Vielzahl von innovativen Vorhaben aus den Bereichen Anpas- sung der Infrastrukturen, gesundheitlicher Versorgung und Bildung waren erfolgreich und wurden übertragen. Die Lebensqualität hat sich für alle spürbar verbessert. Der Mut neue Wege zu gehen hat zugenommen. Die jungen Bevölkerungsgruppen erken- nen für sich gute Entwicklungsperspektiven in der Region Vogelsberg.

Das Neue/Alte beinhaltet die strategischen Entwicklungsziele und nimmt Bezug auf die Chancen und die Stärken der Region. Gleichzeitig beinhaltet das Leitbild auch eine Vision.

Der Vogelsberg ist eine dynamische und anpassungsfähige Region mit hoher Lebensqualität in der Mitte Hessens.

In der Entwicklungsstrategie für die Jahre 2014 – 2020 werden alle Entwicklungsziele um weitere strategische Linien und integrierende Ansätze erweitert.

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

4.2 Entwicklungsstrategie und strategische Entwicklungsziele

Die Erhöhung der Wertschöpfung aus Natur- und Kulturraum mit den Aspekten Pflege durch Nutzung bei Erhalt der Biodiversität unter den Bedingungen des Klimawandels und der Notwendigkeit einer Energie– und Verkehrswende. Hier ist das Naturschutzgroßprojekt ein Modell für die Landwirtschaft der Zukunft in ökologisch sensiblen Regionen. Der Geopark als Beispiel für die Bewusstmachung der geologischen Basis, ihrer heutigen Gestalt als Na- turpark und seiner Funktion als Rückzugsgebiet für gefährdete Arten, Erholungsraum und Wassergewinnungsgebiet. Der Vogelsberger Beitrag zum Klimaschutz besteht nicht nur im Erhalt dieser wertvollen Ökosysteme, sondern auch darin Standort für Windenergieprodukti- on zu sein. Die Erprobung von E-Mobilitätskonzepten und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sind Bestandteile des Klimaschutzkonzeptes. Gleichzeitig sollen sie einen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität und zur Erhöhung des verfügbaren Einkommens leisten.

Der Rückgang jüngerer Bevölkerungsteile sowie das steigende Durchschnittsalter der Beleg- schaften resultiert in einem Mangel an Fachkräften. Dieser kann zu einer Entwicklungsbrem- se für hiesige Unternehmen werden. Trotz schrumpfender Gesamtbevölkerung haben sich die Beschäftigtenzahlen in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Weitere Reserven können nur mobilisiert werden, wenn Unternehmen vermehrt in Ausbildung und Qualifizie- rung investieren sowie Arbeitsbedingungen schaffen, die die Vereinbarkeit von Fami- lie/Pflege und Beruf gewährleisten. Nur so kann das strategische Ziel der „Stabilisierung und der Ausbau der regionalen Erwerbstätigkeit“ erreicht werden.

Die strategischen Entwicklungsziele Anpassung an den demografischen Wandel bei gleichzeitigem Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung sind die Herausforderung der Zukunft. Für Bereiche wie z. B. Gesundheit, Bildung, Infrastrukturen und Mobilität aller Altersgruppen müssen aufbauend auf den Erkenntnissen und Pilotprojek- ten aus dem MORO - Prozess innovative Lösungen entwickelt, erprobt und verbreitet wer- den. Mobilität aller Altersgruppen ist eine Voraussetzung für die Teilhabe an Bildung und gesellschaftlichem Leben. Der öffentliche Personennahverkehr erfüllt nur eingeschränkt die Bedürfnisse der älteren (nicht mehr individual mobilisierten), der jüngeren (noch nicht indivi- dual mobilisierten) als auch der (teilzeit-) berufstätigen Bevölkerungsteile und stößt unter den derzeitigen Finanzierungsbedingungen an seine Ausbaugrenzen. Zur Erhöhung der Erreich- barkeit müssen neue Modelle mit intelligenter Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen (multimodale Mobilität) entwickelt und umgesetzt werden. Denkbar wären u. a. regionale Mitfahrgelegenheiten, Bürgerbusse, Elektromobilität als CarSharing- und Hol- und Bringdienst-Modell.

Umfragen unter Jugendlichen (MORO) und Auszubildenden im Verpackungscluster haben als ein Ergebnis eine große Bindung der Jugendlichen an die Region ergeben. Offenbar ge- lingt es bisher nur unzureichend, sie für eine berufliche Karriere oder die Region als Wohnort zu begeistern, da viele – insbesondere junge Frauen – abwandern. Hier sollen in Zukunft Kreis und Kommunen mehr als bisher, die Jugendlichen an Planungs- und Gestaltungspro- zessen beteiligen. Die Unternehmen müssen sie aus wohlverstandenem Eigeninteresse für Berufe und Betriebe begeistern.

4.3 Anknüpfungspunkte zu anderen regionalen Kulissen und Strategien

Die Region Vogelsberg ist deckungsgleich mit dem Landkreis und deswegen komplett in die Gebietskulisse der Kreishandwerkerschaft Vogelsberg, der Tourismusdestination Vogelsberg sowie der MORO-Region eingebunden. Die weitgefächerten Aufgabenfelder des Regional- managements bringen eine dauerhafte Zusammenarbeit in vielen unterschiedlichen Netz- werken mit sich sowie eine Einbindung in fast jedes Vorhaben mit regionaler Bedeutung wie z. B. MORO, Integrierte Kommunale Entwicklungskonzepte, Breitbandversorgung, Bündnis

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020 für Familie, Vulkaneum, Geopark, Naturschutzgroßprojekt, Flurbereinigung, Arbeitsmarktpoli- tik sowie HESSENCAMPUS Vogelsberg.

Die Region Vogelsberg ist außerdem Bestandteil des Bezirks der IHK Gießen-Friedberg, der Agentur für Arbeit Gießen, der Region Mittelhessen sowie des Regierungsbezirkes Gießen, um die wichtigsten herauszugreifen. Überregional sind wir in drei Arbeitsgruppen (Netzwerk Kommune, Qualifizierung und Fachkräftepotenzial) des Regionalmanagements Mittelhessen vertreten. Auf der Ebene des Landes Hessen sind wir Mitglied in den Netzwerken der Hess. Clusterinitiativen, der Qualifizierungsbeauftragten und der OloV – Regionen. Die sich aus dieser Tatsache ergebenden Arbeits- und Kooperationsbeziehungen erleichtern die Bildung von stabilen Netzwerkbeziehungen und die Durchführung gemeinsamer Projekte. Darüber hinaus vertritt der Hess. Regionalforen e. V. in den Hess. ELER – und EFRE – Begleitaus- schüssen die Interessen der LEADER – Regionen Hessens.

4.4 Beitrag der regionalen Strategie zu den übergeordneten Zielen des Landes Hessen

Die regionale Strategie orientiert sich an den übergeordneten Zielen des Landes Hessen, leistet ihren Beitrag zu deren Umsetzung und somit auch einen Beitrag zur Erfüllung der ELER-Prioritäten, insbesondere der Priorität 6 (Förderung der sozialen Inklusion, der Ar- mutsbekämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Gebieten mit Schwer- punkt auf den folgenden Bereichen:

• Erleichterung der Diversifizierung, Gründung und Entwicklung von kleinen Unterneh- men und Schaffung von Arbeitsplätzen. • Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten • Förderung des Zugangs zu Informations- und Kommunikationstechnologien, ihres Einsatzes und ihrer Qualität in ländlichen Gebieten)

Dem Multifondsansatz folgend, leistet es somit einen Beitrag zu den für jeden ESI-Fonds spezifisch festgelegten Prioritäten, die sich aus den in Art. 9 der Verordnung (EU) Nr. 1303/2013 („ESI-VO“) genannten thematischen Zielen ableiten. Die Region Vogelsberg ver- folgt seit langem einen multisektoralen Entwicklungsansatz und versucht, die verschiedenen ESF - und EFRE - kofinanzierten Förderprogramme des Bundes und des Landes Hessen zu integrieren und strategisch koordiniert sowie effizient einzusetzen.

4.5

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Handlungsfelder

Im Zeitraum 2014 – 2020 wird die Region Vogelsberg in drei Handlungsfeldern arbeiten.

Abbildung 27: Handlungsfelder

HF 1 HF 2 „Natur- „Regionale und Kultur- Erwerbs- raum“ tätigkeit“

HF 3 „Lebensqualität“

4.5.1 Handlungsfeld „Natur- und Kulturraum“

Im Handlungsfeld „Natur- und Kulturraum“ bilden der Naturpark Vogelsberg sowie der 2013 gegründete Geopark Vulkan Vogelsberg die Gebietskulisse für die Umsetzung von Projek- ten. In der letzten Förderperiode wurden zahlreiche Projekte zum Erhalt der touristischen Infrastruktur im Naturpark umgesetzt sowie Angebote im Bereich Naturbildung aufgebaut. Im Rahmen der Förderung des Naturschutzgroßprojektes wurde in der letzten Förderperiode ein umfassender Pflege- und Entwicklungsplan erstellt. Mit der Umsetzung der dort im Bereich Prozessschutz und der Landschaftspflege dargestellten Projekte soll ab 2015 begonnen werden. Synergien mit dem LEADER - Programm ergeben sich in den Bereichen Bildung für nachhaltige Entwicklung und Tourismus. Aber auch der Bereich der energetischen Verwer- tung der Biomasse ist Bestandteil der Landschaftspflege und bindet so das Thema Klima- schutz in dem Handlungsfeld mit ein.

Der Natur- und Kulturraum ist sowohl für den Tourismus als auch für die Bevölkerung als Erholungs- und Aktivraum relevant. Letztendlich bildet der Tourismus die Klammer und das vernetzende Element, wenn es u. a. darum geht, die Wertschöpfung in den dargestellten Bereichen zu generieren und die Natur- und Kulturlandschaft erlebbar zu machen. Eine Inwertsetzung kann aber nur dann erfolgen, wenn die Kulturlandschaft gepflegt, in ihren Ausprägungen erhalten und regionale Produkte produziert, vermarktet und nachgefragt wer- den. Somit schließt sich der Kreis wieder bei der Landschaftspflege und der Landwirtschaft.

Die inhaltliche Bandbreite hat sich gegenüber dem Ansatz von 2007 leicht verändert, neue Schwerpunkte wurden aufgenommen. Die Themenfelder im Handlungsfeld „Natur- und Kul- turraum“ lauten im Einzelnen:

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

• Nach den erfolgreichen Ansätzen der letzten Förderperiode gilt es, die vorhandene Infrastruktur im Naturpark Vogelsberg zu erhalten und auszubauen. Die Umweltbil- dungsangebote für Schüler/innen, Studierende und Erwachsene sollen weiter ausge- baut und um die neuen Themen des Handlungsfeldes ergänzt werden. • Der Geopark Vogelsberg wird als neues Thema im REK aufgenommen. Um als Geopark zertifiziert zu werden, müssen noch einige Schritte unternommen werden (z.B. Erarbeitung eines Realisierungskonzeptes, Inwertsetzung der Geotope, Um- weltbildungsmaßnahmen). Die touristische Inwertsetzung geologischer Besonderhei- ten kann aber dennoch zeitnah umgesetzt werden. • Mit dem Naturschutzgroßprojekt sollen extensive bzw. naturschutzorientierte Land- nutzungsformen zum Erhalt für folgende Generationen als Raum der Artenvielfalt und des Naturerlebnisses gesichert werden. Gleichzeitig sollen von diesem Großprojekt Impulse für einen sanften Tourismus sowie der regionalen Entwicklung ausgehen. • Die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie ist ohne Begleitung durch Flurbereinigungsverfahren im vorgesehenen Zeitrahmen nicht zu realisieren. Durch den Ausbau von Wirtschaftswegen können gezielt auch Maßnahmen für Freizeit und Naherholung im Rahmen der Flurbereinigung gefördert werden. Auch in der Dorfin- nenentwicklung und beim auch Wegebau können Flurbereinigungsverfahren Beiträge leisten. Hier soll jährlich eine gegenseitig Information und Abstimmung der Beteiligten aus Naturschutz und Tourismus stattfinden. • Die drei zuvor genannten Themenbereiche sollen zukünftig enger verzahnt und As- pekte wie Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen, Naturerlebnisführungen, Marke- ting und Angebotsentwicklung gemeinsam bearbeitet und dargestellt werden. Letzt- endlich könnte eine zentrale Stelle die gesamte Koordination übernehmen, um so ei- ne gemeinsame Darstellung nach Innen und Außen zu erreichen. Auch eine gemein- same Marke sowie Organisationsstruktur ist in den kommenden Jahren zu diskutie- ren. • Generell geht es in der Region um das Thema der touristischen Organisations- entwicklung in Verbindung mit der Destination, der Entwicklung und Bündelung von Angeboten und Themen, der Fokussierung und auf die Qualifizierung der Angebote und Anbieter. Die Akteure (z. B. Tourismus GmbH, Fachbeirat Touris- mus, Naturschutzorganisationen, Landwirtschaft, Kommunen) sollen vernetzt werden oder sich z. B. zu TAGs{ XE "TAGs" \t "Touristische Arbeitsgemeinschaft" } zusammen- schließen. Dies alles unter dem Vorsatz, die Profilierung der Region gemeinsam weiter voranzubringen. • Die Landwirtschaft trägt einen wesentlichen Beitrag zur Kulturlandschaftspflege und dem Erhalt bei. In der neuen Förderperiode soll es vor allem um die Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe gehen, damit diese ihren Aufgaben gerecht werden können. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Vermarktung regionaler Produkte, sei es im Bereich Ernährung oder Kunsthandwerk. Zu klären ist, in welcher Art und Weise die Vermarktung regionaler Produkte zukünftig umgesetzt werden kann (z. B. ge- meinsame Marke, Zusatzbezeichnung für Herkunft oder Naturschutz/Land- schaftspflege, Produktpalette, Angebotsentwicklung, Kombination mit touristischen Angeboten und Bewerbung). • Das Thema Klimaschutz wird zurzeit auf Ebene des Landkreises durch die Erarbei- tung eines Klimaschutzkonzeptes betrachtet; im Handlungsfeld 1 wird Klimaschutz in Verbindung mit der energetischen Verwertung von Biomasse gesehen. • Das Thema Kultur im Sinne von Kulturgeschichte und Kunsthandwerk wurde ge- genüber 2007 ergänzt. Hiermit soll die Wichtigkeit für den Bereich der regionalen Identität dargestellt, das Wissen in dem Bereich bewahrt, aber auch Kultur und Ge- schichte erlebbar gemacht werden.

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Tabelle 4: Handlungsfeld 1 „Natur- und Kulturraum“

Handlungsfeld 1 „Natur- und Kulturraum“

Handlungsfeldziele Messbare Teilziele (SMART{ XE Indikatoren Anzahl/Termin "SMART" \t "Specific Measurable Accepted Realistic Timely – Spezifisch, Messbar, Aktzeptiert, Realistisch, Termi‐ niert" }) 1.1 Die touristische Die Bildung von TAGs unterstützen. Anzahl TAGs 4 2016 Organisationsstruktur Die Arbeit der TAGs zur Entwicklung vertriebsfähige Produk- 10 2017 in der Region aufbauen von Angeboten fördern. te und fördern. 1.2 Die touristische Mit den relevanten Akteuren den Fokus Kriterienkatalog 1 2015 Infrastruktur zielgerich- und die gewollte Qualität definieren. tet erhalten und weiter- Vorhandene Angebote prüfen und ggf. Zahl der Angebote 10 2016 entwickeln. aufwerten und strukturiert managen.

Angebote wie Themen-Pakete (= Tou- Zahl neuer Angebote 10 2016 rismus, Natur, Erlebnis, Information, reg. Produkte) zu guten + vertriebsfä- higen Produkte schnüren. Die Akteure und unterschiedlichen Koordinationstreffen 1-2 pro 2015 - Gruppen sowie deren Angebote ver- Jahr 2022 netzen und deren Austausch fördern. Kooperationsprojekte in dem Bereich Zahl der Projekte 3 2020 ausbauen. 1.3 Die Zertifizierung Der Geopark ist zertifiziert. Zertifikat 1 2016 des Geoparks erreichen Die Angebote im Geopark aufbauen Zahl der neuen Ange- 10 2018 und Angebote schaffen. und in der Region bekannt machen. bote 1.4 Erhalt und Entwick- Tragfähige Pflege- und Management- Zahl der Pläne 8 2024 lung einer ab- pläne entwickeln und umsetzen (Pro- wechslungsreichen zessschutz). Kulturlandschaft durch Die Vielfalt an Biotopen und Arten Zahl der Biotope 20 2024 ökonomisch tragfähige erhalten. Nutzung. Die Verwertung der Biomasse fördern. Zahl der Projekte 3 2024 1.5 Nachhaltige Natur- Die Ausbildung für Naturführungen Ausbildungsgänge 2 2016 erlebnisse anbieten und anbieten. Informationen bzw. Neue Akteure für Führungen gewin- Akteure 10 2017 Lernorte ausbauen. nen. Neue Themen wie Geopark oder Bun- Abgestimmtes Konzept 1 2016 desnaturschutzgroßprojekt integrieren. Informationen aufbereiten und verbrei- Infoflyer 5 2015- ten. Presseartikel 8 p.a. 2020 Homepage 1 Lernorte erhalten und neue aufbauen. Zahl der Lernorte 4 2020 1.6 Regionale Produkte Produzenten und Produkte im Bereich Liste 1 2015 identifizieren und viel- Ernährung und Kunsthandwerk identifi- fältig in der Region zieren. vermarkten. Die Akteure und ihre Produkte vernet- Treffen 2 p.a. 2016 zen und Themen-Pakete entwickeln. Neue Angebote mit regionalen Produk- Zahl der Angebote 15 2016 ten schaffen. Gezielte Bewerbung der Angebote in Flyer 2 2015/ der Region und außerhalb. Messe 1 2016 Internet 2016

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

4.5.2 Handlungsfeld „Regionale Erwerbstätigkeit“

Die Sicherung des Fachkräftebedarfs wird angesichts der Bevölkerungsentwicklung, der günstigen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und der derzeitigen Tendenz zu Zentralisierung von Leben und Arbeiten zur zentralen Herausforderung für die Unternehmen und die öffentli- che Hand. Wohnortnahe Erwerbstätigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil von individueller und familiärer Lebensqualität. Die Vereinbarkeit von Familie und insbesondere Pflege und Beruf als unternehmerische und öffentliche Aufgabe ist eine der Voraussetzungen für die Mobilisierung des Fachkräftepotenzials gerade des weiblichen Bevölkerungsteils. Die Kenntnis über Berufe und Betriebe ist eine wesentliche Bedingung für die Anwerbung des Fachkräftenachwuchses, die Kenntnis über Beschäftigungs- und Karrierechancen für die Anwerbung rückkehrwilliger Pendler und abgewanderter Vogelsberger/-innen.

Die Sicherung des Fachkräftebedarfs durch Qualifizierung und Ausbildung sowie der besse- ren Vereinbarkeit von Familie und Beruf war auch schon Schwerpunkt der vergangenen För- derperiode. Diese Themenfelder wurden in allen Projekten, ob Verpackungscluster (EFRE), Qualifizierungsoffensive (ESF) oder in der Studie zum künftigen Fachkräftebedarf (LEADER) aufgegriffen.

Tabelle 5: Handlungsfeld 2 "Regionale Erwerbstätigkeit"

Handlungsfeld 2 „Regionale Erwerbstätigkeit“

Handlungsfeldziele Messbare Teilziele (SMART) Indikatoren Anzahl/Termin 2.1 Die Gründung von Beratung von Gründerinnen und Grün- Zahl der Beratungen 75 p.a. Ab Unternehmen fördern dern 2015 Investitionszuschüsse LEADER Zahl 5 p.a. Ab (Existenzgründungen) 2015 2.2 Die regionale Be- Beratung von Unternehmen zu Förde- Zahl der Beratungen 125 Ab schäftigung sichern rung und Finanzierung p.a. 2015 und ausbauen Früherer und gelungener Berufsein- Zahl der Projekte 2 p.a. Ab stieg durch Kooperationsprojekte von 2015 Schulen und Unternehmen Beratung und Begleitung von Unter- Zahl der Unternehmen 30 p.a. Ab nehmen zu Ausbildung von Jugendli- Zahl der zusätzlichen 15 p.a. 2015 chen mit Unterstützungsbedarf Ausbildungsverträge Senkung der Abbrecherquoten Beratung 5 p.a. Ab 2015 2.3 Produktivität und Beratung von Unternehmen zu Qualifi- Zahl der Beratungen 30 p.a. Ab Wettbewerbsfähigkeit zierung 2015 verbessern Beratung von Unternehmen zu Zahl der Beratungen 30 p.a. Ab Gesundheitsmanagement 2015 Netzwerke betreiben Zahl 3 Ab Veranstaltungen und Seminare Zahl 50 p.a. 2015 2.4 Strategische Koope- Gründung Bündnis Fachkräftesiche- Letter of Intent 1 2015 ration von Unterneh- rung men, Agenturen und Kooperationstreffen Zahl der Treffen 2 p.a. Ab Verbänden aufbauen 2015 Aktionspläne erstellen Zahl 1 p.a. Ab 2015 2.5 Das Image der Re- Kooperations- und Imageprojekte mit Zahl der Projekte 3 Ab gion als Wohn- und Unternehmen, Kommunen und Land- 2015 Arbeitsort verbessern kreis konzipieren und umsetzen

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

4.5.3 Handlungsfeld Lebensqualität

Im Handlungsfeld Lebensqualität stehen die Auswirkungen des demografischen Wandels mit den beiden prägenden Elementen Abwanderung und Zunahme der älteren Bevölke- rungsgruppen im Mittelpunkt. Durch den demografischen Wandel geht die Nachfrage nach Dienstleistungen und Infrastrukturen teilweise zurück (z. B. Schulen, Lebensmittelversor- gung), so dass Schließungen oder Konzentrationen auf weniger Standorte stattfinden. Kon- zentrationsprozesse in anderen Bereichen (z. B. bei der Lebensmittelversorgung die Ten- denz zu größeren Einheiten) verstärken die Prozesse. Gleichzeitigt gibt es in einigen Berei- chen trotz Einwohnerrückgang gleichbleibende oder steigende Nachfragen, so wird z. B. die Nachfragen nach Hausärzten aufgrund des zunehmenden Anteils älterer Personen trotz Be- völkerungsrückgang nicht sinken sondern gleich bleiben bzw. zunehmen.

