Außenstelle August-Bebel-Straße 10 01219 Dresden Harry Piprek Az. 521ppw/020-2020#001 Dresden, 30. Dezember 2020

Planfeststellungsbeschluss

gemäß 18d AEG in Verbindung mit § 76 Abs. 1 VwVfG

2. Planänderung für das Vorhaben

Ausbaustrecke - - Nürnberg - /Dresden Bauabschnitt Hbf (a) - Chemnitz-Kappel (a)

km 80,5 - km 83,3

Strecke Dresden Hbf - Abzweig Werdau Bogendreieck (6258)

hier: Eisenbahnüberführung Chemnitzer Viadukt

Vorhabensträgerin:

DB Netz AG Regionalbereich Südost Großprojekte Ammonstraße 8 01069 Dresden

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 1 von 52 Inhaltsverzeichnis

A VERFÜGENDER TEIL 3 A.1 Feststellung des Plans 3 A.2 Planunterlagen 3 A.3 Entscheidungen 4 A.3.1 Wasserrechtliche Erlaubnisse 4 A.3.2 Konzentrationswirkung 5 A.4 Nebenbestimmungen 5 A.5 Entscheidung über Einwendungen, Forderungen, Hinweise und Anträge 7 A.5.1 Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange 7 A.5.1.1 Bundesnetzagentur 7 A.5.1.2 Chemnitzer Verkehrs-AG 8 A.5.1.3 Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH 12 A.5.1.4 DB Energie GmbH 13 A.5.1.5 Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz 13 A.5.1.6 Handwerkskammer Chemnitz 14 A.5.1.7 Industrie- und Handelskammer Chemnitz 15 A.5.1.8 inetz GmbH 16 A.5.1.9 Landesdirektion Sachsen 21 A.5.1.10 Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen 24 A.5.1.11 Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH, Netzregion Südsachsen, 24 A.5.1.12 Planungsverband Region Chemnitz, Verbandsgeschäftsstelle 25 A.5.1.13 Polizeidirektion Chemnitz 25 A.5.1.14 Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie 27 A.5.1.15 Stadt Chemnitz, Dezernat 6 30 A.5.1.16 Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH 36 A.5.1.17 Verein zur Nutzung des baulichen Erbes der Industrialisierung - Viadukt e. V. 37 A.5.2 Einwendungen der Betroffenen 40 A.5.2.1 Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH 40 A.6 Gebühr und Auslagen 45 A.7 Sofortige Vollziehung 45 B BEGRÜNDUNG 46 B.1 Sachverhalt 46 B.1.1 Gegenstand der Planänderung 46 B.1.2 Durchführung des Planänderungsverfahrens 46 B.2 Verfahrensrechtliche Bewertung 49 B.2.1 Rechtsgrundlage 49 B.2.2 Zuständigkeit 50 B.3 Umweltverträglichkeit 50 B.4 Planrechtfertigung 51 B.5 Gesamtabwägung 51 B.6 Entscheidung über die Gebühr und die Auslagen 51 B.7 Begründung der sofortigen Vollziehbarkeit 51 C RECHTSBEHELFSBELEHRUNG 52

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 2 von 52 A VERFÜGENDER TEIL

A.1 Feststellung des Plans

Der geänderte Plan für das Vorhaben "Ausbaustrecke Karlsruhe - Stuttgart - Nürnberg - Leipzig/Dresden, Bauabschnitt Chemnitz Hbf (a) - Chemnitz-Kappel (a)" in der Stadt Chem- nitz, km 80,5 - km 83,3 der Strecke 6258 Dresden Hbf - Abzweig Werdau Bogendreieck, wird mit den in diesem Beschluss aufgeführten Nebenbestimmungen festgestellt.

Der ursprüngliche Plan wird aufgehoben, soweit er mit dem neuen Plan nicht überein- stimmt, und durch die geänderte Planung ersetzt oder ergänzt wird. Im Übrigen bleibt der festgestellte Plan einschließlich seiner besonderen Entscheidungen, Nebenbestimmungen, Zusagen und Vorbehalte unberührt.

Gegenstand der Planänderung ist im Wesentlichen die denkmalgerechte Ertüchtigung der Eisenbahnüberführung Chemnitzer Viadukt.

Hinweis:

Zur Vermeidung einer Verwechslungsgefahr wurde 2018 durch einen örtlichen Fachbeirat beschlossen, dass bisher als "Chemnitztalviadukt" bezeichnete Bauwerk im Weiteren nur noch als "Chemnitzer Viadukt" zu bezeichnen. Das ermöglicht eine klare Abgrenzung von dem im Norden der Stadt an der Strecke 6385 Neukieritzsch - Chemnitz gelegenen, gleich- namigen "Chemnitztalviadukt". Im Folgenden wird daher durchgängig die Bezeichnung "Chemnitzer Viadukt" verwendet.

A.2 Planunterlagen

Folgende Planunterlagen ersetzen bzw. ergänzen die mit Planfeststellungsbeschluss vom 01.06.2018 festgestellten Planunterlagen:

Anlage Planunterlage

1 Erläuterungsbericht, 69 Seiten Anhang 1: Anspruch auf passive Schallschutzmaßnahmen, 2 Seiten 3.3 a Lageplan km 81,720 - 82,141, Maßstab 1 : 1.000 3.4 Lageplan km 82,141 - 82,687, Maßstab 1 : 1.000** 3.4.1 Lageplan km 82,141 - 82,687, Maßstab 1 : 1.000 4 Bauwerksverzeichnis, 51 Seiten 6.1.4 Bauwerksplan Eisenbahnüberführung Chemnitztalviadukt/Beckerstraße km 82,360 Draufsicht, Längsschnitt, Ansicht, Regelquerschnitt, Maßstab 1 : 500/50** 6.1.4.1 Bauwerksplan Eisenbahnüberführung Chemnitztalviadukt/Beckerstraße km 82,360 Draufsicht, Längsschnitt, Ansicht, Regelquerschnitt, Maßstab 1 : 500/100 6.2.8.1 Stützwand km 82,032 - 82,052 bahnlinks, Maßstab 1 : 200/50 6.3.2.2 Lärmschutzwand km 81,850 - 82,185, Maßstab 1 : 500/200/100

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 3 von 52 6.3.3.1 Lärmschutzwand km 82,490 - 82,840, Maßstab 1 : 500/200 7.3 Geh-/Radweg Annaberger Straße, Maßstab 1 : 500/100** 7.4 a Bahnsteig Haltepunkt Chemnitz-Mitte, Maßstab 1 : 200/100 8.1 Grunderwerbsverzeichnis, 35 Seiten 8.2.3 a Grunderwerbsplan km 81,720 - 82,141, Maßstab 1 : 1.000 8.2.4 a Grunderwerbsplan km 82,141 - 82,687, Maßstab 1 : 1.000 9.3 a Lageplan km 81,720 - 82,141, Maßstab 1 : 1.000 9.4 a Lageplan km 82,141 - 82,687, Maßstab 1 : 1.000 10.1.4 Eisenbahnüberführung Chemnitztalviadukt/Beckerstraße, Maßstab 1 : 500** 10.1.4.1 Eisenbahnüberführung Chemnitztalviadukt/Beckerstraße, Maßstab 1 : 500 11.1.4 Lageplan km 82,141 - 82,687, Maßstab 1 : 1.000** 11.1.4.1 Lageplan km 82,141 - 82,687, Maßstab 1 : 1.000* 11.3.1 a Übersicht Einleitstellen, 2 Seiten* 11.3.2 a Einleitmengen Tiefenentwässerung, 1 Seite* 12 a Landschaftspflegerischer Begleitplan, 38 Seiten* Anhang 1: Maßnahmeblätter, 41 Seiten Anhang 4: Einschätzung zur Vereinbarkeit des Vorhabens mit den Bewirtschaftungszielen nach § 27 WHG, 5 Seiten* 12.3 a Bestands- und Konfliktplan, Maßstab 1 : 1.000* 12.4 a Bestands- und Konfliktplan, Maßstab 1 : 1.000* 12.8 a Maßnahmeplan, Maßstab 1 : 1.000 12.9 a Maßnahmeplan, Maßstab 1 : 1.000 14.1.1 Schalltechnische Untersuchung vom 12.11.2019, 59 Seiten* 14.3.1 Baulärm-Prognose vom 27.12.2019, 15 Seiten* 17 Rettungswegkonzept * Anlage 2: Übersichtsplan Teil B vom 18.12.2019* Anlage 3: Übersichtsplan Teil C vom 18.12.2019* Anlage 5: Übersichtsplan vom 18.12.2019*

* nur zur Information ** ungültig

Die geänderten Planunterlagen datieren vom 20.12.2019, wenn vorstehend kein anderes Datum angegeben wurde. Die Änderungen sind mit blauer Farbe dargestellt. Die geänder- ten Planunterlagen sind Bestandteil dieser Entscheidung.

Die Planunterlagen 3.4.1, 6.1.4.1, 10.1.4.1, 11.1.4.1, 12 a (nur Anhang 4), 14.1.1 und 14.3.1 ändern und ergänzen die bisherige Planung und sind einzufügen. Die restlichen Planunter- lagen sind auszutauschen.

A.3 Entscheidungen

A.3.1 Wasserrechtliche Erlaubnisse

Gehobene Erlaubnis gemäß §§ 8 Abs. 1, 9 Abs. 1 Nr. 4, 15, 19 Abs. 1 und 3, 57 Gesetz

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 4 von 52 zur Ordnung des Wasserhaushalts (WHG) zur Einleitung von nicht schädlich verunreinig- tem Niederschlagswasser von den Bahnanlagen in oberirdische Gewässer.

Die Einleitstelle 6 wird ersetzt durch die Einleitstellen 6.0 und 6.1.

Daten für das Wasserbuch:

Einleitstelle 6.0, Gewässer: Chemnitz, Gemeinde: Chemnitz, Gemarkung: Chemnitz, Flur- stück: 2120c, Hochwert: 56325271, Rechtswert: 45649567, Wasserbehörde: Landestal- sperrenverwaltung Sachsen, Wasserrechtsinhaber: DB Netz AG, Glösaer Straße 151a, 09114 Chemnitz, Einleitmenge: 8,46 l/s.

Einleitstelle 6.1, Gewässer: Chemnitz, Gemeinde: Chemnitz, Gemarkung: Chemnitz, Flur- stück: 2120c, Hochwert: 56325210, Rechtswert: 45649541, Wasserbehörde: Landestal- sperrenverwaltung Sachsen, Wasserrechtsinhaber: DB Netz AG, Glösaer Straße 151a, 09114 Chemnitz, Einleitmenge: 95,42 l/s.

A.3.2 Konzentrationswirkung

Durch die Planfeststellung wird gemäß § 75 Abs. 1 VwVfG die Zulässigkeit des Vorhabens einschließlich der notwendigen Folgemaßnahmen an anderen Anlagen im Hinblick auf alle von ihm berührten öffentlichen Belange festgestellt; neben der Planfeststellung sind andere behördliche Entscheidungen, insbesondere öffentlich-rechtliche Genehmigungen, Verlei- hungen, Erlaubnisse, Bewilligungen, Zustimmungen und Planfeststellungen nicht erforder- lich.

A.4 Nebenbestimmungen

a) Die Vorbehalte und Nebenbestimmungen aus dem Planfeststellungsbeschluss vom 01.06.2018 gelten auch für die vorliegende Planänderung.

b) Die von der Vorhabensträgerin gegenüber den Trägern öffentlicher Belange sowie den übrigen Beteiligten im Rahmen des Anhörungsverfahrens getroffenen Zusagen werden für verbindlich erklärt. Es wird vorausgesetzt, dass auch die Zusagen aus dem Erläute- rungsbericht und den anderen Planunterlagen eingehalten werden und nur zugelassene Bauprodukte, Bauarten, Komponenten und Bauverfahren entsprechend dem aktuellen Stand der Technik zum Einsatz gelangen. Gesetzliche Bestimmungen und andere Regel- werke wie z. B. Richtlinien gelten unabhängig davon, ob sie in vorliegendem Beschluss erwähnt werden oder nicht.

c) Im Grunderwerbsverzeichnis und im Grunderwerbsplan sind unter lfd. Nr. 82,3-1 die Flurstücksnummer in "1735/4" und unter lfd. Nr. 82,3-4 die Erwerbsfläche in "36" zu ändern.

d) Im Baustelleneinrichtungsplan (Planunterlage 9.3 a) ist die geänderte Lage der Rampe 6 einzutragen.

e) Die Ausführung der Einleitungsstellen 6.0 und 6.1 ist im Detail mit der Landestalsper- renverwaltung abzustimmen.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 5 von 52 f) An den Gebäuden Karl-Immermann-Straße 45 - 51 ist neben der Außenfassade auch eine Beweissicherung der Innenräume vorzunehmen. Zu dem Termin der Beweissicherung ist die Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH als Grundstückseigentü- mer rechtzeitig einzuladen. Das Beweissicherungsgutachten ist vor Baubeginn der Grund- stücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH zu übergeben.

g) Der Baubeginn ist der eins energie in Sachsen GmbH & Co. KG als Netzbetrieb Stadt- beleuchtung anzuzeigen. Stillgelegte Beleuchtungskabel und Anlagen können bei Bedarf aus dem Erdreich entfernt werden. Eine Vor-Ort-Einweisung der Montagefirma vor Demon- tage der stillgelegten Leitungen durch den Netzbetrieb ist zwingend erforderlich.

h) Der Beginn der Bauarbeiten ist der Fischereibehörde und dem Fischereiausübungs- berechtigten (Anglerverband Südsachsen Mulde/Elster e. V.) spätestens 21 Tage vorher schriftlich anzuzeigen. Die Bauarbeiten am Gewässer, insbesondere der Abbau der bau- zeitlichen Einhausung des Viaduktes und der Behelfsbrücke sowie der Bau der beiden Ein- leitstellen, sollten möglichst außerhalb der Fischschonzeiten vom 1. Oktober bis 30. April durchgeführt werden.

i) Der Beginn der Umsetzung von Baumaßnahmen auf den Flurstücken des umzusie- delnden Gewerbebetriebes hat in enger Abstimmung (Einvernehmen) mit dem Gewerbe- treibenden zu erfolgen, insbesondere soweit die betrieblichen Abläufe hierdurch beein- trächtigt werden. Dauerhafte Eingriffe - insbesondere baulicher Art - vor abgeschlossener Umsiedlung des Betriebes bedürfen der Zustimmung des Eigentümers des Betriebes.

j) Die Baustraße im Bereich der Flurstücke 1735/4 und 1735/3 ist so auszubilden, dass keine Beeinträchtigung der Hochwasserschutzanlage (Standsicherheit, Rückentwässerung und Hochwasserschutz) an der Chemnitz erfolgt.

k) In die mit der Chemnitzer Verkehrs-AG geplanten Abstimmungen ist die Verkehrsver- bund Mittelsachsen GmbH mit einzubeziehen. Die Abstimmungen sind mit dem Ziel zu füh- ren, die für den Schienenpersonennahverkehr zu erwartenden Beeinträchtigungen auf das unbedingt notwendige Minimum zu reduzieren.

l) Die Vollsperrungen der Annaberger Straße bezüglich des Schienenpersonennahver- kehrs auf der Linie C 11 ist auf maximal drei Wochenenden (Betriebsschluss Freitag 23:00 Uhr bis Betriebsbeginn Montag 5:00 Uhr) und weitere nächtliche Sperrungen in die Zeit von 23:00 Uhr bis 5:00 Uhr zu beschränken. Sollten die Vollsperrungen über das vorgenannte Maß hinausgehen, so besteht ein Entschädigungsanspruch der Verkehrsverbund Mit- telsachsen GmbH dem Grunde nach für nachgewiesene Mehrkosten bzw. Einnahmeaus- fälle gegenüber der Vorhabensträgerin, wenn gleichzeitig eine Existenzbedrohung nach- weisbar ist. Kommt über die Höhe der Entschädigung keine Einigung zustande, erfolgt eine Entscheidung in einem gesonderten Entschädigungsverfahren durch die nach Landesrecht zuständige Behörde. Vorstehendes gilt nicht, wenn die Vollsperrung durch einen Dritten veranlasst wird.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 6 von 52 m) Bei den Strahlarbeiten am Chemnitzer Viadukt sind geeignete Maßnahmen zur Min- derung der Geräusche zu treffen, um die zu erwartende Lärmbelastung auf ein Minimum zu reduzieren, sowie Vorkehrungen zu treffen, um eine Verunreinigung der anliegenden Gebäude auf ein Minimum zu reduzieren (Schutzplanen am Gerüst usw.).

n) Die Verschmutzung von Straßen und Wegen durch Baufahrzeuge beim Verlassen des Baustellenbereiches ist weitestgehend zu vermeiden. Unvermeidbare Verschmutzun- gen sind schnellstmöglich zu beseitigen.

o) Baudurchführungsbedingte Beeinträchtigungen der Lichtsignalanlage im Bereich des Chemnitzer Viaduktes bedürfen der Abstimmung mit dem Tiefbauamt der Stadt Chemnitz.

p) An den Wohngebäuden Annaberger Straße 71, Apollostraße 3, Apollostraße 4, Apol- lostraße 5, Apollostraße 6 und Apollostraße 11 besteht zusätzlich ein Anspruch auf passive Schallschutzmaßnahmen dem Grunde nach. Am Gebäude Hüttenberg 8 entfällt der An- spruch auf passiven Schallschutz.

q) Die im landschaftspflegerischen Begleitplan geänderten Maßnahmen sind umzuset- zen. Die Vorhabenträgerin hat die mit der vorliegenden Entscheidung planfestgestellten Maßnahmen in den in den Maßnahmeblättern genannten Zeiträumen zu realisieren, soweit sich aus den folgenden Nebenbestimmungen nichts anderes ergibt.

r) Im Zeitraum vom 1. März bis zum 30. September eines jeden Jahres ist die Beseiti- gung von in den Regelungsbereich des § 39 Abs. 5 Satz 1 Nr. 2 BNatSchG fallenden Ge- hölzen untersagt.

s) In enger Abstimmung (Benehmen) mit der zuständigen unteren Naturschutzbehörde ist zu prüfen, ob bzw. in welchem Umfang aufgrund der Verschiebung der Rampe im Be- reich der Görresstraße der Eingriff in den bestehenden, die Umgebung prägenden Baum- bestand minimiert werden kann.

t) Der zuständigen unteren Naturschutzbehörde sind die Nachweise zur Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen sowie die Nachweise über die durchgeführten Funktionskon- trollen in elektronischer Form zu übermitteln.

u) Der Abschluss der Bauarbeiten ist der Stadt Chemnitz, Abteilung Stadtentwicklung, mitzuteilen.

A.5 Entscheidung über Einwendungen, Forderungen, Hinweise und Anträge

A.5.1 Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange

A.5.1.1 Bundesnetzagentur Postfach 80 01, 53105 Bonn Schreiben vom 25.05.2020 (10.030-F-20-866)

Im Hinblick auf einen diskriminierungsfreien Eisenbahninfrastrukturzugang sei darauf zu achten, dass baubedingte Einschränkungen (insbesondere Strecken(voll)sperrungen) auf

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 7 von 52 das erforderliche Maß beschränkt bleiben und nach Möglichkeit zumindest ein einge- schränkter Zugverkehr ermöglicht wird.

Besondere Bedeutung habe bei Bauvorhaben der DB Netz AG deren Richtlinie 402.0305 (Baubedingte Fahrplanregelungen abstimmen und kommunizieren) des netzzugangsrele- vanten Regelwerks. Die Regelungen seien einzuhalten und die betreffende Baumaßnahme bzw. deren Änderung rechtzeitig und ordnungsgemäß mit den Zugangsberechtigten abzu- stimmen.

Im Rahmen des vorliegenden Verfahrens zu den vorgelegten Planänderungen sei dafür Sorge zu tragen, dass die Beeinträchtigungen des Eisenbahnverkehrs und des Eisen- bahninfrastrukturzugangs durch die betreffende Baumaßnahme auf das erforderliche Maß beschränkt bleibt.

