Hanns-Seidel-Stiftung Jahresbericht 2011 Eine Leistungsbilanz

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Jahresbericht 2011 Eine Leistungsbilanz

Dr. Hanns Seidel (1901–1961), der Namens­geber der Stiftung, gehörte 1945 zu den Mitbegründern der CSU. Hanns Seidel war Landes­vorsitzender der CSU von 1955 bis 1961, wurde 1946 erstmals in den Bayerischen Landtag gewählt, war Bayerischer Wirtschafts­ minister (1947–1954)­ und Bayerischer Ministerpräsident (1957–1960). Sein ­Todestag jährte sich am 4. August 2011 zum 50. Mal. Siehe ­Bericht S. 17

Weitere Informationen unter www.hss.de/stiftung/hanns-seidel.html Hanns Seidel

Inhalt

Inhalt

Vorwort ...... 6

Akademie für Politik und Zeitgeschehen ...... 9

Archiv für Christlich-Soziale Politik ...... 17

Büro Berlin ...... 21

Institut für Politische Bildung ...... 23

Institut für Begabtenförderung ...... 33

Büro für Auswärtige Beziehungen ...... 37

Büro für Verbindungsstellen/Internationale Konferenzen ..... 39

Institut für Internationale Zusammenarbeit ...... 47

Bildungszentren/Konferenzzentrum ...... 55

Zentrale Aufgaben ...... 57

Anhang

Vermögensrechnung...... 60

Ertrags- und Aufwandsrechnung...... 62

Gesamtübersicht Haushalt...... 63

Bescheinigung der Abschlussprüfer...... 64

Vorstand und Mitglieder...... 65

Satzung und Gemeinsame Erklärung...... 66

Vertrauensdozenten...... 67

Anschriften der Büros und Einrichtungen...... 68

Organisationsplan...... 71

Weltkarte mit Auslandsbüros...... 72

Impressum...... 74

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 5 Vorwort

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren! Stellvertretend für die zahlreichen Rück­ meldungen, die uns erreichen, mögen die Die Hanns-Seidel-Stiftung hat sich in folgenden Sätze des CSU-­Vorsitzenden ­einem Jahr, das von einschneidenden und Bayerischen Ministerpräsidenten und weitreichenden Ereignissen wie dem die hohe Wertschätzung­ ­„Arabischen Frühling“, der anhaltenden zeigen, die Politiker, Projektpartner, Staatsschuldenkrise in der Eurozone oder Multi­plikatoren und ­Seminarteilnehmer der Atomkatastrophe im japanischen unseren vielfältigen Aktivitäten ent­gegen­ Fuku­shima geprägt war, einmal mehr als bringen: verlässlicher Partner und Ort des kon­ struktiven Dialogs erwiesen. Auch im Jahr „Ich denke mit Fug und Recht ­behaupten 2011 ist sie ihrem Auftrag nachgekom­ zu können, dass die Hanns-Seidel-Stiftung men, den Menschen Orientierung und in der politischen Stiftungslandschaft in Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair, eine geistige Heimat zu geben, ihnen aus­ Deutschland herausragt. Wenn wir auf Staats­minister a. D., Senator E. h., gehend vom christlichen Menschenbild das hinter uns liegende Jahr 2011 zu­ ­Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung Wissen und Werte zu vermitteln. rückblicken, wird ­deutlich, welch große Her­ausforderungen wir gemeistert ha­ Von der Umwelt- und Energie­debatte ben. Das Unglück in Fukushima und die über Fragen der Wirtschafts- und Finanz­ Energiewende, die anhaltende Debatte politik, der politischen Bildung und um den Euro oder auch die Bundes­ Demokratiekompetenz bis hin zu den wehrreform sind dabei Themenfelder, Herausforderungen internationaler die uns sicherlich auch im nächsten Sicher­heitspolitik, weltweiter Armuts­ Jahr beschäftigen werden. Ich weiß und bekämpfung oder der Förderung und schätze es zutiefst, dass sich die Hanns- Stabilisierung entstehender Demokra­ Seidel-Stiftung auch hierbei umfassend tien – die Hanns-Seidel-Stiftung konnte in der politischen Bildung enga­giert auf diesen und weiteren Themenfeldern und vielen politisch Interessierten die ihre Kompetenz und Expertise einbrin­ Grundlagen für diese neuen Herausfor­ gen. Der vorliegende Jahresbericht 2011 derungen vermittelt.“ Dr. Peter Witterauf, dokumentiert und bilanziert diese er­ Hauptgeschäftsführer der folgreiche Stiftungsarbeit auf Landes-, Wir freuen uns über diese Zeilen und ­Hanns-Seidel-Stiftung Bundes- und Europaebene ebenso wie nehmen das Lob als Ansporn für unsere in den rund 60 Ländern dieser Erde, in Arbeit im neuen Jahr! denen wir als Stiftung tätig sind.

6 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Vorwort

Ein Höhepunkt im Stiftungsjahr 2011 der Bitte um Unterstützung auf uns zuge­ Umsetzung der Energiewende leisten. war die Verleihung des Franz Josef kommen sind. In der Folge haben wir in Wir werden in unserem Institut für Be­ Strauß-Preises an Michail Gorbatschow. einer Vielzahl von Veranstaltungen den gabtenförderung verstärkt neue Entwick­ Die Hanns-Seidel-Stiftung ehrte mit ihm Übergang thematisiert, die Aufarbeitung lungen im Bereich der Medien aufgrei­ einen der bedeutendsten Staatsmänner des Unrechts, die Umstellung der Wirt­ fen, und die Thematik Klimawandel und des 20. Jahrhunderts, der das Selbst­ schaft und den Prozess der Verfassungs­ Umwelt wird vor allem in unserem In­sti­ bestimmungsrecht der Völker im richti­ änderung mit eingeleitet. Wir machen tut für Internationale Zusammenarbeit gen Moment anerkannt und sich als den Menschen Mut, sich verantwortlich wieder eine wichtige Rolle spielen. Wegbereiter der Wiedervereinigung für in die politischen Prozesse einzubringen! Deutschland, für Europa und für den Unser Dank gilt auch in diesem Jahr ­allen Frieden in der Welt große Verdienste Dass unsere Mitarbeiter dieser so wich­ Vorstandsmitgliedern sowie den Mit­ ­erworben hat. tigen und verdienstvollen Arbeit welt­ gliedern der Hanns-Seidel-Stiftung für weit mitunter unter schwierigsten Be­ die vertrauensvolle und konstruktive Zu­ Erstmals haben wir in diesem Jahr auch dingungen nachgehen, zeigte in zutiefst sammenarbeit. Der Erfolg unserer ­Arbeit eine Sommerakademie für 18 bis 25-Jäh­ bedrückender Weise die Ermordung hängt als Gemeinschaftsleistung ent­ rige zum Thema „Internationale Politik unseres Mitarbeiters Faisal Mengal, der scheidend vom Engagement aller Mit­ und Wirtschaft“ in Wildbad Kreuth durch­ am ­Morgen des 10. Dezember 2011 in arbeiterinnen und Mitarbeiter im In- und geführt und ein gemeinsames Promo­ Karatschi einem gezielten Attentat zum Ausland ab, wofür wir uns ebenfalls sehr tionskolleg von Hanns-Seidel-­Stiftung, Opfer gefallen ist. Er war erst 36 Jahre herzlich bedanken möchten. Für 2012 Ludwig-Maximilians-Universität ­München alt, verheiratet und Vater zweier kleiner bitten wir wieder um Vertrauen, tatkräf­ und Friedrich-Alexander-Universität Er­ Kinder. Wir werden ihm ein ehrendes tige Mitarbeit und Unterstützung für langen wurde mit dem Ziel ins Leben ge­ Andenken bewahren. unse­re Arbeit im Auftrag von Demokratie, rufen, die musischen und künstlerischen Frieden und Entwicklung. Fächer an den Gymnasien in Bayern zu Im neuen Jahr wollen wir wieder poli­ stärken. tisch relevante Zukunftsthemen aufgrei­ fen, Menschen gewinnen, sich für das Erwähnung finden soll an dieser Stelle Gemeinwohl einzusetzen, und ihnen ver­ nicht zuletzt auch die herausragende lässlicher Partner und Kompass in ­einer Rolle der Hanns-Seidel-Stiftung in Tune­ Welt des Wandels sein. Wir werden uns Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair sien und Ägypten sowie Marokko und in der Akademie für Politik und Zeit­ Algerien im Kontext des Arabischen geschehen intensiv der Frage zuwenden, Frühlings. Über Jahre haben wir dort ein wie das Euro­pa der Zukunft aussehen Netzwerk des Vertrauens zu einheimi­ soll, und werden mit unserem Institut schen Experten geknüpft, die nun mit für Politische Bildung einen Beitrag zur Dr. Peter Witterauf

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 7 Hanns -Seidel-Stiftung in Zahlen und Bildern

Hanns-Seidel-Stiftung in Zahlen und Bildern

Veranstaltungs- Teilnehmer einheiten *

Akademie für Politik und Zeit­geschehen 100 8.646

Institut für Politische Bildung 1.463 48.641

Institut für Begabtenförderung 150 3.952

Institut für Internationale ­Zusammenarbeit 4.227 221.988

Büro für Verbindungsstellen/ Internationale Konferenzen 71 5.786

Summe 6.011 289.013 * Seminare, Tagungen, Symposien etc.

In den eigenen Bildungszentren und im Konferenzzentrum München Katastrophenschutz: Angesichts der in Anzahl und Schwere zuneh­ fanden 1.662 Veranstaltungseinheiten mit 77.454 Teil­nehmern menden Katastrophen erörterte am 29. November eine Expertenrunde statt (inkl. Kundenbelegung). Die Finanzzahlen sind dem Anhang gemeinsam mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (r.), dieses Jahresberichts zu entnehmen. wie die Katastrophenreaktion auf EU-Ebene schneller, effizienter und sichtbarer gemacht werden kann.

CSU-Parteitag: Vorsitzender Hans Zehetmair überreichte Bundesinnen­ Europa: Im Rahmen einer Expertentagung über die christlichen Grund­ minister Hans-Peter Friedrich (l.) am Ausstellungsstand der Hanns- lagen der liberalen Gesellschaft unterstrich Bundeskanzler a. D. Helmut Seidel-Stiftung die Politischen Studien Nr. 439 „Sicherheit und Freiheit Kohl am 29. November, dass die Frage von Krieg und Frieden für Europa in der vernetzten Welt“. von zeitloser Gültigkeit bleibt.

Finanzen: Unterzogen den Euro am 27. Juli einem Stresstest: Norbert „Zukunft braucht Konservative“: Am 17. Februar diskutierten die Walter, ehemaliger Chef-Volkswirt der Deutschen Bank, Georg Fahren­ beiden früheren Ministerpräsidenten Hessens und Bayerns, Roland Koch schon, Bayerischer Finanzminister, Theo Waigel, Bundesfinanzminis­ und , und Staatsminister a. D. Hans Zehetmair ihre Vor­ ter a. D., Theodor Weimer, Vorstandssprecher der HypoVereinsbank. stellungen vom Auftrag konservativer Politiker heute.

8 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 AKADEMIE FÜR POLITIK UND ­ZEITGESCHEHEN

100 Veranstaltungen (Expertengespräche, Werkstatt­ hauptstadt Berlin mit 11 Tagungen und 964 Teilnehmern. gespräche, Symposien, Roundtables etc.) führte die Aka- Die Akademie versteht sich als Ideenbörse für die Politik, demie im Berichtsjahr mit 8.646 Teilnehmern durch. die in unmittelbarer Verbindung zum aktuellen politischen Veranstaltungsorte waren hauptsächlich das Konferenz- Geschehen steht und danach strebt, einen substanziellen zentrum München, die Bildungszentren in Wildbad Kreuth Beitrag zum öffentlichen Diskurs und zur Politikberatung und Kloster Banz sowie schwerpunktmäßig die Bundes- zu leisten.

Der Countdown hat begonnen – die USA ein Jahr vor den Präsidentschafts- wahlen

Ende November lud die Hanns-Seidel- Stiftung zu einem Expertengespräch in Berlin ein, um ein Jahr vor der Präsi­ dentschaftswahl perspektivisch über die USA, Deutschlands wichtigsten sicher­ heitspolitischen Partner, zu diskutieren.

Präsident Obama, dessen Umfragewerte seit seinem Amtseinzug ins Weiße Haus im Januar 2009 dramatisch ­gesunken sind, hat schwerwiegende Herausfor­ derungen zu bewältigen. Wirtschaft, Finanzen, Arbeitsmarkt, Gesundheits­ Thomas Silberhorn, Josef Braml, Jana Puglierin, Heinz Gärtner, Reinhard Meier-Walser wesen, Rentensystem, Verkehrswesen, gar überholt haben, gehen zunehmend auf neten ein sehr facettenreiches und diffe­ Wohnungsbau und andere politische Konfrontationskurs zum Präsidenten, der renziertes Bild der aktuellen politischen Handlungsfelder der USA sind vor allem neben den mannigfaltigen Problemen im und wirtschaftlichen Lage der USA und aufgrund struktureller Defizite derart Inneren auch noch mit diversen außen­ mündeten in zum Teil stark voneinander problembehaftet, dass nur langfristige politischen Herausforderungen konfron­ abweichende Prognosen hinsichtlich des Strategien Aussicht auf Erfolg verspre­ tiert ist. Wird Obamas Siegformel von Wahlausganges. chen. Die aber sind in aller Regel wenig 2008 „Yes we can!“ im Jahr 2012 noch populär oder muten gar widersprüch­ einmal verfangen? Der Botschafter der Thomas Silberhorn, MdB, außen- und lich an. Wie soll etwa sein im September Vereinigten Staaten in Deutschland, Philip sicher­heitspolitischer Sprecher der vorgestelltes 450-Milliarden-Dollar-Kon­ D. Murphy, verglich in seinem Eröffnungs­ CSU Landesgruppe im Deutschen Bun­ junkturprogramm die Arbeitslosigkeit vortrag den bereits auf Touren kommen­ destag, hob die Bedeutung der hohen senken ohne gleichzeitig die gewaltige den Wahlkampf mit einem Fußballspiel in Arbeitslosigkeit von rund neun Prozent Staatsverschuldung weiter in die Höhe der Eröffnungsphase. Er meinte, das span­ hervor, die Präsident Obama ­gewaltig zu treiben? nende Match werde erst in letzter Minute unter Druck setze. Man könne, so Silber­ entschieden: „This will be close!“. horn in Anspielung an Bill Clintons Die Republikaner, die seit den Midterm- ­bekannte Losung „It’s the economy, stu­ Elections von 2010 im Senat auf- und im Die Analysen der Panelteilnehmer des pid!“, heute eher sagen: „It’s the budget, Repräsentantenhaus die Demo­kraten so­ Expertengesprächs (s. Bild oben) zeich­ stupid!“.

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 9 Ak ademie für Poli tik und Zei tgeschehen

Ist der Kommunismus wieder hoffähig? Prof. Dr. Eckhard Jesse von der TU Chem­ Dunstkreis ehemaliger „Fellow-Travel­ nitz unterstrich, dass sich die Äußerun­ ler“, die eine neue Suche nach einem Ist der Kommunismus mehr als zwanzig gen von Gesine Lötzsch auf Rosa Luxem­ „dritten Weg“ ausrufen könnten. Dies Jahre nach dem Ende der DDR wieder burg beziehen. Leider werde aber weder könnte sich sowohl innerhalb als auch hoffähig in Deutschland? Äußerungen dieser Bezug noch der konkrete Inhalt außerhalb linker Parteien vollziehen. der Linken-Vorsitzenden Gesine Lötzsch der Theorien von Luxemburg ausrei­ hatten die Akademie für Politik und Zeit­ chend gewürdigt. Diese verwarf die par­ Der Journalist Uwe Müller aus Berlin be­ geschehen dazu veranlasst, am 11. Mai lamentarische Demokratie und konnte leuchtete den Hintergrund des Artikels zu einer Expertenrunde nach München sich die soziale Demokratie nur als Dik­ von Gesine Lötzsch. Der Artikel wurde einzuladen. tatur des Proletariats vorstellen. Die von der Redaktion der „Jungen Welt“ (der Linke müsste sich von Rosa Luxemburg ehemaligen FDJ-Zeitung mit heute links­ In seiner Moderation betonte Haupt­ distanzieren, um glaubwürdig zu sein, radikalem Zuschnitt) bewusst forciert, um geschäftsführer Dr. Peter Witterauf, dafür gebe es aber keine Tendenzen. Die das Milieu aus alten DDR-Nostalgikern zu dass sich die Stiftung immer mit poli­ Linke sei insgesamt keine Partei, die bedienen. Dabei hat sie einen ursprüng­ tischem Extremismus von allen Seiten den demokratischen Verfassungsstaat lichen Entwurf eines Linken-Vordenkers beschäftigt hat und daher auch ein ohne Wenn und Aber verteidige. abgeändert und verschärft. Müller unter­ Wiederaufleben des Kommunismus strich vor allem die Tatsache, dass derar­ über 50 Jahre nach dem Bau der Ber­ Der Publizist Dr. Rudolf van Hüllen be­ tige Äußerungen in Ostdeutschland nach liner Mauer mit großer Wachsamkeit leuchtete die Rolle der Kommunisten im wie vor auf einen geeigneten Resonanz­ betrachte. Westen. Diese hatten zwar im Gegensatz boden fallen. Die Steigerung der Akzep­ zu ihren Genossen im Ostblock keine tanz von Demokratie und Marktwirtschaft Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig von der Verbrechen begangen, haben sich aber sei daher eine vordringliche Aufgabe. Universität Passau legte dar, dass die freiwillig in den Dienst dieser Ideolo­ Ideologie von Karl Marx keineswegs gie gestellt. Er unterschied die von der „Arabischer Frühling“ ein rein humanistisches Anliegen ge­ SED bezahlten Gruppen, die „Fellow- wesen war. Der Kommunismus als End­ Traveller“ und die undogmatische Linke, Die revolutionären Bewegungen, die zustand, die Befreiung der Menschheit, die insgesamt einige hunderttausend ­unter dem Schlagwort „Arabischer Früh­ sei nur durch eine Revolution möglich. Aktivisten gehabt haben dürften, von ling“ zusammengefasst werden, stellen eine besondere Herausforderung auch für uns Europäer dar, denn das Mittel­ meer ist schon immer ein sensibler Raum der Berührung zwischen europä­ ischer und orientalischer Welt gewesen. Auch die Hanns-Seidel-Stiftung ist dort vielfach engagiert. In diesem Zusam­ menhang ging einer Expertentagung vom 15. Juli der besonderen Frage nach, ob Europa den nach Freiheit und Emanzipa­ tion verlangenden Bürgern in diversen arabischen Staaten nicht seine eigenen Erfahrungen zur Gestaltung anbieten kann. Denn Freiheit und Emanzipation Uwe Müller, Rudolf van Hüllen, Peter Witterauf, Eckhard Jesse, Barbara Zehnpfennig von staatlicher Willkür sind im Laufe der Neuzeit grundsätzliche Anliegen der Bür­ Dieser Prozess, der nicht durch den denen sich viele nach 1989 dazu we­ ger und Untertanen in Europa gewesen. Menschen als Vernunftwesen bestimmt der bekannt noch geäußert haben. Am werde, sei nichts anderes als ein tota­ ehesten sah van Hüllen die Chance einer Jürgen Theres (Hanns-Seidel-Stiftung les Entmündigungsprogramm. Letzt­ Wiederbelebung eines „demokratischen Maghreb) wies darauf hin, dass ­nunmehr lich sei die kommunistische Theorie Kommunismus“ (wie er unter anderem besonders die jüngere Generation in von Marx nur durch ein Zwangssystem in Publikationen der Rosa-Luxemburg- Tune­sien und Libyen ihr Leben selbst­ umsetzbar. Stiftung auch gefordert wird) aus dem bestimmt in die Hand nehmen will. Aber

