KUnstlerische Beziehungen zwischen und Berlin im ZeitaIter des KIassizismus Zum Briefwechsel mschen Johann Conrad Bromeis und Christian Daniel Rauch

Rolf Bidlingmaier

In der Epocbe der Restauration zeicbnet sich eine verstarkte Bautatigkeit in der hofiscben Baukunst ab, die die 1803/06 und 1815 geschafTenen politischen Zustande widerspiegelt und akzentuiert '. Besonders deutlich wird dies am sy­ stematischen Ausbau der Residenzstadte im klassizistiscben Stil, der bereits in der napoleoniscben Ata begann und meist mit dem Namen eines federfUhren­ den Architekten eng verbunden ist: So Karlsruhe mit Friedricb Weinbrenner, Miinchen mit Leo von Klenze, Darmstadt mit Georg Moller, Stuttgart mit Nikolaus Friedrich Thouret, Wiesbaden mit Christian Zais, Berlin mit und Hannover mit Georg Ludwig Friedrich Laves. Die Neugestaltung, der Umbau der Residenzstadt sollte mit dazu beitragen, den neugeschafTenen, konfessionell, politisch und kulturell beterogenen Staaten einen Mittelpunkt, ein Zentrum zu geben und das Zusammengehorigkeitsge­ fUhl zu starken; neben den friihkonstitutionellen Verfassungen und Verwal­ tungsreformen dienten Arcbitektur und Stadtebau hier als Mittel, ein neues Staatsbewu6tsein zu forcieren. In Hessen-Kassel, das 1803 zum Kurftirstentum erboben word en war und nacb voriibergehender Eingliederung in das Konigreich Westfalen 1813 wieder seine Selbstandigkeit erlangt hatte, lagen die Verhaltnisse etwas anders', da sich zum einen die Gebietserweiterungen mit Teilen des Erzstifts Mainz und des Fiirstbistums Fulda in engen Grenzen hielten und zum anderen die Ent­ wicklung der Residenzstadt Kassel zu einer gr06ziigigen, modernen Stadt be­ reits im 18. Jahrhundert mit der Anlage von Karlsaue und Oberneustadt, Friedrichsplatz und Konigsplatz vorweggenommen wurde '. In den Jahren nach den Befreiungskriegen lebte die Scbl06bautatigkeit in Deutschland allenthalben wieder auf, eine sichtbare Manifestation des neuen Selbstbewu6tseins und des Machtanspruchs der nun de facto ganz souveriin gewordenen Fursten '. In Kassel ergab sich ein ein solcher Bedarf durch den Brand des alten Landgrafenschlosses in einer Novembernacbt 1811. KurfUrst Wilhelm I. lie6 bald nach seiner Riickkehr 1813 einen riesigen Neubau, die Chattenburg, nach Planen von Oberbaudirektor Heinrich Cbristoph Jussow ') beginnen, der beim Tode des Kurftirsten 1821 lediglich bis auf Erdgesch06- hohe gedieben war. Der Nacbfolger, Kurftirst Wilhelm H., stellte den Bau bei seine m Regierungsantritt sofort ein, teils sicher aus dem Gegensatz Zll seine m Vater heraus, teils weil er wohl die Unmoglichkeit der Finanzierung des Pro­ jekts neben seinen eigenen Planen erkannte und sich die Stande vom Leib ha/­ ten wollte ' . Kurftirst Wilbelm H. (1777-1847)' war ein gutmiitiger, dabei aber oftjahzor­ niger und zur Willkiir neigender Furst, der unter dem Einflu6 seiner Matresse

!O5 Emilie OrtIopp, Griitin von Reichenbach stand. Al s Personlichkeit ungleich schwacher als sein Vater, mit der Familie zerstritten UDd zur Verschwendung neigend, setzte er in Kassel das spiitabsolutistische, antikonstitutionelle Regi­ ment seines Vaters fort, doch war seine zehnj ii hrige Regierungszeit 1821- 1831 eine Periode der Stagnation und MiBwirtschaft im politischen, wirtschaftIi­ chen und tinanziell en Sektor, die nur an drei Stell en positive Spuren aufzuwei­ sen hatte: Zum einen war der Kurftirst der Initiator der Verwaltungsreform von 1821, die in ihren Grundziigen Bestand hatte bis zur preuBischen Annek­ ti on 1866 ; zum anderen leitete di e Berufung von Louis Spohr zum HofK apell­ meister eine Bliitezeit des Kasseler Hoftheaters ein, und zum dritten entfaltete der Kurftirst durch seine Bauleidenschaft die umfa ngreichste hoti sche Bautii­ tigkeit, di e Hessen-Kassel im 19. Jahrhundert erl ebte. Als Hauptwerk di eser Epoche muB das Residenzpalais in Kassel angesehen werden, dessen Ausbau der Kurftirst seit seinem Regierungsantritt 1821 mit al­ Ien Mitteln betrieb. Das 1767-1771 von Simon Loui s du Ry erbaute und 1772 vo n den hessischen Landstiinden erworbene WeiBe Palais am Friedrichsplatz ilberli eBen di ese oach der Wiederherstellung des Kurstaates dem Kurprinzen als Logis, der es 1815- 1819 durch seinen Architekten Johann Conrad Bromeis dem Zeitgeschmack entsprechend im Empirestil vo llig neu ausstatten li eB. Pa­ rall el dazu fertigte er Entwiirfe zur Erweiterung des Palais durch einen Saalan­ bau und Stallgebii ude, di e 1816-1821 verwirklicht wurden. Da Kurftirst Wil­ helm n. bei Regierungsantritt das WeiBe Palais zur stiindigen Residenz ma­ chen wollte, geniigten di ese Anbauten nicht mehr : 1821-1830 entstand wieder­ urn nach Bromeis' Planen das Rote Palais, das zusa mmen mit dem WeWen Pa­ lais als Residenzpalais eine standesgemaBe Absteige flir den Kurftirsten in Kassel bildete und im Innem kostbar ausgestattet wurde'). * * *

Johann Conrad Bromeis (1 788-1855) 10, der vo n Kurftirst Wilhelm 11. bevor­ zugte Architekt und der eine Partner des hi er edierten Briefwechseis, di ente nach dem Studium der Architektur an der Kasseler Akademie der bildenden Kiinste unter Heinrich Christoph Jussow von 1807 bis 18B beim praktischen Bauwesen des Konigreichs Westfalen ; 1810 wurde er zum Bauinspektor der Gebiiude auf Wilhelmshohe bestellt. Nach dem Ende des westfalischen Zwi­ schenspiels und der Wiederherstellung des Kurftirstentums erhielt Bromeis 1814 eine Berufung zum Lehrer ftir Baukunst an der Kasseler Akademie. Be­ reits kurz nach der Riickkehr der kurftirstIichen Familie muB sich Bromeis das besondere Vertrauen des Kurprinzen erworben haben, denn dieser beauftrag­ te ihn mit der Umgestaltung und der Erweiterung des WeiBen Palais. 1817 avancierte Bromeis zum Landbaumeister in Kassel. Mit dem Regierungsan­ tritt vo n Kurftirst Wilhelm 11. wurde Bromeis im Juni 1821 zum Hofbaumeister und im Dezember desselben Jahres zum Oberhofb aumeister bemrdert. In den folgenden zehn Jahren entfaltete er auf dem Gebiet des Hofbauwesens in en­ gem Zu sammenwirken mit dem KurfLirsten eine rege Tatigkeit, di e sich schwerpunktmiiBig auf Kassel und Wilhelmshohe konzentrierte. In Kassel entst. nden n.ch seinen Pl iinen d.s Residenzpalais, das Hofverwaltungsge­ baude und di e Artilleriekaseme, .uBerdem wurden das Opemh. us und das Palais Reichenbach umgestaltet und erweitert. AufWilhelmshohe errichtete

106 Bromeis in rascher Folge das GroBe Pflanzenhaus, den Marstall, das Gasthaus und das Wachthaus ; der Hauptbau des Schlosses erhielt eine ganz neue Aus­ stattung, und das Theater wurde in ein Ballhaus verwandelt. Gleichzeitig wichen die Zwischengalerien am SchloB massiven Verbindungsflugeln, die dem SchloB heute einen monumentalen, festungsartigen Charakter verleihen. Die kurfUrstlichen Schliisser Fulda, Fasanerie, Hanau und Philippsruhe wur­ den in jenen lahren roit klassizistischen Innenausstattungen versehen, UDd in Beberbeck errichtete Bromeis aufWunsch des KurfUrsten eine komplett neue Gestutsanlage. Bromeis' Aufgaben vermehrten sich noch, als er im August 1825 als Nachfolger lussows lOm Direktorder Architekturabteilung der Kasse­ ler Akademie avancierte und im luni 1830 Hofbaudirektion und Oberbaudi­ rektion zusammengeiegt wurden: Bromeis war nun der Leiter des gesamten Bauwesens im Kurftirstentum Hessen-Kassel und stand auf dem Hohepunkt seiner Karriere. Mit der Ernennung des Kurprinzen Friedrich Wilhelm zum Mitregenten im September 1831 geriet Bromeis' Stern ins Sinken. Er blieb zwar Oberbaudirek­ tor, wurde aber vom Hofbauwesen entbunden. Seine Tiitigkeit beschrankte si ch in den beiden lahrzehnten bis zu seiner Pensionierung 1853 hauptsachlich auf Verwaltungsarbeiten, die nur gelegentlich von Planungsaufgaben unter­ brochen wurden. Seine Entwurfe lOm Standehaus, lOr Synagoge, lOm Aus­ bau der Chattenburg und lOr Gewerbeschule in Kassel blieben auf dem Papier ; lediglich in Hofgeismar entstand lo Beginn der vierziger lahre eine Kavalleriekaserne mil Garnisonslazarett oach seinen PHinen. Seit JUDgeD lahren vertrat Bromeis - von einigen neugotischen EntwUrfen einmal abgesehen - einen nilchternen Klassizismus, der Mitte der dreiBiger lahre durch Formen der italienischen Renaissance und einen zeittypischen Rundbogenstil abgelost wurde. Im Gegensatz lo den oft recht schlichten Fas­ saden slehen die reichen Innenriiume im Empirestil. Bromeis erweist sich hier als Meister subtiler Innendekorationen, die in ihrer Eleganz uDd Feinheit zum Besten gehoren, was injenen lahren an Interieurs aufdeutschem Boden ent­ stand. Entscheidend beeinfluBt wurde Bromeis dUTch zwei Kunstzentren, in deren Ausstrahlungsbereich Kassel in dieser Epoche lag : Paris und Berlin. Die Beziehungen nach Paris waren vor all em 1807 bis 18I3 sehr ausgepragt, als Kassel die Hauptstadt des Konigreichs Westfalen bildete ". Konig ler6me war ja der Bruder Napoleons I. und brachte seinen premier architecfe Auguste Victoire Henri Grandjean de Montigny J2 aus Paris mit, urn durch die bewuBte Verwendung des Empire den durch die Konstituierung des Konigreichs West­ falen propagieTlen Bruch mit der Vergangenheit auch arcbitektonisch zu do­ kumentieren. Neben den person lichen Kontakten mit Grandjean und dem da­ mals in Kassel tatigen Leo von Klenze IJ ubte der von den Schopfern des Empi­ restils, Charles Percier und Pierre Fran~ois Leonard Fontaine herausgegebene "Recueil de decorations interieures" einen groGen EinfluB auf die Aneignung des Empirestils durch Bromeis aus, was spat er vor allem an seinen Innendeko­ rationen sichtbar wird 1... Nach der franzosischen Niederlage begann sich der Kasseler Hafmehr und mehr an Berlin als dem ftihrenden norddeutschen Kunstzentrum zu orientie­ ren, zumal die kurftirstliche Familie uber dynastische Verpflechtungen eng mit PreuBen verbunden war : Die Frau von Kurftirst Wilhelm H., Auguste

107 (1780-1841) 1' , war eine preuBische Prinzessin und die Tochter von Kiinig Friedrich Wilhelm H.; der regierende Kiinig Friedrich Wilhelm Ill. war also der Schwager des Kurflirsten, der sich wiihrend seiner Kurprinzenzeit hiiufig in Berlin autbielt und nicht nur das preuBische Verwaltungssystem als Vorbild fUr seine Verwaltungsreform nahm, sondem sich auch in der Baukunst an den Berliner Bauten orientierte. Die flihrenden Ktinstler am Berliner Hof waren der Bildhauer Christian Daniel Rauch und der Architekt Karl Friedrich Schin­ keJl'. * * * , Christian Daniel Rauch (1777-1857) 17, einer der profiliertesten klassizisti­ schen Bildhauer und der andere Partner des Briefwechsels, war kein gebiirti­ ger PreuBe, sondero stammte aus Arolsen im Fiirstentum Waldeck. Nach einer Steinmetzlehre und Studien an der Kasseler Akademie wurde er 1797 La­ kai am Berliner Hof. Als Kammerdiener der Kiinigin Luise konnte er einen Teil seiner Zeit zur Fortbildung seines Talents in Form von Unterricht bei Jo­ hann GoUfried Schadow verwenden ; 1804 ging er mit einer geringen Pension nach Rom, urn sich ganz dem Studium der Antike zu widmen. Er kniipfte fruchtbare Beziehungen zu Bertel Thorwaldsen und dem preuBischen Ge­ sandten beim Vatikan, . Dieser war es auch, dem Rauch letztlich den Aufstieg zum fUhrenden preuBischen Bildhauer verdank­ te: Er empfahl Rauch fUr das Grabdenkmal der 1810 verstorbenen Kiinigin Luise und dieser erhielt tatsiichlich in Konkurrenz mit Canova und Thorwald­ sen den Auftrag. 1811 reiste Rauch nach Berlin, urn dem Kiinig ein Gipsmodell zu priisentieren. Nach der BiIIigung durch Friedrich Wilhelm Ill. fUhrte Rauch die Marmorfassung 1812-1814 in Carrara aus; 1815 fand die Aufstellung im CharloUenburger Mausoleum staU. Das gelungene Werk fand bei den Zeitge­ nossen ungeteilte Zustimmung und begriindete den Ruhm des Bildhauers. In der Folgezeit haUe Rauch keinen Mangel an Auftriigen; zahlreiche Denkmii­ ler der Helden der Freiheitskriege, so Bliicher, Scharohorst und Biilow, stam­ men von seiner Hand. Neben fUrstlichen und militiirischen Persiinlichkeiten schufRauch Standbilder von Kiinstlem und Wissenschaftiem, von den en hier nur das Diirer-Denkrnal in Niimberg genannt sei. Rauchs bedeutendstes Denkmal ist zweifellos das Reiterdenkmal Friedrichs des GroBen, das der Bildhauer in iiber zehnjiihriger Arbeit bis 1851 schuf. Neben freiplastischen Arbeiten widmete sich Rauch vor allem den Portriitbiisten von Zeitgenossen und bildete in Berlin eine Bildhauerschule aus, die bis zum Ende des 19. Jahr­ hunderts in hohem Ansehen stand. Rauch versuchte mit seinem realistischen KJassizismus das Subjektive, das Individuelle in der Kunst mit dem Ideal, den allgemeinen Prinzipien zu ver­ binden. Die dargestellten Persiinlichkeiten behalten zwar ihre Idenditiit, wer­ den aber zu einer idealen Norm menschlichen Verhaltens iiberhiiht und damit zu vollkommenen Individuen, exemplarischen Menschen. * * * KurfUrst Wilhelm n., der Rauch wohl von seinen hiiufigen Berliner Aufenthal­ ten her kannte, lud ihn wiederholt zu einem Besuch nach Kassel ein. Im Sep-

108 tember 1826 reiste Rauch zusammen mit seiner Tochter Agnes iiber Halber­ stadt und Gottingen in die kurhessiscbe Residenz, urn mit dem Kurfursten und Bromeis die in Aussicbt genom men en anti ken Statuen, die der Bildhauer fUr das Treppenhaus des Residenzpalais schafTen sollte, niiher zu besprechen. In Kassel angekommen, wurde er an der Haupttreppe im Residenzpalais vom KurfUrsten und der Griifin Reichenbach empfangen, die ihn durch das noch nicht vollendete Bauwerk fUhrten. Von der Ausstattung geftelen Rauch beson­ ders die mit Reliefs von Werner Henschel verse hen en Metallofen im Thron­ saal und die eingelegten MahagonifuBboden ". Der Kurfurst und Bromeis verabredeten mit Rauch, daB dieser innerhalb von 5 Jahren 10 Marmorstatuen fUr den oberen AbschluB des Treppenhauses urn 40000 Reichstaler Iiefern sollte, dazu noch 4 Marmorgruppen vonje 3 FuB Hohe zur Bekronung von Metallofen ". Die Piedestale fUr die zehn Marmor­ statu en und die FuBboden im Treppenhaus sollten aus italienischem Carrara­ marmor geschafTen werden, dessen Besorgung und Zurichtung Rauch auf­ grund seiner Beziehungen nach Carrara zu iibernehmen versprach. Fiir die Innenausstattung des Residenzpalais wie des Wilhelmshoher Scblosses wiinschte der Kurfurst antike Gips- und Bronzeabgiisse aus dem Koniglichen Lagerhaus in Berlin zu erwerben, so daB Rauch ihm zusagte, ein Verzeichnis der lieferbaren Abgiisse zu iibersenden. AuBerdem beschloB man, daB Rauch Modelie zu den vier Engeln fUr die Pfeiler und zweier Reliefs fUr den Marmor­ sarkophag des Grabmals des Grafen Reichenbach auf dem Allstiidter Friedhof in Kassel anfertigen und einen Marmorarbeiter zur Ausflihrung herschicken sollte. Der KurfUrst zeigte Rauch damals auch den neu ausgestatteten Hauptbau von SchloB Wilhelmshohe und fUhrte ibm die Wasserf.lle und die Fontiine im Park vor'. Nach seiner Riickkehr iibersandte Rauch Anfang Oktober 1826 aus Berlin 3 "Preis-Courant" der im Koniglichen Lagerhaus zu Berlin verkiiuflichen Gips­ abgiisse antiker und moderner Skulpturen'1 Damit begann der im Anhang edierte Briefwechsel zwischen Johann Conrad Bromeis und Christian Daniel Rauch, der sich iiber mehr als vier Jabre, bis zum Juni 1830 erstrecken sollte, obwohl von den ins Auge gefaBten Arbeiten lediglich der Einkauf von Gips­ und Bronzeabgiissen in Berlin, die Anfertigung und Obersendung der Piede­ stale und der FuBboden fUr das Treppenhaus im Residenzpalais aus Carrara verwirklicht wurden, wiihrend die Arbeit an den Marmorstatuen nicht iiber Tonmodelle hinaus gedieh. Aus dem Sortiment der im Koniglichen Lagerhaus in Berlin durch den Stukkateur Christian Seeger verkiiuflichen Gipsabdriicke antiker und moder­ ner Skulpturen wiihlte Kurfurst Wilhelm 11. 17 anlike Bildwerke im Wert von 261 Reichstalern aus, deren Originale sich zumeist im Anlikentempel in Pots­ dam oder im Augusteum in befanden. AuBerdem bestellte er zwei Statu en, Amor, den Bogen spannend, und einen Adorant (betenden Jiingling), die in Kupfer gegossen werd en sollten 22 . Die Gipsabdriicke kamen Ende 1826 in einer Sendung auf dem Landweg in Kassel an, doch waren beim Transport etliche Figuren stark beschiidigt wor­ den. Fiir die Statue einer Muse, die giinzlich zerbrochen war, bat Bromeis urn Ersatz". Zusammen mit den Gipsabdriicken langte die Bronzeftgur des Ado­ rant in Kassel an, die der Berliner Bronzeur COUl' gegossen hatte. Durch die

