SWR2 Musikstunde

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SWR2 Musikstunde SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE SWR2 Musikstunde „Vorname: Meyer, Nachname: Beer. Zum 150. Todestag des Meisters der Grand Opéra“ (1) Von Thomas Rübenacker Sendung: Montag, 28. April 2014 9.05 – 10.00 Uhr Redaktion: Bettina Winkler Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Musik sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für € 12,50 erhältlich. Bestellungen über Telefon: 07221/929-26030 Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert. Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de 2 MUSIKSTUNDE mit Trüb Montag, 28. April 2014 … mit Thomas Rübenacker. „Vorname: Meyer, Nachname: Beer. Zum 150. Todestag des Meisters der Grand Opéra“, heute: Teil 1. MUSIK: INDIKATIV, CA. 20 SEC Was macht die Kunst? Sie geht nach Brot. Das ist ein alter Hut, aber er passt auch heute noch den meisten Künstlern: Malern, Musikern oder Schreibern. Eine der wenigen Ausnahmen war Giacomo Meyerbeer, der Meister der Pariser Grand Opéra, der am Freitag dieser Woche 150 Jahre verstorben sein wird. Meyerbeer war, zumindest ab Mitte seines Lebens, sehr erfolgreich – aber das war's gar nicht, was sein Leben so sorgenfrei machte. Er entstammte vielmehr einer Familie, die man nur als „reich“ bezeichnen kann. Sie waren Juden, noch dazu privilegierte Schutzjuden, die etwa Reisefreiheit genossen und dafür mit höheren Steuern die fürstlichen Schatullen füllen durften. Ihr Glaube an die reine Diesseitigkeit des Lebens und ihre trotz aller Privilegien stark eingeschränkten Bürgerrechte ließen diesen Juden nur die Chance, Geld anzuhäufen. Der Vater, Judah Herz Beer, war Besitzer einer Zuckerraffinerie, ein damals noch profitableres Geschäft als heute, sowie Kaufmann und Bankier; in seinem Berliner Großbürgerhaus hatte er sogar seine eigene Privatsynagoge. Amalie, die Mutter, genannt Malka, war die älteste Tochter von Liepmann Mayer Wulff, dem Pächter der preußischen Staatslotterie sowie Post-Fuhrunternehmer: Geld, Geld, Geld, wohin das Auge blickte. Der Knabe, ursprünglich Jakob Liebmann Meyer Beer - „Meyer“ also war, nach jüdischem Brauch, sein dritter Vorname – hätte sich zurücklehnen können und sagen: Ich brauche mein Leben lang nichts zu arbeiten! So wie er auch nicht in die Schule gehen musste, sondern ausschließlich Privatunterricht erhielt. Aber das tat er nicht, Sich-Zurücklehnen: Er wurde Komponist. Und zwar einer, von dem wir vor allem diese Art von Musik kennen … MUSIK 1: Giacomo Meyerbeer: Krönungsmarsch (aus „Der Prophet“); Radio-Philharmonie Hannover des NDR, Michail Jurowski cpo 999 168-2 (LC 8492) (3:58) 3 Ja, diesen Giacomo Meyerbeer kennen wir fast alle: emphatisch, prächtig, nicht einfach nur Opéra, sondern Grand Opéra. Den Krönungsmarsch aus Meyerbeers „Der Prophet“ spielte die Radio- Philharmonie Hannover des NDR, der Dirigent war Michail Jurowski. Man muss sich das ein bisschen so vorstellen wie heute das, was sich immer noch „Musical“ nennt, etwa „Das Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber oder „Les Misérables“ von Boublil/Schoenberg: Ausstattungs-Ereignisse, die schon etwas hermachen, wenn nur der Vorhang aufgeht und die opulente Dekoration für „Oohs!“ und „Aahs!“ im Publikum sorgt. Der entscheidende Unterschied ist: Diese Musicalhits von heute haben fast nur ihre Ausstattung – und natürlich tolle Geschichten von Gaston Leroux oder Victor Hugo. Musik dagegen findet wenig bis gar nicht statt. Ganz im Gegensatz zu Meyerbeers begnadeten Schinken! Aber der konnte eben auch nicht nur Schinken – es gibt von ihm knapp hundert mélodies, Lieder, die mitunter fast so etwas wie die Antithese zu Meyerbeers Opernarbeit sind: kunstvoll-zarte Gebilde mit einem sehr deutschen Gespür für die Ausdruckswerte eines Textes, aber durch und durch französischer Eleganz im Klang. Etwa „Des Schäfers Lied“ auf einen Text von Ludwig Rellstab, wo der Komponist zur Singstimme plus Klavier auch noch die Schalmei des Hirten hinzudenkt – in Gestalt einer Klarinette. Anne Sofie von Otter singt, Melvyn Tan und Eric Hoeprich begleiten. MUSIK 2: Giacomo Meyerbeer: Des Schäfers Lied; Anne Sofie von Otter, Melvyn Tan, Eric Hoeprich DG 469 074-2 (LC 0113) (5:46) Giacomo Meyerbeer einmal fernab der ausladenden Grand Opéra: „Des Schäfers Lied“ auf einen Text von Ludwig Rellstab sang Anne Sofie von Otter, begleitet von Melvyn Tan am Fortepiano und Eric Hoeprich, der auf der Klarinette die Schalmei des Hirten zugab. Am 5. September 1791 war die hochschwangere Amalie Beer im familieneigenen Reisewagen – der so groß war wie zirka drei Postkutschen, mit