Im Handlungsfeld Lebensqualität sind in der letzten Förderperiode eine Vielzahl von Projek- ten durch das LEADER - Programm sowie weitere Förder- oder Forschungsprogramme um- gesetzt worden. Hierzu zählen z. B. das Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge im Modellvorhaben der Raumordnung, die Einrichtung einer hausärztlichen Koordinierungsstelle oder integrierte kommunale Entwicklungsprozesse (s. Kapitel Bestandsanalyse).

Das Thema Lebensqualität mit all seiner Vielschichtigkeit ist eines der wesentlichen Vo- raussetzungen für die Zufriedenheit der Bevölkerung mit ihrem Wohn- und Arbeitsort. Die Bedeutung des Themas ist dabei nicht nur für die Bevölkerung der Region relevant, sondern ein weicher Standortfaktor für Unternehmen, die Lebensqualität, Versorgung, Mobilität, Zu- friedenheit etc. mehr und mehr Bedeutung beimessen. Von den Unternehmen wird Lebens- qualität und Zufriedenheit als ein Strategieansatz angesehen, dem Fachkräftemangel entge- genzuwirken.

Die inhaltliche Bandbreite hat sich gegenüber dem Ansatz von 2007 etwas verschoben, neue Schwerpunkte wurden gesetzt. Die Themenfelder im Handlungsfeld „Lebensqualität“ lauten im Einzelnen: • Dieser Themenbereich wird weiterhin ein Schwerpunkt bleiben. Projekte werden u. a. durch Programme wie die Dorfentwicklung und Städtebauförderung (Aktive Kernbe- reiche) in verschiedenen Städten und Gemeinden umgesetzt. • Mobilität: Hier sind neben Hol- und Bringdiensten sowie Carsharing-Modelle auch Anwendung und Nutzung verschiedener Formen von E-Mobilität ergänzt und als Schwerpunkt weiterentwickelt worden. Weiterhin Thema ist auch die Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen. • Gesundheitliche Versorgung: Dieser Themenbereich wurde von einer zuvor enge- ren Ausrichtung auf die hausärztliche Versorgung deutlich erweitert, in dem Präventi- on, palliativmedizinische Angebote aber auch Pflege und Hilfsangebote mit aufge- nommen wurden. Die Einrichtung der hausärztlichen Versorgungsstelle in der letzten Förderperiode hat hier neue Schwerpunkte gesetzt, die in Zukunft weiterentwickelt und verstetigt werden sollen. • Nahversorgung: Dieser Themenbereich hat weiterhin eine hohe Bedeutung, wird je- doch vor allem im Sinne einer Unterstützung zum Erhalt bestehender Versorgungs- einrichtungen und zur Erhöhung der Erreichbarkeit angesehen. Folglich besteht eine enge Verbindung zum Themenbereich Mobilität. Damit ist die Neu- oder Wiedereröff- nung von Nahversorgungseinrichtungen in der Bedeutung gegenüber der letzten Förderperiode geringer geworden. In Einzelfällen sollen aber auch solche Versor- gungseinrichtungen gefördert werden. • Zukunft von Gemeinschaftseinrichtungen: Im Mittelpunkt des Themenfeldes ste- hen die multifunktionale Weiterentwicklung von Gemeinschaftseinrichtungen und der Abbau von Überkapazitäten. Neue Einrichtungen sind kein Thema der künftigen LEADER - Periode. Darüber hinaus gibt es enge Verknüpfungen zum Programm der

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Dorfentwicklung (IKEK{ XE "IKEK" \t "Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept" }), bei dem die Gemeinschaftseinrichtungen in der Regel ein Schwerpunktthema sind. • Nachbarschaften und Vereine: Vereine und ehrenamtlich engagierte Personen übernehmen wesentliche Aufgaben (z. B. Sport, Kultur, Freizeit, Hilfeleistungen). Auch in der letzten Förderperiode waren das Miteinander bzw. Vereine ein Thema. Aktuell ist festzustellen, dass Vereine teilweise Schwierigkeiten haben, Nachwuchs zu gewinnen, insbesondere bei der Übernahme von Funktionen. Gleichzeitig entste- hen neue Strukturen (Nachbarschaftshilfevereine) und das ehrenamtliche Engage- ment außerhalb von Vereinen nimmt zu. Folglich liegt der Schwerpunkt auf der Zu- kunft von Vereinen, dem Erschließen neuer Zielgruppen oder projektbezogenen An- geboten sowie der zielgerichteten Unterstützung zum Aufbau neuer Strukturen. • Das Thema Integration ist in Handlungsfeld 2 „Erwerbstätigkeit“ sowie in Handlungs- feld 3 „Lebensqualität“ verortet. Das Thema wurde als neuer Schwerpunkt aufge- nommen und hat im Handlungsfeld „Lebensqualität“ den Aufbau einer Willkommens- kultur sowie die dezentrale Unterstützung mit z. B. Sprachkursen oder Informationen in verschiedenen Sprachen sowie die Vernetzung und Kooperation verschiedener Träger bzw. Anbieter zum Ziel. • Vernetzung von Netzwerken (Bündelung von Strukturen): Diese strategische Aus- richtung im Handlungsfeld „Lebensqualität“ ist neu aufgenommen worden und knüpft an die Netzwerkaktivitäten des Regionalmanagements an und erweitert diese. Die Vernetzung von Initiativen, Vereinen und Organisationen im Bereich Kultur oder Sport sollen unterstützt und gebündelt werden. Auch die Erstellung eines umfassenden Sportentwicklungsplans mit den Themen Bewegung, Gesundheit und Prävention ge- hören zum Thema Förderung von Netzwerken. • Bildung und Kultur: Durch die Ergebnisse des Aktionsprogramms regionale Da- seinsvorsorge wurde das Thema schulische Bildung kreisweit bearbeitet und es sind konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet worden, die in Verantwortung von Kreis, Kommunen, Schulen und Eltern- sowie Schülervertretungen umgesetzt werden. Das Thema Bildung mit dem Schwerpunkt auf außerschulischer Bildung und z. B. den Übergang von Schule zu Beruf war schon in der letzten Förderperiode ein inhaltlicher Schwerpunkt. Schwerpunkt für die künftige LEADER - Periode ist das Thema außer- schulische Bildung sowie die Verbindung zum Thema Kultur. Der Schwerpunkt Über- gang Schule-Beruf und Qualifizierung ist im Handlungsfeld „Erwerbstätigkei“ verortet. • Digitale Infrastrukturen: Der Ausbau der Breitbandversorgung wird bis 2017 im Vogelsbergkreis erfolgen, so die Zielsetzung des Kreises. Die Nutzung der dann vor- handenen Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten bezieht sich vor allem im Handlungsfeld „Erwerbstätigkeit“ auf Telearbeitsplätze und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In Handlungsfeld „Lebensqualität“ liegt der Schwerpunkt auf dem Aufbau und der Nutzung der Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten z. B. im Themenfeld Mobilität, bei der außerschulischen Bildung oder der gesundheitli- chen Versorgung.

Tabelle 6: Handlungsfeld „Lebensqualität“

Handlungsfeldziele Messbare Teilziele (SMART) Indikatoren Anzahl/Termin

Siedlungsflächenentwicklung/ Innenentwicklung 3.1 Die Attraktivität der Leerstand im Rahmen der DE{ XE Anzahl DE-Prozesse 5 2020 Stadt- und Ortsteile "DE" \t "Dorfentwicklung" } erheben und (pro Jahr 1 DE) durch Innenentwick- umnutzen Anzahl Umnutzungen 5 lung und Anpassung der technischen Infra- Immobilienvermarktung gemeinsam Kreisweite Immobilien- 1 2018 struktur sichern und umsetzen (durch Kooperation und eine plattform einrichten erhalten. kreisweite Immobilienvermarktung) Innenstädte beleben Anzahl Konzepte zur 3 Belebung von Innen-

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städten Anpassung der Wasser- und Abwas- Anzahl Projekte 2 sersysteme (Übertragung Modellpro- jekt Hessen) 3.2 Die Mobilität sichern Umfassendes Mobilitätskonzept erar- Anzahl Konzept 1 2018 und bedarfsorientiert beiten weiterentwickeln. E-Mobilität ausbauen Anzahl E- 4 2020 Mobilitätsprojekte Alltagsradverkehr fördern Anzahl Radverkehrs- 2 2020 projekte 3.3 Die digitalen Chan- Breitbandausbau umsetzen (LK-{ XE Anschlussgrad 100 % 2017 cen von Informations- "LK-" \t "Landkreis" }Projekt bis 2017 für Mind. 25 Mbit/s und Kommunikations- jeden Haushalt) technologien nutzen. Nutzung von Informations- und Kom- Anzahl IuK{ XE "IuK" \t 3 2020 munikationstechnologien z. B. in Form "Information und Kom‐ von Telearbeitsplätzen, der Ansiedlung munikation" } Projekte neuer Unternehmen oder neuen Infor- mationsangeboten. 3.4 Die gesundheitliche Angebote für Demenzerkranke und Anzahl Angebote/ Pro- 3 2020 Versorgung sichern. deren Angehörige schaffen (Bestands- jekte und Bedarfsanalyse, Konzept, De- menznetzwerk aufbauen) Vernetzung und Qualifizierung der Anzahl Vernetzungs- 5 2020 Akteure im Gesundheitsbereich treffen Anzahl Qualifikationen 3 Anwerben von Student/innen in medi- Anzahl Projekte im 3 2020 zinischen Berufen Bereich Werbung, Öffentlichkeit, Marke- ting 3.5 Die Nahversorgung Bedarfsorientierte Anpassung der Anzahl Konzepte/ Pro- 3 2020 sichern. Nahversorgung jekte für Anzahl der Nahversorgungsein- richtungen Entwicklung neuer Angebotsformen Anzahl Projekte (z. B. 2 2020 Mobile Versorgungs- formen) 3.6 Das soziale Mitei- Familienbildungsstätte Landenhausen 2015- nander stärken 2117 Kultur/Bildung, Sport/ Gemeinschafts- Sportentwicklungsplan 1 2015- einrichtungen und Vereine stärken, erstellen 2020 unterstützen und fördern Anzahl Projekte 5 Professionelle und ehrenamtliche Anzahl Projekte/ Bera- 10 2020 Strukturen entwickeln, stärken und tungen fördern Freizeittreffpunkte für Jugendliche Anzahl Projekte 2 2020 schaffen ( z. B. Skaterpark) Mehrgenerationenprojekte und Nach- Anzahl Projekte 3 2020 barschaften fördern und stärken 3.7 Den Klimaschutz Klimaschutzkonzept entwickeln und Konzept erarbeiten 1 2018 und die Erzeugung Maßnahmen umsetzen Anzahl Projekte 3 2020 regenerativer Energien fördern und optimieren Infrastruktur (z. B. Nahwärmenetze) Anzahl Projekte 3 2020 prüfen und ggf. ausbauen Sensibilisierung und Beratung der Anzahl Aktionen/ Bera- 10 2020 Öffentlichkeit tungen Energetische Modernisierungen/ Sa- Anzahl Informationsan- 2 2020 nierungen durch Information und Bera- gebote und Beratungs- tung unterstützen angebote

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3.8 Kooperationsprojekt Aktivierung noch ungenutzter holziger Managementsystem ist 2016 Biomasse zur energetischen Verwer- etabliert tung

4.6 Kooperationen mit anderen Gebieten

Geplant sind folgende thematische Schwerpunkte mit nachstehenden Kooperationspartnern:

• Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit; Partner: Alle hess. Regionalforen • Nutzung ungenutzter Biomassepotenziale aus der Landschaftspflege, Partner: Sie- ben mittelhessische LEADER – Regionen • Anwendung E-Care, Partner: Spessart Regional e. V. • Geopark Karawanken, Partner: LAG Unterkärnten

Für die beiden erstgenannten Kooperationsprojekte liegen Kurzbeschreibungen vor (vgl. An- hang). Die beiden letztgenannten wurden vorbesprochen.

Die laufenden Kooperationen mit anderen Handlungskulissen wurden in den Kapiteln 2.2 und 4.3 behandelt.

5 Aktionsplan

5.1 Handlungsfeld 1: Natur- und Kulturraum

Leitprojekt: Profilbildung im Tourismus

Die Änderungen in der Finanzstruktur und die strategische Neuausrichtung der zentralen Vermarktungsorganisation im Tourismus, der Vogelsberg Touristik GmbH, erfordern neue Kooperations- und Organisationsformen in Teilregionen oder zu bestimmten Themenfeldern. Die Touristischen Arbeitsgemeinschaften (TAG) sollen gegründet und in die Lage versetzt werden, eigenständig vertriebsfähige Produkte zu entwickeln. Geplant ist die Gründung von drei TAGs. Der Start erfolgt mit der TAG Ulrichstein und Lautertal. Die Begleitung erfolgt durch die Vogelsberg Touristik GmbH.

In den letzten Jahren wurde die touristische Infrastruktur im Vogelsberg konsequent ausge- baut und qualitativ weiterentwickelt. Neue Themen (Pilgerwege „Bonifatius und „Luther“) wurden aufgegriffen und vorhandene wie z. B. der Vulkanismus mit Infrastrukturen (Vulkaneum und in Wert gesetzte Geotope) unterlegt. Die Pflege aller Angebote an Wander- und Radwegen erfordert einen zunehmenden finanziellen und organisatorischen Aufwand. In Zukunft wird es notwendig werden, sich deutlicher als bisher auf die Pflege der Premiumangebote und bei der Vermarktung auf die vertriebsfähigen Angebote zu fokussie- ren. Hierzu werden die vorhandenen Angebote geprüft, die gewollte Qualität zusammen mit den regionalen Akteuren ((Städte/Gemeinden, Naturpark sowie Geopark, Vogelsberg Touris- tik, den touristischen Arbeitsgemeinschaften (TAG), Amt für Bodenmanagement) definiert und ggf. aufgewertet. Neben den traditionellen Angeboten in den Bereichen Wandern und Radfahren, kommt der Geopark als neues touristisch nutzbareres Potenzial hinzu.

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Tabelle 7: Profilbildung im Tourismus

Handlungsfeldziel Die touristische Infrastruktur zielgerichtet erhalten und weiter- entwickeln Leitprojekt Profilbildung im Tourismus Projektträger Naturpark, Städte und Gemeinden, Zweckverband Oberwald, Geopark e. V., Vogelsberg Touristik GmbH (Koordination) Kosten n. n. Finanzierung Laufzeit 2015 - 2020

Umsetzungs- 1. Planung und Abstimmung künftiger touristischer Schwerpunkt- schritte infrastrukturen und –angebote sowie deren Vermarktung 2. Erarbeitung Konzept zum Erhalt und Pflege der touristischen Infrastruktur 3. Vereinbarung und Durchführung der Pflegemaßnahmen 4. Neue Angebote und Themenpakete entwickeln 5. Abstimmung von Arbeits- und Zeitplänen 6. Monitoring

Startprojekt Erweiterung der Infrastruktur Projektträger Stadt Alsfeld Kosten 194.000 € Finanzierung LEADER: 116.400 €, Eigenmittel: 77.600 € Laufzeit 2015 - 2020

Umsetzungs- 1. Ausbau/Attraktivierung/Vermarktung Wohnmobilstellplatz am schritte Erlenstadion (Kosten 154.000 €) 2. Schaffung eines Märchen-Rundweges mit Märchenstationen, Märchenstatuen (Kosten: 20.000 €) 3. Schaffung eines Hexen-Wanderweges mit Eventcharakter (Kosten: 20.000 €)

Handlungsfeldziel Die touristische Organisationsstruktur aufbauen und fördern

Startprojekt TAGs gründen Projektträger Ulrichstein (Partner: Lautertal) + drei weitere TAGs Kosten 40.000 € Finanzierung LEADER: 24.000 €, Eigenmittel: 16.000 € Laufzeit 2015 - 2017

Umsetzungs- 1. Moderation der an den verschiedenen TAGs teilnehmenden schritte Kommunen 2. Schulung „Erstellung vertriebsfähiger Angebote“ der kommuna- len TAG Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 3. Abstimmung von Arbeits- und Zeitplänen 4. Monitoring und kollegiale Beratung 5. Übertragung auf andere TAGs

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Nachdem im Rahmen eines LEADER-Kooperationsprojektes Wegführung und Kommunikati- onskonzept des Lutherweges erarbeitet wurden, soll nun die Infrastruktur entlang des Weges ausgebaut werden. Es ist geplant, entlang des Lutherweges, unter dem Motto „Herbergen sind Häfen am Weg“, in Orten ohne Übernachtungsangebot einfache Herbergen auszubau- en; in der Gemeinde soll das im Besitz der Gemeinde befindliche Gebäude „Hirsch“ als Übernachtungsmöglichkeit für Pilger instand gesetzt werden.

Leit- und Leuchtturmprojekt: Geopark Vogelsberg

Die Geologie des Vogelsberges als größtes Vulkangebiet Europas bietet die Möglichkeit die- ses neue Thema verstärkt touristisch zu nutzen. Die Fläche dieses Gebietes umfasst 2.300 qkm, geht weit über die Destination Vogelsberg hinaus und reicht bis in den Ebsdorfergrund (Amöneburg) und in die Landkreise Fulda, Wetterau und Main Kinzig. Der Vulkanismus wur- de zwar bereits in den vergangenen Jahren an vielen Stellen (Geotope, Vulkaneum, Vulkan- radweg etc.) aufgegriffen, das Potenzial ist aber bei weitem nicht ausgeschöpft. Im Jahr 2013 wurde der Geopark Vogelsberg e. V. gegründet. Er wird die Klammer für alle Aktivitä- ten rund um das Thema Vulkanismus bilden. Die Zertifizierung als nationaler Geopark ist der nächste Schritt.

Tabelle 8: Geopark Vogelsberg (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Die Zertifizierung des Geoparks erreichen und Angebote schaffen Leitprojekt Geopark Projektträger Geopark e. V. Kosten Personal: 120.000 (60.000 p.a.), Zertifizierung: 20.000 €, Geo- parkportale 32.000 € (8.000 € pro Stück) Finanzierung LEADER: 104.000 €, 68.000 €, Geopark e. V./Kommunen Laufzeit 2015 - 2016

Umsetzungs- 1. Einstellung eines/r Geowissenschaftler/-in schritte 2. Erarbeitung eines fachlichen und touristischen Konzepts – Realisierungskonzept 3. Entwicklung eines Umweltbildungsangebotes für Schüler/ -innen, Studierende und in der Erwachsenenbildung 4. Inwertsetzung der Geotope (2015 – 2020) 5. Zertifizierung zum Geopark 6. Herstellung von handwerklich hergestellten Geoparkportalen 7. Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen 8. Transnationales Kooperationsprojekt mit dem Geopark Karawanken (LAG Unterkärnten)

Leit- und Leuchtturmprojekt: Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg

Das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg hat in erster Linie das Ziel: „Erhalt und Entwicklung einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft durch ökonomisch tragfähige Nutzung.“ Der Projektträger ist der Verein Natur- und Lebensraum Vogelsberg e.V. Dieses Leitprojekt eröff- net damit die Möglichkeit, die natur- und kulturräumlichen Ressourcen auf einer Fläche von 104.000 ha tatsächlich besser zu erschließen. Innerhalb der Gebietskulisse des Natur- schutzgroßprojektes liegen 14 der 19 Kommunen des Vogelsbergkreises, drei Gemeinden

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020 des Wetteraukreises (Gedern, Hirzenhain, Nidda), drei Städte des Landkreises Gießen (Laubach, Hungen, Grünberg) und zwei Kommunen des Main-Kinzig-Kreises (Birstein und Steinau a. d. S.). Die Maßnahmenschwerpunkte beziehen sich auf die landwirtschaftlichen Kulturräume, Wasserhaushalt und Feuchtlebensräume sowie den Wald. Sie beinhalten die Entwicklung von tragfähigen Betriebskonzepten sowie Investitionsmaßnahmen für extensive Weidewirtschaft. Innerhalb des Leitprojektes können vor allen Dingen auch ökonomisch tragbare Bewirtschaftungsformen entwickelt und umgesetzt werden. Langfristig sollte das Ziel sein, über die Nutzung des Vogelsberger Kapitals, Biodiversität und Landschaft, im Vo- gelsberg beschäftigungswirksame Wertschöpfung betreiben zu können.