109 schlechte Zahlungsmoral und die chronische Geldnot des Kasseler Hofes 109 sich die Bezahlung der gelieferten Arbeiten liber ein halbes Jahr bis zum Mai 1827 hin, was Rauch bei Coue in groBe Verlegenheit setzte. Im selben Monat lieB Rauch den GipsabguB des vatikanischen Ganymed, der wegen der fehlen­ den Form nicht frUher gegossen werden konnte, zusammen mit der wiederum von Coue gefertigten Bronzestatue des Capitolinischen Amors nach Kassel libersenden, wornit die kurfUrstliche Bestellung komplettiert war. Bei der Ausstattung des Residenzpalais fiel Rauch vor allem die Aufgabe zu, die Statuen fUr das Treppenhaus zu schafTen und den Marmor fUr die Piedesta­ le und den FuBboden zu besorgen "- Die FuBbiiden im Treppenhaus soli ten aus schwarzem und weiBem Carra­ ramarmor gefertigt werden, wofUr Rauch, der 1805-1811, 1812-1815 und 1816- 1818 in ltalien gewesen war und unter anderem das Grabdenkmal der Kiinigin Luise in Carrara ausgearbeitet hatte, seine guten Beziehungen zur VerfUgung stellte". Bromeis hofTte, daB die FuBbiiden bald und billig in Carrara angefer­ tigt und oach Kassel ilbersandt werden k6nnten, zu welchem Zweck er im Ok­ tober 1826 zwei Zeichnungen, ein Verzeichnis und Schablonen zu den Mar­ morfuBbiiden im Treppenhaus an Rauch nach Berlin schickte, die dieser nach Carrara weiterleitete. Flir die TreppenhausfuBbiiden sah Bromeis Friese mit Sternen, vier- und achteckige Muster aus weiBem und dunklem Marmor voc, wobei ihm Rauch riet, beim unteren FuBboden schonen blau gejlammlen Mar­ mar mit dem wei./len abwechseln zu lassen, dagegen oben, wo schon die Pracht der Malerei und Skulptur eintri((, Marmor milderer Farbe zu verwenden 26 , Dieser Vorschlag fand im Januar 1827 die Zustimmung von Bromeis, so daB Rauch im Marz des Jahres die Kosten des oberen FuBbodens mit 2252 Reichstalern und im April den Betrag des unteren FuBbodens mit 3842 Reichstalern angeben konnte. InbegriJTen war dabei nur das Brechen, Schleifen und Verpacken der Marmortafeln in Holzkisten samt dem SchifTstransport von Careara nach Li­ vorno, nichtjedoch das Polieren und der Transport von Livorno nach Kasse!. Rauch hofTte nach der Genehmigung der Arbeiten durch den KurfUrsten im Mai 1827, daB die FuBbiiden noch im laufenden Jahr angefertigt werden kiinn­ ten. Doch da die Abschlagszahlungen des Kasseler Oberhofmarschallamts liber das Bankhaus Gebrlider PfeifTer an Rauch wie gewiihnlich sehr ziigernd und nUf aufwiederholte Bittgesuche erfo)gten, waren die zu diesem Zweck an­ gelegten Marmorvorriite in Carrara noch im Dezember 1827 unbenutzt liegen geblieben, so daB mit der Ankunft des Marmors in Kassel nicht vor Sommer 1828 gerechnet werden konnte. Anfang Februar 1828 schickte Rauch einen sei­ ner italienischen Arbeiter oach Carrara, der alles au/s sorglichste einrichten sollte ". Im April 1828 waren die Arbeiten in vollem Gange, im August wurde am unteren FuBboden noch gearbeitet, wahrend der obere bereits vollendet und in Kisten verpackt war. Schon im Januar 1828 machte Rauch deutlich, daB zwar die Marmorarbeiten vielleicht bis Juli 1828 ausgeflihrt werden kiinnten, nichtjedoch der Transport, der auf dem Seeweg von Livorno bis Hamburg ge­ wiihnlich 3-4 Monate dauerte. Rauch versicherte im November 1828, daB das Livomeser Handelshaus Peter Senn und Compagnie bei der VerschifTung alles daran setzen wlirde, den oberen TreppenhausfuBboden noch im Herbst in Hamburg oder Bremen ankommen zu lassen. Doch Bromeis, ohnehin schon in groBer Verlegenheit, da der Kurflirst die Vollendung des Residenzpalais auf September 1828 festgesetzt hatte, wartete den ganzen Winter liber vergeblich

110 auf den Marmor; erst im April 1829 erhielt er die Nachricht, daB das Schiff ha­ variert war. Bromeis zweifelte, ob die Marmorplatten tiberhaupt nach ankom­ men wiirden, wiihrend Rauch sich wegen der ausbleibenden Geldanweisun­ gen aus Kassel den Arbeitern in Carrara gegeniiber in Verlegenheit befand. Erst im August 1829 wurden die 46 Kisten des oberen TreppenhausfuBbodens von Bremen nach Karlshafen verschiff! und von dort auf dem Landweg nach Kassel transportiert; im September des Jahres konnte endlich mit der Verle­ gung der ersten Marmorplatten begonnen werden. Die Platten des unteren TreppenhausfuBbodens lagerten im April 1829 bereits groBtenteils am Strand von Livomo, doch verzogerte sich die Einschiffung noch bis zum August, da die Arbeiten durch eine Falalitiit mit einem Marmorblocknoch nicht ganz been­ det waren ". Im Juni 1830 langten auch diese 68 Kisten mit dem Marmor des unteren TreppenhausfuBbodens in Kassel an, so daB die Ausstattung des Trep­ penhauses im Herbst des Jahres 1830 ihrer Vollendung entgegengehen konn­ te 19. AuBer dem FuBboden vereinbarten der KurfUrst und Brameis mit Rauch bei dessen Besuch in Kassel auch die Lieferung von 10 Piedestalen aus Carrara­ marmor fUr die geplanten Statuen im Treppenhaus. Rauch sagte zu, daB diese bis Ende August 1827 in Livorno eingeschiff! werden konnten und gab im Miirz 1827 den Preis fUr 10 Stuck Piedestale in weifJem geiiderten Statuarmarmor, jedes aus zwei Stucken bestehend, sauber poUr! und die Verzierungen im besten Styl und sauber ausgejuhrt mit 1lI0 Reichstalern an 30 Ende April waren 5 Pie­ destale bereits soweit vollendet, daB die Verzierungen ausgefUhrt werden konnten, wiihrend fUr die anderen 5 der Marmor aus den Briichen im Atelier angekommen war. Bei der schleppenden Zahlungsweise des Kasseler Hofes muBle Rauch immer wieder urn Geldvorschtisse nachsuchen; erst im Mai 1827 wurden die Arbeiten liberhaupt durch den KurfUrsten genehmigt. Zwar waren die Marmorpiedestale im Dezember 1827 vollendet und standen in Car­ rara zum Abtransport bereit, doch erfolgte die Einschiffung nach Livorno erst im April 1828. Im September gleichen Jahres langte die Sendung iiber Ham­ burg in Kassel an. Neben einigen Beschiidigungen war der Marmor der Piede­ stale nicht ganz zur Zufriedenheit fUr Brameis' subtiles Farbempfinden ausge­ fallen, da er zu grojJe Adem und gelbe RifJe und Flecken habe". Rauch war iiber Bromeis' Kritik verwundert, dajJ Sie als Sachkenner nur tadelndes, und kein 10- ben des Wort uber dieselbe (die Piedestale) aussprechen, da ich doch aujJer den vieljiihrigen A,beiten, we/che ich von daher beziehe, im strengsten Sinne des Wor­ les zu/rieden zu seyn Ursache habe 32 , Der eigenUiche AnlaB fUr den Besuch Rauchs in Kassel 1826 waren die 10 auf die Piedestale kommenden Marmorstatuen, die Rauch in 5 Jahren urn 40000 Reichstaler entwerfen und ausfUhren so lite. Im Oktober des Jahres hatte er bereits die ersten beiden Tonskizzen, Leander und Psyche, in Arbeit, die er im Januar und Februar 1827 vollendete und nach Kassel iibersandte"­ Bromeis, der vermutete, daB Rauch die Idee hierzu hochst wahrscheinlich aus der Ballade Hero und Leander von Friedrieh von Sehil/er entnornrnen habe, rand zwar das Thema an undfiir sich sehr reizend .. . und meisterhajt ausgejuhrt, doch meinte er, daft dieser Gegenstand/iirein Residenzpalais nieht passend erseheinen diirfte, urn so weniger, da die Myth%gie und die hieraus bekannten plastisehen Kunstwerke weft erhabenere und noeh ge/iilligere Gegenstiinde lie/ern. Zwar schein! es, als wollten sich diejetzigen Bildhauer (aus mir unerkliirbaren Grun-

III den) von dem rein Griechischen immer mehr ent/ernen und anstatl der weltbe­ kannten und berilhmten c1assischen Werke. andere Gegenstiinde zu Tagejordern, we/che doch nur bei niiherer Erwiigung stets untergeordnet erscheinen diirften . • • Bromeis schlug daher in Ubereinstimmung mit dem Kurflirsten vor, jur das Residenzpalais die Nachahmung und AnJertigung solcher plastischen Werke zu wiih/en. we/che dem Zwecke des Gebiiudes am niichsten und am passendsten er­ scheinen diiTjlen" . Nach zwei Vorschlagen mit mythologischen Gottheiten fUr die Statuen der Haupttreppe, die Bromeis unter Beratung des Malers und Aka­ demieprofessors Ludwig Hummel" ausgearbeitet hatte, genehmigte KurfUrst Wilhelm H. am 17. Mai 1827 einen dritten Vorschlag von Bromeis, in dem mannliche und weibliche Gottheiten abwechseln sollten ". Ende Mai iiber­ sandte Bromeis an Rauch eine Liste der Gottheiten, die auf die Piedestale im Treppenhaus vorgesehen waren: Jupiter, Minerva, Aesculap, Diana, Kronos, Ceres, Apollo, Urania, Antinous und Flora"- Rauch sollte Modellskizzen an­ fertigen und einen Kostenvoranschlag einsenden. lm Dezember 1827 ersuchte Bromeis den Bildhauer, die Modelle fUr die Statuen zu iibersenden, doch scheint man in Kassel durch die sich ofTen bar starker bemerkbar machende Fi­ nanzmisere im Dezember 1827 von der AusfUhrung der teuren Arbeiten Ab­ stand genommen zu haben, da der betrefTende Absatz im Konzept von Bro­ meis' Schreiben vom 30. Dezember 1827 wieder ausgestrichen wurde l8• Rauch berichtete im April 1828, daB er noch an zwei angefangenen Skizzen fUr den KurfUrsten arbeite, doch von da an ist im Briefwechsel von den Treppenhaus­ statuen aus Marmor nicht mehr die Rede ; billigere Gipsabgiisse antiker Figu­ ren erflillten ofTensichtlich spater denselben Zweck lO . Rauch kiimmerte sich auch urn andere Ausstattungsdetails im Kasseler Re­ sidenzpalais. So sollte er je zwei Ofenaufsatze fUr den Audienzsaal und das Entreezimmer und vier Ofenbekrtinungen fUr den Griinen Saal entwerfen, wobei fUr die Ofenaufsatze im Audienzsaal die aufwendigste Gestaltung vor­ gesehen war. Da im weiteren Briefwechsel die Ofenbekrtinungen nicht mehr erwahnt werden, sind sie wohl nicht ausgeflihrt word en 40. Zur Auswohl der GegenstiindeJiir dos Treppenvorzimmerhatte Rauch im De­ zember 1827 eine Skizze angefertigt und wollte noch eine weitere dazu entwer­ fen, doch auch davon ist nicht mehr die Rede'I lm Dezember 1826 iibersandte Rauch Lampenteile zu Kronleuchtern von Berliner Kunsthandwerkern, doch fanden diese nicht den Beifall des KurfUr­ sten und wurden im Dezember 1827 wieder nach Berlin zuriickgeschickt". Fiir die Malereien der Speisegalerie, die in dem Stile der Loge Raphoels ge­ malt werden soli, empfahl Rauch den talentierten Berliner Maler Julius Schop­ pe 43, der mehrere Jahre in Rom studierte und hier sehr beschii/tigt ist. aber zu sei­ nem eigenen BekenntnljJ Gr6,Peres unternehmen mochte, a/s iezt ihm hier bestellt ist". Doch kam mit Schoppe kein Vert rag zustande, da dieser einerseits mit Auftragen wohl versehen war und zum anderen durch Familienverhii/tnisseab­ gehalten wurde". Bei Rauchs Besuch in Kassel wurde dieser auch beim Grabmal des Grafen Wilhelm von Reichenbach (1815-1822) als Berater hinzugezogen ". GrafWil­ helm von Reichenbach war der natiirliche Sohn KurfUrst Wilhelms H. und sei­ ner Matresse Emilie Ortltipp, Gratin von Reichenbach. Von dem unter Bromeis' Leitung aufdem Altstadter Friedhofin Kassel im Entstehen begrifTenen Grabmal befanden sich in situ der teils in der Erde stek-

112 Johan n Conrad Bro meis (1788-1855), DI/ Lw, gemall von Augusl vo n de r Embde (ca . 1825) Chrislian Daniel Rauch (1777-1857), Selbstbildnis, Marmor, 1821 Bildarchiv Foto Marburg 81.192 • • , • 1/-·''-; • !

,. -..... -- - - ..... Kassel, Treppcnhaus Residenzpalais Bildarchiv FOlo Marburg KBIJ 12.492 - I •

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• Kassel, Speisegalerie Residenzpalais - Kassel, Grabmal des Grafen Reichenbach auf dem Altsliidler Friedhof • • •

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Munchen, Max-Joseph-Denkmal auf dem Max-Joseph-Platz kende Sockelbau aus weiBen Marmorplatten mit dem Platz fUr den Sarg und die vier guBeisemen Pfeiler mit den verbindenden Gittem in gotisierenden Formen. Was noch fehlte, war der Marmorsarkophag ", der innerhalb des Git­ ters aufgestellt werden sollte, und die vier knienden Engel zur Bekronung der Pfeiler. Rauch versprach, einen Berliner Marmorarbeiter zur AusfUhrung des Sarkophags nach Kassel zu senden. Im Oktober 1826 schickte Bromeis verein­ barungsgemaB eine Skizze des Marmorsarkophags an Rauch, auBerdem bat er ihn, die knienden Engel fUr die Pfeiler zu entwerfen und die AusfUhrung sehr tu beherzigen, da . . . der Frau Griifin sehrviel an der Beendigung dieserSache ge­ legen is/'8, Rauch fand Bromeis' Dessin sehr schiin und schlug VOT, die orna· mentalen Arbeiten am Sarkophag durch einen Kasseler Bildhauer ausfUhren zu lassen, wahrend er fUr das Figiirliche einen Bildhauer in Berlin gefunden hatte ". Im November 1826 iibersandte Bromeis ein Siegel des Reichenbachi­ schen Wappens, da er das Modell zum Reliefund Wappen am Marmorsarko­ phag durch Rauch entworfen haben wollte. Die ganze Angelegenheit zer­ schlug sichjedoch im April 1827, da dem Kurflirsten der Preis fUr den Bronze­ guB dervier knienden Engel zu hoch war und daher vorlaufig auf sie verzichtet wurde. Fiir die Bildhauerarbeiten hatte Bromeis in Kassel inzwi schen den Marmorarbeiter Andreas Krauss gewonnen, so daB er Rauch mit dieser Sache weiter nicht zu beschweren trachtete SO, Neben geschaftlichen, dienstlichen Angelegenheiten scheint im Briefwech­ sel immer wieder Privates durch, wir erfahren Dinge aus der personlichen Sphare der beiden Kiinstler. So berichtete Rauch im Dezember 1826, daB kleine A bhaltungen durch Kopf ­ leiden di e Ursache seien, daB die angefangenen Skizzen zu den Marmorsta­ tuen im Treppenhaus noch nicht vollendet werden konnten, was Rauch, den unermtidlichen Arbeiter, selbst erschreckte, nicht besser Wort gehailen zu ha­ ben". Bromeis war zur selben Zeit, im November und Dezember 1826, eben­ faHs recht krank: Bald wer/her Freund, war mir die so werthe Correspondenz mU Ihn en untersagt. indem mich ein en Nieren- und UnterleibsEntziindung befiel und ich schon ganz geschwiicht ohne Hoffnung dem Jenseits entgegen sah, wenn nicht besondere h6here Macht und die un ermiidet f Thiitigkeit der geschicktesten rfrzte mich relle/e. Ich befinde michjetzt gott/ob wieder besser und schantze von Neuem darauf los" . Enge Verbindungen zwischen Bromeis und dem romantisch-klassizisti­ schen Berliner Kiinstl erkreis urn den Architekten Karl Fri edrich Schinkel" und die Bildhauer Christian Daniel Rauch und Christian Friedrich Tieck" werden beim gegenseitigen Austausch von Empfehlungen sichtbar. Bromeis, der mit den Kiinstlern durch sein e Berlinaufenthalte bekannt war, wandte sich im Januar 1827 briefli ch an Karl Friedrich Schinkel mit der Bilte, ihm Grund­ und Aufrisse der Berliner Marstallgebaude zur Einsicht zu iibersenden, da in Kassel ein neuer Marstatl erbaut werden sotl e und der Kurfiirst die innern Ein­ richtungen derdortigen Marstiille und der Reithiiuser f iir zweckmiijJig halten. Bro­ meis hatt e sich bei sein em vodiihrigen Dortseyn . .. zwar jene Gebaeude besehen, indeflen keine genaue Notizen davon genommen ss . Das Schreiben ist ein Indiz damr, daB sich der Kasseler Hof an den Berliner Bauten orientierte. Rauch lud Bromeis im Juli 1828 ein, zu der im Herbst stattfindenden Berli­ ner KunstaussteUung zu kommen, wozu Sie uns etwas Ihrer schonen Arbeiten und Projecte einsenden sollten" . Der Darmstadter Oberbaudirektor Georg

113 Moller" wurde im Herbst ebenfalls zu einem Besuch erwartel. Im selben Brief berichtet Rauch iiber die neuesten, gerade im Entstehen begrifTenen Berliner Bauten; so war Schinkels Altes Museum sehr vorgeruckt" , In Miinchen, wo Rauch sicb mebrmals in den Jahren 1828 bis 1830 anliiBlich der Arbeit am Max-Joseph-Denkmal aufhielt, iibtlhr He" College von Klenze" in alien Verzweigungen sein e, Kunst mil vie/em Talent die gro,Pesle Thiitigkeit 60 • und Raucb forderte Brameis, dem Leo von Klenze aus dessen Kasseler Zeit nicht unbekannt gewesen sein dUrfle, zu einem Besuch Miinchens auf: Moch­ ten Sie doch Miinchen einen Besuch schenken kiinnen, urn die vie/en hier begonne­ nen Bauten von au}lerordentlichen Dimensionen zu sehen, ich hare nur, daft Sie selbst so sehr beschaJJtigt sind und zweifele an der Realisierung meines Wun­ sches", Vber den Fortgang seiner Arbeiten am Max-Joseph-Denkmal 61 be­ richtete Rauch im August 1829: Ich bin hier in voller Arbeit mit dem Modelle der k%ssa/en Statue des Konigs Maximilian und einer zum Piedestal gehorigen Sta­ tue der Bavariae. wiihrend ein Th eil des un tern Sockels des Piedesta{s, aus zwei co­ lossa/en Liiwen bestehend, in der Grube steht, urn noch diesen Herbst gegossen zu werden .. obengenannle Modelle hoffe ich im nachsten Monat zu beendigen 63. Im Juni 1830 waren die Arbeiten bis aufdrei Reliefs, die ich hier(in Berlin) vollende, , , , beseitigt und dem GujJe ubergeben 64 , In Niirnberg weilte Rauch Anfang Fe­ bruar 1828, urn erste Vorbereitungen zum geplanten Albrecht-Diirer-Denkmal zu trefTen, Junge Kiinstl er lagen dem Berliner Bildhauer besonders am Herzen, und so empfahl er Julius Schoppe nach Kassel ", Die kurfU rstliche Unterstiitzung fUr eine Romreise des Kasseler Bildhauers Philipp Siebrecht 66 vermerkte er im Dezember 1827 mit Wohlwollen 67, Rauch erscheint als gewissenhafter und fleiBiger Arbeiter, wenn er im Juli 1828 berichtet, daB ihn seine Arbeiten so festhielten, dajJ ich den Sommer nur in Abendpromenaden geniejJen kann 68 . In dem stetigen, unermUdlichen Arbeits­ eifer fUr ihre Aufiraggeber waren si ch die beiden Kiinstler wesensverwandt: Brameis war durch die stiindigen kurfUrstlichen Aufiriige daran gehindert, sei­ ne Kunst durch Reisen noch zu verfeinem und zu vervollstiindigen; Rauch, der sich oft monatelang mit einem Werk miihte, hatte es da einfacher: Durch sein e freieren Arbeitsverhiiltnisse konnte er sich von seiner Arbeit losreiBen und im Winter 1829/30 eine letzte Reise nach !talien untemehmen ", !talien, das klassische Land der Kunst, war fUr Rauch ein Ideal, von dem er als ein Kind des IdeaIi smu s, und darin mit Goethe nahe verwandt, durchdrungen war. Nach seiner Riickkehr im Friihjahr 1830 driingte er Bromeis begeistert zu einer Reise nach !talien : OfJtmals habe ich auch der schonen und reichhaltigen Kunst­ wa nderung gedacht, und gewiinscht, dajJ bei den vielen Auftragen Seiner Konigli­ chen Hoheit des Chuljursten, die Siefortwahrend beschiiftigen, Ihnen der GenujJ und lehrreiche Hu /fe wurde. die unerm e,Plichen Kun stschatze Ita liens zu sehen, um leichter in der Heimath den Wunschen Ihres kunstsinnigen Fursten en tsprechen zu konnen, denn S;e konnen es gar nicht ahnen, was namentlich dem rharigen Arch;­ tekten aU/jedem Schr;tte sich darbietet. Pompeii und die neuesten Ausgrabungen in Hercula n[eJum sind ein Stuck des Lebens hinzugeben werth, thun Sieja alles, Ihren Fursten dazu zu bewegen, mi, e;nem ZeichnerzurSeite mit 2000 Reichstha/er sehen Sie bequem alles in 4-5 Monaten und bringen sich Schiitze/iirs Leben mil, be/o/gen Sie meinen Wunsch a tout prix 170 Hier wird etwas vom Streben Rauchs nach dem Wahren, Schtinen, Guten spiirbar, das Rauch, den .Olympier" des

114 klassischen Berlin, beflUgelte, in seinen Werken die Individualitiit der einzel­ nen Gestalten ins Ideale zu Uberhtihen.