Entscheidung: Entsprechend der betrieblichen Forderungen für die Strecke Dresden - Werdau wird während der gesamten Bauzeit der Betrieb auf dieser Strecke aufrechterhal- ten, bautechnologisch zwingend notwendige Totalsperrungen werden auf ein Mindestmaß beschränkt (vgl. Erläuterungsbericht, Punkt 9.1). Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, das bahninterne Regelwerk einzuhalten. Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.2 Chemnitzer Verkehrs-AG Carl-von-Ossietzky-Straße 186, 09127 Chemnitz Schreiben vom 20.07.2020

Allgemeines

Der Chemnitzer Viadukt überspanne im Bereich der Annaberger Straße eine zweigleisige Straßenbahnstrecke in Richtung Hutholz bzw. Altchemnitz. Darauf würden die Straßen- bahnlinie 5 im 10-Minuten-Takt sowie die Chemnitz-Bahn-Linie C11 im 30-Minuten-Takt verkehren, deren Betrieb während der Bauzeit aufrechterhalten werden müsse.

Ferner seien Bestandteile der Fahrleitungsanlage der Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) an den Anlagen der DB Netz AG befestigt, die zur Aufrechterhaltung des Straßenbahnbetrie- bes notwendig sind. Dies gelte es im Rahmen der Baumaßnahmen zu beachten.

Des Weiteren plane die CVAG bereits derzeit im Rahmen einer koordinierten Baumaß- nahme mit dem Tiefbauamt der Stadt Chemnitz, dem Entsorgungsbetrieb der Stadt Chem- nitz und der inetz GmbH die grundhafte Erneuerung ihrer Gleisanlagen im unmittelbaren Bereich des Chemnitzer Viaduktes. Die DB Netz AG sei bereits vollumfänglich in die Pla- nungsprozesse zu dieser koordinierten Baumaßnahme eingebunden.

Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat erwidert, dass mit der Chemnitzer Verkehrs-AG regelmäßig Besprechungen stattfänden und deshalb die Baumaßnahme und die Schnitt- stellen bekannt seien. Die Abspannungen blieben erhalten. Seitens der Chemnitzer Ver- kehrs-AG sei eine temporäre Fahrleitungsanlage für die Bauzustände im Rahmen ihrer Baumaßnahme in der Annaberger Straße geplant. Dabei seien die Belange der Vorhabens- trägerin berücksichtigt worden. Die Hinweise haben sich damit erledigt.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 8 von 52 Bauliche und technische Aspekte

Vor dem Hintergrund, dass der Chemnitzer Viadukt nun im Wesentlichen erhalten bleibt, behalte die CVAG ihre Gleisachsen nahezu bei und weite diese um lediglich rund 10 cm voneinander auf. An der Fahrleitungsanlage würden aus diesem Grund nur Regulierungs- arbeiten und keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen. Die Fahrleitungsanlage der CVAG sei teilweise am Widerlager der DB Netz AG befestigt, was auch im Endzustand nach der Ertüchtigung des Chemnitzer Viaduktes so verbleiben müsse. Sind baustellenbe- dingte Entkopplungen der Anlagen notwendig, müssten zu diesem Zwecke von einem Fachplaner der DB Netz AG Provisorien geplant werden, die dann durch die DB Netz AG umzusetzen seien. Sowohl Provisorien, als auch der Endzustand würden eine Ausfüh- rungsplanung voraussetzen, die von der CVAG schriftlich freizugeben sei. In diesem Zu- sammenhang sei auch ein Erdungskonzept vorzulegen, dass den Nachweis erbringt, dass das Gleichstromsystem der CVAG vom Wechselstromsystem der DB Netz AG getrennt ist. Die Fahrdrahthöhe müsse auch künftig der jetzigen entsprechen. Der Lichtraum der CVAG für die Straßenbahn dürfe durch Veränderungen am Chemnitzer Viadukt nicht verletzt wer- den. Im Rissbereich der Fahrleitung dürften keine Einbauten vorgenommen werden bzw. müssten diese dann nach den Vorgaben und technischen Regeln der CVAG mittels Durch- schlagsicherung mit dem Rückleiter der Gleichstrombahn verbunden werden.

Während der Bauzeit seien die Anlagen der CVAG mit einer Schutzeinhausung zu verse- hen, damit aus dem Baugeschehen heraus keine Gefahren auf den Straßenbahnverkehr übergehen. Diese Schutzeinhausung müsse im Rahmen einer Fachplanung mit der CVAG abgestimmt, vor Errichtung eine Ausführungsplanung erstellt und von der CVAG freigege- ben werden. Die Schutzeinhausung sei mit dem Rückleiter der Straßenbahn mittels Durch- schlagsicherung zu verbinden.

Hierzu sei ferner besonders zu erwähnen, dass für den Ausbau der Straßenbahngleise ein Baugleis auf der landwärtigen Fahrbahn der Annaberger Straße neben dem Streckengleis errichtet wird. Für dieses Baugleis würden sämtliche Aussagen zu technischen Belangen gleichermaßen gelten.

Sowohl für Provisorien, als auch für Endzustände gelte, dass sämtliche Betriebsanlagen der Chemnitzer Verkehrs-AG der Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab), den Technischen Regeln der BOStrab, den EN-Normen sowie den CVAG-eigenen Richtlinien genügen müssen. Alle angepassten und geänderten Anlagen der CVAG müssen vom Be- triebsleiter Straßenbahn (BOStrab) abgenommen und freigegeben werden.

Leistungen des Betriebsleiters als auch der technischen Bereiche vor Ort in Folge des hier benannten Vorhabens seien durch die DB Netz AG finanziell zu tragen. Sie würden in Ab- stimmung mit dem Tiefbauamt der DB Netz AG quartalsweise in Rechnung gestellt.

Für sämtliche Planprüfungen sei der CVAG ein Zeitraum von mindestens vier Wochen ein- zuräumen. Geänderte Unterlagen würden mindestens zwei Wochen geprüft.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 9 von 52 Kreuzungspartner im Sinne des Gesetzes über Kreuzungen von Eisenbahnen und Straßen (EKrG) sei die Stadt Chemnitz, die gleichzeitig in diesem Zusammenhang die Interessen der CVAG vertritt. Beim Erstellen der Kreuzungsvereinbarung sei daher die CVAG dennoch einzubeziehen. Es gelte der Straßenbenutzungsvertrag zwischen der Stadt Chemnitz und der CVAG in seiner aktuellen Fassung. Für die Anbringung von Betriebsanlagen der CVAG an Anlagen der DB Netz AG seien direkt zwischen DB Netz AG und CVAG Gestattungs- verträge zu erstellen, was in Verantwortung der DB Netz AG liegt.

Für alle Änderungen an den Anlagen der CVAG habe die DB Netz AG die Kosten zu tragen, diese müssen demnach in die Kostenmasse einfließen.

Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat erwidert, dass die beiden Baumaßnahmen in ständiger Abstimmung seien (siehe oben). Eine Änderung der Fahrdrahthöhe der Straßen- bahn sowie sonstige bisher nicht bestehende Einbauten in den Lichtraum oder Rissbereich seien von der Vorhabensträgerin nicht vorgesehen. Durch die im Rahmen der Baumaß- nahme der Chemnitzer Verkehrs-AG notwendige bauzeitliche Umlegung und Eingleisigkeit der Straßenbahn fänden die Umbauarbeiten einschließlich zugehöriger Planungen an der Fahrleitungsanlage unter Federführung der Baumaßnahme in der Annaberger Straße statt. Seitens der Vorhabensträgerin sind keine weiteren baustellenbedingte Entkopplungen der Anlagen notwendig. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, unvermeidbare bauzeitliche Ein- griffe in den Straßenbahnbetrieb vor Baubeginn mit der Chemnitzer Verkehrs-AG im Detail abzustimmen.

Mit E-Mail vom 05.10.2020 hat die Chemnitzer Verkehrs-AG bestätigt, dass die von der Vorhabensträgerin geplante bauzeitliche Einhausung des Viaduktes als ausreichend für den Schutz der Anlagen der Chemnitzer Verkehrs-AG angesehen wird. Eine weitere, spe- zielle Einhausung der Straßenbahnanlagen ist somit nicht erforderlich.

Die Vorhabensträgerin beabsichtige grundsätzlich keine über die Planung der Chemnitzer Verkehrs-AG hinausgehenden Veränderungen bzw. Eingriffe an den Straßenbahnanlagen. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, alle technischen Regeln und Regularien einzuhalten, sollten durch die Vorhabensträgerin doch noch Änderungen erfolgen. Die Rückführung des Fahrdrahtes nach Abschluss der Arbeiten der Vorhabensträgerin erfolgt auf Basis der durch die Chemnitzer Verkehrs-AG zur Verfügung gestellten Planung.

Über zivilrechtliche Fragen, wie Kostenteilung, Haftung usw. wird in der Planfeststellung nicht entschieden. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, zu gegebenenfalls anfallenden Kosten eine gesonderte Vereinbarung außerhalb des Planfeststellungsverfahrens zu tref- fen. Das gilt auch für die Kreuzungsvereinbarung.

Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, der Chemnitzer Verkehrs-AG die geforderten Zeit- räume für die Planprüfung einzuräumen.

Die Hinweise haben sich damit erledigt.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 10 von 52 Bautechnologie

Die CVAG führe wie eingangs erwähnt von Mai 2021 bis Oktober 2022 eine koordinierte Baumaßnahme mit den genannten Maßnahmeträgern durch. Hierfür gäbe es bereits einen Bauablaufplan, der unter allen vier Auftraggebern abgestimmt wurde und Grundlage der Ausschreibung der verschiedenen Bauleistungen ist. Das dafür notwendige Verkehrskon- zept sei ebenso zwischen CVAG, Tiefbauamt und Verkehrsbehörde der Stadt Chemnitz, Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz, inetz GmbH und DB Netz AG final abgestimmt. Das Vorhaben der DB Netz AG müsse sich in die darin gemachten Vorgaben integrieren und dürfe keine behindernden Umstände für die CVAG erzeugen. Um dem Rechnung zu tragen, sei die DB Netz AG frühzeitig und regelmäßig in die Planungen einbezogen worden, um die Möglichkeit zu bekommen, ihre Abläufe und Bautechnologien entsprechend darauf aufbauend zu entwickeln. Das Vorhaben der CVAG bedürfe keiner Planfeststellung.

Notwendig werdende Streckensperrungen bei der CVAG seien vor Baubeginn für die ge- samte Bauzeit der DB Netz AG tagesgenau zu planen, mit der CVAG abzustimmen und in Form einer Sperrtabelle durch die CVAG und das Tiefbauamt der Stadt Chemnitz zu bestä- tigen. Etwaige Änderungen an Sperrungen seien mit einem mindestens vierwöchigen zeit- lichen Vorlauf mit der CVAG und dem Tiefbauamt abzustimmen. Die oben genannten Ab- nahmen des Betriebsleiters seien in die Sperrungen entsprechend einzuplanen. Strecken- sperrungen bei der CVAG im Bereich des Chemnitzer Viaduktes dürften nur dann zeitlich eingeordnet werden, wenn es an anderen Stellen im Streckennetz der CVAG keine Stre- ckenvollsperrungen gibt. Eventuelle zeitliche Verschiebungen im Rahmen des laufenden Vorhabens "Chemnitzer Bahnbogen" der DB Netz AG seien von selbiger in Eigenverant- wortung zu beachten. Des Weiteren werde darauf hingewiesen, dass im Falle einer Stre- ckensperrung für die Straßenbahn eine vertretbare Umleitungsstrecke für den Ersatzver- kehr mit Bussen zur Verfügung stehen muss. Die Kosten für Ersatzverkehre müssten von der DB Netz AG vollumfänglich getragen werden und somit in die Kostenmasse einfließen.

Alle Arbeiten der DB Netz AG müssten außerhalb der Schutzeinhausung sowie in einem Mindestabstand von 2,0 m ab Gleisachse erfolgen. Kann dies nicht eingehalten werden, müsse der Straßenbahnverkehr dennoch aufrechterhalten und durch die DB Netz AG bei der CVAG eine Sicherungsanweisung (SIA) mit einem zeitlichen Vorlauf vor dem geplanten Arbeitsbeginn von mindestens 10 Werktagen beantragt werden.

Entscheidung: Dem Vorhaben der Chemnitzer Verkehrs-AG kann kein Vorrang einge- räumt werden (vgl. § 19 Abs. 1 Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG)).

Nach Aussage der Vorhabensträgerin wurden und werden für die Arbeiten der Beteiligten Zeitfenster im Rahmen der Besprechungen vereinbart. Die Vorhabensträgerin hat zuge- sagt, bauzeitliche Eingriffe in den Straßenbahnbetrieb (z. B. bei Kranarbeiten) werden vor Baubeginn im Detail mit der Chemnitzer Verkehrs-AG abgestimmt.

Über zivilrechtliche Fragen, wie Kostenteilung, Haftung usw. wird in der Planfeststellung

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 11 von 52 nicht entschieden. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, zu gegebenenfalls anfallenden Kosten eine gesonderte Vereinbarung außerhalb des Planfeststellungsverfahrens zu tref- fen.

Mit E-Mail vom 05.10.2020 hat die Chemnitzer Verkehrs-AG bestätigt, dass die von der Vorhabensträgerin geplante bauzeitliche Einhausung des Viaduktes als ausreichend für den Schutz der Anlagen der Chemnitzer Verkehrs-AG angesehen wird.

Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, bei der CVAG eine Sicherungsanweisung (SIA) mit einem zeitlichen Vorlauf vor dem geplanten Arbeitsbeginn von mindestens 10 Werktagen zu beantragen, wenn der Mindestabstand von 2,0 m ab Gleisachse nicht eingehalten wer- den kann.

Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.3 Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH Innere Klosterstraße 6 - 8, 09111 Chemnitz Schreiben vom 15.07.2020

Im Umfeld des Chemnitzer Viadukt befänden sich mehrere Gewerbebetriebe welche teil- weise seit über 30 Jahren ihren Firmensitz dort haben. Durch die Baumaßnahmen zum Erhalt des Denkmals sowie der zukünftig notwendigen Wartungs- und Inspektionsmaßnah- men seien mehrere Gewerbebetriebe betroffen, einer davon in einem besonderen Maß. Das Flurstück sowie das Gebäude würden unmittelbar an das Chemnitzer Viadukt angren- zen. Im Vorliegenden Erläuterungsbericht würden unter Punkt 10 (Grunderwerb, Flächen- bedarf) drei Varianten zur Fortführung des Gewerbebetriebes vorgeschlagen. Grundsätz- lich sei festzustellen, dass eine Entscheidung zur Auswahl einer der Varianten nur in ge- meinsamen Gesprächen mit den Eigentümern und Geschäftsführern des Betriebes erfol- gen kann. Dies müsse bereits im Rahmen des hier geführten Verfahrens und darf nicht erst nach dessen Abschluss erfolgen. Oberste Priorität sollte das Interesse des Gewerbebetrie- bes haben. Sollte nach dessen Einschätzung der in Variante 1 genannte Umbau/Teilrück- bau des Gebäudes mit einer Fortführung des Geschäftsbetriebes nicht vereinbar sein, müssten die Varianten 2 und 3 vorab im Detail geprüft werden.

Für die Umsetzung der Variante 3 bedürfe es detaillierter Gespräche mit der Geschäftsfüh- rung in welchen auch der genaue zeitliche Ablauf definiert werden muss. Die Wirtschafts- förderung der Stadt Chemnitz unterstütze natürlich die Fortführung des Betriebes am jetzi- gen Standort oder an einem alternativen Standort in der näheren Umgebung. Für die in Variante 2 vorgeschlagene Verlagerung/Umsiedlung des Betriebes müsse seitens der Stadt Chemnitz frühzeitig ein geeignetes Gewerbegrundstück zur Verfügung gestellt wer- den.

Entscheidung: Nach Auskunft der Vorhabensträgerin habe es im Vorfeld informelle Ge- spräche mit dem Eigentümer/Geschäftsführer gegeben. Dabei stellte sich heraus, dass die Varianten 1 und 3 seitens des Eigentümers nicht zur Disposition stehen. Die Stadt Chemnitz

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 12 von 52 hat zwei Tauschflächen zur Auswahl gestellt. Diesbezüglich wird auf die Stellungnahme des Stadtplanungsamtes unter Punkt A.5.1.15 verwiesen.

Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.4 DB Energie GmbH Brandenburger Straße 16 b, 04103 Leipzig Schreiben vom 12.08.2020 (I.ET-O-SO 1)

Über das Chemnitztalviadukt und im gesamten Bereich des Planfeststellungsabschnittes könnten sich noch alte 3-kV-Gleichspannungskabel befinden. Diese seien ca. 1992 außer Betrieb gegangen und bis dato größtenteils nicht zurückgebaut worden. Letzter Betreiber dieser Kabel sei die DB Netz AG (zum Zeitpunkt der Außerbetriebnahme) gewesen. Der Erhalt bzw. Rückbau sei mit der DB Netz AG zu klären.

Die Darstellung im Punkt 5.10.1 des Erläuterungsberichtes sei falsch und bedürfe daher der Korrektur. Das Empfangsgebäude Chemnitz Südbahnhof sei von allen DB-Anlagen frei- zuziehen und im Anschluss vom Netz der DB Energie GmbH zu trennen. Der Bahnsteig an der Strecke Dresden - Werdau werde auch zukünftig aus der Trafostation 01 der DB Ener- gie GmbH mit Strom versorgt. Der Abriss der alten Trafostation Chemnitz-Süd-D sei zu ergänzen.

Rechtzeitig vor Beginn der Bauausführung seien Erlaubnisscheine für Erdarbeiten einzu- holen. Es werde die Herstellung der gewerkeübergreifenden Passfähigkeit nach den aner- kannten Regeln der Technik und die aktive Einbindung des Anlagenmeisters (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme) erwartet.

Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die alten Gleichspannungskabel zu entfernen. Der Haltepunkt Chemnitz Süd ist nicht Bestandteil der vorliegenden Planände- rung. Die Vorhabensträgerin hat aber zugesagt, das Empfangsgebäude von allen DB-An- lagen freizuziehen und den Bahnsteig aus der Trafostation 01 zu versorgen. Nach Auskunft der Vorhabensträgerin ist der Abriss der alten Trafostation Chemnitz-Süd-D bereits erfolgt. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, rechtzeitig vor Baubeginn die Erlaubnisscheine für Erdarbeiten einzuholen, die gewerkeübergreifende Passfähigkeit nach den anerkannten Regeln der Technik herzustellen und den Anlagenmeister aktive einzubinden.

Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.5 Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz Blankenburgstraße 62, 09114 Chemnitz Schreiben vom 07.07.2020 (esc/her/20200707)

Als "Tangierende Maßnahme" sei im Erläuterungsbericht bereits folgende Maßnahme des Entsorgungsbetriebes der Stadt Chemnitz (ESC) im unmittelbaren Bereich des Chemnitzer Viadukt benannt worden: Kanalbau Annaberger Straße von Bruno-Salzer-Straße bis Chem- nitzer Viadukt auf ca. 335 in Länge als koordinierte Baumaßnahme von Juli 2021 bis Okto- ber 2022. Die Maßnahme des ESC betreffe die im Bauwerksverzeichnis unter der lfd. Nr.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 13 von 52 12.37 erfasste Abwasserleitung. Zum Kanalbau Annaberger Straße würden auch der Er- satzneubau von zwei Abwasserbauwerken in unmittelbarer Nähe des östlichen Widerlagers (Stützachsen 10 und 20), einem Regenüberlaufbauwerkes RÜ57 und einem Düker D20 gehören. Der aktuelle Planungsstand des ESC sei im beigefügten Lageplan ersichtlich

Im Rahmen der Planung hätten zahlreiche Abstimmungstermine gemeinsam mit der DB Netz AG stattgefunden, in denen die terminlichen und räumlichen Abhängigkeiten koordi- niert wurden. Für die Instandsetzung der abwassertechnischen Anlage im Bereich des Chemnitzviaduktes werde durch den Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz ein entspre- chender Bahnantrag gestellt. Dieser sei gegenwärtig in Bearbeitung und solle Anfang Juli 2020 bei der DB Netz AG zur Prüfung und Genehmigung eingereicht werden.