Tabelle 9: Naturschutzgroßprojekt (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Erhalt und Entwicklung einer abwechslungsreichen Kulturland- schaft durch ökonomisch tragfähige Nutzung Leit- und Leucht- Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg turmprojekt

Projektträger Natur- und Lebensraum Vogelsberg e. V. Kosten Ca. 10 Mio. € Bundesamt für Naturschutz: 9 Mio. €, Vogelsbergkreis: 1 Mio. € Finanzierung 2015 - 2024 Laufzeit Umsetzungs- 1. Qualitative und quantitative Verbesserung insbes. der Berg- schritte mähwiesen, aber auch Borstgrasrasen und Flachlandmähwie- sen 2. Optimierung der Wirtschaftlichkeit und Honorierung der Mäh- weidenutzung, extensive Weidehaltung von Rindern, aber auch Schafen und Ziegen 3. Degradiertes Grünland (Verbrachung/Verbuschung) soll zu wertvollem/artenreichem Grünland wieder hergestellt werden 4. Im Wald Förderung des Strukturreichtums und der Eigendy- namik in Form von Prozessschutz 5. Sanierung der Vogelsbergteiche und Wiederherstellung der historischen Bewirtschaftung 6. Sicherung und Aufwertung der Quelllebensräume sowie Erhalt des Netzes der natürlichen Vogelsbergbäche 7. Sanierung der vorhandenen Moore und Revitalisierung degra- dierter Moorstandorte 8. Verbesserung der Situation für Wiesen-, Offenland- und Halb- offenlandbrüter durch Besucherlenkung, Belassen von Saum- streifen, angepasstes Mahdregime, Förderung von Weidezäu- nen zur Schaffung von Ansitzwarten und Saumstreifen 9. Flankierende naturschutzorientierte Investitionsmaßnahmen

Ergänzt wird das Leitprojekt durch das Startvorhaben Biodiversitätsberatung – ein Bera- tungsansatz zur naturschutzorientierten Landnutzung

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Tabelle 10: Biodiversitätsberatung

Handlungsfeldziel Erhalt und Entwicklung einer abwechslungsreichen Kulturland- schaft durch ökonomisch tragfähige Nutzung Startprojekt Biodiversitätsberatung Projektträger Amt für den ländlichen Raum, Verein Natur- und Lebensraum Vo- gelsberg e. V. Kosten n. n. Finanzierung Laufzeit 2015 - 2024

Umsetzung: Beratung der Landwirte hinsichtlich a. Förderprogramme zur naturnahen Landwirtschaft b. Regional- und Direktvermarktung c. Sozioökonomie

Leitprojekt: Naturpark Hoher Vogelsberg

Im Rahmen des Geoparks Vogelsberg und des Naturschutzgroßprojektes werden eine Fülle von Themen neu bzw. vertieft aufgearbeitet. Natur erleben, Zusammenhänge zu begreifen und in Form von Geschichten erlebbar zu machen, kommt dem Eventbedürfnis der Besuche- rinnen und Besuchern der Region entgegen. Informationen vermitteln, durch authentische Geschichten Emotionen wecken, stärkt die Bindung der Besucher/-innen als auch der ein- heimischen Bevölkerung zur Region Vogelsberg. Dies haben schon die Naturparkführungen unter Beweis gestellt. Diesem Beispiel folgend sollen in der kommenden Förderphase neue Akteure für die neuen Themen (Geologie, Vulkanismus, Naturschutz) gewonnen und ausgebildet werden. Darüber hinaus sollen die Lernorte wie z. B. das Infozentrum am Hoherodskopf als Lernort gemein- sam von Natur- und Geopark sowie Naturschutzgroßprojekt ausgebaut werden. Der Ziel- gruppe der Jüngeren soll bei allen Angeboten besonderes Augenmerk geschenkt werden.

Tabelle 11: Hoher Vogelsberg (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Nachhaltige Naturerlebnisse anbieten und Informationen bzw. Lernorte ausbauen Leitprojekt Infozentrum Vulkan Vogelsberg Projektträger Naturpark Hoher Vogelsberg Kosten 100.000 € Finanzierung LEADER: 60.000 €, 40.000 Naturpark Hoher Vogelsberg Laufzeit 2015 - 2016

Umsetzungs- 1. Konzeption Bau und Umsetzung schritte 2. Entwicklung eines Umweltbildungsangebotes für Schüler/ -innen, Studierende und in der Erwachsenenbildung 3. Ausbildung von neuen Vogelsbergführerinnen und -führern 4. Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen 5. Erhalt der vorhandenen Infrastruktur 6. Land – Stadt Dialog mit dem Thema Wasser

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Leitprojekt: Regionale Vermarktung

In der Region Vogelsberg werden an vielen Orten Produkte von herausragender handwerkli- cher Qualität erzeugt. Das sind z. B. verarbeitete landwirtschaftliche Produkte (Milch, Käse, Wurst, Fleisch, Brot, Bier, Spirituosen etc.), kunsthandwerklich hergestellte Waren oder auch Antiquitäten und Einrichtungsgegenstände sowie Gartenprodukte. Die jeweiligen Besonder- heiten, Vertriebsstellen/Bezugsquellen, Öffnungszeiten sind nicht einmal der einheimischen Bevölkerung vollständig bekannt. Hier werden in einem ersten Schritt die interessierten Ak- teure, deren Produkte und Dienstleistungen erfasst und auf einer interaktiven Karte visuali- siert. In Kooperation mit den Projekten Vogelsbergmesse, Vulkaneum, Infozentrum Vulkan Vogelsberg und anderen Orten und Anlässen, mit hoher Besuchsfrequenz, soll eine nachhal- tige Breitenwirkung erzielt werden.

Langfristiges Ziel ist der Aufbau einer regionalen Marke und einer gemeinschaftlichen Ver- triebsorganisation.

Tabelle 12: Regionale Vermarktung (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Regionale Produkte identifizieren und vielfältig in der Region vermarkten Leitprojekt Regionale Produkte - eine Entdeckung Projektträger Vogelsbergkreis Kosten Gesamt: 80.000 € (Messe: 50.000 €, Koordination und Marketing: 30.000 €) Finanzierung LEADER: 48.000 €, 32.000 € Vogelsbergkreis Laufzeit 2015 - 2016 Bis 2018: Dachmarkenentwicklung abgeschlossen

Aktionsplan 1. Produzenten und Produkte im Bereich Ernährung und Kunst- handwerk identifizieren 2. Messebeteiligung an der Vogelsbergmesse 2016 3. Flyer, Genusskarte und Internetauftritt konzipieren und umset- zen 4. Entwicklung einer Dachmarke (mittelfristig)

5.2 Handlungsfeld 2: Regionale Erwerbstätigkeit

Leitprojekt 1: Beratung und Qualifizierung

Die Förderung der Gründung und Erweiterung von Unternehmen durch professionelle Bera- tung und finanzielle Förderung ist seit fast 20 Jahren ein Kernelement der Vogelsberger LEADER – Strategie. Über 100 Gründer/-innen konnte seitdem der Start in die Selbststän- digkeit allein aus LEADER erheblich erleichtert bzw. ermöglicht werden. Das Beratungsan- gebot beinhaltet alle Fragestellungen zu Betriebswirtschaft und Finanzierung. Dabei spielt die Förderung von Investitionen aus dem LEADER – Programm gerade bei anfänglich klei- nen Unternehmen eine wichtige, oft entscheidende Rolle. Darüber hinaus umfasst die Bera- tung alle anderen Förder- und Finanzierungsprogramme sowie Risikokapitalfonds. Ange- sichts des steigenden Altersdurchschnitts der Belegschaften werden der betriebliche Gesundheitsschutz und die strategische Personalentwicklung als Beratungsthema wichtiger werden.

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Viele der gegründeten Unternehmen blieben „Kunden“ des Regionalmanagements. Ihnen konnte bei Erweiterungen z. B. mit Mitteln der „GRW“ aber auch mit FuE{ XE "FuE" \t "For‐ schung und Entwicklung" } – Programmen geholfen werden. Unternehmensnachfolge ist zu- meist mit einer Gründung verbunden. Auch hier stehen viele Betriebe, deren Inhaber/-innen zu den geburtenstarken Jahrgängen der 50er und 60er Jahre gehören, vor der Übergabe. Dieses Thema wird ein Beratungsschwerpunkt der kommenden Jahre bilden.

Die Beratung von Gründungen/Unternehmen außerhalb der LEADER - Beratung wird aus zusätzlichen Mittel des Regionalmanagements finanziert.

Tabelle 13: Beratung und Qualifizierung (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Die Gründung von Unternehmen fördern

Leitprojekt Beratung und Förderung von Gründerinnen und Gründern Projektträger Regionalmanagement Vogelsberg Consult GmbH Kosten 66.000 € p. a. Finanzierung Eigenmittel Laufzeit 2015-2020

Förderung von Gründungen 5 Gründungen pro Jahr Finanzierung LEADER: 150.000 € p. a., private Mittel

Umsetzung: 1. Beratung von Gründern/-innen und bestehenden Unternehmen zu den Themen - Businessplanerstellung - Betriebswirtschaft - Finanzierung und Förderung - Personalentwicklung - Nachfolge - Standort/Schutzrechte 2. Finanzielle Förderung von Gründung

Leitprojekt: Übergang Schule - Beruf und betriebliche Ausbildung

Die voraussehbaren Zahlen künftiger Schulabgänger sprechen eine deutliche Sprache. Der potenzielle Nachwuchs an Fachkräften für Handwerk und produzierendes Gewerbe wird feh- len. Abitur und Studium gelten immer mehr als die Königswege für eine berufliche Karriere. Gleichzeitig verlässt ein immer noch zu hoher Anteil an Schüler/-innen die Schulen ohne Abschluss. Darüber hinaus liegt die Abbrecherquote bei einigen Berufsausbildungen bei über 30 %. Die Betriebe der Ernährungswirtschaft und der Gastronomie haben aus verschiedenen Gründen (Arbeitszeiten, Bezahlung, schlechtes Berufsimage) enorme Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen.

Aus diesen Gründen finden sich in diesem Leitprojekt Umsetzungsmaßnahmen für die ver- schiedenen Zielgruppen.

Zum Aktionsplan:

• Die Produktionsschule ist Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 Jahre anspre- chen, die keine Berufsausbildung abgeschlossen haben, arbeitslos sind und entwe-

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der eine Schul- oder Berufsbildung abgebrochen haben. Das Konzept für die Vogelsberger Produktionsschule wurde von der Uni Hannover im Rahmen des HES- SENCAMPUS Vogelsberg erarbeitet. Er beinhaltet die zielgerichtete Verschränkung systematisierter, beruflicher Qualifikation oder beruflicher Ausbildung mit erwerbsori- entierter Produktion und ist umsetzungsreif. Geplant sind der Ankauf und die Einrich- tung eines Gebäudes durch den Vogelsbergkreis. Den Betrieb stellen die beiden Vogelsberger Berufsschulen sicher. • Der Marktplatz Ausbildung ist eine jährliche Messe von Vogelsberger Ausbildungsbe- trieben für die Schüler/-innen der Vorabschluss- und Abschlussklassen sowie für inte- ressierte Eltern bzw. ihrem Nachwuchs. • Die Beruferallye ist eine spielerische Berufsorientierung (Dauer: 3 - 4 Tage) für Schü- ler/-innen der 7. und 8. Klasse in einer Teilregion des Vogelsberges. Sie findet in den Oster- bzw. Herbstferien und beinhaltet Unternehmensbesuche, praktische Erpro- bungen und Freizeitevents. Es entstehen daraus Kontakte zu Unternehmern/-innen, später Praktikas und Ausbildungsverträge. Die Beruferallye wurde bereits erprobt. Die Unternehmen wünschen sich eine flächendeckende Umsetzung. In Ergänzung finden Unternehmens- und Berufepräsentationen in Jugendtreffs statt. • Die schon bestehende Praktikums- und Ausbildungsbörse (www.ausbildung- vogelsberg.de) beinhaltet rd. 180 Praktikumsplätze und soll weiter betrieben werden. • Die Präsentation von Unternehmen und Berufen an Schulen, in Jugendzentren oder mit dem KAFF-Mobil (Kreativ, Aktivierend, Fantasievoll und Fröhlich) soll niedrigschwellig und vor allem jugendgerecht erfolgen. Die in einem Modellprojekt des Regionalmanagements erprobten Konzepte, Verfahren und Materialien können den flächendeckenden Einsatz unterstützen. • Im Projekt „Betriebe auf neuen Wegen – Mehr unterstützungsbedürftige Jugendliche in Dualer Ausbildung“ werden mit Seminaren und Trainings sowie sozialpädagogi- scher Unterstützung Ausbilder in Unternehmen besser in die Lage versetzt werden auch schwierigere Jugendliche bzw. Jugendliche mit Unterstützungsbedarf zum bei- derseitigen Ausbildungserfolg zu führen. Dieses Vorhaben ist beim Bundesministeri- um für Bildung und Forschung beantragt. Laufzeit: 3 Jahre, Budget: 130.000 € p. a., ESF-Förderung. • Konzept „Wochenendschule“: 9 - 11jährige Jugendliche aus benachteiligten Familien gehen freiwillig 3 Jahre lang jeden Sonntag in eine Schule, wo sie von wechselnden, ehrenamtlich tätigen, beruflich erfolgreichen Erwachsenen unterrichtet werden. Die Erwachsenen vertreten verschiedene Berufe und binden die Jugendlichen in Aktivitä- ten ein. Dies bedeutet im Vergleich zur praktizierten Berufsorientierung im Schulsys- tem eine enorme Erweiterung der individuellen Horizonte im Hinblick auf Vielfalt und Intensität des Erlebten.

Tabelle 14: Übergang Schule Beruf und betriebliche Ausbildung (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Die regionale Beschäftigung sichern und ausbauen

Projekt Aufbau einer Produktionsschule Projektträger Vogelsbergkreis Kosten 1 Mio.€ Finanzierung LEADER: 600.000 €, Vogelsbergkreis: 400.000 € Laufzeit 2015 - 2025, 2015 Kauf und Umbau des Gebäudes

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Projekt Marktplatz Ausbildung Projektträger Vogelsbergkreis Kosten 40.000 € Finanzierung LEADER: 24.000 € p. a, Eigenmittel: 16.000 € Laufzeit 2015 - 2017, danach: Finanzierung durch Unternehmen

Projekt Beruferallye und Praktikums- und Ausbildungsbörse Projektträger Städte und Gemeinden, Vogelsbergkreis Kosten 40.000 € Finanzierung LEADER: 24.000 € p. a., Eigenmittel: 16.000 € Laufzeit 2015 - 2017, danach: Finanzierung durch Unternehmen

Projekt Betriebe auf neuen Wegen – Mehr unterstützungsbedürftige Jugendliche in Dualer Ausbildung Projektträger Regionalmanagement Vogelsberg Consult GmbH Kosten 390.000 € Finanzierung ESF und Eigenmittel (Antrag ist gestellt) Laufzeit 2015 - 2017 Startprojekt Konzeptentwicklung und Erprobung „Wochenendschule“ Projektträger HESSENCAMPUS Vogelsberg Kosten 30.000 € Finanzierung LEADER 18.000, Vogelsbergkreis 12.000 € Laufzeit 2015 - 2016

Leitprojekt: Unternehmen – Fit für die Zukunft

Um die Chancen auf den Arbeitsmärkten zu erhöhen und den zunehmenden Anforderungen am Arbeitsplatz gerecht zu werden, sollen in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Geschäfts- führungen die Beschäftigten zu Weiterbildung, Umschulung und Nachqualifizierung beraten werden. Hauptaugenmerk wird in den Jahren 2015 – 2018 auf der Nachqualifizierung von An- und Ungelernten gelegt. Hierin liegt ein innerbetriebliches Potenzial, um dem Fachkräf- temangel zu begegnen. Dabei sind die bestehenden Netzwerke (Unternehmensnetz, Weiter- bildungsnetz Vogelsberg, SekretärinnenNetz Vogelsberg, HESSENCAMPUS Vogelsberg) als Ideengeber und Verteilerknoten von wichtiger Bedeutung.

Die Beratung von Unternehmen und Beschäftigten wird bei erfolgreicher Antragstellung ab 2015 aus Mitteln des ESF und zusätzlichen Mitteln des Regionalmanagements finanziert.

Tabelle 15: Unternehmen - Fit für die Zukunft (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit verbessern

Leitprojekt Unternehmen fit für die Zukunft Projektträger Regionalmanagement Vogelsberg Consult GmbH Kosten 130.000 € p. a. (in Beantragung) Finanzierung ESF/HMELV und Vogelsberg Consult GmbH Laufzeit Ab 3/2015 – 2/2017

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Aktionsplan 1. Beratung von Unternehmen zu und Organisation der Nachqua- lifizierung von An- und Ungelernten 2. Anerkennung von ausländischen Abschlüssen 3. Sprachkurse für Migranten/-innen 4. Beratung von Unternehmen und Beschäftigten zum Thema Weiterbildung und betriebliches Gesundheitsmanagement 5. Moderation der Netzwerke „Sekretärinnen, Bildungsanbieter und Unternehmen“ 6. Seminare und Workshops zu versch. Themen 7. Workshops „Unternehmen Demografie Fit“

Startprojekt: Strategisches Bündnis Fachkräftesicherung Vogelsberg

Eine Befragung von Unternehmen im Vogelsberg – durchgeführt im Rahmen des MORO Vogelsberg – hat für 2013 einen Bedarf von rd. 1.000 Beschäftigten ergeben (siehe sozio- ökonomische Analyse). Fast alle Organisationen der Wirtschaft (Kreishandwerkerschaft, In- dustrie- und Handelskammer, Handwerkskammer), Unternehmensdienstleister (Bildungsträ- ger, Beratungsunternehmen, Regionalmanagement Vogelsberg) und die Agenturen für Ar- beit (AA Gießen, Kommunale Vermittlungsagentur Vogelsberg) haben den Handlungsbedarf erkannt und widmen sich diesem Thema mit einer Fülle von Aktionen, die alle Unternehmen, Beschäftigte und (potenzielle) Auszubildende zum Ziel haben. Da der Fachkräftemangel kei- ne vorübergehende Erscheinung sein wird, ist es notwendig die personellen und finanziellen Ressourcen möglichst koordiniert zum Einsatz zu bringen. Hierzu soll das „strategische Bündnis Fachkräftesicherung“ ins Leben gerufen werden.

Tabelle 16: Strategisches Bündnis Fachkräftesicherung Vogelsberg (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Strategische Kooperation von Unternehmen, Agenturen und Ver- bänden Startprojekt Strategisches Bündnis Fachkräftesicherung Vogelsberg Projektträger Vogelsbergkreis Kosten Gesamt: 140.000 €

Finanzierung LEADER: 84.000 €, 56.000 € Vogelsbergkreis Laufzeit 2015 - 2016

Aktionsplan 1. Gründung des strategischen Bündnis Fachkräftesicherung 2. Bestandsaufnahme der Maßnahmen zur Fachkräftesicherung bei Institutionen und Organisationen der Wirtschaft 3. Identifikation und Durchführung von Maßnahmen 4. Öffentlichkeitsarbeit

Leitprojekt: Das Image der Region verbessern

Das Image des Vogelsberges als Wohn- und Arbeitsort hat deutlich „Luft nach oben“ – so- wohl bei der hier lebenden Bevölkerung als auch von außen betrachtet. Das mangelnde Image war Diskussionsthema in allen Arbeitsgruppen zur REK-Erstellung. Die gute Lebens- qualität, die Ausstattung mit Infrastrukturen (Schulen, Kindergärten, allg. Daseinsvorsorge etc.) und deren Angebote, Unternehmen mit qualifizierten Arbeitsplätzen und Aufstiegschan- cen bedürfen einer realistischen aber auch interessierenden Darstellung. In der LEADER- Phase bis 2014 wurde ein Internetfeuilleton www.vogelsberg.de mit stetig steigenden Zu-

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020 griffszahlen aufgebaut. Dieses Portal soll nun um Unternehmensporträts, Interviews von Be- schäftigten, Darstellung von kulturellen Highlights etc. ergänzt und erweitert werden. Sinnvoll könnte auch eine Integration in das Geoportal sein.

Tabelle 17: Das Image der Region verbessern (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Das Image der Region als Wohn- und Arbeitsort verbessern Projekt Konzept(weiter)entwicklung Imageportal Vogelsberg Projektträger Vogelsbergkreis Kosten n. n.

Finanzierung Laufzeit 2015 - 2022

Umsetzung: 1. Entwicklung von Ideen 2. Vorstellung der Ideen (Unternehmen, Kommunen etc.) 3. Kosten- und Finanzierungsplan erarbeiten 4. Pilotprojekte umsetzen

5.3 Handlungsfeld 3: Lebensqualität

Leitprojekt: Innenentwicklung fördern

Der Leerstand von Wohngebäuden aber auch von gewerblich - in der Regel vom Einzelhan- del - genutzten Immobilien in Städten, Gemeinden und Ortsteilen lässt diese von außen un- attraktiv erscheinen und wird von der Bevölkerung als wenig positiv, manchmal bedrückend wahrgenommen. Die (Um-) Nutzung leerstehender Wohngebäude scheitert u. a. an den Preisvorstellungen der Eigentümer, am desolaten Zustand oder auch am mangelnden Mar- keting. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden und regionalen Kreditinstituten sowie Mak- lern soll der Leerstand flächendeckend erhoben werden. Darüber hinaus ist das Ziel dieser Kooperation, eine Vermarktungsstrategie und geeignete Vermarktungsinstrumente zu entwi- ckeln. Hier bietet sich eine Zusammenarbeit mit der vom Regionalmanagement Mittelhessen initiierten Kommunalen Immobilien Plattform (www.kip-mittelhessen.de) an. Auf dieser Platt- form können sowohl öffentliche und private Eigentümer als auch Makler ihre Gewerbegebie- te und Immobilien vermarkten. Dieses Portal ist seinerseits mit den großen Immobilienporta- len vernetzt. Darüber wird eine entsprechende Breitenwirksamkeit erreicht werden.

Die Belebung der Innenstädte ist nicht nur eine Fragestellung für Mittel- und Oberzentren, sie betrifft in gleichem Maße ländliche Kommunen. Gähnende Schaufenster in Innenstädten sowie ungenutzte Wohnhäuser spiegeln das veränderte Kaufverhalten und die demografi- sche Entwicklung wieder. In drei IKEK-Orten werden in Zusammenarbeit mit den jeweiligen politischen Gremien, den Gewerbe- und Einzelhandelsvereinigungen, Kultur – sowie Sport- vereinen und weiteren Interessierten drei Konzepte zur Belebung der Innenstädte erarbeitet und erprobt werden.

Die Instandhaltung der Wasser- und Abwassersystem bilden große Positionen in den Ge- bührenhaushalten der Städte und Gemeinden. Pro Haushalt müssen in ländlichen Gebieten weit mehr Leitungsmeter instand gehalten werden als in Ballungsräumen. Komplett gebüh- renfinanziert wirken sich die Unterhaltungskosten direkt auf die verfügbaren Einkommen der Haushalte aus. Hier sollen in der kommenden Förderperiode die im MORO-Projekt in Lauter- tal gemachten Erfahrungen auf zwei weitere Gemeinden im Vogelsberg übertragen werden.