EDITIONSTEIL Vorbemerkung

Die hier edierten privatdienstl ichen Schreiben zwischen Johann Conrad Bromeis und Christian Dani el Rauch stammen aus zwei Aktenband en, die im Staatsarchi v Marburg im Besland 7b I, Kur­ hessische Hotbaud irektion, verwahrt we rd en 11. Aus Nr. 166, Neubau am KurfU rstl ichen Residenz­ palais. stammen di e Schre iben 2, 5- 9, 11 - 15 und 17-41 ; aus Nr. 655. Bestellung van Kunslsachen in Berlin und Paris, di e Schreiben 1,3, 4. 10 und 16. Da di e Schreiber keine Materi entrenn ung vornah­ men, muBlen die Schreiben in der Registratur der Hofbaudi re ktion nach dem Hauptbetreff abge­ legt werden ; untergeordnete Gegenstii nde bliehen unberilcksichtigt. Dies erklart die Ven eilung der an sich zusammengehorenden Schreiben auf zwei Aktenbande. Von der Entstehungsstu fe her handelt es si ch bei Bromeis' Schreiben ausschlie81ich urn Konzepte, wobei im Editionsteil Kor­ rekturen nur dann ange merkt we rden, wenn sie den Inhalt des Schreibens veriindern. Rauchs Schreiben sind Ausfertigungen, die auf fei nes Biittenpapier im Quartformat geschrieben sind, wahrend Bromeis behordeniibliches grobes Hadem papier im Folioformat ve rwendet hat. Von Bromeis' Konzepten wurden die Schreiben 10, 16, 24, 27, 3S und 40 ofTenbar durch den Sekretarder Hofbaudirektion, Johann Jakob Heer, zu Pap ier gebracht ; all e anderen Schreiben von Bro meis und Rauch sind eigenhiindig geschrieben. Das in den Vorlagen meist am SchluB stehende Datum wurde immer vorangestellt ; Anrede und SchluBcourtoisie als Ausdruck des Zeitgeistes beibebalten. Die Or08- und Kleinschreibun g wurd e normalisiert und getrennt geschriebene Worter zusammengezogen. Di e Zeichensetzu ng folgt dem heuligen Oebrauch. Di e Orthographi e wu rde beibehalten und nur in Fallen ofTensichtlicher Schreibfehler ko rrigiert . ( ) bedeutet eine zerstorte SteUe der Vorlage, [ 1ei ne EinfUg ung des Her­ ausgebers.

Fur die giitige Ueb ersendung derdrey Verzeichnisse von denen im Koniglichen La­ gerhause zu Berlin zu habenden GipsAbgiissen 72 sage ich lhnen den verbindlich­ sten Dank, auch der He" Prof essor Hummel7J dankt recht sehr dafijr, und Seine K6nigliche Hoh eit dem Kuifiirsten. welchem ich da s l te Verzeichnij3 uberreicht. ge­ roh eten mir au/zutragen, die nach dem beiliegenden Verzeichni.P bemerkten Gips­ Abgusse so wohl li on Statuen als Busten anher kommen zu lassen 14. Ich erlaube mirdemnach. Sie. werther Herr Prof essor. ergebenst zu bitten : die Gute zu haben, die Auswahl der bezeichneten Gegenstiinde geneigtest zu machen und dem He"n Stuckateur Seeger7S den Au/trag zur Verpackung und Anhersendung gefiilligst zu erth eilen. Sodann wunschen Seine K6nigliche Hoheit der Kuifurst. den unter Num ero 4 be­ zeichneten Arnor, den Bogen spannend, sowie den Unler Numero 25 bezeichneten Adoranr in Bronze gegossen zu haben, wunschenjedoch zUllorden genau[en] PreijJ dariiber zu wissen, urn welchen ich deshalb ergebenst bitte76. Die Chablonen zu dem Marm orFusboden hat mein Steinhauer noch nicht allef er­ tig und werden solche bald nach/olgen. desgleichen die Zeichnungen von den Ofe n und denen Nischen im Neubau des KUI:/iirstlichen Palais.

liS Indessen er/algt hierbei eineSkizze zu dem Au/satz des Mausolei des verstorbenen jungen Gra/en von Reichenbach 71. Da, wie Sie wissen, der Untertheil des Monu­ ments benebst der Grille" im gothischen Styl veifertigt ist, so habe ich diesem ge­ mii,P den Au/satz componirt, die Form ist zwar nicht rein gothisch, indessen mujJ sich dieselbe nach dem vorhandenen Marmorblock schmiegen. Sollte diese Idee Ihren Bei/all haben, so wollte ich bilten, Ihrem giitigen Verspre­ chen gemiift, einen MarmorArbeiterzur Execution dieses Werks ge/iilligst anherzu senden, und mich zugleich, wie ich mich in Ansehung der Bezahlung desselben zu verhalten habe, ge/iilligst zu unterrichten. Mit dem Wunsche, dajJ Sie gesund und/roh benebst Ihrer Friiulein Tochter 79 in die Heimath zuriickgekehrt seyn mogen, bitte ich noch die Versicherung meiner grjjjJ­ ten Hochachtung anzunehmen und beharre als Euer Wohlgeboren ergebenster et­ cetera Bromeis Expeditionsvermerk: Expediert 11. Oct. 1826

® An den Herrn Professor Rauch zu Berlin [Cassel,] den 17. OCI. 1826

Da mein Steinhauer endlich die Chablonen zu dem MarmorGepliilte des Treppen­ hauses im Neubau des Kuifiirstlichen Palais hierselbst vollendet hat, eile ich, sol­ che Ihnen, verehrter Herr Professor, neben Beisendung des welter dariiber spre­ chenden Verzeichnisses benebst 2 Blat! Zeichnungen A und B ergebenst zu iiber­ senden 80, mit der gehorsamsten Bifte, nun die GUle zu haben, uber die Anstalt zur Ausfiihrung das Weitere gefiilligst veifiigen zu wo lien und wenn es thunlich, mir ein Verzeichnis oder Summarische Ubersicht der Kosten dariiber zugehen zu las­ sen. Auch wiirde es mir sehrerwunscht seyn, zu wissen, wann eherdiese Arbeit geli­ /ert werden kann um hiernach den kiin/tigjiihrigen Bauplan zur Vollendung ent­ werfen zu konnen. Sodann eifolgt verabredermafien hierbei (in dem Kistchen bei den Modellen) der Plan von der Belftage des Kuifiirstlichen Palais, nach welchem sich Euer Wohlge­ boren wieder niiherorientieren werden; desgleichen er/algt ein Blat! mU den Zeich­ nungen von den Ofennischen und den (ifen Sl des AudienzSals, des mittleren gro­ jJen 82 Sals und des Entrt?ezimmers und wiirden Euer Wohlgeboren die Giite ha­ be[n], in Betref/ der A u/siitze die Zeichnungen zu entwer/en und mir solche sodann 83 ge/iilligst zukommen zu lassen . In meinem ersten Schreiben halte ich vergessen, die Grofte der Fliiche uber dem SaeulenKapUiil von dem Monument des seeligen Gra/en von Reichenbach anzuge­ 1 ben. Ich ermangle daher nicht, hiermit zu bemerken: dafi die Plalte genau 12 /, Zoll in ihrer achteckten Form im Durchmafi hat und die knienden Geniis im Ver­ hiillnifJ des Ubrigen 2 Fus Hohe erhalten konnen. Die Ausfiihrung dieses Gegen­ slandes bifte ich sehr zu beherzigen. da Ihr[er] Exzellenz der Frau Grii/in 84 sehr viel an der Beendigung dieser Sache gelegen ist; auch werden Sie die Giite haben und nach meiner /riiheren Bifte bald einen Arbeiter, welcher den Sarkophag aus­ /iihren soli, anherzu senden. In der Hof/nung, recht bald mit einem Antwortschrei­ ben beehrt zu werden, beharret mU der grojJten Hochachtung etcetera Bromeis Expeditionsvermerk: Expedierl 20. Oct. 1826

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117 In der Voraussetzung. daft manches Notige Ihnen zu beantworten ich hier ver­ gessen habe. sende ich Ihn en bald ein anderes Schreiben nach. Indessen emp­ f ehlen Sie mich der Huld Seiner K6niglich en Hoheit dem Chur/iirsten. Mit der / ahrenden Post sende ich Ihn en zwei Cataloge unserer hiesigen Kunstausstel­ lung, obgleich der erganzende Anhang nochfehlen wird, und bitte, wenn Sie es thunlich finden, Seiner Koniglichen Hoheit das ein e Exemplar zu Fii,Pen zu legen. Meine To chter, Geheimer Rath Schinkel, Professor Tieck empfehlen sich Ihn en aufs Freundlichste, sowie ich Ihrem geneigten Wohlwollen und Freundschaft Euer Wohlgeboren ergebenster Diener Rauch o Hochzuehrender Herr und Freund ! Cassel, den 3. Nov. 1826 Durch Ihr geehrtes Schreiben vom 27ten vorigen Monats vernehme ich, da,P meine beidenf riiheren Schreiben etcetera in Ihre Hande gelangt sind und ver/ehle nicht, fiir die so bald darauf er/olgte Anrwort meinen ergebensten Dank abzustallen. Ich nahm heute Gelegenheit. Seiner Koniglichen Hoheit mein em gnlidigsten Herrn von lhrer giitigen Benachrichtigung Bericht zu erstallen und iiberdie/raglichen Punkte die Genehmigung einzuholen. I. Wird es angenehm seyn, wenn HerrSeger in einer einzigen Sendung slimtliche GipsAbgiisse anher besorgt und glaube ich, da,P der Tran sport am besten zu Lande wird geschehen konn en. 2. Was die Statue des Utisses betriflf]t, welche nach Ihrer gefalligen Millheilung eigentlich ein Apoll Musagetes ist; so wiinschen Seine Konigliche Hoheit der Kur/iirst, da,P Sie die Gefalligkeit haben mochten, eine andere Statue nach Ihrem Gut./inden da/iir zu wiihlen und mit anher senden zu lassen. 3. Wiinschen Sein e Konigliche Hoheit den bereits f ertigen bronzenen Abgu,P des anticken Adoranten (welcher nach Ihrer gefalligen Benachrichtigung 300 Reichsthaler kosten soli) ebenfalls mit iibersendet zu haben, desgleichen wiin­ schen Allerh ochst Dieselben den des capitolinischen Amors, wozu zwar noch 3 Monate Zeit erjorderlich seyn werden. Ich habe daher billen wo lien, letztere Statue gefalligst in Bestellung geben zu wollen. 4. Angenehm war es mir, zu vern ehmen, daft die Zeichnung zu dem bewftten Sar­ kophag einigen Bei/all hat und werde ich das Architectonische daran von einem hiesigen Arbeiter besorgen lassen. flir dos Figiirliche aber, welches kiin/tiges FriihUahrJ auszufiihren ware, mii,Pte ich Sie dann sehr bitten, mireinen dazu ge­ eigneten Arbeiter ge/iilligst zukommen zu lassen. Auch habe ich noch bitten wollen, die 4 knienden Engel auf die vierSaeulen der den Sarkophag umschlie­ ,Penden Grille (welche bereitsfertig aufgestellt ist) nicht zu vergessen. Das Mo­ dell zu der Grupp e sowie zu dem Wapp en wiinschte ich doch in Ihrem Aftellier verjertigt zu sehen und ermangle ich nicht zu dem Ende das Wappen (in einem Siegel) 87 hierbei zum Gebrauch zu iib ersenden. 5. Die Benachrichtigung, da,P auch der marmorne Fu sboden von Ihren Arbeitern zu Carrara bald und billig besorgt werden konne, macht mir viele Freude und sehe ich der ge/iilligen weitern Benachrichtigung, wie viel diese Arbeit kosten kann, entgegen.

!l8 6. Sie wiinschen zu wissen, wieviel O/en in dem milllem grojJem Sal au/gestellt werd.. en sol/en. Nach dem Plane we/chen ich Ihnen mitgelheilt habet werden 4 O/en in dieser Piece aulges/ellt, die beiden des AudienzSals aber die reichsten seyn mu.. ssen. MEt Vergniigen sehe ich der giitigs/ versprochenen Ub ersendung der zwei Cala/age Ihrerdortigen KunstAusstellung entgegen, und werde ich nicht versaeumen, Ihrem Wunsche gemiijJ ein Exemplar da von Sein er Koniglichen Hoheit dem Kurfilrsten t U iiberreichen. Genehmigen Sie, hochverehrtester Herr und Freund die Versicherung meiner gr6,P­ ten Hochachtung und schliejJlich meinen Dank/ iir das/reundliche Andenken der mir genannten wer/h en Personen, we/chen ich mich genelg/est t U empfehlen er­ neuert bifle. Bromeis.

® Hochverehrtester He" und Feund Berlin, 23. Dec. 1826

Es ist gegen meinen Wun sch und Erwartung so viel Zeil hingegangen, ohne Ihn en die nothige Nachricht wegen des Marm or/ujJbodens geben zu konnen, dajJ ich selbst davor erschrecke. Aus Carrara ist mEr endlich durch Fatalitiit verspiitet erst iezt einige Antwort aulwiederh olt dringende An/ ragen geworden. 1. Sah man der von mir nach Carrara mit Fahrpost gesandten Kopien Ihrer Fu,P­ bodenzeichnung noch entgegen, eine Unregelmiiftigkeit, die man dort so wenig wie ich hier begrei/en kann. 2. Indessen sind alle Vorkehrungen zu schneller Marm orbeschalfung dart getroJ­ len worden, daft, sowie die Zeichnungen ankommen, augenblicklich die Ko­ steniibersicht er/olgen soli. 3. Man macht mir die Bemerkung, daft nur sauber geschliffene Fliesen versandt werden konnten, indem, nachdem der FujJboden gelegt ist, ein allgemeines Zu­ sammenschlei/en und hieraul die Polierung et/olgen konn e. Selbst zu den Frie­ sen mU eingelegten Sternen und so weUer riith man mir die Politur in Carrara vorzunehmen ab. 4. Au/ meine schriftliche Obersicht derganzen FujJbodenarbeit, wird mirgerathen, bei der Idee Seiner Koniglichen Hoheit des Chut/iirsten inso/ ern zu beharren, daft es beim untern groften Flur schon und zweckmiiftig seyn wiirde, den schonen blau gej1ammten Marmor mit dem wei./3en abwechseln zu lassen, dagegen oben, wo schon die Pracht der Malerei und Skulptur ein/rill, billigt man den in milde­ rer Farbe gewiinschten Marmor anzuwenden. Dieses Urtheil griindet sich auj ein e vie/jiihrige Praxis, und ver/ehle nicht, Ihnen solches wie ich holfe zur Billi­ gu ng vorzUlragen, ehe noch eigentlich die Arbeit begonnen hat. 88 5. Die Piedestale wurden einstweilen degrossirt , bis diese Zeichnung mit den obigen angekommen seyn wiirde. worau/ auch wegen der Verzierungen kein An­ schlag er/olgen konne. Die Vollendung wird aber auch wie die des oberen FujJ­ bodens zum Monat August 1827 zur Einschiffung versprochen. die des unteren, des Flurs, wiirde aber erst spater er/olgen. 6. Ein notiges MaajJ, den FujJboden betrelfend, bitte mir recht bald zukommen zu lassen. Nemlich das Ma ajJ der Stiirke oder Dicke der zum Beispiel mit Stem en

119 eingelegten Friese, oder aller ahnlichen Th ei/e, wo solche mit den Balkenlagen in Beriihrung kommen. Die lzolligen Fliesen werden denselben nie ein Hinder­ nij3 seyn, wohl aber dieJast 2 Zoll Starke beduiftigen Friese, geben Sie mir also das Maximum an, wie stark solche werden konnen? Soviel vor heute iiber diese Angelegenheit. 7. Bitte ich mir Om Papierausschnitt) die PlintengrojJe in der Flache zu den knien­ den Engeln, sowie die zu dem Wappen und RelieJ geJalligst zu senden. 8. Der broncene Adorant, sowie auch spater werden die Abgiisse, woriiber die Rechnung anbei eifolgt, bei Ihnen angekommen seyn. Der AbgujJ des Ganime­ des war zu stump/ und Sie erhalten aus einer neuge/ertigten Form spater den schon berechneten besseren AbgujJ. 9. Kleine Abhaltungen durch Kopjleiden sind die Ursach, dajJ die Gruppe (Frank­ kens Denkmahl)" noch nicht ganz vollendet ist, welches schon Ende October ichJur gewij3 hielt, und so steht auch meine Lieblingsarbeit, die beiden Skizzen der ersten beiden Statuen, oh ne solche vollenden zu konnen, welches doch nur wenige Tage bediir/te, auch mit der nachsten Woche geschehen soli. lndessen suchen Sie Seine Konigliche Hoheit den ChUl/iirsten mit Jreundlicher Worte Entschuldigung bis dahin zu beruhigen, und verehre iezt schon die Nachsicht, mich nicht gemahnt zu haben, um so mehr, da ich selbst dariiber in einige Beun­ ruhigung gerathe, nicht besser Wort gehalten zu haben. 10. Mit der Jahrenden Post erhalten SieJur Seine Konigliche Hoheit den Chuifur­ sten einzelne Lampentheile, zu Kronleuchtern anzuwenden, der hiesigen besten Meister, wovon die Preise die Kiste selbst enthiilt. Was davon nicht beliebt wird, bitte mir ge/alligst wieder zuriick zu senden. 11. Fur die schonen AuJgaben der Raphaelisch oder griechisch verzierten Decken und Wiinde 90 nehme ich mir die Freiheit, einen hiesigenjungen Kiinstler, wel­ cher unter Schinkels Leitung schone Beweise/iir vorliegenden Zweck gelie/ert hat, zu emp/ehlen, es ist auch derselbe erbotig, Proben seiner Fahigkeit lhnen zuzusenden. Schoppe 91 heijJt der junge Kiinstler, welcher mehrere Jahre in Rom studierte und hier sehr beschiiftigt ist, aber zu seinem eigenen BekenntnijJ Gro­ fteres unternehmen mochte, als iezt ihm hier bestellt ist. Bitte um ge/allige Ant­ wort und empJehle mich Ihrem Wohlwollen undJreundschaJtlichen Andenken, so auch Schinkel, Tieck und ubrigen Freunde. Der Ihrige Rauch

® Hochgeehrtester He" und Freund Cassel, am 11. Jan. 1827

Au/lhr verehrtes Schreiben vom 23. Dezember vorigen Jahres beehre ich mich zu erwiedern: daft, wenn es nach Positio 3 lhres geehrten Brie/s nicht rathsam seyn sollte, die MarmorFliejJenfiir die FujJboden des hiesigen KUI/iirstlichen Palais vor dem Legen zu poliren, so ware ich auch der Meinung, daft die Flie'pen zu Carrara nur sauber geschli//en, und so zur weiteren Bearbeitung anher gesandt wiirden. Ad 4. bin ich gleicher Meinung zu dem FujJboden im ErdgeschojJ, die FliejJen nach Masgabe der Zeichnung mit schon blau gejlammtem und weij3em Marmor abwechseln zu lassen, dagegen die F1iejJenJurden Vorplatz in der Beletage nach Ihrerrichtigen Ansicht den in mittlerer Farbe gewu[nlschten