10 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Ak ademie für Poli tik und Zei tgeschehen

dieser Teil der Welt wird für Europa Frankreich versteht sich seit dem Mittel­ Trotz aller wichtigen bilateralen Bezie­ nur dann ein langfristiger und stabiler alter auch als wichtige Mittelmeermacht, hungen, unter denen als ökonomisch be­ Partner sein, wenn seine gesellschafts­ teilweise mit dem Ehrgeiz, zwischen sonders bedeutsam der Vertrag mit Li­ politischen Strukturen ökonomisch er­ Euro­pa, Vorderasien und Nordafrika byen von 2008 zu nennen ist, gehorcht folgreich, partizipativ und im Einklang gegen englische und italienische Bestre­ die italienische Außenpolitik euro-atlan­ mit seiner eigenen soziokulturellen Ge­ bungen eine dominante Position einzu­ tischen Prioritäten und strikt nationalen schichte sein werden. Damit ist der Hin­ nehmen, die wiederum die Vorausset­ Wirtschaftsinteressen. weis zu verbinden, dass die laufenden zung für ein Vordringen französischen Umgestaltungen sicherlich auch ein star­ Einflusses über die Mittelmeer-Küste Arbeitswelt der Zukunft kes islamisches Element beinhalten wer­ hin­aus darstellt. An Substanz ist von der den. Es ist daher von großer Bedeutung, einstigen „imperialistischen“ Herrlichkeit Europa ist mehr als der Euro und neben dem Islam als dominierender ethischer Frankreichs in jenen Regionen allerdings der Währungspolitik hatten und haben Referenz und identitätsstiftendem Faktor nur noch wenig verblieben. sich Unternehmen und Mitarbeiter auch einen Platz in modernen, demokratischen noch mit anderen Fragen zu beschäfti­ Staatsstrukturen zu ermöglichen. Roberto Aliboni schließlich, Regional- gen. Die Diskussion über die Zukunft der Spezialist im Istituto Affari Internazio­ Arbeitswelt hat die Stiftung daher im Jahr Von den europäischen Anrainer-Staa­ nali, Rom, erläuterte die Haltung Italiens 2011 ebenso prominent besetzt. Wie wer­ ten des Maghreb wurden Frankreich und gegenüber der arabischen Welt. Die Re­ den wir morgen arbeiten, wie sehen die Italien herausgegriffen. Roland Höhne publik hat nie einen de Gaulle vergleich­ Räume aus, in denen Arbeit stattfinden machte in seinem Referat „Präsident baren Ehrgeiz einer „politique arabe“ wird und wie werden Freizeit und Arbeit Sarkozy und die arabische Politik Frank­ entwickelt. Frankreich legt Wert auf eine näher ineinander verwoben? Staatsminis­ reichs“ deutlich, wie der „Arabische jeweils anders akzentuierte Politik gegen­ terin a. D. Christa Stewens konnte als Mut­ Frühling“ sogar Auswirkungen auf die über Israel und gegenüber den Arabern ter und Politikerin Stellung nehmen. Wie französische Innenpolitik haben kann. (ohne in deren Konflikt jedoch ­einseitig stellen sich die Menschen und die Betrie­be Denn die NATO-Operationen in Libyen Partei zu ergreifen), während Italien vor auf das neue Rentenalter von 67 Jahren bieten Präsident Sarkozy, der sie ent­ dem Horizont eines israelisch-arabischen ein? Staatsministerin Christine Hader­ scheidend initiiert hat, im Erfolgsfall ei­ Ausgleichs agiert, mit dem zentralen thauer, Dr. Christine Sasse (Personal­ nen idealen Ausgangspunkt, sich in dem Thema einer Zwei-Staaten-Lösung für das vorstand Dr. Sasse AG), Harald Krüger (Mitglied des Vorstandes der BMW AG) und Dr. (Präsident des Wirt­ schaftsbeirates Bayern), haben dazu kon­ trovers diskutiert. Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung der Arbeitswelt, sozusagen der Arbeitsmarkt „2.0“ auf die sozialen Beziehungen, auf die Wertschät­ zung der unterschiedlichen Arbeitslagen? Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger und Prof. Dr. Gunnar Heinsohn konnten sich dabei am Podium nicht ganz einig werden. Und was bedeutet das in der Essenz für das Verständnis von Leadership? Wird es gelingen auch hier nachhaltige Prozesse Jürgen Theres, Roland Höhne, Bernd Rill, Roberto Aliboni und Beatrix Luz und Denkwelten zu implementieren? Oder bleiben wir auch in den Jahren nach Präsidentschaftswahlkampf für 2012 Heilige Land. Im Kalten Krieg wurde von der Krise im Teufelskreis von Kurzfristig­ als erfolgreicher Außenpolitiker in Szene interessierten Kreisen ein Konkurrenz­ keit, Gier und Narzissmus stecken? zu setzen. Roland Höhne machte aber verhältnis zwischen der mediterranen und auch deutlich, dass das französische der atlantischen (NATO !) Orientierung Es erstaunt nicht, wenn die Antwort dar­ Engage­ment tief in die Geschichte hinab Italiens behauptet. Nach Aliboni sind sol­ auf nicht einfach ausfällt, denn die Kom­ reicht und geradezu eine Konstante fran­ che Tendenzen schon vor dem Ende des plexität, die hinter der Dynamik am Ar­ zösischer Außenpolitik widerspiegelt.­ Kalten Krieges bedeutungslos ­geworden. beitsmarkt steckt, schließt Patentrezepte

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 11 Ak ademie für Poli tik und Zei tgeschehen

Impliziert sind dabei die sprach­liche Förderung, die generelle schulische Förde­rung, die Schaffung von Räumen für Begegnungen, das gegenseitige Ver­ stehen und der Beitrag zur Zukunfts­ sicherung.

Diesem sehr komplexen Thema stellte sich eine Arbeitstagung mit über 100 Experten vom 26. bis 27. Oktober im Bildungszentrum Kloster Banz, die die Hanns-Seidel-Stiftung mit dem Staats­ institut für Schulqualität und Bildungs­ forschung (ISB) und dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Christine Sasse, Otto Wiesheu, Harald Krüger Kultus gemeinsam durchführte.

aus. Was sich als deutliche Spur durch Begegnen, Verstehen, Zukunft In acht thematischen Workshops und alle Bereiche zog, war die Betonung sichern – Beiträge der Schule zu diver­sen Erfahrungsberichten wurde von Flexibilisierung und Individualisie­ einem gelungenen Miteinander das weite Thema „Integration durch Bil­ rung auf der einen Seite, aber auch die dung“ erörtert und aufbereitet. Deutlich Machbarkeit und die Wünschbarkeit auf Eine der ganz zentralen Aufgaben der wurde dabei, mit wie viel Kreativität der anderen Seite. Nicht jeder wünscht Schulen sowie außerschulischen Ein­ und Engagement die Schulen sich dieser sich durchgehend offene Arbeits­zeiten, richtungen liegt darin, junge Menschen Herausforderung bereits stellen, aber nicht jeder will vom „Homeoffice“ aus auf ein erfolgreiches gesellschaftliches auch mit welchen Schwierigkeiten sie arbeiten und nicht jeder kann mit 65 und berufliches Leben vorzubereiten. konfrontiert sind. noch wirklich produktiv tätig sein. An­ Bildungssystem und Gesellschaft tragen dere dagegen sind mit 70 noch aktiv. diese Verantwortung für alle Schülerin­ Die theoretisch-wissenschaftlichen ­Inputs Kindererziehung und die Pflege bedürf­ nen und Schüler, insbesondere auch waren bereichernde und hervorragende tiger Fami­lienangehöriger geben Takte für die wachsende Zahl der jungen Mig­ Impulsgeber sowohl für die Workshops, an, die nach freierer Zeiteinteilung ranten. Dieser Auftrag führt in den ver­ als auch für zukünftige Weichenstel­ ­rufen. Diese Pluralität zuzulassen ist schiedenen Schularten des allgemei­ lungen. Prof. Harmut Esser (­Universi­tät eine Heraus­forderung an die Unterneh­ nen und beruflichen Schulwesens und Mannheim) beleuchtete Hintergründe men, die sich im Wettbewerb um die in den unterschiedlichen Altersstufen zu und Mechanismen ethnischer Bildungs­ „klugen Köpfe“ befinden und schon von ganz spezifischen Herausforderungen. ungleichheiten im gesamten Bildungs­ dieser Seite aus die Bedürfnisse der Mitarbeiter stärker in die eigenen Pro­ zesse einbinden.

Der so genannte „Megatrend Frauen“ wird in der neuen Arbeitswelt solange Thema bleiben, bis die gleichberechtigte Mitarbeit der Frauen Realität ist und es wird spannend zu beobachten, wie sich die Arbeitswelt allein durch mehr weib­ liche Präsenz verändert.

Grundsätzlich gilt, dass ein Mehr an Frei­ heit in sozialer Verantwortung auch in der Arbeitswelt der Zukunft die relevanten Positionen belegen wird. Ulrich Seiser, Hartmut Esser, Rosemarie Tracy, Josef Leisen

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verlauf, wobei er sowohl die aktuel­ Medienpolitischer Arbeitskreis In der Öffentlichkeit zeichnen sich lang­ len Entwicklungen im internationalen sam Konturen eines Strukturwandels Vergleich als auch im Ländervergleich Die Frage nach den Auswirkungen ei­ dahingehend ab, dass die Bürger per­ innerhalb Deutschlands sowie die ner veränderten Medienwelt auf ­Politik, sönlicher kommunizieren wollen. Ge­ Auswirkungen der unterschiedlichen Wirtschaft und Gesellschaft wird in genüber der Politik werden Forderungen Bildungssysteme mit einbezog. Inte­ den kommenden Jahren weiter an Be­ nach einer höheren Dialogbereitschaft ressante Aspekte für die Praxis der deutung gewinnen. „Die Bürger wollen und Kritikbereitschaft artikuliert, die schulischen Sprachförderung lieferte zunehmend weniger von oben her­ab in­ gleichzeitig mit hoher Authentizität ein­ Prof. Josef Leisen (Universität Mainz), formiert werden, sondern verlangen die hergehen soll. Politische Themen wer­ indem er postulierte, dass (Schul-)Fach Legiti­mation politischer Entscheidun­ den im Internet neu verhandelt und da­ und Sprache, weder fachdidaktisch, gen durch Kommunikation, in dem der bei ausgelotet, ob sich neue Mehrheiten noch sprachdidaktisch, noch lernpsy­ Dialog von Gleichberechtigten an Stelle für oder gegen eine Entscheidung finden chologisch voneinander zu trennen seien der Top-down-Verkündigung tritt“. Mit lassen können. und deshalb Sprache und Fachinhalte diesen Worten eröffnete der Vorsitzende gleichzeitig gelehrt und gelernt werden des medienpolitischen Arbeitskreises, Für den Politiker sind diese medial ver­ müssten. Prof. Rosemarie Tracy (Univer­ Bernd Lenze, am 19. September das mittelten Forderungen mit einem höhe­ sität Mannheim) machte in ihrem Abend­ Werkstattgespräch über die Herausfor­ ren Arbeitsaufwand verbunden. Der vortrag mittels Studien mit bilingualen derungen des Internets an das politische Arbeitskreis war sich einig, dass poli­ Erwachsenen und Kindern anschaulich, Führungsverhalten. tische Führung verstärkt die Aktivi­tä­ welche Kenntnisse über Erwerbsverläufe ten im Inter­net beobachten muss, um und über die natürlichen Folgen einer drängende Fragen der Bürger, Reizthe­ Koexistenz mehrerer Sprachen eines men in einer speziellen Region frühzeitig Individuums sich Lehrkräfte aneignen zu erkennen. Um Volksnähe zu zeigen, sollten, um Kinder und Jugendliche mög­ muss sich der Politiker auf Kommentare lichst optimal unterstützen zu können. zu seinen Aussagen einstellen und sie In seinem Vortrag „Mehr als diversity zeitnah und authentisch beantworten. management – Migration und berufliche Zu überlegen wäre, ob z. B. das Internet Bildung“ verwies Prof. Uwe Faßhauer eine bessere Kommunikationsmöglichkeit (Pädagogische Hochschule Schwäbisch für Planungsfeststellungsverfahren oder Gmünd) darauf, dass sich im Kontext der für bestimmte Gesetzes­vorhaben (Open- beruflichen Bildung über den Umgang Source-Gesetzgebung) sein könnte. Der mit Vielfalt und Heterogenität hinaus Politiker kann mit Hilfe der Internet­ Aspek­te ergäben, Migration als Chance diskussion wieder die Prozesshoheit über zu sehen, um Rahmenbedingungen für ein Thema gewinnen und den Kommuni­ berufliche Bildungsprozesse zu verän­ kationsprozess in Richtung Gemeinwohl Bernd Lenze, Vorsitzender des medienpoliti­ dern. So könnten insbesondere Personen schen Arbeitskreises auslenken. Auf diese Weise wird aktiv der mit Migrationshintergrund sowohl dem Gefahr begegnet, dass Partikularinteres­ Fachkräftemangel auf bestimmten Ebe­ Mit „Social Media“, wie z. B. Facebook sen mehrheitsfähig werden. Allerdings nen abhelfen als auch Personal für die oder Twitter, steigen, wie die Beispiele verlangt Kommunikation in den „Social (berufliche) Bildung stellen. „Arabischer Frühling“, Stuttgart 21 u. a. Media“ bestimmte Regeln: Die Argu­ zeigen, die Anforderungen an das poli­ mente der Bürger müssen ernst genom­ Die Veranstaltung gab allen Beteiligten tische Führungspersonal hinsichtlich men werden, der Anschein von Besser­ einen Einblick in aktuelle theoretisch- Kommunikationsstil und Kommunikati­ wisserei müsse vermieden werden, der wissenschaftliche Erkenntnisse und Kon­ onspräsenz. Die Arbeitskreismitglieder, Politiker dürfe nicht in Sprechblasen­ zepte und bot nachahmenswerte pra­ die sich aus Landespolitikern, Medien­ rhetorik verfallen, seine Meinung müsse xisorientierte Lösungsansätze für den experten und Journalisten zusammen­ offen und nachvollziehbar sein. schulischen Alltag. Sie zeigte aber auch setzen, machten in der Diskussion deut­ die Notwendigkeit auf, bereits beste­ lich, dass wir in einem Zeitalter der Der medienpolitische Arbeitskreis ver­ hende Maßnahmen zur Integration im Internetdarstellung leben, in dem man fügt über eine eigene Internetplattform schulischen Bereich auf ihre Wirksam­ im und durch das Internet politisch Er­ (http://blog.hss.de), über die jederzeit keit hin zu überprüfen. folg haben kann. Kontakt aufgenommen werden kann.

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 13 Ak ademie für Poli tik und Zei tgeschehen

Zeichen setzen! Umwelt- und Dabei haben die Verbraucher ein zuneh­ Energie-Dialog Verbraucherschutz heute mendes Interesse an Ethik – selbst in der Wirtschaftskrise, so Verbraucher­ Angesichts der aktuellen Ereignisse gab „Made in Germany“ wird international schützer Gerd Billen, und der Markt- es eine ganze Reihe von Veranstaltun­ mit einer hohen Produktqualität und ei­ und Konsumforscher Dr. Ingo Schoen­ gen, die sich in München mit dem Thema nem hohen Verantwortungsbewusstsein heit ergänzte: „Vertrauen entscheidet Energie auseinander setzten. ­Unter dem darüber, ob Eindruck des Reaktorunglücks von Fuku­ ein Kunde eine shima warfen Experten am 7. Mai einen­ Marke gut findet kritischen Blick auf die „Möglich­keiten oder nicht. Wird und Grenzen unserer Technik“. Sie be­ unser Vertrauen leuchteten in einem Workshop unter an­ verletzt, sind derem die ökonomisch-technischen, aber wir nicht nur als auch philosophisch-ethischen Aspekte Verbraucher, der Energieversorgung. Prof. Dr.-Ing. sondern auch in Harald Bradke, Leiter des Competence unserer Rolle als ­Centers Energiepolitik und Energiesys­ Bürger empört. teme im Fraunhofer-Institut für Sys­ Die Empörung tem- und Innovationsforschung, berich­ richtet sich dann tete über den Stand und die Prognosen, nicht gegen ein was unseren Energieverbrauch betrifft. einzelnes Pro­ Für ihn ist die Effi­zienz das Gebot der dukt, sondern Stunde: „Die Möglichkeiten und das gegen das ganze Marktpotenzial sind bei weitem nicht Bundesministerin Ilse Aigner Unternehmen“. ausgeschöpft“. Prof. Dr. phil. Gerhard Banse vom Karlsruher Insti­tut für Tech­ in Verbindung gebracht. „Wir exportieren Bundesministerin Ilse Aigner glaubt, nologie widmete sich den Verflechtun­ nicht nur Waren, sondern auch Werte“, dass es trotz einzelner Negativbeispiele, gen von Wirtschaft, Technik und Kultur so Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair, wie beim „Dioxin-Skandal“, tatsächlich und erläuterte die Problematik, die mit der zu einer Fachtagung am 17. Februar ein Umdenken in der Wirtschaft gibt. So der Bewertung von technologischen in Berlin begrüßte und mit den Experten, würden sich in Deutschland immerhin Möglichkeiten in der Energieversorgung darunter Bundesministerin Ilse Aigner, 150 Unternehmen am „Global Compact“ verbunden ist: Welche hierarchischen einen Blick hinter die Kulissen der globa­ der Vereinten Nationen beteiligen, der Beziehungen haben die Kriterien unter­ len Herstellungskette warf. weltweit größ­ ten Initiative, Unternehmen verlagern ihre Fertigungs­ die sich für Men­ prozesse in die Entwicklungsländer und schenrechte und geben den Konkurrenzdruck an die Arbeit­ Umweltschutz nehmer weiter, beobachtet Ingeborg Wick einsetzt. Sie vom SÜDWIND Institut. Angesichts der will das freiwil­ Verletzung von Tier- und Menschenschutz­ lige Engagement bestimmungen und der fortschreitenden von Unterneh­ Umweltzerstörung werden Standards in men genauso der Konsumwelt immer wichtiger, fordert unterstützen der Agrarökonom Prof. Dr. Alois Heißen­ wie die Verbrau­ huber. Wie mühsam es jedoch ist, hier cherkompetenz. Fortschritte zu ­erzielen, davon berich­ „Das Spannungs­ tete Lisa Kirfel-Rühle vom Bundesminis­ feld von ‚Markt, te­rium für ­wirtschaftliche Zusammen­ Macht und Moral‘ arbeit und Entwicklung. „Standards kann auch kon­

werden unterwandert, vor ­allem in Län­ struktive Kräfte „Die Energiewende ist das größte politische Projekt seit der Wiedervereini­ dern mit Korruption“. freisetzen“. gung“, so Alois Glück.

14 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Ak ademie für Poli tik und Zei tgeschehen

einander? Wie sind sie zu gewichten Seiner Meinung nach werden wir dank schen Pfandbrief AG, Dr. Christine Borten­ und zu operationalisieren? Prof. Cordula Fortschritten in Wissenschaft und Tech­ länger, Vorstand der Bayerischen Börse Kropp, Sozialwissenschaftlerin an der nik und dank einer kreativen Wirtschaft AG, Annette Roeckl, Geschäftsführerin der Hochschule München, beschäftigte sich auch weiterhin keine großen ­Abstriche Roeckl Handschuhe & Accessoires GmbH mit Risikomanagement und -kommunika­ in der Lebensqualität befürchten müs­ & Co. KG, und andere schlugen eine Lanze tion: „Die größte Herausforderung liegt sen. Doch: „Es bleibt immer Raum für für eine gezielte Unterstützung durch Coa­ in der Verknüpfung unterschiedlicher Über­raschungen. Neben Kosten, Sicher­ chings und Förderprogramme. Gleichzei­ Perspektiven, Standpunkte und Infor­ heit und Umweltschutz sind es vor al­ tig verwiesen sie aber auch auf die Eigen­ mationsbausteine“. Dr. Stephan Schleis­ lem auch soziale und psychologische verantwortlichkeit der Frauen. sing, Geschäftsführer des Instituts für Gründe, die die Einführung von Innova­ Technik-Theologie-Naturwissenschaften tionen beschleunigen oder bremsen“. Prof. Dr. Ursula Münch, Universität der an der Ludwig-Maximilians-Universität Bundeswehr, Prof. Dr. Isabell Welpe, München, verdeutlichte, wie wichtig die Frauen in Politik, Wirtschaft und TU München, Prof. Dr. Marion Kiechle, Arbeit einer Ethik-Kommission als Orien­ Wissenschaft Prof. Dr. Claudia Eckstaller, Hochschule tierungshilfe für die Gesellschaft ist, da München, und Prof. Dr. Maria Isabel sie der Vermeidung einer Moral dient, Mit absoluten Top-Frauen waren die drei Pena Aguado, Akademie der Bilden­ „die sich als bloße Empörung versteht Podien „Frauen in Politik, Wirtschaft, den Künste, München, hatten sehr klare oder als Verkürzung von Sachfragen“. Wissenschaft“ am 25. Oktober in Mün­ Analysen­ und Ansätze, um das Weiter­ chen besetzt. Drei amtierende Ministe­ kommen der Frauen in den wissen­ „Vom Konfliktthema zum gemeinsamen rinnen, die beiden Staatsministerinnen schaftlichen Gremien durch institutio­ Zukunftsprojekt“. Die frisch beschlos­ Emilia Müller (Europa) und Beate Merk nelle Positionen weiterzubringen. sene Energiewende war das Thema der (Justiz) und die österreichische Bundes­ Vortragsveranstaltung mit Alois Glück am ministerin für Justiz, Dr. Beatrix Karl, Die Quintessenz dieser sehr perspektiv­ 25. Juli. Glück gewährte den Teilnehmern waren da. Sie konnten sich in der Essenz reichen Tagung war, dass Patent­rezepte Einblicke in die Debatte der Ethik-Kom­ der Aussage von Prof. Ursula Männle, wohl schwierig sind, dass auch die gene­ mission „Sichere Energieversorgung“, an Staatsministerin a. D., anschließen, dass relle Einführung der Quote nur bedingt der er als Mitglied beteiligt war: „Wir ha­ die Karrierechancen der Frauen in der gewährleisten kann, dass die Frauen ben unter enormem Zeitdruck gearbeitet, Politik noch „defizitär“ seien. bedingungslos ihre berufliche Karriere das vorhandene Wissen aufgenommen, antreten können. Die Forderung von gebündelt und unter unterschiedlichen Einen grundsätzlichen Handlungsbedarf Staatsministerin Christine Hader­thauer Blickwinkeln sachlich bewertet. Wir ka­ sahen auch die Vertreterinnen der Wirt­ wurde daher gerne angenommen: „Wir men zum Schluss, dass wir verpflichtet schaft. Manuela Better, CEO der Deut­ müssen Quoten-Frauen sein wollen!“ sind, Risiken zu minimieren, wo immer wir es können. Und wir können es – wir haben jetzt und perspektivisch risiko­ ärmere Alternativen zur Kernenergie!“.