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Die Nutzung von Geodaten in einem Geografischen Informationssystem (GIS{ XE "GIS" \t "Geografisches Informationssystem" }) hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung für das Verwaltungshandeln in Kommunen (Landkreise, Städte und Gemeinden) gewonnen. Vor allem in einem ländlich geprägten Gebiet wie dem Vogelsbergkreis, in dem auch Themen wie z. B. Energiewende, Demographischer Wandel, Tourismus eine bedeutende interkom- munale Rolle spielen, ist ein gemeinsames Vorgehen unumgänglich. Auf Grundlage der im Rahmen einer GDI verfügbaren Daten können zum Einen kreisweite Analysen, Planungen und Konzepte für den „internen“ Gebrauch entwickelt werden und darüber hinaus in einem gemeinsamen Angebot der Öffentlichkeit in einem Bürgerportal zur Verfügung gestellt wer- den. Im ersten Schritt soll das vom Runden Tisch GDI{ XE "GDI" \t "Geodateninfrastruktur" } bearbeitete Fachthema Bauleitplanung (Flächennutzungspläne, Bebauungspläne, Abrun- dungssatzungen, Flurbereinigung) in die GDI eingebunden werden. Der erste Schritt beinhal- tet die Umsetzung der Vorschriften aus der INSPIRE{ XE "INSPIRE" \t "INfrastructure for SPatial InfoRmation in Europe" }-Richtlinien und soll im Rahmen eines Vorhabens der Inter- kommunalen Zusammenarbeit (IKZ){ XE "IKZ)" \t "Interkommunale Zusammenarbeit" } umge- setzt werden.

In weiteren, durch LEADER – geförderten Schritten, ist die Einbindung von Daten aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Leerstand, demografische Entwicklung, Tourismus, Wirt- schaft, Mobilität und weiterer Themen geplant. Ziel ist die Entwicklung eines Geoportals für die Bürgerinnen und Bürger, in dem Informationen über die Region anschaulich dargestellt und durch redaktionell bearbeitete Artikel interessant gestaltet werden. Darüber hinaus kann es Basis für die Darstellung öffentlicher Infrastrukturen (Bibliotheken, Kindergärten, Schulen, soziale Dienste etc.) und deren Öffnungszeiten bis hin zur Planung der energetischen Nut- zung der Heckenstrukturen dienen.

Tabelle 18: Innenentwicklung fördern (Leitprojekt)sichern und erhalten

Handlungsfeldziel Die Attraktivität der Stadt- und Ortsteile durch Innenentwicklung und Anpassung der technischen Infrastruktur sichern und erhal- ten Leitprojekt Innenentwicklung fördern Projektträger Vogelsbergkreis, Städte und Gemeinden Kosten 150.000 € Finanzierung LEADER 80.000 €, Eigenmittel 70.000 € Laufzeit 2015 - 2018

Umsetzung 1. Konzeptentwicklung Bürgerportal (Basis: Geoportal) 2. Aufbau Leerstandskataster und Entwicklung von Marketingak- tivitäten 3. Gründung eines runden Tisches der Förder- und Genehmi- gungsbehörden bei Leerständen 4. Konzeptentwicklungen zur Belebung der Innenstädte u. a. un- ter den Gesichtspunkten Barrierefreiheit 5. Übertragung des Modellprojektes Wasser- und Abwasser

Leitprojekt: Mobil im Vogelsberg

Mobilität ist eine Voraussetzung zur Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Le- ben. Kindergarten- und Schulbesuch, Ausbildung und Beschäftigung, Freizeit und Touris- mus, Arztbesuche sowie die Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs erfordern Mobilität und oftmals die motorisierte Individualmobilität. Gerade die ältere Bevölkerungsgruppe ist zu einem wachsenden Anteil nicht mehr in der Lage, allein ein Auto zu führen. Der ÖPNV wird die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung nur zu für die öffentliche Hand unvertretbaren

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Kosten befriedigen können. Hier soll aufbauend auf den übertragbaren Erfahrungen der Mobilitätsvorhaben verschiedener ländlicher Räume Deutschlands ein umfassendes Mobili- tätskonzept für die Region Vogelsberg erarbeitet werden (Grundlagenermittlung zum Fahr- radverkehr im Vogelsbergkreis, Lücken im Mobilitätsnetz, Identifikation von Erreichbarkeits- lücken (ggf. bezogen auf bestimmte Gruppe wie Jugend, Senioren, Azubis)). Darüber hinaus sollen die Vogelsberger MORO – Pilotvorhaben zur E-Mobilität ausgewertet und auf vier wei- tere Kommunen übertragen werden.

E-Bikes und Pedelecs erweitern den Aktionsradius der Nutzer. Über eine geeignete Infra- struktur und entsprechende Angebote soll der Alltagsradverkehr gefördert werden. Eine in- tensive begleitende Öffentlichkeitsarbeit ist eine der Voraussetzungen für Erreichung der Zielsetzungen. Über diese Vorhaben soll auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.

Tabelle 19: Mobilität im Vogelsberg (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Die Mobilität sichern und bedarfsorientiert weiterentwickeln

Startprojekt E-Mobilität Projektträger Städte und Gemeinden Kosten 60.000 € Finanzierung LEADER 36.000 €, Eigenmittel 24.000 € Laufzeit 2015 - 2017

Projekt Mobilitätskonzept Projektträger Vogelsbergkreis, Verkehrsgesellschaft Oberhessen, Städte und Gemeinden Kosten 150.000 € Finanzierung LEADER 80.000 €, Eigenmittel 70.000 € Laufzeit 2016 - 2018 Startprojekt Entwicklung und Ausbau der E-Bike-Mobilität und des Alltags- radverkehrs (Startprojekt) Projektträger Stadt Alsfeld Kosten 30.000 € Finanzierung LEADER 18.000 €, Eigenmittel 12.000 € Laufzeit 2015 - 2018

Leuchtturm- und Startprojekt: Vogelsberg vernetzt und digital

Leistungsfähige Internetverbindungen sind zunehmend eine Notwendigkeit für wirtschaftli- ches Handeln, Bildung und Freizeit. In den Jahren 2011 - 2012 wurde in fast allen Ortsteilen der Region Vogelsberg unter der Federführung des Regionalmanagements die Grundver- sorgung (1 - 2 Mbit{ XE "Mbit" \t "Megabit" }/s) mit Mitteln der GAK{ XE "GAK" \t "Gemein‐ schaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" } realisiert und der kabelgebundene Ausbau mit Übertragungsraten von bis zu 50 Mbit/s geplant und kalkuliert. In 2014 gründete der Vogelsbergkreis und 17 der 19 Kommunen die Breitbandinfrastruktur- gesellschaft Vogelsberg. Analog wurde eine Gesellschaft im Wetteraukreis gebildet. Beide Gesellschaften und die Oberhessische Versorgungs AG gründeten die Breitbandinfrastruk- turgesellschaft Oberhessen (BIGO GmbH). Die BIGO GmbH soll in 2015 den kabelgebunde- nen Ausbau organisieren. Das Investitionsvolumen wird für den Vogelsbergkreis auf 30 - 35 Mio. € geschätzt. Eine Förderung aus dem ELER{ XE "ELER" \t "Europäische Landwirtschafts‐ fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums" }-Fonds wird beantragt werden. Leistungsfähige Internetverbindungen sind auch eine Voraussetzung für die Gründung von technologieorien- tierten Unternehmen und die Einrichtung von Telearbeitsplätzen.

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Tabelle 20: Vogelsberg vernetzt und digital (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Die digitalen Chancen von Informations- und Kommunikations- technologien nutzen Leit- und Leucht- turmprojekt Breitband für alle Projektträger Städte und Gemeinden, Vogelsbergkreis Kosten Ca. 35 Mio. €, Finanzierung ELER 5 Mio. €, Eigenmittel 30 Mio. € Laufzeit 2015 - 2018

Leitprojekt: Gesundheitliche Versorgung – zukunftsfähig und attraktiv

Ein Schwerpunktthema im Modellvorhaben zur Raumordnung im Vogelsberg war die ärztli- che Versorgung im Vogelsberg. Hier wurden Lösungsansätze wie der Weiterbildungsver- bund oder auch die Schaffung einer Koordinierungsstelle „Ärztliche Versorgung“ beim Vogelsbergkreis umgesetzt und weitere wie z. B. die Delegation von hausärztlichen Leistun- gen, Akquise von Ärzten und Ärztinnen oder das Thema Telemedizin verfolgt. Für die Folge- jahre soll das MORO-Thema „ärztliche Versorgung“ auf gesundheitliche Versorgung erwei- tert werden. Mit Altersdemenz sind viele pflegende Angehörige konfrontiert. Der Bedarf nach Informationen, Hilfestellungen und Entlastung ist groß. Das zeigt das enorme Interesse an Informationsveranstaltungen und Treffen von Pflegenden. Der Fachkräftemangel in den Heil- und Pflegeberufen ist bereits evident. Hier wird es u. a. notwendig sein, attraktive Arbeitsbe- dingungen zu schaffen, an- und ungelernte Beschäftigte zu Fachkräften zu qualifizieren so- wie pflegende Angehörige zu unterstützen.

Hier soll in der kommenden Förderperiode ein Demenznetzwerk und eine Servicestelle auf- gebaut werden, um die Versorgungssituation Demenzkranker insgesamt zu verbessern und pflegende Angehörige als auch Fachkräfte besser in die Lage zu versetzen, mit den Erkrank- ten umzugehen.

Die Gesundheitskonferenz ist der Auftakt zur Planung einer koordinierten, generationenspe- zifischen Gesundheitsversorgung im Vogelsberg. Innovative Handlungsansätze wie z. B. Telemedizin, Delegations- und Gemeindeschwestermodelle, Blockpraktika für angehende Ärztinnen und Ärzte, der Aufbau eines Gesundheitsnetzwerkes sowie die jährliche Durchfüh- rung eines kreisweiten Gesundheitstages, in Kooperation mit dem Bündnis für Familie und den Sportvereinen sind in Planung befindliche Folgevorhaben.

Tabelle 21: Die gesundheitliche Versorgung - zukunftsfähig und attraktiv (Leitprojekt)sichern

Handlungsfeldziel Die gesundheitliche Versorgung sichern

Startprojekt Konferenz Gesunder Vulkan (Startprojekt) Projektträger Vogelsbergkreis in Kooperation mit Institut für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt Kosten 6.000 € Finanzierung LEADER: 3.600 €, Eigenmittel: 2.400 € Laufzeit 2015

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Startprojekt Konzepterarbeitung "Demenzfreundlicher Vogelsberg“ Projektträger Vogelsbergkreis in Kooperation mit Hochschule Fulda, Fachbe- reich Gesundheit und Pflege Kosten 15.000 € Finanzierung LEADER: 9.000 €, Eigenmittel: 6.000 € Laufzeit 2015

Ziel ist eine Gesamtstrategie „Altenhilfe und Senioren“ (Versorgung, Wohnen, Bürgerschaftli- ches Engagement, Ehrenamt und professionelle Strukturen) mit innovativen Vorhaben wie z. B. einer lokalen Gesamtkonzeption für ein Leben im Alter (Grebenau).

Leitprojekt: Nahversorgung sichern

Der Lebensmitteleinzelhandel zieht sich zunehmend aus der Fläche zurück. Die Einwohner- untergrenze für den Erhalt bzw. Aufbau eines neuen Standortes – selbst bei regional enga- gierten Ketten – liegt bei 1.000 – 1.200 Einwohnern/innen. Gleichzeitig schließen Bäckerei- und Fleischereibetriebe aus ökonomischen Gründen oder wegen fehlender Nachfolge. Mit der Alterung der Bevölkerung wird der Bedarf nach (fußläufig) erreichbaren Nahversorgern steigen. Bereits in der Phase 2007 - 2013 konnten drei Vorhaben zur Nahversorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs umgesetzt werden – zwei davon im Rahmen sozialer Betriebe. Für die Jahre 2014 – 2020 sollen deshalb gerade für die im Rahmen des MORO-Projektes als unterversorgt identifizierten Ortsteile, Konzepte für die mobile oder stationäre Nahversor- gung entwickelt und umgesetzt werden.

Tabelle 22: Nahversorgung sichern (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Die Nahversorgung sichern

Projekt Drei Projekte/Konzepte zur Nahversorgung fördern Projektträger n. n. Kosten Finanzierung Laufzeit

Leitprojekt: Soziales Miteinander stärken

Eine gelingende regionale Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, die unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteursgruppen dazu beiträgt, den demografi- schen Wandel zu gestalten, braucht nicht nur Akteure, sondern auch Orte. Eine moderne Kinder-, Jugend-, Familien- und Erwachsenenbildungsstätte hat in diesem Zusammenhang nicht nur die Funktion einer öffentlichen Jugendhilfeeinrichtung, sondern ist ein strategischer Ort der sozialen Daseinsvorsorge für Menschen allen Alters in der Region und muss folgende Funktionen erfüllen:

Leuchtturm- und Startprojekt: Kinder-, Jugend- und Familienbildungsstätte Landenhausen

1. Kinder- und Jugendbildungs-, - freizeit und – begegnungsstätte • Regelmäßige Durchführung von Seminaren der Kinder- und Jugendparlamente, Weiterentwicklung der Jugendbeteiligungsstrukturen • Unterstützung der Jugendbeteiligung im Rahmen der kommunalen Entwicklungs- konzepte in Form von Zukunftswerkstätten und Wochenendseminaren

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• Außerschulische Bildungsarbeit mit Schulklassen und im Bereich der Qualifizie- rung ehrenamtlicher Jugendarbeiter/-innen • Ort für internationale Jugendbegegnungen • Ort für Freizeitmaßnahmen und Kindererholung • Basis für alle Aktivitäten und Weiterbildungsmaßnahmen des Teams „Krawall- schachtel“ (oder KAFFMobil oder Jugend Mobil), Entwicklung einer dezentralen Kinder- und Jugendarbeit für den ländlichen Raum 2. Familienbildungs- und Freizeitstätte 3. Erwachsenenbildungsstätte

Startprojekt: Sportentwicklungsplan Vogelsberg

Im Bereich Breitensport soll durch einen Entwicklungsplanung eine nachhaltige, bedarfs- und zukunftsorientierte Infrastruktur für den Sport- und Bewegungsbereich im Vogelsbergkreis entwickelt und umgesetzt werden. Zunächst soll eine Bestandsanalyse über Mitgliederzahlen und Sportstättenbestand vorgenommen werden. Parallel dazu soll eine Bevölkerungsbefra- gung zum Sport- und Bewegungsverhalten und zur Einschätzung des Sport- u. Bewegungs- erlebens im Kreis durchgeführt werden. Sportvereine werden in die Befragung einbezogen, um Erkenntnisse über die Vereinsentwicklung sowie Bedarfe der Sportvereine zu erhalten. Gleiches gilt für Kindertageseinrichtungen und Schulen. Darauf aufbauend werden mit den unterschiedlichen Akteuren des Sports gemeinsame Leitziele für die Entwicklung d. Politik- feldes "Sport- u. Bewegung" erarbeitet.

Startprojekt: Vereinskümmerer

Das Vereinsleben in der Region Vogelsberg ist vielfältig. Von Jugendclubs, Mädchen- und Burschenschaften, über Sport- und Kulturvereine bis hin zu Feuerwehren sowie sozial und naturschützend engagierten Vereinen existiert ein breites Spektrum an gemeinschaftlichen Betätigungen. Das soziale Leben, die Breitenkultur, Sport und Feuerwehr ist ohne ehrenamt- liches Engagement nicht denkbar. Viele Vereine beklagen Nachwuchsmangel, die Vereins- führungen sehen sich steigenden Anforderungen rechtlicher und buchhalterischer Natur ausgesetzt; Marketing und Veranstaltungsmanagement sind weitere Themen. Hier soll eine professionelle Unterstützungsstruktur aufgebaut werden.

Tabelle 23: Das soziale Miteinander stärken (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Das soziale Miteinander stärken

Startprojekt Kinder-, Jugend- und Familienbildungsstätte Landenhausen; Konzeptionsentwicklung und Umbau Projektträger Vogelsbergkreis Kosten 1.200.000 € Finanzierung LEADER 360.00 €, Eigenmittel 840.000 € Laufzeit 2015 - 2017 Startprojekt Sportentwicklungsplan Projektträger Vogelsbergkreis Kosten 82.000 € Finanzierung LEADER 49.200 €, Eigenmittel 32.800 € Laufzeit 2015

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Projekt Freizeitreffpunkte für Jugendliche schaffen (z. B. Skaterpark) Projektträger n. n. Kosten Finanzierung Laufzeit

Projekt Vereinskümmerer Projektträger Städte und Gemeinden, Vogelsbergkreis Kosten 50.000 € (25.000 € p. a., Laufzeit: 2 Jahre) Finanzierung LEADER 30.000 €, Eigenmittel 20.000 € Laufzeit 2016 - 2017

Leitprojekt: Klimaschutz und Energie im Vogelsberg

Klimaschutz ist ein Querschnittziel des Entwicklungskonzeptes, die sich über die Bereiche Mobilität, Naturschutz, Erhaltung der Biodiversität, Steigerung der Energieeffizienz und Er- zeugung regenerativer Energien erstreckt. Die Region hat sich in der jüngeren Vergangen- heit als BioRegio Holz, zusammen mit der LAG Gießener Land im Rahmen der Bioenergie- region Mittelhessen von 2007 - 2013 und im Rahmen eines Life - Projektes viele Vorhaben zur Nutzung regenerativer Energiequellen umgesetzt. Das geplante Klimaschutzkonzept soll diese Aktivitäten bündeln und in eine langfristige Handlungsperspektive überführen. Das Klimaschutzkonzept zeigt kommunalen und an deren Entscheidungsträgern, welche techni- schen und wirtschaftlichen CO2 - Minderungspotenziale bestehen und welche Maßnahmen zur Verfügung stehen, um kurz- (z. B. bis drei Jahre), mittel- (drei bis sieben Jahre) und lang- fristig (mehr als sieben Jahre) CO2 - Emissionen einzusparen und Energieverbräuche zu senken. Gleichzeitig legt es Ziele zur Minderung der CO2 - Emissionen fest und beschreibt wie die Erfüllung dieser Ziele weiter verfolgt werden kann. Das Klimaschutzkonzept soll Po- tenziale zur Einsparung von Treibhausgasen, zur Energieeffizienz und der Nutzung von er- neuerbaren Energien berücksichtigen. Es soll unter Einbezug der relevanten Akteure und der Bevölkerung erarbeitet werden.

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit den LAGs Gießener Land, Lahn-Dill-Bergland, Lahn-Dill-Wetzlar, Wetterau, Marburger Land und Burgwald-Ederbergland soll das Ziel der Aktivierung noch ungenutzter holziger Biomasse zur energetischen Verwertung aus der Landschaftspflege aus dem Forst sowie aus kommunalem Grünschnitt verfolgt werden. Ent- wicklung und Einrichtung eines Managementsystems.

Die Erstellung Klimaschutzkonzeptes unter Beteiligung der Bevölkerung mit ortsteilscharfen Handlungsempfehlungen ist eine der Voraussetzung für den Aufbau und Betrieb eines regio- nalen Energiemonitoringsystems. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Beratung von Haushalten hinsichtlich des Einsatzes moderner Heiztechnologien, Planung und Umsetzung einer Austauschkampagne sind weitere Handlungsansätze. Der Aufbau eines Nahwärme- netzes (Stadt Grebenau) ist als konkretisiertes Umsetzungsvorhaben in Planung.

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Tabelle 24: Klimaschutz und Energie im Vogelsberg (Leitprojekt)

Handlungsfeldziel Den Klimaschutz und die Erzeugung regenerativer Energien för- dern und optimieren Startprojekt Klimaschutzkonzept Projektträger Vogelsbergkreis Kosten 200.000 € Finanzierung BMUB{ XE "BMU" \t "Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Laufzeit Reaktorsicherheit (BMUB)" }: 170.000 €, Eigenmittel: 30.000 € 2015 - 2018

6 Lokale Aktionsgruppe – LAG Vogelsberg

In der lokalen Aktionsgruppe, die im Vogelsberg unter der Bezeichnung „Regionales Ent- wicklungsforum“ firmiert, sind folgende Organisationen und Gruppierungen vertreten.

Vogelsbergkreis und Kommunen:

• Fünf Mitglieder des Kreisausschusses • Zwei Vertreterinnen oder Vertreter der Städte und Gemeinden des Vogelsbergkreises Unternehmen (je ein/-e Vertreter/-in): • Wirtschaftsförderung Vogelsberg - Region e. V. (43 Unternehmen) • Kreishandwerkerschaft im Vogelsbergkreis (Körperschaft des öffentlichen Rechts) • IHK Gießen-Friedberg (Körperschaft des öffentlichen Rechts) • Kreisbauernverband Vogelsberg e. V. Organisationen und Vereinigungen (je ein/-e Vertreter/-in): • Kulturinitiativen im Vogelsbergkreis (Verbund) • Organisationen des Tourismus und der Gastronomie im Vogelsbergkreis (Verbund) • Deutscher Gewerkschaftsbund Region Mittelhessen (nicht rechtsfähiger Verein) • Verbände nach § 29 Bundesnaturschutzgesetz (Verbund) • Fraueninitiativen im Vogelsbergkreis (Verbund) • Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften im Vogelsbergkreis (Verbund) • Agentur für Arbeit (Körperschaft des öffentlichen Rechts) • Jugend

Die Zusammensetzung des LEADER-Entscheidungsgremiums erweist sich hinsichtlich der Erfahrung, der Kenntnisse über die Region und der Qualifikation der Mitglieder als ausge- sprochen sinnvoll. Einzelne Mitglieder sind schon seit über 15 Jahren als Vertreter/-in ihrer jeweiligen Gruppierung im Entwicklungsforum engagiert. Das Gremium ist gegenüber dem LEADER - Regionalmanagement weisungsbefugt.