120 Marmoranzuwenden, da durch dieses Ver/ahren al/erdings ein gejiilligeres Ganze[s] bezweckt wird und hiernach ganz die Arbeit begonnen werden kann. Ad 5. hiilte ich sehr gewunscht, daft die Piedesteaux fur die Figuren sowie der obere Fu sboden hiiltenfriiher als bis zum Monat AugustlB27 zur Einschif­ jung versprochen werden konn en, da mich sonst dieses in meinem Baue aufterordentlich hindert, umsomehr, da Seine Kanigliche Hoheit der Kur­ jurst die Bauarbeiten mU diesem Jahr beendigt zu sehen wunscht. Sol/re es daher, verehrtester Herr, moglich seyn, vorgenannte Gegensriinde friJh er erhalten zu kannen, so wurden Sie gewifJ Seine Kanigliche Hoheit sehr be­ ruhigen. Ad 6. bemerke ich, daft 3 2 0llfur die Dicke eines jeden der marmornen Flieften­ belage berechnet sind, wobei ich auf 1 bis 111, 2 011 MarmorDicke und 111, 2011 Martel-, Guft- oder SandUnterlage gerechnet habe. Ad 7. veifehle ich nicht, beikommend die Plin/engrafte in der Fliiche zu den knienden Engeln, sowie die FliichenGrofte zu dem Wappen und Reliefzu ubersenden. Ad 8. Der bronzene Adorant sowie die siimtlichen GipsFiguren sind angekom­ men. Von letzern waren einige sehr beschiidigt, a/s die Nase und Obeif/ii­ che der Minerva Numero 9, der Mantel des Achilles N umero 15. Die Muse aus dem AntikenTempe/ zu Potsdamm warganz zerbrochen und hat wegen der tausend kleinen Stuck chen ohnerachtet aller Muhe nicht wieder zu­ sammengebracht werden kann en. Fur diese Figur (da so/che sowie die an­ dern nichr wohl in den Kisten verpackt waren) durjte ich woh/ eine andere ge/egentlich erwarten ? und kanne dieses woh/ mit dem noch erwartet wer­ denden Ganimed gesch ehen ? Ad 9. ha be ich mit vielem Bedauern vernommen : daft Sie durch Unpiiftlichkeit an der Vol/endung mehrerer Arbeiten gehindert worden sind. Mage Sie der Himmel davon ganz befreien, damU wir hier recht bald die Skizzen zu den Statuen jur das Trepp enhaus sehen magen und worauj Sein e Kanigliche HoheU in Erwartung sind. Bald werther Freund, war mir die so werthe Cor­ respondenz mU Ihn en untersagt, indem mich ein e Nieren- und Unterleibs­ Entzundung befiel und ich schon ganz geschwiicht ohne Hoffnung dem Jen­ seils entgegen sah, wenn nicht bes!?,ndere hahere Macht und die unermude­ le Thiitigkeit der geschickleslen Anle mich reltele: Ich befinde mich jezt gottlob wieder besser und schanzte von Neuem darauf los. Ad 10. Von den en jiir Seine Kiinigliche Hoheit zur Ansicht bestimmlen Lampen­ Theilen zu Kronleuchtern, we/che mU der j ahrenden Post hier ankommen sol/ten, ist bis dato noch nichts erschienen, ist so/ches etwa vergessen ? Ad 11. Der junge Maler HerrSchoppe, welchen Sie mirfur die Malerei der Spei/Je­ Gallerie, welche in dem Stile der Loge Raphaels gemalt werden soli, emp­ f ehlen, kann hier kun/tiges Friihjahr Arbeitfinden, und wunschte ich : daft Sie die Gewogenheit hiitten, demse/ben dieses zu era//nen, um sich mit mir in niihere Correspondenz zu setzen. Nun , werther Freund, ehe ich fur heute schlie,Pe, ha be ich noch ein e Bifte an Sie richten wollen, diese iSI nemlich, den einliegenden Brief an lhren Freund Schin-

121 kel" gefiilligst abgeben lassen zu wollen. derselbe enthiilt die Bitte. mir die Pliine und FasadenRisse von dem Berliner HofMarstall und Reithaeusern nebst Depan­ danze dUTch einen Bauconducteur an/ertigen zu (a ssen und zu ubersenden; wo/ur ich dann gem herzlich und klingend dankbar seyn werde. Ihrem fern ern Wohlwollen mit bestem Empfehlen beharre ich mit aufrichtiger Hochschiitzung lhr ergebenster Freund und Diener Bromeis

(2) Euer Wohlgeboren Berlin. 10. Miirz 182 7

beehre ich mich, die Preise der in Carrara beabsichtigten Marmorarbeiten mitzu­ rheilen. Nemlich den I) Betrag des Fuftbodens der Belletage. Zeichnung B. in hell­ bliiulichem Marmor (Bardiglio Miaro) und in weifJem Sta­ ruarmarmor./eingeschlifjenen, aber unpoUrten Ta/eln , nebst der Verpackung in Kisten und dem Tran sport bis zurn Meer, wo dieselben nach Livorn o verladen werden. In preu,Pischen Courrant Reichsthaler 2.252 rt. sage zweitausendzweihundertzweiund/un/zig Tholer 2) Die 10 Stuck Piedes tale in weifJem geiiderten Statuarmarmor. jeder aus zwei Sliicken bestehend (n emlich dos Obergesims getrennt. das ubrige wieder ein Stuck) sauber polirt. und die Verzierungen in bestem Styl und sauber ausge!ilhrt. eben/alls verpackt und Transport zum Meer 1.110 rt. 12 gr. Summa dreitausenddreihundertzweiundsechzig Thaler 3.362 rt. 12 gr. Ende August soli alles in sechzig Kisten, dreihundertzehn Carraraer Fuft betra­ gend, zur Ablie/erung nach Livorno bereit seyn, daft also im October dieser Tran s­ port in Bremen angekommen seyn kann. Die Piedestale sind der kilnstlichern Arbeit wegen schon begonnen, der Fuftboden aber erwartet noch die definitive Bestellung. Ich bitte miralso gefiilligst bald diese Antwort zu ertheilen und zugleich eintausend Thaler in Berlin anweisen zu lassen. Der Kostenanschlag des untern Fuftboden Littera A soli ich mit niichster Post er­ halten. und sende ihn dann gleich. ich bitte aber auch oh ne die Ankunf t desselben mir zu antworten. dami! in Carrara einstweilen alles in Thiitigkeit gesetzt werden kann. Hochachtungsvoll beharrend Euer Wohlgeboren ganz ergebener Freund und Die­ ner Rauch P. S. Der Mannequin bei Betzoldt so lite nur 2 Fuft hoch werden. bitte um Entschuldigung.

® Sehr verehrter Freund Berlin. I. Apr. 1827

Vor einigen Tagen erhielt ich den Kostenanschlag des Marmorfuftbodens des un­ tern Flurs des Neuen Residenzgebiiudes der Zeichnung Liura A, welche Arbeiten

122 sauber geschliffen und verpack/ in Kis/en, transporlirt bis zum Einladeplalz nach Livorno, betragen in preuftischen Courrant 3842 Reichsthaler 24 Silbergroschen in Worten dreitausendachthundertzweiundvierzig Thaler 24 Silbergroschen. Friiher habe ich schon angegeben, daft beide Fuftboden und die zehn Piedestale in circa 60 Kisten verpackt werden konnen, undJur die SchiffsJra cht sehr bequeme Ladungs­ slucke seyn werden. Die Bestellung und mein voreiliges Anemp/ehlen der Arbeiten der Piedeslale, wel­ che also au/ meine Kosten belrieben werden, setzen mich in die Nothwendigkeit, Sie dringendst billen zu mussen, mich umgehend uber diesen Th eil der Arbeit mit einer bestimmten Antwort zu versehen, weil ich sonst in grofte Unann ehmlichkeit gera/hen kann, (eigentlich so bin). Wie sehr unangenehm es mir ist, daft die BronceSeatue, und die Gipsabgufte welche solange schon in Cassel angekommen, nicht bezahll werden, habe ich in meinem lelzten Brie/e94 Ihnen ans Herz gelegl. Ich bitee wiederholt nur um zwei Worte Antworl zu meiner Beruhigung uber diese mir bisher unbekannte unbegreifliche Unregelmiiftigkeit, die mich durch meine GeJiilligkeit in die gr6ftte Verlegenheit sezt. Hochachtungsvoll beharrend Ihr ergebenster Diener und Freund Rauch P. S. Mit dem umgehend mir zusendenden I reundschaltlichen Zeichen bitte mir geJiilligst zu sagen, ob die Z ahlungen nach Berlin sogleich abgehen, in die­ sem Falle bitte dem Bezoldt 30 Reichsthaler [in Worten] dreifJig Thaler Jur mein e Rechnung zu zahlen, sonst aber sende ich ihm diese Summe von hier aus. Rauch

® An den Herrn ProJessor Bildhauer Rauch Berlin Cassel, 14. Apr. 1827

Entschuldigen Euer Wohlgeboren, wenn ich jezt erst aul lhre beiden werthen Schreiben vom 10. Merz und I. April anlworte, manche Hindernisse waren Schuld hieran. Ueber die mir gutigst milgelheillen Kostenbelriige ub er die Anlertigung der mar­ mornen Fusboden/Urdas hiesige Kutfiirstliche Palais habe ich Seiner Koniglichen Hoheit dem Kutfiirsten berichtet, indessen bis j ezt noch kein e schri/tliche Antworl erhallen, welche ichjedoch mitjedem Tage envarle und mich dann beeilen werde, Ihnen das Niihere dariiber mitzutheilen. Daft die Zahlung Jur die bronzene Figur und flir die GipsAbgufte nicht bereits schon geleistet wurde, war meine Schuld nichl, indem ich gleich nach Emplang die Rechnungen dariiber allerhochsten OrIS zur Zahlungsvet/ugung einsandte und glaubte, daft darauJ bereits ver/ugt und alles in Ordnung seye. Da diesem aber nicht so war, so ha be ich sogleich wieder um gedachte Bezahlung (welche Sein er Konigliche Hoheit in Vergeft gekommen war) angehalten und wird nun dieselbe in kurzer Zeit er/olgen, und die Herrn LieJeranten hofJentlich beruhigen. Sobald uberdie Fu sb6den bestimmt ist und Ihnen die verlangten /000 Reichsthaler bezahlt werden sollen, so werde ich dos Gewiinschte mit Betzold abmachen. Der PreiPl ur die Anlertigung der4 bronzenen Genienlur das Mausole des verslor­ ben en Gra/en von Reichenbach ist zu hoch befunden worden, und soli nunmehro 9S nur der marmorne Aulsatz daraul gesetzt werden • Daher also diese Arbeit weg­ Jiillt, auch habe ich hier einen tuchtigen MarmorArbeiter" welcherallenJa/[l]s das Basrelielund das Wappen am Sarkophage bearbeiten konnte, daher ich Sie, wer-

123 ther Freund, mit dieser Sache weiter nicht zu beschweren brauchte und mir die Zeichnung von dem Wappen gelegentlich zuruck erbitte. Mit der graftten Hochachtung Euer Wohlgeboren ergebenster Freund und Diener Bromeis Expeditionsvermerk : Expediert eodem, Bromeis

® An den Herrn Prof essor Rauch in Berlin Kassel, den /5. May /827

Da Herr Coue97 au/s Neue an mich wegen Bezahlung der ub erschickten bro nzenen Statue geschrieben hat, so beehre ich mich, Euer Wohlgeboren zu benachrichtigen, dajJ, nach eingezogener Erkundigung, sowohl die Nota hieriiber, als diejenige uber die Gipsabgusse, an die hiesigen Banquiers Herren Gebruder P/ei./ler 98 ausbezahlt worden ist. Auch uber die bestellte Figur von Bronze : I'Amour du Capito/e, ist die Zahlungs­ Anweisung eifolgt ; ich bitte daher Euer Wohlgeboren, dessen Hierhersendung gu­ tigst zu veranlassen; die Zahlung da/ur wiire wohl am kurzesten wieder wie zuvor ­ durch die Herren Gebriider Pfeiffer zu beziehen. Konnte die Nachsendung des aut der Note uber die Gipsabgusse mit erithaltenen Gany med, welcher damals wegen der / ehlenden Form nicht mit ubersandt werden konnte, vielleicht ebenfalls bey dieser Gelegenheit geschehen ? Mit innigster Hochachtung Euer Wohlgeboren ergebenster Diener und Freund [Bromeisj Expeditionsvermerk : Expediert den /5. Mai /827

® Sehr verehrter Herr und Freund Berlin, 27. Mai /827

vor lhrem lezten ge/ iilligen Schreiben waren die Zahlungen fur die im vorigen Herbst nach Cassel gesandten GipsabgujJe und der broncenen Statue eines Ado­ ranten richtig eingegangen, auch habe ich nach lhrer Weisung dem BroncearbeUer Herrn Coue au/getragen, die Statue des CapUolinischen Amors abzusenden und die Zahlung durch die Herren M. Friedlaender'" auf die Herren Pfeiffer in Cassel zu beziehen. So wird auch heute derfehlende Abguft des Vaticanischen Ganimedes eingepackt werden und damit wiire diese Sendung komplettirt. Aus Carrara bin ich wiederh olt aufgefordert warden, Zahlungenfur die b ~gonn e­ nen zehn Piedestale zu leisten, indemfunf derselben Ende Aprill soweit vollendet waren, dajJ der Zierathenarbeiter angestellt werden sol/te, die andern/un/ waren ebauchirt 100 aus den Bruchen im Atelierangekommen. Aus dieser Ub ersicht kon­ nen Sie selbst erm essen, wie bedeutend die Auslagen angewachsen sind, und wel­ che troz mein er Ordre ich bis aut den angegebenen Punkt nicht aujhoren machen konnte. lch bUte die Gute zu haben, gehorigen Orts darau/zu dringen, daft mir ein e Abschlagszahlung auf obige Arbeiten baldmaglichst geleistet werde, und daft Sie mir gefiilligst anzeigen, wie Sie diese Bestellung ansehen : Ob dieselbe gefordert oder giinzlich lassirt werden soli. Von den FujJboden ist bei dieser Frage gar die Rede nicht, sondern nur von den 10 Piedestalen, welche zur Treppenverzierung dienen sollten.

124 Dem Drechslerm eister Herrn Petzold lOI habe ichfiir den Mannequin baardie Zah­ lung gesandt, bitte also meine f riihere Ordre als zuriickgenommen anzusehen. Nochmahls um eine geneigte baldige Antwort bittend. ha be die Ehre hochach­ tungsvoll zu beharren Euer Wohlgeboren ergebenster Diener und Freund Rauch

® An den Herrn Prof essor Rauch zu Berlin Wohlgeborener etcetera Cassel. den 28. Mai 1827 Seine Konigliche Hoheit der Kutfiirst haben mich allergniidigst beauftragt. Euer Wohlgeboren zu erojJnen. wie Allerhochst Dieselbenfur das Treppenhaus des hie­ sigen ResidenzPalais noch bemerkte Gottheiren, personijicirt nach den iiUern My ­ th en. angefertigt zu sehen wunschen. als 1. Jupiter. 2. Minerva. 3. A esculap. 4. Di­ ana. 5. Kronos. 6. Ceres. 7. Apollo. 8. Urania. 9. Antinous. /0. Flora und wunschen Seine Konigliche Hoheit der KurJurst : daft Euer Wohlgeboren skiz­ zirre Modelle hiervon gefiilligst anfertigen, und auch den PreijJ iiberdiese Kunstar­ beiten mit alien iibrigen dabei begriffenen Kosten einsenden mochten. Indem ich die Versicherung meiner grojJten Hochachtung ern euere. empfehle ich mich zugleich 1hrem freundschtiftlichen Andenken Bromeis Expeditionsvermerk : Expediert und abgegeben den 29. Mai 1827

@ An den Herm Prof essor Rauch zu Berlin Wohlgeborener hochgeehrrester Herr : Cassel. den 28. Mai 1827

Erst heute, nach et/olgter allerhochster Bestimmung und Genehmigung der PreijJe uberdie Anfertigung des marmorn en Gepliittes und der Postamentefiirdas hiesige KurjUrstlichen Palais bin ich im Stand. Ihn en, verehrrer Mann, auf Ihr geehrtes letzreres Schreiben zu anfWorten. Seine Konigliche Hoh eif der Kut/iirst haben die Anfertigung und den desfal[l]sigen Kostenaufwand fur diese Arbeit. die 1. den Betrag 1110 Reichsthaler 12 Silbergroschen fur die Anfertigung der Posta­ mente, 2. den Betrag vo n 2252 Reichsthaler for den Plattenbelag zu dem Fu sboden um die TreppenojJnung und auf dem TreppenBoden und 3. den Betrag vo n 3842 Reichsthaler 20 Silbergroschen f ur das Gepliitte im Rez de chaussee. genehmigt und diese uberhaupt 7205 Reichsthaler 8 Silbergroschen betragende Summe angewiesen. Auch werden Sie, verehrtester Herr Professor. in kurzem die zur Bestreitung vorgiingiger Auslagen ver/angte 1000 Reichsthaler durch den Herrn Geheim en FinanzRath Dein es 10 2 ebendort angewiesen erhalten. Nun habe ich Sie hiermif dringend bitten wollen, die weitere Bestellung ge/iilligst zu bewirken und zu entschuldigen : dajJ diese Bestellung efWa s spiit kommt. Mit etcetera Bromeis

@ Wohlgeborener etcetera [Cassel.] I. Juni 1827 Euer Wohlgeboren werden durch mein Schreiben vom 28. vorigen Monars uber die vo r Kurzem et/o/gte allerh ochste Resolution wegen der An/ertigung der 10 Posta-

125 mente sowie der Fusboden fur das hiesige Kurfurstliche Palais und daft Ihnen niichstens eine AbschlagsSumme von 1000 Reichsthaler zugestellt werden wird, be­ nachrichtigt seyn, welches ich au/lhrgeehrtes Schreiben vom 27. Ma; hierdurch er­ wiedere und zug/etch recht verbindlichsl dankefiir die ge/iillige Anherbesorgung des bronzenen Amors und des Abgusses des Ganimeds. Mit aujrichtiger Hochschiitzung beharret Euer Wohlgeboren etcetera Bromeis

@ Ho chgeehrtester Herr und Freund Berlin, 7. Junius 1827

Sehr dankbar bin ich Ihnenfiir die ge/iilligen beiden Mittheilungen vom 25ten des vorigen Monats, indem ich durch dieerhaltene Abschlagszahlung von 1000 Reichs­ thaler aul die zehn Marmorpiedestale der grojJen Verlegenheit meiner Verpflich­ tung in Carrara enthoben bin, und die begonnene Arbeit nun wieder ihren Fortgang hat. Zugleich habe ich dort auch Anzeige gemacht, daft die Marmortii/elung bald wurde beginnen konnen. Dem durch Ihre gutige Mittheilung mirgewordenen allerhochsten Au/trag, Skizzen zu den benannten zehn Gouer, Herren und StQtuen werde ich sobald als moglich nachkommen und so/che einzusenden die Ehre ha ben.

Ihrem geneigten Wohlwollen mich emp/ehlend, habe die Ehre mit ausgezeichneter Hochschiitzung zu beharren Euer Wohlgeboren ergebenster Diener und Freund Rauch Prasentatumsvermerk: PriisentalUm 12. Juni 1827

@ An den Herm Professor Rauch zu Berlin Kassel, den 30. Sept. 1827

Erstjetzt habe ich die Nota der Herren Gebriider P/eiffer iiber den von Herrn Coue hierher gelie/erten Amour du Capitote erhalten und solche sogteich an Kurfiirstli­ ches Oberho/marschaIlAmt, welches die Auszahlung verfugt, uberschickt. Die Zahlung wird daher in Kurzem aus Kurjiirstlicher Hofkasse an die Gebruder P/eif­ ler eifolgen. Euer Wohlgeb oren biue ich gehorsamst, den Herrn Coue hiervon gii­ tigst zu benachrichtigen und wie es mir leid thue, da./1 dadurch, da./1 mir die Nota nicht zugekommen war, ohne meine Schuld die Zahlung, woriiberdie Verwilligung IO schon zu An/ang May des Jahres ausgewirkt worden war, verspiitet worden ist ). Mit ausgezeichnetster Hochschiitzung etcetera [Bromeis] Expeditionsvermerk: Abgegangen den 30. Sept. 1827

@ Ho chgeehrtester Herr und Freund Berlin, 24. Nov. 1827

Euer Hochwohlgeboren beehre ich mich anzuzeigen, daft die in Carrara bestellten zehn Marmorpiedestale vollendet und zum Einkisten bereit stehen, und bitte mir gejiilligst die Restzahlung von einhundertzehll Thaler anweisen zu lassen. Zu-

126 gleich auch die Addrefte zu senden, unter welcher die genannten Piedes tale zu Wasser nach Cassel versandt werden sollen, welches dann von Livorn o aus ge­ l04 schehen wird, woselbst die Herrn PeterSenn und Companie , meine Correspon­ denten, solche Geschii/te gern iibernehmen. Vo r einem Jahr sandte ich mit der Fahrpost im Monat December 24ten laut meines aujbewahrten Pos1scheines, eine Kiste mit Lampen hiesiger Fabrik anten, welche Seine Konigliche Hoheit der Kurjiirst be/ohlen hatten. Da ich aber nach mehrer Er­ innern keine bestimmte Nachricht dariiber erhalten habe und die LeUle dringend werden, so bitte ich mich hieriiber zu/ rieden zu stellen, und bei etwaiger Nichtan­ kun/t bei dem dortigen Postamte ge/iillige Nach/orschung anzustellen. Ferner ist die Bezahlung der broncenen AmorStatue, fur den armen Bronceur Coue nach mehrerm Erinnern nicht eingegangen, und muft eben/alls Euer Wohlgeboren bit­ ten, dazu beizutragen daft derselbe be/riedigt werde, indem dieser Mann durch die­ se Unregelmiiftigkeit in die groft/e Verlegenheit gesetz/ is/. Indem ich mit der ausgezeichnetsten Hochschiitzung beharre, habe die Ehre mich zu nennen euer Hochwohlgeboren ergebenster Freund und Diener Rauch

