Leseprobe-34751.Pdf
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
_ Magier der Musik wurde er genannt, Genie und Hexenmeister, Cagliostro der Oper: Richard Wagner hat mit seiner Musik die Men- schen verzaubert und die Oper revolutioniert. Er ist, so Thomas Mann, »als künstlerische Potenz genommen, etwas nahezu Beispiel- loses, wahrscheinlich das größte Talent der Kunstgeschichte«. Sein Leben war ein Kampf um Anerkennung und Erfolg, die einen ver- ehrten ihn abgöttisch, den anderen erschien er als Scharlatan. Briefe, Selbstzeugnisse, Aussagen von Zeitgenossen und viele andere Dokumente hat Walter Hansen nun zu einer spannenden und amüsant zu lesenden Biografie verwoben. Er macht anschau- lich, wie Richard Wagner seine Leitmotivtechnik entwickelte und die Rolle des Dirigenten völlig neu bewertete, wie er schließlich das Musikleben des 19. Jahrhunderts dominierte und die Idee der an- tiken Festspiele nach zwei Jahrtausenden wieder aufleben ließ: mit der Gründung der Bayreuther Festspiele. »Hansen kann gut, farbig, spannend und kenntnisreich erzählen… eine genussvolle, ergiebige Lektüre.« Opernwelt Walter Hansen lebt als freier Schriftsteller in München. Seine Jugend- bücher und kulturhistorischen Sachbücher wurden mehrfach über- setzt und ausgezeichnet. Bei dtv ist von ihm u.a. erschienen: ›Richard Wagner. Sein Leben in Bildern‹. Walter Hansen Richard Wagner Biographie Deutscher Taschenbuch Verlag Von Walter Hansen ist im Deutschen Taschenbuch Verlag u.a. erschienen: Richard Wagner. Sein Leben in Bildern (dtv 34457) Ausführliche Informationen über unsere Autoren und Bücher finden Sie auf unserer Website www.dtv.de Ungekürzte Ausgabe 2013 2. Auflage 2013 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München © 2006 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Sämtliche, auch auszugsweise Verwertungen bleiben vorbehalten. Umschlagkonzept: Balk & Brumshagen Umschlagfoto: akg-images Satz: Fotosatz Amann, Aichstetten Druck und Bindung: Druckerei C.H.Beck, Nördlingen Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-423-34751-8 Inhaltsverzeichnis Statt des Vorworts: eine Geschichte . 9 Die ungewisse Herkunft . 15 »Dann frag ich, wie hieß mein Vater?« . 15 DerwildePrinzausWeimar .......................... 17 KindheitundJugend .................................. 19 Freiheitslieder – Todesängste . 19 GespensterimKönigshaus ........................... 23 Das Theater – »ein reizendes Dämonium« . 26 DichteroderKomponist? ............................. 28 Das Mordsdrama: ›Leubald und Adelaide‹ . 31 DiePrimadonnaassoluta ............................. 33 WildeJahre–Reifejahre .............................. .. 38 Studiosus, Spieler, Säbelfechter . 38 Der sanfte Diktator: Thomaskantor Weinlig . 42 ErsteLiebe–schwarzeHochzeit ....................... 44 DerJungdeutscheunddieFeen ....................... 47 Der Reiz des Rivalen . 50 Angriff auf die deutsche Oper . 53 ZweiBonvivantsimBöhmerland ...................... 55 Verlobtundumschwärmt:MinnaPlaner ................ 58 Pech im Spiel, Glück in der Liebe . 62 Der Rebell am Dirigentenpult . 64 Schützenhilfe von der Primadonna . 66 Liebeskummer – Schaffenskrise . 68 KabaleundHiebe ................................... 70 Prinzgemahl im preußischen Sibirien . 73 Freund Abrahams schlitzohrige Ideen . 75 Galgenfrist bis zum Geburtstag . 78 Gefeiertundgefeuert ................................ 80 Schmuggler und Seelenverkäufer . 85 Elendsjahre .......................................... 90 DieKönigevonParis ................................ 90 DerübleTrickdesHofratsWinkler ..................... 92 Heinrich Heine: Vorbild, Freund, Ideengeber . 94 »Hilfe!Hilfe!« ..................................... .. 97 Franz Liszt: der Paganini des Klaviers . 99 Der verschacherte Holländer . 102 Künstlerische Revolution – politische Revolution . 106 TannhäuseraufallenWegen .......................... 106 »Triumph!Triumph!« ................................ 109 »Revolution gegen die künstlerische Öffentlichkeit« . 112 Lebenslänglich im Frack des Königs? . 116 Wagners revolutionärer Ziehvater: August Röckel . 118 Lola Montez und ihr junger Kavalier . 121 Gasparo Spontini: das schikanöse Genie . 123 Quellen-Studien in Marienbad . 125 Tannhäuser,politischsuspekt ......................... 128 Der Kampf um Beethovens 9. Symphonie . 131 Debakel in Berlin . 135 Putschversuch gegen Herrn von Lüttichau . 139 HappyendfürLohengrin? ............................ 142 Michail Bakunin: Reisender in Sachen Revolution . 145 Die Mairevolution in Dresden . 148 Exil in der Schweiz . 153 Honoriger Fluchthelfer: Franz Liszt . 153 »Lasst mich wieder irgendwo daheim sein« . 156 Fluchtpläne mit der schönen Jessie . 159 DasPamphlet ...................................... 162 Festspielhaus: Nach drei Aufführungen abreißen! . 