Von den 19 stimmberechtigten Mitgliedern werden acht von den Gebietskörperschaften der Region entsandt, elf Mitglieder stammen aus dem nicht öffentlichen Sektor (darunter drei Körperschaften des öffentlichen Rechts, ein nicht rechtsfähiger Verein, zwei rechtsfähige Vereine und fünf Verbünde). Somit stammen über 50 % der Mitglieder aus dem nicht- öffentlichen Sektor. Die Privatwirtschaft ist mit vier Organisationen vertreten (Kreishandwer- kerschaft, Verein Wirtschaftsförderung Vogelsberg - Region e. V., IHK Gießen-Friedberg, Kreisbauernverband). Die Zivilgesellschaft ist mit sieben Organisationen bzw. Verbünden (Kultur, Tourismus, DGB, 29er Verbände, Frauen, Beschäftigungs- und Qualifizierungsge- sellschaften und Jugend) vertreten. Die Übernahme von Doppelfunktionen ist ausgeschlos-

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020 sen. Die Bewilligungsbehörde und die Geschäftsführung der Vogelsberg Touristik GmbH sind als Gäste eingeladen.

Zuordnung zu den Handlungsfeldern:

• Handlungsfeld „Natur- und Kulturraum“: § 29 Verbände, Kreisbauernverband, Frau- eninitiativen im Vogelsberg, Jugend, Organisationen des Tourismus, Vertreter/-innen des Kreisausschusses sowie der Städte und Gemeinden. • Handlungsfeld „Regionale Erwerbstätigkeit“: Wirtschaftsförderung Vogelsberg - Regi- on e. V., Kreishandwerkerschaft, IHK Gießen – Friedberg, DGB, Fraueninitiativen im Vogelsbergkreis, Agentur für Arbeit, Jugend, Beschäftigungs- und Qualifizierungsge- sellschaften, Vertreter/-innen der Städte und Gemeinden sowie des Kreisausschus- ses. • Handlungsfeld „Lebensqualität“: Gesamte LAG Vogelsberg

Organisation und Prozessgestaltung

1. Beratung der Projektträger 2. Projektträger erstellen eine Kurzbeschreibung ihres Vorhabens auf einem vom Regi- onalmanagement erstellten Formular mit ergänzenden Unterlagen 3. Einladung des LEADER-Entscheidungsgremiums (zweiwöchige Ladungsfrist) mit Ta- gesordnung und Unterlagen zu den abzustimmenden Projekten 4. Einladung der jeweiligen Projektträger zum Sitzungstermin des Entscheidungsgremi- ums 5. Ablauf der Sitzung: • Feststellung der Beschlussfähigkeit des Gremiums (d. h.: mind. 50 % der Mit- glieder, über 50 % der Anwesenden aus dem nicht-öffentlichen Sektor), Be- fragung der Anwesenden nach etwaigen Interessenskonflikten, bei vorliegen- den Konflikten und Einbringung eigener Projekte wird das Stimmrecht nicht ausgeübt. • Vorstellung der Projekte durch die Projektträger, Fragen und Diskussion zum Projekt • Diskussion des Vorhabens ohne den Projektträger • Bewertung des Vorhabens anhand eines Bewertungsbogens • (bei Anwesenheit von unter 50 % der Mitglieder werden die nicht – anwesen- den im Nachgang schriftlich um die Bewertung gebeten) 6. Auswertung und Aufbewahrung der Bewertungsbögen, Errechnen der Punktezahlen und Benachrichtigung der Projektträger und der Bewilligungsbehörde über das Er- gebnis 7. Veröffentlichung der bewilligten Projekte im Internet

Projektauswahl

Die Projektauswahl erfolgte bisher nach folgenden Kriterien individuell, schriftlich, geheim und anonym. Das Ziel dieses Verfahrens ist es, eine möglichst objektive und unbeeinflusste Bewertung zu erhalten. Die Auswahlverfahren werden veröffentlicht. Folglich gibt es ein transparentes, nicht diskriminierendes und nachvollziehbares Auswahlverfahren.

Die Mindestkriterien müssen alle mit „ja“ bewertet werden. Bei den Kriterien zur Einordnung in das Regionale Entwicklungskonzept und den Qualitätskriterien wird mittels Punkten be- wertet. Die einzelnen Kriterien werden mit null bis drei Punkten bewertet, pro Bogen addiert, im Anschluss werden die Punktzahlen aller Bögen addiert und durch die Zahl der anwesen- den Beiratsmitglieder geteilt. Daraus ergibt sich ein Ranking. Bei gleicher Punktzahl erfolgt die Förderung nach dem Datum der Antragstellung.

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

LEADER – Projekt:

Zusammenfassender Bewertungsbogen Nr. Kriterium ja nein Bemerkungen A Allg. Mindestkriterien Projektträger stehen fest (d.h. Projektträger ist gesi- Projektträger ist in Kofinanzierung in Aussicht). chert. Aussicht. Mit der Realisierung kann Ja. Wahrscheinlich. kurzfristig begonnen werden. Genehmigungsrechtliche Sind nicht bekannt. Lassen sich überwin- Hürden sind nicht bekannt / den. lassen sich überwinden. B Einordnung in das REK (s.a. ELER-Checkliste) 1 Beitrag zur Erfüllung des Stimmt voll oder Kaum Bezug zur Ggf. Welche Aussagen? Entwicklungsleitbilds teilweise mit Leitbild Leitbild. (Gesamtleitbild und Teilleitbil- überein. der!). 2 Beitrag zu einem oder mehre- Erhöhung der Wert- Trägt zu keinem bei Welche? ren Handlungsfeldern. schöpfung aus dem Natur- und Kulturraum. Stabilisierung und Ausbau der regionalen Erwerbstätigkeit. Verbesserung der Lebensqualität.

3 Ist im REK als Leitprojekt Ja. Nein. qualifiziert. C Qualitätskriterien Nr. Kriterium 3 Punkte 2 Punkte 1 Punkt 1 Stärkung der regionalen Ja, eindeutig. Ja, indirekt. Nicht erkennbar.

Identität 2 Projekt ist innovativ o. erstma- Konzept und/oder Einzelne Teilmaß- Innovativer Charakter nicht lig in der Region o. neuartig Maßnahmen sind innova- nahmen sind innovativ zu erkennen. für die Region tiv. 3 Nachhaltigkeit Alle drei Dimensionen Zwei Dimensionen Nur eine Dimension berück-

sozial/ökologisch/ökonomisch sind berücksichtigt. sind berücksichtigt. sichtigt. 4 Schaffung u./o. Erhalt von (Teil-)Arbeitsplätze Beitrag zur Erhaltung Kein Beitrag erkennbar. Arbeitsplätzen (einschl. Exis- werden geschaffen. von Arbeitsplätzen.

tenzgründung, Diversi- fizierung der Produktion) 5 Gezielter Beitrag zum Um- Beitrag greift Wirkun- Projekt berücksichtigt Kein Bezug zum demogra- gang mit dem demographi- gen des demographischen indirekt demographischen phischen Wandel. schen Wandel Wandels direkt auf. Wandel. 6 Beitrag zum Klimaschutz Direkter Beitrag zum Indirekter Beitrag zum Kein Beitrag zum Klima- Klimaschutz. Klimaschutz. schutz. 7 Bürgerschaftliches Engage- Direkter Beitrag zum Indirekter Beitrag zum Kein Beitrag zum bürger- ment bürgerschaftlichen Enga- bürgerschaftlichen Enga- schaftlichen Engagement. gement. gement. 8 Kooperation, Netzwerkbildung Inner- und/oder über- Kooperationsgedanke Kein Ansatz zur Kooperati- regionale Kooperation. wird verfolgt. on. Gesamtpunkte:

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Regionale Partnerschaft

Das Regionalmanagement der Region Vogelsberg ist vielfältig in die gesellschaftlichen Gruppen eingebunden. Es ist sowohl allein verantwortlich für eine Reihe von Netzwerken und Arbeitsgruppen als auch (mitverantwortliches) Mitglied in Netzwerken von anderen Gruppen und Organisationen.

Neben dem beim Regionalmanagement per Gesellschaftsvertrag institutionell verankerten Netzwerk der Gesellschafter (Vogelsbergkreis, alle Städte und Gemeinden, fünf regionale Kreditinstitute und einem aus 45 Unternehmen bestehenden Verein), dem Aufsichtsrat sowie dem Netzwerk des Regionalen Entwicklungsforums) sind wir verantwortlich für die Netzwer- ke

• Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule-Beruf (OloV{ XE "OloV" \t "• Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule‐ Beruf" }) mit den Partnern Vogelsbergkreis, Kreishandwerkerschaft, Industrie- und Handelskammer, den Agenturen für Arbeit, dem Jugendamt sowie dem staatlichen Schulamt • Bündnis für Familie – Handlungsfeld: Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit den Partnern Handwerkskammer Wiesbaden, IHK Gießen-Friedberg, Bundesagentur für Arbeit Gießen, Kommunales Jobcenter KVA{ XE "KVA" \t "Kommunale Vermitt‐ lungsagentur" }, Akteure der Kreisverwaltung, regionale Vereine und engagierte Pri- vatpersonen • Weiterbildung mit insgesamt 18 Bildungsinstitutionen darunter z. B. die vhs{ XE "vhs" \t "Volkshochschule" } Vogelsberg, Altenpflegeschule, Lehrbauhof Lauterbach, Bildungs- und Technologiezentrum Lauterbach, HESSENCAMPUS Vogelsberg. • Unternehmensnetz mit über 50 Unternehmen

Mitverantwortlich ist das Regionalmanagement Vogelsberg für

• HESSENCAMPUS Vogelsberg (Mitglied der Steuergruppe) • Verein für Berufsausbildung e. V.(Mitglied im Vorstand) • Hessische Regionalforen e. V. (Mitglied im Vorstand)

Darüber hinaus arbeitet das Regionalmanagement in den Beiräten des Naturschutzgroßpro- jektes Vogelsberg, dem Geopark Vogelsberg e. V., der Kommunalen Vermittlungsagentur (KVA) und der Bioenergieregion Mittelhessen mit. Auf der Ebene des Regionalmanagements Mittelhessen sind wir in den Arbeitsgruppen, Qualifizierung, Fachkräftepotenzial und Netz- werk Kommune aktiv, auf hessischer Ebene in der AG der hessischen Qualifizierungsbeauf- tragten und im RKW{ XE "RKW" \t "Rationalisierungs‐ und Innovationszentrum der Wirtschaft e.V." } Beraternetz.

Die Basis und die Prinzipien der von der LAG Vogelsberg/Regionalmanagement verantwor- teten Netzwerke und Arbeitsgruppen sind Transparenz und ein diskriminierungsfreier Zu- gang für alle Interessierten. Von den Treffen werden Protokolle und Teilnehmer/-innenlisten erstellt und an alle versandt. Interessenskonflikte werden lösungsorientiert behandelt. Bei vielen Veranstaltungen werden die Teilnehmer/-innen mittels Fragebogen (ggf. auch ano- nym) um ein Feedback gebeten. Die Auswertung dient der Qualitätssicherung im Prozess.

Regionalmanagement

Die LEADER-Region Vogelsberg verfügt über ein professionelles Regionalmanagement. Bereits in der ersten LEADER-Phase 1992 - 1995 wurde das Regionalmanagement unter dem Dach der LEADER GmbH durchgeführt. Ab 1999 wurde die Gesellschaft in Vogelsberg Consult GmbH umbenannt. Das Regionale Entwicklungsforum Vogelsberg wurde in der

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

Funktion eines Beirates mit klaren Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Gesellschafterver- trag verankert (s. Anlage). Weitere Regionalmanagementaufgaben wie Wirtschaftsförderung, Qualifizierung und Ausbildung kamen dazu. Seit dem Jahr 2001 finanziert die Vogelsberg Consult GmbH das LEADER-Management aus eigenen Mitteln. Die Gesellschaft beschäftigt heute 11 Personen (auch in Teilzeit). Darunter sind folgende Qualifikationen: Dipl. Kauf- mann, Dipl. Volkswirt, Dipl. Soziologe, Dipl. Betriebswirtin, zwei Diplomagraringenieure, Bi- lanzbuchhalterin, Assistentin der Geschäftsführung und drei Bürokauffrauen. Zusammen verfügt das Team über 160 Jahre Regionalmanagementerfahrung im Vogelsberg. Die Auf- gaben sind: Beratung der Projektträger, fachliche Unterstützung Dritter bei regionalen Vor- haben (z. B. Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Finanzierung), Initiierung regionaler Vor- haben, Entwicklung und Erprobung innovativer Ansätze sowie neutrale Plattform und organi- satorische Unterstützung für Dritte.

LEADER - Management

Im LEADER – Management im engeren Sinn werden mindestens 1,5 Vollzeitstellen und ins- gesamt 3 Personen beschäftigt sein, deren Finanzierung bis 2022 gesichert ist (vgl. Anlage). Das Anforderungsprofil beinhaltet eine abgeschlossene akademische Ausbildung, eine mehrjährige Berufserfahrung inklusive Fortbildungen (z. B. Regionalmanagement, Moderati- on). Hinzu kommt eine halbe Verwaltungsstelle mit den Anforderungen abgeschlossene Be- rufsausbildung (z. B. Bürokaufmann/-frau) und mehrjährige Berufserfahrung. In den entspre- chenden Veröffentlichungen (Homepage, Flyer, Presseartikel etc.) werden die drei LEADER - Ansprechpartner benannt.

Aufgabenspektrum und Arbeitsprogramm des LEADER – Management

Das Aufgabenspektrum umfasst die Beratung und Begleitung der Projektträger sowohl hin- sichtlich der Vorbereitung (inhaltlich und/oder ökonomisch) ihres Vorhabens als auch im Hin- blick auf alle infrage kommenden Förderprogramme, mögliche Kooperationspartner und die Begleitung bei der Umsetzung sowie der Beantragung der entsprechenden Fördermittel.

Arbeitsprogramm

Beratung und Begleitung der Projektträger (s. o.) 2015 - 2022

Prozessbegleitung Leitprojekt „Profilbildung im Tourismus“ 2015 - 2017

Prozessbegleitung Leitprojekt „Infozentrum Vulkan Vogelsberg“ 2015 - 2017

Initiierung des Leitprojektes „Regionale Produkte – eine Entdeckung“ 2015 - 2018

Konzept(weiter)entwicklung Imageportal Vogelsberg 2015 - 2016

Projektinitiierung(en) im Leitprojekt „Mobilität im Vogelsberg“ 2016 - 2019

Verfahrensentwicklung und Monitoring im Leitprojekt „Klimaschutz 2015 - 2018 und Energie“ hier: Energetische Nutzung der Materialien aus der Landschaftspflege

Anschub und Umsetzung der nationalen und transnationalen Koope- 2015 - 2020 rationsvorhaben

Das Regionalmanagement nimmt regelmäßig an Fortbildungen teil, die sich in drei Bereiche gliedern. Zum einen bilden sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fachlich fort wie z. B.

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020 zum Thema Beratung, Moderation, Konfliktlösungsstrategien, Burn - Out Prävention etc. Zu den vom Regionalmanagement durchgeführten (Fortbildungs-) Veranstaltungen werden die LAG – Mitglieder regelmäßig eingeladen. Für Gründer/-innen bieten wir regelmäßig Semina- re und Treffen zum Erfahrungsaustausch an.

Der Geschäftsbericht der LAG wird jährlich vorgestellt und in der LAG diskutiert. Über die Umsetzung der einzelnen Vorhaben, deren Zwischen- und Endergebnisse wird regelmäßig Bericht erstattet – zum großen Teil in öffentlichen Veranstaltungen mit anschließender Be- richterstattung in der Lokalpresse.

Das Regionalmanagement nimmt an Vernetzungstreffen mit LEADER-Regionen innerhalb und außerhalb Hessens teil. Die dienen dem Wissenstransfer zu Methoden und Instrumen- ten der Regionalentwicklung, Entwicklungsstrategien und –zielen sowie überregional be- deutsamen Projekten. Hier wird das Regionalmanagement an der Fortbildungsreihe der Hessischen Regionalforen sowie an den jährlichen Treffen der Deutschen Vernetzungsstelle (DVS{ XE "DVS" \t "Deutsche Vernetzungsstelle"}) teilnehmen. Die Veranstaltungsangebote der DVS werden den LAG – Mitgliedern bekannt gegeben. Für die Qualifikation von LAG – Mit- gliedern ist ein entsprechendes Budget eingeplant. Der dritte Bereich sind Informationsver- anstaltungen und Fortbildungen der Bundesministerien bzw. beauftragter Organisationen zu Modellvorhaben und Förderlinien aus EFRE sowie ESF und weiterer strukturfördernder Pro- gramme. Hier werden Angebote der DVS und anderer Anbieter wahrgenommen. Die Kosten der Fortbildungen sind im Rahmen des Regionalmanagements enthalten.

7 Monitoring und Evaluierung

Die Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung dienen der laufenden Überprüfung der Umsetzung des regionalen Entwicklungskonzeptes.

Monitorung: Alle regionalen Projektträger werden einmal im Jahr zum aktuellen Entwicklungsstand ihrer Vorhaben befragt. Diese Angaben werden um die Daten der Bewilligungsstelle ergänzt. Die Ergebnisse werden mit den SMARTen Teilzielen der Handlungsfeldern abgeglichen und jährlich der LAG vorgestellt. Im Rahmen des jährlichen Monitoring wird über den Stand der Umsetzung des REK diskutiert und über eventuelle Anpassungen von Handlungsfeld- oder Teilzielen, Zeit- und Finanzplanung entschieden.

Evaluierung: Die Handlungsfeldziele sind zunächst für die gesamte Förderperiode gesetzt, sollten aber im Rahmen von zwei Zwischenevaluierungen nach zwei und vier Jahren überprüft werden. Die Evaluierung basiert auf den Ergebnissen des Monitoring.

Bei der Evaluation werden übergeordnete Kriterien wie die Konformität mit der Strategie, die Netzwerkbildung, die Multiplikatorenwirkung, Synergieeffekte, Innovationsgehalt und die Arbeit des Regionalmanagements in den Focus genommen und bewertet. Damit verbunden sind bei erforderlichen Anpassungen auch

• die Neujustierung der Projektauswahlkriterien, die auf den Handlungsfeldern und deren Handlungsfeldzielen basieren. • Änderungen im Aktions-, Zeit- und Finanzplan • Nachjustierungen der Gesamtstrategie bzw. die Fortschreibung des regionalen Entwicklungskonzeptes.

Diese Systematik macht es möglich, im gesamten Umsetzungszeitraum die Wirkung der Projekte auf die Entwicklung der Region zu belegen, eingeführte Prozesse und Strukturen zu bewerten sowie die Arbeit im Rahmen des Regionalmanagements kritisch im Blick zu behalten.

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

8 Finanzierungsplan nach Handlungsfeldern und Jahren

Bereich Handlungsfeld Fördermittel‐ Eigenmittel der öffentliche private Mittel Bemerkungen (Angaben zur einsatz in EUR LAG Mittel zeitl. Steuerung)

1. Laufende Kosten Personalkosten 2015 ‐ 2020 391.955 € 130.652 € ‐ € ‐ € bis 2020 der LAG Personalkosten 2021 ‐ 2022 ‐ € 180.000 € ‐ € ‐ € 2021 ‐ 2022 Sachausgaben 58.793 € 19.598 € ‐ € ‐ € bis 2020 Binnenmarketing 69.750 € 23.250 € ‐ € ‐ € bis 2020 Qualifizierung der Regionalen Partnerschaft 12.375 € 4.125 € ‐ € ‐ € bis 2020 Qualifizierung der Regionalmanagements 7.725 € 2.575 € ‐ € ‐ € bis 2020 Summe 1. Kosten LAG 540.598 € 360.199 € ‐ €

2. Umsetzung der Startprojekte 60.000 € ‐ € 40.000 € ‐ € bis 2024 Handlungsfeld 1 regionalen Ent‐ Projektbündel "Natur‐ und wicklungs‐ oder 173.266 € ‐ € 115.511 € ‐ € bis 2020 Kulturraum" strategie Leitprojekt/e Summe HF 1 233.266 € ‐ € 155.511 € ‐ € Handlungsfeld 2 Startprojekte 102.000 € ‐ € 68.000 € ‐ € bis 2016 "Regionale Projektbündel Erwerbstätigkeit" oder 771.997 € ‐ € 514.665 € ‐ € bis 2020 Leitprojekt/e Summe HF 2 873.997 € ‐ € 582.665 € ‐ € Startprojekte 109.800 € ‐ € 73.200 € ‐ € bis 2018 Handlungsfeld 3 Projektbündel "Lebensqualität" oder 619.200 € ‐ € 412.800 € ‐ € bis 2020 Leitprojekt/e Summe HF 3 729.000 € ‐ € 486.000 € ‐ € Summe 2. Handlungsfelder 1.836.263 € ‐ € 1.224.176 € ‐ €

3. Kooperations‐ Gebietsübergreifend 20.000 € projekte ‐ € ‐ € ‐ € Transnational 20.000 € ‐ € ‐ € ‐ € Summe 3. Kooperationsprojekte 40.000 € ‐ € ‐ € ‐ €

Summe 1. ‐ 3. 2.416.861 € 360.199 € 1.224.176 € ‐ €

4. Projekte gemäß Breitband 6.000.000 € 29.000.000 € 2015 ‐ 2018 ELER "Main‐ Dorfentwicklung 4.500.000 € 9.000.000 € 2015 ‐ 2020 stream‐ Naturschutzgroßprojekt (BfN) 9.000.000 € 1.000.000 € 2015 ‐ 2024 Programmen" Klimaschutzkonzept (BMUB) 170.000 € 30.000 € 2015 ‐ 2018 5. Projekte gemäß Verpackungscluster 34.000 € 67.000 €bis 08/2015 EFRE‐Fonds Mittelhessen 6. Projekte gemäß Betriebe auf neuen Wegen 390.000 € 50.000 € Antrag gestellt 24.07.14 ESF‐Fonds (Jobstarter, beantragt) Zeitraum: 2015 ‐ 2017 Bewilligung liegt noch nicht Nachfolgeprojekt 90.000 € 30.000 € vor! Qualifizierungsoffensive (noch nicht beantragt) Antrag soll gestellt werden, genaue Aussagen über Zeitraum/Höhe der Förderung ist noch nicht möglich.