einem Bett und mit Sanitärausrüstung – en route von Berlin nach Frankfurt an der Oder. Sie wollte dort eine mögliche dépendence besichtigen. Aber bereits kurz nach Berlin setzten die ersten Wehen ein, und man entschied sich, in der kleinen Poststation von Tasdorf auf die Ankunft des Kindes zu warten – übrigens das erste im Haushalt von Judah Herz Beer. Das Bett im Reisewagen war komfortabel, und Geburtshilfe bei Frau Beer musste 4 gottseidank nicht der Kutscher leisten, sondern eine mitreisende Zofe. Was man allerdings nicht dabei hatte, war die prächtige, aus Eichenholz vor kurzem erst geschnitzte Wiege: Die stand noch in Berlin. Und so kam es, dass der kleine Jakob Liebmann Meyer Beer, der spätere Giacomo Meyerbeer, quasi in einen Reisekoffer hinein geboren wurde, in eine der Schubladen, die dick mit Wäsche ausgelegt waren. Und so kam es auch, dass man heute noch die alte Poststation von Tasdorf bei Berlin kennt: eben als Geburtsort von Giacomo Meyerbeer, der partout nicht mehr in Berlin zur Welt kommen wollte, oder bis Frankfurt an der Oder warten. Die Mutter erkannte früh schon das Musiktalent ihres Erstgeborenen, während der Vater noch hoffte, Jakob Liebmann Meyer würde eines Tages die Geschäfte übernehmen. Amalie Beer sorgte dafür, dass Meyer bei Franz Lauska Klavierunterricht nahm, und sie brachte ihren ältesten Sohn auch in Carl Friedrich Zelters Berliner Singakademie unter. Dort traf er den Spross einer anderen vornehmen jüdischen Berliner Familie: Felix Mendelssohn Bartholdy. Aber während die Eltern sich anfreundeten, fremdelten die Söhne zeitlebens; Felix Mendelssohn, dessen größter, aber leider unerfüllter Wunsch es blieb, eine Oper zu komponieren, fand Meyerbeers spätere Pariser Operntaten „vulgär“ und „plump“ - und sprach das auch aus. Meyerbeer dagegen äußerte nie ein despektierliches Wort über den 17 Jahre jüngeren Mendelssohn. Zeitweise wurde Meyer Beer auch von dem reisenden Klaviervirtuosen Muzio Clementi unterrichtet, und zwar so intensiv, dass der Bub mit neun Jahren seinen ersten öffentlichen Auftritt absolvieren konnte: Er spielte Mozarts d- moll-Konzert KV 466, das als langsamen Satz eine Romance hat. Ein Berliner Kritiker kriegte sich über deren Interpretation durch den Neunjährigen kaum noch ein: „... vermeint man vielmehr im langsamen Satze, sowohl was die Profundität der Empfindung anbetrifft, als wie das flinke Tasten=Spiel im mittleren Theile, keinen unreifen Knaben mehr zu vernehmen, sondern einen bereits vollauf gereifeten und contemplativen Meister des Forte Pianos.“ MUSIK 3: Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert d-moll KV 466; Richard Goode, Orpheus Chamber Orchestra nonesuch 7559-79439-2 (LC 0286) (8:47) Das Konzert, mit dem der neunjährige Jakob Meyer Beer in Berlin sein Debüt gab: Mozart, d-moll, KV 466, der zweite Satz, eine Romance. Richard Goode spielte den Solopart, begleitet wurde er vom New Yorker Orpheus Chamber Orchestra. 5 Nun, das mit der Gefühlstiefe oder, wie der Kritiker es formulierte, „Profundität der Empfindung“, war vermutlich weniger das Werk von Muzio Clementi – es war Jakob Meyer Beers Eigenstes. Denn über Clementi liest man allenthalben, er sei – zusammen mit Johann Nepomuk Hummel – der erste Klaviervirtuose im Stil des 19. Jahrhunderts gewesen, ein überaus brillanter Pianist, aber weniger ein Franz Liszt als vielmehr ein Henri Herz, Sigismund Thalberg oder Ignaz Moscheles, deren Spiel Robert Schumann einmal verächtlich (und wohl auch ein wenig neidisch) „Virtuosengeklingel“ nannte. Meyer Beer spielte zwar in der Tat auch Clementi, aber meist als Zugabe. In der Pubertät konnte er sich gar nicht so recht entscheiden, ob er lieber Interpret bleiben oder aber Komponist werden solle. Und besagter Ignaz Moscheles, einer dieser „Virtuosenklingler“, bestätigte ihm denn auch, zum erlauchten Kreis der flinkesten Finger zu gehören. Clementi hatte ihn, in seinem Sinne, gut getrimmt … MUSIK 4: Muzio Clementi: Sonate g-moll op. 34/2; Vladimir Horowitz RCA/BMG GD87753 (LC 0316) (6:22) Vielleicht der größte Klaviervirtuose des Zwanzigsten Jahrhunderts, Vladimir Horowitz, spielte das finale Allegro molto aus der Sonate op. 34 Nr. 2 von Giacomo Meyerbeers Immer-mal-wieder- Lehrer Muzio Clementi. 1810 dann, er war noch 18 Jahre alt, wurde aus Meyer Beer – Meyerbeer, sein neuer Künstlername; am 3. Januar 1822 genehmigte ihn die zuständige Behörde. Aus seinem ersten Vornamen, Jacob, hatte er immer schon gemacht, was man im jeweiligen Lande verstand, also Jacques, Jack oder Giacomo. Da war ein junger Mann auf dem Weg zu sich selbst. Und 1810 endete
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