Einen Blick in die „Energien der Zukunft“ warf Dr. Ulrich Eberl am 28. Oktober. Eberl leitet bei Siemens die Innovations­ kommunikation und ist als Chefredak­ teur des international bereits mehrfach ausgezeichneten Magazins „Pictures of the Future“ bekannt. In seinem Vor­ trag zeigte der promovierte Physiker und Wissenschaftsautor die wichtig­ sten Trends auf – Weichenstellungen, die bereits jetzt den Verbrauch an Res­ sourcen und das Klima der Erde im Jahr

2050 prägen und, so Eberl, eine „stra­ Ursula Männle, Staatsministerin a. D., Martha Stoker, Regionalassessorin der Autonomen Provinz tegische Zukunftsplanung“ erfordern. Trentino-Südtirol, Emilia Müller, bayerische Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 15 Ak ademie für Poli tik und Zei tgeschehen

Publikationen der Akademie

Politische Studien 2011 im Überblick mit ­Schwerpunktthemen u Nr. 435: Die neue NATO-Strategie auf dem Prüfstand u Nr. 436: ­Klima­wandel als sicherheitspolitische ­Herausforderung u Nr. 437: ­Ernährung und Verbraucherschutz u Nr. 438: Sack­ ­gasse Export?! Kann ­Erfolg Sünde sein? u Nr. 439: ­Sicherheit und Freiheit in der vernetzten Welt u Nr. 440: Der Euro im Stresstest

Aktuelle Analysen u CSU- und CDU-Wählerschaften im sozialstrukturellen Vergleich u Politik mit „Kind und Kegel“

Argumente und Materialien zum Zeitgeschehen u Nr. 73: Nationales Gedächtnis in Deutschland und Polen u Nr. 74: Die Dynamik der europäischen Institutionen u Nr. 75: Nationale Demokratie in der ­Ukraine u Nr. 76: Die Wirtschaftsschule von Morgen u Nr. 77: Ist der Kommunismus wieder hoffähig? u Nr. 78: Gerechtigkeit für alle Regionen in Bayern

Argumentation Kompakt u 1/2011: Die internationale Währungsordnung in der ­Kritik: Welche Veränderungen sind notwendig? u 2/2011: Lehren aus den Landtags­wahlen vom 27. März 2011 u 3/2011: Das Ehegattensplitting im Steuerrecht – eine sachgerechte und unverzichtbare Regelung u 4/2011: Die Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin u 5/2011: Die Wählerschaft der ­PIRATEN-Partei

Berichte & Studien u Nr. 93: Neue Dimensionen internationaler Sicherheits­ politik u Nr. 94: Es lebe die Jugend!

Studies & Comments u Nr. 13: The Future of Security

Weitere Neuerscheinung u Hans Zehetmair (Hrsg.): ­Hintergründe der Jugendgewalt in Deutschland ­(Förderpreis für ­Politische Publizistik)­ u Politische Partizipation und ­gesellschaftliches Engage­ ment in Bayern (Generationenstudie 2010)

16 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Archiv, Bibliothek, ­Infor­ma­tions- und ­Dokumentationsstelle

Das Archiv für Christlich-Soziale Politik (ACSP) versteht­ gemeinschaften, Arbeitskreise und Gremien, ­ihrer sich als zentrale Institution für das Archivgut der Christ- parla­mentarischen Fraktionen, der ihr nahestehenden lich-Sozialen Union, ihrer Untergliederungen, Arbeits­ Insti­tutionen sowie ihrer führenden Repräsentanten.

Als die DDR begann ihre Bürger Seiten der Sowjetunion und der DDR zum Hanns Seidel – Aufbruch in eine neue Zeit einzumauern – 50 Jahre Mauerbau Mauerbau führten und ebenso die Rolle 50. Todestag und 110. Geburtstag der beteiligten Haupt­personen Chrusch­ Unter dem Titel „Als die DDR begann tschow und Ulbricht. Prof. Dr. Hans-Peter Als die Hanns-Seidel-Stiftung ihre Tätig­ ihre Bürger einzumauern – 50 Jahre Schwarz, der die ­anschließende Diskus­ keit aufnahm, war ihr Namensgeber be­ Mauerbau“ griff die Hanns-Seidel-Stif­ sion leitete, ordnete die Hintergründe des reits sechs Jahre tot. Doch mit seinem tung mit einer Vortragsveranstaltung Mauerbaus in den internationalen politi­ Charakter, seinen Überzeugungen, seinen und anschließender Diskussion am schen Kontext ein. Zielsetzungen und Erfolgen hatte er all 26. Juli den 50. Jahrestag des Mauer­ das vorgegeben, was bis heute den Kern baus auf. Referent und Moderator waren Nach der Begrüßung der über 100 Gäste der Hanns-Seidel-Stiftung ausmacht. der am Deutschen Historischen Institut durch den Vorsitzenden der Hanns-­ ­Moskau forschende Historiker Dr. Mat­ Seidel-Stiftung, Prof. Dr. h. c. mult. Hans Die erfolgreiche Mittlerin zwischen Wis­ thias Uhl sowie der Politikwissenschaft­ Zehetmair, überreichte dieser am Ende senschaft, Politik, Kultur und den Men­ ler und Zeithistoriker Prof. Dr. Hans-­ der Veranstaltung einen aus der Mauer schen vor Ort ist benannt nach Hanns Peter Schwarz. herausgebrochenen Originalstein an Seidel, der in ärmlichen Verhältnissen die Schülerinnen und Schüler des Dom- 1901 als Franz Wendelin Seidel ­geboren, Dr. Matthias Uhl beleuchtete auf der ­Basis Gymnasiums Freising, die mit ihrer auf den Trümmern des Krieges eine der neuer Forschungsergebnisse die poli­ Lehre­rin Christine Cieslak teilgenom­ bemerkenswertesten politischen Karrieren tischen Entscheidungs­prozesse, die auf men hatten. in der bayerischen Nachkriegsgeschichte

Matthias Uhl, Hans-Peter Schwarz Hanns Seidel – Aufbruch in eine neue Zeit

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 17 ARCHI V, BIBLIOTHEK UND DOKUMENTATION

Die stv. CSU- Buchvorstellung „Die CSU-Landes- Vorsitzende und gruppe im Deutschen Bundestag – baye­rische Land­ Sitzungs­protokolle 1949–1972“ in tagspräsidentin Berlin Barbara Stamm führte dem Publi­ Am 28. November wurde in Berlin der kum die Leistun­ Band „Die CSU-Landesgruppe im Deut­ gen Seidels, der schen Bundestag – Sitzungsprotokolle wie sie selbst 1949–1972“, herausgegeben von der aus Unterfranken Kommission für Geschichte des Parlamen­ stammte, sowohl tarismus und der politischen Parteien, für die CSU wie für ­bearbeitet von Andreas Zell­huber und Hans Zehetmair, Barbara Stamm, Ursula Münch, Christian Seidel Bayern vor ­Augen: Tim B. Peters, präsentiert. Prof. ­Ursula „Das Bayern, Männle, bis 1994 selbst 13 Jahre lang wie wir es heute Mitglied der CSU-Landesgruppe und ­kennen, ist ganz stv. Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stif­ wesentlich auf tung, begrüßte die knapp 100 Gäste aus den Fundamenten Wissenschaft und Politik in der Vertre­ ­entstanden, die tung des Freistaates Bayern beim Bund Hanns Seidel mit in ­Berlin. In ihrer Rede ging sie auf die gelegt hat“. Rolle der CSU-Landesgruppe und ­Details aus deren Geschichte ein, die in den Den Festvortrag Proto­kollen anschaulich dokumentiert hielt Prof. Dr. Ur­ und spannend nachvollziehbar werden. sula Münch von Kranzniederlegung anlässlich des 50. Todestags von Hanns Seidel der Bundeswehr- Als Mitherausgeber erläuterte Prof. Dr. begann. Bei einem Festakt am 29. Juli Universität in München zum Thema „Poli­ Winfried Becker aus Passau Aufgaben würdigte die Hanns-Seidel-Stiftung das tische Bildung“, das auch Hanns Seidel und Arbeit der Parlamentarismuskom­ politische Lebenswerk und Vermächtnis viele Jahre intensiv beschäftigt hat. Sie mission und stellte deren Editions­ des Verstorbenen, der als Ministerprä­ erläuterte in ihrer Rede die aktuelle Be­ projekte zu den Fraktionen der im Deut­ sident und CSU-Vorsitzender langfris­ deutung und die künftigen Herausfor­ schen Bundestag vertretenen Partei­en tige politische Akzente setzte und den derungen der Politischen Bildung, wie vor. Mit der wissenschaftlich-kritischen Aufbruch in eine neue Zeit maßgeblich Hanns Seidel sie bereits in den 1950er- Edition der Sitzungsprotokolle der beförderte. Jahren zukunftsweisend beschrieben Landesgruppe eröffnen sich nun For­ hatte. Münch sieht es als unumgänglich schungsmöglichkeiten für die bislang Der Vorsitzende Prof. Dr. h. c. mult. Hans an, dass sich die Anbieter von Politischer wenig untersuchte parlamentarische Zehetmair betonte, dass die Hanns-Seidel- Bildung heute verstärkt auf den gesell­ Geschichte der CSU. Die von den bei­ Stiftung ihren Namen auch heute mit Stolz schaftlichen und demographischen Wan­ den Historikern Andreas Zellhuber und führt und diesen durch ihre Tätig­keit in del einstellen. derzeit mehr als 60 Ländern in die ganze Welt trägt. Um eine breite Öffentlichkeit Am 5. August, Hanns über Leben und Wirken von Hanns Seidel Seidels Todestag, legten zu informieren, wurde eine neue, mit wis­ Hans Zehetmair, Joachim senschaftlicher Akribie recherchierte und Herrmann, Reinhold reich bebilderte Broschüre vorgestellt: Bocklet und Ingo Fried­ „Hanns Seidel – Aufbruch in eine neue rich als Vertreter von Zeit“ von Stephan Deutinger und Renate Hanns-Seidel-Stiftung, Höpfinger. Ergänzend dazu wurde in den Staatsregierung, Land­ Politischen Studien Nr. 438 ein lebens­ tag und CSU Kränze am geschichtliches Interview mit Sohn Prof. Grab auf dem Münchner Dr. Christian Seidel veröffentlicht. Westfriedhof nieder. Winfried Becker, Stefan Müller, Tim Peters und Ursula Männle

18 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 ARCHI V, BIBLIOTHEK UND DOKUMENTATION

Tim B. Peters sorgfältig bearbeiteten, Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Witterauf kommentierten und mit einer ausführ­ stellte den Teilnehmern und der Presse lichen Einleitung versehenen Protokolle den neuen Katalog über Leben und Wir­ ermöglichen tiefe Einblicke in das Innen­ ken von Fritz Lamprecht vor. Neben einer leben der CSU-Landesgruppe. kurzen biographischen Skizze zur Person des Malers und der kunsthistorischen In seinem Schlusswort griff Stefan Müller, Erschließung und Beschreibung seines Parlamentarischer Geschäftsführer der Oeuvres werden vor allem seine Bilder in CSU-Landesgruppe, manche Aspekte und den Mittelpunkt gestellt. Entwicklungen auf, die sich seit Grün­ dung der Landesgruppe sporadisch oder Dr. Jürgen Alexander Wurst, freiberuf­ durchgängig bis heute manifestieren. Der licher Kunsthistoriker, Ausstellungs­ Erfolg der Landesgruppe beruhte von kurator und Publizist, erläuterte in sei­ Anfang an auf ihrer erfolgreich behaup­ nem Vortrag „Paysage intime oder Neue teten Sonderrolle im Unionsbündnis. Als Sachlichkeit? Überlegungen zu den Vor­ selbständige Landespartei mit bundes­ bildern Fritz Lamprechts“ die verschie­ weitem Anspruch beharrte sie in Bayern denen Schulen der Landschaftsmalerei erfolgreich auf ihrer Eigenständigkeit Ende des 19. und in der ersten Hälfte des Der ehemalige Ministerpräsident Alfons Goppel und der organisatorischen und politi­ 20. Jahrhunderts. Mit ihnen war Lam­ schen Unabhängigkeit von der Gesamt­ precht vermutlich direkt in Kontakt Goppel-Feature union. Sie plädierte aber für eine Zu­ gekommen, sie kannte er, auf sie nahm sammenarbeit mit der CDU, die sie trotz er in seinen Bildern Bezug. Der begabte Einen Einblick über Leben und Wirken zahlreicher Divergenzen im Deutschen Autodidakt Fritz Lamprecht, der seiner von Alfons Goppel gibt eine kommen­ Bundestag bis heute fortsetzt. Leidenschaft Malerei stets „nebenbei“ tierte Online-Dokumentation (Länge ca. nachging, zeichnete und malte in Öl und 13 Minuten) über den ehemaligen Minis­ Fritz Lamprecht 1892–1945 Aquarell vielfältige Motive, Landschaften, terpräsidenten, die anlässlich ­seines Arzt und Maler Tiere, Porträts, verarbeitete aber auch 20. Todestages am 24. Dezember 2011 ausdrucksstark seine Kriegserlebnisse erstellt wurde. Die mit zahlreichen ­Fotos, Der künstlerische Nachlass des Arztes als Sanitätsoffizier in seinen Bildern. Abbildungen von Originaldokumenten, und Malers Fritz Lamprecht (1892–1945) Briefen, Zeitungsberichten und Kari­ wurde am 11. November mit einer Buch­ ka­turen ausgestattete Illustration ist präsentation im Bildungszentrum Kloster ­unter www.hss.de/alfons-goppel.html Banz ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. zu finden. Die rund 60 Bilder, ein Vermächtnis sei­ ner Tochter Inge Müller-Lamprecht aus Archiv Bad Berneck, werden nach Jahrzehnten in Privatbesitz seit dem Jahr 2009 in Kloster Das Archiv für Christlich-Soziale Politik Banz ausgestellt. Peter Witterauf stellt den neuen Katalog über (ACSP) der Hanns-Seidel-Stiftung über­ Leben und Wirken von Fritz Lamprecht vor. nahm im Jahr 2011 etwa 60 laufende Meter Akten sowie umfangreiches Samm­ lungsgut (Plakate, Flugblätter, Filme, ­Fotos und Publikationen).

Neben der Unterstützung zahlreicher Forschungsvorhaben und Qualifizie­ rungsarbeiten bearbeitete das ACSP knapp 400 wissenschaftliche und partei­ geschichtliche Anfragen. Seit Anfang 2008 kommt im ACSP mit der Software

Das Gemälde von Fritz Lamprecht zeigt die Offline Web Archiv (OWA) ein System Fritz Lamprecht 1892–1945, Arzt und Maler brennende Stadt Thiaucourt. zur Archivierung von Internetauftritten

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 19 ARCHI V, BIBLIOTHEK UND DOKUMENTATION

Im Rahmen der Nachlassbearbeitun­ Informations- und Dokumentations- gen wurde die Verzeichnung der Nach­ stelle lässe von Franz Josef Strauß fortge­ setzt, die Arbeiten an den Nachlässen Die Informations- und Dokumentations­ von Hans Klein und Günther Müller stelle (IuD) bearbeitete etwa 1.750 Aus­ abgeschlossen. Findbücher wurden leihen und Anfragen vor Ort. Mehr als auch für den Nachlass von Carl Theo­ 7.600 Medien gelangten per Umlauf in dori (1788–1857), des Begründers die Referate. Umfangreiche Recherchen der Petrefaktensammlung im Museum wurden zu aktuellen Themen der Innen- in Kloster Banz, sowie für die Robert- und Außenpolitik durchgeführt und die Schuman-Gesellschaft erstellt. Weiter­ Entwicklung in der deutschen Partei­ hin wurden umfangreiche Sortier- und enlandschaft beobachtet. Ausführliche Ordnungsarbeiten an Altbeständen und Recherchen wurden u. a. zu den Themen den Sammlungen durchgeführt. Mit Energiewende/Energiepolitik, Griechen­ dem digitalen Bildarchiv wurde eine land-Schuldenkrise, EU-Außenpolitik, neue Datenbank angelegt, um den gro­ Bayerische Zukunftskommission sowie ßen Bestand an digitalen Fotos von Untersuchungen zu den deutsch-briti­ Partei- und Wahlveranstaltungen zu schen und deutsch-chinesischen Bezie­ ­sichern, die seit 2002 nur noch auf hungen durchgeführt. CDs überliefert werden. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Erschließung Die im vergangenen Jahr zum 20. Jah­ des Karikaturennachlasses von Herbert restag der Deutschen Einheit zusam­ Hans Zehetmair überreicht die Findbücher Hans Kolfhaus: Etwa 200 Zeichnungen des mengestellte Zitatensammlung „CSU – Klein und Richard Jaeger an die Familien. Jahrgangs 1967 wurden digitalisiert Beharrliche Kämpferin für die deutsche und inhaltlich erfasst. Einheit“ ist nun auch in Druckform erschienen. Ausgewählte Zitate von Den Relaunch der Website der Hanns- etwa 30 führenden CSU-Politikern wie Seidel-Stiftung nahm das ACSP zum Franz Josef Strauß, Karl Theodor zu Anlass, sein Angebot zum Download Guttenberg, Alfons Goppel, Richard wichtiger historischer Informationen Jaeger, ­Richard Stücklen, Theo Waigel und Unterlagen erheblich auszuwei­ und Horst Seehofer zeichneten die ten. Als Service-Stelle für alle Fragen deutschland­politischen Positionen der der Parteigeschichte bietet es im In­ CSU seit 1947 nach. ternet einen schnellen und breiten Zu­ Karikatur vom 5. April 1967: „Auf Leben und Tod“ – griff auf wichtige und wesentliche Da­ Finanzminister Franz Josef Strauß kämpft gegen wachsendes Defizit im Bundeshaushalt (ACSP, NL ten der CSU-Geschichte. Mit der Rubrik Kolfhaus Herbert 1967: 4/8) „Gedenktage“ wird aus Anlass eines Jahrestages monatlich an politische, zum Einsatz, mit dem auch multimedia­le gesellschaft­liche und parteigeschicht­ Features wie integrierte Flashs, Ton­ liche Ereignisse erinnert. doku­mente und Videos herunter­geladen und archiviert werden können. Mit dem Bibliothek OWA werden pro Jahr mehr als 550 Web­ sites gespiegelt und archiviert. Erfasst Die Politisch-Historische Fachbiblio­ wurden die Internetauftritte der CSU, thek verzeichnete 2011 etwa 460 ­ihrer Fraktionen und Arbeitsgemein­ ­Neuzugänge und verwaltete 220 Zeit­ schaften, die Seiten der CSU-Bezirks- schriften. Der Zugang für Literatur­ und Kreisverbände, der Bundeswahl­ recherchen erfolgt bequem über die kreise sowie die der Mandatsträger der Seite http://katalog.bib-bvb.de/avanti/

Partei im Europaparlament, Bundes- und hsm/opac.html auf der Homepage der Zitatensammlung von CSU-Politikern zur Deut­ Landtag. Hanns-Seidel-Stiftung. schen Einheit

20 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Büro Berlin

Das Büro der Hanns-Seidel-Stiftung in der Bundeshaupt- Zielgruppe der ­politischen Multi­plikatoren werden stadt pflegt die Kontakte zu Parlament, Bundesregierung, vor Ort Tagungen zu gesellschafts­politisch wichtigen Bundesministerien, ­Botschaften und Verbänden. Für die Themen durch­geführt.

Das Jahr 2011 erscheint im wertenden des Hauptstadtbüros. Als europapoli­ und Entwicklung auf dem Programm. politischen Rückblick als ungewöhnliche tisches Leitthema wurde die Reihe Zum 50. Jubiläum des Ministeriums Häufung innenpoltischer Umwälzungen „Die Donau – Lebensader Europas“ als wurde bei einer Festveranstaltung in und außen- bzw. währungspoltischer Kri­ Informations- und Diskussionsforum der Bayerischen Vertretung in Berlin die senerscheinungen. Auch demgegenüber der EU-Donauraum-Initiative mit den „Entwicklungspolitik aus christlicher Ver­ erwies sich die Tätigkeit des ­Büros der Schwerpunktländern Serbien, Bulgarien, antwortung“ in den Fokus gerückt. Bei Hanns-Seidel-Stiftung am Sitz von Bundes­ Rumänien und Moldawien fortgesetzt. der Feierstunde erläuterte der frühere tag und Bundesregierung als hochkom­ Als Referent für das EU-Land Bulga­ Bundesminister Carl-Dieter Spranger, plexer Spannungsraum im Schnittpunkt rien konnte Infrastrukturminister Rosen ­einer der bisher vier Bundesminister der politischer Reichweiten der internationa­ Plevneliev gewonnen werden, der Ende CSU, die besonderen Erfahrungen und len, europäischen, nationalen und föde­ Oktober zum Staatspräsidenten des Lan­ Herausforderungen der Entwicklungs­ ralen Dimension. Hier eine konsequent des gewählt wurde. Zu der Reihe, die in politik in Vergangenheit und Zukunft. werteorientierte Stiftungsarbeit zu reali­ Kooperation mit der Europäischen Aka­ sieren, setzt ein besonderes Maß an poli­ demie Berlin und den jeweiligen Bot­ Als thematische Referenz an die tief­ tischer Analysefähigkeit, Orientierung an schaftern organisiert wurde, gehörte greifenden Umwälzungen in der arabi­ der Maßgabe politischer Bildungsarbeit, auch eine Veranstaltung mit dem molda­ schen Welt und die den deutschen ein hohes Maß an Flexibilität und kom­ wischen Außenminister Iurie Leanca. politischen Stiftungen zugewiesene be­ munikativen Fähigkeiten sowie ein belast­ sondere Rolle beim Demokratieaufbau bares Netzwerk im politischen und vorpoli­ Im traditionellen „Entwicklungspoliti­ dienten mehrere Expertenveranstaltun­ tischen Raum der Hauptstadt voraus. schen Forum“ standen mehrere Fach­ gen zum Maghreb, zu Libyen und Ägyp­ tagungen über die Herausforderungen ten. Insbesondere anhand dieser partiell Thematisch standen auch 2011 Fragen dieses Schlüsselgebietes der Globalisie­ öffentlichen Fachgespräche konnte eine der internationalen Sicherheits- und Ent­ rung mit Experten des Bundesministeri­ besondere Koinzidenz aus politischer wicklungspolitik im Zentrum der ­Arbeit ums für wirtschaftliche Zusammen­arbeit Beratung, Partizipation am Diskurs und

Zwischen Europäischer Integration und politischer Krise: Der moldaui­ Der bulgarische Minister für Regionale Entwicklung, Rosen Plevneliev, refe­ sche Außenminister, S. E. Iurie Leanca riert über die EU-Donauraumstrategie und die Entwicklung Bulgariens.