Bereich Handlungsfeld Fördermittel‐ Eigenmittel der öffentliche private Mittel Bemerkungen (Angaben zur einsatz in EUR LAG Mittel zeitl. Steuerung) 2015 1.000.657 € 30.242 € 606.622 € ‐ € 2016 690.907 € 29.992 € 400.622 € ‐ € 2017 533.699 € 29.992 € 275.822 € ‐ € 2018 243.282 € 29.992 € 42.222 € ‐ € 2019 123.307 € 29.992 € 22.222 € ‐ € 2020 123.307 € 29.992 € 22.222 € ‐ € 2021 ‐ € 90.000 € ‐ € ‐ € 2022 ‐ € 90.000 € ‐ € ‐ € Gesamt 2.715.158 € 360.199 € 1.369.730 € ‐ €

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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT 2014 - 2020

9 Anhang

Bestätigung der Kofinanzierung 1

Das Unternehmen – Die Organe der Vogelsberg Consult GmbH 2

Der Beirat – Regionales Entwicklungsforum Vogelsberg 3

Mitglieder Aufsichtsrat der Vogelsberg Consult GmbH 4

Gesellschaftsvertrag der Vogelsberg Consult GmbH 5

Akteure der Auftaktveranstaltung 18

Akteure des Unternehmerworkshops 22

Akteure der Workshops „Natur- und Kulturraum“ und „Lebensqualität“ 24

Akteure des Workshops „Jugend im Vogelsberg“ 28

Akteure des Workshops „Tourismus“ 30

Akteure der Abschlussveranstaltung 31

Kooperationsprojekte 36

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Vogelsberg Consult GmbH Postfach 11 61 D-36291 Alsfeld Am Schlossberg 32 36304 Alsfeld-Altenburg Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Tel. 06631 9616-0 Referat VII 8 „Dorf- und Regionalentwicklung, Fax 06631 9616-16 Landtourismus“ Mainzer Straße 80 E-Mail: [email protected] 65189 Wiesbaden www.vogelsberg-consult.de

Alsfeld, 29.08.2014

Vulkan aktiv - Das Regionale Entwicklungskonzept 2014 – 2020 der Region Vogelsberg; hier: Kofinanzierung des LEADER-Regionalmanagements für den Zeitraum 2014 - 2022

Sehr geehrte Damen und Herren, wir bestätigen Ihnen, dass das LEADER-Regionalmanagement im Rahmen des „Regionalen Entwicklungskonzeptes der Region Vogelsberg“ für die Förderphase 2014 – 2020 bzw. für den Zeitraum 2014 - 2022 gesichert ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dipl.-Ing. Thomas Schaumberg - Geschäftsführer -

Vogelsberg Consult Geschäftsführer: Sitz der Gesellschaft: Bankverbindungen: Gesellschaft für Dipl.-Ing. Thomas Schaumberg Alsfeld VR-Bank HessenLand eG, Alsfeld Regionalentwicklung und IBAN: DE75530932000001401793 BIC: GENODE51ALS Wirtschaftsförderung mbH Aufsichtsratsvorsitzender: Registergericht Gießen: Sparkasse Oberhessen Bankdirektor Werner Braun HRB Nr. 5341 IBAN: DE15518500790360000460 Ust-ID. DE177409903 BIC: HELADEF1FRI 1 Das Unternehmen

Die Organe der Vogelsberg Consult GmbH

Beirat - Regionales Entwicklungsforum Vogelsberg 19 VertreterInnen wirtschaftlich, politisch und sozial relevanter Personen der Region Setzt auf Basis eines Entwicklungskonzepts die Prioritäten der Regionalentwicklung Regionale Abstimmung zu strukturbedeutsamen Handlungsfeldern und sektoralen Politiken des Landes Hessen

Beratung Geschäftsführung MitarbeiterInnen

Aufsichtsrat Aufsichtsratsvorsitzender Bankdirektor Werner Braun, stellvertr. Aufsichtsratsvorsitzender Beratung Landrat Manfred Görig, Kreistagsabgeordnete Eva Goldbach; Bernd Dickel, Vorstandsmitglied Wirtschaftsförderung Vogelsberg-Region e. V.; Kreistagsabgeordneter Prof. Bèla Dören; Kreisbeigeordnete Heinz Geißel und Michael Refflinghaus; Bürgermeister Dietmar Schlosser; Günter Sedlak, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Oberhessen

Gesellschafter Beratung - Vogelsbergkreis - Volksbank Ulrichstein eG - Sparkasse Oberhessen - Volksbank eG Grebenhain - Wirtschaftsförderung Vogelsberg-Region e.V. - Spar- und Darlehenskasse Stockhausen eG (43 Unternehmen aus dem Vogelsbergkreis) - Alle 19 Kommunen des Vogelsbergkreises - VR Bank HessenLand eG - Volksbank Lauterbach-Schlitz eG

2 Der Beirat - Regionales Entwicklungsforum Vogelsberg

- Mitglieder, Zusammensetzung -

Vogelsbergkreis: Vogelsbergkreis: Städte und Gemeinden: Wirtschaftsförderung Landrat Manfred Görig, Rainer Löser, Bürgermeister Vogelsberg-Region e.V.: Rosemarie Müller 1 Franz-Josef Kreuter, Edwin Schneider, Vorstandsmitglied Gerda Krömmelbein, Bernhard Ziegler 2 Bernd Dickel 3 Otto Heinrich Winter 1

Industrie- und Handels- DGB-Region Mittelhessen: kammer Gießen-Friedberg: Geschäftsführer Geschäftsführer Matthias Körner Dr. Frank Wendzinski Beirat 19 Mitglieder Kreisbauernverband Kreishandwerkerschaft: Vogelsberg: Vorsitzender: Geschäftsführer Stellvertr. Vorsitzender Landrat Manfred Görig, Erwin Mönnig André Peter Vogelsbergkreis Stellvertreter: Vertreter der Beschäftigungs- u. Kulturinitiativen Organisationen Qualifizierungs- Erwin Fauß Fremdenverkehr u. gesellschaften im Gastronomie im Vogelsbergkreis: Vogelsbergkreis: Hildegard Pollak 4 Ulrich Roth 5

Kulturinitiativen Fraueninitiativen Agentur für Arbeit Gießen Verbände nach § 29 im Vogelsbergkreis: im Vogelsbergkreis: (Geschäftsstelle BNatSchG im Erwin Fauß/Josef Michael Gudrun Huber 7 Lauterbach): Vogelsbergkreis: Ruhl 6 Armin Müller/M. Rausch Dr. Wolfgang Dennhöfer 8

______1. Landrat, Kreisbeigeordnete sowie je ein/e Vertreter/in der Kreistagsfraktionen Bündnis 90/Grüne, CDU, FW, SPD. 2. Städte Alsfeld, Grebenau, Herbstein, Homberg/Ohm, Kirtorf, Lauterbach, Romrod, Schlitz, Schotten, Ulrichstein; Gemeinden Antrifttal, Feldatal, Freiensteinau, Gemünden/Felda, Grebenhain, Lautertal, Mücke, Schwalmtal, Wartenberg. 3. Zusammenschluss von 41 Unternehmen der Region aus Industrie, Handwerk und Dienstleistung. 4. Volkshochschule des Vogelsbergkreis, Alsfeld, Geschäftsstelle Alsfeld, Neue Arbeit Vogelsberg gGmbH, Alsfeld, Verein für Berufsausbildung Vogelsberg e. V., Lauterbach, Aenne und Konrad-Geisel-Schule, Lehranstalt für Altenpflege, Alsfeld, Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V., Alsfeld/Lauterbach, Bildungszentrum Lauterbach, Schottener Soziale Dienste gGmbH, Schotten. 5. Hotel- und Gaststättenverband Vogelsberg, Region Vogelsberg Touristik GmbH, Ferien auf dem Land Vogelsberg. 6. Kulturverein e. V. Lauterbach, Pfingstmusiktage Lauterbach, Nieder-Mooser Orgelkonzerte, Kultursommer Mittelhessen e. V., Fotoclub Lauterbach e. V., Hohaus-Museum Lauterbach e. V., Museums- und Geschichtsverein Herbstein e. V., Kulturnacht Feldatal, Historisches Feldatal e. V., Karuszel-Gebirgskulturen-Verein Ulrichstein, Kulturgemeinde Alsfeld e. V., Musikkulturschule gGmbH. 7. Arbeitskreis Sozialdemokratischer Frauen Vogelsbergkreis, Landfrauen Vogelsbergkreis. 8. Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON), Naturschutzbund Deutschland, Kreisverband Vogelsberg e. V. (NABU), Landesjagdverband Hessen – Jagdverein Alsfeld und Jägervereinigung Lauterbach, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Vogelsberger Höhenclub e. V. (VHC) im Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine, Verband Hessischer Sportfischer (VHSF) – Angelfischerei und Naturschutz Vogelsberg, Botanische Vereinigung für Naturschutz in Hessen e. V. (BVNH). 3 Mitglieder des Aufsichtsrates der Vogelsberg Consult GmbH

Name Unternehnen/ Funktion Institution/Verein

Werner Braun Vorstand VR Bank Aufsichtsratsvorsitzender HessenLand eG Alsfeld

Manfred Görig Landrat Vogelsbergkreis Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

Bernd Dickel Vorstand Mitglied im Aufsichtsrat Wirtschaftsförderung Vogelsberg-Region e. V.

Prof. Bèla Dören Kreistagsabgeordneter Mitglied im Aufsichtsrat Vogelsbergkreis

Heinz Geißel Kreisbeigeordneter Mitglied im Aufsichtsrat Vogelsbergkreis

Eva Goldbach MdL und Kreistags- Mitglied im Aufsichtsrat abgeordnete Vogelsbergkreis

Michael Refflinghaus Kreisbeigeordneter Mitglied im Aufsichtsrat Vogelsbergkreis

Diemar Schlosser Bürgermeister Mitglied im Aufsichtsrat Gemeinde Feldatal

Günter Sedlak Vorstandsvorsitzender Mitglied im Aufsichtsrat Sparkasse Oberhessen

4 Gesellschaftsvertrag der

Vogelsberg Consult Gesellschaft für Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung mbH

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§ 1 Firma, Sitz

(1) Die Firma der Gesellschaft lautet: Vogelsberg Consult

Gesellschaft für Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung mbH

(2) Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Alsfeld (Hessen).

§ 2 Stammkapital und Stammeinlagen

(1) Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 250.650 EUR (in Worten: Zweihundertfünfzigtausendsechshundertfünfzig EURO).

5 (2) Die Stammeinlagen werden wie folgt gehalten:

Sparkasse Oberhessen 62.250,00 EURO

VR Bank HessenLand eG 36.500,00 EURO

Volksbank Lauterbach-Schlitz eG 19.750,00 EURO

Volksbank Ulrichstein eG 2.500,00 EURO

Volksbank eG Grebenhain-Crainfeld 2.500,00 EURO

Spar- und Darlehenskasse Stockhausen eG 1.000,00 EURO

Vogelsbergkreis 25.550,00 EURO

100,00 EURO

3.800,00 EURO

53.250,00 EURO

Wirtschaftsförderung Vogelsberg-Region e.V. 15.250,00 EURO

22.250,00 EURO

Stadt Alsfeld 900,00 EURO

Gemeinde Antrifttal 100,00 EURO

Gemeinde Feldatal 150,00 EURO

Gemeinde Freiensteinau 200,00 EURO

Gemeinde Gemünden (Felda) 150,00 EURO

Stadt Grebenau 150,00 EURO

Gemeinde Grebenhain 250,00 EURO

Stadt Herbstein 250,00 EURO

Stadt Homberg/Ohm 400,00 EURO

Stadt Kirtorf 200,00 EURO

Kreisstadt Lauterbach 750,00 EURO

Gemeinde Lautertal 150,00 EURO

Gemeinde Mücke 500,00 EURO

Stadt Romrod 150,00 EURO

Stadt Schlitz 500,00 EURO

Stadt Schotten 550,00 EURO

Gemeinde Schwalmtal 200,00 EURO

Stadt Ulrichstein 200,00 EURO

Gemeinde Wartenberg 200,00 EURO

6 (3) Die noch nicht erbrachten Stammeinlagen sind sofort fällig und in Geld zu leisten. Aufrechnungen sind nicht gestattet.

§ 3 Gegenstand des Unternehmens

(1) Gegenstand des Unternehmens sind

- die Initiierung und Durchführung von Projekten, die durch die Europäische Union gem. dem „LEADER-Programm“ sowie das Land Hessen durch ergänzende Mittel unterstützt werden, in eigener Regie oder durch Beauftragung von fachkundigen Institutionen und Personen

- die Initiierung und Begleitung von Innovationsprozessen

- die Förderung von Existenzgründugnen

- die Förderung und Sicherung des Bestandes an Unternehmen

- die Förderung von Wachstumgsbranchen

- die Steigerung der Zahl der Ausbildungsplätze

- die Steigerung der kommunalen Wirtschaftskraft

- die Mitwirkung am effizienten Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente

- die Erstellung regionaler Analysen und Gutachten

- die Entwicklung und den Vertrieb von Softwareprodukten

- Regionaler Schwerpunkt des Unternehmens ist der Vogelsbergkreis

(2) Die Gesellschaft darf Zweigniederlassungen errichten.

§ 4 Dauer der Gesellschaft, Geschäftsjahr

(1) Die Gesellschaft wird auf unbestimmte Zeit errichtet.

(2) Die Gesellschaft beginnt mit der Eintragung im Handelsregister. Ihr erstes Geschäftsjahr endet am 31. Dezember ihres Eintragungsjahres.

(3) Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

(4) Sofern Gesellschafter vor Eintragung der Gesellschaft im Handelsregister für diese in den gesetzlich zulässigen Grenzen Geschäfte getätigt haben oder noch tätigen werden, hat sie solche, soweit mit ihrer Entstehung Rechte und Pflichten daraus nicht ohne weiteres auf sie

7 übergegangen sind, mit der Maßgabe zu genehmigen, daß sie rückwirkend als für ihre Rechnung geführt anzusehen sind.

§ 5 Geschäftsführung, Vertretung

(1) Die Gesellschaft wird durch eine/n oder mehrere Geschäftsführer/innen gerichtlich und außergerichtlich vertreten.

(2) Ist nur ein/e Geschäftsführer/in vorhanden, so ist er/sie allein vertretungsberechtigt. Sind mehrere Geschäftsführer/innen vorhanden, so kann jede/r von ihnen - je nach seiner/ihrer Bestellung - die Gesellschaft allein oder nur gemeinschaftlich mit einem/einer Prokuristen/in vertreten.

(3) Die Bestellung der Geschäftsführer/innen erfolgt durch den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat kann die Geschäftsführer/innen generell oder im Einzelfall von den Beschränkungen des § 181 BGB befreien. Der/die Vorsitzende vertritt die Gesellschaft gegenüber der Geschäftsführung.

(4) Der/die Geschäftsführer/in oder die Geschäftsführer/innen sind verpflichtet, die Geschäfte der Gesellschaft in Übereinstimmung mit dem Gesetz, diesem Gesellschaftsvertrag sowie den Beschlüssen der Gesellschafter zu führen. Näheres über die Aufgaben und Pflichten der Geschäftsführer/innen regelt die Geschäftsordnung, soweit vorhanden, sowie der jeweilige Geschäftsführer/in-Anstellungsvertrag.

(5) Im Falle der Liquidation wird die Gesellschaft durch eine/n Liquidator/in oder zwei Liquidatoren/Liquidatorinnen vertreten. Für die Geschäftsführung und die Vertretung durch den/die Liquidator/in bzw. die Liquidatoren/Liquidatorinnen gelten die vorstehenden Regelungen für die Geschäftsführer/innen entsprechend.

§ 6 Gesellschafterversammlung

(1) Die Einberufung der Gesellschafterversammlung erfolgt durch die Geschäftsführer/innen, wobei ggf. jede/r Geschäftsführer/in allein einberufungsberechtigt ist. Zu der Gesellschafterversammlung sind alle Gesellschafter mit einer Frist von zwei Wochen zu laden. Tagungsort, Tagungszeit und Tagesordnung sind in der Ladung mitzuteilen.

In dringenden Fällen beträgt die Ladungsfrist eine Woche; auf die Dringlichkeit ist in der Ladung hinzuweisen. Eine nicht ordnungsgemäß einberufene Gesellschafterversammlung kann Beschlüsse fassen, wenn sämtliche Gesellschafter vertreten sind und kein Widerspruch gegen die Abhaltung der Versammlung erhoben wird. 8 Die Vorschrift in § 7 Abs. 4 bleibt unberührt.

(2) Die ordentliche Gesellschafterversammlung tritt alljährlich nach Vorliegen des festzustellenden Jahresabschlusses zusammen. In dieser Gesellschafterversammlung haben die Geschäftsführer/innen Bericht zu erstatten. Die Berichterstattung hat sich auf das Ergebnis der bisherigen Tätigkeit der Gesellschaft, den Gang der Geschäfte, die Lage der Gesellschaft sowie auf alle sonstigen zusätzlichen Fragen der gegenwärtigen und künftigen Geschäftspolitik zu erstrecken, insbesondere sind alle wesentlichen Vorkommnisse, welche die Interessen der Gesellschaft berühren, darzulegen.

(3) Eine Gesellschafterversammlung ist beschlußfähig, wenn sie ordnungsgemäß einberufen worden ist sowie so viele Gesellschafter anwesend oder vertreten sind, daß sie die Hälfte des Stammkapitals im Zeitpunkt der Beschlußfassung repräsentieren. Der/die Vorsitzende des Aufsichtsrates leitet die Gesellschafterversammlung.

(4) Erweist sich eine Gesellschafterversammlung hiernach als nicht beschlußfähig, so haben die zur Ladung Berechtigten sofort und ohne Fristbindung nach Absatz 1 eine neue Gesellschafterversammlung mit gleicher Tagesordnung einzuberufen. Diese Gesellschafterversammlung ist dann ohne Rücksicht auf die Höhe des vertretenen Stammkapitals beschlußfähig.

§ 7 Zuständigkeit der Gesellschafterversammlung, Gesellschafterbeschlüsse

(1) Die Beschlüsse der Gesellschaft werden in der Gesellschafterversammlung gefaßt, soweit nicht der Aufsichtsrat ausdrücklich zuständig ist.

Insbesondere folgende Beschlüsse obliegen der Gesellschafterversammlung :

1. die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung des Ergebnisses,

2. Überwachung und Entlastung des Aufsichtsrates,

3. Festlegung von Aufwendungsersatz und Vergütung für Aufsichtsrats- und Beirats-mitglieder,

4. Zustimmung zur Abtretung von Geschäftsanteilen und von Teilen von Geschäftsanteilen (§ 11),

5. Einziehung von Geschäftsanteilen und Ausschließung von Gesellschaftern (§ 10),

6. die Geltendmachung von Ersatzansprüchen, welche der Gesellschaft aus der Geschäftsführung gegen Geschäftsführer/innen oder Gesellschafter zustehen, sowie die Vertretung der Gesellschaft in Prozessen, welche sie gegen die Geschäftsführer/innen zu führen hat,

9 7. Änderung des Gesellschaftsvertrages,

8. Auflösung der Gesellschaft.

(2) Gesellschafterbeschlüsse werden mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen (Abs. 5) gefasst, soweit aufgrund der gesetzlichen oder gesellschaftsvertraglichen Bestimmungen keine andere Mehrheit erforderlich ist.

(3) Über die Gesellschafterversammlung ist eine Niederschrift anzufertigen, die von dem/der Vorsitzenden zu unterzeichnen ist. Die Gesellschafter erhalten von der Geschäftsführung die Niederschrift zur Kenntnisnahme.

(4) Gesellschafterbeschlüsse können auch außerhalb der Gesellschafterversammlung im schriftlichen Umlaufverfahren oder im Wege schriftlicher oder telegrafischer Umfragen gefaßt werden, wenn keine zwingenden gesetzlichen Vorschriften entgegenstehen und keiner der Gesellschafter dieser Handhabung widerspricht.

(5) Abgestimmt wird nach Geschäftsanteilen. Je 50,00 EURO gewähren grundsätzlich eine Stimme.

(6) Erforderlich ist insbesondere eine Mehrheit von 75 % der abgegebenen Stimmen für die Zustimmung nach Abs. 1 Satz 2 Nr. 4, die Änderung des Gesellschaftsvertrages (Abs. 1 Satz 2 Nr. 7) und die Auflösung der Gesellschaft (Abs. 1 Satz 2 Nr. 8). Einstimmigkeit ist erforderlich für die Ausschliessung eines Gesellschafters (§ 10 Abs. 2 und 3) und den Erwerb des Geschäftsanteils durch die Gesellschaft oder Dritte (§ 10 Abs. 4).

(7) Gesellschafterbeschlüsse können von den Gesellschaftern nur innerhalb einer Frist von einem Monat nach Mitteilung des Beschlusses durch Klage angefochten werden.

§ 8 Jahresabschluß

(1) Nach Ablauf des Geschäftsjahres haben die Geschäftsführer/innen den Jahresabschluß und Lagebericht entsprechend den geltenden Vorschriften aufzustellen und dem Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung vorzulegen.

(2) Die Gesellschafterversammlung stellt den vorgelegten Jahresabschluß fest. Auf der Grundlage des Jahresabschlusses und der Stellungnahme des Aufsichtsrates entscheidet sie über die Verwendung des Gewinnes sowie im Falle von Verlusten über Kapitalerhöhungen.