165 Heiße Wickel, kalte Güsse, zündende Ideen . 167 Walkürenritt über das Felsengebirge der Schweiz . 170 Stabreime im Luxushotel . 171 Der Spitzel meldet die ersten Wagner-Festspiele . 173 Die ›Rheingold‹-Vision . 175 »Ich kann dann nicht wie ein Hund leben« . 177 Die Schöne und der Dämmermann . 180 ›Siegfried‹: Abschied unter der Linde . 185 ›Tristan und Isolde‹ auf dem »Grünen Hügel« . 186 Wanderjahre ........................................ 195 Nochmals: Startversuch in Paris . 195 Die gute Fee: Fürstin Metternich . 198 Der ›Tannhäuser‹-Skandal . 203 »IchbraucheeinTheaterfürmich« .................... 205 Die Meistersinger von Paris . 211 Herz-Damen ....................................... 214 Der Beginn einer interessanten Feindschaft . 216 »WirddieserFürstsichfinden?« ....................... 218 DerVerschwendervonWien .......................... 220 »Ein Wunder muss mir begegnen, sonst ist’s aus« . 223 Königsfreundschaft .................................. 227 Der Kronprinz und seine Schwäne . 227 UnterdemFüllhorn ................................. 229 Das tödliche Duell des Ferdinand Lassalle . 231 Königlicher Befehl zur Vollendung des ›Rings‹ . 233 »Wagner weiß es nicht, wie er anstrengt« . 234 Zwei Festtheater für den ›Ring des Nibelungen‹ . 235 Ränkespiel und Schmiergeld-Strategie . 237 »Sollichfortgehen?Sollichbleiben?« .................. 239 »WieeinZaubertraum« .............................. 240 ›Tristans‹ Triumph – ›Tristans‹ Tod . 243 Der Marquis Posa von München . 246 Die Vertreibung in das Paradies . 252 Der Deutsche Krieg und mancherlei Scharmützel . 253 DiezerbrocheneBraut ............................... 258 Die Beleidigung der Krokodile . 261 DerVerbannteinderKönigsloge ...................... 263 EinNiemandnamensNietzsche ....................... 265 Des Königs »Rheingold-Sauereien« und ihre Folgen . 269 Vabanque-Spiel um ›Siegfrieds‹ dritten Akt . 272 DieBayreutherFestspiele .............................. 275 DerWinkdesgutenDämons .......................... 275 ›Lohengrins‹ Landung in Italien . 277 Bürgerreuth und Miedelspeunt . 278 Grundsteinlegung: »Hier schließ ich ein Geheimnis ein« . 280 Der »mystische Abgrund« im Bayreuther Festspielhaus . 281 Versöhnung mit dem galanten Abbé . 284 FahndungnachBrünnhilde .......................... 286 Schlechte Karten – ohne König . 287 Festspiele gerettet – Festspielidee ruiniert . .... 290 »Ich habe meine Brünnhilde gefunden« . 292 Brustschmerz, Herzattacke – ›Ring‹ vollendet! . 294 Rollentausch mit dem Herrn des Feuers . 295 »Woher soll ich die Lebenskraft nehmen?« . 297 Richard Fricke: der Tausendsassa von Bayreuth . 299 Rheintöchter: Ach und Weh statt Wagalaweia . 301 »Niewieder!Niewieder!« ............................. 303 DieletztegroßeLiebesaffäre ......................... 308 Finale auf den Klippen von Sorrent . 310 Kundry–einegebürtigePariserin? ..................... 312 ›Parsifals‹Errettung ................................ 318 »Klingsors Zaubergarten ist gefunden!« . 321 Der Affront gegen den deutschen Kaiser . 324 Das reinigende Gewitter der Schmähbrief-Affäre . 326 Die Verweigerung der Blumenmädchen . 328 »Von mir ist nun nichts mehr zu erwarten« . 332 TriumphundTod ................................... 334 Kaufkraft der Währungen . 344 Anhang ............................................. 345 Dank ............................................. 347 Auswahlbibliographie ............................... 348 Bildquellen ........................................ 354 Register ........................................... 355 Statt des Vorworts: eine Geschichte Beginnen wir mit einer Geschichte, die unglaublich ist – und des- halb typisch für Wagners Biographie: Ende März 1864 reiste der Königlich-Bayerische Kabinettssekre- tär Franz Seraph von Pfistermeister per Dampfbahn in die Kaiser- stadt Wien. Seine Mission war nobel, sein Auftrag von höchster Priorität: Auf Befehl des vor wenigen Tagen erst inthronisierten Bay- ernkönigs Ludwig II. sollte er Richard Wagner an den Königshof in München berufen. Richard Wagner, damals 50 Jahre alt, lebte seit kurzem in Wien. Er sah seine größten Aufgaben noch vor sich, galt aber schon als be- rühmter Komponist, als Cagliostro der Oper, als Magier der Musik. Seine Opern ›Rienzi‹, ›Der fliegende Holländer‹, ›Tannhäuser‹ und ›Lohengrin‹ wurden am Wiener k.k. Hofoperntheater und weltweit auf den bedeutendsten Bühnen inszeniert. Wagner hatte nicht nur Anhänger. Er revolutionierte die Oper traditioneller Art, und das passte nicht jedem. Seine Leitmotivtech- nik und die äußerste Ausreizung der orchestralen Koloristik er- schlossen der Musik ungeahnte Extreme, und die wollte nicht jeder hören. Das Publikum war polarisiert. Die einen vergötterten ihn als Genie, als verträumten Ekstatiker, als kühnen Erneuerer der Musik, die anderen verteufelten