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 21 Büro Berlin

Das rechte Maß – Bürokratie in Europa: Tagung mit Edmund Stoiber und Der stv. Ministerpräsident Serbiens, Božidar Djelic, machte bei seinem Hans Zehetmair Vortrag deutlich, wie sehr Serbien seine Zukunft in Europa sieht.

politischer Bildung und Information der mit US-Botschafter Phil Murphy bereits — Aufbruch am Bosporus – Die Außen- Öffentlichkeit realisiert werden – dies 2011 Rechnung getragen. politik der Türkei zum Teil unter Einbeziehung von Fach­ — Fachtagungen des Entwicklungspoli- kollegen der Hanns-Seidel-Stiftung in Die umfangreiche und anspruchsvolle tischen Forums den entsprechenden Ländern. Darüber Tätigkeit im komplexen Netzwerk der — 50 Jahre Entwicklungspolitik aus hinaus wurden Regierungs- und Parla­ Hauptstadt nimmt weiterhin breiten christlicher Verantwortung mentsdelegationen u. a. aus China, Süd- Raum ein. Dies umfasst ein breites Spek­ — Im Bundestag mit Kind und Kegel – und Nordkorea, Philippinen, Argentinien trum von Vernetzung von Münchner und PK und Vorstellung der Studie und Ungarn betreut. Berliner Stiftungsaktivitäten ebenso wie — Bürokratieabbau in Europa – Minis- die Präsenz der Hanns-Seidel-Stiftung im terpräsident a. D. Edmund Stoiber Das „Europäische Haus“, Sitz unseres vielfältigen politischen Raum der Haupt­ Büros in Berlin, war Tagungsort für eine stadt. Bleibende Leitlinie ist – in beson­ — R eihe „Die Donau – Lebensader vielbeachteten Rede des früheren baye­ derem Maße in politischen Umbruch­ ­Europas“: rischen Ministerpräsidenten Edmund zeiten – immer die Wertorientierung der · Die Donau – Fluss der Erweiterung: Stoiber zum Bürokratieabbau in Europa. Hanns-Seidel-Stiftung. ­Serbien · Die Entwicklung Bulgariens Unter den internationalen politischen Zu den Veranstaltungen in der · Das Potential der kritischen Infra­ „Hot Spots“ wirft der amerikanische Prä­ Hauptstadt Berlin zählten 2011 u. a. strukturen: Rumänien sidentschaftswahlkampf vor der Wahl · Herausforderungen und Perspektiven im November 2012 bereits jetzt lange — A rabiens große Revolte – Der Sonder- Moldaus Schatten voraus. Dem wurde mit ei­ fall Libyen · Moldau zwischen Integration und ner hochkarätigen Podiumsdiskussion — Ägypten – ein arabisches Wunder? Krise

Vorstellung der Studie „Politik mit ‚Kind und Kegel‘ – Zur Vereinbarkeit Ernst Hebeker, Leiter des Hauptstadtbüros, und Wolfgang Mayer, Leiter von Familie und Politik bei Bundestagsabgeordneten“: Autorin Isabelle des Projektbüros in Ägypten, sprachen zum Thema „Ägyptens langer Weg Kürschner und die stv. CSU-Generalsekretärin und Bundestagsabgeord­ zu Frieden und Entwicklung“. nete Dorothee Bär

22 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Institut für ­Politische ­Bildung

Politische Bildung, eine Kernaufgabe der Hanns-Seidel-­ lage christlicher Wertevorstellungen und die Hinführung Stiftung, ist wichtige Vor­aussetzung für die ­Festigung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger zu ­einer sach- unse­rer rechtsstaatlichen Demokratie, die immer ­wieder kundigen und engagierten Mitarbeit in unserer Gesell­ neu erklärt und erfassbar gemacht werden muss. Die schaft ist ein vorrangiges Bestreben unse­rer politischen Vermitt­lung staatsbürgerlichen Wissens auf der Grund- Bildungsarbeit.

Zentrale Aufgabe Politischer Bildung wir in unseren Seminaren Themen auf, „Politische Bildung hat den dauerhaf- die langfristig und grundsätzlich ange­ ten Auftrag, demokratisches Bewusst- Die Notwendigkeit Politischer Bildung legt sind. sein und politisches Engagement der wird gerade in einer Zeit gravierender Bürgerinnen und Bürger zu fördern. und rasanter Veränderungen deutlich. In einem gemeinsamen Positions­papier, ­Damit Demo­kratie lebendig bleibt, muss Die wachsenden Orientierungsschwie­ das am 12. Juli Bundesinnen­minister sich jede Generation neu die demo­kra­ rigkeiten, die durch die enorme Dyna­ Dr. Hans-Peter Friedrich überreicht tischen Werte aneignen und das nöti­ge mik in den deutschen, europäischen wurde, haben die Vorsitzenden der poli­ staatsbürgerliche Wissen erwerben. Die und globa­len Entwicklungen entstehen, tischen Stiftungen in Deutschland die Poli­tische Bildungsarbeit der Stiftungen erhöhen den Bedarf an Information, an Bedeutung und Notwendigkeit der Poli­ zielt auf Wissensvermittlung, Orientie- Transparenz, an begründeter Argumen­ tischen Bildung für die Stärkung unseres rung, Ermutigung und Befähigung zu tation und rationaler Urteilsfindung. freiheitlich-demokratischen Rechtsstaa­ zivil­gesellschaftlichem Engagement und ­Neben aktuellen Fragestellungen greifen tes unterstrichen: politischem Handeln.“

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (3.v.l.) mit den Vorsitzenden der politischen Stiftungen

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 23 Institut für Poli tische Bildung

Veranstaltungen und Seminare und Qualifizierung ehrenamtlich Tätiger Engagement zu motivieren, zählt zu in Politik und Gesellschaft gelegt. Men­ ­einer ständigen Aufgabe Politischer In knapp 1.500 Veranstaltungen mit schen zu einem Engagement in Politik Bildung, dem wir durch den Ausbau ca. 50.000 Teilnehmern ist das Insti­ und Gesellschaft zu befähigen und zu bestehender und durch die Einfüh­ tut für Politische Bildung im Jahr 2011 motivieren, ist eine wesentliche Aufgabe rung neuer Semi­narangebote Rechnung ­seinem Auftrag nachgekommen und politischer Bildungsarbeit, die gerade getragen haben. Neben den bereits hat auf der Grundlage christlich-sozia­ angesichts einer nicht zu verkennenden bewährten Ferienprogrammen, dem ler Wertvorstellungen zu wich­tigen „Politik- und Parteien­müdigkeit“ im­ erweiterten Angebot an Schülersemi­ ­Themen- und Politikfeldern Semi­nare mer wichtiger wird. Es galt deutlich zu naren, dem Schülerzeitungswett­bewerb angeboten. Hierbei wurde ein beson­ machen, dass unsere parlamentarische „DIE RAUTE“ und den damit verbun­ deres Gewicht auf die Themen­bereiche Demo­kratie eine politische Ordnung ist, denen Schülerzeitungsseminaren fand Energie­wende, Euro­krise, „Arabellion“ die auf die Existenz und das Funktionie­ ­unter dem Thema „Internationale Poli­tik und politischer Ex­tremismus gelegt. ren demokratischer Parteien und die und Wirtschaft“ in der ersten August­ Mitwirkung qualifi­zierter Bürgerinnen woche die erste „Sommer­akademie“ Schwerpunktthema „Ehrenamtliches und Bürger angewiesen ist. statt, die sich ausschließlich an junge Engagement“ Leute wandte und auf ein überaus gro­ Zielgruppe junge und mittlere ßes Interesse stieß. Dies galt auch für Mit dem Leitthema „Demokratie stär­ Generation den erstmals durchgeführten Informa­ ken – Verantwortung übernehmen” tionsabend für Studenten und junge Aka­ wurde im europäischen Jahr des Ehren­ Junge Menschen für Politik zu inter­ demiker über die Arbeits- und Karrie­ amts ein besonderer Schwerpunkt in essieren, über politische Themen zu remöglichkeiten bei der EU sowie über der Seminararbeit auf die Förderung informieren und sie für ein politisches deren Voraussetzungen.

Zahl der Seminare 2011

regional in Bayern 718

in Wildbad Kreuth 321

in Kloster Banz 378

im Konferenzzentrum München 46

Gesamt 1.463

Zahl der Teilnehmer 2011

regional in Bayern 31.221

in Wildbad Kreuth 6.974

in Kloster Banz 7.775

im Konferenzzentrum München 2.671

Gesamt 48.641*

Aktuelle Themen für Seminare und ­Veranstaltungen der * Nicht bei allen Seminaren werden Teilnehmerlisten geführt. Die tatsächliche Hanns-Seidel-Stiftung stehen im Seminar­programm 2012 Teilnehmerzahl dürfte um 5 bis 10 Prozent über der Zahl der erfassten Teilnehmer oder in unserer Veranstaltungsdaten­bank im ­Internet liegen, also bei bis zu 53.000 Teilnehmern im Jahr 2011. www.hss.de/veranstaltungen.html

24 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Institut für Poli tische Bildung

Der weltweite Bedarf an Energie wird in Seminare 2011 im Überblick den kommenden Jahrzehnten sehr stark ansteigen. CO2-Emissionen und andere Umweltbelastungen werden zunehmen, fossile Energieträger werden knapper. Wettbewerbsfähige alternative Kraft­ UNTER- stoffe müssen entwickelt werden und die FRANKEN Kloster Banz Insgesamt führte im OBER- Einführung neuer, innovativer Antriebs­ FRANKEN Jahr 2011 das ­Institut systeme scheint unumgänglich. Dabei

für Politische Bildung MITTEL- OBER- wird insbesondere der Elektromobilität (IPB) 1.463 Seminare FRANKEN PFALZ ein besonderes Augenmerk geschenkt. durch, ­davon im Bildungszentrum 718 In einer Kooperationstagung mit der Seminare Kloster Banz 378, im Bildungs­ Deutschen Verkehrswissenschaftlichen regional zentrum Wildbad Kreuth 321 und in ganz NIEDER- Gesellschaft (DVWG) Südbayern e.V. im Konferenz­zentrum München 46. Bayern BAYERN wurde daher im Konferenzzentrum Mün­ Das IPB war aber auch in der chen am 27. September über das Thema SCHWABEN ­Fläche Bayerns präsent. Die Regio­ OBERBAYERN „Elektromobilität – Konzepte und Tech- nalbeauftragten veranstal­teten in Konferenzzentrum nologien für die Mobilität der Zukunft“ München allen ­Regionen 718 Seminare. Wildbad Kreuth diskutiert.

Sind Computerspiele ein neues Kultur­ Die Hanns-Seidel-Stiftung und das gut, ein purer Spaßfaktor oder womög­ Baye­ri­sche Staatsministerium für lich nur ein digitales Suchtmittel? Dieser ­Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frage gingen Experten bei der Podi­ Frauen veranstalteten am 23. Septem­ umsdiskussion „Computerspiele und ber und 7. Oktober gemeinsam zwei Medienkompetenz“­ am 5. Mai im Kon­ Fachtage für ehren­amtlich Tätige ferenzzentrum München nach. Am Rande im Konferenzzentrum München und Dieter Witt, stv. Vorsitzender der DVWG, mode­ der Veranstaltung bestand die Möglich­ in Kloster Banz. Um Menschen für ein rierte die Veranstaltung. keit – an Konsole, Laptop oder iPad – Engage­ment zu gewinnen und Enga­ Spiele auszuprobieren. Es bestand Einig­ gierte noch besser zu vernetzen, ge­ Im Zuge der Finanz- und Wirtschafts­ keit, dass neben den Eltern auch die winnt das Internet – speziell Social krise, die uns seit 2007 begleitet, wurde Schulen gefordert sind. Fazit: Computer­ ­Media – zunehmend an Bedeutung klar, dass die aktuelle Regulierung der spiele sind inzwischen ein Kulturgut, das und war daher ein Schwerpunktthema Finanzmärkte und Banken nicht beibe­ Spaß machen kann, aber auch Abhängig­ der Tagung. Der zweite Teil widmete halten werden kann. Was kann und muss keitspotenzial hat, insbesondere wenn sich dem Thema: „Fundraising – ohne ein neues Regelwerk für Banken leisten? die Erziehung versagt. Spenden geht es nicht“. Am 16. Dezember 2010 hat der Baseler­

Der dynamische Vorsitzende testet die Hans Zehetmair im Gespräch mit Markus Sack­ Teilnehmer des Seminars „Basel III“ Computer­spiele mann und Franz Guber (M.)

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 25 Institut für Poli tische Bildung

Ausschuss neue Regeln zur Banken­ Raum vor großen Herausforderungen: lichen Netz- und Energieversorgung, die regulierung, Basel III, zur Stärkung des Der demo­graphische Wandel führt zu Chancen und Risiken unterschied­licher Finanzsystems veröffentlicht. Das Basel- einer Überalterung der Bevölkerung, an­ Modelle und die Konzessionsverträge III-Rahmenwerk soll ab Januar 2013 dererseits nimmt der Flächenverbrauch der Gemeinden diskutiert. Einen weite­ in Kraft treten können. Es enthält eine in Bayern stetig zu. Infrastruktur muss ren Schwerpunkt bildete „Erneuer­bare Vielzahl an Maßnahmen: die Stärkung unterhalten werden. Wo werden sich die Energien als kommunaler Wirtschafts­ der Qualität, der Quantität und der Flexi­ Arbeitsplätze in der Zukunft befinden? faktor“ sowie aktuelle Fragen der „Re­ bilität des Eigenkapitals, strengere Vor­ Welchen Beitrag können der Tourismus kommunalisierung“. Dr. Christoph Span­ schriften bei der Anrechnung von Kredi­ oder die ländliche Entwicklung leisten? genberg, Geschäftsführer der K. Group ten, die Berücksichtigung der Liquidität Diese Fragen waren u. a. Gegenstand (Münchener Beratungsunternehmen für und eine intensivere Beaufsichtigung des volkswirtschaftlichen Seminars Energieversorger und Kommunen) be­ großer und international agierender „Entwicklungspotenziale zentraler­ und tonte die Bedeutung einer geschickten Banken. Dr. Engelbert Götz (ikf Institut peri­phe­rer Räume in Ober­franken“ Kombination der Stärken von Kommu­ für Kapitalmarktforschung) zeigte die vom 5. bis 7. Juni in Kloster Banz. Aus­ nen und klassischen Versorgungsunter­ Entwicklung, beginnend mit dem ­Basler gehend von der historischen Entwick­ nehmen, um den aktuellen Umbruch in Akkord (1988) über Basel II (2004) bis lung des Raumes am Obermain­bogen der Energieversorgung bestmöglich zu hin zu Basel III auf. Im Seminar, das wurde im Rahmen einer Exkursion, die gestalten. Grund für die Initiative ­dieser vom 16. bis 18. September in Wildbad Dr. ­Thomas Büttner fachlich beglei­ Veranstaltung für kommunalpolitisch Kreuth stattfand, wurde untersucht, ob tete, der Wirtschaftsraum Coburg und Verantwortliche war die brisante Frage Basel III das fremdfinanzierte Wachs­ als Kontrast die Kleinstadt Seßlach nach einer Verbesserung des energie­ tum der ­Banken begrenzen kann. vorgestellt und mit Wirtschaftreferent wirtschaftlichen Engagements in der ­Stephan Horn und Bürgermeister Hen­ eige­nen Stadt oder Gemeinde. Wirtschaftskrisen zählen zu den wieder­ drik Dressel diskutiert. Die Zukunft des kehrenden, prägenden Ereignissen der ländlichen Raumes zeigte Amtsleiter Der bayerische Regisseur Joseph Vils- Geschichte. Ihre Bedeutung war und ist ­Anton Hepple (Bamberg) mit Chancen maier war bereits zum zweiten Mal zu häufig so groß, dass sie weit über das und ­Risiken auf. Gast bei der Hanns-Seidel-Stiftung. Am wirtschaftliche Geschehen hinaus aus­ 15. November stand der Antikriegsfilm strahlen und ernsthafte politische und Kommunale Energiekonzepte standen „Stalingrad“ im Mittelpunkt des Film­ soziale Probleme auslösen. Sie sind ein im Mittelpunkt einer Fachtagung am seminars. Vilsmaier erzählte Wissens­ zentrales Moment des ökonomischen 5. April im Konferenzzentrum München. wertes zur Entstehung des Films, der Strukturwandels und somit auch keine Dabei wurden die Teilhabe an der ört­ 1993 zum 50. Todestag des Untergangs neue Erfahrung (zitiert nach Werner der 6. Armee unter General Paulus in Plumpe, Wirtschaftskrisen, Geschichte die ­Kinos gekommen war und den er und Gegenwart). Im Mittelpunkt der selbst als sein international erfolgreichs­ beiden Seminare (im Februar und Sep­ tes Werk bezeichnet. Seine Filme waren tember in Kloster Banz), standen die vor allem in der Reihe „Neue Trends im Tulip­mania 1634–1637, die Krisenent­ Heimatfilm“ in den letzten Jahren bei wicklung im absolutistischen Frank­ Seminaren der Hanns-Seidel-Stiftung reich, der Weber­aufstand in Schlesien immer wieder gezeigt und diskutiert 1844, der Gründerkrach 1873, die Welt­ Christof Spangenberg (Geschäftsführer des Ko­ worden. Vilsmaier gilt als Förderer des operations­partners K. Group), BGM Dieter Ruben­ wirtschaftskrise von 1929, die Krisen bauer, Peter Deml (e-on Bayern), Rolf Zeitler „neuen deutschen Heimatfilms.“ der Nachkriegszeit, angefangen mit der Ölkrise 1973 über die Krise in der Sow­jetunion 1979, dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 bis hin zur Finanz- und Wirtsschaftkrise 2007 zur weltweiten Staatsschuldenkrise.