(3) Mit Ablauf von zwei Monaten nach Feststellung des Jahresabschlusses durch die Gesellschafterversammlung sind Einwendungen gegen die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung ausgeschlossen. Die Frist beginnt, sobald eine Abschrift der von der 10 Gesellschafterversammlung festgestellten Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung den Gesellschaftern übersandt ist.

§ 9 Gewinnverteilung, Gewinnausschüttung

(1) Am Jahresergebnis sind die Gesellschafter im Verhältnis ihrer Stammeinlagen beteiligt.

(2) Solange die Gesellschaft Projekte des „LEADER-Programmes“ bearbeitet, ist die Ausschüttung von Gewinnen ausgeschlossen.

(3) Der Anspruch auf Gewinnausschüttung ist nicht abtretbar.

§ 10 Ausscheiden eines Gesellschafters, Einziehung

(1) Die Einziehung der Geschäftsanteile eines Gesellschafters ist zulässig, wenn der betroffene Gesellschafter der Einziehung zustimmt.

(2) Ein Gesellschafter kann aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, wenn

a) über sein Vermögen durch rechtskräftigen Beschluß das Konkursverfahren oder gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet wird;

b) der Geschäftsanteil eines Gesellschafters gepfändet wird und er nicht innerhalb von drei Monaten eine Aufhebung dieser Pfändung bewirkt; in diesem Falle ist die Gesellschaft auch berechtigt, die Forderung des Pfändungsgläubigers ablösen zu lassen. Durch die Ablösung wird die Einziehung nicht berührt;

c) ein Gesellschafter eine ihm nach dem Gesellschaftsvertrag obliegende wesentliche Verpflichtung vorsätzlich oder grob fahrlässig in einem solchen Maße verletzt, daß die Fortsetzung des Gesellschaftsverhältnisses mit ihm unzumutbar wird.

(3) Die Ausschließung gem. vorstehend Abs. 2 Buchstabe a, b einschließlich der Ablösung gem. Buchstabe b erfolgt durch einstimmigen Beschluß aller übrigen Gesellschafter. Der betroffene Gesellschafter hat kein Stimmrecht. In dem Ausschließungsbeschluß ist der Ausschließungsgrund anzugeben. Die Ausschließung gem. vorstehend Abs. 2 Buchstabe c erfolgt durch Erhebung der Ausschließungsklage. Der Beschluß über die Erhebung der Ausschließungsklage muß einstimmig gefaßt werden. Der betroffene Gesellschafter hat kein Stimmrecht.

11 (4) In den Fällen, in denen gemäß Absätzen 1 und 2 die Einziehung eines Geschäftsanteiles oder die Ausschließung des Gesellschafters zulässig ist, kann die Gesellschafterversammlung auch beschließen, daß die Anteile ganz oder zum Teil von der Gesellschaft erworben werden oder auf einen von der Gesellschaft zu benennenden Gesellschafter oder Dritten übertragen werden. Der Beschluß ist von allen Gesellschaftern zu fassen. Der betroffene Gesellschafter hat kein Stimmrecht.

(5) In Fällen der Einziehung sowie des Erwerbs von Geschäftsanteilen durch die Gesellschaft oder einen von der Gesellschaft benannten Dritten, ist der/die Erwerber/in verpflichtet, an den/die Betroffene/n ein angemessenes Entgelt zu zahlen. Die Höhe und die Zahlung des Abfindungsentgeltes richtet sich im einzelnen nach den Bestimmungen in § 12.

(6) Die Zahlungen des Entgeltes dürfen nicht aus dem Stammkapital erfolgen. Soweit deshalb die Entschädigung nicht aus Überschüssen und Rücklagen gezahlt werden kann, sind die Einziehung sowie der Erwerb von Geschäftsanteilen durch die Gesellschaft unzulässig.

§ 11 Verfügungen über Geschäftsanteile

(1) Verfügungen über Geschäftsanteile sind nur nach Anhörung des Aufsichtsrates und anschließender Zustimmung des Aufsichtsrates (einfache Mehrheit) sowie der Gesellschafterversammlung (3/4-Mehrheit) möglich.

(2) Zur Veräußerung von Teilen von Geschäftsanteilen gelten die vorstehenden Regelungen entsprechend. Soweit nach § 17 GmbHG zur Veräußerung von Teilen oder zur Teilung eines Geschäftsanteiles die Genehmigung der Gesellschaft erforderlich ist, sind die Geschäftsführer verpflichtet, die Genehmigung zu erteilen, wenn die Voraussetzungen nach Absatz 1 vorliegen.

§ 12 Bewertung, Auseinandersetzung

(1) Im Falle des Ausscheidens eines Gesellschafters gemäß § 10 ist an den ausscheidenden Gesellschafter der Buchwert der Gesellschaftsbeteiligung zuzüglich der anteiligen in der Bilanz offen ausgewiesenen Rücklagen zu zahlen. Sollte zum Vermögen der Gesellschaft Grundbesitz gehören, der sich länger als fünf Jahre im Vermögen der Gesellschaft befindet, so ist anstelle des Buchwertes des Grundbesitzes der aufgrund eines Gutachtens des zuständigen Ortsgerichts festgestellte Verkehrswert anzusetzen. Ein Firmenwert wird nicht berücksichtigt.

(2) Änderungen der Bilanz, die sich nach Ausscheiden des Gesellschafters ergeben, bleiben auf die Höhe des Auseinandersetzungsguthabens ohne Einfluß. Später festgestellte Gewinne oder

12 Verluste, Steuernachzahlungen oder Steuererstattungen sollen also die Höhe der Abfindung nicht beeinflussen.

(3) Das Abfindungsguthaben ist in zwei Raten (6 und 12 Monate nach dem tatsächlichen Ausscheiden) fällig und zahlbar. Das Abfindungsguthaben ist vom Tag des Wirksamwerdens des Ausscheidens an mit 6 von Hundert jährlich zu verzinsen.

§ 13 Aufsichtsrat

(1) Für die Gesellschaft wird ein Aufsichtsrat bestellt. Er besteht aus 9 Mitgliedern.

8 Mitglieder werden von den Gesellschaftern entsandt:

Sparkasse Oberhessen 1 Mitglied

VR Bank HessenLand eG Volksbank Lauterbach-Schlitz eG Volksbank Ulrichstein eG Volksbank eG Grebenhain-Crainfeld Spar- und Darlehenskasse Stockhausen eG

entsenden zusammen 1 Mitglied

Vogelsbergkreis 4 Mitglieder

Wirtschaftsförderung Vogelsberg-Region e.V. 1 Mitglied

Städte und Gemeinden 1 Mitglied

Kraft Amtes ist der/die Vorsitzende des Beirates Mitglied des Aufsichtsrates.

(2) Die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder beträgt 4 Jahre. Die entsendenden Gesellschafter (Abs. 1 Satz 3) sind zur vorzeitigen Abberufung bei gleichzeitiger Entsendung eines anderen Aufsichtsratsmitgliedes für die Dauer der restlichen Amtszeit befugt. Nach Ablauf ihrer Amtszeit führen die Aufsichtsratsmitglieder die Geschäfte bis zum Amtsantritt ihrer Nachfolger/innen weiter.

(3) Der Aufsichtsrat wählt aus seiner Mitte die/den Vorsitzende/n und die/den stellvertrende/n Vorsitzende/n.

(4) Der Aufsichtsrat ist für folgende Angelegenheiten zuständig:

13 1. Bestellung und Abberufung einschließlich Anstellungsverhältnis der Geschäftsführer/innen

sowie deren Befreiung von den Beschränkungen des

§ 181 BGB (§ 5 Abs. 2 und 3),

2. Überwachung und Entlastung der Geschäftsführung,

3. Erlass einer Geschäftsordnung für die Geschäftsführung (§ 5 Abs. 4 Satz 2),

4. Bestellung von Prokuristen und Handlungsbevollmächtigten,

5. Zustimmung zur Abtretung von Geschäftsanteilen und von Teilen von Geschäftsanteilen (§

11),

6. Vorbereitung der Beschlüsse der Gesellschafterversammlung,

7. Unterstützung des Beirates.

(5) Der Aufsichtsrat wird von dem/der Vorsitzenden nach Bedarf einberufen, jedoch mindestens zweimal im Kalenderjahr. Auf Verlangen von mindestens 3 Mitgliedern oder der Geschäftsführung ist er einzuberufen. Die Einberufung erfolgt schriftlich unter Angabe der Tagesordnung. An den Sitzungen des Aufsichtsrates nimmt die Geschäftsführung teil, sofern der Aufsichtsrat nichts anderes beschließt.

(6) Die Geschäftsführung ist verpflichtet, dem Aufsichtsrat uneingeschränkt Auskunft über die Geschäfte der Gesellschaft zu erteilen und auf Verlangen Unterlagen vorzulegen, soweit nicht ein Interesse der Gesellschaft an der Geheimhaltung besteht. Der Geschäftsführung anvertraute Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse Dritter, die die Geschäftspolitik der Gesellschaft selbst nicht betreffen, hat die Geschäftsführung dem Aufsichtsrat nicht offenzulegen.

(7) Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte der Mitglieder des Aufsichtsrates einschließlich des/der Vorsitzenden oder dessen/deren Vertreter/in anwesend sind. Fehlt die Beschlussfähigkeit, ist unverzüglich eine neue Sitzung mit derselben Tagesordnung einzuberufen, für die das Erfordernis nach Satz 1 nicht gilt. Der Aufsichtsrat entscheidet mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des/der Vorsitzenden den Ausschlag. Über die Aufsichtsratssitzung ist eine Niederschrift anzufertigen, die von dem/der Vorsitzenden oder dem/der Stellvertreter/in zu unterzeichnen ist. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten von der Geschäftsführung die Niederschrift zur Kenntnisnahme. In einfachen Angelegenheiten können von dem/der Vorsitzenden Beschlüsse im Umlaufverfahren herbeigeführt werden, wenn kein Aufsichtsratsmitglied widerspricht.

(8) Auf den Aufsichtsrat finden die Vorschriften des Aktiengesetzes über den Aufsichtsrat keine Anwendung.

14 § 14 Beirat

(1) Die Gesellschaft hat als Beirat den bisherigen Aufsichtsrat der Gesellschaft. Der Beirat ist das Regionalforum im Vogelsbergkreis.

(2) Der Beirat hat 19 Mitglieder, die von folgenden Gebietskörperschaften, Organisationen und Gruppen entsandt werden:

Vogelsbergkreis 6 Mitglieder

Städte und Gemeinden 2 Mitglieder

Wirtschaftsförderung Vogelsberg-Region e.V. 1 Mitglied

IHK Gießen-Friedberg 1 Mitglied

DGB-Region Mittelhessen 1 Mitglied

Kreisbauernverband 1 Mitglied

Kreishandwerkerschaft 1 Mitglied

Bundesagentur für Arbeit 1 Mitglied

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften

im Vogelsbergkreis 1 Mitglied

Organisationen des Fremdenverkehrs und der

Gastronomie im Vogelsbergkreis 1 Mitglied

Kulturinitiativen im Vogelsbergkreis 1 Mitglied

Fraueninitiativen im Vogelsbergkreis 1 Mitglied

Verbände nach § 29 BNatSchG im Vogelsbergkreis 1 Mitglied.

(3) Die Amtszeit der Beiratsmitglieder ist nicht begrenzt. Die entsendenden Gebietskörperschaften, Institutionen und Gruppen sind jederzeit zur Abberufung befugt; es besteht das Recht, gleichzeitig ein anderes Mitglied in den Beirat zu entsenden.

(4) Der Beirat wählt aus seiner Mitte eine/n Vorsitzende/n und eine/n Stellvertreter/in auf die Dauer von 3 Jahren. Der/die Vorsitzende und der/die Stellvertreter/in führen nach Ablauf ihrer Amtszeit die Geschäfte bis zum Amtsantritt ihrer Nachfolger/innen weiter.

(5) Aufgabe des Beirates ist es, auf der Basis eines regionalen Entwicklungskonzeptes die Prioritäten der Regionalentwicklung zu setzen. Dem Beirat obliegt die regionale Abstimmung zu strukturbedeutsamen Handlungsfeldern und Sektorenpolitiken des Landes Hessen. Darüber

15 hinaus hat der Beirat die Geschäftsführung, den Aufsichtsrat und die Gesellschafter umfassend zu beraten.

(6) Der Beirat wird von dem/der Vorsitzenden nach Bedarf einberufen, jedoch mindestens zweimal im Kalenderjahr. Auf Verlangen der Geschäftsführung ist er einzuberufen. Die Einberufung erfolgt schriftlich unter Angabe der Tagesordnung. An den Sitzungen des Beirates nimmt die Geschäftsführung teil; Mitglieder des Aufsichtsrates sind zur Teilnahme berechtigt und einzuladen. Gäste können eingeladen werden.

(7) Der Beirat ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte seiner Mitglieder einschließlich des/der Vorsitzenden oder dessen/deren Stellvertreter/in anwesend sind. Der Beirat fasst seine Beschlüsse in offener Abstimmung mit einfacher Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des/der Vorsitzenden den Ausschlag. Über die Beiratssitzung ist eine Niederschrift anzufertigen, die von dem/der Vorsitzenden oder dem/der Stellvertreter/in zu unterzeichnen ist. Die Mitglieder des Beirates und des Aufsichtsrates erhalten von der Geschäftsführung die Niederschrift zur Kenntnisnahme.

§ 15 Gemeinsame Vorschriften für Aufsichtsrat und Beirat

(1) Aufsichtsrats- und Beiratsmitglieder sind zur Verschwiegenheit verpflichtet; ihnen ist die Weitergabe von Informationen auch an die sie entsendende Stelle untersagt. Die Geschäftsführung hat die Beirats- und Aufsichtsratsmitglieder auf diese Regelung ausdrücklich hinzuweisen.

(2) Ein Anspruch der Mitglieder des Aufsichtsrates und des Beirates auf Auslagenersatz und Vergütung gegen die Gesellschaft steht unter dem Vorbehalt eines ausdrücklichen Beschlusses der Gesellschafterversammlung (§ 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3).

§ 16 Schriftform

Alle das Gesellschaftsverhältnis betreffenden Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern oder zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform, soweit nicht kraft Gesetzes die notarielle Beurkundung vorgeschrieben ist. Das gilt auch für einen etwaigen Verzicht auf das Erfordernis der Schriftform.

16 § 17 Salvatorische Klausel

Falls einzelne Bestimmungen dieses Vertrages unwirksam sein sollten oder werden oder dieser Vertrag Lücken enthält, wird dadurch die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen nicht berührt. Anstelle der unwirksamen Bestimmungen gilt diejenige wirksame Bestimmung als vereinbart, welche dem Sinn und Zweck der unwirksamen Bestimmung entspricht. Im Falle von Lücken gilt diejenige Bestimmung als vereinbart, die dem entspricht, was nach Sinn und Zweck dieses Vertrages vernünftigerweise vereinbart worden wäre, hätte man die Angelegenheit von vornherein bedacht.

§ 18 Bekanntmachungen

Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch eingeschriebene Briefe an die Gesellschafter und, soweit sie nach dem Gesetz zu veröffentlichen sind, im Bundesanzeiger.

§ 19 Gründungsaufwand

Die Gesellschaft trägt die mit ihrer Gründung verbundenen Kosten, Gebühren und Steuern bis zu einem Höchstbetrag von 5.000 EURO.

17 Akteure der Auftaktveranstaltung zur Fortschreibung des REK Vogelsberg, am 20.03.2014, in der Aula Sparkasse Oberhessen, 36341 Lauterbach

Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Dr. Gerhard Bäuerle Privatperson

Hanfried Böttner Amt für Verfahrensleitung Bodenmanagement Fulda Außenstelle Lauterbach

Dr. Wolfgang Dennhöfer Stadt Alsfeld und Mitglied im Beirat der Verbände nach § 29 des Vogelsberg Consult GmbH BNatSchG im Vogelsbergkreis

Bernd Dickel Vorstand Mitglied im Beirat der Wirtschaftsförderung Vogelsberg Consult Vogelsberg-Region e. V. GmbH

Prof. Bèla Dören Stadt Homberg (Ohm) Bürgermeister

Uwe Eifert Stadt Alsfeld Stabsstelle Wirtschaftsförderung

Erwin Fauß Kreisstadt Lauterbach Mitglied im Beirat (Vertreter der Kulturinitiativen Vogelsberg Consult GmbH im Vogelsbergkreis)

Harald Finke Vogelsberg Consult GmbH Projektmanagement

Rudolf Frischmuth Naturpark Hoher Vogelsberg Geschäftsführer

Heinz Geißel Vogelsbergkreis Kreisbeigeordneter Vogelsbergkreis

18 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Timo Georg Gemeinde Schwalmtal Bürgermeister

Dr. Michael Glatthaar proloco Moderator und Mitinhaber Stadt und Region Planung und Entwicklung.

Manfred Görig Vogelsbergkreis Landrat und Vorsitzender des Beirates der Vogelsberg Consult GmbH

Hannelore Greb Geopark Vulkanregion Mitglied Vogelsberg e. V.

Hartmut Greb Geopark Vulkanregion Geschäftsführer Vogelsberg e. V.

Gudrun Huber Fraueninitiativen im Mitglied im Beirat der Vogelsbergkreis Vogelsberg Consult GmbH

Hans-Jürgen Jochim Stadt Schotten 1. Stadtrat

Margret Jöckel Vogelsbergkreis Kreistagsabgeordnete

Maria Kesselhut HESSENCAMPUS Bildungsberatung Vogelsberg

Andreas Kornmann Gebietsagrarausschuss Stellv. Kreislandwirt Vogelsberg

Veronika Krajewsky- Privatperson Goralczik

Roman Kubla Sparkasse Oberhessen Stellv. Vorstandsmitglied

Brigitta Möllermann MEDIUM Verlag + PR Geschäftsführerin (Hessenmagazin.de)

Björn Müller VR Bank HessenLand eG Firmenkundenberatung Alsfeld

Karl-Peter Mütze Vogelsbergkreis, Amt für den Hauptabteilungsleiter ländl. Raum und Daseinsvorsorge

19 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Gerhard Muth-Born Zweckverband Oberhess. Leiter Planung Versorgungsbetriebe (ZOV)

Andrea Ortstadt Vogelsberg Consult GmbH Projektmanagement

André Peter Kreisbauernverband Mitglied im Beirat der Vogelsberg e. V. Vogelsberg Consult GmbH

Stephanie Pfaff HESSENCAMPUS Lernberatung Vogelsberg

Michael Poschen Vogelsberg Consult GmbH Projektmanagment

Walter Ritz Sparkasse Oberhessen Vertriebsdirektor Geschäftsstelle Lauterbach

Bruno Ruhl Privatperson

Erich Ruhl Vogelsbergkreis Pressestelle Vogelsbergkreis

Josef Michael Ruhl Museums-, Geschichts- und Mitglied im Beirat der Kulturverein Herbstein Vogelsberg Consult GmbH (Vertreter der Kulturiniti- ativen im Vogelsbergkreis)

Thomas Schaumberg Vogelsberg Consult GmbH Geschäftsführer

Edwin Schneider Stadt Ulrichstein Bürgermeister

Andrea Schönfeld Vogelsberg Consult GmbH Finanz- und Personalwesen

Joachim Schönfeld Vogelsbergkreis Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg

Matthias Sebald Vogelsbergkreis Amt für den ländl. Raum u. Daseinsvorsorge

Sascha Spielberger Gemeinde Freiensteinau Leitung Haubt- und Finanzverwaltung

Dr. Sigrid Stahl Vogelsbergkreis Fachstelle Gesundheitliche - Gesundheitsamt - Versorgung

20 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Sebastian Stang Gemeinde Grebenhain Bürgermeister

Matthias Steckenreuter Vogelsberg Consult GmbH Projektmanagement

Kirsten Steimel regioTrend Moderatorin und Büro f. Regionalentwickl. Geschäftsinhaberin - Forschung & Beratung -

Heiko Stock Gemeinde Lautertal Bürgermeister

Gudrun Stumpf Bezirkslandfrauen Alsfeld Bezirksvorsitzende

Adolf Tausch Landesjagdverband Hessen Jagdverein Alsfeld e. V.

Martin Wedler Stadt Schlitz Fachbereich Technische Dienste

Matthias Weitzel Gemeinde Mücke Bürgermeister

Cornelia Weller Bezirkslandfrauenverein Bezirksvorstand Lauterbach

Dr. Frank Wendzinski IHK Gießen-Friedberg Geschäftsführer und Mitglied im Beirat der Vogelsberg Consult GmbH

Anette Wettlaufer Vogelsberg Consult GmbH Mitarbeiterin

Lars Wicke Stadt Grebenau Bürgermeister

Monika Wüllner Volkshochschule des Geschäftsführung Vogelsbergkreises HESSENCAMPUS Vogelsberg u. VHS- Programmbereichsleitung

Karl-Heinz Zobich NABU-Kreisverband Vorstand Vogelsberg e. V.