@ Hochwohlgeborener, hochzuehrender He" und Freund! Cassel, den I. Dez. 1827

Euer Hochwohlgeboren sehr geschiitzte Anzeige, daft die in Carrara beslelllen zehn marmorn en Piedesteaux vollendet und zum Emballiren 10S bereit stehen, ist mir sehr el/reulich. Wegen der Auszahlung der verlangten ReslSumme von einhun­ dertzehn Thaler muft ich ergebenst bemerken ,' daft ich gern bereit bin, solches zu bewirken, wenn Euer Hochwohlgeboren vo n der Ge/iilligkeil seyn wiirden, mir eine Rechnung dariiber zukommen lassen zu wollen. Die A nhersendung dieser Piede­ steaux konnte unter der Addresse, an KuifUrstliche Hojbaudireclion zu Hessen­ Cassel geschehen. Die mit der Fahrp ost im vorigen Jahre anher gesandten ProbeLampen haben nichr den Bei/all Seiner Koniglichen Hoheit des Kul/iirsten gehabr und sind nicht accep­ tirt. Ich /rage daher ergebenst, ob ich solche wieder zuriicksenden soli ? Die Zahlung des Herrn Bronzeur Couefiir den Capitolinischen A mor konnte von mir ers/ vor Kurzem ausgewirkt werden, da mirdessen Rechnung/ehlte und ich sol­ che erst vor ohnge/ehr 14 Tagen von den hiesigen Herm Banquiers Gebriider P/eif­ fer, au/ Ersuchen erhielt. Ich holfe indessen, da die Zahlung an He"n Co ue von Seiren des Oberh o/marschallAmrs bereits seir 8 Tagen verjiigt ist, daft Herr Coue durch die He" n P/eWer seine Z ahlung erhalten haben wird. - Schon vor einiger Zeit erhielt ich den Au//rag vo n Seiner Koniglichen Hoheit dem Ku l/iirsten, Euer Hochwohlgeboren zu be/ragen, wie es mit den Modellchen zu den gewiinschten Sraruen des hiesigen KuifUrstlichen Palais stiinde. Ich habe da her bitten wollen, mich ge/iilligst hieruber in Kenntni}3 zu setzen, urn Seine Konigliche Hoheit den Ku l/iirsten beruhigen zu konnen. Wenn es moglich ist, so bitte ich aber­ mahl um Nachricht uber die marmornen Fu,Pboden. Mir wahrer Hochschiitzung beharre ich und habe die Ehre zu seyn Euer Hochwohlgeboren ergebenster Diener und Freund Bromeis Expeditionsvermerk : Expediert und abgegeben den 3. Dez. 1827

127 ® Hochverehrtester Herr und Freund Berlin, 10. Dec. 1827

jUr Ihre gefiillige baldige Benachrichtigung vom lten des Monats sage ich Ihnen mein en verbindlichsten Dank und fiige anliegend die Rechnung der in Carrara vollendeten zehn Piedestale bei, und bilte die Restzahlung von 110 Reichsthaler 12 Silbergroschen mir ge/iilligst in Berlin anweisen zu lassen. Die Addresse der in Livorno einzuschifJenden Kisten mit den 10 Piedestalen. m6chte wohl besser dahin abzuiindern seyn, daft Sie mir ein Handlungshaus in Cassel oder Bremen nennten, an welches dasjenige in Livorno (Pietro Senn und Companie) unmittelbar sich wenden k6nnte. auch wird das Geschii/t sicherer und woh/feiler besorgt, als an Beh6rden oder Privatpersonen. Die Probelampen bitte ge/iilligst gut verpackt und porto/rei mit der Post wiederan­ hero besorgen zu lassen, damit die wartenden Versender m6glichst bald beruhigt werden. Herr Co ue dankt fur die versprochene Zahlung, welche ihm am 15ten des Monats zu zahlen versprochen ist. Zur neuen Auswahl der Gegenstiinde zum Trep­ penvorzimmer hatte ich schon liingst eine Skizze ange/ertigt, und werde noch ein e andere dazu entweif/en und lhnen zuzusenden die Ehre haben, sehr angenehm wurde es mirdann auch seyn, einer baldigen definitiven Entscheidungentgegen se­ hen zu k6nnen, indemfiir die Marmoraus/uhrung im Voraus gesorgt werden muj3. Die Kostenanschliige der Fuj3b6den waren nach lhrem Schreiben vom 25ten May des lahres genehmigt, so wie der der obengenannten Piedestale. l edoch eifolgte nur ein e Abschlagszahlung von 1000 Reichsthaler aut leztere und von leztern war dann seitdem nicht mehr die Rede, auch sind keine Geldanweisungen eingegan­ gen, daft deshalb in Carrara ich in Verlegenheit kam, und die gemachten Marmor­ vorriith e zu diesem Zweck unbenuzt Iiegen geblieben sind, stiindlich das definitive Bestimmen und nothigen Vorschii,Pen lhrerseits entgegen sehend. lch / reue mich lhrer Erinn erung und bitte um baldige Nachricht uber diesen Gegenstand, damit im LaujJdes Sommers alles nach Cassel e(inges)chifft werden kann. Se(hr hat) es mich und andere Kilnstler etireuet, dajJ Seine Kiini(gliche Ho)heit der Kutfilrst denj ungen Siebrecht lO6 (welcher Talent und vielen guten Willen hat) zu ein er Reise nach Rom unterstutzen, und wozu ich von Herzen Gluck wiinsche. Mit der ausgezeichnetsten Ho chschiitzung beharrend habe die Ehre mich zu nen­ nen Euer Hochwohlgeboren ergebenster Diener und Freund Rauch

@l Hochverehrtester He" Professor ! Cassel, am 30. Dez. 1827

Die Restsumme von 110 Reichsthaler 15 Silbergroschen auf die mir unterm 10. De­ zember anher gesandte Rechnung uber die zum Absendten/ertigen zehn marmor­ nen Postamentefiir das hiesige Kuifiirstliche Palais kann ich vor der wirklichen Ankunft derselb en hier zu Stelle nicht bezahlt machen, da nach der hiereingejUhr­ ten Co mptabilitiit l07 nurdann Zahlung geleistet wird, wenn die Gegenstiinde wirk­ lich abgeliefert sind. Da aujJerdem der bereits geleistete VorschujJ gegen die Rest­ summe bedeutend und das Haus Hessenfiir den noch zu leistenden Betrag hinrei­ chende Garantie leistet, so liiftt sich auch envarten ,' daj3 der Verfertiger der zehn Postamente nichl so unbillig denkl, sein e Zahlung so prompt vor der Ablie/erung zu haben, und ich hojJe daher: dajJ deshalb weiter keine Ziigerung mit der Absen­ dung stattfindet.

128 Wenn nun nach fhrer Meinung es besser ist, die Absendung dieser /0 Postamente unter der Addresse ein es hiesigen Handelshauses gesehehen zu lassen, so habe ich bitten wollen, dieSendung an die Herren Gebriider Banquiers Pfeiffer hier zu Cas­ sel gejiilligsl riehlen lassen zu wollen, we/ehe Herrn ieh unterm heutigen Tag hier­ von benachrichtigt und um Annahme dieses Geschiijts ersuchl habe. fn nieht geringe Ver/egenheit haben Sie mieh, mein verehrtester Herr Proj essor, we­ gen der Nichtbeforderung der marmornen Fusbodenplatten gesetzt, um so mehr, da Sein e Konigliche Hoheit der Kurjiirst ohn/ehlbar da s hiesige Palais bis zum kiin/tigen Sommer beendtigt zu sehen be/ohlen haben. Sollte es Ihn en bei Ihren vieljiiltigen Kunstgeschiijten zu viel Miihe maehen, diese Co rrespondenz zu jiih­ ren, so ha be ich ergebenst bitten wollen, mir die Addresse derjenigen Fabrick, bei welcher die Marmortii/elung/riih er in Bestellung gegeben. ge/iilligst mitzutheilen und wiirde ich mich dann von hier direct an dieselbe wenden, und mU derse/b en contrahiren. Seine K6nigliche Hoheit sehen mit gro,Pem Ver/angen den versprochenen Skizzen zu den Staluen entgegen und habe ieh nochmals um deren baldige Einsendung er­ gebensl bitten wollen 108. Das Kistchen mit den Lampen /olgt porto/rey unter Ihrer Addresse eben/a/ll]s zuriick. mit der Bille. solches an die betreffende Fabrick ge/iilligst gelangen zu las­ sen. Mit der grojJten Hochachtung habe ich die Ehre zu seyn Euer Hochwohlgeboren etcetera Bromeis Expeditionsvermerk : Abgegangen den 3. Jan. 1828

® Euer Hoch Wohlgeboren Berlin. 8. Jan. 1828

geehrtes Schreiben vom 30. December des vorigen lahres nebst einer Kiste mU Lampenproben ist mir riehtig zugekommen und beeile mieh auj lezteres sog/eich zu erwiedern. Au/ die Zahlung der Restsumme vo n 110 Reichsthaler 15 Silbergroschen kommt es so genau nicht an, es kann dieselbe mir gezahlt werden, wenn die Postamente in Kasse/ angekommen sind; ich habe dem in Carrara Beaujtragten diese Zah/ung noch vor Ablauf des vorigen lahres gezahlt und die Kisten sollten mit der niichsten GelegenheU nach Livorno an die Herrn Peter Senn abgehen, welchen ich nur die Addressejiir Cossel der Herrn Gebriider Pfeiffer mittheilen, sowie die seh/eunigsle Absendung naeh Bremen an empjehlen werde. An lezterm Orte k6nnen Sie selbsl den Werth dieser Sendung durch die Herm Gebriider P/eiffer. wenn dieselben den Abgang und die Zahl der Kisten durch die He"n Peter Senn erjahren haben. / iir den Seetransporl versichern lassen, indem die italienische AssicuranzCompa­ gnien in nichl besonderm gUl en Rufe stehen. Sehr bedau er iehs, Sie wegen der beiden bestelllen Tiijelungen in Verlegenheit ge­ sezl zu haben, kann mir aber keinen Vorwut/ der VersiiumnijJ oder Unthiiligkeit dariiber maehen, indem ieh Sie damals bat, die notigen Vorschiisse jiir diese Ar­ beiten zu besorgen, da ab er weder diese noch irgend eine Erinnerung et/olgle, so war ieh bis heute in grofter UngewijJh eit und in Verlegenheil, denn - unmittelbar nach der erslen Erwiihnung unler dem 28. May veranlaftte ich in Carrara die Be-

129 scha//ung des notigen Statuarmarmors zu den groftern Ta/eln und Friesen in den Thiiren, Fenstern etcetera dieser Bestellung, und erst heute erfahre ich von lhnen, wie ernst es mit dieser Sache is t! Wiin schen Sie also, daft die Bestellung schleu­ nigst ins Werk trete, so bitte ich mir ein Viertheil oder Fiin/theil des Betrags der ganzen Summe als Vorschu,P anweisen zu lassen, und ich glaube, dqjJ dann durch den Erfolg Sie weder mich noch meinen BeauJtragten wegen Nichtbejijrderung die­ ser A ngelegenheit / ern er anschuldigen werden. [ch ersehe aus den Kostenanschliigen, dafl beide Fuflboden iiber sechstausend Thaler betragen, und so wiire es am gerathensten, die Zahlungen in sechs Raten zu theilen, wovon ich der ersten entgegensehe oder lhrer Versicherung des bestimmten An/angs dieser Arbeit. Konnte ich mich meiner Verpj1ichtung in Carrara lossagen und daft Sie mir meine Auslagen ersetzten, so wiirde ich lhnen gerne andere Ad­ dressen/iir diese Arbeil millheilen, niemahlen aber rathen, sich an die dortigen groften Unternehmer zu wenden, welche enlWeder Juden oder Nobililierte des Dries sind. Die Piedestale werden bei der Ankunft Ihnen den beruhigenden BeweisJiih­ ren, daft lhre Arbeiten nurvon handthiitigen tiichtigen Arbeitern guterSchule, das heifJt mein es /riihern Ateliers daselbs t ausge/iihrt werden. /ch bitte um geneigte baldige Antwort, umgehend wenigstens um eine VorliiuJflge. Mit der ausgezeich­ netsten Hochschiitzung beharrend Euer Hochwohlgeboren ergebenster Diener und Freund Rauch

@ Praemissis praemillendis [Cassel,] 15. Jan. 1828

da nach dem ausdriicklichen Willen Seiner Koniglichen Hoheit des Kurfiirsten das hiesige ResidenzPalais in diesem Jahre, und zwar bis im September / erlig seyn soli; so ha be ich mir erlauben wollen, euer Hochwohlgeboren hiermit ergebenst zu beJragen, ob es auch moglich s~e die bewuflte MarmortiiJelung bis liingstens Ende July hierher erhalten zu konn en ? Sollte dieses angehen, so werde ich au/ die be­ gehrte vorschuftweise Bezahlung antragen. Entschuldigen Sie, verehrter Herr, da,P ich lhnen so viel Miihe verursache. MU etcetera Bromeis Expeditionsvermerk : Expediert eodem

@ Euer Hoch Wohlgeboren Berlin, 18. Jan. 1828

geehrlestes Schreiben vom 15ten emp/ange ich soeben und beehre mich sogleich darauJzu erwiedern, dafl die TiiJelungen unJehlbar in Carrara vollendet s~n kon­ nen, da aberdurch Wa ssertransport die Kisten nach Cassel gelangen sollen. so ist dieses unmoglich zu bewerkstelligen, indem vom I. Februar bis I. Juli, also infiinJ Monaten die Arbeit zu bescha//en ist. nicht aberder Transport, welchergewohnlich 3 bis 4 Monate von Livorno bis Hamburg dauert. In acht Tagen als An/ang Februar sende ich einen meiner ilalienischen Arbeiter nach Carrara, welcher aUes au/s sorglichs te einrichten wiirde, wenn Sie etwas mehr Zeit geben. oder durch Landtransport die Kisten nach Cassel besorgen lie­ ,Pen. Da der Marmortransport so sehr kostbar im Augenblick ist, die Assecuranz 5

130 bis 7 Procent allein betragen, so du1ften Sie wohl die Sache mit Kaufleuten in Oberlegung nehmen. lDfJ Ich reise in einigen Tagen au/kurze Zeit nach Niirnberg , bitte also, Bestimmun­ gen in obiger Sache, an den Herrn Professor Tieck ll o a/hier oder depeschiert eben­ falls an mich nach Nurnberg im Gasthofzum Bairischen Hofzu addressieren, ge­ gen den 20. Februar hofJe ich in Berlin zuriick zu seyn. Ihre Angelegenheit wurde also Duls bestimmteste besorgt werden. Mir ausgezeichneter Hochschiitzung beha­ rrend Euer Hochwohlgeboren ergebenster Diener und Freund Rauch

@ An den Herrn Professor Rauch zu Berlin Hochverehrtester Herr und Freund! Kassel, den I. Apr. 1828

Sie benachrichligten mich in dem geehrtesten Schreiben vom 8. lanuardes Jahres, daft Sie in Carrara den Auf trag zu Absendung der Kisten mU den marmorn en Po­ stamenten nach Livorno ertheilt hiilten, ouch den Herrn PeterSenn et Compagnie die weitere Addressefur Cassel, (der Herren Gebriider PfeifJer) mittheilen und die schleunigsle Absendung anempfehlen wurden. Hierau/ und nach Ihrem weiteren geehrtesten Schreiben vom /8. Januar des Jahres ist auch von hieraus den Herren Gebruder PfeifJer der nothige Auftrag ertheilt worden. Heute aber benachrichtigen mich die Herren PfeifJer, daft dem besagten Handelshause zu Livorn o bisher kein A u/ trag noch irgend eine Nachricht uber diesen Gegenstand zugekommen sey. Eu· er etcetera beehre mich daher ergebenst zu ersuchen, das N6tige in dieser Sache und dajJ die Hersendung nun schleunigst et/olge, so bald als moglich gutigst zu be­ sorgen. Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung mich empfehlend als Euer etcete· ra [Bromeis]

@ Sehr verehrter Herr und Freund ! Berlin, 10. Apr. 1828

Auflhr gefiilliges Schreiben vom Iten des Monats ha be die Eh re zu erwiedern, daft die Piedestale im Monat Dezember vollendez und eingekistet waren, auch die HerrnPeterSenn und Compagnie zu Livorno von der Versendung nach Cassel uber Bremen vorliiuffig unterrichlet wurden. Es soUte auch damals der Tran sport von Carrara nach Livorno sogleich besorgl werden, wann Schif/sgelegenheit sich dar· bote, denn gern ladet man dort von Bord zu Bord, weil die Magaziner elcetera in Livorno sehr theuer ist. Nochmahls ha be ich diefriJh ern Ordres wiederholt, um ge· naue Nachricht, auch gebeten wann die Verladung als wahrscheinlich anzuneh· men sey, und theile Ihn en sogleich alles mit. Die Arbeiten der Fuftboden sind in voUem Gange und wird nun um so ordentlicher besorgt, da ein er meiner hiesigen Arbeiter seit einigen Wochen dort ist. lll Die Reise nach Munchen und Nurnberg hat mich in meinen Arbeiten so gestort , daft zwei angefangene Skizzen fur Seine Konigliche Hoheit den Kut/ursten noch immer zur Seite stehen, ho//e aber in einigen Tagen solche beendigen zu konnen, und bitte mich bei H6chstdenselb en zu entschuldigen. Mir besonderer Hochschiitzung beharrend ha be die Ehre mich zu nenn en Euer Wohlgeboren ergebenster Diener und Freund Rauch

131 @ Sehr verehrter Herr und Freund Berlin, 22. Juli 1828

Nachdem am 20. April des Jahres die zehn Piedestale in/iinfzehn Kisten in Car­ faro fur Livorno eingeschif/l waren, sind so/che bald darau/ be; den Herrn Peter Senn und Compagnie nach HamburgJur Cassel an die Herm PfeifJeraddressiert, eingeschif/t warden, zug/etch ouch zu 540 Golddukaten versichert warden, und hoJJe, daft auf directem Wege Sie davon schon liingst unterrichtet sind. Die Arbeiten der beiden Fu,Pboden sind in vol/em Gange, und soviet Leute ange­ stellt, daft im Herbst alles vollendet seyn kann. Ich bitte mir sobald als moglich ein Drittheil der Gesamtsumme des Kostenbelrags der beiden Fu,Pb6den anweisen ZU iassen, damit die Arbeiten in gutem Fortgange bleiben, wobei ich schon dUTch eigene Auslagen sehr im Vorschuft bin, und rechne auflhre Gute, dqJJ diese Anwei­ sung baldigst eifolgen moge. Ich glaubte Sie selbst in Cassel besuchen zu konnen, aber meine Arbeiten ha/ten mich so/est, dajJ ich den Sommer nur in Abendprome· naden genie,Pen kann. Der Geheime Rath Schinkel. Professor Tieck lassen slch Ihnen bestens emp/ehlen, und wir hoffen Sie vielleicht in diesem Herbste, wo ouch Moller l12 uns besuchen wird, Sie hierzu sehen. Schinkels Museumsbau ist sehrvor­ ll3 geruckt , auch wird Kunstausstellung seyn, wozu Sie uns etwas Ihrer schonen Ar­ beiten und Projecte einsenden sol/ten. Ihrem Wohlwollen mich empfehlend beharre mit ausgezeichneter Hochschiitzung und Ergebenh eit Ihr ergebens ter Diener und Freund Rauch

@ An den Herm Prof essor Rauch zu Berlin Hochwohlgeborener, hochgeehrtester Herr Prof essor! Kassel, den 6. Sept. 1828

Die au/ Ihr letztes verehrtestes Schreiben/iir die bestellten Marmorgepliitte weiter angewiesenen 1000 Reichsthaler werden Sie bereits emp/ angen haben. Da die Ar­ beiten im Chuf/iirstlichen ResidenzPalais moglichst beschleunigt werden sol/en und das Polieren der Marmortajeln hier noch lange aufhalten wird, so mujJ ich Sie recht dringend ersuchen, vorerst die Hierhersendung der bereils/ ertigen Ta/eln ge­ / iilligsl zu bewirken, damit doch einstweilen irgend ein An/ang gemachl werden k6nn e. Noch lieber wiire es mir, wenn das Gepliitte/iir den oberen Fusboden, nem­ lich der Th eil um die Postamente der BelEtage, z uersl ankiimen; sollte aber der untere Fusboden weitervorgeruckt seyn, so bUte ich Sie nur einstweilen hiervon die fertigen Stucke baldmoglichst gefiilligst zu ubersenden. Indem ich Sie zugleich ers uche, die Gute zu haben, mich dem Herrn Geheimen Rath Schinkel und dem Herm Prof essor Tieck bes tens zu empfehlen, beehre ich mich, mit der ausgezeichnetsten Hochschiitz ung und Ergebenheit zu beharren Ihr ergebenster Diener und Freund [Bromeisl

@ Hochgeehrtester Herr und Freund! Berlin, 29. Sept. 1828

Vo n einer Rheinreise ll4 zuriickkehrend, finde ich Ihr geehrtestes Schreiben vom 16ten des Monats vor, der erbetene Vorschu,P von 1000 Reichsthaler war noch nicht eingetro/Jen, sehe mich also genothigt, Euer Wohlgeboren wiederh olt zu ersuchen, gedachten Vorschu,P sobald als moglich in Anweis ungen mir in Berlin zahlen zu