Oberfranken ist eine reizvolle Kultur­

landschaft mit einem reichen Natur- Hauptgeschäftsführer Peter Witterauf (r.) im und Kulturerbe. Gleichzeitig steht der Gespräch mit Mathias Klier, K.GROUP Regisseur Joseph Vilsmaier

26 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Institut für Poli tische Bildung

Über 20 engagierte Lehrer und Eltern be­ Die Seminarleiter- und Referenten­ rade auch im politischen Bereich gestärkt schäftigten sich vom 4. bis 6. November tagung des Instituts für Politische Bil­ werden. Hier gilt es, besonders jüngeren in Kloster Banz mit den Herausforderun- dung ist der jährliche Auftakt für die Bürgern den Einstieg zu erleichtern. Da­ gen aktueller Bildungspolitik. Dr. Tho­ Aktivitäten des Instituts. In seinem mit wird auch dem Kernauftrag der politi­ mas Goppel, MdL eröffnete das Seminar Grundsatzreferat unterstrich der Stif­ schen Bildungsarbeit Rechnung getragen. mit einem Plädoyer, das Wohl des Kindes tungvorsitzende Prof. Dr. h. c. mult. Hans in den Mittelpunkt aller Überlegungen Zehetmair die große Bedeutung, die der Vom 14. bis 16. Oktober fand ein Spe­ zu stellen. Social Media, Integration und politischen Bildungsarbeit für die Stär­ zial­seminar zur Denkmalpflege in Klos­ Ganztagsschule waren weitere Aspekte, kung der Demokratie zukomme. Heraus­ ter Banz statt. Gerade in diesem Bereich die kontrovers diskutiert wurden. forderungen, die Bayern in Zukunft zu be­ leisten Ehrenamtliche einen maßgeb­

Thomas Goppel Stiftungvorsitzender Hans Zehetmair und Insti­ Referent Bernhard Christoph hat für sein ehren­ tutsleiter Franz Guber amtliches Engagement den Denkmalschutz­ preis des Freistaates Bayern erhalten.

lichen, unschätzbar wertvollen Beitrag. Ohne ihr Engagement wären viele Auf­ gaben zum Schutz und Erhalt von Bau- und Bodendenkmälern nicht zu leisten. Die Möglichkeiten der Mithilfe sind hier sehr vielfältig und können sich dadurch auch an den individuellen Stärken und Neigungen orientieren. So besteht bei­ spielsweise Bedarf an systematischen Die Teilnehmer der Sommerakademie beim Be­ MdEP Manfred Weber, Vorsitzender der CSU- such der Bayerischen Staatskanzlei in München Zukunftskommission Feld- und Geländebegehungen, um die Lage von Bodendenkmälern zu erfassen. Die erstmals stattgefundene Sommer- wältigen haben wird, wurden von Manfred Dies ist nur mit ehrenamtlichen Mitar­ akademie im Bildungszentrum Wildbad Weber, MdEP und Vorsitzender der CSU- beitern zu leisten, die in ihrer Freizeit Kreuth bot vor allem jungen Menschen Zukunftskommission, erläutert. Nicht nur Begehungen machen und mitteilen, wo Gelegenheit, Hintergründe zu aktuellen die Globalisierung und die demographi­ sich Bodendenkmäler befinden. Im Jahr Entwicklungen wie den Umbrüchen in sche Entwicklung, auch die ökologischen der Freiwilligentätigkeit, das durch die Nordafrika, der Schuldenkrise in Europa Veränderungen und die Art, wie wir ­unser Europäische Kommission zur Stärkung und den USA sowie zur internationalen Gemeinwesen in Zukunft finanzieren, des Ehrenamtes 2011 europaweit ausge­ Energiepolitik zu erfahren. Die Teilneh­ werden uns zunehmend beschäftigen. rufen wurde, war das Thema Ehrenamt mer – darunter viele Abiturienten, Aus­ Vera Lengsfeld, Mitbegründerin der DDR- in der Denkmalpflege deshalb besonders zubildende und Studierende – erwartete Bürgerrechtsbewegung, ist es auf dieser aktuell. ein Programm mit Vorträgen, Arbeits­ Tagung gelungen, die Teilnehmer gegen­ gruppen, Diskussionen und Informa­ über den Gefahren des Extremismus zu In diesem Jahr wurde eine Seminar- tionsbesuchen. Besonderer Höhepunkt sensibilisieren. Das Schwerpunktthema reihe über die bayerischen Minister­ war eine Simulation des G8-Weltwirt­ „Jahr des Ehrenamtes“ wurde vom Insti­ präsidenten begonnen. Das erste Semi­ schaftsgipfels 2011 im französischen tutsleiter, Dr. Franz Guber, vorgestellt. nar fand vom 6. bis 8. Mai in Wildbad Deauville. Ehrenamtliches Engagement muss ge­ Kreuth statt und befasste sich mit Franz

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 27 Institut für Poli tische Bildung

Josef Strauß. Dabei wurde nicht nur Seminar in Wildbad Kreuth diskutiert. In ist, dafür bieten Iran und Afghanistan sein Leben als Bundes- und Landes­ seiner Ausführung konstatierte der Inte­ abschreckende Beispiele. Dass die Reli­ politiker beleuchtet. Auch persön­liche grationsbeauftragte der Bayerischen gion ein Teil des Problems und nicht ein Erinnerungen, die sein Vertrauter Wil­ Staatsregierung, Martin Neumeyer, MdL, Teil der Lösung ist, sieht Abdel-Samad fried Scharnagl in vielen Jahren der dass es vor allem um die Stärkung ­eines durch ihre Rolle in der Vergangenheit als Zusammenarbeit sammelte, konnten neuen Wir-Gefühls in der Kommune als erwiesen an. zur ­Sprache gebracht werden. Zu den erfahrbare Gemeinschaft bei gleich­ Teilnehmern des Seminars zählte auch zeitigem Respekt für unter­schiedliche Hochmotivierte Mütter und Väter waren ­Josef Sigl, der langjährige Fahrer von Lebensentwürfe geht. Die wichtigste nach Wildbad Kreuth gereist, um sich Franz ­Josef Strauß. Voraussetzung für eine erfolgreiche Inte­ dort parallel zu ihren Kindern mit dem gration seien Sprache und Bildung.

Im Oktober 2010 veröf­ fentlichte der deutsch- ägyptische Politikwis­ senschaftler Hamed Abdel-Samad sein Buch „Der Untergang der isla­mischen Welt“. Er prognostiziert darin den Niedergang der Josef Sigl, Institutsleiter Franz Guber, Seminarleiterin Manuela Scheuer­ isla­mischen Welt in ab­ Die hohe Kunst der Tischmanieren mann und die Referenten Wilfried Scharnagl und Horst Pfadenhauer sehbarer Zeit. Seit der Thema „Erziehung und Benehmen“ zu In Bayern haben ca. 2,4 Millionen Men­ „Jasmin-Revolution“ in Tunesien, Ende beschäftigen. Vom 8. bis 10. Juli setz­ schen – und damit rund ein Fünftel unse­ Dezember 2010, befindet sich die ara­ ten sie sich intensiv mit Kommunikati­ rer Bevölkerung – einen Migrations­ bisch-islamische Welt nun im radikalen onstechniken auseinander, welche den hintergrund. Hinter dieser Zahl verbergen Wandel. Der schwierige Weg des ­Islam Umgang mit Kindern erleichtern und das sich unterschiedliche Lebensentwürfe. in die Moderne wurde vom 15. bis Klima in der Familie verbessern können. Somit wird unsere Gesellschaft zuneh­ 17. Juli in Wildbad Kreuth eingehend er­ „Jetzt benimm Dich doch mal!“ – schnell mend vielfältiger und pluralistischer. läutert und diskutiert. Das letzte Kapitel ist diese Ermahnung ausgesprochen. Aber Obwohl sie seit mehr als 50 Jahren bei seines Buches überschrieb Abdel-Samad wissen die Eltern selbst immer genau, und mit uns in den Kommunen leben, mit „Aufbruch oder Zusammenbruch“ was Freiherr Knigge, der Pädagoge Fröbel polarisiert das Thema „Integration“ und inzwischen ist es tatsächlich zu ei­ und ihre Nachfolger als gutes Benehmen hierzulande immer noch die Menschen. nem Aufbruch in mehreren arabischen empfehlen? Wissen die Eltern genau, wie Über „Kommunale Integrationsarbeit“, Staaten gekommen, auch wenn die wei­ sie das, was ihnen wichtig ist, konkret ­einem wichtigen Aspekt dieser Thema­ tere Entwicklung noch im Dunkeln liegt. in der Erziehung ihrer Kinder umsetzen tik, wurde vom 1. bis 3. April bei einem Dass ein „Gottesstaat“ nicht die Lösung können? Eines steht fest: Eltern haben ei­ nen maßgeblichen Einfluss auf die „gute Kinderstube“ ihrer Kinder. Diese können Kinder Schritt für Schritt lernen, je früher desto besser.

Die religiöse Pluralität in unserer Ge­ sellschaft nimmt zu. Sie fordert das Christentum und die von ihm geprägte Gesellschaft aufs Neue heraus. Bei dem Seminar „Die Zukunft unserer Ge- sellschaft und die Rolle der Kirchen“

Martin Neumeyer, Integrationsbeauftragter der Baye­ versuchten­ die Teilnehmer mit den rischen Staatsregierung Hamed Abdel-Samad Vertretern der Kirchen, vor allem mit

28 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Institut für Poli tische Bildung

dem Münchner Weihbischof Wolfgang außer­gewöhnlich hohen Zahl an Semi­ Die neue Welt der vernetzten Internet­ ­Bischof, vom 29. April bis 1. Mai in Wild­ naren mit Kooperationspartnern für nutzung sowie der Umgang mit den so­ bad Kreuth gemeinsam der Aufforde­ diese Zielgruppe wider. Die angebote­ zialen Netzwerken waren das Thema des rung nachzukommen. Wolfgang Bischof nen Themen wie z. B. Haftungs-, Rechts- Seminars „Facebook, Google & Co“. Im berichtete zunächst vom Zukunftsforum und Steuerfragen oder Reden, Konflikt­ Mittelpunkt stand der anschauliche und der Erzdiözese, das die Frage gestellt lösung und Selbstorganisation im lebhafte Bericht von Eberhard Sinner, ehe­ hatte „Wie kann Seelsorge heute gelin­ Ehrenamt fanden großes Interesse. mals Leiter der Bayerischen Staatskanzlei gen?“. Dabei gehe es darum, die „Zei­ Ein besonderer Schwerpunkt lag auch und jetzt medienpolitischer Sprecher der chen der Zeit“ (Lk 12, 54-57) zu erken­ auf dem Engagement Jugendlicher im CSU-Landtagsfraktion. Er zeigte die viel­ nen und zu deuten, sich dem Dialog zu Ehren­amt. fältigen Möglichkeiten und Chancen von Facebook und Twitter für die poli­tische und ehrenamtliche Arbeit. Er begreift diese Möglichkeiten als große Chance, Themen zu setzen, Argumente zu äußern und den Bürgern näher zu kommen.

Sonnenenergie, Wasserkraft, Biogas und Windkraft – vier Beispiele von erneu- erbaren Energien und ihren Möglich- keiten hat die Hanns-Seidel-Stiftung im gleichnamigen Seminar im Mai in Wild­ bad Kreuth interessierten Teilnehmern Wolfgang Bischof, Weihbischof der Erzdiözese Jugendgerechte Arbeitsformen lockern unsere im Rahmen einer Exkursion vorgestellt. München und Freising Ferienprogramme auf Stationen waren das Landratsamt Bad stellen, Veränderungen wahrzunehmen – Generationenübergreifende Ferien­ Tölz mit seinen Photovoltaikanlagen, das was aber nicht heißt, sich gänzlich dem programme für Schüler, Jugendliche Walchenseekraftwerk, das seit 1924 elek­ Zeitgeist anzupassen. und sogar deren Eltern und Großeltern trische Energie liefert, die Biogasanlage bieten die Möglichkeit, Ferien sinnvoll Altenstadt, die aus überlagerten Produk­ Dem Jahr des Ehrenamtes 2011 wurde und strukturiert zu verbringen. Ge­ ten der Nahrungsmittelbranche Biogas das Institut für Politische Bildung durch boten wird eine Programmauswahl aus herstellt und direkt an einen Energiever­ ein umfangreiches Seminarangebot für neun Modulen mit breitem Themen­ sorger weiterleitet, sowie die Windkraft­ die Vertreter des klassischen Ehren­ spektrum: Gefahren bei der Internet­ anlage bei Denklingen, die den Jahres­ amtes in den Vereinen mit den Semi­ nutzung, Finanzkrise, Energiewende strombedarf von 800 Haushalten deckt. naren zur Vereinspraxis wie auch des oder Tipps zum richtigen Lernen werden sogenannten „neuen Ehren­amtes“ in jugendgerecht aufbereitet und finden Auf großes Interesse bei Studenten und der Seminarreihe „ehrenamt­liches und ebenso großes Interesse wie prakti­ jungen Akademikern, darunter viele bürger­schaftliches Engagement“ ge­ sche Übungen zum Reden und Präsen­ Stipen­diaten und Altstipendiaten, stieß recht. Dies spiegelt sich auch in der tieren. eine Informationsveranstaltung, die sich mit den Berufs- und Karrieremöglichkei- ten in den verschiedenen Institutionen­ der EU beschäftigte. Ziel der Veranstal­ tung war es, die Teilnehmer aus erster Hand über berufliche Möglichkeiten in der EU zu informieren und sie für eine berufliche Tätigkeit im europäischen Ausland zu motivieren. Beide Referen­ ten machten deutlich, dass die Europä­ ische Union ­jungen ­Akademikerinnen und Akademikern vielfältige ­Berufs- und Eberhard Sinner stellt die vielfältigen Möglich­ Seminar für Vereinsmitarbeiter in Wildbad keiten von Facebook und Twitter für die politische Karrierechancen biete. Je nach Ausbil­ Kreuth und ehrenamtliche Arbeit vor. dung und Interesse bieten das Europäi­

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 29 Institut für Poli tische Bildung

sche Parlament, der Europäische Rat, die hältnisses zur Europäischen Union. Der tierten bei der Fachtagung „Grenzen- Europäische Kommission, der Ausschuss Einblick in die Tatsache, dass die Schweiz lose Sicherheit – Erfahrungen nach der Regionen, der Wirtschafts- und Sozi­ mit 8 Mio. Einwohnern ihre Amtsblätter dem Wegfall der Grenzkontrollen“ am alausschuss, der Europäische Gerichts­ in vier Sprachen zeitgleich veröffentlicht 14. April im Konferenzzentrum München hof sowie mehr als 30 Agenturen und und der Bürger Anrecht auf Antwort in über Erfahrungen, die die Polizei der gemeinsame Forschungszentren Beschäf­ einer dieser Sprachen hat, mag verblüf­ drei Nachbarländer mit der „grenzen­ tigungsmöglichkeiten an. Voraussetzung fen. „Die Schweiz will nicht Mitglied der losen Sicherheit“ gemacht hat. für eine Beamten­laufbahn in den EU- EU sein, zeigt sich aber solidarisch mit Institutionen sei jedoch das Bestehen ihr“, so Bundeskanzlerin Casanova. Die Umbruch in der arabischen Welt – des sogenannten „­Concours“. Dieses an­ Schweiz behält sich ihre Souveränität und Ursachen, Schwerpunkte, ­Folgen: diskutiert über EU-Richtlinien, ehe diese Die Selbstverbrennung eines von den übernommen werden oder auch nicht. Behörden schikanierten jungen Gemüse­ Anliegen der Schweiz für eine Überein­ händlers in der tunesischen Provinz kunft mit der EU sieht sie vor allem auf löste am 17. Dezember 2010 eine heftige den Gebieten Lebensmittel­sicherheit, Ge­ Protestbewegung in der arabischen Staa­ sundheit und Energie. tenwelt aus, die zwischenzeitlich bereits zwei Potentaten das Amt kostete – Zine Im Rückblick waren die Grenzen in Euro­pa el-Abidine Ben Ali in Tunesien und Hosni mit ihren Minenfeldern und Elektro­ Mubarak in Ägypten. Was sind die tie­ zäunen als Abschottung zu einem Macht­ feren Ursachen des Umbruchs, welche bereich, der Jahrzehnte der Moskauer Länder sind im Brennpunkt, und welche Der Informationsabend stößt bei Studenten und Kontrolle unterlag, eine ständige Belas­ Folgen werden die politischen Verände­ jungen Akademikern auf großes Interesse. tung für die, die diese Grenze überschrei­ rungen vor Ort wie für Europa ­haben? spruchsvolle Personalauswahlverfahren ten oder in ihrem Schatten leben muss­ Mit diesen hochaktuellen Fragen be­ findet jährlich statt und wird für Hoch­ ten. Jahrelang waren sie kein Thema fasste sich am 21. Mai eine Tagung im schulabsolventen turnusmäßig im März mehr, die Grenzen innerhalb Euro­pas. Konferenzzentrum München. Der ge­ ausgeschrieben. Seit den Revolutionen in Nordafrika und rade aus Algerien zurückgekehrte Poli­ den Flüchtlingswellen Richtung EU sind tikwissenschaftler Dr. Martin Pabst, Die Schweiz und ihr Verhältnis zu sie wieder ein heißes Eisen: Grenzkon­ Büro Forschung & Politikberatung, Mün­ Euro­pa stand im Mittelpunkt einer Vor­ trollen. Bayerns Innenminister Joachim chen, betonte, dass die Proteste zwar tragsveranstaltung, zu der der Vorsit­ Herrmann, der Abgeordnete des Süd­ vom Zeitpunkt überraschend, doch nicht zende der Hanns-Seidel-Stiftung die tiroler Landesparlaments, Dr. Walter aus heiterem Himmel gekommen seien. schweizerische Bundeskanzlerin Corina Baumgartner, der Leiter der Sicherheits- Der aus dem Jemen stammende Dr. Said Casanova am 9. September begrüßen und Kriminalpolitischen Abteilung des Al Dailami erklärte ­wenig bekannte kultu­ konnte. Die Bundeskanzlerin zeichnete Landes Tirol, Dr. Edelbert Kohler, und der relle Hinter­gründe der Auseinanderset­ bei ihrem Vortrag ein eindrucksvolles Präsident des Polizeipräsidiums Ober­ zung. So spielten arabische Werte wie Bild des Alpenstaates und seines Ver­ bayern Süd, Robert Heimberger, disku­ Stolz und Tapferkeit eine wichtige Rolle.

Die schweizerische Bundeskanzlerin Corina ­Casanova Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann­ bei seinem Vortrag und der Stiftungsvorsitzende Hans Zehetmair

30 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Institut für Poli tische Bildung

DIE RAUTE – DIE RAUTE SCHÜLERZEITUNGSPREIS DER HANNS-SEIDEL-STIFTUNG

Sieger Hauptschule/Mittelschule in der Kategorie »Kreativität und Gestaltung« »Volltreffer« Ein Preis für gute ­Schülerzeitungen Albert-Einstein-Mittelschule Augsburg

München, 24. Oktober 2011

Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair Dr. Peter Witterauf Staatsminister a. D., Senator E. h. Hauptgeschäftsführer Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung der Hanns-Seidel-Stiftung

Nach dem Auftakterfolg im vergangen Der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stif­ Festredner der Preis­ Der Preis soll die Kultur der Schülerpresse beflügeln und das journalistische Engagement an Schulen fördern. Die Hanns-Seidel-Stiftung verleiht den Preis nach Schularten gegliedert in drei Kategorien.

Hanns-Seidel-Stiftung e.V. | Lazarettstr. 33 | 80636 München | www.hss.de | Tel. +49 (0) 89 12 58-0

Jahr beteiligten sich an dem von der tung, Staatsminister a. D. Hans Zehetmair, verleihung war www.hss.de Hanns-Seidel-Stiftung zum zweiten Mal zeichnete am 24. Oktober in München die ­Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle, ausgeschriebenen Preis mit 208 Einsen­ Nachwuchsjournalisten aus ganz Bayern der den Schülerzeitungsredakteuren für dungen nochmals 28 Schulen mehr als mit der Trophäe DIE RAUTE, den Urkun­ deren Leistungen hohe Anerkennung aus­ ein Jahr zuvor. In fünf Schularten (Haupt­ den und zusätzlich 300 Euro Preisgeld sprach. Der 9-köpfingen Jury gehörten schule/Mittelschule, Realschule, Gymna­ pro Redaktionsteam aus. „Mit dem Schü­ u. a. Journalisten verschiedener Tages­ sium, Förderschule und Berufliche Schu­ lerzeitungspreis DIE RAUTE, wollen wir zeitungen an. Der Preis DIE RAUTE ist len mit FOS/BOS) waren erste Preise in das journalistische und ehrenamtliche mit insgesamt 4.500 Euro dotiert und den drei Kategorien Journalistischer Ein­ Engagement der Schülerinnen und Schü­ soll die Kultur der Schülerpresse beflü­ zelbeitrag, Informationsvielfalt sowie ler anerkennen und weiter fördern“, moti­ geln sowie das journalistische Engage­ Kreativität und Gestaltung ausgelobt. viert Hans Zehetmair die Schüler. ment der Nachwuchsjournalisten fördern.

Kategorie Einzelbeitrag Kategorie Informationsvielfalt Kategorie Kreativität und Gestaltung – Kurzschluss: Gymnasium Marktoberdorf – PEER: Egbert-Gymnasium, Münsterschwarz­ – Focus/Ettalino: Benediktinergymnasium – Freestyle: Städtische Ludwig-Thoma- ach am Main Ettal Realschule, München – InSchool: Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule, – EGON: Realschule Hilpoltstein – PAPARAZZI: Staatliche FOS/BOS Augs­ Haßfurt – Zoom: Fach- und Berufsoberschule Freising burg – Wortwechsel: FOS/BOS Erding – Volltreffer: Albert-Einstein-Mittelschule, – Galgenbook: Mittelschule Bad Windsheim – Leo: Leonhard-Wagner-Mittelschule, Schwab­ Augsburg – Kunterbunte Schatztruhe: Hans-Bayer­ münchen – Nobody’s perfect: Anni-Braun-Schule, lein-Schule, Passau – Einstein: Sonderpädagogisches Förder­ München zentrum, Pfaffenhofen

Hauptgeschäftsführer Peter Witterauf, Vorsitzender Hans Zehetmair „Die Schülerpresse bildet ein wichtiges Instrument zur Förderung des und IPB-Leiter Franz Guber präsentieren das Plakat des Schülerzeitungs­ demokratischen Gedankens bei jungen Leuten“, betonte Kultusminister preises 2011 Ludwig Spaenle.

Gewinner der Kategorie Kreativität und Gestaltung Hauptschule/Mittel­ Sitzung der Jury schule: Volltreffer, Albert-Einstein-Mittelschule

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 31 Institut für Poli tische Bildung

Publikationen des ­Instituts für ­Politische Bildung

32 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Institut für ­Begabtenförderung

Das Institut für Begabtenförderung fördert seit dreißig beson­deres politisches Interesse und gesellschaftliches Jahren (Beginn der Studienförderung 1981) überdurch- Engage­ment zeigen. Dieses Engagement soll sich an den schnittlich qualifizierte Studenten, Promovenden und Werten und Leitbildern der christlich-sozialen Demokratie junge Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, die ein orientieren.