Um die komplexe Terminkette zur Realisierung der städtischen Maßnahme und der Maß- nahme der DB Netz AG nicht zu gefährden, sei eine termingerechte Bearbeitung des Bahn- antrages durch die DB Netz AG zwingend erforderlich. Die Genehmigung durch die DB Netz AG müsse bis spätestens 30.10.2020 vorliegen, damit die Ausschreibungsunterlagen für die Belange des ESC fristgerecht fertiggestellt werden können. Ein verspäteter Baube- ginn der geplanten koordinierten Baumaßnahme der Stadt Chemnitz bedinge entspre- chende Verschiebungen im Bauablauf der Maßnahme der DB AG.

Der Vorhabensträgerin sei daher aufzuerlegen, die genannte koordinierte Baumaßnahme der Stadt Chemnitz zu ermöglichen, die Genehmigung zum Bahnantrag des ESC rechtzei- tig zu erteilen sowie die weiteren Planungen und Ausführungen eng mit allen Beteiligten zu koordinieren.

Sollten die weiteren Planungen der Vorhabensträgerin ergeben, dass Anlagen des ESC betroffen sind und gegebenenfalls Änderungen am Anlagenbestand erforderlich werden, seien die Planungen mit dem ESC abzustimmen und bedürften der Zustimmung des ESC.

Entscheidung: Nach Auskunft der Vorhabensträgerin ist der Bahnantrag zur Baumaß- nahme des Entsorgungsbetriebes der Stadt Chemnitz bearbeitet und mit Schreiben vom 08.10.2020 mit der Registriernummer Lww_LPZ_1161_2020 an die eins energie in sachsen GmbH & Co. KG versendet worden.

Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, dass die weitere Abstimmung im Zuge der Detaillie- rung der Planungen und der Bauausführung in beiderseitigem Interesse erfolgen wird.

Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.6 Handwerkskammer Chemnitz Limbacher Straße 195, 09116 Chemnitz Schreiben vom 10.06.2020

Bei allen Verkehrsplanungen und Baumaßnahmen seien die Belange, der in diesem Gebiet ansässigen Handwerks- und Gewerbetriebe zu berücksichtigen. Insbesondere sei auf die bestmögliche Erreichbarkeit für Kunden, Anlieferungen und Mitarbeiter während der Bau-

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 14 von 52 phase zu achten. Insbesondere die gewerblichen Anlieger seien über ihre spezielle Betrof- fenheit frühzeitig und ausreichend zu informieren.

Entscheidung: Temporäre Sperrungen sind für die Baumaßnahme erforderlich. Nach Aus- kunft der Vorhabensträgerin sei mit den direkten Anliegern bereits im April 2019 zur geplan- ten Baumaßnahme Kontakt aufgenommen worden. Dies betreffe z. B. die Flächenberäu- mung unter dem Viadukt, die Berücksichtigung von Zufahrten bzw. die Aussparungen der Gerüstkonstruktion für die Andienung der Gewerbebetriebe. Die Vorhabensträgerin hat zu- gesagt, die Beeinträchtigungen auf das notwendige Maß zu begrenzen und frühzeitig zu kommunizieren. Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.7 Industrie- und Handelskammer Chemnitz Straße der Nationen 25, 09111 Chemnitz Schreiben vom 09.07.2020

Mit dem jetzt geplanten Erhalt des Chemnitzer Viadukts würden die wesentlichen Vorbe- halte der Industrie- und Handelskammer Chemnitz (IHK) aus der Stellungnahme zum Ur- sprungsvorhaben berücksichtigt. Die IHK sei in der Folge Mitglied im dafür gegründeten Fachbeirat zum Erhalt des Chemnitzer Viadukts gewesen, der unter Leitung der Vorha- bensträgerin die Belange des Denkmalschutzes mit den notwendigen Modernisierungs- maßnahmen in Einklang gebracht hat.

Die Aussagen in den vorliegenden Unterlagen würden direktes Konfliktpotential mit be- troffenen Unternehmen nicht vollständig ausräumen. Es werde davon ausgegangen, dass im Zusammenarbeit zwischen Vorhabensträgerin, Stadt Chemnitz und dem direkt betroffe- nen Unternehmen im Rahmen des Verfahrens das Benehmen zu einer Vorzugsvariante aus den drei Varianten auf Seite 63 des Erläuterungsberichtes hergestellt wird.

Weitere Konflikte zu ansässigen Unternehmen ergäben sich in der Bauphase. Mit den be- troffenen Unternehmen seien dazu rechtzeitig Abstimmungen zu führen, um die Beeinträch- tigungen auf deren Geschäftsbetrieb auf ein zumutbares Maß zu beschränken.

Die Baumaßnahmen in der Gesamtheit berühre mehrere radiale Hauptverkehrsstraßen und deren Funktionalität. Im Ergebnis der bereits laufenden Baumaßnahmen könne festgestellt werden, dass in Zusammenarbeit mit der Stadt Chemnitz die Auswirkungen auf die inner- städtischen Verkehrsbeziehungen trotz parallellaufender städtischer Großprojekte in ver- träglichen Grenzen gehalten werden. Es werde davon ausgegangen, dass auch das Bau- konzept für die Phase 4 und 5 und der damit verbundenen Verkehrsbeeinträchtigungen und notwendigen Umleitungen sehr frühzeitig mit den verantwortlichen Ämtern der Stadt abge- stimmt werden, um eine Koordinierung mit anderen verkehrseinschränkenden Straßenbau- maßnahmen zu ermöglichen.

Die Öffentlichkeit und die betroffenen Anlieger sollten über Detailplanungen und ihre spe- zielle Betroffenheit in der weiteren Planungsfolge und während des Baus, wie bereits jetzt praktiziert, rechtzeitig informiert werden, um entsprechende Dispositionen zu ermöglichen.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 15 von 52 Entscheidung: Nach Auskunft der Vorhabensträgerin haben sich die Beteiligten auf die Variante 2 (Umsiedlung des Gewerbes) geeinigt.

Temporäre Sperrungen sind für die Baumaßnahme erforderlich. Nach Auskunft der Vorha- bensträgerin sei mit den direkten Anliegern bereits im April 2019 zur geplanten Baumaß- nahme Kontakt aufgenommen worden. Dies betreffe z. B. die Flächenberäumung unter dem Viadukt, die Berücksichtigung von Zufahrten bzw. die Aussparungen der Gerüstkon- struktion für die Andienung der Gewerbebetriebe. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die Beeinträchtigungen auf das notwendige Maß zu begrenzen und frühzeitig zu kommunizie- ren.

Ebenfalls seit 2019 befinde sich die Vorhabensträgerin in einem engen fachlichen und ter- minlichen Austausch mit der Chemnitzer Verkehrs-AG, dem Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz und der Stadt Chemnitz, um die parallel stattfindenden Arbeiten und die damit einhergehenden Sperrungen detailliert abzustimmen.

Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, dass die Informationen für die Öffentlichkeit und die Anlieger weiterhin erfolgen und entsprechend des Bauablaufes aktualisiert werden.

Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.8 inetz GmbH Augustusburger Straße 1, 09111 Chemnitz Schreiben vom 07.08.2020 (NPQ/mü -11409)

Allgemeine Hinweise

Die inetz GmbH (inetz) beantworte die Anfragen an eins energie in Sachsen GmbH & Co. KG (eins) als Netzbetreiberin im Sinne des § 3 Energiewirtschaftsgesetz für die Versor- gungsnetze von eins der Sparten Strom/Stadtbeleuchtung, Gas, Trinkwasser und Fern- wärme/-kälte sowie Namens und im Auftrag der eins energie in Sachsen GmbH & Co. KG für den Medienbestand von eins für die Sparten Kommunikation, Glasfaserkabel, Rohwas- ser.

Prinzipiell gehe man davon aus, dass ein Betreiben der Anlagen während der Bauphase uneingeschränkt möglich ist und Beschädigungen von Leitungen und Anlagen durch geeig- nete Maßnahmen ausgeschlossen werden.

Die Mindestüberdeckung der Versorgungsanlagen sei gemäß den geltenden Vorschriften der jeweiligen Fachabteilungen (DVGW-Regelwerk, DIN VDE, AGFW) zwingend einzuhal- ten, sofern in den nachfolgenden Stellungnahmen der Fachabteilungen nichts anders aus- geführt ist.

Auch geringfügige Bodenregulierungen würden einer Zustimmung bedürfen. Deckungsan- gaben im Lageplan würden im Zuge der Errichtung der Anlage bestimmt.

Vor der Ausführungsphase sei die mit der Ausführung beauftragte Firma auf ihre Erkundi- gungspflicht hinzuweisen. In diesem Zusammenhang würden von eins bzw. inetz aktuelle

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 16 von 52 Planunterlagen übergeben.

Ergeben sich bei Planungen Konflikte zur Lage von Versorgungsanlagen, seien diese ge- gebenenfalls mit dem zuständigen Mitarbeiter der jeweiligen Sparte oder dem zuständigen Meisterbereich zu klären.

Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat die Beachtung der Hinweise zugesagt. Die Hin- weise haben sich damit erledigt.

Mittel- und Niederspannung

Die vorhandenen Anlagen seien entsprechend zu sichern. Sollten die Anlagen stören, werde um Benennung einer Störstellenliste gebeten.

Der eingereichte Schnitt der Brücke mit den eingetragenen Medien (Dateiname: 10_l_4_l_Leitungsplan.pdf) sei nicht korrekt. In der Öffnung 7 quere nur ein Stromkabel der eins (NAKBA 4x185²/1kV). Das andere Kabel sei vermutlich von der Stadtbeleuchtung.

Im Punkt 4.12.6 des Erläuterungsberichtes sei der Hinweis auf Hochspannungskabel zu entfernen. Es befinden sich im Baubereich nur Mittel- und Niederspannungskabel.

Beantragt sei die Umverlegung eines Niederspannungskabels im Bereich Beckerstraße stadtwärtiger Fußweg worden. Es sei ungenügend nachgewiesen worden, dass dieses Ka- bel den Bau überhaupt behindert. Zur Beurteilung der Notwendigkeit einer Baufeldfreima- chung werde um Übergabe einer Detailplanung mit Einzeichnung des benötigen unterirdi- schen Bauraums gebeten.

Gegen die Einordnung des Kabels würde ebenfalls Widerspruch eingelegt. Das Kabel sollte im Fußwegbereich eingeordnet werden. Falls dies nicht möglich ist, sei dieses im Straßen- randbereich einzuordnen. Aus den Plänen sei die genaue Einordnung nicht zu erkennen. Eingezeichnet sei die neue Lage in der Straßenmitte der Beckerstraße.

Alle Anlagen seien in der Bauausführung unter Spannung stehend zu betrachten. Es sei nach Freilegung (Handschachtung) die Kabelaufsicht zu rufen. Diese prüft die Spannungs- freiheit der Anlagen und schneidet den Bestand in der Baugrube.

Allgemein bestehe gemäß DGUV Vorschrift 3 Erkundigungs- und Sicherungspflicht. Vor Baubeginn sei die Schachterlaubnis einzuholen. Bei Näherung im Bereich 1,5 m rechts und links von Kabelanlagen und einer Tiefe von mehr als 0,3 m sei Handschachtung erforder- lich. Die örtliche Einweisung und eventuell erforderliche Ortungen von Kabelanlagen erfol- gen durch die Kabelaufsicht (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme).

Überbauungen der Anlagen seien nicht zulässig. Dazu zählten auch Überbauungen mittels Bord-, Kanten- oder Begrenzungssteine. Die Überdeckung bestehender Anlagen sei in je- dem Fall einzuhalten. Selbst geringe Bodenregulierungen und Veränderungen in der Nut- zung der Bodenoberfläche würden der Zustimmung bedürfen.

Als Mindestabstände bei Kreuzungen und Näherungen gelten bei Kreuzungen 0,3 m, bei

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 17 von 52 Parallelführungen 0,4 m und bei Bauwerken 0,5 m. Prinzipiell gelte, dass alle Elektrizitäts- anlagen unabhängig von in Plänen dargestellten Betriebszuständen als unter Spannung stehend zu betrachten sind und entsprechende Vorsicht geboten ist.

Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat erwidert, dass für die Ertüchtigung des Chem- nitzer Viaduktes keine Umverlegung des Niederstromkabels erfolge. Der Plan 10.1.4 a stelle den Neubau des Chemnitzer Viaduktes dar und sei im Zuge des Planänderungsver- fahrens für ungültig erklärt worden. Der im Zuge des Planänderungsverfahrens für den Er- halt der Eisenbahnüberführung Chemnitzer Viadukt neu erstellte Plan 10.1.4.1 sehe keine Umverlegung vor. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, im Zuge der Detailplanung mit der inetz GmbH Kontakt aufzunehmen und die technischen Details gemeinsam abzustimmen. Die Vorhabensträgerin hat auch die Beachtung der restlichen Hinweise zugesagt. Die Hin- weise haben sich damit erledigt.

Trinkwasserversorgung

Im Brückenbereich würden zwei Trinkwasserleitungen queren, eine Leitung DN 500 in der Annaberger Straße und eine Leitung DN 200 in der Beckerstraße. Im Zuge der Ertüchtigung des Viaduktes würden nach jetzigen Kenntnisstand keine Folgemaßnahmen entstehen, welche eine Umverlegung erforderlich werden lassen.

Als eigenveranlasste Maßnahme sei jedoch die Erneuerung der Trinkwasserleitung DN 500 unter dem Viadukt geplant (Länge ca. 90 m). Dies wird in Koordinierung mit der Chemnitzer Verkehrs-AG, dem Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz und dem Tiefbauamt der Stadt Chemnitz im Zeitraum von Juli 2021 bis Oktober 2022 realisiert.

Für Rückfragen steht ein Ansprechpartner (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme) zur Verfügung.

Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat erwidert, dass die korrespondierende Maß- nahme in der Annaberger Straße bekannt sei (siehe Punkt 1.2 des Erläuterungsberichtes), die Abstimmungen dazu würden in regelmäßigen Abständen im Rahmen der Besprechun- gen bei der Chemnitzer Verkehrs-AG erfolgen. Die Hinweise haben sich damit erledigt.

Gasversorgung

Im Baufeld bestehe eine Näherung des Mischwasserkanals DN 1000 aus Polymerbeton im Vortrieb entlang der Fahrbahn der Zschopauer Straße zur Niederdruckgasleitung d 63/90/125 PE im Stahlrohr DN 200St entlang des Fußweges Zschopauer Straße im Ab- schnitt Hausnummer 87 bis 97. Die Niederdruckgasleitung sei in Betrieb.

Der Baubeginn sei dem zuständigen Netzmeister Gas (Kontaktdaten siehe Originalstellung- nahme) rechtzeitig anzuzeigen. Eine Vor-Ort-Einweisung (nach Errichtung der Zwischen- und Zielgrube) der Baufirma vor Baubeginn durch diesen sei erforderlich.

Die Mindestüberdeckung der Gasleitung betrage in der Regel ca. 1,0 m, wobei Abweichun- gen nicht auszuschließen seien (0,6 bis 0,8 m Höhe Zschopauer Straße 87).

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 18 von 52 Die Planung der Kanalerneuerung sei ohne Umverlegung der Gasleitung im Baufeld vorzu- nehmen. Sollte eine Umverlegung der Gasleitung aus technologischen bzw. örtlichen Ge- gebenheiten nicht vermeidbar sein, sei eine Abstimmung mit inetz zwingend erforderlich.

Die lichten Mindestabstände von Entsorgungsanlagen zum Gasleitungsbestand würde bei Kreuzungen und bei Parallellage mehr als 0,5 m betragen. Der lichte Mindestabstand gas- führender Leitungen zu Straßeneinläufen betrage mehr als 0,4 m. Der lichte Mindestab- stand gasführender Leitungen zu Entwässerungsleitungen betrage bei Kreuzung mehr als 0,2 m und bei Parallelverlegung mehr als 0,4 m. Bei Unterschreitung der lichten Mindest- abstände zur Gasleitung sei eine Vor-Ort-Abstimmung mit dem Netzmeister Gas unbedingt notwendig.

Die Planung der Entwässerungsleitungen bzw. Straßeneinläufe sei ohne Umverlegung des vorhandenen Gasleitungsbestandes vorzusehen. Bei Freilegung der Gasleitung im Zuge der Baumaßnahme sei der Netzmeister Gas rechtzeitig vor Verfüllung der Rohrleitungszone in Kenntnis zu setzen, damit der Zustand des Leitungsbestandes in Augenschein genom- men werden kann und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen eingeleitet werden können.

Die in Betrieb befindlichen Gasleitungen seien während der Bauphase zu sichern und eine Beschädigung sei unbedingt zu vermeiden. Bei der Planung und Baudurchführung sei das DVGW-Regelwerk zu beachten.

Stillgelegte Gasleitungen könnten bei Bedarf aus dem Erdreich entfernt werden. Eine Vor- Ort-Einweisung der Montagefirma vor Demontage der stillgelegten Leitungen durch den Netzmeister Gas sei zwingend erforderlich.

Für Rückfragen stehe ein Mitarbeiter (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme) zur Ver- fügung.

Entscheidung: Die Errichtung des Mischwasserkanals in der Zschopauer Straße war Be- standteil des ursprünglichen Planfeststellungsbeschlusses war und ist nicht Gegenstand der vorliegenden Planänderung. Nach Auskunft der Vorhabensträgerin ist die Maßnahme bereits abgeschlossen, derzeit laufen noch Arbeiten an der Straßenüberführung Zschopauer Straße durch die Stadt Chemnitz. Die Hinweise haben sich damit erledigt.

Stadtbeleuchtung

Im Baufeld würden mehrfach Berührungspunkte mit dem Beleuchtungsbestand bestehen. Entsprechend den bereits erfolgten Abstimmungen mit der DB Netz AG seien Umverle- gungsmaßnahmen an den Baukörpern der Brücken erforderlich.

Entsprechend des Erläuterungsberichtes bleibe die Eisenbahnüberführung über den Fuß- gängertunnel am km 82,212 bestehen. Somit seien die Beleuchtungsanlagen im Tunnel zu erhalten. Hierbei seien die Kabelführung und die Einbauleuchten im Tunnel zu beachten und gegebenenfalls zu erneuern.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 19 von 52 Entsprechend des Erläuterungsberichtes bleibe die Eisenbahnüberführung Chemnitzer Vi- adukt am km 82,360 bestehen. Somit seien die Beleuchtungsanlagen an dem Stahltrag- werk zu erhalten. Hierbei seien die Kabelführung und die montierte Leuchte zu beachten und gegebenenfalls zu erneuern. Die Verstärkung der Fundamente und Bodenwiderlager sei mit dem Anlagenbestand zu prüfen. Bei dem beschriebenen Injektionsverfahren werde davon ausgegangen, dass keine Flächenaufgrabungen erfolgen und somit im Nahbereich keine Umverlegungen erforderlich sind.

Der Baubeginn sei dem zuständigen Netzbetrieb (Kontaktdaten siehe Originalstellung- nahme) anzuzeigen; eine Vor-Ort-Einweisung der Baufirma vor Baubeginn durch diesen sei ebenfalls möglich.

Die Verlegungstiefe der vorhandenen Kabel betrage in der Regel ca. 0,7 m, wobei Abwei- chungen möglich seien. Die Beleuchtungskabel seien während der Bauphase zu sichern und eine Beschädigung sei unbedingt zu vermeiden.

Stillgelegte Beleuchtungskabel und Anlagen könnten bei Bedarf aus dem Erdreich entfernt werden. Eine Vor-Ort-Einweisung der Montagefirma vor Demontage der stillgelegten Lei- tungen durch den Netzbetrieb sei zwingend erforderlich.

Für Rückfragen stehe ein Mitarbeiter (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme) zur Ver- fügung.

Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die vorhandenen Kabel im Fußgän- gertunnel während der Bauzeit zu beachten und gegebenenfalls zu sichern. Nach Aussage der Vorhabensträgerin ist es für die Ertüchtigung des Chemnitzer Viaduktes notwendig, die vorhandene Straßenbeleuchtung einschließlich Verkabelung zurückzubauen und nach Fer- tigstellung neu zu errichten. Die weiteren Hinweise sind zu beachten (vgl. Punkt A.4).

Fernwärme- und Kälteversorgung

Im Baufeld der Brücken Beckerstraße und Stollberger Straße/Reichstraße bestünden Be- rührungspunkte mit dem Fernwärmebestand. Entsprechend den bereits erfolgten Abstim- mungen mit der DB Netz AG seien Umverlegungsmaßnahmen an den Baukörpern der Brü- cken erforderlich.

Die Baumaßnahmen seien so auszuführen, dass der Trassenbestand nicht gefährdet wird. Überbauungen der Anlagen mit festen Bauwerken seien nicht zulässig und deren Zugäng- lichkeit sei jederzeit zu gewährleisten. Der einzuhaltende Mindestabstand zum Anlagenbe- stand betrage 1,0 m ab Rohraußenkante bzw. Kanalaußenkante.

Für Baumaßnahmen die den Anlagenbestand beeinflussen bzw. sich ihm nähern, seien Projektabstimmungen erforderlich. Die Projektunterlagen seien vor Beginn der Maßnahme zur Prüfung und Bestätigung einzureichen.

In Kreuzungs- und Näherungsbereichen sei Handschachtung erforderlich. Sollten Leitungs- kreuzungen mit anderen Medien erforderlich werden, so müssten diese mit Schutzrohr

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 20 von 52 rechtwinklig über die Trassen geführt werden.

Bei Baumpflanzungen sei gemäß DVGW-Hinweis GW125 und DIN 1998 ein Abstand von mindestens 2,5 m von der Außenkante Rohrleitung bzw. Kanal einzuhalten. Unterschrei- tungen dieses Abstands seien nur in Ausnahmefällen unter besonders zu vereinbarenden Bedingungen zulässig. Die Pflanzung von hochwachsenden Bäumen im Trassenbereich werde nicht akzeptiert.

Für Rückfragen stehe ein Mitarbeiter (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme) zur Ver- fügung.

Entscheidung: Die Eisenbahnüberführung Stollberger Straße ist nicht Bestandteil des vor- liegenden Planänderungsverfahrens. Die Vorhabensträgerin hat erwidert, dass für die Er- tüchtigung des Chemnitzer Viaduktes keine Umverlegung von Fernwärmeleitungen erfolge. Der Plan 10.1.4 a stelle den Neubau des Chemnitzer Viaduktes dar und sei im Zuge des Planänderungsverfahrens für ungültig erklärt worden. Der im Zuge des Planänderungsver- fahrens für den Erhalt der Eisenbahnüberführung Chemnitzer Viadukt neu erstellte Plan 10.1.4.1 sehe keine Umverlegung vor. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die weiteren Hinweise zu beachten. Die Hinweise haben sich damit erledigt.

Glasfaser und Kommunikation

Im Baubereich befinde sich eine Telekommunikationsanlage in Rechtsträgerschaft von eins, die zu beachten sind. Im Gehwegbereich Beckerstraße neben dem Bauwerk Nr. 0.05 sei ein Lichtwellenleiterkabel in den Kabelzuganlagen der Deutsche Telekom AG verlegt Zum Bestand dieser Anlagen sei die Deutsche Telekom AG als Rechtsträger zu informie- ren. Die eins sei in diesem Fall nur Mieter in der Kabelzuganlage. Sollte die Anlage im Baubereich stören, so sei diese Kabelzuganlage umzuverlegen.

Ein sorgsamer Schutz der Anlagen sei notwendig und eine Überbauung nicht zulässig. Eine örtliche Einweisung sei unbedingt notwendig. Umverlegungen der Telekommunikationsan- lagen seien auszuschließen und zu vermeiden. Sollte eine Umverlegung dennoch erforder- lich sein, sei dies rechtzeitig unter Angabe des Kostenträgers anzuzeigen.

Für Rückfragen stünden Mitarbeiter (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme) zur Verfü- gung.

Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die Hinweise zu beachten. Die Hin- weise haben sich damit erledigt.

A.5.1.9 Landesdirektion Sachsen Altchemnitzer Straße 41, 09120 Chemnitz Schreiben vom 16.12.2020 (C32-0522/1137/15)

Referat 34

Das beantragte Vorhaben stehe mit den raumordnerischen und landesplanerischen Belan- gen im Einklang.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 21 von 52 Das Vorhabengebiet überquere im Bereich des Eisenbahnüberführung Chemnitztalvia- dukt/Beckerstraße das vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie festge- legte Überschwemmungsgebiet der "Chemnitz".

Darüber hinaus durchquere das Vorhabengebiet zwischen der Eisenbahnüberführung Chemnitztalviadukt/Beckerstraße und dem Haltepunkt Chemnitz-Mitte ein bergbauliches Hohlraumgebiet.

Entscheidung: Die Lage des Vorhabens im Überschwemmungs- und Hohlraumgebiet ist bekannt und war bereits Teil des ursprünglichen Planfeststellungsverfahrens. Die Hinweise haben sich damit erledigt.

Referat 44

Gemäß Recherche im sächsischen Altlastenkataster befänden sich folgende Altlastenver- dachtsflächen im Verfahrensgebiet:

61270396 Vulkanisierwerkstatt 11271074 Ehem, Inselheizwerke II 61270026 Marathonwerk II 61170075 Ehem. Walkgraben

Für diese sei das Referat 43 (obere Altlasten- und Bodenschutzbehörde) die zuständige Behörde. Es werde daher empfohlen, die mögliche Relevanz der Altlastenverdachtsflächen für die mit diesem Verfahren geplanten Vorhaben mit der zuständigen Altlasten- und Bo- denschutzbehörde zu klären und den gegebenenfalls erforderlichen Handlungsbedarf ab- zustimmen.

Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die Hinweise zu beachten. Die Hin- weise haben sich damit erledigt.

Referat 55

Die Baustelle sei entsprechend Baustellenverordnung (BaustellV) durch eine schriftliche Vorankündigung spätestens zwei Wochen vor Errichtung bei der Landesdirektion Sachsen, Abteilung Arbeitsschutz, 09105 Chemnitz, anzuzeigen, wenn die voraussichtliche Dauer der Arbeiten mehr als 30 Arbeitstage beträgt und auf der Baustelle mehr als 20 Beschäftigte gleichzeitig tätig werden oder der Umfang 500 Personentage überschreitet.

Vor Errichtung der Bausteile sei ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan zu erstellen und Maßnahmen für die besonders gefährlichen Arbeiten nach den Nummern 1 und 5 An- hang II BaustellV festzulegen. Der Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan habe Aussagen über die baustellenspezifischen Maßnahmen zu treffen und muss bei wesentlichen Verän- derungen während der Ausführungsphase angepasst werden. Es sei ein Baustelleneinrich- tungsplan zu erarbeiten.

Die Festlegungen der BaustellV seien von den Planungsträgern bereits in der Bauvorberei-

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 22 von 52 tung zu berücksichtigen. Während der Planungsphase und in der späteren Ausführungs- phase seien die Belange der Arbeitssicherheit durch einen eingesetzten Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator zu begleiten.

Vor Beginn der Bauarbeiten seien die Zuständig- und Verantwortlichkeiten der bei den Bau- arbeiten beteiligten Firmen und der jeweiligen Arbeits- bzw. Anlagenverantwortlichen ein- deutig festzulegen.

Für den Bauherrn resultiere aufgrund der Baustellenbedingungen (Arbeitsumfang, mehrere Arbeitgeber) die Pflicht, bei der Planung der Ausführung des Bauvorhabens die allgemei- nen Grundsätze nach § 4 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und damit den Stand der Technik und Hygiene zu berücksichtigen. Es seien Maßnahmen einzuleiten, die eine den Vorschrif- ten gemäße ausreichende und den hygienischen Standards entsprechende Ausstattung von Sozialräumen auf der Baustelle gewährleisten. Gemäß § 3 a Abs.1 in Verbindung mit Anhang 4.1 Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) seien auf Baustellen Toiletten- räume bereitzustellen. Konkretisiert würden die gesetzlichen Forderungen in der Arbeits- stättenrichtlinie (ASR) 4.1 (Sanitärräume), Punkt 8 (Anforderungen auf Baustellen).

Für die gesamten Baumaßnahmen seien entsprechend der Verantwortlichkeiten durch die ausführenden Firmen Gefährdungsanalysen gemäß ArbSchG zu erarbeiten, in denen durch eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbunderlen Gefährdun- gen zu ermitteln ist, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind. Im Rahmen der Arbeitsvorbereitung seien entsprechende Betriebsanweisungen zu erstellen.

Bei der Bauausführung seien grundsätzlich die Forderungen des Arbeitsschutzgesetzes in Verbindung mit der Arbeitsstättenverordnungen, der Betriebssicherheitsverordnung, sowie der Baustellenverordnung und der für Bauarbeiten verbindlichen Berufsgenossenschaftli- chen Vorschriften (Unfallverhütungsvorschriften) zu beachten. Die Arbeitsstätten mit ihren Arbeitsplätzen seien in allen Bauphasen entsprechend der Forderungen der Verordnung über Arbeitsstätten und den damit in Verbindung stehenden Arbeitsstättenrichtlinien einzu- richten und zu betreiben.

Bereits bei der Bauplanung seien Festlegungen zu baustellenspezifischen Maßnahmen zu treffen, wie die Ermittlung/Beurteilung möglicher Gefährdungen und der Einsatz nötiger Si- cherungsmaßnahmen die sich aus den örtlichen Bedingungen ergeben und der daraus re- sultierende gefährdungsfreie Einsatz von geeigneten Arbeitsmitteln, Baufahrzeugen und Maschinen sowie die Beachtung von Gefahren durch bestehende Anlagen, die bei der Bau- ausführung umzusetzen sind.

Bei der zeitlichen Planung der Bauausführungen seien die Forderungen des Arbeitszeitge- setzes (ArbZG) gesetzlich bindend und entsprechend zu berücksichtigen.

Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die Hinweise zu beachten. Die Hin- weise haben sich damit erledigt.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 23 von 52 A.5.1.10 Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen Rauenstein 6A, 09514 Pockau-Lengefeld Schreiben vom 07.08.2020 (B30-3203/78/3109 Vorgang 14-270)

Die flusslinks und flussrechts der Chemnitz befindlichen Hochwasserschutzanlagen der Landestalsperrenverwaltung (LTV) und der Stadt Chemnitz dürften bauzeitlich bzw. dauer- haft nicht beeinträchtigt werden. Dies gelte auch für die bestehenden Entwässerungsanla- gen. Sollten sich Beeinträchtigungen nicht ausschließen lassen, so sei dies rechtzeitig im Voraus mit der Flussmeisterei Chemnitz abzustimmen.

Zu den Einleitstellen 6.0 und 6.1, welche direkt in die Chemnitz entwässern, seien genauere Angaben zu machen. Insbesondere von Interesse sei, ob vorhandene Wanddurchführun- gen genutzt werden sollen oder ob neue Bohrungen erforderlich werden. Die Detailabstim- mungen zu dieser Thematik seien rechtzeitig im Voraus mit der Flussmeisterei Chemnitz zu führen.

Das Merkblatt zum Gewässerschutz bei Baumaßnahmen sei zu beachten.

Für Rückfragen stehe die Flussmeisterei Chemnitz (Kontaktdaten siehe Originalstellung- nahme) zur Verfügung.

Entscheidung: Die Anlagen zum Hochwasserschutz werden außer beim Bau der Einleit- stellen 6.0 und 6.1 nicht beeinträchtigt. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die erforderli- chen Abstimmungen mit der Flussmeisterei Chemnitz durchzuführen und das Merkblatt zum Gewässerschutz zu beachten. Nach Auskunft der Vorhabensträgerin habe die erste Abstimmung bereits stattgefunden und mit weiterem Planungsfortschritt würden weitere Ab- stimmungen erfolgen. Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.11 Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH, Netzregion Südsachsen, Frauensteiner Straße 73, 09599 Freiberg Schreiben vom 17.07.2020 (VS-O-S-G ke-ro PVV 10655/2020 V79680)

Die envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) als Netzeigentümerin und Nutzungsberech- tigte habe die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM) per Pacht- vertrag bevollmächtigt, alle Rechte und Pflichten der dinglichen Sicherung wahrzunehmen sowie alle Planverfahren Dritter entgegenzunehmen und dementsprechend die erforderli- chen Stellungnahmen abzugeben.

Im Bereich der geplanten Baumaßnahme befänden sich Fernmeldekabel der envia TEL GmbH. Den Verlauf der Trassen sei den beiliegenden Planauszügen zu entnehmen. Hin- sichtlich vorzunehmender Umverlegungs- bzw. Sicherungsmaßnahmen sollte man sich an die envia TEL GmbH (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme) wenden.

Unabhängig von der Stellungnahme sei vor Baubeginn einen Antrag auf Auskunft über den Verlauf unterirdischer Energieversorgungsanlagen bei der Netzregion Südsachsen der MITNETZ STROM zu stellen. Dafür werde auch die Möglichkeit der Internetauskunft unter www.mitnetz-strom.de angeboten.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 24 von 52 Die Stellungnahme besitze ab dem Tag der Ausstellung eine Gültigkeit von einem Jahr.

Entscheidung: Die Befristung der Stellungnahme wird zurückgewiesen. Die Planfeststel- lung ist nach Erreichen der Unanfechtbarkeit zehn Jahre gültig (vgl. § 75 Abs. 4 VwVfG). Die Gültigkeit der Planfeststellung kann auf Antrag verlängert werden.

Das Fernmeldekabel der envia TEL GmbH ist von der vorliegenden Planänderung nicht betroffen. Die Vorhabensträgerin hat darüber hinaus zugesagt, das Fernmeldekabel und den Hinweis zu Leitungsauskunft zu beachten. Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.12 Planungsverband Region Chemnitz, Verbandsgeschäftsstelle Werdauer Straße 62, 08056 Schreiben vom 24.07.2020

Im Entwurf des Regionalplanes Region Chemnitz seien im Bereich der Chemnitz nördlich und südlich der bestehenden Eisenbahnüberführung ein Vorranggebiet Hochwasser (Über- schwemmungsbereich) sowie ein Vorrang- und ein Vorbehaltsgebiet Hochwasser (Risiko- bereich) festgelegt. Der Planungsverband gehe davon aus, dass hierzu eine Abstimmung mit der zuständigen unteren Wasserbehörde erfolgt ist.

Entscheidung: Die Stadt Chemnitz als zuständige untere Wasserbehörde und die Lan- destalsperrenverwaltung wurden am Verfahren beteiligt. Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.13 Polizeidirektion Chemnitz Postfach 41 10 72, 09023 Chemnitz Schreiben vom 23.07.2020 (R2-11-3016.40/2/2015)

Auf Grund der gegenwärtigen Maßnahmen an den Bahnbrücken in der Reichenhainer Straße, Bernsdorfer Straße, Zschopauer Straße und Werner-Seelenbinder-Straße könne ein Baubeginn der hiesigen Maßnahme erst nach Beendigung jener Brückenbaumaßnah- men stattfinden. Es würden keine angemessenen und leistungsfähigen Umleitungsstrecken existieren.

Der Umleitung des Geh- und Radweges Deubners Weg entlang der Reichsstraße bis zum Knoten der Annaberger Straße könne nur zugestimmt werden, wenn die entsprechenden Breiten für Geh- und Radwege entsprechend der Straßenverkehrsordnung (StVO) vorlie- gen.

Für die Instandsetzung und der damit verbundenen Sperrung des Fußgängertunnels am km 82,212 sei ein moderater Umleitungsplan für die Fußgänger zu planen und mit den zuständigen Behörden abzustimmen. Die Umleitung müsse für mobilitätseingeschränkte und Verkehrsteilnehmer mit Kinderwagen sowie Schülern zumutbar sein.

Die Belästigung der Bevölkerung hinsichtlich des Lärmpegels bei der Erneuerung der Kor- rosionsschutzbeschichtung des Bauwerkes sei so gering wie möglich zu halten. Es sollte auf die neusten Technologien zurückgegriffen werden.

Der Sperrpausenbedarf sei mit der Bahn abzustimmen. Auch hier sollte aber auf größere

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 25 von 52 Veranstaltungen im Stadtgebiet Chemnitz und dem Umland, welche mit der Bahn angefah- ren werden können (z. B. Tag der Sachsen, Adventszeit) Rücksicht genommen werden.

Für weitere Fragen zu den Umleitungen und Verkehrsführungen seien die zuständigen Sachbearbeiter des Polizeireviers Chemnitz-Nordost und des Polizeireviers Chemnitz-Süd- west zu erreichen, auch innerhalb der Polizeidirektion Chemnitz stehe ein Ansprechpartner zur Verfügung (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme).

Entscheidung: Die generelle Forderung, dass ein Baubeginn erst nach Fertigstellung der anderen genannten Brückenbauwerke erfolgen kann, wird zurückgewiesen, denn sowohl vor- als auch nachbereitenden Arbeiten bleiben unberücksichtigt als auch alle Arbeiten, die ohne verkehrliche Einschränkungen stattfinden können.

Nach Auskunft der Vorhabensträgerin fänden die Hauptmaßnahmen am Chemnitzer Via- dukt nach Abschluss der Hauptbauleistungen an den Eisenbahnüberführungen Reichen- hainer und Bernsdorfer Straße statt. Die Straßenüberführung Zschopauer Straße sei eine Straßenbrücke und werde durch die Stadt Chemnitz erneuert. Nach Kenntnis der Vorha- bensträgerin werde diese Maßnahme vor Beginn der Hauptbauleistungen abgeschlossen. Die Vorhabensträgerin führe keine Arbeiten im Bereich Werner-Seelenbinder-Straße aus und ihr sind auch keine solchen bekannt. Eine Pressemitteilung vom 18.12.2019 auf der Webseite der Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH spreche von einer Sperrung bis Juni 2020, aus diesem Grund sehe die Vorhabensträgerin diesbezüglich keine Probleme.

Schnittstellenleistungen in der Annaberger Straße seien mit dem Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz, der Chemnitzer Verkehrs-AG und der Stadt Chemnitz abgestimmt und in- nerhalb der dortigen Sperrungen eingeordnet. Die Vorhabensträgerin befinde sich im Ab- stimmungsprozess betreffend den Sperrungen nach 10/2022, die nicht im Schatten von Sperrungen des Entsorgungsbetriebes der Stadt Chemnitz bzw. der Chemnitzer Verkehrs- AG erfolgen können.

Auch die Forderung nach Berücksichtigung größere Veranstaltungen im Stadtgebiet Chem- nitz und dem Umland wird zurückgewiesen. Der Bahnverkehr wird in den bahnseitigen Sperrpausen zumindest eingleisig über die Baustelle geführt (vgl. geänderter Erläuterungs- bericht, Punkt 9.2.4 und 9.2.5). Eine Änderung der langfristig angemeldeten Sperrpause ist ohne Gefährdung der gesamten Baumaßnahme nicht möglich. Nach Auskunft der Vorha- bensträgerin sei die bahnseitig für die Brückenertüchtigung maßgebliche zwölfwöchige Sperrpause vom 04.09. bis 27.11.2023 bereits im Jahr 2019 angemeldet worden.

Nach Auskunft der Vorhabensträgerin werde die Planung der Radwegumleitung mit der Stadt Chemnitz abgestimmt. Die Umleitungsstrecke werde wo notwendig auf 3,0 m verbrei- tert (z. B. Gehwege Beckerstraße und Reichsstraße Südseite).

Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die Hinweise für die Sperrung des Gehweges im Be- reich Fußgängertunnel und für die Erneuerung des Korrosionsschutzes zu beachten.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 26 von 52 Die weiteren Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.14 Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Postfach 540137, 01311 Dresden Schreiben vom 07.08.2020 (21-4045/254/2)

Fischartenschutz und Fischerei

Der Beginn der Bauarbeiten im bzw. am Gewässer sei nach § 14 Abs. 1 Sächsische Fi- schereiverordnung (SächsFischVO) gegenüber der Fischereibehörde und dem Fischerei- ausübungsberechtigten - Anglerverband Südsachsen Mulde/Elster e. V. (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme) - spätestens 21 Tage vorher schriftlich anzuzeigen.