132 lassen, indem ich keine Miltel mehr in [talien habe, die Arbeiter in Carrara zu za hlen. Z ugleich kann ich Ihnen die erJreuliche Nachricht geben, dajJ der FujJboden der Belle £tage Lillera B laut Nachrichten vom 21. August des Jahres nicht nur giinz­ lich vollendet, sondern auch zum Einschif/en bereUs eingekistet war. Seitdem habe ich verordnet, dajJ die Kisten K[URFURST] V[ON] H[ESSEN] gezeichnet den Herrn Peter Senn und Compagnie zu Livorno ub ersandt werden sol/ten, um 750 Stuck Ducaten versichert, den Herrn Gebriider P/eiffer in Cassel zu iibersenden seyen. Gegen den 8ten September sollten gedachte Kisten auJ einem in Livorno be­ reilliegenden Fahrzeuge nach Bremen oder Hamburg verladen werden, woriiber zu seiner Zeit das Niihere ich miltheilen werde. Das Zeugnis einer meiner dorl iezl anwesenden Bildhauer sagt, da,P zusamm enge­ legt nach Ihr[e r] Z eichnung der FujJboden einen aujJerordentlichen EjJekt ge­ machl habe und wie zu wiinschen nichts iibrig sey etc. Sind die Piedestale noch nicht in Cossel angekomm en? Die Herrn Schinkel und Tieck dankenfor IhrJr eundliches Wohlwollen und erwidern IhregeJiilligen GriijJe. MU der ousgezeichnetsten Hochschiitzung beharrend habe die Ehre mich zu nen­ nen Euer Wohlgeboren ergebenster Diener und Freund Rauch P. S. Laut Nachrichten aus Carrara waren alle wei}Je Marmor[platten] des untern FujJbodens schon vollendet, und an den dunkeln wurde gearbeitet Rauch

1st Herr Rechnungsrevisor Lichau liS zu be/ragen, wie es mit der Anweisung von 1000 Reichsthaler stehe. 1st gelegentlich zu antworten, daft die Piedesteaux hier angekommen, mehreres daran aber beschiidigt sey. Auch daft der Marm or nicht ganz zu meiner ZuJrieden­ heit ausgeJallen sey, da er zu grobe Adem und gelbe Ri}Je und Fleck en habe. Bromeis

Berlin, 17. Nov. 1828

Indem ich Euer Wohlgeboren for die geJiillige Ubersendung der zulezt erbetenen eintausend Thaler als Abschlagszahlung der TiiJelung verbindlichst danke, iiber­ sende ich Ihnen anliegend das Verzeichni}J und Inhalt der 46 Kisten, den FujJbo­ ll6 den Liltera B enthaltend , welches Papier beim Auspacken von h6chster Wichtig­ keU ist. Z ugleich ist mir die Nachricht zugekommen, dajJ der FujJboden Lillera A schon zur Hiilfte vo llendet ist, deshalb bemerke, dajJ ich niichtens wieder eines gleichen Vor­ schusses bediirfen werde. und um Ihre giitige Vermiltlung bUte. Die Herrn Peter Senn und Compagnie versprechen alles anzuwenden, um diese Sendung 2 noch diesen Herbst in Hamburg oder Bremen ankommen zu lassen. MU beso nderer Hochschiitzung beharrend Euer Wohlgeboren ergebenster Diener und Freund Rauch 1st Herr Banquier PJeiffer zu beJragen; ob iiber die baldige AnkunJt des Marm ors noch keine weitere Avis eingegangen. Bromeis

133 @) Sehr verehrter Herr und Freund! [Berlin, Februar 1829]

Die Nachrichten vom I. Februar des lahres zeigen mir nun, daft das Paviment Lit­ tera A. dergestallt vorgeschrUten ist, daft mU erster Friihlings/adung dieser bedeu­ tende abermalige Transport abgehen kann. Da aber meine Casse durch bedeu­ tende Vorschiisse ersch6p/t ist, und keine weitere Z ah/ung von Ihnen aul dieses /ezte Getiifel eingegangen ist, so muft ich um so dringender bitten, mir baldigsl ei­ nen Vo rschu,P von wenigslens eintausend Tha/er in Berlin gefiilligst anweisen zu lassen, weil sonst die Arbeiten in Carrara nur /angsam vorschreiten k6nnen, und die wenigen Monale des Einschiffens unbenutzt voriiber gehen. lch wiederho/e des­ ha/b, mein hochverehrtester Freund, meinen Wunsch bald zu be/riedigen. Indem ich mit der ausgezeichnetslen Hochschiitzung beharre, habe die Ehre mich zu nen­ nen Euer Hochwohlgeboren ergebenster Diener und Freund Rauch Verte P. S. Mein Schreiben vom 17. November vorigen lahres hoffe ich, werden Sie samt dem VerzeichnifJ der Kislen des Fuftboden Liltera B erhallen haben, ichJrug darin ob die Piedesta/e bei Ihnen angekommen seyen. Rauch

® Hochverehrter Herr und Freund Berlin, 23. Marz 1829

Entschuldigen Sie, daft ich Sie wieder mit meinem Schreiben beliistigen mu,P, wel­ ches Ihnen nicht unangenehmer seyn k ann als es mir wiederwiirtig ist. Die Briele aus Carrara sind aber in der Art dringend, daft ich Sie bUte, mir die erbetene Zah­ lung auJ das Geliij"el des Fuftbodens A. baldmoglichsl zu leislen, oder aber dariiber Ihre offene Meinung zu iiuftem . Die Arbeiter wollen dann keine andere Z ahlung/ordem bis die Kisten nach Li­ vom o verladen werden, iezt aber, da alleStiicke in Arbeit sind, kann dieSache nur Fortgang haben, wenn die ge/orderte Zah/ung schnell ge/eistet wird. BWe mir zu schreiben, ob die Piedeslale angekommen sind. HochachlungsvolI beharrend Ihr ergebenster Diener und Freund Rauch P.S. Ich bitle die Inlage enlschuldigen zu wollen. Rauch

® A n den Herrn Professor Rauch zu Berlin [Cassei, April 1829]

Mit lhrem geJalligen Schreiben vom 17. N ovembervorigen fahres benachrichliglen Sie mich : daft 46 Kislen mit Marmorplalten zu dem Fuftboden Litlera BJerlig und nach dem Versprechen der Herm Peler Senn et Compagnie noch im vorigen Herb­ sle an her gelieJerl werden sollle, daftJerner die Halfte des Geplaltes zu dem Fusbo­ den A Jerlig sry. Leider aber habe ich bis jelzl nichls als die Iraurige Nachrichl durch den Herrn Banquier PJeiffer hierselbsl erhallen, daft das Livorn eserSchiff, we/ches die oben bemerkten 46 Kisten ge/aden, gro,Pen Schaden er/itten und circa 1/4 des versicherten Betrags hat miissen fiir Havarie grosse zugeschossen werden. Ich befinde mich deshalb in nichl geringer Verlegenheil und sehe sehr groften Un­ annehmlichkeiten entgegen, um so mehr, da Seine K6nigliche Hoheit der Kurjiirsl auJ die baldigsle Beendigung des Palais dringen.

134 Wiederholl bitle ich Sie daher. werlher Freund. mich doch rechl bald in KennlnijJ setzen t U wollen : ob ich noch Hof/nung habe. die Marmortiifelungen binnen eini­ gef Mono/hen t U erhalten oder wie es sons/ damit slehel ? damit ich meine Masre­ geln darnach ergreifen k6nne. Es iS I mir sehr leid, Ihn en so viel Miihe machen zu miissen, do Sie j edoch die GUle hallen, sich dieses Geschii/ts tU unterziehen, so hof/e ich, daft Sie ouch die Gute haben werden. mich femer t U untersrurzen. MU vollkommensler Achlung Ihr ergebensler Diener Bromeis

@ Hochverehrlesler Herr und Freund Berlin. 9. Mai 1829

Nach Ihrem gellilligen Schreiben vom 5. Aprill des Jah res sehe ich mil Leidwesen. da,P das Marmorgellilel noch nichl in Cassel angekommen war. und bedauere sehr den Zeirverluslfijr den Bau. so den Verdru,P. welcher fijr Seine Hoheit den Kurjiir­ slen sowie filr Sie daraus entsteht. Dos Getiifel ist aber seit dem A ugenblick, da dasselbe in Livorn o an die Herm PeterSenn mU der nOligen Ordre abgegeben, au­ ,Per meiner Hand und nur die Herrn Gebriider Pleifler mit dem Herrn Senn k6nnen aul die Beschleunigung der Ankunll einwirken. Wa s die Arbeil der Piedeslale betrifft. so bin ich h6chlichsl verwundert. dojJ Sie als Sachkenner nur tadelndes, und kein lobendes Wort uber diese/b e aussprechen, da ich doch aufter den vieljiihrigen Arbeiten, we/che ich von daher beziehe, im streng­ sten Sinne des Wo rtes zu/ rieden zu seyn Ursache habe, noch beso ndere Zeugnisse des Carrarischen Gewerks diese gedachten Piedestale, in alien Beziehungen 10- bend. daher bekam. Was den Wechsel der Farbe belrifJl. so wechsell dieselbe sogar in einzelnen Stucken, wie die eine Marm orbuste. Unendlich bedau ere ichs, daft dieses Unternhemen nicht nach /hrem Wun sche ausge/allen ist. Da die 6/ter erbe­ lene Geldsumme aul das lezle in Arbeit begrifJene Geliifel noch nichl angekommen ist, so befinde ich mich auch hierin in ein er ungew6hnlichen Verlegenheit, und weij) auldi e 6/teren billigen Mahnbriele der Arbeiter nichl mehr. was ich darauia ntwor­ len soll. rechl sehr bitle ich Sie dah er. verehrtesler Freund. da,P Sie die Casse geliil­ ligst erinnern, mir die erbetene Zahlung un verzuglich anzuweisen. A lies ist gethan, diese lezte Arbeit miiglichst zu beeilen! Da noch in diesen Tagen Marm or vo n Livorn o, welcher vo r 3 Monaten verladen wurde, hier angekommen sind, so begrejffe ich nicht, wie der Herr P/ejffer die Ki­ slen des erslen Ftlj3gelliffels noch nichl erhallen ? Mit besonderer Hochschlil­ zung beharrend, habe die Eh re mich zu nennen Euer Wohlgeboren ergebenster Die­ ner und Freund Rauch

Berlin. 10. Mai 1829

Nachdem ich ersl geslern schrieb. Euer Wohlgeboren uber die Angelegenheil der beiden Marm orjtlj3b oden zu berichlen. so sehe ich mich durch eben eingegangene Nachrichl aus Carrara vom 26. Aprill. da,P schon 40 Kislen nach dem Slrand ge­ brachl waren. und die nochlehlenden Kislen des Ftlj3bodens A An/ang dieses Mo­ nats ebendahin gebracht werden sollten, urn nach Livorn o eingeschifft zu werden. Der Sleinmelz beland sich aber wegen Ausbleibens sein er gerechlen Anspriiche aul Zahlung in der gr6,Plen Veriegenheil. ich bitle also um schleun ige Hu!!e. weif ich.

135 ohn e die sehr bald erwartende Zahlung von lhnen, nicht wei}J, was aus der Sache wird ! Nochmals empfehle ich lhnen. verehrtester Freund, die Angelegenh eit. Hochachtungsvoll beharrend Ihr ergebenster Rauch Nach Aussage des Herrn Revisors Lichau ist vor 8 Tagen die Anweisung der 1110 Th a/er an die Gebriider PfeifJer zur Besorgung nach Berlin geschehen. Casse/, den /5. Mai /829 Bromeis

@ An den Herrn Professor Rauch zu Berlin Sehr verehrtester Herr Prof essor! Kasse/, den 27. Jun. /829

Da, nach vielfii/tigen Erkundigungen, die Herrn Banquiers Gebriider PfeifJer a/­ hier auch bis heure noch durchaus kein e Nachricht uber die Ankunft irgend einer Sendung von den Marm orgepliitten zu Hamburg, oder daft sich solche unterwegs irgendwo befiinden, haben erhalten konn en, so setzt mich dieses in eine sehr grofle Verlegenheit, indem ich, gestiitz( aufdie Benachrichtigungen in Euer Wohlgeboren geehrtestem Schreiben, Seiner Koniglichen Hoheit dem Kur/iirstenfest zugesichert halle, dafJ die Arbeiten in dem Kurfiirstlichen ResidenzPa/ais, we/che b/ofJ durch diese Gepliitte aufgehalten werden, bis zum niichsten Herbst fertig seyn wiirden. Ich holfe, dafJ Euer Woh/geboren, da ich von meinerSeite Ihrem Ver/angen geniigt habe, auch fiir die ba/digste Hersendung der Marmortafe/n gniidigst besorgt seyn werden und beharre hochachtungsvoll etcetera [Bromeis]

® Sehr verehrter Herr und Freund Miinchen, 22. Aug. /829

1l7 Mit groflem Leidwesen ersehe ich aus lhrem geJiilligen Schreiben des Monats , dafJ die ung/aublich hohen Havariespesen auch die Kisten des Marmorgetiife/s, sowie mehrere Skulpturgegenstiinde, welche mir gehoren, betroffen hat, ich bin noch nicht in spezieller KenntnijJ iiberdiseSachen, aber ich wiirde lhn en imm er ra­ th en, das A'u,Perste gegen dieses Anmuthen gegen den Schi,ffer zu untern ehmen, !ch mein esrheils glaube eher mein e Effekten daran zu geben als diese Spesen zu tra­ gen. Ein eigner Unsrern waltet ub er dieser verspiiteten Sendung; tiiglich erwarte ich Nachricht von Livorn o und Carrara, daft der Fuftboden Littera A eingeschifft ist, um womoglich noch vor Winter bei lhnen einzurreffen. Diese leztere Arbeit ist durch ein e Fatalitiit mit einem Marm orblock seit 6 Wochen auJgehalten, um das Ganze mit 2 Kisten komplettieren zu konn en, indem alle ubrigen seitjener Nach­ richt schon zum Versenden am Meere bereit lagen. Stiindlich sehe ich ein er Nachricht entgegen, die ich lhn en dann sogleich mitthei­ len werde, um Sie in den Stand zu setzen, Sein er Koniglichen Hoheit den Kur/ur­ sten zu beruhigen, zu Allerhochstderselben und lhrer BeJriedigung das Ganze den­ noch ausfallen wird. /ch bin hier in voller Arbeit mit dem Modelle der k%ssa/en Statue des K6nigs Ma­ ximilian und einer zum Piedestal gehorigen Statue der Bavariae, wiihrend ein Th eil des untern Sockels des Piedestals, aus zwei colossalen Lowen bestehend, in der Grube steht, um noch diesen Herbst gegossen zu werden .. obengenannte Mo­ delle hoffe ich im niichsten Monat zu beendigen 118. M6chten Sie doch Miinchen

136 einen Bes uch schenken konnen, um die vielen hier begonnenen Bauten von aufter­ ordentlichen Dimensionen zu sehen 119, ich hore nur, daft Sie selbst so sehr be­ schiifftigt sind und zwei/ele an der Realisierung mein es Wunsches. Mit besonderer Hochschiitzung beharrend Ihr ergebenster Rauch P.S. Die Herrn Peter Senn und Compagnie schrieben mir schon vor einiger Zeit, daft die 46 Kisten in Hamburg angekommen waren, wundere mich also, daft von da dieselben noch nicht in Ihren Hiinden sind, wozu ich nichts, wohl aber die He"n Gebriider P/eiffer alles beitragen konnen. Rauch

Munchen, 7. Sepl. 1829

Aul dem Umwege uber Berlin erhielt ich vorgestern die beruhigende Nachricht vom 16. Augusl des Jahres, daft der Marmor Fuftboden Lillera A, in achlundsechzig Ki­ sten verpackt, am 15ten August in Livorn o durch die Herrn PeterSenn und Compa­ gnie bereits an Bord des Fah rzeuges gebracht wurde, welches diese Ladung, an die Herm Gebriider P/eif/er zu Cassel addressirl, nach Hamburg oder Bremen bringen sollte; da mein Schreiben aus Carrara ist, so ist dieser lezte Punkt nicht deutlich ausgesprochen. Auljeden Fall erhalten Sie, verehrtester Freund, diese Sendung noch vor Winter, versicher! isl diese Sendung zu 2500 Fran cs wie oder soviel halbe Golddukalen, das Niihere werden die He"n Peler Senn et Compagnie den He"n Gebriider P/eif­ fer schon mittheilen. Von mir erhalten Sie binnen kurzem das Verzeichn ifJ des Inhalts aller Kisten, wie Sie ein solches schon von Llttera B besitzen. Ich bitte nun die Gute zu haben, mir die Restzahlung des lezten FujJbodens A geliilligst anweisen zu lassen, wenigstens soviet um das Gros mein er Auslagen zu Carrara zu decken. Und da es ungewi}3 ist, wo ich mich spiiter aufhalte, so ersuche Sie, diese Zahlung an die Herrn M. Friedliinder et Compagnie zu Berlin gegen QUittung gelangen zu lassen. In der Hof!nung, daft diese Zeilen zu Ihrer Beruhigung beilragen werden, wiinsche ich nun auch, daft alles bald bel Ihnen ankomme. Ich verweile hier bis A n/ ang October. Mit besonderer Hochschiitzung beharrend Ihr ergebenster Diener und Freund Rauch Odeonsplatz Numero 1668 oder bei dem Banquier Herr Baron von Eutsthal 120 zu addressieren.

@ Sehr hochverehrtes ter Herr und Feund Mun chen, 14. OCI. 1829

Anliegend emp/angen [Sie] die Lisle des Inhaltsjeder Kiste nach der Nummer, wel­ che sich iiufterlich au/ der Kiste beflndet. A lies zum Getii/el Lillera A gehorig, wie l 21 ein e iihnliche Liste ich Ihn en van dem Littera B damals sandte • Mein en lezten Brief, welcher Ihn en das Elnschif/en in Livo rn o gedachter 68 Kisten anzeigte, werden Sie erhalten haben, und wiederhole die ergebenste Bitte, mir bald ein e Abschlagszahlung ge/iilligsl zukommen zu lassen, da ich gegen den 24len spiitestens selbst aul einige Manate nach Italien abreise, und Carrara beruhre, so

I37 wurde es mir doppelt angenehm seyn, bei den armen Arbeitern nicht mit leerer Hand zu erscheinen. Auch sehe ich Ihren Au/triigen/ur dieses Land entgegen, am liebsten wunsche ich, dajJ Sie selbst diese Part hie mitunternehmen k6nnten. Ende 122 Februar hojJe ich hier wieder einzutrejJen • Meine ArbeUen sind beendigt und wiihrenddem werden die Modelle ge/ormt 12 3. Mit besonderer Hochschiitzung beha­ "end sehe ich Ihrer geJiilligen Nachricht entgegen Euer Wohlgeboren ergebenster Diener und Freund Rauch Die Marmorgepliitte soli He" Schnackenberg 124 erst genau ausmessen .. sodann soli dem Herrn Rauch geschrieben werden." dajJ er eineJormliche Rechnung uber diese Lie/erung ausstellen und hierher schicken soli. [Bromeisj

@ Sehr verehrtester He" und Freund Rom, 27. Febr. 1830

Au/meine lezte Anzeige aus Munchen, von der Oberlie/erung aller Kisten mU dem vollendeten Fu./3gepliitte A und deren Ankun/t zu horen, und au/meine Bilte der SchlujJzahlung dieser bisherigen Arbeiten, bin ich ohne Antwort, auch aus Berlin ist mir uber lezteren Eingang noch nichts zugekommen, ich bitte Sie nun drin­ gendst, da./3 Sie die Gute haben, alles anzuwenden, dieses Geschiifft durch die Restzahlung zu beendigen und des unangenehmen Schreibens ein Ende zu ma­ chen. Zu erinnern ist noch, beim Versetzen des Getii/elja keinen Kalk anzuwen­ den, sondem nur Gips, weil der Kalckfleckt. Am 15. April hoffe ich in Munchen wieder einzutrejJen 125 und rechne auJ Ihre Gute in Er/ullung meiner Bitte. Hoch­ achtungsvoll beha"end Ihr ganz ergebener Freund Rauch

@ Sehr verehrtester He" und Freund Kassel, den 19. Apr. 1830

Au/lhr aus Rom datirtes ge/iilliges Schreiben vom 27. Februar des fahres beehre ich mich, Sie hierdurch ergebenst zu ersuchen, mir nunmehreine vollstiindige Nota oder Rechnung uber die Marmorgepliitte (denn bisjetzt ist eine solche noch nicht vorhanden und Ihre Preisbestimmungen sind blo./3 in den Brie/en beflndlich) bald­ moglichst ge/iillig zukommen zu lassen und darau/ die bisher abschliiglich gelei­ steten Zahlungen in Abzug zu bringen .. ich werde solche dann sogleich nach dem Emp/ang zur Kasse be/ordem. Eine ganz bestimmte Nachricht uber die Ankun/t der 68 Kisten in Hamburg oder Bremen war auch bis heute noch nicht eingegan­ gen; ich hoffe solche aber baldigst durch die Herm Gebruder P/eiffer, welche ich des/ails heute au/s neue ersucht habe, zu erhalten. In der Hoffnung, da./3 Sie van Ihrer wei/en Reise recht gliicklich und gesund in Munchen, wo Sie nach der mir gu­ tigst ertheilten Nachricht am 15. des Monats einzutrejJen gedachten, angekommen seyn werden, richte ich dieses Schreiben dahin und empJehle mich hochachtungs­ voll als Ihr ergebenster Freund [Bromeisj