Durch ein studienbegleitendes Semi­ motionsförderung) im Rahmen der narprogramm werden die Stipen­ ideellen Förderung bzw. Stipendia­ diaten, im Kontakt unter­einander tenbetreuung durchgeführt. sowie mit anderen Stipendiaten und Altstipendiaten sowie Vertrau­ Darüber hinaus wurden vom In­ ensdozenten der Stiftung auf spä­ sti­tut für Begabtenförderung eine tere Leitungs- und Führungsauf­ Vielzahl von Informationsveran­ gaben in Staat, Wirtschaft, Kultur staltungen zur Begabtenförderung und Gesellschaft vorbereitet. der Hanns-Seidel-Stiftung an baye­

Beratungsgespräch bei der Abiturientenmesse Baden- rischen Gymnasien und Fachober­ Insofern wird die finanzielle Förde­ Württemberg schulen durchgeführt. Es wurden rung sinnvoll durch die ideelle För­ auch Seminare für Schulleiter ver­ derung ergänzt. um mehr als dreißig Prozent anstieg. anstaltet, um auf diesem Weg über die Dies wirkte sich selbstverständlich neuen Angebote im Rahmen der Be­ Die Stiftung arbeitet derzeit mit rund auch auf die ideelle Förderung aus, gabtenförderung zu informieren. 60 Vertrauensdozenten zusammen. Die wo das Semi­nar- und Tagungsange­ Aufgaben der Vertrauensdozenten er­ bot deutlich erweitert wurde. Die vom Gemeinsame Fachforums- und Fach­ strecken sich von der wissenschaft­ Bundesbildungsministerium (BMBF) gruppenveranstaltungen wurden für lichen und persönlichen Betreuung am initiierte und von den Begabtenförde­ deutsche und ausländische Stipendiaten Hochschulort bis zur Mitwirkung an Aus­ rungswerken umgesetzte Anhebung sowie für Altstipendiaten in den Berei­ wahltagungen. Das außerordentliche des „Bücher­geldes“ brachte auch im chen Geistes- und Naturwissenschaften, ehrenamtliche Engagement unserer Ver­ Bereich der finanziellen Förderung zu­ Jura, Medi­zin, Ingenieurwissenschaften trauensdozenten trägt ganz wesentlich sätzliche Impulse und weitere Attrak­ und Medien angeboten. zum Erfolg der Begabtenförderung bei. tivität im Bereich der Begabtenför­ derung. Unse­re Bemühungen im Jahr Inzwischen existieren im Bereich der Umsetzung der Bildungsoffensive der 2011 waren auch auf die Umsetzung des Universi­täten 37 Stipendiaten­gruppen Bundesregierung BMBF-Programms „Stärkung der bislang sowie 22 an Hochschulen für angewandte unterrepräsentierten Gruppen in der Be­ Wissenschaften (HAW). Die Bildungsoffensive der Bundesregie­ gabtenförderung“ ausgerichtet. Im Jahr rung ermöglicht es den zwölf Begabten­ 2012 wollen wir ebenfalls einen Beitrag Informationen rund um die Stipendiaten­ förderungswerken, so auch der Hanns- zur Erreichung dieses Zieles leisten. programme gibt es in unserem Internet­ Seidel-Stiftung, ihre Stipendiatenzahlen angebot: www.hss.de/stipendium.html. deutlich zu erhöhen. Stipendiatenprogramme Zahlen zu den Programmen stehen auf Dies gilt insbesondere für die Studien­ Im Jahr 2011 wurden circa 80 Veran­ Seite 34, eine Liste der Vertrauens­ förderung, bei der die Anzahl der Stipen­ staltungen der Studienförderung Inland dozenten an Universitäten und Hoch­ diaten innerhalb der letzten vier Jahre (Universitäts-, Hochschul-(HAW), Pro­ schulen (HAW) auf Seite 67.

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 33 Insti tut für Begabtenförderung

Altstipendiaten Journalistische Nachwuchsförderung das die Verbesserung der Bildungschan­ mit insgesamt mehr als 1.000 Teilneh­ cen von begabten ausländischen Studie­ Die Zahl der deutschen Altstipendiaten mern durchgeführt. renden im deutschen Hochschulsystem der Hanns-Seidel-Stiftung betrug zum zum Ziel hat, soll auch künftig ein wesent­ 31.12.2011 insgesamt 2.581. Mit einem Schwerpunktprogramm licher Bestandteil der Studienförderung „Journalistisches Förderprogramm für der Hanns-Seidel-Stiftung sein. Der „Club der Altstipendiaten“ (CdAS), der Stipendiaten“ (JFS) bereitete die Hanns- seit 1992 besteht, hatte zum 31. 12. 2011 Seidel-Stiftung 2011 insgesamt 82 Ziel der Studienförderung der Hanns- bereits 1.298 Mitglieder. Zwischenzeit­ journalistisch talentierte Stipendiaten Seidel-Stiftung ist es auch weiterhin, zur lich gibt es bundes­weit fünfzehn Regio­ auf eine eventuelle Berufsausübung im Erziehung und Bildung eines charakter­ nalgruppen des CdAS, der sich unter der Medien­bereich vor. lich und wissenschaftlich qualifizierten Internetadresse www.cdas.org auch mit Akademikernachwuchses beizutragen. einer eige­nen Homepage präsentiert. Das im Jahr 2007 eingerichtete Pro­ Hochbegabte und gleichzeitig gesell­ gramm für Studierende mit Migrations­ schaftspolitisch engagierte Studenten und Journalistische Nachwuchsförderung und hintergrund sowie für „­Bildungsinländer“ Promovenden werden ideell und finanziell Stipendiatenprogramm Journa­lismus (BIL/MIG-Programm) wurde im Jahr gefördert, damit sie kritisch und konstruk­ 2011 ausgeweitet. Die ideelle Förderung tiv an der Ausgestaltung unseres demo­ 2011 wurden rund 40 Seminare und im Rahmen dieses Programms wurde kratischen Rechts- und Sozialstaates mit­ Tagun­gen im Bereich Medienpolitik und ebenfalls verstärkt. Dieses Programm, wirken können.

Anzahl Stipendien Inland/Ausland 2011

Universitätsförderung 408

Hochschulförderung (HAW) 194

Journalistisches Förderprogramm für Stipendiaten (JFS) 82

Programm für Bildungs­inländer sowie für Studierende mit Migrations­hintergrund (BIL/MIG) 55

Internationale Studiengänge (IS) 18

Promotionsförderung 154

Studienförderung Summe 911 Inland

Studienförderung Ausland 89

Studienförderung Gesamt 1.000

Vernetzung der Altstipendiaten- und ­Auslandsstipendiatenarbeit

Bereits seit Ende der 1980er-Jahre führt ­erfolgreich fort­gesetzt, die Altstipen­ Projekte ­durchzuführen. Dabei werden das Institut für Begabtenförderung der diatenarbeit beider Bereiche zu koor­ alle Aktivi­täten mit dem „Club der Hanns-Seidel-Stiftung in vielfältiger dinieren. Das Ziel dabei ist, beste­ (deutschen) Altstipendiaten“ (CdAS) Weise Maßnahmen (Seminare, ­Tagungen, hende Kontakte zwischen den in- und und mit den bereits in mehreren Staa­ Studienfahrten etc.) für seine deutschen ausländischen Altstipendiaten zu ten existierenden nationalen Vereini­ Altstipendiaten wie auch für seine ehe­ erweitern, neue Kontakte herzustel­ gungen von Ex-Auslandsstipendiaten maligen Auslands­stipendiaten durch. len, den inter­nationalen Meinungs­ abgestimmt. Mehrere gemeinsame Im Jahr 2011 wurden die ­Bemühungen austausch zu fördern und gemeinsame Veranstaltungen boten Gelegenheit,

34 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Insti tut für Begabtenförderung

die Zusammenarbeit zwischen deut­ der Österreichischen Hauptstadt“ fand in schen Altstipendiaten und Auslands­ Österreich statt. stipendiaten zu intensivieren. Regen Zuspruchs erfreuen sich die im So werden z. B. verstärkt gemeinsame Konferenzzentrum München in Zusam­ Veranstaltungen im In- und Ausland menarbeit mit der CdAS-Regionalgruppe durchgeführt. Des Weiteren hat sich die München/Oberbayern angebotenen Einbeziehung der Auslandsstipendiaten abendlichen Gesprächskreise zu unter­ in die Veranstaltungen der CdAS-Regio­ schiedlichsten Themen. Die Delegation der Altstipendiaten im Wiener Außenministerium nalgruppen sowie der CdAS-Fachgruppen gut eingespielt und bewährt. Ein weiterer Höhepunkt im Jahr 2011 war sicherlich das 3. Gemeinsame Treffen von Altstipendiaten Inland Stipendiaten und CdAS-Mit­glie­dern, des­ sen Festredner, Alt­bundes­prä­sident Prof. Besondere Höhepunkte der inländischen Dr. Roman Herzog, mit seinen Ausführun­ Altstipendiatenarbeit waren neben der gen mehr als 250 Stipendiaten und Alt­ Jahrestagung 2011 wie immer die Früh­ stipendiaten begeisterte. jahrsakademie und die Herbstakademie. Themen dieser beiden Fachtagungen im Die CdAS-Fachgruppeninitiativen sind Jahr 2011 waren: mittlerweile ein fester Programmbe­ Gemeinsames Treffen von (Alt-)Stipendiaten mit Altbundespräsident Roman Herzog (M.) – Freiheit – ein vergessener Wert? standteil geworden und haben sich gut – Tu felix Austria? etabliert. Sie ergänzen und bereichern CdAS in Form von lokalen Veranstaltun­ die bisherige Altstipendiatenarbeit in gen. Darüber hinaus wirken die CdAS- Die im Herbst 2011 durchgeführte Euro­ Form von gemeinsamen Fachtagungen zu Fachgruppen sehr erfolgreich beratend pa-Fachtagung „Bleibt Wien Wien? Ein­ gesellschafts­politisch wichtigen Themen­ und informierend in die Fach­foren der blicke in Geschichte, Politik und Kultur sowie die Regionalgruppenarbeit des aktiven Stipendiaten hinein.

Fachforen von Altstipendiaten und Stipendiaten 2011 Managementseminare für Altstipendiaten und Stipendiaten 2011

Jura Verbraucherschutz Karriere erfolgreicher gestalten

Medien Social Web Karrieremanagement – der Erfolg liegt in der Persönlichkeit

Geisteswissenschaften Körper und Körperlichkeit: Von Kult­ objekten, Manipulation und Ästhetik Fachtagungen für Altstipendiaten und Stipendiaten 2011 Agrar/Biologie/Chemie Unsichtbare Auswirkungen des Energieversorgung der Zukunft in Franken – sicher, sauber und bezahlbar? ­technischen Fortschritts – Hysterie oder (Frankentreffen 2011) berechtigte Sorge? Bundesland Nordrhein-Westfalen – (Zeit)Geschichte und Kultur am Rhein Physik/Ingenieurwissen- Erneuerbare Energien – Energieträger schaften der Zukunft?

Wirtschaftswissenschaften Der Aufstieg Chinas zur Weltwirtschafts­ macht

Medizin Medizin des Alterns und des Lebensendes

CdAS-Fachgruppen-Tagungen für Altstipendiaten und Stipendiaten 2011

Fachtagung der CdAS-Fachgruppe Physik/Ingenieurwissenschaften ­zusammen mit Fachgruppe ABC (Agrar-Biologie-Chemie) zum Thema Heiter bis wolkig – Klima, Wetter, Vorhersage

Fachtagung der CdAS-Fachgruppe Medizin zum Thema Medizinische Berufsfelder – Chancen nach dem Studium

Fachtagung der CdAS-Fachgruppe Geisteswissenschaften zum Thema Religion und Befreiung Fachforum Wirtschaftswissenschaften zum Thema „China“ in Kloster Banz

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 35 Insti tut für Begabtenförderung

Auslandsstipendiaten-Förderung

Seit Beginn der Studienförderung Aus­ Die Jahrestagung für ausländische Sti­ zentrum Kloster Banz stattfand, hatte land im Jahr 1981 wurden insgesamt pendiaten, die im Jahr 2011 im Bildungs­ das Leitthema „Klimawandel“. 1.997 ausländische Stipendiaten aus 62 Ländern gefördert. Derzeit befinden sich 89 Stipendiaten aus 29 Ländern in der Studienförderung-Ausland.

Im Rahmen der studienbegleitenden Maßnahmen, die für die Auslandsstipen­ diaten durchgeführt werden, fanden ­neben monatlichen Treffen für die Sti­ Jahrestagung für ausländische Stipendiaten Nachkontaktkonferenz in Indonesien/Jakarta zum Thema „Klimawandel“ pendiaten aus München und Umgebung eine Reihe von Tages-, Wochenend- und Wochenseminaren statt.

Nachkontaktkonferenzen für Stipendia­ ten, die nach ihrer Förderung bereits wie­ der in ihre Heimat zurückgekehrt sind, wurden in Rumänien, in der Ukrai­ne, in Gespräch mit dem Oberbürgermeister von Cluj Politik hautnah erleben: Ausländische Stipen­ Polen, Thailand, der Volksrepublik China (Klausenburg) bei der Konferenz für ehemalige diaten auf der Reichtagskuppel anlässlich der und in Indonesien durchgeführt. Stipendiaten aus Mittel- und Osteuropa. Fachtagung „Politik und Medien in Berlin“ Medienpolitik

Journalistische Nachwuchsförderung hierbei besonderer Wert gelegt, und so zu aktuellen Themen der Medienpolitik wurde dem journalistischen Nachwuchs durch. Dabei geht es sowohl um techni­ Auch im Jahr 2011 bot das Institut für Gelegenheit geboten, über den Aus- und sche Entwicklungen im Medienbereich Begabtenförderung wieder eine Vielzahl Fortbildungskanal (AFK) eigene Radio- und ihre praktischen Konsequenzen für von Veranstaltungen für Redakteure von und Fernsehproduktionen vorzustellen. die sich herausbildende Wissens- und Schüler- und Jugendzeitungen, für Stu­ Infor­mationsgesellschaft wie auch um dierende mit dem Berufsziel Journalis­ Medien- und Informationstechnik Fragen des journalistischen Ethos und mus, für Volontäre und Nachwuchsjour­ des Umgangs mit Medienmacht. nalisten aus allen Medienbereichen an. Regelmäßig führt das Institut für Begab­ Auf den Praxisbezug der Seminare wird tenförderung Seminare und Tagungen Journalistenaus- und Weiterbildung

In Zusammenarbeit mit dem Medien­ Campus Bayern führt die Hanns-Seidel- Stiftung eine Reihe von Mediensemi­ naren und Medientagungen durch. Im Mittelpunkt dieser Seminare und Tagun­ gen stehen vor allem die Themen:

– Aus - und Weiterbildung der Journalisten – Medienrecht

Die Hanns-Seidel-Stiftung veranstaltet im Rahmen ihrer Nachwuchsjournalisten-Ausbildung eine – Aufgabe der Medien in einem demo­ Vielzahl von Praxisseminaren. kratischen Staat

36 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Büro für Auswärtige ­Beziehungen

In der Nachbarschaft ebenso wie auf fernen ­Kontinenten – konservativer Orientierung bemüht. In enger Abstimmung mit auch 2011 hat sich das Büro für Auswärtige ­Beziehungen welt­ den Fachabteilungen des Hauses wurde so weiter am Bezie- weit um politische Partner christlich-demokratischer oder hungsnetzwerk der Gleichgesinnten in aller Welt geknüpft.

„Den Blick in die Ferne schweifen las­ Europäische Volkspartei (EVP) und die nen mit dem Ziel, Kontaktanfragen ein­ sen“ war zwar auch im Berichtsjahr International Democrat Union (IDU), zuschätzen und verlässliche neue An­ 2011 Motto und Arbeitsauftrag des Bü­ wertvolle Anknüpfungspunkte für die sprechpartner in ­aller Welt, die unsere ros für Auswärtige Beziehungen. Doch Pflege des weltweiten Kontaktnetzwerks. Werte und Ideo­logie teilen, auszuma­ trotz aller Intensität bei der Pflege des Mit dem Treffen der Parteivorsitzenden chen. Die Staaten des südlichen Kaukasus Netzwerkes der politischen Partner der der IDU-Mitgliedsparteien in London im standen hier besonders im Focus. Hanns-Seidel-Stiftung auf allen Konti­ November und dem EVP-Kongress im nenten – diesmal lag „das Gute beson­ Dezember in Marseille hielt das zweite Darüber hinaus koordinierte das Büro ders nah“. Finden sich doch auf der Halbjahr gleich zwei Höhepunkte für ei­ für Auswärtige Beziehungen auch in Besuchs­liste für diesen Zeitraum auffal­ nen intensiven Austausch bereit. Zudem 2011 die Kooperation der Hanns-Sei­ lend viele Vertreter politischer Parteien boten diese multilateralen Treffen der del-Stiftung mit dem Brüsseler „­Centre oder parteinaher Institute aus der di­ internationalen Parteienfamilie ideale for European Studies (CES)“, dem Stif­ rekten Nachbarschaft, so etwa aus der Möglichkeiten für eine Intensivierung der tungsnetzwerk der EVP, welches sich Parteienfamilie der christlich-demokra­ bilateralen Beziehungen in zahlreiche immer stärker als anerkanntes politik­ tischen Partner aus Österreich (ÖVP), europäische Staaten, insbesondere dort, wissenschaftliches Diskussionsforum der Schweiz (CVP), Südtirol (SVP) wo die Hanns-Seidel-Stiftung nicht mit etabliert. Mit sechs erfolgreichen Ko­ ebenso wie aus Liechtenstein (VU) und eigenen Verbindungs- oder Projektbüros operationsveranstaltungen zu aktuellen Luxemburg (CSV). vor Ort ist. europapolitischen Herausforderungen (z. B. die ­Veränderung der europäischen Und auch bei der Beziehungspflege über Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt Parteienlandschaft, die Gefahren von den deutschsprachigen Raum hinaus der Arbeit des Büros für Auswärtige Extremismus und Terrorismus oder die genoss die nähere Umgebung, also das Bezie­hungen, welches sich als Schnitt­ Zukunft der Euro­päischen Nachbar­ euro­päische Ausland, Priorität. Abermals stelle zwischen Geschäftsführung und schaftspolitik) in München und Brüssel waren die beiden großen internatio­nalen den einzelnen Abteilungen des Hauses haben die verschiedenen Abteilungen christlich-demokratischen bzw. bürger­ versteht, war die Analyse ausländischer der Hanns-Seidel-Stiftung diese Zusam­ lich-konservativen Parteienfamilien, die Parteien und parteinaher Organisatio­ menarbeit bereichert.

Vorsitzender Hans Zehetmair (M.) empfängt die Generalsekretäre und Leiter Der Vizepräsident der italienischen Abgeordnetenkammer, Rocco Buttiglione (M.), der Internationalen Büros der deutschsprachigen Volksparteien. mit Hauptgeschäftsführer Peter Witterauf und Büroleiterin Susanne Luther

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 37 Fr anz Josef StrauSS-Preis 2011

Franz Josef StrauSS-Preis für Michail ­Gorbatschow

Der ehrwürdige Kaisersaal der Münch­ Minister­präsidenten und langjährigen Das Bayerische Fernsehen und ­Radio ner Residenz war am 10. Dezember zum CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß B 5 plus übertrugen die zweistündige ­achten Mal Ort für die Verleihung des an herausragende Persönlichkeiten aus Festveranstaltung live, bei der der CSU- Franz Josef Strauß-Preises, den 2011 der Poli­tik, Wirtschaft und Gesellschaft, Vorsitzende und bayerische Minister­ ehemalige Staatspräsident Dr. h. c. Michail Wissen­schaft, Kunst und Kultur verliehen, präsident Dr. h. c. Horst Seehofer die Gorbatschow erhielt. die sich in ­besonderer Weise um Frieden, Festrede und der CSU-Ehrenvorsitzende Freiheit und Völker­verständigung verdient und Bundes­minister a. D. Dr. Theo Waigel Der frühere bayerische Kultus­minister gemacht ­haben. Bisherige Preis­träger die Laudatio hielten. Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair be­ sind u. a. Bundes­präsident a. D. Roman zeichnete Gorbatschow in seiner Be­ Herzog, Bundeskanzler a. D. Helmut Kohl, Die Reden der Preisverleihung können­ grüßungsrede als „eine der faszinie­ der luxem­burgische Premier Jean-Claude im Internet unter www.hss.de/stiftung/­ rendsten Persönlichkeiten der deutschen Juncker und die amerikanischen Politiker preisverleihungen/franz-josef- Nachkriegsgeschichte, die die Welt George Bush sen. und Henry Kissinger. strauss.html nachgelesen werden. funda­mental zum Besseren verändert hat“. Gorbatschow habe sich um den Welt­frieden und die Wiedervereinigung Auszug aus dem Urkundentext: in hervorragender Weise verdient ge­ macht, so der Stiftungsvorsitzende Hans „Mit dieser Auszeichnung würdigt die Hanns-Seidel-Stiftung einen hervor­ Zehetmair zur Vergabeentscheidung des ragenden Staatsmann des zwanzigsten Jahrhunderts, der sich bei der Über­ Vorstandes. windung des Ost-West-Konflikts, mit seiner expliziten Anerkennung des Selbst­bestimmungsrechts der Völker und als Wegbereiter der Wiederverei­ Der mit 10.000 Euro dotierte Preis nigung für Deutschland, für Europa und den Frieden in der Welt große Ver­ wird in Erinnerung an das politische dienste erworben hat.“ Lebenswerk des früheren bayerischen

An der Preisverleihung nahmen rund 600 gelade­ ne Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Kirchen und Verbänden u. a. teil.

Laudator Theo Waigel, Festredner Horst Seehofer, Preisträger Michail Gorbatschow, Vorsitzender Der glückliche Preisträger im Gespräch mit Hans Hans Zehetmair Zehetmair

38 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Büro für Verbindungsstellen Washington, Brüssel, Moskau/ Internationale Konferenzen

Auch im Jahr 2011 sahen sich die politischen Akteure dies- Das Büro für Verbindungsstellen Washington, Brüssel, seits und jenseits des Atlantiks mit der Bewältigung von ­Moskau/Internationale Konferenzen hat es sich deshalb zur globalen Krisenerscheinungen konfrontiert, die eine Inten- Aufgabe gemacht, durch seine bi- und multilateralen Kon- sivierung des internationalen Dialoges über z. B. Fragen ferenzprogramme den politischen Dialog über relevante der Eindämmung der internationalen Finanz- und Staats- Fragen der internationalen Politik zu fördern, um so der verschuldungskrise, der Festigung der Europäischen Union Völkerverständigung und dem Frieden zu dienen sowie zur und der Bekämpfung des Terrorismus erforderten. Vertiefung der Europäischen Integration beizutragen.