Die Bauarbeiten dürften nach § 14 Abs. 2 SächsFischVO nicht innerhalb der Fischschon- zeiten durchgeführt werden. Die hier maßgeblichen Schonzeiten sie die der Bachforelle (Salmo trutta) und des Atlantischen Lachses (Salmo salar), welche nach § 2 Abs. 1 Ziffer 5, 6 SächsFischVO in der Zeit vom 1. Oktober bis 30. April liegen.

Wenn aus zwingenden Gründen innerhalb der Fischschonzeiten gebaut werden muss, dann sei die Beantragung einer Befreiung vom Verbot des § 14 Abs. 2 SächsFischVO not- wendig.

Ausnahmen dürften nach § 14 Abs. 3 SächsFischVO jedoch nur zugelassen werden, wenn der Fischbestand nicht gefährdet wird und die Fischdurchgängigkeit gesichert ist. Um eine Befreiung nach § 14 Abs. 3 SächsFischVO erteilen zu können, seien geeignete Maßnah- men des Fischschutzes nachvollziehbar darzustellen und umzusetzen.

Es werde darauf hingewiesen, dass für die Antragstellung nach § 14 Abs. 3 SächsFischVO aussagekräftige und beurteilungsfähige Unterlagen vorzulegen sind:

- Baubeschreibung - Lageplan - Darstellung der Art und Weise der Wasserhaltung, Baustraßen, Zufahrten zum bzw. ins Gewässer sowie deren Einbringung und Entnahme - vorgesehene Schutzmaßnahmen (Fischschutz, Gewässerschutz, Erhalt der ökologi- schen Durchgängigkeit), Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen - Bautechnologie sowie Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen beim notwendigen Umsetzen der Wasserhaltung - Stellungnahme des Fischereiausübungsberechtigten zum Vorhaben

Entscheidung: Die Forderungen werden aus folgenden Gründen zurückgewiesen.

Ausnahmen dürften nach § 14 Abs. 3 Nr. 2 SächsFischVO auch zugelassen werden, wenn die Maßnahmen aus überwiegenden Gründen des Gemeinwohls erforderlich sind. Dies ist vorliegend erfüllt. Die Ausbaustrecke ist ein Vorhaben des vordringlichen Bedarfs im Bun- desverkehrswegeplan und Bestandteil des Bedarfsplans zum Schienenwegeausbauge- setz. Das öffentliche Interesse am Ausbau des Schienenweges ist damit gegeben. Eine

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 27 von 52 gesonderte Ausnahmegenehmigung ist nicht erforderlich. Sie wird im Rahmen der Kon- zentrationswirkung der Planfeststellung erteilt (vgl. Punkt A.3.2).

Nach Auskunft der Vorhabensträgerin würden die Rüstungen und Behelfskonstruktionen so ausgeführt, dass keine Materialien und Baustoffe in die Chemnitz gelangen können; die für die Ertüchtigung des Viaduktes erforderlichen Rüstungen und Behelfskonstruktionen wür- den auch keine Abstützung in der Chemnitz bedingen, wie es zum Zeitpunkt der Erstellung der Planänderungsunterlage noch nicht ausgeschlossen werden konnte.

Der Vorhabensträgerin wurde aufgegeben, den Beginn der Bauarbeiten der Fischereibe- hörde und dem Fischereiausübungsberechtigten (Anglerverband Südsachsen Mulde/Elster e. V.) spätestens 21 Tage vorher schriftlich anzuzeigen sowie die Bauarbeiten am Gewäs- ser, insbesondere den Abbau der bauzeitlichen Einhausung des Viaduktes und der Behelfs- brücke sowie den Bau der beiden Einleitstellen, möglichst außerhalb der Fischschonzeiten vom 1. Oktober bis 30. April durchzuführen (vgl. Punkt A.4). Grundlegende Auflagen zum Gewässerschutz wurden bereits im Planfeststellungsbeschluss vom 01.06.2018 erlassen. Darüber hinaus hat die Vorhabensträgerin zugesagt, das Merkblatt zum Gewässerschutz der Landestalsperrenverwaltung zu beachten (vgl. Punkt A.5.1.10).

Geologie

Entgegen des geplanten Ersatzneubaus des Chemnitzer Viaduktes würde durch die 2. Planänderung eine Sanierung und Ertüchtigung des bestehenden Chemnitz Viaduktes vor- gesehen. Für eine geplante Lasterhöhung müssten die bestehenden Gründungen ertüchtigt werden. Nach dem Erläuterungsbericht sollen die Bogenwiderlager in den Achsen 20, 30, 70, 80 zum Herstellen einer ausreichenden Tragfähigkeit mittels Hochdruckinjektionsver- fahren (HDI) unterfangen und instandgesetzt werden. Die Widerlager in den Achsen 10 und 130 sowie die Gründungen in den Achsen 40, 50, 60, 90,100, 110 und 120 und gegebe- nenfalls die Gründungen der Pendelstützen sollen ebenso mittels HDI instandgesetzt und ertüchtigt werden.

Das für den Ersatzneubau gefertigte Baugrundgutachten liefere keine Empfehlungen und Hinweise für die jetzt vorgesehene Gründungsertüchtigung und Unterfangung der Be- standsfundamente. Aufgrund der geologischen Situation am Standort durch oberflächen- nahe Flussauensedimente und anthropogene Auffüllungen über Rotliegend-Sedimentge- steinen sei es fachlich notwendig, in einem nächsten Planungsschritt das Baugrundgutach- ten und insbesondere die Gründungsempfehlung für die jetzt vorgesehene Maßnahme der Gründungsunterfangung auf einen geeigneten Lastabtragungsboden anzupassen und fort- zuschreiben. Die geplante Maßnahme sollte nach DIN EN 1997 einer geotechnischen Ka- tegorie zugeordnet werden, um den notwendigen Umfang an Erkundungsmaßnahmen und zu erbringenden Nachweisen festzulegen. Es sei gutachterlich festzusetzen, ob die Unter- fangungskörper im zersetzten Rotliegendgestein der Bodengruppe UM, TM und TA mit weich/steifer bis halbfester Konsistenz oder tiefer im verwitterten Rotliegend-Ton-/ Schluff-

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 28 von 52 / Sandstein abzusetzen sind.

Die Mehrzahl der Baugrundbohrungen in im Baugrundgutachten habe das verwitterte Rot- liegendgestein als potenziellen Lastabtragshorizont nicht erbohrt und nachgewiesen. Es sei durch die geotechnische Gutachterin zu prüfen, ob bohrtechnische Nacherkundungen für diese Bauaufgabe durchzuführen sind.

Zusätzlich sollte planerisch berücksichtigt werden, dass aufgrund des Auenstandortes die Unterfangungskörper temporär bis permanent im Grundwasserkontakt zu liegen kommen.

Es werde empfohlen, die Lastabtragssohlen für die Gründungsertüchtigungen durch einen fachkundigen geotechnischen Gutachter abnehmen und nachweislich freigeben zu lassen.

Es werde vorgeschlagen, diese baulichen Gründungsertüchtigungsmaßnahmen auch in der Bauzeit- und Baudurchführungsplanung im Punkt 9 des Erläuterungsberichtes zu be- rücksichtigen.

Für das Anlegen weiterer Baugrundbohrungen werde darauf hingewiesen, dass das Lager- stättengesetz zur Regelung der Bohranzeige- und Bohrergebnismitteilungspflicht durch das Geologiedatengesetz (GeolDG) abgelöst wurde. Baugrundbohrungen sind nach GeolDG spätestens zwei Wochen vor Beginn dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geo- logie als zuständige Behörde anzuzeigen (§ 8 GeolDG). Für diese Anzeigen sei das Online- Portal ELBA.SAX zu nutzen. Spätestens drei Monate nach dem Abschluss der geologi- schen Untersuchung seien die gewonnenen Bohrprofile und Laboranalysen und spätestens sechs Monate nach dem Abschluss seien Bewertungsdaten wie Einschätzungen, Schluss- folgerungen oder Gutachten an das Landesamt zu übergeben (§ 9, 10 GeolDG).

In der Sächsischen Bohrungsdatenbank lägen für das Umfeld des Plangebietes geologi- sche Archivbohrungen unterschiedlicher Bauprojekte vor. Diese könnten unter der Internet- adresse www.geologie.sachsen.de (Pfad: Karten und GIS-Daten - interaktive Karten - Ge- ologische Aufschlüsse in Sachsen) lagemäßig recherchiert werden. Es werde der Geotech- nischen Gutachterin empfohlen, diese Daten auf ihre Nutzbarkeit für die Nachuntersuchun- gen zu prüfen. Zur Übergabe dieser Geodaten sei eine Anfrage per E-Mail an bohrar- [email protected] mit Angabe der gewünschten Bohrungsnummern notwendig.

Es werde der Baugrundgutachterin für die weitere Bearbeitung empfohlen, das aktuelle ge- ologische Messtischblatt GK25 im Maßstab 1 : 25.000, Blatt Chemnitz Nr. 5143, Ausgabe 2010 zu verwenden.

Entscheidung: Eine Freigabe der Lastabtragungssohle durch den Baugrundgutachter ist aufgrund der Nachnutzung der Gründungen (kein planmäßiges Freigraben) nicht umsetz- bar. Die Vorhabensträgerin wird Unterfangungsmaßnahmen und deren Ausführung (Pro- bekörper) mit dem Baugrundsachverständigen abstimmen. Das Landesamt hat sich mit Schreiben vom 19.11.2020 damit fachlich einverstanden erklärt.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 29 von 52 Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die weiteren Hinweise zu beachten. Im Zuge der wei- teren Planung wird die Vorhabensträgerin ein auf den Bestand angepasstes Baugrundgut- achten erstellen und die sich daraus ergebende Empfehlungen in der Planung berücksich- tigen. Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.15 Stadt Chemnitz, Dezernat 6 Friedensplatz 1, 09106 Chemnitz Schreiben vom 07.08.2020 (01-02/…Bahnbogen/2.Planänderung/D6_LDS_SN)

Stadtplanungsamt

Belange der Stadtentwicklung (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme)

Durch den Erhalt des Denkmals (geänderte Lage gegenüber der Neubausituation) und dem damit verbundenen Grunderwerb eines 5-m-Streifens neben dem Denkmal werde ein Teil- rückbau des Gewerbegebäudes auf dem Flurstück 1735 um ca. 4 m erforderlich. Die Stadt Chemnitz wünsche im Einvernehmen mit dem betroffenen Gewerbebetrieb die Berücksich- tigung der Variante 2 im Verfahren. Die Stadt Chemnitz bemühe sich intensiv, ein Ersatz- grundstück zur Verlagerung des Betriebes zu finden und dabei die Anforderungen des Ge- werbetreibenden zu berücksichtigen.

Die Renaturierung der Flurstücke 1735, 1735a und 1735/4 nach der Verlagerung des Ge- werbebetriebes werde begrüßt.

In Punkt 6.5. des Erläuterungsberichtes würden sich zum Thema Denkmalschutz (Seite 49, 2. Absatz) Aussagen zur Verhinderung der Ansiedlung von Vögeln an der Brücke befinden. Es gehe dabei offensichtlich vor allem um die Vergrämung von Straßentauben (Columba livia f. domestica). Dabei sei zu beachten, dass die Ansiedlung und Beeinträchtigung ande- rer wildlebender geschützter Vogelarten und Fledermäuse auszuschließen ist (§ 44 BNatSchG). Die Taubenabwehrmaßnahen seien deshalb in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Chemnitz umzusetzen.

Belange der Stadtplanung (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme)

Im Bereich zwischen Annaberger Straße und Beckerstraße sei ein Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 2019/006 "Umfeld Eisenbahnviadukt" in Arbeit. Dies betreffe die Flurstücke 1735, 1735a, 1735/4, 1923/6 (alle vollständig) und eine Teilfläche von 2120c der Gemarkung Chemnitz.

Des Weiteren ist der Bebauungsplan Nr. 1992/095 "Annaberger Straße von Bahnhofstraße bis Straßenbahn-Endhaltestelle" in Aufstellung, Aufstellungsbeschluss vom 18.12.1991.

Entscheidung: Mit Schreiben vom 15.10.2020 hat die Stadt Chemnitz dem Gewerbebe- trieb zwei Flächen in unmittelbarer Nähe angeboten. Die eine Fläche befindet sich in der Beckerstraße (Teilfläche aus Flurstück 1925), die andere Fläche (Flurstücke 1752 e und 1752 f) in der Schadestraße. Vor allem die Fläche in der Schadestraße hat für den Unter-

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 30 von 52 nehmer gegenüber dem jetzigen Standort die entscheidenden Vorteile einer besseren Er- reichbarkeit und einer optimierten Ordnung der Betriebsflächen und wird seitens der Stadt als Tauschfläche favorisiert. Der Verweis auf die einvernehmliche Bestimmung eines Er- satzgrundstückes zwischen der Stadt und dem Gewerbetreibenden ist ausreichend. Die favorisierte Variante 2 kann umgesetzt werden. Bei dieser Variante erfolgt die Umsiedlung des Gewerbes und der Tausch des Grundstücks gegen eine von der Stadt Chemnitz zur Verfügung gestellten Ersatzfläche. Die Finanzierung des Neubaus auf der Ersatzfläche ist durch die Vorhabensträgerin zu leisten. Die gemäß Grunderwerbsplan (Planunterlage 8.2.3 a und 8.2.4 a) ausgewiesenen Flächen gehen in das Eigentum der Vorhabensträgerin über. Die verbleibenden Flächen der Flurstücke 1735, 1735 a und 1735/4 gehen im Zuge des Grundstückstausches in das Eigentum der Stadt Chemnitz über.

Die Stadt Chemnitz hat zugesagt, dass der Rückbau des gesamten Bestandsgebäudes und die Renaturierung der Grundstücksfläche durch die Stadt Chemnitz erfolgt. Gemäß Stel- lungnahme des Liegenschaftsamtes (siehe unten) wird die Freimachung des Grundstücks bis ca. 80 cm unter Geländeoberkante durch die Vorhabensträgerin zu Lasten der Stadt Chemnitz erfolgen. Die sich daran anschließende Renaturierung ist erst nach Abschluss aller Baumaßnahmen sinnvoll möglich. Der Vorhabensträgerin wurde aufgegeben, den Ab- schluss der Bauarbeiten der Abteilung Stadtentwicklung mitzuteilen (vgl. Punkt A.4).

Nach Auskunft der Vorhabensträgerin werde für den Vogeleinflugschutz eine Maschen- weite von 2 x 2 cm berücksichtigt, sodass ein Eindringen und Verfangen anderer Vögel und Fledermausarten verhindert wird. Für die Fledermäuse selbst würden ersatzweise Quar- tiere an der Stützwand Nähe Wirkbau (siehe Planunterlage 12a) errichtet.

Die diesbezüglichen Hinweise haben sich damit erledigt.

Die genannten Bebauungspläne sind noch in Arbeit bzw. Aufstellung und brauchen nicht berücksichtigt werden. Gemäß § 19 AEG besteht eine Veränderungssperre.

Grünflächenamt (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme)

Das Grünflächenamt als verwaltendes Amt städtischer Flächen werde durch geänderte Flä- cheninanspruchnahmen (Erwerb, vorübergehende Inanspruchnahme und Grunddienstbar- keiten) von öffentlichem Grün (Flurstücke 1736/5 und 1904/9 der Gemarkung Chemnitz) berührt. Im Zusammenhang mit dem jetzt geplanten Grunderwerb von Teilflächen städti- scher Grundstücke (Flurstücke 1737 und 1736/5) beidseits des Chemnitzer Viaduktes für die Inspektion und Unterhaltung des Viaduktes werde auf folgenden Sachstand hingewie- sen:

Die Stadt Chemnitz habe im Rahmen ihrer Bewerbung als Kulturhauptstadt 2025 eine Kon- zeption "Stadt am Fluss" an ein Landschaftsarchitekturbüro beauftragt. Dort sei der Bereich beidseits am und unter dem Viadukt als Interventionsfläche vorgesehen und es sei Zielstel- lung, den Gesamtbereich für die Öffentlichkeit aufzuwerten und zu entwickeln. Eine unein-

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 31 von 52 geschränkte Nutzung der Flächen sei dafür Voraussetzung und ein Grunderwerb von Teil- flächen durch die Vorhabensträgerin stünde dem entgegen. Zu dieser Thematik werde des- halb Abstimmungsbedarf zwischen der Stadt Chemnitz und der Vorhabensträgerin deutlich, mit der Zielstellung hierzu einen Konsens zu finden bzw. stadtplanerisch/stadtgestalterisch gegebenenfalls Alternativen zu planen.

Neben öffentlichen Grünflächen sei von der zweiten Planänderung auch weiteres städti- sches Verkehrsbegleitgrün betroffen. Mit der geplanten Neueinordnung einer Baustraße/Rampe im Bereich des Verbindungsweges zwischen Görresstraße und An- naberger Straße sollen weitere zwei städtische Bäume des insgesamt prägenden Baumbe- standes nicht erhalten werden. Wie dem Grünflächenamt bekannt geworden sei, liegen der Stadt (Tiefbauamt) jedoch Pläne vor, die lagemäßig von denen in der 2. Planänderung ab- weichen und den Erhalt städtischen Straßenbaumbestandes gewährleisten können. Diese Variante werde in Wahrnehmung der Eigentümerbelange favorisiert.

Entscheidung: Einer uneingeschränkten Nutzung der im Eigentum der Vorhabensträgerin befindlichen Flächen unter dem Viadukt durch das Grünflächenamt ist nicht möglich und wird zurückgewiesen. Für die Inspektion der Brücke sind die Flächen befestigt auszuführen. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, dass weitere Abstimmungen mit der Stadt Chemnitz im Zuge der Vorbereitung und Durchführung der Baumaßnahme stattfinden werden.

Die Vorhabensträgerin hat weiter zugesagt, die Anregung zum Erhalt der Bäume aufzuneh- men. Die Verschiebung der Rampe in östliche Richtung wurde vorgenommen, jedoch nicht komplett auf die asphaltierten Stellplätze der Görresstraße, da sonst das Widerlager der Eisenbahnüberführung über die Reichenhainer Straße nicht mehr errichtet werden kann. Die Verschiebung erfolgte so, dass lediglich ein Minimum an Baumfällungen erforderlich wird. Ein Lageplan ist unter Punkt A.5.2.1 abgebildet. Der Vorhabensträgerin wurde aufge- geben, im Baustelleneinrichtungsplan (Planunterlage 9.3 a) die geänderte Lage der Rampe 6 einzutragen (vgl. Punkt A.4).

Die diesbezüglichen Hinweise haben sich damit erledigt.

Liegenschaftsamt (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme)

Die Stadt Chemnitz favorisiere die in Punkt 10 des Erläuterungsberichtes aufgeführte Vari- ante 2 (Umsiedlung des Gewerbes). Demnach ergebe sich das Erfordernis des Ankaufes der Flurstücke 1735a, 1735 und 1735/4 der Gemarkung Chemnitz. Die Flurstücke würden in das Eigentum (nicht nur den Besitz) der Stadt Chemnitz übergehen.

Nach der Betrachtung des Liegenschaftsamtes wäre es von Vorteil, wenn die Abbruchmaß- nahme durch die Vorhabensträgerin vorgenommen würde und die Stadt Chemnitz die Kos- ten der Freimachung erstattet.

Nach dem Grunderwerbsverzeichnis (Anlage 8.1, Seite 16) habe die Vorhabensträgerin

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 32 von 52 das Erfordernis des Grunderwerbs für einen Grundstücksstreifen für Inspektion und Unter- haltung, konkret für ca. 81 m 2 aus dem Flurstück 1735 und ca. 144 m 2 aus dem Flurstück 1735a. Nach dem Grunderwerbsplan (Plan-Nr. 8.2.4 a) sei zudem für das Flurstück 1735/4 ein Grunderwerb von ca. 104 m 2 dargestellt, der im Grunderwerbsverzeichnis versehentlich nicht oder unter nicht zutreffender Flurstücksbezeichnung enthalten ist, da der Grunderwerb von ca. 104 m 2 bei den Flurstücken 1735/2 und 1735/3 vermerkt sei.