® Sehr verehrter He" und Freund Berlin, 28. funy 1830

Bis iezt bin ich in allerlei Beweglichkeitverhindert warden, Ihrge/iilliges Schreiben vom 19. April des Jahres zu beantworten, und die Schluftrechnung der in Ca"ara

138 angeJertigten Marmorarbeiten, der zehn Piedestale, und der beiden FuftgetiiJel A und B [auszustellenl, welcher Restzahlung ich maglichst bald durch Ihre Giiteent­ gegensehe. sowie ouch ein er Nachricht wie aJ/es angekommen und Ihres Beifalles wiirdig ausgefallen ist, auch bUte ich mir zu sagen, ob dos Ganze den erwunschten Effekt macht, passend ist etcetera. Gesagt habe ich wohl schon, daft nUT mit der Feile alien/ails die Fugen nachzugehen sind, undja kein Kalk zum Versetzen ange­ wendet werde, weil sons! braune Riinder am MarmoT enlS lehen, und dem FujJ­ bodengepliitte den Reitz der Reinheit nimmt. In Tegernsee habe ich gesehen, daft mU uberous kiinstlichen Reichenbachischen Schleifmaschinen das GetiiJelfor die Miinchner Glyptothek in den einzelnen Tii­ le/chen polierl wird ll7, welche dann sehr sorglichfliichenrecht nurhingelegt zu wer­ den brauchen, welches Schlei/en bis zum Bimsstein mit der Hand au/ hiirtere Flii· chen ouch geschehen konnte, und dann / rei die Politur zu geben iibrig bliebe, und wenig die Fliiche betheiligen wiirde. Offtmals habe ich auch der schanen und reichhaltigen Kunstwanderung gedacht, und gewiinscht, daft bei den vielen AuJtriigen Seiner Kiiniglichen Hoheit des Chur­ forsten, die SieJortwiihrend beschiiJtigen, fhnen der Genuft und lehrreiche Hiilfe wiirde, die unermejJlichen Kun stschiitze Italiens zu sehen, um leichter in der Hei­ math den Wiin schen Ihres kunstsinnigen Fiirsten entsprechen zu konn en, denn Sie konnen es gar nicht ahnen, was namentlich dem thiitigen Architekten aufjedem Schritte sich darbietet. Pompeii und die neuesten Ausgrabungen in Herculan [eJum sind ein Stiick des Lebens hinzugeben werth, thun Sieja alles, Ihren Fiirsten dazu zu bewegen, mit ein em Zeichn er zur Seite mit 2000 Reichsthaler sehen Sie bequem alles in 4-5 Monaten und bringen sich Schiitzefiirs Leben mil, be/olgen Sie mein en Wunsch a tout prix! Fiir Neapel wiirde ich Sie an den Architekten des Konigs, der fhnen alle Th ore und Thiiren affnen wiirde, ein paar Z eilen mitgeben (Cavaliere Bianchi} 128, ebenso an hochst liebenswiirdige Gelehrte, Kiin stler etcetera, wodurch namentlich viel Zeit erspart werden kann. In Miinchen iibt Ihr Herr College von Klenze 129 in alien Verzweigungen seiner Kunst mit vielem Talent die grafteste Thiitigkeit, und hat mir die Hoffnung ge­ macht im Herbste hierh er zu kommen. Meine Arbeiten, bis auf drei Reliefs, die ich hier vollende, sind dort beseitigt, und dem Gufte iibergeben 130. Mit besonderer Hochschiitzung beharrend lhr ergebenster Diener und Freund Rauch P.S. Den Betrag der Restzahlung anliegender Rechnung von 2894 Reichsthalern bitfe ge/iiJligst mir recht bald in Berlin anweisen zu lassen.

139 Personen-, Orts- und Sacbindex zum Brierwecbsel zwlschen Christian Daniel Rauch und Johann Conrad Bromeis

Alton, Agnes de, geb. Rauch, Tochter des Bild· Kassel, Residenzpalais, Statu en 3, S. 6, 12, IS, hauers I, 3 18, 20, 25 Berlin, Altes Museum 26 Kassel, Residenzpalais, Treppenhausvorzim- Berlin, EisengieBereien 3 mer 19 Berlin, G ips· und BronzeabgUsse antiker Sta- Klenze, Leo von, Architekt in MUnchen 41 tuen 1, 3, 4, 5,6, 8, 9, 10, 11 , 14, 16, 17, 18 Lichau, Rechnungsrev isor in Kassel 28, 34 Be rli n, Hofmarstall und Reithauser 6 Livo rno 7, 8, 19, 21, 23, 24, 25, 26, 28. 31. 33, 34, Be rlin, KunstaussteJlu ng 3, 4, 26 36, 37,38 Berlin, Lagerhaus I Moller, Georg, Architekt in Oarmstadt 26 Betzold, Drechslerm eister in Kassel 7, 8, 9, 11 MUnchen 25, 36, 37, 38, 39, 40, 41 Bianchi, Pietro, Architekt in Neapel 41 Munchen, G lyptothek 41 Bremen 7, 19, 25. 28, 29, 37, 40 Munchen, Max-l oseph-Denkmal 36, 38, 41 Carrara 3, 4, 5, 7, 11 , 15 , 17 , 18, 19, 21,23, 24,25, Neapel41 26. 28,30,31,36, 37. 38 NUrnberg 23, 25 Coue, Ziseleur in Berlin 10, Il, 16, 17, 18, 19 Pfe ifTe r, GebrUde r, Bankhaus in Kassel 10, 11 , Deines, l ohann Michael, Finanzrat in Kassel 16, 18, 20, 21 , 24, 26, 28, 29, 32, 33 , 34, 35 , 36, IJ 37, 40 • Eu tsthal, Baron vo n, Bankier in MUnchen 37 Pompeji 41 Friedlander, M. und Compagnie, Bankhaus in 6 Berlin 11 , 37 Reichenbach, Emili e G ratin von, Matresse Hall e, August-Hermann-Francke-Denkmal 5 Kurfurst Wilhelms 11 . 2 Hamburg 23, 26, 28, 29, 35 , 36, 37, 40 Rom 5, 19, 39, 40 Herculaneum 41 Ruhl, l ohann Chri stian, Bildhauer und Akade­ Hummel, Ludwig, Maler und Akademiepro­ mieprofessor in Kassel 3 fe ssor in Kassel I Schinkel, Karl Friedrich, Architekt in Berlin 3, Italien 38, 41 5,6, 26, 27, 28 Kassel, Grabmal des G rafen Wilhelm von Rei ­ Schnackenberg, lustus, Hofbaukondukteur in chenbach I, 2, 3, 4, 5, 6, 9 Kassel 38 Kassel, Residenzpalais 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 11, Schoppe, l ulius, Maler in Berlin 5, 6 12 , IJ, 14. IS , 17, 18. 19, 20. 21,22, 23,24, 25, Seeger, Christian, Stukkateur in Berlin I, 4 26, 27,28, 29, 30, 31, 32, JJ, 34, 35 36, 37, 38, Senn, Peter und Compagnie, Handelshaus in 39, 40, 41 Livorno 17, 19, 21, 24, 25, 26, 28, 29, 32, 33 , Kassel, Residenzpalais, Lampen 5, 6, 17 , 18, 19, 36, 37 20, 21 Siebrecht, Philipp, Bildhauer in Kassel 19 Kassel. Residenzpalais, Ofen 2, 3, 4 Tegernsee 41 Kassel, Resid enzpalais, Speisegale rie 5, 6 Tieck, Christian Friedrich, Bildhauer in Berlin Kassel, Residenzpalais, Treppenhaus, Mar 3,5, 23, 26,27, 28 morfuBboden 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 11, 13, 14, Wilhe lm 11 ., KurfUrst va n Hessen-Kassel I, 3, 18 , 19, 20, 21, 22, 23, 25 , 26, 27 , 28, 29, 30, 4, 5, 6, 9, 12, IJ, 17, 18, 19, 20, 22, 25, 28, 32, 31,32 , 33 , 34, 35, 36, 37,38,39, 40, 41 JJ, 35, 36, 40 Kassel, Residenzpalais, Treppenhaus, Piede­ stale 5, 6, 7, 8, 11 , 13 , 14, IS, 17, 18, 19, 20, 21 , 24 , 25, 26, 28, 30, 31,33

Anmerkungen: I Die hofi sche Baukunst ist in der Epoche der Restauration e ng mit der politi schen Historie ve rflochten. Einen Oberblick uber die Entwicklung der Kunst zu Beginn des 19. l ahrhunderts gibt K1aus Lankheit : Revolution und Restauration, zuletzl als Taschenbuch erschienen, Koln 1988. Zur POlili sc hen Enlwickl ung vgl. Eberhard Weis : Oer Durchbruch des BUrgertums, als : Propylaen, Geschichle Europas. Bd. 4, Frankfurt am Main 1975; Elisabeth Fehrenbach : Vom Ancien Regime zum Wi ene r KongreB, MU nchen- Wien 1981; Thomas Nipperdey : Oeutsche Geschichte 1800-1866, Bilrgerwelt und starker Staat, MUn chen 1983 und Reinhard Rurup : Oeutschland im 19. l ahrhundert, 1815-1871, Gottingen 1984. 2 Ei nen Obe rblick Uber di e Geschichte Kurhessens vermitteln Karl E. Oemandt: Geschichte des Landes Hessen, Kassel-Basel 2 1980, S. 544 ff. und Hellmut Seier : Modernisierung und Integration in Kurhessen, 1803-1866. - In : Oas We rden Hessens, hrsg. von Waiter Heine-

140 meyer als Bd. 50 der Veroffentlichungen der Hi sto ri sche n Kommission flir Hessen, Marburg 1986, S. 431-479. Unter den alteren DarsteIJungen bleibt unentbehrlich Philipp Losch: Ge­ schichte des Kurfli rstentums Hessen 1803-1866, Marburg 1922. Mit der kurhessischen Verfas­ sungsgeschichte 1813 -1 830 und der inneren Entwicklung des Kurfurstentums Hessen in die­ sen Jahren beschafiigt sich ausfUhrlich die ausgezeichnete Arbeit von Winfried Speitkamp : Transformatio n als Restauration, als Bd . 67 der Quellen und Forschungen zur Hessischen Geschichte. Darmstadt und Marburg 1986. 3 Kassel war im 18. und am Anfang des 19. Jahrhunderts Kristallisationspunkt der hOfischen Kunst in der Landgrafschaft Hessen-Kassel und als solcher eines der fU hrenden Kunstzen­ tren in Deutschl and. Die Grundlage hie rzu legte Landgraf Kari I. (1677-1730) mit der Errich­ tung von Karlsberg (Herkules), Karlsaue und Oberneustadt durch die Architekten Giovanni Francesco Guemiero und Paul du Ry. Die nachfolgenden Landgrafen Wilhelm VIII. (1730- 1760), Friedrich 11 . (1760-1 785) und Wilhelm IX . (I.) (1785-1821) setzten mit der Einrichtung der Gemaldegaierie und der Kunstakademie, der Anlegung von Konigsp1atz und Friedrichs­ platz und dem Bau von Museum Fridericianum und SchloB Wilhelmshohe durch die Archi­ tekten Simon Louis du Ry und Christo ph Heinrich Jussow die Forderu ng der Kunst konse­ quent fo rt. Einen gewissen AbschluB der hofischen Bautatigkeit in Hessen-Kassel bildete die Tatigkeil des Architekten Johann Conrad Bromeis unler Kurfurst Wilhelm II. (I821-i831). Leider steht eine ausfU hrliche Bearbeitung dieser bedeutsamen Entwicklungslinie noch aus­ Zur Baugeschichte Kassels bleibt grundlegend : Alois Holtmeyer : Die Bau- und Kunstdenk­ mal er im Regie rungsbezirk Cassel, Bd. VI Cassel-Stadt. 2 Tex:t- und 3 Tafelbande, Cassel 1923. 4 Die rege Schl oBbautatigke it der deutschen Fiirsten in den zwanziger und dreiBiger Jahre n des 19. Jahrhunderts ist auch als Bewalti gung ei nes Nachholbedarfs aus der napoJeonischen Ara zu verstehen, da die kurz aufe in ander fo Jgenden Kriege keine gro Beren Bauprojekte zu­ lieBen. - In den Jahren und dreiBiger Jahren des 19. Jahrhunde rtsentstanden neben dem Kas­ seler Residenzpalais der Konigsbau und der Festsaalbau der Miinchner Residenz, Schlo B Charlo uenhof bei Po tsdam, SchloB Rosenstein bei Stuttgart, die Residenzschlosser Braun­ schweig und Wiesbaden ; in Hannover wurde das LeineschloB umgebaut und erweitert. 5 Zu Heinrich Christoph Jussow (1754-1825) vgl.: Heinrich Christoph Jussow, Katalog zur Ausstellung in Hessischen Landesmuseum Kassel , bearb. von Hans Vogel, Kasseil958. und Hans-Christoph Dittscheid, Kassel-WilheJmshohe, Wo rms 1987. 6 Zitiert nach Speitkamp (wie Anmerkung 2), S. 493 nach dem preuBische n Gesandtschaftsbe­ richt vom 8. November 1822 nach Berlin, Zentrales Staatsarchiv Merseburg, Rep. 81 , Ges. Kassel, Lilt. C, Tit. I, Nr. I, Vol . XIV, fol. 84. 7 Zur Baugeschichte der Chattenburg vgl. Holtmeyer (wie Anmerkung 3) Bd . I, S. 315 fT. - Plane von Bromeis zum Ausbau der Chatl enburg als Verwaltungsgebii ude fUr siimtliche Oberbe­ hOrden des Kurflirstentums 1837 und als ResidenzschloB 1840 wurden nicht verwirklicht. da dies die Finanzkraft des KurfU rstentums iiberstiegen hiitte. Ab 1870 wurde die Bauruine ab­ getragen und an ihrer Stelle 1880 das preuBische Regierungs- und Justizgebaude errichlet. 8 Zu Kurfurst Wilhelm 11. vgl. : Philipp Losch : Wilhelm 11 ., Kurfurst von Hessen. -In : Lebens­ bilder aus Kurhessen uDd Waldeck, hrsg. von Ingeborg Schnack, Bd. 2, Marburg 1940, S. 41 5- 422 ; Losch (wie Anmerkung 2), S. 120fT.; Seie r (wie Anmerkung 2), S. 450 und Speitkamp (wie Anmerkung 2), S. 491 uns S. 805, Anmerkung 6 mil ausflihrlichen Literaturangaben. 9 Da e ine umfassende Darstellu ng der Geschi chte des Kasseler Residenzpalais noch aussteht. vg l. die Zusammenfassung in Jo hann Conrad Bromeis (1788-1855). Ein kurhessische r Archi­ tekt, Katalog zur Ausstell ung der Staatli chen Kunstsammlungen Kassel, bearbeitet von Rolf Bidlingmaier, Kassel 1988, S. 13 fT. und S. 28-32. An alterer Literatur ble ibt grundlegend Alois Holtmeyer (wi e Anmerkung 3), Bd. I, S. 390-403 und Tafel 262- 293 ; Hans Huth : Das Resi­ denzpalais in Kassel. Amtlicher Fiihrer, Berlin 1930 ; G . A. Lobe: Wanderungen durch Casse l und die Umgege nd, Casse11 837. S. 14-25 ; D. Philipp von Apell : Cassel und dessen Umge­ bungen, Cassel 1831 , S. 28-34 und Cassel und Wilhclmshoehe, Cassel 1828 , S. 21-23 und S. 67-71. 10 Zu Johann Conrad Bromeisjetzt vor all em Bidlingm aier (wie Anmerkung 9) ; eine ausfUhrli­ che monographische Bearbeitung des Architekten ist fUr die nachsten Jahre geplan!. - An ii l­ terer Literatur ist heranzuziehen Erwin Schwarzer : Johann Conrad Bromeis. - In : Lebensbil­ der aus Kurhessen und Waldeck, hrsg. von Ingebo rg Schnack, Bd . 4, Marburg 1950, S. 39- 52 und Juua Schuchard, Johann Conrad Bromeis und das G rabmal des G rafen vo n Reichenbach in Kassel. - In : Hessische Heimat, 30. Jahrgang 1980, S. 53-59. I1 Einen gulen Oberblick iiber die westfalische Zeit gibt neuerdings Speilkamp (wie Anmer­ kung 2). S. 27-41. Vgl. auBerdem Losch (wie Anmerkung 2), S. 47- 75 ; H. Berding: NapoJeoni-

141 sehe Herrsehafts- und Gesellsehaftspolitik im Konigreich Westfalen 1807-1813, als: Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 7, Gottingen 1973 und Elisabeth Fehrenbaeh: Ver­ fassungs- und sozialpolitisehe Reformprojekte in Deutschland unter dem EinfluB des napole­ onischen Frankreich. - In: Historisehe Zeitsehrift, Bd. 228, 1979, S. 288-316. 12 Zur Rolle, die Auguste Victoire Henri Grandjean de Montigny (1776-1850) am Kasseler Hof sp ieite, vgl. Buttlar (wie Anmerkung 13 ), S. 179ff. und Ulrieh Thieme/Felix Becker, Allge­ meines Lexikon der bildenden Kunstier, Leipzig 1907-1950, Bd. 15, S. 511-512. 13 Leo von Klenze (1784-1864) war von 1808 bis 1813 in Kasse1als Hofarchitekt von Konig Jero­ me tatig; hierzujetzt Adrian von Buttlar: Leo von Klenze in KasseI1808-1813. - In : Munch­ ner lahrbuch fUr bi1dende Kunst 1986, Munchen 1986, S. 177-211. 14 Charles Percier (1764-1838) und Pierre Francois Leonard Fontaine (1762-1853) waren die Hofarchitekten Napoleons. Vgl. Louis Hautecoeur, Histoire de I'art classique en France V, L'art sous la revolution et I'empire en France 1789-1815, Paris 1959, S. 18 ff. Perciers fruhe Jah­ re, seine Stilentwicklung und die Entstehung des "Recueil" beschreibt Hans Ottomeyer: Das fruhe Oeuvre Charles Perciers. Zu den Anrangen des Historismus in Frankreich, Dissertation Munchen 1981. Den "Recueil" benutzte Bromeis bis ans Ende der zwanziger Jahre als Vorlage zur Gestaltung von Wanden, Decken und Mobeln, was in Einzelfcillen bis zur direkten Kopie gehen konnte. 15 Zu KurfUrstin Auguste (1780-1841), einer preuBisehen Prinzessin , vgl. Philipp Losch: Augu­ ste, KurfUrstin von Hessen. - In: Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck, hrsg. von Inge­ borg Schnack, Bd . I, Marburg 1939, S. 6-8 . 16 Einen Ube rblick uber die Berliner Kunst in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts bietet Uwe Kieling : Berlin, Baumeister und Bauten, Berlin-Leipzig 1987 , S. 80-102 und S. 182-208. 17 Zu Christian Daniel Rauch bleibt weiterhin grundlegend die ausfUhrliche Monographie von Friedrich und Karl Eggers: Christian Daniel Rauch, 5 Bande, Berlin 1873-1891. Heranzuzie­ hen ist des weiteren der Ausstellungskatalog Christian Daniel Rauch, Potsdam-Sanssouci 1977 ; Helmut Borseh-Supan : Die Werke Christian Daniel Rauchs im SchloBbezirk von Char­ lottenburg, Berlin 1977 und Peter Bloch, Waldemar Grzimek: Das klassische Berlin. Die Ber­ liner Bildhauerschule im 19. Jahrhundert, Frankfurt-Berlin-Wien 1978, S. 68-127 und neuer­ dings Christian Daniel Raueh : Familienbriefe 1796-1857, hrsg. von Monika Peschken-Eils­ berger, Munchen-Berlin 1989 . 18 Zur Kasselreise: Eggers (wie Anmerkung 17), Bd. 2, S. 222-223. 19 Ebd. S. 222. 20 Ebd. S. 223. 21 Je ein Exemplar der "Preis-Courant" befindet sich im Staatsarchiv Marburg (SIAM), Bestand 7 b I, Nr. 166 und Nr. 655. 22 SIAM, Best. 7 b 1, N r. 655. - Kurflirst Wilhlem It lieB in Berlin naeh den "Preis-Courant" fol­ gende Gipsabdrucke antiker Skulpturen bestellen: l. Statuen Eine kolossale Vestalin, eine lebensgroBe Minerva, einen lebensgroBen Faun, eine Tetis od er Venus veluta und einen Baechus, nach Original en im Augusteum in Dresden ; einen mit Mantel und Tunika bekleideten Achilles, einen mit Mantel und Tunika bekleideten Ulysses, eine Muse, die ihren reehten Arm auf einen Felsen stutzt, eine anlehnende Muse, und eine gerade stehende Muse, nach Originalen im Antikentempel in Potsdam ; einen anlehnenden Ganymed, naeh dem Original im Museum Chiaramonti im Vatikan ; einen kleinen, sitzenden Herkules. 11 . Busten und Kopfe Eine kolossale June Ludovisi; eine Minerva mit dem Egis, mit Greifen am Helm, nach dem in England b.efindlichen Origi­ nal ,' einen Apollo Justiniani, nach dem im Eigentum des Grafen Portales in Paris befindlichen Original; einen Jupiter, naeh dem Original im Antikentempel in Potsdam ; eine Ariadne od er ein Bacchus. lll. Amor, den Bogen spannend, nach dem Original im Capitolinischen Museum in Rom ; Adorant, betender Jungling, nach dem Original im Koniglichen Museum in Berlin. 23 StAM, Best. 7b I, Nr. 166. - Editionsteil, Schreiben 6: Der bronzene Adorant sowie diesomtli­ chen GipsFiguren sind angekommen. Von letztern waren einige sehr beschiidigt, als die Nase und Oberj1iicheder Minerva Numero 9, der Mantel des Achilles Numero 15. Die Museaus dem Antiken Tempel zu Potsdam war ganz zerbrochen und hat wegen der tausend kleinen Stiickchen ohn-