Verbindungsstelle Washington

Ausbau und Pflege eines engen Meinungs- und Informationsaustausches mit der amerikanischen und kanadischen Re­ gierung, dem US-Kongress sowie multi­ lateralen Organisationen (Weltbank, UNO etc.), Thinktanks, Universitäten, Unter­ nehmen und Journalisten standen auch Stv. US-Heimatschutzministerin Jane Holl Staatsminister Joachim Herrmann mit Michael Lute und MdEP Manfred Weber ­Chertoff, dem ehem. US-Heimatschutzminister 2011 im Mittelpunkt der Arbeit unse­rer Verbindungsstelle Washington. US-Außenministerium, zusammen. Die informierte Innenminister Herrmann über illegale Einwanderung stand im Zentrum die Maßnahmen der US-Regierung zum Im Jahr 2011 warfen die Kongress- eines Meinungsaustausches mit den repu­ Schutz ­ihrer gefährdeten Infrastruktur. und Präsidentschaftswahlen des Jahres blikanischen Congressmen Jim Sensen­ 2012 bereits ihre Schatten voraus. Die brenner (Wisconsin), Dana Rohrabacher Eine Delegation bayerischer Politiker Verbindungsstelle verstärkte deshalb (Kalifornien) und Louie Gohmert (Texas), unter Führung des früheren Bundes­ ihre Informationsarbeit, um dem großen welche die Notwendigkeit intensivierter ministers für Wirtschaft und Techno­ Interesse der deutschen Öffentlichkeit Grenzkontrollen zu Mexiko betonten. logie, Michael Glos, MdB, sowie des an den politischen Entwicklungen in den I. Vizepräsidenten des Bayerischen USA gerecht zu werden. Bayerns Innenminister Joachim Herr­ Landtags, Staatsminister a. D. Reinhold mann, MdL, weilte Anfang Februar zu Bocklet, MdL, reiste Mitte Februar auf Der stv. Vorsitzende der EVP-Fraktion poli­tischen Konsultationen in Washing­ Einladung der Hanns-Seidel-Stiftung im Europäischen Parlament, Manfred ton. Im Vordergrund der Gespräche stand nach Washington. Weitere Delegations­ Weber, MdEP, hielt sich Ende Januar in hier eine Vertiefung der Zusammenarbeit teilnehmer waren Stephan Mayer, MdB, Washington auf. Im Mittelpunkt des poli­ zwischen deutschen und amerikanischen und Alexander Radwan, MdL. tischen Gesprächsprogramms standen Sicherheitsbehörden im gemeinsamen der Kampf gegen den Terror, Fragen der Kampf gegen islamistische Terrorgrup­ Inneren Sicherheit, die Bekämpfung ille­ pen, Cyber-Attacken und illegale Immi­ galer Einwanderung sowie der amerika­ gration. Staatsminister Herrmann sprach nische Umgang mit Daten europäischer u. a. mit den Senatoren Jon Kyl (Arizona) Staatsbürger. Manfred Weber traf u. a. und Dr. Tom Coburn (Oklahoma) sowie mit Jane Holl Lute, stv. US-Heimatschutz­ dem vormaligen US-Heimatschutzminis­ ministerin, sowie Phil Gordon, Abtei­ ter Micha­el Chertoff. Rand Beers, Staats­ lungsleiter für Europa und Eurasien im sekretär im US-Heimatschutz­ministerium, Die Delegation mit Senator Chuck Hagel (3.v.r.)

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 39 Büro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

Im Mittelpunkt des Gesprächspro­ In Montreal erläuterte Immigrations­ grammes standen die amerikanischen ministerin Kathleen Weil die Einwande­ Strategien zur Eindämmung des US- rungspolitik Quebecs, welche sich v. a. an Haushaltsdefizits bzw. der globa­ benötigten Berufsqualifikationen sowie len Finanzkrise, die wirtschaftliche der kulturellen Anpassungsfähigkeit der Lage deutscher Unternehmen in den Migranten orientiere. In Ottawa wurde USA sowie die aktuelle Krisenpolitik die Gruppe u. a. von Dr. Paul Wilson, Poli­ innerhalb der Eurozone. Christopher tischer Direktor im Büro des kanadischen Smart, Deputy Assistant Secretary Premierministers Stephen Harper emp­ Die jungen Politiker mit Congressman Rob Bishop (6.v.r.) for Euro­pe and Eurasia im US-Finanz­ fangen. Zentrale Themen des Gesprächs ministerium, erläuterte die Geld- und waren die Entwicklungen im Nahen ­Osten nahen republikanischen Abgeordneten Fiskalpolitik der Obama-Administra­ sowie die kanadische Energiepolitik. Rob Bishop (Utah) und Dr. John Fleming tion. Sena­tor Dan Coats (Indiana) legte Richard Cohen, Nationaler Sicherheits­ (Louisiana) über Strategien zur Redu­ die wirtschaftspolitische Agenda der berater des kanadischen Verteidigungs­ zierung der US-Staatsverschuldung. Im Republikaner im Kongress dar. Mit dem ministers Peter MacKay, informierte die Heimatschutzministerium stellte Mark langjährigen Senator Chuck Hagel, Co- HSS-Delegation über Ottawas militäri­ Koumans, Deputy Assistant Secretary Chairman des Intelligence Advisory sches Engagement in Afghanistan und for International Affairs, die Arbeits- und Boards von Präsident Obama, erörter­ die Anstrengungen zur Verteidigung der Funktionsweise des nach den Attacken ten die bayerischen Parlamentarier kana­dischen Souveränität in der Arktis. vom 11. September aus ursprünglich die außenpolitische Strategie der USA 22 verschiedenen Behörden gebildeten im Umgang mit den Protestbewegun­ Die Umwälzungen im Nahen Osten, Minis­teriums in den Bereichen Terroris­ gen im Nahen Osten. insbesondere in Ägypten und Syrien, musabwehr, illegale Migration, Internet­ sowie die aktuelle Wirtschafts- und sicherheit und Katastrophenschutz dar. Anfang Mai organisierte die HSS-Ver­ Finanzkrise waren Schwerpunkte der bindungsstelle in Washington für politi­ Konsul­tationen, die Hauptgeschäfts­ Das 26. Hanns-Seidel-Memorial-Fellow­ ship-Programme bot außenpolitischen Beratern von Senatoren und Kongress­ abgeordneten sowie Thinktank-Experten und Journalisten aus den USA und Ka­ nada Anfang Juli die Gelegenheit zu Ge­ sprächen in München, Brüssel und Ber­ lin, um so ein besseres Verständnis der deutschen und europäischen Politik zu erlangen. In München traf die Delegation u. a. mit dem Bayerischen Finanzminis­ Die bayerische Delegation mit Kathleen Weil (4.v.l.), Peter Witterauf mit Senator Dan Coats ter Georg Fahrenschon, MdL, und dem Immigrationsministerin der Regierung von Quebec. I. ­Vizepräsidenten des Bayerischen Land­ sche Führungskräfte aus Bayern ein Ge­ führer Dr. Peter Witter­auf Mitte Mai in tags, Reinhold Bocklet, MdL, zu Unterre­ sprächs- und Dialogprogramm in Ottawa Washington mit u. a. Dr. Ken Wollack, dungen zusammen. Sicherheitspolitische und Montreal, in dessen Mittelpunkt die Präsident des National Democratic In­ Fragen wurden bei einem Gesprächs­ kanadischen Parlamentswahlen, der Aus­ stitute (NDI), und Senator Dan Coats, termin mit dem Parlamentarischen bau der Partnerschaft Bayern-Quebec, Mitglied im Geheimdienst-Ausschuss, das kanadische Engagement in Afghanis­ führte. tan sowie die Immigrations- und Integ­ rationspolitik standen. Angeführt wurde Ende Mai hielt sich eine HSS-Delega­ die Delegation von Staatsministerin a. D. tion bestehend aus jungen politischen Prof. Ursula Männle, MdL, sowie Stephan Führungskräften, angeführt von den Mayer, MdB, Innen- und Rechtspoliti­ CSU-Landtagsabgeordneten Dr. Florian scher Sprecher der CSU-Landesgruppe. Herrmann und Andreas Lorenz, in Wa­

Weitere Teilnehmer waren Alexander shington auf. Im US-Kongress sprach Reinhold Bocklet empfängt die US-Delegation Radwan, MdL, und Markus Blume, MdL. die Delegation mit den „Tea Party“-­ im Bayerischen Landtag

40 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Büro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

Staats­sekretär im Bundesverteidigungs­ Verbindungsstelle Brüssel ministerium, Christian Schmidt, MdB, in Berlin erörtert. Europa braucht Transparenz, Öffentlich­ keit, Ideen und globale Partner. Zur Eine Delegation bayerischer Parlamen­ Erreichung dieser Ziele leistete die tarier unter Führung von Staatsminis­ Verbindungsstelle Brüssel der Hanns-­ ter a. D. , MdL, hielt sich Seidel-Stiftung auch im Jahre 2011 wert­ Mitte November gemeinsam mit Staats­ volle Beiträge. Auf 50 Veranstaltungen sekretär Christian Schmidt, MdB, zu nutzten über 4.000 Teilnehmer aus 90 poli­tischen Gesprächen in Washing­ Ländern das breite Bildungs- und Infor­ Sulfina Barbu, Ministerin für Arbeit, Familie und soziale Sicherung, Rumänien, Martin Kastler, MdEP, ton auf. Die Delegation traf dabei auch mationsangebot der Verbindungsstelle. Sozialpolitischer Sprecher der CSU-Gruppe im Euro­ mit Dr. Zalmay Khalilzad – zuvor u. a. päischen Parlament, Moderatorin Katharina von Schnurbein und Kommissar László Andor US-Botschafter in Afghanistan, im Irak Die Verschuldungskrise in vielen EU- sowie bei der UNO – zusammen, mit Mitgliedsstaaten war beherrschendes Konferenzen im Februar und ­November. dem sie die Lage in Afghanistan und Thema im Jahr 2011, da es die EU in ­Martin Kastler, MdEP, und der EU-Sozial­ Pakistan erörterte. Botschafter Khalil­ den vergangenen Jahren nicht geschafft kommissar Laszlo Andor präzisierten zad dankte hierbei der Bundesrepublik hatte, die Stabilitätskriterien der Wäh­ den euro­päischen Reformbedarf in der Deutschland für ihr Engagement in Af­ rungsunion durchzusetzen. Nun musste ­Renten- und Sozial­politik, die zwar je­ ghanistan und warnte vor einem übereil­ sie mit Notfallprogrammen die drohende weils Kernkompetenz der Mitgliedsstaa­ ten Truppenabzug. Das Programm wurde Zahlungsunfähigkeit einiger Euro-Mit­ ten sei, deren Auswirkungen aber nicht durch Gespräche mit u. a. den Congress­ gliedsstaaten abwenden. Markus Ferber, an Landesgrenzen haltmachen würden. men Trent Franks (Arizona) und Louie Vorsitzender der CSU-Europagruppe Gohmert ­(Texas) zum iranischen Nuklear­ im Europäischen Parlament, ließ es am Die Finanzkrise in Europa verschärfte programm ergänzt. 18. April auf einer Konferenz zum Thema die Legitimationskrise der EU und die Vertrauenskrise in die Politik. Wilfried Martens, Präsident der Europäischen Volkspartei, erinnerte an die Prinzi­ pien der Solidarität, Subsidiarität und Nachhaltigkeit als Leitlinien bürger­ lich-liberaler und christdemokratischer Politik. Alois Karl, MdB, ergänzte, dass die Schuldenberge heute eine erhebli­ che Hypothek für künftige Generationen darstellten. Deutschland sehe sehr wohl Die bayerischen Parlamentarier mit Dr. Zalmay Markus Ferber, MdEP den Nutzen, den es aus der europäischen Khalilzad (M.) Integration ziehe und sei sich immer Ferner wirkte die HSS-Verbindungsstelle „Transferunion oder Währungs­stabilität“ noch dessen bewusst, dass es nach dem daran mit, für Bundesinnenminister an deutlichen Worten nicht mangeln: Zweiten Weltkrieg trotz seiner proble­ Dr. Hans-Peter Friedrich in Washington Es gebe keine „intelligenten“ Schulden! matischen Vergangenheit als gleich­ ein politisches Kontakt- und Dialogpro­ Der Europäische Stabilitätsmechanismus berechtigtes Mitglied in die europäische gramm zu organisieren. ESM sei nicht als Selbstbedienungsladen Gemeinschaft aufgenommen worden gedacht, sondern als Notfallinstrument sei. Prinz von Liechtenstein definierte der europäischen Solidarität konzipiert, die Finanzkrise auch als eine moralische auch um notwendige Strukturreformen Krise, die eine Rückbesinnung auf Werte in überschuldeten Ländern der Eurozone und einen religiösen Orientierungsrah­ herbeizuführen. men notwendig mache.

Sozialpolitische Herausforderungen wie Auf einer Veranstaltung am 19. Oktober der demografische Wandel, die Sicher­ verlieh der frühere bayerische Minis­ Innenminister Hans-Peter Friedrich (2.v.l.) mit dem Deutschen Botschafter Klaus Scharioth heit der Renten und die soziale Mobi­ terpräsident Dr. Edmund Stoiber seiner (2.v.r.) in Washington lität in Euro­pa waren Themen zweier Auffassung Ausdruck, dass die überbor­

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 41 Büro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

Deutschlands, bis zum universellem Menschenrecht neue Nah­ Jahre 2022 aus der Atom­ rung. Am 30. März analysierten Michael energie auszusteigen. In Gahler, MdEP, und der CSU-Außenpoli­ der Abwägung der Beden­ tiker Eduard Lintner die in diesem Zu­ ken und Chancen über­ sammenhang aufgeworfenen Fragen wog die Zuversicht, trotz der europäischen Außen- und Verteidi­ neuer wirtschaftlicher gungspolitik. Belastungen dieses Ziel erreichen zu können. Der In einem Grundsatzvortrag zu christ­ schwedische Europaabge­ lichen Werten und ihre Bedeutung für ordnete Gunnar Hökmark Identität und Außenbeziehungen der EU illustrier­te den rasanten lenkte Alois Glück am 23. Mai den Blick Wandel der internationa­ auf den globalen Trend zu einer neuen Edmund Stoiber, Bayerischer Ministerpräsident a. D., Leiter der len Wirtschaftswelt an­ Religiosität. Das Bedürfnis nach inne­ Hochrangigen Gruppe der Europäischen Kommission für den Abbau von Verwaltungslasten hand eines anschaulichen rer Orientierung dürfe man jedoch nicht Beispiels aus der Telekom­ mit Fundamentalismus und Fanatismus dende Bürokratie der EU, die von vielen munikationsindustrie. Vor 20 Jahren sei gleichsetzen. Die große ethische Her­ als schwerfälliges Monster wahrgenom­ das Internet nur von amerikanischen ausforderung, so der Präsident des Zen­ men werde, ein Grund für die Akzep­ Militäreinrichtungen und Universitäten tralkomitees der Deutschen Katholiken, tanzprobleme der EU sei. Eindringlich genutzt worden, heute habe es zu Face­ bestehe heute in der Umsetzung eines rief Dr. Edmund Stoiber zu einem ernst book-Revolutionen im arabischen Früh­ nachhaltigen Lebensstils mit der Be­ gemeinten Bürokratieabbau auf. Mit der ling geführt. Daraus folge: Europa müsse reitschaft zu Selbstverzicht und Selbst­ Reduzierung von Verwaltungslasten er­ im Technologiebereich immer für neue begrenzung. Generalbischof Damian, höhe die EU die eigene Legitimation Entwicklungen offen sein und gerade Oberhaupt der koptischen Christen in und sorge durch die Kosteneinsparun­ im Energie- und Telekommunikations­ Deutschland, veranschaulichte anhand gen beim Mittelstand für ein milliarden­ bereich den euro­ schweres Konjunkturprogramm, ohne päischen Binnen­ dafür neue öffentliche Gelder ausgeben markt vollenden. zu müssen. Außenpolitisch Die Gefahren von Populismus und Extre­ begann das Jahr mismus in Europa thematisierte Markus 2011 verheißungs­ Ferber am 21. November. Der Berliner voll. Im arabischen EU-Parlamentarier Joachim Zeller appel­ Frühling brachte lierte bei dieser Veranstaltung an die die Welle der De­ Politiker der EU-Mitgliedsstaaten, gesell­ mokratisierung die schaftliche Probleme auch beim ­Namen autoritären Regime zu nennen und sie sprachlich nicht zu in Nordafri­ka zum vernebeln. Die Aufforderung nach sprach­ Einsturz, Europa Bischof Damian, Katharina von Schnurbein, Alois Glück, Charles Michel Geurts licher Klarheit richtete er ausdrücklich verfolgte gebannt, auch an die Europäische Kommission, die ob Islam und Demokratie vereinbar erschütternder Beispiele die schwierige in ihren Verlautbarungen bisweilen eine seien. Doch in die Euphorie mischten Situation der christlichen koptischen bedenkliche Nähe zu den Sprechblasen sich bald schon erste Wermutstropfen. Minderheit in Ägypten und dankte der aufweise, wie man sie von DDR-Medien Der Dissens in NATO und EU über die Hanns-Seidel-Stiftung dafür, die Verfol­ gekannt habe. Libyen-Intervention zeigte die Schwie­ gung christlicher Glaubensgruppen auf rigkeit des Westens, in der Außen- und die Brüsseler Agenda gesetzt zu haben. Zentrales Thema einer Podiumsdiskus­ Sicherheitspolitik mit einer Stimme sion am 12. Juli mit u. a. dem Bundes­ zu sprechen. Und die Übergriffe auf Über die Zukunft der europäischen tagsabgeordneten Franz Obermeier christliche Minderheiten, besonders Sicher­heit debattierte am 27. Juni Rein­ war die nach der Reaktorkatastrophe in Nordafrika, gaben der Sorge um die hold Bocklet, I. Vize-Präsident des Bayeri­ in Fukushima getroffene Entscheidung Respek­tierung der Religionsfreiheit als schen Landtags und Staatsminister a. D.,

42 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Büro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

Auswahl wichtiger Seminare und Konferenzen in Brüssel

u Europapolitischer Dialog: u Entwicklungspolitischer Dialog: — Christliche Werte und ihre Bedeutung für Identität und — The Korea-Conflict – Isolation or negotiation? Außenbeziehungen der EU — Quis custodiet ipsos custodes? Asian and European — Energie, Innovation, Finanzen: von Krisenmanagement ­Experiences in the Security Sector zu nachhaltigem Wachstum — Dialogprogramm für Land- und Stadträte Rumäniens, — Synergien nutzen – Perspektiven für die europäische ­Sibiu ­Verteidigungspolitik — Dialogprogramm für junge Diplomaten aus dem Außen- — Transferunion oder Währungsstabilität? Konsequenzen und Europaministerium Kroatiens aus der Euro-Krise — Efficiency of European Democracy Promotion — Pflichtenheft für Europa: Bürokratieabbau, Korruptions­ — European Development Policy – Goals and Challenges bekämpfung und Transparenz — Dialogprogramm für Professoren der Parteihochschule — Sozialpolitik der Zukunft: aktives Altern und soziale der VR China ­Mobilität in Europa — Future of European Neighbourhood Policy — Innovative Zukunftslösungen für Wirtschaft und ­Gesellschaft — On the Eve of Accession – Croatia and EU’s Future ­Enlargement — Ziele und Erwartungen der polnischen und dänischen ­EU-Ratspräsidentschaft — Dialogprogramm für Vertreter des ungarischen Außen- und Innenministeriums — Die Zukunft der europäischen Sicherheit: Erwartungs­ haltungen aus deutscher und russischer Perspektive — Governance of climate finance at national and ­sub-national levels: Are justice and effectiveness — Visionen für Europa: Die EU zwischen Mythos und Realität ­secured in ­current arrangements? — The EU and Russia: Rethinking social challenges after — Society and Politics in Transition: Political the Global economic crisis ­Participation, Rights and Opportunities of Women — Europa in Wissenschaft und Politik in ­India — Demographischer Wandel und Sicherheit der Renten: — Transition in Afghanistan: Opportunities, Challenges Wege zu einem europäischen Rentensiegel and Constraints — Die Grundwerte Europas im Spannungsfeld der Finanz- und Wirtschaftskrise — Kooperationsveranstaltung der Verbindungsbüros ­aller deutschen politischen Stiftungen in Brüssel mit Dr. ­Friedhelm Hengsbach SJ — Die Zukunft der Informationsgesellschaft: Datenschutz und Persönlichkeitsrechte in Internet und sozialen ­Netzwerken mit Dr. Angelika Niebler, MdEP — Vergessenes Europa: Georgien, Armenien und ­europäische Spurensuche im Südkaukasus — Europas Parteien im Wandel: Diagnose und Strategien — Angriff auf Europa: Zur wachsenden Gefahr von