21 Akteure des Unternehmerworkshops zur Fortschreibung des REK Vogelsberg, am 02.06.2014, im Naturschutz- und Informationszentrum Hoherodskopf, 63679 Schotten

Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Gerlinde Becker Buchhandlung Lesezeichen Inhaberin/ Geschäftsführerin

Stefan Dolzer H+D Kletterwald GmbH & Geschäftsführer Co. KG

Jan Gerbig JG–Unternehmensberatung Inhaber

Edwin Giese Giese GmbH Schlosserei- Kreishandwerksmeister Installation-Heizung-Sanitär Vogelsbergkreis und Innungsobermeister Metall

Dr. Michael Glatthaar proloco Moderator und Mitinhaber Stadt und Region Planung und Entwicklung

Manfred Görig Vogelsbergkreis Landrat und Vorsitzender des Beirates der Vogelsberg Consult GmbH

Christoph Heinz H+D Kletterwald GmbH & Geschäftsführer Co. KG

Ulrich Höhn Georg Fehl & Sohn GmbH Abteilungsleiter

Björn Müller VR Bank HessenLand eG Firmenkundenberatung Alsfeld

Gerhard Muth-Born Zweckverband Oberhess. Leiter Planung Versorgungsbetriebe (ZOV)

22 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Cornelia Reinders Schottener Soziale Bereichsleiterin Dienste gGmbH Arbeit & Bildung

Dr. Marcus Reitz PREBENA Geschäftsleitung und Prokurist Wilfried Bornemann GmbH & Co. KG

Ronny Richter PREBENA Fachbereich Controlling und Wilfried Bornemann Finanzen GmbH & Co. KG

Walter Ritz Sparkasse Oberhessen Vertriebsdirektor Geschäftsstelle Lauterbach

Erich Ruhl Vogelsbergkreis Pressestelle Vogelsbergkreis

Susanne Schaab Stadt Schotten Bürgermeisterin

Thomas Schaumberg Vogelsberg Consult GmbH Geschäftsführer

Ralf Schneider Volksbank Prokurist Lauterbach – Schlitz eG

Matthias Steckenreuter Vogelsberg Consult GmbH Projektmanagement

Kirsten Steimel regioTrend Moderatorin und Büro f. Regionalentwickl. Geschäftsinhaberin - Forschung & Beratung -

Gerhard Ursprung VR Bank HessenLand eG Leiter Personalmanagement

Dr. Frank Wendzinski IHK Gießen – Friedberg Geschäftsführer und Mitglied im Beirat der Vogelsberg Consult GmbH

Anette Wettlaufer Vogelsberg Consult GmbH Mitarbeiterin

23 Akteure der Workshops „Natur- und Kulturraum“ und „Lebensqualität“ zur Fortschreibung des REK Vogelsberg am 05.06.2014, im Innovationszentrum der Stadt Ulrichstein, 35327 Ulrichstein

Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Dr. Gerhard Bäuerle Privatperson

Lothar Bott Gemeinde Gemünden Bürgermeister

Bernd Dickel Vorstand Mitglied im Beirat der Wirtschaftsförderung Vogelsberg Consult GmbH Vogelsberg-Region e. V.

Uwe Eifert Stadt Alsfeld Stabsstelle Wirtschaftsförderung

Rudolf Frischmuth Naturpark Hoher Vogelsberg Geschäftsführer

Heinz Geißel Vogelsbergkreis Kreisbeigeordneter

Dr. Michael Glatthaar proloco Moderator und Mitinhaber Stadt u. Region Planung und Entwicklung

Manfred Görig Vogelsbergkreis Landrat und Vorsitzender des Beirates der Vogelsberg Consult GmbH

Hannelore Greb Geopark Vulkanregion Mitglied Vogelsberg e. V.

Hartmut Greb Geopark Vulkanregion Geschäftsführer Vogelsberg e. V.

Tanja Heinz Vogelsberg Consult GmbH Mitarbeiterin

24 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Markus Hoßfeld Gesellschaft für Tourismus Geschäftsführer und Stadtmarketing Schotten mbH & Co. KG

Hans-Jürgen Jochim Stadt Schotten 1. Stadtrat

Timo Karl Amt für Bodenmanagement Fachbereichsleiter ländl. Fulda, Außenstelle Bodenmanagement Lauterbach

Vorstand Andreas Kornmann Kreislandwirt Gebietsagrarausschuss Vogelsberg

Gerda Krömmelbein Fraktion Freie Wähler Mitglied im Beirat der Vogelsberg Consult GmbH

Hans-Werner Krug Lutherweg in Hessen e. V. Schriftführer

Bernd Kunzelmann Sparkasse Oberhessen Bereichsdirektor

Joachim Legatis Verein Gedenkstätte Speier Mitglied Angenrod

Andrea Orstadt Vogelsberg Consult GmbH Projektmanagement

Hubert Rathay Beratung-Dienstleistung- Inhaber Logistik (Partner des Waldes und der Holzindustrie)

Bernd Rausch Lutherweg in Hessen e. V. Stellv. Vorsitzender

K. H. Rudi Kunstturm Mücke e. V. 2. Vorsitzender

Erich Ruhl Vogelsbergkreis Pressestelle Vogelsbergkreis

25 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Josef Michael Ruhl Museums-, Geschichts- und Mitglied im Beirat der Kulturverein Herbstein Vogelsberg Consult GmbH (Vertreter der Kulturinitiativen des Vogelsbergkreises)

Matthias Sebald Vogelsbergkreis Amt für den ländl. Raum und Daseinsvorsorge

Susanne Schaab Stadt Schotten Bürgermeisterin

Thomas Schaumberg Vogelsberg Consult GmbH Geschäftsführer

Dietmar Schlosser Gemeinde Feldatal Bürgermeister

Elke Schmidt Vogelsberger 1. Vorsitzende Heimatmuseum Schotten

Harald Schmidt VR Bank HessenLand eG Firmenkundenberatung Alsfeld

Simone Schneider Stadt Alsfeld Abt. Tourismus

Joachim Schönfeld Vogelsbergkreis Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg

Sascha Spielberger Gemeinde Freiensteinau Leitung Haubt- und Finanzverwaltung

Dr. Sigrid Stahl Vogelsbergkreis Fachstelle Gesundheitliche - Gesundheitsamt - Versorgung

Sebastian Stang Gemeinde Grebenhain Bürgermeister

Kirsten Steimel regioTrend Moderatorin und Büro f. Regionalentwickl. Geschäftsinhaberin -Forschung & Beratung-

Heiko Stock Gemeinde Lautertal Bürgermeister

Gudrun Stumpf Bezirkslandfrauen Alsfeld Bezirksvorsitzende

26 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Sven Theiß Verkehrsgesellschaft Mitarbeiter Oberhessen mbH (VGO)

Anette Wettlaufer Vogelsberg Consult GmbH Mitarbeiterin

Britta Wetzler Vulkanissimo-Akademie für Mitglied/ Musik, Kunst und Kultur Ansprechpartnerin

Lars Wicke Stadt Grebenau Bürgermeister

Monika Wüllner Volkshochschule des Geschäftsführung Vogelsbergkreises HESSENCAMPUS Vogelsberg u. VHS- Programmbereichsleitung

Bernhard Ziegler Stadt Herbstein Bürgermeister

27 Akteure des Workshops “Jugend im Vogelsberg“ zur Fortschreibung des REK Vogelsberg, am 28.06.2014, im Lauterbacher Hof, 36341 Lauterbach

Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Thilo Borchard Privatperson

Mirko Dettmer Stadt Schotten Jugendinitiative Schotten (JIS)

Alen Fillmann Kreisstadt Lauterbach Stadtjugendparlament Lauterbach

Lars Fischer Stadt Schlitz Kinder- und Jugendparlament Schlitz

Dr. Michael Glatthaar proloco Moderator und Mitinhaber Stadt u. Region Planung und Entwicklung

Leon Hasselbach Kreisstadt Lauterbach Stadtjugendparlament Lauterbach

Miriam Hiersch Ev. Dekanat Vogelsberg Jugend

Manuela Hirt Privatperson

Lisa Löffler Ev. Dekanat Vogelsberg Jugend

Silvia Lucas Vogelsbergkreis Sachgebietsleiterin Amt für Jugend, Familie und Sport

Elisabeth Milde Ev. Dekanat Vogelsberg Jugend

Hannah Müller Vogelsbergkreis Amt für Jugend, Familie und Sport

28 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Luisa Nietsche Vogelsberg Consult GmbH Praktikantin

Isabelle Östreich Privatperson

David Porcello Kreisstadt Lauterbach Stadtjugendparlament Lauterbach

Victoria Reinhardt Ev. Dekanat Vogelsberg Jugend

Ann-Kathrin Riffelmacher Sparkasse Oberhessen Auszubildende

Thomas Schaumberg Vogelsberg Consult GmbH Geschäftsführer

Carolin Schwarz Sparkasse Oberhessen Auszubildende

Philipp Sorg Ev. Dekanat Vogelsberg Jugend

Kirsten Steimel regioTrend Moderatorin und Büro f. Regionalentwickl. Geschäftsinhaberin -Forschung & Beratung-

Miriam Weigang Kreisstadt Lauterbach Stadtjugendparlament Lauterbach

Jan Hendrik Witzel Stadt Schlitz Jugendbeauftragter

Roman Zorn Ev. Dekanat Vogelsberg Jugend

29 Akteure des Workshops „Tourismus“ zur Fortschreibung des REK Vogelsberg, am 01.07.2014, im Sitzungsraum der Vogelsberg Consult GmbH, 36304 Alsfeld-Altenburg

Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Almut Bick Stadt Homberg (Ohm) Kultur und Tourismus

Hannelore Greb Geopark Vulkanregion Mitglied Vogelsberg e. V.

Hartmut Greb Geopark Vulkanregion Geschäftsführer Vogelsberg e. V.

Markus Hoßfeld Gesellschaft für Tourismus u. Geschäftsführer Stadtmarketing Schotten mbH & Co. KG

Hans-Werner Krug Lutherweg in Hessen e. V. Schriftführer

Roger Merk Region Vogelsberg Touristik Geschäftsführer GmbH

Susanne Schaab Stadt Schotten Bürgermeisterin

Thomas Schaumberg Vogelsberg Consult GmbH Geschäftsführer

Simone Schneider Stadt Alsfeld Abt. Tourismus

Joachim Schönfeld Vogelsbergkreis Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg

Hubert Straub Pro Vogelsberg Vorstandsvorsitzender; Touristik e. V.; Kolping- Geschäftsführer Feriendorf Herbstein gGmbH

30 Akteure der Abschlussveranstaltung zur Fortschreibung des REK Vogelsberg, am 07.07.2014, im Campus am Park, 36358 Herbstein-Stockhausen

Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Dr. Gerhard Bäuerle Privatperson

Gerlinde Becker Buchhandlung Lesezeichen Inhaberin/Geschäftsführerin

Bernhard Bender i. V. f. DGB Region Mittelhessen Mitglied im Beirat der Matthias Körner Vogelsberg Consult GmbH

Lothar Bott Gemeinde Gemünden Bürgermeister

Hanfried Böttner Amt für Verfahrensleitung Bodenmanagement Fulda Außenstelle Lauterbach

Bernd Dickel Vorstand Mitglied im Beirat der Wirtschaftsförderung Vogelsberg Consult GmbH Vogelsberg–Region e. V.

Uwe Eifert Stadt Alsfeld Stabsstelle Wirtschaftsförderung

Edwin Giese Giese GmbH Schlosserei- Kreishandwerksmeister Installation-Heizung-Sanitär Vogelsbergkreis und Innungsobermeister Metall

Dr. Michael Glatthaar proloco Moderator und Mitinhaber Stadt und Region Planung und Entwicklung

Andreas Goldberg Kreisstadt Lauterbach Stadtjugendpflege

31 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Manfred Görig Vogelsbergkreis Landrat und Vorsitzender des Beirates der Vogelsberg Consult GmbH

Hannelore Greb Geopark Vulkanregion Mitglied Vogelsberg e. V.

Hartmut Greb Geopark Vulkanregion Geschäftsführer Vogelsberg e. V.

Leon Hasselbach Kreisstadt Lauterbach Stadtjugendparlament Lauterbach

Miriam Hiersch Kreisstadt Lauterbach Stadtjugendparlament Lauterbach

Markus Hoßfeld Gesellschaft für Tourismus Geschäftsführer u. Stadtmarketing Schotten mbH & Co. KG

Gudrun Huber Fraueninitiative im Mitglied im Beirat der Vogelsbergkreis Vogelsberg Consult GmbH

Timo Karl Amt für Fachbereichsleiter ländl. Bodenmanagement Fulda, Bodenmanagement Außenstelle Lauterbach

Maria Kesselhut Volkshochschule d. Bildungsberaterin Vogelsbergkreises HESSENCAMPUS

Andreas Kornmann Vorstand Kreislandwirt Gebietsagrarausschuss Vogelsberg

Gerda Krömmelbein Fraktion Freie Wähler Mitglied im Beirat der Vogelsberg Consult GmbH

Hans-Werner Krug Lutherweg in Hessen e.V. Schriftführer

32 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Joachim Legatis Verein Gedenkstätte Mitglied Speier Angenrod

Roger Merk Region Vogelsberg Geschäftsführer Touristik GmbH

Elisabeth Milde Ev. Dekanat Vogelsberg Jugend

Erwin Mönnig Kreishandwerkerschaft Geschäftsführer und Vogelsbergkreis Mitglied im Beirat der Vogelsberg Consult GmbH

Björn Müller VR Bank HessenLand eG Firmenkundenberatung Alsfeld

Hannah Müller Vogelsbergkreis Amt für Jugend, Familie und Sport

Karl-Peter Mütze Vogelsbergkreis, Amt für Hauptabteilungsleiter den ländl. Raum und Daseinsvorsorge

Luisa Nitsche Vogelsberg Consult GmbH Praktikantin

Andrea Ortstadt Vogelsberg Consult GmbH Projektmanagement

David Porcello Kreisstadt Lauterbach Stadtjugendparlament Lauterbach

Bernd Rausch Lutherweg in Hessen e. V. Stellv. Vorsitzender

Bruno Ruhl Privatperson

Erich Ruhl Vogelsbergkreis Pressestelle Vogelsbergkreis

Josef Michael Ruhl Museums-, Geschichts- u. Mitglied im Beirat der Vogelsberg Kulturverein Herbstein Consult GmbH (Vertreter der Kulturinitiativen des Vogelsbergkreises)

Susanne Schaab Stadt Schotten Bürgermeisterin

33 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Vereine

Alexander Schagerl Volksbank Vorstand Lauterbach-Schlitz eG

Thomas Schaumberg Vogelsberg Consult GmbH Geschäftsführer

Edwin Schneider Stadt Ulrichstein Bürgermeister und Mitglied im Beirat der Vogelsberg Consult GmbH

Ralf Schneider Volksbank Prokurist Lauterbach-Schlitz eG

Joachim Schönfeld Vogelsbergkreis Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg

Bettina Schuller Gesellschaft für Tourismus Abt. Tourismus und Stadtmarketing Schotten mbH & Co. KG

Matthias Sebald Vogelsbergkreis Abt. Amt für den ländlichen Raum und Daseinsvorsorge

Sascha Spielberger Gemeinde Freiensteinau Leitung Haupt- und Finanzverwaltung

Dr. Sigried Stahl Vogelsbergkreis Fachstelle Gesundheitliche - Gesundheitsamt - Versorgung

Kirsten Steimel regioTrend Moderatorin und Büro f. Regionalentwickl. Geschäftsinhaberin - Forschung & Beratung -

Heiko Stock Gemeinde Lautertal Bürgermeister

Marcus Stock Sparkasse Oberhessen Vertriebsdirektor Geschäftsstelle Schotten

Hubert Straub Pro Vogelsberg Vorstandsvorsitzender; Touristik e. V.; Kolping Geschäftsführer Feriendorf Herbstein

Gudrun Stumpf Bezirkslandfrauen Alsfeld Bezirksvorsitzende

34 Name Unternehmen/ Funktion Institution/Verein

Sven Theiß Verkehrsgesellschaft Mitarbeiter Oberhessen VGO

Martin Wedler Stadt Schlitz Fachbereich Technische Dienste

Miriam Weigang Kreisstadt Lauterbach Stadtjugendparlament Lauterbach

Matthias Weitzel Gemeinde Mücke Bürgermeister

Dr. Frank Wendzinski IHK Gießen-Friedberg Geschäftsführer und Mitglied im Beirat der Vogelsberg Consult GmbH

Anette Wettlaufer Vogelsberg Consult GmbH Mitarbeiterin

Britta Wetzler Vulkanissimo - Akademie für Mitglied/Ansprechpartnerin Musik, Kunst und Kultur

Otto Heinrich Winter Kreistagsabgeordneter Mitglied im Beirat der Vogelsberg Vogelsbergkreis Consult GmbH

Bernhard Ziegler Stadt Herbstein Bürgermeister und Mitglied im Beirat der Vogelsberg Consult GmbH

Karl-Heinz Zobich NABU-Kreisverband Vorstand Vogelsberg e. V.

35 Bioenergie-Region Mittelhessen

Ersatz von fossilen Brennstoffen aus der Region und so Reduzierung des Ausstoßes von Kohlendioxid. Entwicklung von regionalen Kooperationsstrukturen mit dem Ziel die noch ungenutzte holzige Biomasse zur energetischen Verwertung aus der Landschaftspflege aus dem Forst, sowie aus kommunalem Grünschnitt zu aktivieren.

An einer Kooperation beteiligte LEADER-Regionen: GießenerLand Vogelsberg Lahn-Dill-Wetzlar Lahn-Dill Bergland MarburgerLand mit Region Herrenwald und der Gemeinde Lohra Region Burgwald-Ederbergland Wetterau

Mögliches Projekt: Aktivierung noch ungenutzter holziger Biomasse zur energetischen Verwertung aus der Landschaftspflege aus dem Forst, sowie aus kommunalem Grünschnitt. Freilandhecken, Straßenbegleitgrün etc. sind in den Regionen reichlich vorhanden. Durch deren Nutzung wird neben der Erreichung der Klimaschutzziele auch die Regionalentwicklung direkt gefördert.

Mögliche Schwerpunktsetzung: Einrichtung eines Managementsystems für die Pflege von Freilandhecken; Durchführung von Pflegeschnitten unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten verbunden mit der Gewinnung von Energieholz. Feststellung der Eigentumsverhältnisse innerhalb einer Kommune, Auswertung von Luftbildern, Begehungen, Digitalisierung der gewonnenen Informationen. Einbindung und Abstimmung mit den ALR´s insbesondere in NATURA 2000-Gebieten. Festlegung von zu pflegenden Abschnitten, Unterstützung der Kommune/der Eigentümer bei der Beauftragung der Pflege, möglichst Einbindung von landwirtschaftlichen Betrieben, die sich in der Landschaftspflege einen weiteren Betriebszweig aufgebaut haben oder noch aufbauen möchten. Unterstützung beim Vertrieb der Hackschnitzel. Auswertungen, begleitende Öffentlichkeitsarbeit, Organisation von Informationsveranstaltungen. Übertragung des in Lautertal und Ulrichstein (Vogelsberg) erprobten Systems auf weitere Kommunen der LEADER-Regionen.

Ermittlung des einer Kommune zur Verfügung stehenden Potenzials aus der Landschaftspflege und dem Forst, sowie aus kommunalem Grünschnitt. Anbahnung von Bereitstellungs- und Verwertungsstrukturen vor Ort. Statistische Auswertung von Potenzialstudien. Bestimmung des zur Verfügung stehenden Potenzials unter Einbezug der regionalen Akteure. Führen von Interviews mit Vertretern von Landwirtschaft, Forst, Kommune, Straßenmeisterei, Naturschutz, Amt für Bodenmanagement etc. Restriktionsanalyse unter Einbezug gesetzlicher Vorgaben. Entwicklung von Ideen zur Ernte, Zwischenlagerung, Konfektionierung und energetischen Verwertung als Vorbereitung eines Logistikkonzeptes und eines Pflegeplans.

36 Hessisches Kooperationsprojekt zur ländlichen Entwicklung Informationsaustausch/Wissenstransfer/Fortbildung Öffentlichkeitsarbeit

Informationsaustausch/Wissenstransfer/Fortbildung Folgende Maßnahmen sind angedacht: 1. Austausch und Wissenstransfer zu best practice - Projekten, Kooperationen, Umsetzungsstrategien, Fördermöglichkeiten, u. a. 2. Organisation der regelmäßigen und außerordentlichen Treffen der hessischen Regionalforen 3. Datenverwaltung der hessischen Projekte 4. Regionalcoaching-Fortbildung 5. Ausbildung zu kollegialen Beratern Öffentlichkeitsarbeit Folgende Maßnahmen sind angedacht: 1. Herausgabe von 5 Informations - Flyern zur Regionalentwicklung (allg. Infos, Fördermöglichkeiten, Themenflyer, etc.) 2. Organisation und Durchführung von 5 landesweiten zielgruppenspezifischen Informationsveranstaltungen 3. Überarbeitung und Pflege des HRF-Internetauftritts 4. Gemeinsame Präsentation bei überregionalen Veranstaltungen/Messen (z. B. Hessentag, Grüne Woche, Euregia) 5. Durchführung eines Parlamentarischen Abends Umsetzung der Maßnahmen: Die Planung und Umsetzung der Projekte obliegt dem Verein Hessische Regionalforum e.V. (HRF). Dieser stellt zwei Förderanträge und beauftragt mit der Durchführung Dritte. Die geplante Laufzeit der Kooperation ist von 2015 bis 2021 Kostenschätzung: Für die beiden Bereiche wird insgesamt ein Kostenrahmen von 120.000 € erwartet. Den Eigenanteil des HRF beträgt insgesamt 44.370,00 €. Der Eigenanteil wird umgelegt auf alle beteiligten Regionalforen anteilig, bei den Fortbildungen nachfragegerecht. Bei 24 möglichen anerkannten Regionalforen beträgt der durchschnittliche Gesamtbetrag pro Region für beide Projekte: 1.849,00 € (entspricht 308,00 €/Jahr). Partner Mögliche Partner der Kooperation sind alle für die Förderperiode 2014 – 2020 anerkannten hessischen LEADER-Regionen. Zu Anerkennung als hessische LEADER-Region bewerben sich:

Burgwald-Ederbergland - Darmstadt- – Diemelsee - Fulda Süd-West – GießenerLand - Hersfeld-Rotenburg - Kassel-Land - Kellerwald-Edersee – Knüllgebiet - Ländlicher Raum Darmstadt- Dieburg - Lahn-Dill-Bergland - Lahn-Dill-Wetzlar - Limburg-Weilburg - Marburger Land (mit Region Herrenwald und der Gemeinde Lohra) - Mittleres Fuldatal - Oberhessen / Wetterau - Odenwald - Rheingau – Rhön - -Aue – SPESSARTregional – Untertaunus – Vogelsberg - Werra-Meißner

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