Ein weiterer Hinweis ergebe sich zu Punkt 9.4 des Erläuterungsberichtes wie folgt:

Die Garagen an der Beckerstraße seien auf der Grundlage einer zwischen der Stadt Chem- nitz und der Vorhabensträgerin abgeschlossenen Nutzungsvereinbarung vom 14.01./04.02.2019 durch die Vorhabensträgerin im Jahr 2019 bereits abgebrochen worden. Von daher bedarf es keiner Zufahrt mehr zu den nicht mehr vorhandenen Garagen.

Die Belange zu dem dort verlaufenden Geh- und Radweg seien bereits hinreichend zwi- schen der Stadt (Tiefbauamt) und der Vorhabensträgerin abgestimmt worden.

Entscheidung: Zur Umsiedlung des Gewerbes und zum Rückbau des Gebäudes wird auf die Entscheidung zur Stellungnahme des Stadtplanungsamtes nach oben verweisen.

Nach Auskunft der Vorhabensträgerin betreffe der Grunderwerb von ca. 104 m² nicht die Flurstücke 1735/2 und 1735/3, sondern das Flurstück 1735/4. Für das Flurstück 1734/4 komme zusätzlich ein Grunderwerb von 36 m² dazu, der im GEW-Plan dargestellt, aber nicht bezeichnet und auch im GEW-Verzeichnis nicht beschrieben ist. Der Vorhabensträ- gerin wurde aufgegeben, im Grunderwerbsverzeichnis und im Grunderwerbsplan unter lfd. Nr. 82,3-1 die Flurstücksnummer in "1735/4" und unter lfd. Nr. 82,3-4 die Erwerbsfläche in "36" zu ändern (vgl. Punkt A.4).

Der Punkt 9.4 des Erläuterungsberichtes ist nicht Gegenstand der vorliegenden Planände- rung.

Die Hinweise haben sich damit erledigt.

Tiefbauamt (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme)

Die neue Baustellenzufahrt an der Görresstraße entsprechend Plan 9_3_a_GP_LP_DCK benutze den öffentlichen Gehweg entlang des Bahndammes zur Apollostraße. Die Geh- wegbeziehung sei provisorisch parallel der Baustraße aufrecht zu halten. Die Lage der Rampe sei mit der geplanten zusätzlichen Rampe der ersten Bauphase (herzustellen im September 2020) abzustimmen.

In den Planunterlagen fehle im Bereich des Chemnitzer Viaduktes der Leitungsbestand der Lichtsignalanlagen. Er sei sowohl entlang der Straße, aber auch im Bereich des Fußgän- gertunnels vorhanden. Die Lichtsignalanlagen seien zu beachten und grundsätzlich zu er- halten. Änderungen an den Lichtsignalanlagen oder eventuelle bauzeitliche Außerbetrieb- nahmen seien zwingend mit dem Tiefbauamt abzustimmen.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 33 von 52 Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, den parallelen Gehweg einzurichten und den Leitungsbestand der Lichtsignalanlagen in den weiteren Planungen zu ergänzen.

Die Hinweise haben sich damit erledigt.

Baugenehmigungsamt (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme)

Den eingereichten Planänderungen werde aus denkmalschutzrechtlichen Gesichtspunkten unter Beachtung nachfolgender Hinweise zugestimmt:

Erläuterungsbericht, Seite 34, Punkt 5.3.1.7 (EÜ Fußgängertunnel km 82,212): Der Instand- setzung der geschädigten Tunnelportale werde zugestimmt. Die Wände seien nicht in Be- ton zu belassen, sondern wie vorhanden mit einer glasierten Keramikverkleidung zu verse- hen. Graffitischutz sei vorzusehen.

Erläuterungsbericht, Seite 49, 2. Absatz: Der Vogeleinflugschutz sei zu bemustern.

Erläuterungsbericht, Seite 49, 4. Absatz: Es sei zu prüfen, ob das neue Geländer gegebe- nenfalls nachgegossen werden kann, um wichtige Gestaltungsdetails zu übernehmen. Eine Bemusterung wäre in jedem Fall zwingend erforderlich.

Erläuterungsbericht, Seite 56, vorletzter Absatz: Die Anbindung der Behelfsbrücke an den Bestand sei zeichnerisch darzustellen.

Erläuterungsbericht, Seite 63: Zum Umgang mit dem vorhandenen Geschäftsgebäude wer- den die Varianten 2 und 3 bevorzugt.

Plan 9.3.a, Baustelleinrichtung, Auffahrt: Die in den betroffenen Bereichen vorhandenen originalen Zaunteile seien zu erhalten, abzubauen und zur Wiederverwendung sicher zu lagern.

Entscheidung: Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die Wände des Personentunnels mit einer glasierten Keramikverkleidung und Graffitischutz zu versehen sowie den Vogelein- flugschutz und die nachgegossenen Geländer mit der Denkmalschutzbehörde zu bemus- tern.

Die bauzeitliche Behelfsbrücke ist nicht Bestandteil der vorliegenden Planung. Bauzu- stände brauchen in der Planfeststellung nicht dargestellt werden. Nach Aussage der Vor- habensträgerin sei die Planung der Behelfsbrücke erfolgt und statisch bemessen, die An- bindungen würden vor der Ertüchtigung der bahnrechten Widerlager bzw. Flügelwände und des Überbaus d entfernt.

Zur Umsiedlung des Gewerbes und zum Rückbau des Gebäudes wird auf die Entscheidung zur Stellungnahme des Stadtplanungsamtes nach oben verweisen.

Nach Auskunft der Vorhabensträgerin blieben die originalen Zaunteile im Bereich der Rampe Görresstraße erhalten. Die Rampe werde in Richtung Reichenhainer Straße/Gör- resstraße verlagert, eine Kollision mit dem Zaun sei aus diesem Grund nicht mehr gegeben.

Die Hinweise haben sich damit erledigt.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 34 von 52 Umweltamt

Belange des Immissionsschutzes (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme)

Der geplante Abriss des Chemnitzer Viaduktes sei aus denkmalschutzrechtlichen Gründen im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens abgelehnt worden. Im Ergebnis sei die vor- handene Stahlkonstruktion des Überführungsbauwerkes zu erhalten und den neuen Bedin- gungen anzupassen. Die Gleise sollen jetzt in Mittellage über das Bauwerk geführt und gegenüber dem Bestand um ca. einen Gleisabstand nach bahnrechts bzw. bahnlinks ver- schoben werden. Die Gleisanlage werde zusätzlich um ca. 0,3 m angehoben.

Daraus schlussfolgernd musste die schalltechnische Untersuchung (Ausgangsgutachten) den geänderten Bedingungen angepasst und aktualisiert werden, um die zusätzlichen rechtlichen Ansprüche Betroffener bewerten zu können.

Die aktualisierten schalltechnischen Berechnungen (Bericht Nr. 13-2677/ 01-1, Stand 12.11.2019) haben ergeben, dass sieben zusätzliche Immissionsgrenzwertüberschreitun- gen in schutzbedürftigen Bereichen festgestellt wurden. Die der Entscheidung zugrunde liegende Kosten-Nutzen-Analyse sei nachvollziehbar erarbeitet worden.

Trotz der ausgewiesenen aktiven Schallschutzmaßnahme an der Bahntrasse könnten nicht in allen schutzbedürftigen Bereichen die Immissionsgrenzwerte der 16. BlmSchV eingehal- ten werden. An insgesamt 77 Gebäuden (Gesamtvorhaben) verbleiben rechtliche Ansprü- che auf passive Schallschutzmaßnahmen dem Grunde nach. Durch die hier planfestzustel- lende Baumaßnahme seien zusätzlich die Wohngebäude Annaberger Straße 71, Apollos- traße 3, Apollostraße 4, Apollostraße 5, Apollostraße 6 und Apollostraße 11 betroffen, für die dem Grunde nach Anspruch auf passive Schallschutzmaßnahmen bestehen.

Aus der Sicht des Immissionsschutzes werde eingeschätzt, dass mit der vorgeschlagenen Planung die Belange des Lärmschutzes ausreichend berücksichtigt werden.

Belange des Wasser- und Bodenschutzes (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme)

Die Baustraße im Bereich der Flurstücke 1735/4 und 1735/3 sei so auszubilden, dass keine Beeinträchtigung der Hochwasserschutzanlage (Standsicherheit, Rückentwässerung und Hochwasserschutz) an der Chemnitz erfolgt. Betreffs der neu geplanten Einleitungsstelle 6.1 fand mit der und der unteren Wasserbehörde ein Ortstermin statt. Die Ausführung der Einleitungsstelle sei im Detail mit der Landestalsperrenverwaltung abzustimmen.

Entscheidung: Der Vorhabensträgerin wurde aufgegeben, zusätzlich die Wohngebäude Annaberger Straße 71, Apollostraße 3, Apollostraße 4, Apollostraße 5, Apollostraße 6 und Apollostraße 11 mit dem notwendigen passiven Schallschutzmaßnahmen zu versehen (vgl. Punkt A.4).

Der Vorhabensträgerin wurde weiter aufgegeben, die Baustraße im Bereich der Flurstücke 1735/4 und 1735/3 so auszubilden, dass keine Beeinträchtigung der Hochwasserschutzan- lage (Standsicherheit, Rückentwässerung und Hochwasserschutz) an der Chemnitz erfolgt

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 35 von 52 und die Ausführung der Einleitungsstellen im Detail mit der Landestalsperrenverwaltung abzustimmen (vgl. Punkt A.4).

Die Hinweise haben sich damit erledigt.

Feuerwehr (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme)

Die Anfahrt zu den jeweiligen Streckenabschnitten/Baustellen müsse für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zu jeder Zeit gewährleistet sein.

Vor Beginn von einzelnen Baumaßnahmen mit eventuellen Einschränkungen von Zufahr- ten, Zugänge und Feuerwehrflächen sowie an Löschwasserentnahmestellen seien entspre- chende Abstimmungen mit der Feuerwehr erforderlich.

Im Zusammenhang mit dem Streckenausbau sich ergebende Änderungen von Verkehrs- führungen seien mindestens zwei Wochen vor Beginn der jeweiligen Baumaßnahme mit der Feuerwehr, Abteilung 37.2 (Einsatzdienste), abzustimmen.

Für die einzelnen Bauabschnitte seien mindestens zwei Wochen vor Beginn der Maßnahme der Feuerwehr, Abteilung 37.2 (Einsatzdienste), die Planunterlagen mit den erforderlichen Zuwegungen endsprechend dem Rettungswegkonzept zu übergeben.

Der Feuerwehr, Abteilung 37.2 (Einsatzdienste), seien entsprechend dem Rettungswege- konzept aktuelle Zuwegungskarten für den Streckenabschnitt in elektronischer Form und in Papierform vor Abschluss der Baumaßnahme zu übergeben.

Entscheidung: Der Vorhabensträgerin hat zugesagt, die Hinweise zu beachten.

Die Hinweise haben sich damit erledigt.

A.5.1.16 Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH Am Rathaus 2, 09111 Chemnitz Schreiben vom 15.07.2020 (CJen)

Von diesem Vorhaben sei auch nach der 2. Planänderung der Schienenpersonennahver- kehr (SPNV) der Linie C 11 Chemnitz Hbf. - Stollberg (Sachs) betroffen. Wie bereits in der Stellungnahme vom 03.03.2016 beschrieben, bestehe Unklarheit, in welchem zeitlichen Umfang infolge der brückenbaubedingten Vollsperrung der Annaberger Straße der SPNV auf der Linie C 11 beeinträchtigt werden würde. Für die auf Seite 9 genannten Maßnahmen der gäbe es bereits einen taggenauen Sperrplan.

Um die sperrbedingten Auswirkungen insgesamt zu minimieren, halten wir als Aufgaben- träger für den SPNV an der im Schreiben vom 03.03.2016 beschriebenen Forderung fest. Danach sollen sich die Vollsperrungen auf maximal drei Wochenenden (Betriebsschluss Freitag 23:00 Uhr bis Betriebsbeginn Montag 05:00 Uhr) und weitere nächtliche Totalsper- rungen in die Zeit von 23:00 Uhr bis 05:00 Uhr beschränken.

Für weitere Fragen stehe ein Ansprechpartner (Kontaktdaten siehe Originalstellungnahme) zur Verfügung.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 36 von 52 Entscheidung: Nach Aussage der Vorhabensträgerin hätten bereits intensive Abstimmun- gen mit der Chemnitzer Verkehrs-AG als Hauptnutzer und Eigentümer der Gleisanlage stattgefunden, dies betreffe vor allem die Sperrzeiten im Schatten der Baumaßnahme der Chemnitzer Verkehrs-AG und des Entsorgungsbetriebes der Stadt Chemnitz. Für darüber hinaus gehenden Sperrbedarf versuche die Vorhabensträgerin die geforderten Sperrzeiten zu berücksichtigen. Jedoch weise die ausdrücklich darauf hin, dass für die Ertüchtigung des Chemnitzer Viaduktes eine Vielzahl mehr Sperrungen im Bereich der Annaberger Straße erforderlich würden.

Der Vorhabensträgerin wurde aufgegeben (vgl. Punkt A.4), in die mit der Chemnitzer Ver- kehrs-AG geplanten Abstimmungen die Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH mit einzu- beziehen und die Abstimmungen mit dem Ziel zu führen, die für den Schienenpersonen- nahverkehr zu erwartenden Beeinträchtigungen auf das unbedingt notwendige Minimum zu reduzieren.

Der Vorhabensträgerin wurde weiter aufgegeben, die Vollsperrungen der Annaberger Straße bezüglich des Schienenpersonennahverkehrs auf der Linie C 11 auf maximal drei Wochenenden (Betriebsschluss Freitag 23:00 Uhr bis Betriebsbeginn Montag 5:00 Uhr) und weitere nächtliche Sperrungen in die Zeit von 23:00 Uhr bis 5:00 Uhr zu beschränken. Soll- ten die Vollsperrungen über das vorgenannte Maß hinausgehen, so besteht ein Entschädi- gungsanspruch der Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH dem Grunde nach für nachge- wiesene Mehrkosten bzw. Einnahmeausfälle gegenüber der Vorhabensträgerin, wenn gleichzeitig eine Existenzbedrohung nachweisbar ist. Kommt über die Höhe der Entschädi- gung keine Einigung zustande, erfolgt eine Entscheidung in einem gesonderten Entschädi- gungsverfahren durch die nach Landesrecht zuständige Behörde. Vorstehendes gilt nicht, wenn die Vollsperrung durch einen Dritten veranlasst wird.

Alle darüber hinausgehenden Forderungen werden zurückgewiesen, da diese zum unter- nehmerischen Risiko der Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH gehören.

Ergänzend wird auf die Stellungnahme der Chemnitzer Verkehrs-AG unter Punkt A.5.1.2 verwiesen.

A.5.1.17 Verein zur Nutzung des baulichen Erbes der Industrialisierung - Viadukt e. V. Andréstraße 9, 09112 Chemnitz Schreiben vom 11./25.08.2020

Grundsätzlich unterstütze der Viadukt e. V. die technische Lösung zur Ertüchtigung des Viaduktes, die Gegenstand des Änderungsantrages ist und mit dem von der DB Netz AG eingesetzten Fachbeirat abgestimmt wurde. An der geplanten Lösung sei besonders positiv hervorzuheben, dass nur die statisch hochbelasteten Bauteile durch neue Bauteile ersetzt werden und dass dabei die statische Funktion des Bauwerkes (Gelenke, Stützen usw.) nicht verändert wird.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 37 von 52 Dass durch die durchgehende Stahlbeton-Fahrbahnplatte Lärmschutzwände nicht notwen- dig sind und die wertvollen Fachwerkbögen in der Originalsubstanz erhalten werden, sei ebenfalls sehr positiv herauszustellen.

Auf einige Details, die nicht Gegenstand der Diskussionen im Fachbeirat waren, sollte an dieser Stelle jedoch noch einmal kritisch eingegangen und eine Nachbesserung bzw. Kon- kretisierung der Planänderung angeregt werden.

Die Wände des Fußgängertunnels am km 82,212 sollten attraktiv gestaltet werden und ge- gen Verunreinigung mit Graffiti geschützt werden. Die geplante Betonersatzschicht erfülle diese Forderung nicht und sei gegenüber der Fliesenbekleidung eine minderwertige Lö- sung. Der Tunnel sollte eine Beleuchtung erhalten.

Die geplante Ausführung der Oberleitungsanlage werde begrüßt und sei insbesondere auf dem Viadukt und an den Haltepunkten zwingend so umzusetzen, um den Gesamteindruck des Denkmals so wenig wie möglich zu stören. Die Ausführung der Masten auf dem Viadukt sei nicht detailliert angegeben. Paarweise aufgestellte Stahlflachmasten kommen nach An- sicht des Viadukt e. V. dieser Forderung am nächsten.

Bahnlinks würden das Geländer aus neuen Bauteilen hergestellt, bei der die Bestandspfos- ten in Anlehnung an die Bestandskonstruktion ausgebildet werden. Die Netzausfachung werde dort direkt an der neuen Geländerkonstruktion befestigt. Die geplante Maßnahme werde grundsätzlich unterstützt. Ergänzend wäre zu fordern, dass die neuen Geländerpfos- sen in ihrer Form möglichst genau den Bestandspfosten nachgebildet werden sollen, um ein uneinheitliches Bild zu vermeiden.

Parallel zum Neubau der Eisembahnüberführung über die Reichenhainer Straße am km 81,863 würden nicht mehr benötigte Räume unter den Anlagen des Haltepunktes Chemnitz Süd zurückgebaut. In diesem Zusammenhang werde auch der bestehende Treppenzugang zu den Bahnsteigen zurückgebaut.

Aufgrund der zwischenzeitlich von der DB Netz AG Ende 2019 beauftragten und erarbeite- ten neuen technischen Lösung sollten die Räum und der Zugang 3 zu diesen von der Süd- bahnstraße erhalten werden.

Eine transparente Gestaltung der Lärmschutzwände an Brücken und Haltepunkten sei aus städtebaulichen Gründen zwingend erforderlich. Zugleich seien Maßnahmen, z. B. Be- schichtung der Wände, zum Schutz gegen Graffiti notwendig. Es sei zu prüfen, ob Lärm- schutzwände soweit wie möglich aus Gründen des Stadtbildes durch vergleichbare andere Maßnahmen des Lärmschutzes ersetzt werden können. Dies hätte den Vorteil, dass der Blick auf die Bahnstrecke nicht verbaut würde und Bahnreisende die Stadt Chemnitz wahr- nehmen könnten. Die Ansicht architektonisch bedeutsamer Objekte, wie der Südbahnhof, dürfe nicht durch Lärmschutzwände beeinträchtigt werden. Im landschaftspflegerischen Be- gleitplan sei unter Punkt 5.5 ausdrücklich darauf hingewiesen worden, dass architektonisch bedeutsame Bauwerke durch die geplanten Lärmschutzwände in ihrem Erscheinungsbild

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 38 von 52 beeinträchtigt werden.

Mit der Erhaltung des markanten, stadtbildprägenden Bauwerkes und dem dafür notwendi- gen Aufwand gehe die Verpflichtung einher, das Ingenieurdenkmal im Stadtraum so zu ver- ankern, dass die besondere Qualität des Chemnitzer Viaduktes ausreichend zur Geltung kommt. Ziel sollte es sein, das Umfeld des Viaduktes so zu gestalten, dass für die Bevölke- rung und Besucher der Stadt ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität entsteht.

Wohl wissend, dass das vor allem ein Handlungsfeld der Stadt Chemnitz ist, sollten Pla- nungen der Vorhabensträgerin im Umfeld des Viaduktes die Handlungsfähigkeiten der Stadt in dieser Hinsicht nicht beeinträchtigen.