142 erachtet aI/er Miihe nicht wieder zusammengebracht werden kannen. Fur diese Figur (da solche sowiedie ande", nichl wohl in den Kisten verpacktwaren) dur/le ich wohl eine andere gelegentlich erwarten ? und kanne dieses wohl mit dem noch erwartel werdenden Ganimed geschehen ? 24 Zum Treppenhaus des Residenzpalais vgl. Bidlingmaier (wie Anm. 9), S. 30 und Abb. S. 10; Holtmeyer (wie Anm. 3), S. 402 und Tafel 269; Huth (wie Anm. 9). S. 16 und Abb. I) 25 Borsch-5upan (wie Anm. 11), S. 14. 26 StAM, Best. 7b I, Nr. 166. - Ed itionsteil, Schr. 5. 27 Ebd. - Editionsteil. Schr. 23. 28 Ebd. - Editionsteil, Schr. 36. 29 StAM, Best. 7 b I, Nr. 166. - Eine ahnliche Irrfahrt auf dem Seeweg von Livorno nach Berlin erlitt 1814 und 1815 das von Rauch in Carrara geschafTene G rabdenkmal der Konigin Luise. Vgl. Borsch-Supan (wie Anm. 17), S. 15-16; Helmut Borsch-Supan : Das Mausoleum im Char­ lottenburger Schlossgarten, Berlin l 1986, S. 14. 30 StAM, Best. 7bl, Nr. 166. - Ed itionsteil, Schr. 7. 31 Ebd. - Editionsteil , 5chr. 28. 32 Ebd. - Editionsleil, Schr. 33. 33 Ebd. - Ed ilionsteil , Schr. 5; Egge rs (wie Anm. 17), Bd . 2, S. 222 . 34 StAM, Best.1bl, Nr. 166: Bromeis an Kurflirst Wilhelm 11 ., 22 . 2. 1827. 35 Ludwig (Luigi) Hummel (1 770-1 840), Maler, Pflegesohn von Johann Heinrich Wilhelm • Tischbein in Neapel, seit 1799 in Kassel, wo er die Kurprinzessin Augusle unterrichtete, 1808- 1813 in Paris, spater Professor und Direktor der Malerabteilung der Kasseler Kunstakademie. Vgl. Thieme-Becker (wie Anm. 12), Bd . 18, S. 130. 36 StAM, Best. 7 b I, Nr. 166. 37 Ebd. - Editionsteil, Schr. 12. 38 Ebd. - Editionsteil, Schr. 20. 39 Diese wurde beim Brand des Roten Palais infolge eines BombenangrifTs aufKassel am 9. Sep­ tember 1941 zerstOrl. VgI. Huth (wie Anm. 9), S. 16und Lobe (wie Anm. 9), S. 22. - Apell (wie Anm. 9), S. 32 spricht unzutrefTenderweise von "acht mythologischen Figuren von weiBem Marmor". 40 StAM, Best. 7b I, Nr. 166. - Editionsteil, Schr. 3 und 4. 4) Ebd. - Editionsteil, Schr. 19. 42 Ebd. - Editionsteil, Schr. 5, 19 und 20. 43 Julius Schoppe (1795-1868), Bildnis-, Landschafts- und Historienmaier, Schtiler der Berliner Akademie, 1816 in Wien und 1817-1822 in Rom, 1825 Mitglied und 1836 Professor an der Berli­ ner Akademie. Wandmalereien vo n ihm nach Vorlagen vo n Schinke l u.a. im Schinkelpavil­ Ion in Charlotlenburg, im Prinz-Karl-Palais in Be rlin und im SchloB Kleinglienicke. Erhalten haben sich nur di e letzteren. Vgl. Thieme-Becker (wie Anm. 12), Bd . 30, S. 259-260. 44 StAM, Best. 7b l, Nr. 166. - Editionsteil, 5chr. 5. 45 StAM, Best. 7 b I, Nr. 166: Bromeis an Schoppe, Marz 1827. - Die Malereien der Speisegaierie wurden 1829 durch die Maler HardorfT, Preusser, Hein und Brauer ausgemhrt. 46 Zum Grabmal Reichenbach vgl. Schuchard (wie Anm. 10) und Bidlingmaier (wie Anm. 9). S. 34. -Das Grabmal befindet sich heute in einem trostlosen Zustand des Ve rfalls : Die guB­ eisemen Gitter und Pfeiler sind inzwischen verschwunden, und der Marmorsarkophag ist stark vetwittert . Ei ne Restaurierung dutch die Stadt Kassel wurde zugesagt. 41 Ursp runglich war ein Sarkophag in Form eines mil einem Tuch behangten Giebeldaches ge­ piant, wie die Entwurfsskizze von Bromeis ausweisl. Vgl. Schuchard (wie Anm. 10). S. 56, Abb. 31. 48 StAM, Best. 7 b 1, Nr. 166. - Editionsteil, Schr. 1 und 2. 49 Ebd. - Editionsteil, Schr. 3. 50 Ebd. - EditionsteH, Schr. 9. 51 Ebd. - Editionsteil, Schr. 5. 52 Ebd. - Editionsteil, 5chr. 6. 53 Karl Friedrich Schi nkel (178 1-1 841), studierte bei Friedrich G ilI y und an der Berliner Bauaka­ demie, nach einer Italienreise wu rde er 1810 Oberbauassessor, 1815 Oberbaurat und 1830 OberbaudireklOr. Er entfahete eine reiche Tatigkeit in PreuBen mil Schwerpunkt in Berlin. Vg l. Paul Ortwin Rave : Karl Friedrich Schinkel, bearb. von Eva Borsch-5upan, Munchen­ Berlin 2 )98 1, mil weiterflihrender Literatur. 54 Christian Friedrich Tieck (1776-1851), neben Rauch und Schadow der bedeutendste Bild­ hauer sein er Zeit in Berlin und ein Bruder des Dichters Ludwig Tieck. Erwar ein enger Mitar­ beiter Rauchs und schuf zahlreiche Portratbusten und Bauplastiken. Vgl. Bloch/Grzimek (wie Anm. 17), 5. 58-62.

143 55 StAM, Best. 7 b I, Nr. 166. - Der vollsHindige Wortlaut des Schreibens von Bromeis an Schin­ kellautet: Cassel, den ll. I. 1827. An den Geheimen Oberbaudirector Herrn Schinkel zu Berlin. Wenn ich nichl auf die Euer Hochwohlgeboren eigenlumliche menschenfreundliche Gesinnung und auf das G/Uck lhrer mir Izuteill gewordene(nl sehr schiilzbare(nl Bekannlschaft rechnete, so wurde ich es mir unlersagen, einem Manne. welcher mit KunstGeschiiften uberhaeuft ist, noch mit einer Bitte beschwerlich zu werden, und wage ich dieselbe als KunstGenosse um so eher, als ouch andernTheils diese einen Gegenstand betrifft, we/chen ich im Auftrag Seiner Koniglichen Hoheit des Kurfursten an Euer Ho chwohlgeboren richte. Die projectirle Erbauung eines neuen MarstallGebaeudes fur den hiesigen Hof macht es wun­ schenswert, die Pliine und FasadenRisse von dem Berliner Morstalle nebst Reithaeusern und ubri­ gen Dependenzen zur Einsicht zu besitzen, und habe ich es hiermit wagen wollen, Euer Hochwohl­ geboren ergebenst zu bitten, mir solche durch einen IhrerConducreureaufmessen und zeichnen zu lassen. Die Zeichnungen durften nuraus ein/achen Unien bestehen, mit Angabe der HauptMaajJe und der innern Einlheilung. Bei meinem vorjiihrigen Dortseyn habe ich zwar jene Gebaeude bese­ hen, indejJen keine genaue Notizen davon genommen, und da Seine Konigliche Ho heit der Kur­ furst die innern Einrichrungen derdortigen Marstiille und der Reithaeuser fur zweckmiijJig halten, so ware mireine nahere Ansicht der Plane um so wunschenswerther, und habe ich daher nochmals um geeignete Eifullung meines ergebensten Gesuchs bitten wollen. Sol/te ich auf die eine oderan­ dere Art wieder dienen konnen, so werde ich es mir zur Eh re rechnen, lhre A uftriigeauf das punkt­ lichste zu vol/ziehen. Mir etcera Bromeis. 56 StAM, Best. 7 b I, Nr. 166. - Editionsteil, Schr. 26. 57 Georg Moller (1784-1852), Architekt, seit 1810 grol3herzoglich hessischer Hofbaumeister in Darmstadt, nachdem er in Karlsruhe unter Friedrich Weinbrennerseine Ausbildung erhalten hatte, 1811 Oberbaurat, 1831 Hofbaudirektor, 1839 Geheimer Oberbaurat, 1844 Oberbaudirek­ tor. Er ist der Sch6pfer des klassizistischen Darmstadt, baute aber auch in Wiesbaden und Mainz. Vg!. Marie Froelichl Hans-Gunther Sperlich, Georg Moller: Baumeister der Roman­ tik, Darmstadt 1959 und Darmstadt in der Zeit des Klassizismus und der Romantik, Katalog, Darmsladt 1978. 58 SIAM, Best. 7bl, Nr. 166. - Editionsteil, Schr. 26. 59 Leo von Klenze (1784-1864), sludierte in Berlin, nach einer Parisreise wurde er 1808 Hofarchi­ tekt von K6nig lerome in Kassel, nach dem Ende der westfalischen Zeit avancierte er 1816 zum Hofarchileklen des bayerischen Konigs und gestaitete als solcher das klassizistische Munchen. Vg!. Oswald Hederer : Leo von Klenze, Pers6nlichkeit und Werk, Munchen 2 1981 und zu seiner Kasseler Zeit Anm. 13. 60 StAM, Best. 7bl, Nr. 166. - Editionsteil, Schr. 41. 61 Ebd. - Editionsteil, Schr. 36. 62 Das Denkmal fUr Konig Max I. loseph von Bayern schufRauch in den lahren 1825-1835. Vg!. Bloch/Grzimek (wie Anm. 17), S. 97-98 und Abb. 128-129 und Eggers (wie Anm. 17), Bd. 2, S. 358-391. 63 StAM, Best. 7 b 1, Nr. 166. - Editionsteil, Schr. 36. 64 Ebd. - Editionsteil, Schr. 41. 65 Ebd. - EditionsteiJ, Schr. 5. 66 Philipp Siebrecht (l806-um 1844), Bi1dhauer, Sohn des Kasseler Hofschreinermeisters Lud­ wig Siehrecht, 1828-1831 mil kurfUrstlicher Unterstulzung in Paris und Rom, dann in Hanau und Frankfurt am Main, ging spater nach New Orleans, Amerika. - Von ihm stammten die Wand reliefs der Attika des Pariser Saals im Residenzpalai s. Vg!. Thieme·Becker (wie Anm. 12), Bd. 30, S. 594. 67 StAM, Best. 7b I, Nr. 166 - Editionsteil, Schr. 19. 68 Ebd. - Editionsteil, Schr. 26. 69 Zur Italienreise: Eggers (wie Anm. 17), Bd. 2, S. 429-447. 70 StAM, Best. 7b I, Nr. 166. - Editionsteil, Schr. 41. 71 ZuHilliger Fund des Herausgebers bei Forschungsarbeiten im Staatsarchiv Marburg uber 10- hann Conrad Bromeis im Sommer 1987. 72 Vg!. Anm. 21. 73 Zu Hummel: Vg!. Anm. 35. 74 Vg!. Anm. 22. 75 Christian Seeger, Stukkateur, vertrieb Gipsabgusse antiker und moderner Skulpturen im Ko- nigl ichen Lagerhaus in Berlin. 76 Vg!. Anm. 22. 77 Die Skizze hat si ch ofTen bar nicht erhalten. 78 Grille, frz. : Giller.

144 79 Gemeint ist Rauchs Tochter Agnes d'Alton, die ihn nach Kassel begleitete. 80 Das Verzeichnis betindet sich im StAM, Best. 7bl, Nr. 166. 81 Die Zeichnung hat sich ofTe nbar nicht erhalten. 82 Gestrichen: griinen. 83 Bei den von Bromeis genannten Gemiichern des Residenzpalais handelt es sich um folgende Riiu me: Audienzsaal = Thronsaal Mittlerer oder Gruner Saal = Coursaal Entreezimmer = Bl auer Empfangssaal 84 Emilie Ortlopp, Gratin von Reichenbach (1791- 1843), Miitresse von Kurfurst Wilhelm 11. , mit der er 8 Kinder hatte. Vg!. Speitkamp (wie Anm. 2), S. 817, Anm. 6. 85 Gemeint isl das Wappen der Grafen von Reichenbach. 86 Johann Christian Ruhl (1764-1842), Bi1dhauer, Schuler der Kasseler Akademie, 1786-1 790 in Paris und Rom, ab 1791 Lehrer der Bildhauerkunst an der Kunstakademie in Kassel und als solcher 1795-97 Lehrmeister von Christian Daniel Rauch. Vg!. Gottfried GanBauge: Johan n Christian Ruh!. -In : Lebensbilder aus Kurhessen und WaJdeck, hrsg. von Ingeborg Schnack, Bd. 4, Marburg 1950, S. 285-299. 87 Vg!. Anm. 85. 88 Degrossiren, frz.: grob behauen. 89 1826 arbeitete Rauch am EntwurffUr ein Denkmal des Theologen, Padagogen und Pielisten in Halle, das 1828 in Erz gegossen wurde. Vg]. Friedrich Hesekiel: AktenmiiBiger Ben cht uber das dem Grunder des Hall enschen Waisenhauses August Her­ mann Francke errichtete Denkmal, Halle 1830. 90 Gemeint ist die Speisegalerie des Residenzpalais. 91 Zu Schoppe: Vgl. Anm. 43. 92 Zu Schinkel: Vgl. Anm. 53. - Der Wortlaut des Briefes ist in Anm. 55 wiedergegeben. 93 Rauch hatte ofTen bar bei Drechslermeister Betzold in Kassel eine Modellfigur aus Holz in Auftrag gegeben; jedoch gehl aus dem Briefwechsel ni cht hervor fUr welchen Zweck. 94 Dieses Schreiben hat si ch nicht erhalten. 95 Die 4 bronzenen Engelsfiguren auf den Pfeilern des Grabmals wurden spiiter durch den Kas­ seler Bildhauer Werner Henschel angefertigt. Vgl. Schuchard (wie Anm. 10), S. 55-59. 96 Dieser Marmorarbeiter war Andreas Krauss, der den Marmorsarkophag ausgefU hrt und signiert hat. Die Signatur ist heute kaum mehr zu erkennen. Vgl. Schuchard (wie Anm. 10), S. 55 . 97 Ziseleur Coue war aus Frankreich geburtig und Mitglied der Berliner Akademie, se it 1824 auch Lehrer an der neuerrichteten Ziseleurschule. Er hat an ve rschiedenen Werken von Rauch und Schadow als Ziseleur mitgearbeitet. Vgl. Thieme-Becker (wie Anm. 12), Bd. 7, S. 570. - 5 eigenhandige, in franzosischer Sprache gehaltene Schreiben von Coue an Bromeis wegen der schleppenden Bezahlung der Bronzefiguren im l ahr 1827 befinden si ch im StAM, Best. 7b I, Nr. 655. 98 Gebruder PfeifTer, Bankhaus in Kassel. 99 M. Friedliinder und Co, Bankhaus in Berlin. 100 Ebauchiren. frz .: grob behauen. 101 Vg!. Anm. 89. 102 lohann Michael Deines (1790-1857), 1821 Kriegsrat, dann Finanzral, 1824 Geheimer Finanz­ rat, ein enger Vertrauter des KurHirsten und Verwalter der Kabinettskasse. Vgl. Speitkamp (wie Anm. 2), S. 819, Anm. 12 . 103 Coue hatte sich am 23 . September 1827 erneut bei der KurfLirstlichen Hofbaudirektion in Kas- sel wegen der schleppenden Bezahlung beschwert. 104 Peter Senn und Compagnie, Handelshaus in Livorno. 105 Emballiren. frz. : einpacken. 106 Zu Siebrecht : Vg!. Anm. 66. 107 Comptobilitot. frz.: BuchfU hrung. 108 Dieser Passus wurde in der Ausfertigung gest richen. OfTen bar war die AusHihrung der Sta­ tuen zu teuer geworden und stand auBerdem der vom KurHirsten gewunschten schnell en Be­ endigung des Res idenzpalais im Wege. 109 Rauch warvom 26. Januar - 4. Februar 1828 in Nurnberg, urn Skizzen flir das geplante Denk­ mal rur Albrecht Durer zu fertigen . Vgl. Eggers (wie Anm. 17), Bd . 2, S. 391-403 und Bloch l Grzimek (wie Anm. 17). S. 94f. und Abb. 109. 110 Zu Tied: Vg\. Anm. 54 .

145 III Rauch war im Fruhjahr 1828 in Munchen und Numberg, urn Vorarbeiten zum Max-loseph­ Denkmal und zum Albrecht-Durer-Denkmal durchzufUhren. Vg!. Eggers (wie Anm. 17), Bd . 2, S. 358-403. 112 Zu Moller : Vg!. Anm. 57. 113 Gemeint ist das Alte Museum in Berlin, das Karl Friedrich Schinkel in den lahren 1823 bis 1830 errichtete. Vg!. Rave (wie Anm. 53), S. 66. 114 Rauch unternahm im Sept. 1828 eine Reisean den Rhein. Vg!. Eggers (wie Anm. 17) , Bd . 2, S. 404fT. 115 Lichau war Rechnungsrevisor der Kabinettskasse. 116 Oas Verzeichnis uber die FuBbodenp!atten des oberen TreppenhausfuBbodens liegt im StAM, Best. 7 b I, Nr. 166. 117 Oieses Schreiben hat sich nicht erhalten. 118 Rauch warvom 2. luli - 27. Oktober 1829 in MOnchen, urn am Max-loseph-Oenkmal zu arbei­ ten. Vg!. Eggers (wie Anm. 17), Bd. 2, S. 358-391. 119 In MOnchen entstanden in jenen lahren unter Klenzens Leitung u. a. die Glyptothek (1816- 1830), die Alte Pinakothek (1825-1836), der Konigsbau (1826-1835) und die AUerheiligen-Hof­ kirche der Residenz (1826-1837). 120 Baron von Eutsthal, Bankier in MOnchen, bei dem Rauch wahrend seines Aufenthaltes in Munchen von luli bis Oktober 1829 logierte. 121 Das Verzeichnis Ober die FuBbodenplatten des unteren TreppenhausfuBbodens Iiegt im StAM, Best. 7bl, Nr. 166. 122 Rauch untemahm vom 27. Oktober 1829 bis 9. April 1830 eine Reise nach Italien. Vg!. Eggers (wie Anm. 17), Bd. 2, S. 429-447. 123 Gemeint ist das Max-loseph-Denkmal. Vg!. Anm. 118. 124 lustus Schnackenberg, 1821 Hofbaueleve, 1822 Hofbaukondukteur und 1832 Hofbauinspek­ tor in Kasse!. - War als Bauzeichner fUr lohann Conrad Bromeis tatig. Vg!. Bid!ingmaier (wie Anm. 9), S. 27 . 125 Rauch traf bereits am 9. April 1830 wieder in MOnchen ein. Vg!. Anm. H2. 126 Die letzte Lieferung der Marmortafelung kam Ende Mai 1830 in Kassel an und wurde bis zum Herbst im Residenzpalais verlegt. Vg!. StAM, Best. 7b 1, Nr. 166. 127 Mit der Verlegung der MarmorfuBbOden im lahre 1830 waren die Bauarbeiten an der von Klenze errichteten Glyptothek vollendet. 128 Pietro Bianchi (1787-1849), Architekt, Schuler der Mailander Akade mie, dann zur Ausbil­ dung in Rom, spater Hofarchitekt des Konigs von Neape!. Sein bekanntestes Werk ist di e Kirche San Francesco di Paola in Neapel, eine Nachbildung des romischen Pantheons. Vgl. Thieme-Becker (wie Anm. 12), Bd. 3, S. 585. 129 Zu Klenze: Vg!. Anm. 13 und 59. 130 Gemeint ist das Max-loseph-Denkmal, das allerdings erst im lahre 1835 vollendet und auf dem Konigsplatz in Munchen aufgestellt wurde. Vg!. Eggers (wie Anm. 17) , Bd . 2, S. 358-391 und Bloch/Grzimek (wie Anm. 17), S. 97f. und Abb. 128f.

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