Europa

Nachrichten aus Brüssel

Elf bayerische Abgeordnete im mobilität und Entwicklung der Gesundheits- neuen Europaparlament versorgung weiter vorangebracht sowie die In der neuen Legislaturperiode des Europäi- Reform der Verordnung 1408/71 (Koordinie- schen Parlamentes (2004 bis 2009) sind elf rung der nationalen Sozialversicherungs- bayerische Abgeordnete vertreten. Die CSU systeme) zum Abschluß und zum Vorschlag entsendet mit Albert Deß (Oberpfalz), Markus „Diskriminierung im Rahmen von Gütern Ferber (Schwaben), Dr. (Mittel- und Dienstleistungen“ (u.a. Einführung von franken), Dr. (Oberbayern), Unisextarifen bei Versicherungen) eine politi- (München), sche Einigung angestrebt werden. Ferner soll (Oberbayern), (Niederbayern), die Richtlinie über Dienstleistungen im Dr. (Unterfranken), Dr. Joachim Binnenmarkt, mit der die Erbringung grenz- Wuermeling (Oberfranken) neun MdEP, die überschreitender Dienstleistungen und Nie- SPD mit Lissy Gröner (Mittelfranken) und Wolf- derlassungen erleichtert werden soll, endgül- gang Kreissl-Dörfler (Oberbayern) zwei MdEP. tig verabschiedet werden. ■ Mit der Wahl von Dr. Ingo Friedrich zum Vizepräsidenten gehört ein Bayer dem wichti- Diskussion über die zukünftige gen EP-Präsidium an. EU-Gesundheitspolitik In den EP-Ausschüssen für Gesundheit und In einer Grundsatzrede hat EU-Gesundheits- Soziales ist Dr. Anja Weisgerber Mitglied (Vor- kommissar David Byrne einen Reflexionspro- sitzender des Gesundheitsausschusses ist Karl- zeß über die zukünftige europäische Gesund- Heinz Florenz, CDU). In dem aus zahnärzt- heitspolitik eingeleitet. Bei der Entwicklung licher Sicht ebenfalls wichtigen Binnenmarkt- der europäischen Gesundheitspolitik müsse ausschuß sind Dr. und künftig die Rolle der Gesundheit als Motor des Dr. Angelika Niebler Mitglieder, Wuermeling Wirtschaftswachstums, die Notwendigkeit ist zudem stellvertretender Sprecher der EVP- von Gesundheitsförderung und Prävention Fraktion in diesem Politikbereich. ■ sowie die Zusammenarbeit mit den Mitglied- staaten im Mittelpunkt stehen. Bei gesund- Niederländische EU-Präsident- heitspolitischen Maßnahmen müßten der schaft: Juli bis Dezember 2004 Schutz vor Gesundheitsgefahren, die Be- Ziele der niederländischen Ratspräsident- kämpfung übertragbarer Krankheiten und schaft im Bereich Gesundheitspolitik sind vor Gesundheitsförderung und Prävention statt allem Förderung eines gesunden Lebensstils; rein kurativer Behandlung von Krankheiten Vorbeugung gegen lebensbedrohliche Erkran- Vorrang haben. Ein Hinderungsgrund für po- kungen wie Aids oder Krebs; Verbesserung des sitive Entwicklungen seien – so Byrne – die Schutzes vor Infektionen, Unfällen, Drogen unterschiedlichen Standards der Gesundheits- und seltenen Krankheiten für ältere Men- systeme in den Mitgliedstaaten. Die EU könne schen; Verbesserung der Bereitstellung von die Mitgliedstaaten darin unterstützen, die gesundheitsbezogenen Informationen; Weiter- Kosteneffizienz der Gesundheitssysteme durch entwicklung der Initiativen im Bereich Ge- den Austausch bewährter Verfahren und die sundheitsvorsorge mit Zugang, Nachhaltigkeit, bessere Nutzung vorhandener Kapazitäten zu Qualität und Angebot der Gesundheitssysteme; erhöhen. Alle Beteiligten am Gesundheits- Erörterung des Dienstleistungsaspektes im wesen (Mitgliedstaaten/Zivilgesellschaft) sind Gesundheitsbereich – Angleichung der Anfor- aufgerufen, sich im Rahmen einer Online- derungen an verschreibungspflichtige Medi- Konsultation bis zum 15. Oktober 2004 an kamente; Problematik der Freizügigkeit von dem Reflexionsprozeß zu beteiligen.

Ärzten in der EU (Qualifikation, Ärztedichte). Friedrich von Heusinger, Ferner sollen die EU-Initiativen zu Patienten- Vertretung des Freistaates Bayern in Brüssel

14 BZB/September/04/BLZK&KZVB