In diesem Zusammenhang werde hier vor allem auf die im Punkt 10 (Grunderwerb, Flä- chenbedarf) des Erläuterungsberichtes erwähnte Problematik des Flurstückes 1735 hinge- wiesen. Der Viadukt e. V. befürworte ausdrücklich die vorgeschlagene Variante 2 (Umsied- lung des Gewerbes). Eine Renaturierung des genannten Grundstückes sollte einen unver- stellten Blick auf die gesamte Konstruktion des Viaduktes ermöglichen. In Zusammenarbeit mit der Vorhabensträgerin sollte die Stadt Chemnitz hier ein stadt- und landschaftsplaneri- sches Konzept für den gesamten Bereich der Kreuzung Reichsstraße/Annaberger Straße/Beckerstraße erarbeiten. Entsprechende Planungen und Konzepte sollten in den landschaftspflegerischen Begleitplan aufgenommen werden. Eine Zusammenarbeit mit der Stadt Chemnitz sei aus dem landschaftspflegerischen Begleitplan nicht zu erkennen.

Die Anbringung von Nisthilfen für Vögel bzw. von Fledermauskästen im Bereich der Stütz- wände werde aus Gründen des Natur- und Artenschutzes ausdrücklich begrüßt. Die Not- wendigkeit von Maßnahmen zum Vogeleinflugschutz, um eine Beeinträchtigung des Korro- sionsschutzes durch Vogelkot zu verhindern, werde anerkannt. Zugleich werde aber darauf hingewiesen, dass ein Vogeleinflugschutz unter dem Viadukt die Sichtbarkeit der denkmal- geschützten Konstruktion negativ beeinträchtigen wird. Es werde deshalb gefordert, diese Maßnahme auf ein Minimum zu begrenzen. Da die genaue Ausführung des Vogeleinflug- schutzes noch nicht angegeben ist, sollten diese Maßnahmen in enger Abstimmung mit den Denkmalämtern geplant werden.

Entscheidung: Die Wände des Personentunnels erhalten eine neue keramische Wand- verkleidung mit Graffitischutz, die mit dem Denkmalamt bemustert wird (vgl. Punkt A.5.15).

Nach Auskunft der Vorhabensträgerin würden auf dem Viadukt Einzelmaste aus Stahl für die Oberleitungsanlage zum Einsatz kommen. Die Lage der Maste hänge zwingend von statischen Gesichtspunkten (ausgehend vom Viadukt) und den Regularien für Oberlei- tungsanlagen ab. Die Vorhabensträgerin habe bei der Wahl der Standorte auch optische Gesichtspunkte nicht außer Acht gelassen.

Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, für die neuen Geländerpfosten und den Vogeleinflug- schutz eine Bemusterung mit dem Denkmalbehörde durchzuführen (vgl. Punkt A.5.1.15).

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 39 von 52 Nach Auskunft der Vorhabensträgerin fänden parallele Abstimmungen mit der Stadt Chem- nitz zu den Grundstücksfragen statt, wobei auch dort die Variante 2 favorisiert wird. Mit Schreiben vom 15.10.2020 hat die Stadt Chemnitz dem Gewerbebetrieb zwei Flächen in unmittelbarer Nähe angeboten.

Die diesbezüglichen Einwendungen haben sich damit erledigt.

Die weitern Einwendungen werden zurückgewiesen, da sie Themen der ursprünglichen Planfeststellung betreffen, die nicht Gegenstand der vorliegenden Planänderung sind. Die Aussagen zum Lärmschutz betreffend ist darauf hinzuweisen, dass der Gesetzgeber für die Anordnung aktiver und passiver Schallschutzmaßnahmen eine klare Prüf- und Anspruchs- reihenfolge definiert hat. Ein Verzicht auf aktive Maßnahmen zugunsten passiver Maßnah- men aus Gründen des Denkmalschutzes - was seitens der Einwenderin wahrscheinlich in dieser Form auch nicht gewollt ist - ist hier grundsätzlich nicht vorgesehen.

Ein stadt- und landschaftsplanerisches Konzept der Stadt Chemnitz für das Umfeld des Viaduktes ist ebenfalls nicht Bestandteil des Planänderungsverfahrens, sondern ist in ei- nem städtischen Verfahren zu betrachten. Eine Einarbeitung in den landschaftspflegeri- schen Begleitplan der Vorhabensträgerin ist nicht möglich. Über die Festlegungen im plan- festgestellten landschaftspflegerischen Begleitplan hinaus, besteht keine Notwendigkeit zur Umsetzung weiterer Maßnahmen.

A.5.2 Einwendungen der Betroffenen

A.5.2.1 Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH Clausstraße 10/12, 09126 Chemnitz Schreiben vom 24.08.2020

Zeitweise Nutzung von Flächen

Aus dem Grunderwerbsverzeichnis und Grunderwerbsplan und dem Baustelleneinrich- tungs- und Baustraßenplan zur 2. Planänderung sei - verglichen mit dem ursprünglichen Planfeststellungsbeschluss vom 01.06.2018 - eine Ausweitung der zeitweisen Nutzung von Flächen der Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH (GGG) erkennbar.

Auf der Grünfläche zwischen den Gebäuden Karl-Immermann-Straße 45 - 51 und Karl- Immermann-Straße 34 - 40 und dem Bahndamm soll eine Zufahrt zum Gleis eingeordnet werden. Dabei sei ein Höhenunterschied von 10 m über Geländeoberkante zu überwinden. Durch das Planungsbüro sei der GGG bereits am 24.03.2020 ein Vorabzug der Entwurfs- planung zur Kenntnis gegeben worden, in dem ein Flächenbedarf für die mit "Rampe 6" bezeichnete Zufahrt von ca. 2.603 m² angegeben wird.

In diesem Vorabzug seien die Bestandsbäume eingezeichnet, die - bis auf drei zur Fällung vorgesehene Bäume - erhalten bleiben sollen. Um eine Befahrbarkeit der Rampe mit Bau- fahrzeugen herzustellen, seien jedoch Baumschnittmaßnahmen unerlässlich. Auf Grund des zu überwindenden Höhenunterschiedes würden diese Baumschnittmaßnahmen im Kronenbereich dazu führen, dass den Bestandsbäumen die halbe Baumkrone entfernt wird

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 40 von 52 bzw. - bei geneigt stehenden Bäumen - der gesamte Kronenbereich fällt und im Einzelfall ein nahezu unbelaubter Baumstamm auf dem Grundstück verbleibt.

Diese Baumschnittmaßnahmen, die im Zuge der Errichtung der Zufahrt (Rampe 6) und zum Betreiben der Zufahrt notwendig sind, würden dazu führen, dass wertvolles Bestandsgrün, welches bereits einen natürlichen Sicht-, Lärm- und Schallschutz zur Bahnanlage gewähr- leistet, beseitigt bzw. erheblich beeinträchtigt wird. Ersatzpflanzungen würden Jahrzehnte benötigen, um die gleiche Wirkung wie die Bestandsbäume zu entfalten.

Diese Einwendungen habe die GGG bereits in einem Ortstermin vorgetragen und mit Schreiben vom 26.05.2020 gegenüber der DB Netz AG bekanntgegeben. Seitens der GGG sei insbesondere um Prüfung gebeten worden, ob ein Verschieben der Rampe 6 in östliche Richtung möglich ist. Damit wäre die Fällung von nur vier Bäumen notwendig und wertvoller Baumbestand würde erhalten. Eine Antwort dazu stehe bis heute aus.

Es werde daher angeregt, der Vorhabensträgerin im Planfeststellungsbeschluss aufzuge- ben, die Zufahrt zum Gleis so weit in östliche Richtung zu verschieben, dass der Anfangs- punkt der Zufahrt unmittelbar am Abzweig zur Reichsstraße auf der asphaltierten Stellplatz- fläche der Görresstraße liegt.

Mit der Errichtung und dem Benutzen der Zufahrt (Rampe 6) sowie den Arbeiten am Gleis (u. a. Einbringen von Bohrpfählen als Fundament für die Schallschutzwand entlang des Gleises) seien Einflüsse auf die Bausubstanz der angrenzenden Gebäude der GGG nicht auszuschließen. Um eine Basis für etwaige Schadenersatzansprüche zu haben, werde das Erstellen eines Beweissicherungsgutachtens für die Wohngebäude Karl-Immermann- Straße 45 - 51 und Karl-Immermann-Straße 34 - 40 für zwingend notwendig gehalten. Darin sollte der Zustand der Innenräume ebenso dokumentiert werden, wie der Zustand der Au- ßenfassade, insbesondere des Anstrichs.

Es werde daher angeregt, der Vorhabensträgerin im Planfeststellungsbeschluss aufzuge- ben, vor Beginn der Errichtung der Zufahrt (Rampe 6) ein Beweissicherungsgutachten für die Gebäude Karl-Immermann-Straße 45 - 51 und Karl-Immermann-Straße 34 - 40 erstellen zu lassen, in dem der Zustand der Innenräume sowie der Außenfassade einschließlich des Anstrichs dokumentiert sind. Dieses Beweissicherungsgutachten sei der GGG vor Baube- ginn zu übergeben.

Entscheidung: Es handelt sich bei der "Reichsstraße" offensichtlich um einen Schreibfeh- ler, die Görresstraße zweigt von der Reichenhainer Straße ab. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, die Rampe 6 in östliche Richtung zu verschieben, jedoch nicht komplett auf die asphaltierten Stellplätze der Görresstraße, da sonst das Widerlager der Eisenbahnüberfüh- rung über die Reichenhainer Straße nicht mehr errichtet werden kann. Die Verschiebung erfolgte so, dass lediglich ein Minimum an Baumfällungen auf dem Gelände der Stadt Chemnitz und Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH erforderlich wird. Der Flächenbedarf verringert sich auf 970 m² und ist in folgendem Lageplan dargestellt.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 41 von 52

Mit Schreiben vom 20.11.2020 hat sich die Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesell- schaft mbH mit dieser Entscheidung grundsätzlich einverstanden erklärt. Der Vorhabens- trägerin wurde aufgegeben, im Baustelleneinrichtungsplan (Planunterlage 9.3 a) die geän- derte Lage der Rampe 6 einzutragen (vgl. Punkt A.4).

Durch die Verschiebung der Rampe in Richtung Reichenhainer Straße wird lediglich eine Beweissicherung der Gebäude Karl-Immermann-Straße 45 - 51 erforderlich. Die Vorhaben- trägerin hat zugesagt, dass mit der Beweissicherung der Außenfassade eine Rissaufnahme und eine Zustandserfassung der Farbigkeit des Anstrichs erfolgen wird.

Der Vorhabenträgerin wurde aufgegeben, an den Gebäuden Karl-Immermann-Straße 45 - 51 auch eine Beweissicherung der Innenräume vorzunehmen, zu dem Termin der Beweis- sicherung die Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH als Grundstücksei- gentümer rechtzeitig einzuladen und das Beweissicherungsgutachten vor Baubeginn der Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH zu übergeben (vgl. Punkt A.4).

Baulärm

Für die Instandsetzung und Ertüchtigung des Chemnitzer Viadukts sei gemäß Erläuterungs-

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 42 von 52 bericht das komplette Ersetzen des Korrosionsschutzes notwendig. Dafür sei die Entfer- nung der Altbeschichtung Voraussetzung. Es sei vorgesehen, die damit verbundenen Strahlarbeiten voraussichtlich im Zweischichtbetrieb durchzuführen. Es würden Bauleistun- gen auch in den Nacht- und Wochenendstunden ausgeführt werden.

Von den Strahlarbeiten gehe bekanntermaßen eine erhebliche Lärm- und Staubbelastung aus, für die es keine wirksamen Schutzmaßnahmen gibt. Die Arbeiten würden in unmittel- barer Nachbarschaft zu Wohngebäuden stattfinden. Die Fenster der Schlaf- und Kinder- zimmer würden in Richtung Bahngleis zeigen, so dass mit erheblichen Beeinträchtigungen der Wohn- und Lebensqualität zu rechnen ist, wenn diese Arbeiten nicht nur am Tag, son- dern auch in der Nacht und an Wochenenden ausgeführt werden.

Es werde daher angeregt, der Vorhabensträgerin im Planfeststellungsbeschluss aufzuge- ben, sowohl die Strahlarbeiten zur Beseitigung der Altbeschichtung als auch die weiterfüh- renden Bauarbeiten ausschließlich in die Tagzeiten zu legen und Nacht- und Wochenend- stunden zu vermeiden.

Aufgrund der Nähe des Bahngleises zu den Wohngebäuden der GGG sei mit Mietminde- rungen zu rechnen, die der GGG als Vermieterin zugehen werden. Ebenso sei die GGG regelmäßig Ansprechpartner, wenn die Mietsache - beispielsweise durch übermäßige Ver- schmutzung der Balkonanlage - beeinträchtigt ist. In einem Schreiben an die DB Netz AG vom 26.05.2020 habe die GGG diesbezüglich bereits gefordert, dass seitens der DB Netz AG ein Ansprechpartner vor Ort benannt wird, an den die Mieter bei eingehenden Be- schwerden oder Fragen verwiesen werden können. Mit diesem Ansprechpartner sollten dann Ansprüche der Mieter auf Entschädigung, z. B. wegen übermäßiger Verschmutzung, direkt geregelt werden. Darüber hinaus sollte die DB Netz AG Mietausfälle in Folge von Mietminderungen wegen Baulärms oder übermäßiger Verschmutzung der GGG erstatten.

Es werde daher angeregt, der Vorhabensträgerin im Planfeststellungsbeschluss aufzuge- ben, für die Wohnbestände der GGG einen Ansprechpartner vor Ort mit den entsprechen- den Kontaktdaten bekanntzugeben, damit die beschwerdeführenden Mieter sich unmittel- bar an diesen Ansprechpartner wenden können. Darüber hinaus sollten Geldmittel einge- plant werden, um den beschwerdeführenden Mietern - beispielsweise wegen übermäßiger Verschmutzung - eine Entschädigung zahlen zu können und der GGG bei nachgewiesenen Mietausfällen wegen Minderung auf Grund des Baulärms diesen Mietausfall zu erstatten.

Die im Baustelleneinrichtungs- und Baustraßenplan zur 2. Planänderung aufgeführte Rampe soll unmittelbar vor den Gebäuden Karl-Immermann-Straße 45 - 51 und Karl-Im- mermann-Straße 34 - 40 errichtet werden. Diese Wohngebäude seien vor reichlich drei Jahren umfassend saniert worden. Die Balkone hätten eine Südausrichtung und lägen da- mit an der Bahnseite.

Vor diesem Hintergrund sei - neben dem Baulärm am Gleis - auch eine Lärmausbreitung

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 43 von 52 durch Nutzung der Zufahrt (Rampe 6) zu erwarten. Entlang der asphaltierten Baustellenzu- fahrt lasse das Anbringen einer Schutzvorrichtung (beispielsweise ein Schutzzaun mit einer Höhe von etwa 3 m) einen gewissen Schutz erwarten.

Es werde daher angeregt, der Vorhabensträgerin im Planfeststellungsbeschluss aufzuge- ben, vor Inbetriebnahme der Zufahrt (Rampe 6) unmittelbar neben der asphaltierten, an- steigenden Fahrbahn eine Schutzvorrichtung anzubringen.

Darüber hinaus sei zu erwarten, dass die Staubentwicklung bereits beim Errichten, insbe- sondere beim Aufschütten der Zufahrt, erheblich ist. Auch während der Nutzung der Rampe 6 als Zufahrt zum Gleis sei - insbesondere bei trockener Witterung - mit einer erhöhten Staubbelastung zu rechnen. Hier seien zum Schutz der angrenzenden Wohngebäude und Mieter geeignete Maßnahmen zu treffen.

Es werde daher angeregt, der Vorhabensträgerin im Planfeststellungsbeschluss aufzuge- ben, bei Errichtung der Zufahrt (Rampe 6) mit einer Berieselung zu arbeiten und eine re- gelmäßige, kurz getaktete Reinigung während der Benutzung der Zufahrt durchzuführen, um eine Staubausbreitung zu mindern.

Entscheidung: Bezüglich des Baulärms gelten die Auflagen zum Immissionsschutz aus dem ursprünglichen Planfeststellungsbeschluss vom 01.06.2018. Dort sind auch die Grund- lagen für einen Entschädigungsanspruch geregelt. Der Vorhabensträgerin wurde aufgege- ben, bei den Strahlarbeiten am Chemnitzer Viadukt geeignete Maßnahmen zur Minderung der Geräusche zu treffen, um die zu erwartende Lärmbelastung auf ein Minimum zu redu- zieren, sowie Vorkehrungen zu treffen, um eine Verunreinigung der anliegenden Gebäude auf ein Minimum zu reduzieren (vgl. Punkt A.4).

Nach Auskunft der Vorhabensträgerin sei ein Ansprechpartner in Form des Informations- zentrums vor Ort und auf der projektspezifischen Webseite erreichbar.

Durch das Vorverlegen der Rampe wird parallel zu den Gebäuden der Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH nahezu keine Baustraße zur Rampe und keine Rampe erforderlich. Die Lärm- und Staubausbreitung an der Rampe wird bereits durch die Deckschicht aus Asphalt gemindert. Über diese Rampe werden nur Anlieferungen und Transporte aus dem und für den Bereich zwischen der Eisenbahnüberführung über die Rei- chenhainer Straße und dem Viadukt stattfinden. Verursacht durch die maximal mögliche Rampenneigung wird die Geschwindigkeit der Baufahrzeuge auf ein Minimum reduziert. Durch diese Maßnahmen ist eine Schutzvorrichtung nicht erforderlich.

Die Rampe erhält eine Deckschicht aus Asphalt, wodurch auch die Staubentwicklung deut- lich reduziert wird. Die Vorhabensträgerin hat zugesagt, bei Bedarf eine Reinigung mittels Kehrmaschine sowie Staubbindung mit Wasserwagen durchzuführen. Die Arbeiten zum Aufschütten der Rampe sind nur kurzfristiger Natur und die dafür erforderlichen Erdbauma- terialien werden erdfeucht eingebaut, sodass eine übermäßige Staubbelastung bei der Er-

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 44 von 52 richtung der Rampe nicht zu erwarten ist. Eine Berieselungsanlage ist deshalb nicht erfor- derlich.

Mit Schreiben vom 20.11.2020 hat sich die Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesell- schaft mbH mit diesen Entscheidungen grundsätzlich einverstanden erklärt.

Verkehrslärm

Zusätzlich zu den bereits planfestgestellten Gebäuden mit Anspruch auf passive Schall- schutzmaßnahmen seien im Schall- und Erschütterungsgutachten zur 2. Planänderung nunmehr auch die Gebäude Apollostraße 4, 5, 6 und 11 aufgeführt. Im Gebäude Apollos- traße 5 werde in Anlage 3.5 auf Seite 46 ein verbleibender Anspruch auf Lärmschutz dem Grunde nach für den Nachtschall für das 1. bis 3. Obergeschoss festgestellt. Das 4. Ober- geschoss, das mit zwei Wohnungen ausgebaute Dachgeschoss, weist diesen Anspruch nicht aus.

In beiden Wohnungen befänden sich schutzwürdige Räume (Schlafzimmer) in Richtung Bahngleis.

Es werde deshalb angeregt, der Vorhabensträgerin im Planfeststellungsbeschluss aufzu- geben, auch für das 4. Obergeschoss der Apollostraße 5 einen Anspruch auf passive Schallschutzmaßnahmen festzustellen und den entsprechenden Schallschutz herzustellen.

Entscheidung: Im schalltechnischen Gutachten wurde die Berechnung auch für das ge- nannte 4. Obergeschoss des Wohngebäudes der Apollostraße 5 durchgeführt. Im Gegen- satz zu den darunterliegenden Etagen wird aber hier keine durch das Bauvorhaben verur- sachte Lärmsteigerung ausgewiesen. Damit sind die gesetzlich in der 16. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (16. BlmSchV) definierten An- spruchsvoraussetzungen auf Lärmschutz (unabhängig von der bestätigten Wohnnutzung) nicht erfüllt. Passiver Lärmschutz kann deshalb nicht gewährt werden.

Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass durch die geplante Lärmschutzwand eine deutliche Geräuschminderung im Betriebszustand erreicht wird, die bei einem üblichem Gebäudebe- stand mit Isolierglasfenstern eine Verbesserung der Schalldämmung der Fenster in der Re- gel nicht notwendig macht. Es verbleibt aber für die anspruchsberechtigten Immissionsorte der Einbau von fensterunabhängigen Lüftungselementen in Schlafräumen.

Mit Schreiben vom 20.11.2020 hat sich die Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesell- schaft mbH mit dieser Entscheidung grundsätzlich einverstanden erklärt.

A.6 Gebühr und Auslagen

Die Gebühr und die Auslagen des Verfahrens trägt die Vorhabensträgerin. Die Höhe der Gebühr und der Auslagen wird in einem gesonderten Bescheid festgesetzt.

A.7 Sofortige Vollziehung

Der Planfeststellungsbeschluss ist kraft Gesetzes sofort vollziehbar.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 45 von 52 B BEGRÜNDUNG

B.1 Sachverhalt

B.1.1 Gegenstand der Planänderung

Mit Planfeststellungsbeschluss vom 01.06.2018, Az. 521ppw/015-2015#065, hat das Ei- senbahn-Bundesamt, die Planfeststellung für das Vorhaben "Ausbaustrecke Karlsruhe - Stuttgart - Nürnberg - Leipzig/Dresden, Bauabschnitt Chemnitz Hbf (a) - Chemnitz-Kappel (a)", km 80,5 - km 83,3 der Strecke 6258 Dresden Hbf - Abzweig Werdau Bogendreieck, erteilt.

Gegenstand der ursprünglichen Planfeststellung war der Ausbau und die Ertüchtigung der Strecke Dresden Hbf - Abzweig Werdau Bogendreieck im Stadtgebiet von Chemnitz zwi- schen Chemnitz Hauptbahnhof und Chemnitz-Kappel einschließlich der Eisenbahnüberfüh- rungen Augustusburger Straße, Bernsdorfer Straße, Reichenhainer Straße und Stollberger Straße sowie die Eisenbahnüberführung Augustusburger Straße an der Strecke Chemnitz Hbf - Aue. Die Instandsetzung bzw. der Ersatz mehrerer Stützwände entlang der Strecke, der Rückbau der Eisenbahnüberführung über die Reichsstraße und der Neubau der Bahn- steiganlagen der Haltepunkte Chemnitz-Süd und Chemnitz-Mitte waren ebenfalls Gegen- stand der Planung. In den Gemarkungen Kirchberg und Erlbach waren landschaftspflege- rische Ersatzmaßnahmen vorgesehen. Der geplante Abriss des Chemnitztalviaduktes wurde aus denkmalschutzrechtlichen Gründen abgelehnt. Der Vorhabenträgerin wurde auf- gegeben, für den Chemnitzer Viadukt eine Planänderung zu erarbeiten.

Mit Bescheid vom 27.09.2019, Geschäftszeichen: 52119-521ppw/019-2019#048, wurde die 1. Planänderung zur Eisenbahnüberführung am km 82,760 über die Stollberger Straße genehmigt.

Gegenstand der vorliegenden 2. Planänderung ist die denkmalgerechte Ertüchtigung der Eisenbahnüberführung Chemnitzer Viadukt.

Für weitere Einzelheiten wird auf die geänderten Planunterlagen verwiesen.

Bauliche Veränderungen an Betriebsanlagen der Eisenbahnen des Bundes, die über den beschriebenen Umfang hinausgehen, bedürfen wiederum einer planungsrechtlichen Zulas- sungsentscheidung.

B.1.2 Durchführung des Planänderungsverfahrens

Die DB Netz AG (Vorhabensträgerin) hat mit Schreiben vom 30.12.2019, Az. I.NG-SO-S(1), die Planänderung nach § 18d Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG) in Verbindung mit § 76 Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) beantragt. Der Antrag ist am 07.01.2020 beim Ei- senbahn-Bundesamt eingegangen. Mit Schreiben vom 13.01.2020 wurde die Vorhabens- trägerin um Überarbeitung der Planunterlagen gebeten. Die Unterlagen wurden mit Schrei- ben vom 30.01. und 28.02.2020 wieder vorgelegt. Mit Schreiben vom 04.03.2020 hat das

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 46 von 52 Eisenbahn-Bundesamt die Landesdirektion Sachsen um Durchführung des Anhörungsver- fahrens gebeten. Mit verfahrensleitender Verfügung vom 16.03.2020 hat das Eisenbahn- Bundesamt festgestellt, dass für das gegenständliche Vorhaben keine Verpflichtung auf Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung besteht.

Die Landesdirektion Sachsen hat die folgenden Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange um Stellungnahme gebeten:

Bundesnetzagentur Chemnitzer Verkehrs-AG Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH DB Energie GmbH Deutsche Bahn AG, DB Immobilien Region Südost Deutsche Telekom Technik GmbH eins energie in sachsen GmbH & Co.KG Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz Handwerkskammer Chemnitz Industrie- und Handelskammer Chemnitz Industrieverein Sachsen 1828 e. V. Landesamt für Denkmalpflege Sachsen Landesdirektion Sachsen, Referate 34 C, 44 C, 55 C Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH Planungsverband Region Chemnitz Polizeidirektion Chemnitz Rettungszweckverband Chemnitz-Erzgebirge Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Stadt Chemnitz Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH Viadukt e. V.

Folgende Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange haben eine Stellungnahme abgegeben:

Bundesnetzagentur Chemnitzer Verkehrs-AG Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH DB Energie GmbH Deutsche Bahn AG, DB Immobilien Region Südost Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz Handwerkskammer Chemnitz Industrie- und Handelskammer Chemnitz inetz GmbH für eins energie in sachsen GmbH & Co.KG

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 47 von 52 Landesdirektion Sachsen, Referate 34 C, 44 C und 55 C Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH, Netzregion Südsachsen Planungsverband Region Chemnitz Polizeidirektion Chemnitz Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Referat 21 Stadt Chemnitz Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH Viadukt e. V.

Die geänderten Planunterlagen haben in der Stadtverwaltung Chemnitz vom 13.07.2020 bis 12.08.2020 öffentlich zu jedermanns Einsicht während der Dienststunden ausgelegen. Zeit und Ort der Auslegung wurden in der Stadt Chemnitz durch Veröffentlichung im Amts- blatt Nr. 27 vom 03.07.2020 ortsüblich bekannt gemacht. Ende der Einwendungsfrist war der 26.08.2020.

Folgende anerkannte Naturschutzverbände wurden über die Auslegung informiert, haben aber keine Stellungnahme zum Vorhaben abgegeben:

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Sachsen e. V. Grüne Liga Sachsen e. V., Landesgeschäftsstelle Landesjagdverband Sachsen e. V. Landesverband Sächsischer Angler e. V. Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V. Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Sachsen e. V. Naturschutzverband Sachsen e. V. Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Sachsen e. V.

Die Landesdirektion Sachsen hat die zu den Planunterlagen abgegebenen Einwendungen und Stellungnahmen ausgewertet und angesichts der bestehenden Einwendungslage auf einen Erörterungstermin gemäß § 18d Satz 1 AEG verzichtet. Den Beteiligten wurden mit Schreiben vom 09.11.2020 die Erwiderung der Vorhabensträgerin übersandt und die Mög- lichkeit eingeräumt, bis zum 20.11.2020 nochmals Stellung zu nehmen.

Mit Datum vom 16.12.2020 hat die Landesdirektion Sachsen eine abschließende Stellung- nahme gemäß § 73 Abs. 9 VwVfG gefertigt und kommt zu folgendem Ergebnis.

Die im Anhörungsverfahren vorgetragenen Bedenken gegen die Baumaßnahme konnten grundsätzlich ausgeräumt werden, wobei folgende Punkte den Schwerpunkt des Verfah- rens bildeten:

Die erforderliche Koordinierung der im Baubereich stattfindenden Baumaßnahmen unter- schiedlichster Vorhabenträger. Diese bedürfen vor der bereits bei Erstellung der Ausfüh- rungsplanung, aber auch während der Baudurchführung einer engen Abstimmung - die ak-

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 48 von 52 tuell bereits angelaufen ist. Hier sollte im Planfeststellungsbeschluss auf eine enge Abstim- mung und Beachtung der Forderungen der Vorhaben- bzw. Medienträger gefordert werden.

Die mit der (Vorzugs-)Variante 2 erforderliche Umsiedlung eines vorhandenen Gewerbebe- triebes unmittelbar unterhalb des Chemnitzer Viaduktes. Hierzu gab es während der Durch- führung des Anhörungsverfahrens intensive Abstimmungen zwischen der Vorhabenträgerin und der Stadt Chemnitz. Seitens der Stadt Chemnitz wurde vorgetragen, dass man willens und in der Lage sei, die Umsiedlung des Unternehmens zu unterstützen und hierfür auch über mehrere geeignete Grundstücke verfüge. Die Vorlage des Einvernehmens des be- troffenen Unternehmers wurde in Aussicht gestellt. Nach Auffassung der Anhörungsbe- hörde befindet sich das mit der Umsetzung der Variante 2 verbundene Problem des erheb- lichen Eingriffs in den eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb damit auf einem gu- ten Weg zu einer Lösung, ist jedoch noch nicht gelöst. Da die Beteiligten (Vorhabenträgerin und Stadt Chemnitz) derzeit jedoch davon ausgehen, dass die Lösung dieses Problems unmittelbar bevorstehe, hat die Landesdirektion als Anhörungsbehörde bei Ihren Stellung- nahme die Umsetzung der Variante 2 zugrunde gelegt.

Am 22.12.2020 gingen die abschließende Stellungnahme und der Verwaltungsvorgang der Landesdirektion Sachsen beim Eisenbahn-Bundesamt ein.

B.2 Verfahrensrechtliche Bewertung

B.2.1 Rechtsgrundlage

Rechtsgrundlage für die vorliegende planungsrechtliche Entscheidung ist § 18d AEG in Verbindung mit § 76 VwVfG. Betriebsanlagen der Eisenbahn einschließlich der Bahnstrom- fernleitungen dürfen nur gebaut oder geändert werden, wenn der Plan zuvor festgestellt worden ist. Bei der Planfeststellung sind die von dem Vorhaben berührten öffentlichen und privaten Belange einschließlich der Umweltverträglichkeit im Rahmen der Abwägung zu berücksichtigen.

Die Durchführung des Vorhabens ist noch nicht abgeschlossen. Da nunmehr vor Fertigstel- lung des Vorhabens der Plan geändert werden soll, ist ein Planänderungsverfahren nach § 76 VwVfG erforderlich.

Eine Planänderung im Sinne von § 76 VwVfG liegt vor, wenn das genehmigte, aber noch nicht fertiggestellte Vorhaben zwar hinsichtlich sachlich und räumlich abgrenzbarer Teil- maßnahmen geändert wird, die Identität des Vorhabens jedoch gewahrt bleibt. Die Planän- derung erfasst grundsätzlich auch eine Erweiterung oder Reduzierung des Vorhabens.

§ 76 VwVfG stellt das Planänderungsverfahren als ein reguläres Mittel zur nachträglichen Korrektur der ursprünglichen Planungsentscheidung zur Verfügung. Die Planänderung stellt keinen zweiten, neuen Plan dar, vielmehr bilden der ursprüngliche Plan und die Planänderung zusammen nach der Durchführung des Verfahrens nach § 76 VwVfG nur einen einzigen geänderten Plan.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 49 von 52 Vorliegend wurde gemäß § 76 Abs. 1 VwVfG ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt.

B.2.2 Zuständigkeit

Gemäß § 3 Abs. 1 Satz 1 Ziffer 1 und Abs. 2 Gesetz über die Eisenbahnverkehrsverwaltung des Bundes (BEVVG) ist das Eisenbahn-Bundesamt für den Erlass einer planungsrechtli- chen Entscheidung nach § 18d AEG in Verbindung mit § 76 VwVfG für Betriebsanlagen von Eisenbahnen des Bundes zuständig.

B.3 Umweltverträglichkeit

Für das ursprüngliche Vorhaben war eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Das antragsgegenständliche Verfahren betrifft die Änderung von Betriebsanlagen von Ei- senbahnen gemäß Nummer 14.7 der Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglich- keitsprüfung (UVPG). Daher war eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls gemäß § 9 Abs. 1 UVPG durchzuführen.

Das Vorhaben hat im Wesentlichen die denkmalgerechte Ertüchtigung der Eisenbahnüber- führung Chemnitzer Viadukt zum Gegenstand. Vorliegend handelt es sich um den Umbau und die Ertüchtigung von Ingenieurbauwerken ohne Änderung der Grundfläche und Höhe (Bagatellfall). Die Vorhabensträgerin hat erklärt, dass durch das Vorhaben keine baulichen Änderungen außerhalb des Oberbaus bzw. außerhalb bereits befestigter Flächen vorge- nommen werden, zur Abwicklung der Baumaßnahmen ausschließlich bereits befestigte Flächen bzw. der Oberbau in Anspruch genommen wird, der zur Wahrung der Verkehrssi- cherheit notwendige Rückschnittbereich durch das Vorhaben nicht erweitert wird, Belange des Denkmalschutzes nicht betroffen sind, das Vorhaben außerhalb von Natura 2000-Ge- bieten (FFH- oder Vogelschutzgebieten) stattfindet und nach jetzigem Kenntnisstand keine Anhaltspunkte für Verbotsverletzungen hinsichtlich europäischer Vogelarten bzw. Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie erkennbar sind. Sollten zu einem späteren Zeitpunkt den- noch Anhaltspunkte für unvorhergesehene Verbotsverletzungen erkennbar werden, wer- den in Absprache mit der zuständigen Behörde die erforderlichen Maßnahmen ergriffen.

Mit Schreiben vom 21.02.2020 hat die Stadt Chemnitz bestätigt, dass aus Sicht der Denk- malschutzbehörde für die vorliegende Planänderung keine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist.

Auch aus den vorgelegten Unterlagen (Erläuterungsbericht, Unterlagen zur Regelung was- serwirtschaftlicher Sachverhalte) und zusätzlich folgenden Unterlagen (Lagepläne, Bau- werksverzeichnis, Ingenieurbauwerke und Lärmschutzwände, Haltepunkte und Straßen- verkehrsanlagen, Grunderwerbsverzeichnis und Grunderwerbspläne, Baustelleneinrich- tungsplan und Baustraßen, Kabel- und Leitungslagepläne) ergibt sich nach überschlägiger Prüfung, dass von dem Änderungsvorhaben keine zusätzlichen erheblichen nachteiligen und andere erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen zu erwarten sind, die nach § 25 Abs. 2 UVPG bei der Zulassungsentscheidung des Vorhabens zu berücksichtigen wären.

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 50 von 52 Im Ergebnis der Vorprüfung ist keine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich.

B.4 Planrechtfertigung

Das durch diesen Bescheid geänderte Vorhaben genügt dem Gebot der Planrechtfertigung. Es entspricht den Zielsetzungen der eisenbahnrechtlichen Vorschriften und wird durch ei- nen konkreten Bedarf getragen. Die dem Ausgangsbescheid zu Grunde liegenden Zielset- zungen werden durch die Änderungen nicht berührt. Die mit diesem Bescheid zugelassene Änderung, die denkmalgerechte Ertüchtigung der Eisenbahnüberführung Chemnitzer Via- dukt betreffend, schränkt weder dessen Funktion noch dessen Kapazität ein und stellt keine tatsächlichen Hindernisse für die Verwirklichung des Gesamtprojektes dar. Die Planände- rung ist damit "vernünftigerweise geboten" im Sinne des Fachplanungsrechts.

B.5 Gesamtabwägung

Die Ausbaustrecke ist ein Vorhaben des vordringlichen Bedarfs im Bundesverkehrswege- plan und Bestandteil des Bedarfsplans zum Schienenwegeausbaugesetz. Das öffentliche Interesse am Ausbau des Schienenweges ist damit gegeben.

Die Anhörungsbehörde hat durch Ermittlung und im Rahmen der Anhörung der Träger öf- fentlicher Belange und der Betroffenen die entscheidungserheblichen Belange zusammen- getragen und mit den öffentlichen Interessen an der Planung abgewogen. Die Anhörung hat ergeben, dass keine durchgreifenden Bedenken gegen das Vorhaben bestehen, wenn die Vorhabensträgerin ihre Zusagen einhält.

Die vorgebrachten Hinweise, Anregungen und Bedenken der beteiligten Träger öffentlicher Belange und sonstiger Stellen sowie von Betroffenen wurden ausgewertet, geprüft, abge- wogen und es wurde darüber entschieden. Der Umfang des Vorhabens ist so begrenzt, dass die Betroffenheit öffentlicher und privater Belange auf ein Mindestmaß zur Erreichung der mit der Planung verfolgten Ziele reduziert wurde. Die Abwägung der widerstreitenden Interessen ergibt, dass die mit der Planung verbundenen Vorteile gegenüber den mit ihr verbundenen Nachteilen überwiegen.

Das Vorhaben wird keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen haben. Nach den Bestimmungen der 16. BlmSchV sind Lärmschutzmaßnahmen erforderlich.

B.6 Entscheidung über die Gebühr und die Auslagen

Die Entscheidung über die Gebühr und die Auslagen für diese individuell zurechenbare öffentliche Leistung des Eisenbahn-Bundesamtes beruht auf § 3 Abs. 4 Satz 1 BEVVG in Verbindung mit der Verordnung über die Gebühren und Auslagen für Amtshandlungen der Eisenbahnverkehrsverwaltung des Bundes (BEGebV).

B.7 Begründung der sofortigen Vollziehbarkeit

Die Ausbaustrecke Karlsruhe - Stuttgart - Nürnberg - Leipzig/Dresden ist im Bedarfsplan für die Bundesschienenwege (Anlage zu § 1 Gesetz über den Ausbau der Schienenwege

521ppw/020-2020#001 30.12.20 Seite 51 von 52 des Bundes (BSWAG)) unter Punkt 1 (Vordringlicher Bedarf) im Abschnitt a (Laufende und fest disponierte Vorhaben) als laufende Nummer 13 eingestellt. Damit ist für die Ausbau- strecke Karlsruhe - Stuttgart - Nürnberg - Leipzig/Dresden vordringlicher Bedarf festgestellt. Dieser Planfeststellungsbeschluss ist daher gemäß § 18 e Abs. 2 Satz 1 AEG sofort voll- ziehbar.

C RECHTSBEHELFSBELEHRUNG

Gegen den vorstehenden Planfeststellungsbeschluss kann innerhalb eines Monats nach Zustellung Klage beim Sächsischen Oberverwaltungsgericht, Ortenburg 9, 02625 Bautzen, erhoben werden. Der Kläger hat innerhalb einer Frist von zehn Wochen ab Klageerhebung die zur Begründung seiner Klage dienenden Tatsachen und Beweismittel anzugeben.

Die Anfechtungsklage gegen den vorstehenden Planfeststellungsbeschluss hat gemäß § 18 e Abs. 2 Satz 1 AEG keine aufschiebende Wirkung. Der Antrag auf Anordnung der auf- schiebenden Wirkung der Anfechtungsklage gegen den vorstehenden Planfeststellungsbe- schluss nach § 80 Abs. 5 Satz 1 Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) kann nur innerhalb eines Monats nach der Zustellung dieses Planfeststellungsbeschlusses beim Sächsischen Oberverwaltungsgericht, Ortenburg 9, 02625 Bautzen, gestellt und begründet werden.

Treten später Tatsachen ein, die die Anordnung der aufschiebenden Wirkung rechtfertigen, so kann der durch den Planfeststellungsbeschluss Beschwerte einen hierauf gestützten Antrag nach § 80 Abs. 5 Satz 1 VwGO innerhalb einer Frist von einem Monat stellen und begründen. Die Frist beginnt mit dem Zeitpunkt, in dem der Beschwerte von den Tatsachen Kenntnis erlangt.

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