­Populismus und Extremismus in Europa Angelika Niebler, MdEP im Rahmen der Tagung „Die Zukunft der Informationsgesellschaft: Daten­ — Russland zwischen den Wahlen: Konsequenzen der Staats­ schutz und Persönlichkeitsrechte in Internet und dumawahlen für die russische Innen- und Außenpolitik sozialen Netzwerken“ am 5. Oktober in Brüssel

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 43 Büro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

mit Dr. Dmitrij Rogosin, Russlands Bot­ Verbindungsstelle Moskau Hanns-Seidel-Stiftung, stand. Bei den schafter bei der NATO. Bocklet forderte zahlreichen Gesprächen mit ­Vertretern von Russland ein überzeugendes Be­ Das Moskauer Büro der Hanns-Seidel- unterschiedlicher Parteien traten stark kenntnis zur europäischen Normen­ Stiftung konnte im Jahr 2011 auf sein divergierende Auffassungen zu Tage. Kon­ bindung in der Innen- und Außenpoli­ 20-jähriges Bestehen zurückblicken. stantin Kossatschow, ­Vorsitzender des tik. Die These, dass Russland und die Dies nahm der Vorsitzende der Stiftung, Auswärtigen Ausschusses der Staats­ EU sich an gleichen Werten orientieren Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair, im duma und Mitglied der Partei Einiges würden, sei nicht haltbar. Rogosin erwi­ Oktober zum Anlass, ein politisches Dia­ Russland, hob die erfolgreiche Bewäl­ derte, dass Russlands Demokratisierung logprogramm in Moskau durchzuführen, tigung der Wirtschaftskrise durch die heute ein kontrollierter Prozess unter in dessen Rahmen er bei einer abend­ russische Politik hervor. Sowohl die in­ Konkurrenzbedingungen sei. Russland lichen Diskussionsveranstaltung auch auf ner- als auch die außerparlamentarische Opposition kritisierte die Führungsspitze des Landes um Staatspräsident Medwe­ dew und Premierminister Putin scharf. Während aber der Vorsitzende der sozial­ demokratisch orientierten Partei Gerech­ tes Russland, Nikolaj Lewitschew, sich trotz deutlicher Kritik an der Wahldurch­ führung vor allem über den Anstieg der Wählerstimmen für seine Partei von 7,7 % auf 13,2 % freute, forderten Vertreter von Jabloko (sozialliberal) sowie Wladimir Ryschkow, Co-Vorsitzender der nicht zur S. E. Dmitry Rogozin, Kai Niklasch, Reinhold Bocklet, Verleihung der Ehrenprofessur an Hans Zehet­ Wahl zugelassenen wirtschaftsliberalen MdL, ­Christian Hacke mair durch Rektor Pawel Khromenkov (l.) Partei „Parnas“, das Wahlergebnis auf­ sehe den Westen nicht mehr als Lehrer das 20-jährige Wirken der HSS-Verbin­ grund von eindeutigen und schwerwie­ auf dem Weg zu Demokratie und Markt­ dungsstelle einging. Für seine Verdienste genden Manipulationen zu annullieren. wirtschaft, sondern besinne sich auf um den Ausbau der deutsch-russischen Bei einer Diskussionsrunde im Europa-­ seine eigene stolze Tradition und halte Wissenschaftskooperation verlieh die Institut der Russischen Akademie der am Ziel eines Wiedererstarkens des Lan­ Staatliche Moskauer Landesuniversität Wissenschaften kamen die Referenten – des fest. Auf diesem Weg sei Russland dem langjährigen bayerischen Staats­ auf deutscher Seite Franz Obermeier, zu strategischen Partnerschaften auf minister für Unterricht, Kultus, Wissen­ MdB – einhellig zur Auffassung, dass die Augenhöhe mit der EU und der NATO schaft und Kunst die akademische Würde Beziehungen zwischen Berlin und Mos­ bereit, strebe aber weder in der einen eines Honorar­professors. kau unabhängig vom Wahlausgang auch noch in der anderen Organisation eine zukünftig konstruktiv erweitert und ver­ Mitgliedschaft an. Die Wahlen zum russischen ­Parlament, tieft werden können. der sog. Staatsduma, am 4. ­Dezember, Die vielen öffentlichen Veranstaltun­ stellten das zentrale politische Ereig­ Der Hauptgeschäftsführer der Hanns- gen wurden ergänzt durch eine wis­ nis des Jahres 2011 in Russland dar. Es Seidel-Stiftung, Dr. Peter Witterauf, hielt senschaftliche Diskussionsreihe zum brachte der Regierungspartei von Pre­ sich im Februar zu einem Arbeitsbesuch Thema: „Europa in Wissenschaft und mierminister Wladimir Putin unerwartet in Moskau auf. Im Rathaus der russischen Politik“, die von der Hanns-Seidel-Stif­ große Stimmenverluste. „­Einiges Russ­ Hauptstadt traf er mit dem neuen stv. tung und der Konrad-Adenauer-Stiftung land“ sicher­te sich die absolute Mehrheit Oberbürgermeister Andrej Scharonow zu­ gemeinsam mit dem Ziel durch­geführt nur noch knapp und ist bei Verfassungs­ sammen. Dieser unterstrich das Interesse wurde, Praktiker und Theoretiker, änderungen nun auf die Unter­stützung der Millionenmetropole an einer Vertie­ ­Poli­tiker und Professoren zusammen­ anderer Parlaments­parteien ­angewiesen. fung der Zusammenarbeit mit dem Frei­ zuführen. Die diesjährige Veranstaltung Über die Stimmungslage im Land und staat Bayern, insbesondere im Bereich fand unter der Leitung von Prof. Beate den Ablauf der Wahlen informierte sich Forschung und Entwicklung. Mit Michail Neuss, KAS, und Prof. Ursula Männle, eine bayerische Expertengruppe, an de­ Woronzow, Vize-Präsident der Moskauer HSS, vom 14. bis 15. Februar in Straß­ ren Spitze Staatsministerin a. D. Prof. Gebietsduma, erörterte Dr. Witterauf burg statt. ­Ursula Männle, MdL, stv. Vorsitzende­ der die Projektarbeit der Hanns-Seidel-Stif­

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tung in Moskau. Dr. Witterauf führte auch verwies, dass zu einer innovationsstar­ schusses des Deutschen Bundestages, Unter­redungen mit dem deutschen Bot­ ken Wirtschaft eine gut ausgebaute so­ teil. Dabei wurden u. a. mit dem Vorsit­ schafter in Moskau, Ulrich Brandenburg, ziale Infrastruktur mit einer möglichst zenden des Energieausschusses der Rus­ sowie dem Vertreter des Freistaates Bay­ funktional arbeitenden Bürokratie ge­ sischen Staatsduma, Jurij Lipatow, aktu­ ern in der Russischen Föderation, Fjodor höre. Oxana Dmitriewa, stv. Vorsitzende elle Probleme der Energiepartnerschaft Khororkhordin, durch. Ferner referierte er der Fraktion „Gerechtes Russland“ in zwischen der EU bzw. Deutschland und vor zahlreichen Professoren, Wirtschafts­ der Staatsduma, kritisierte die russi­ Russland diskutiert, wobei auch die noch experten und Unternehmensvertretern sche Politik- und Wirtschaft­selite dafür, bestehenden Hindernisse für einen er­ zum Thema „Strategien zur Überwindung dass sie zum großen Teil auf das florie­ folgreichen Abschluss des sog. 3. Ener­ der gegenwärtigen Finanzkrise und Zu­ rende Rohstoffgeschäft setzte und die giepakets der Europäischen Union zur kunft des Euro“. Förderung eines innovations­fähigen Sprache kamen. Senator Jurij Rosljak er­ läuterte die praktischen Schwie­ rigkeiten bei der Steigerung der Energieeffizienz in Russland. Dass gerade die Millionenmetro­ pole Moskau bei der Energie­ einsparung auf deutsche Erfah­ rungen setze, hob Stepan Orlow, Abgeordneter der Moskauer Stadtduma, hervor.

Die Verbindungsstelle ­Moskau führte ferner im Juni ein sicher­ Peter Witterauf mit dem stv. Moskauer Ober­ Die bayerische Delegation mit Wenjamin Jakowlew heitspolitisches Dialogpro­ bürgermeister Andrej Scharonow (3.v.r.) gramm durch, an dem deutsche Im Mittelpunkt eines deutsch-russischen Mittelstandes sowie den Aufbau einer und russische Abgeordnete und Sicher­ Dialogprogramms zur Modernisierungs­ echten Sozialen Marktwirtschaft weit­ heitsexperten teilnahmen. Reinhard partnerschaft, das vom 17. bis 19. Mai gehend vernachlässige. Brandl, MdB, und der Dumaabgeord­ in Moskau stattfand, stand eine Konfe­ nete Michail Nenaschew, beide Mitglie­ renz über die Bedeutung der Akzeptanz In den deutsch-russischen Beziehungen der des Verteidigungsausschusses ihres von Werten und die Modernisierung von nimmt die Energiepartnerschaft eine her­ jeweiligen Parlaments, diskutierten auf Wirtschaft und Gesellschaft. Prof. Wen­ ausragende Stellung ein. An einer Fach­ dieser Konferenz über die in Osteuropa jamin Jakowlew, juristischer Chefbe­ tagung zum Thema „Energieeffizienz und geplante Stationierung eines NATO- rater von Staatspräsident Medwedew, Energiesicherheit“ in Moskau Ende Feb­ Rake­tenabwehrsystems sehr kontrovers, hob hervor, wie wichtig es sei, die Ein­ ruar nahmen von deutscher Seite Staats­ wobei die russische Seite unmissver­ stellung der Bürger gegenüber Werten minister a. D. Erwin Huber, MdL, Vorsit­ ständlich zum Ausdruck brachte, dass sie wie Selbstverantwortung, Eigeninitia­ zender des Wirtschaftsausschusses des dieses System für eine Bedrohung ihrer tive und Teamgeist positiv zu verändern. Bayerischen Landtags, und Franz Ober­ Sicherheit hält. Alexander Radwan, MdL, So müssten immer noch viele Bürger meier, MdB, Mitglied des Wirtschaftsaus­ griff die Energiewende in Deutschland Russlands erst den verantwortungsvol­ len Umgang mit denjenigen persönli­ chen Freiheiten erlernen, die ihnen nach dem Fall des kommunistischen Regimes zugefallen seien. Staatsminister a. D. Reinhold Bocklet, MdL, I. Vizepräsident des Bayerischen Landtags, unterstrich in seinem Diskussionsbeitrag die Be­ deutung der Rechtssicherheit und der Akzeptanz von Werten für die Entwick­ Die bayerische Delegation mit dem Duma-­ lung einer demokratischen Gesellschaft, Abgeordneten Stepan Orlow (1.v.l.) und Senator Gesprächstermin mit dem Duma-Abgeordneten während Konrad Kobler, MdL, darauf Jurij Rosljak (2.v.r.) Walery Bogomolow (2.v.l.)

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 45 Büro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

auf und unterstrich die große Bedeu­ In München standen u. a. Unterredungen In Moskau lag der Schwerpunkt der tung einer zuverlässigen Gasversorgung mit dem Bayerischen Staatsminister des Konsultationen auf außenpolitischen bei der Bewältigung dieser energiepoli­ Innern, Joachim Herrmann, MdL, über die Themen. Sowohl im Außenministe­ tischen Herausforderung. Walerij Bogo­ zunehmende Bedeutung der internationa­ rium als auch in der russischen Staats­ molow, Mitglied des Auswärtigen Aus­ len Kooperation im Bereich der Inneren duma warnte man vor den Gefahren ei­ schusses der Staatsduma, informierte Sicherheit, sowie mit dem Staatsekretär nes neuen Wettrüstens, das entstehen die deutsche Delegation über die russi­ im Finanzministerium, Franz Josef Pschie­ könne, sollten die Verhandlungen über sche Sicht der politischen Umwälzungen rer, MdL, über die Finanzpolitik des Frei­ das europäische Raketenabwehrsystem in Nordafrika und im Nahen Osten. staats Bayern, auf dem Programm. der NATO zu keinem Konsens führen.

Seit vielen Jahren führt die HSS auch Dia­ Eine Delegation junger deutscher politi­ Im Oktober hielten sich elf angehende logprogramme für russische Parlamenta­ scher Nachwuchsführungskräfte führte Führungskräfte aus der Russischen Föde­ rier in Deutschland durch. Höchstrangiger im Juli in Moskau Gespräche über die ration zu politischen Konsultationen in Gesprächspartner der 10 ­Abgeordneten poli­tische und gesellschaftliche Situa­ München und Brüssel auf. Dort führten russischer Regionalparlamente war im Mai tion in Russland. In der Gebietshaupt­ sie u. a. Gespräche über die Kooperation in Berlin Christian Schmidt, MdB, Parl. stadt Jaroslawl wurde die Delegation von Russlands mit der NATO. Im Europapar­ Staatssekretär im Verteidigungsministe­ Vize-Gouverneur Sergej Berjoskin zu ei­ lament erörterten sie mit dem Sprecher rium. Auf besonderes Interesse stieß bei ner Unterredung empfangen, in der er die der CSU-Gruppe, MdEP Markus Ferber, den Teilnehmern seine umfassende Dar­ zunehmende Bedeutung prosperierender Fragen der europäischen Schuldenkrise. legung der Bundeswehrreform, denn auch Regionen wie Jaroslawl für die gesell­ In München informierte der Sprecher in Russland – so die Abgeordneten – sei schaftliche und wirtschaftliche Entwick­ der Gruppe der jungen CSU-Abgeord­ die Armee dringend reformbedürftig. lung Russlands darstellte. neten im Bayerischen Landtag, Markus Blume, MdL, die russischen Nachwuchspolitiker über die Aufgaben und die Bedeutung der Jugendpolitik im Freistaat Bayern. In der Bayerischen Staatskanzlei stand Amts­ chefin Dr. Gabriele Stauner der russischen Delegation für ein Gespräch zum Stand

Die russischen Parlamentarier mit Staatssekretär Junge bayerische Multiplikatoren mit Vize-Gouverneur der bayerisch-russischen Christian Schmidt, MdB (3.v.r.) Sergej Berjoskin (6.v.r.) Beziehungen zur Verfügung.

Veranstaltungsstatistik 2011

Anzahl Anzahl Anzahl ­Veranstaltungen Teilnehmer Länder

Deutschland Andere Länder gesamt

Verbindungsstelle Washington 13 175 487 662 10

Verbindungsstelle Brüssel * 47 1.972 2.256 4.228 87

Verbindungsstelle Moskau 11 309 587 896 10

Gesamt 71 2.456 3.330 5.786 87

* einschließlich Veranstaltungen des Instituts für Internationale Zusammenarbeit

Im Verantwortungsbereich des Büros für Verbindungsstellen Washington, Brüssel, Moskau wurden im Jahr 2011 insgesamt 71 Veranstaltungen im In- und Ausland mit insgesamt 5.786 Teilnehmern aus 87 Ländern durchgeführt.

46 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Institut für Internationale Zusammenarbeit

Die Hanns-Seidel-Stiftung förderte auch 2011 weltweit orientierte Verständnis von Politik schlägt sich in den demo­kratisches Bewusstsein und rechtsstaatliche Struk- Inhal­ten der Maßnahmen nieder. Im Mittelpunkt steht der turen. Sie qualifizierte Menschen, an der Gestaltung ihres Einzelne in seiner Verantwortung für sich und seine Mit- Gemein­wesens mitzuwirken, und beriet Entscheidungs­ menschen, aber auch die Frage nach der Struktur einer träger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das wert­ Gesell­schaft, die eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht.

2011 überraschte der Sturz autoritä­ Entwicklungspolitisches Europabüro Bedeutung von Parteien und Parlamen­ rer Regime in der arabischen Welt. Brüssel ten für den gesellschaftlichen Demokra­ Zwar hatte der Westen seit Jahren von tisierungsprozess nicht zu unterschätzen. dem Vorbild seiner Demokratie ge­ Im März ging vor dem Hintergrund des Die Referenten waren sich einig, dass sprochen, doch sich in der praktischen arabischen Frühlings eine Podiums­ der europäische Konsens und der Rats­ Politik an der Stabilität der Region diskussion, die das Entwicklungspoliti­ beschluss zur Förderung von Demokra­ ­orientiert. Nun wandten sich Tausende sche Europabüro Brüssel veranstaltete, tie und Menschenrechten ein geeignetes in Tunesien, in Ägypten und in ande­ auf die Thematik der Demokratieförde­ Instru­mentarium begründeten, nun aber ren Ländern gegen autoritäre Bevor­ rung ein. Günter Nooke, Afrikabeauf­ die Umsetzung anstehe. mundung und Vetternwirtschaft, gegen tragter der Bundesregierung, erinnerte ein­geschränkte Entwicklungschancen die europäische Politik an die eigenen Herausforderungen der europäischen und fehlende, vor allem wirtschaftliche demokratischen Werte. Eine aktive Men­ Entwicklungspolitik waren Thema einer Perspektiven. Die deutsche Politik re­ schenrechtspolitik müsse Grundlage der Konferenz im Mai, an der der EU-Kom­ agierte und nutzte auch die Strukturen, Koordinierung in der Entwicklungspolitik missar für Entwicklung Andris Piebalgs, mit denen politische Stiftungen in der sein. Demokratieförderung erfordere ein der stv. Vorsitzende der CDU/CSU-Frak­ Region arbeiten. langfristiges Engagement, fokussiere auf tion im Deutschen Bundestag Dr. Chris­ die Stärkung der politischen Zivilgesell­ tian Ruck und Dr. Imme Scholz, stv. Die Hanns-Seidel-Stiftung setzt in ih­ schaft in den Partnerländern und trage Direktorin des Deutschen Instituts für rem weltweiten Bemühen um die Förde­ zur wirtschaftlichen Entwicklung bei, Entwicklungspolitik, teilnahmen. ­Andris rung von demokratischem Bewusstsein ­indem sie eine freiheitliche Gesellschaft Piebalgs betonte, Priorität hätten die und rechtsstaatlichen Strukturen an der stärke. In diesem Zusammenhang for­ Reduzierung der Armut und die Errei­ Zivil­gesellschaft an. Sie qualifizierte derte Dick Toornstra, Direktor des Büros chung der Millennium-Entwicklungsziele. auch 2011 Menschen, an der Gestal­ zur Förderung parlamentarischer Demo­ Die Kommission werde ein breitenwirk­ tung ihres Gemeinwesens mitzuwirken, kratie des Europäischen ­Parlaments, die sames und nachhaltiges wirtschaft­liches und beriet Entscheidungsträ­ ger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Damit wurde sie der Aufgabe einer politischen Stiftung an der Schnittstelle zwischen Politik und Gesell­ schaft gerecht: Sie half der Gesellschaft, ihre Anliegen zu organisieren und zu formulie­ ren, und umgekehrt der Poli­ Diskussionsrunde zur Europäischen Demokratieförde­ Podiumsrunde zur Europäischen Entwicklungspolitik tik, das Verständnis hierfür zu rung mit Günter Nooke, Afrika­beauftragter der Bundes­ mit Imme Scholz, Frank Hofmann, Christian Ruck, schärfen. regierung (2.v.r.) Andris Piebalgs

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 47 Insti tut für Internationale Zusammenarbeit

Wachstum fördern, aber auch Anreize erinnerte Prof. Dr. h. c. mult Hans Zehet­ Mittel-, Ost-, und Südosteuropa, für eine gute Regierungsführung ge­ mair daran, was Hilfe zur Selbsthilfe be­ Zentralasien ben, insbesondere finanzielle Trans­ deutet. Unsere Solidarität dürfe nicht fers stärker an Bedingungen und damit an die Stelle der Anstrengungen treten, Im Zuge der voranschreitenden institutio­ an die Bedürfnisse der Bürger binden. die die Betroffenen selbst unternehmen, nellen Transformation in Mittel-, Ost-, und Dr. Christian Ruck mahnte eine verbes­ ihr Leben verantwortlich und nach eige­ Südosteuropa, die die Hanns-Seidel-Stif­ serte entwicklungspolitische Arbeits­ nen Vorstellungen zu gestalten. Deshalb tung in den Sektoren Verwaltung, Polizei teilung zwischen Mitgliedsstaaten und sei es wichtig, bilanzierte der ehemalige und Justiz begleitet, fanden 2011 im Zu­ Kommission an, was einen Konsens über Bundesminister Carl Dieter Spranger, sammenwirken mit den Projektpartnern in Ziele und Prioritäten sowie die Harmoni­ dass mit der Entwicklungsorientierung den östlichen EU-Mitgliedsländern sowie sierung von Programmen und Instrumen­ der Partnerländer, Rahmenbedingungen in den EU-Kandidatenländern verstärkt ten bedeute. Dr. Imme Scholz erinnerte, beständen, die die Mitsprache der Bür­ auch Maßnahmen statt, die auf zivilgesell­ dass Entwicklungszusammenarbeit heute ger zuließen. Entwicklung müsse mit und schaftlicher Ebene auf die Akzeptanz de­ auch das Ziel verfolgen müsse, das Span­ durch die Menschen geschehen. mokratischer Werte und EU-Normen aus­ nungsverhältnis zwischen Wachstum und gerichtet sind: so in Rumänien, 2007 der Nachhaltigkeit, zwischen Umwelt und Ent­ Die Anmerkung ist vor dem Hintergrund EU beigetreten, in Kroatien, voraussicht­ wicklung, zu entschärfen. der Konferenz Rio +20, die demnächst lich ab Mitte 2013 EU-Mitglied, oder in die Zukunftsfähigkeit unseres Mo­ Albanien, das von einer Aufnahme in die Entwicklungspolitische Tagungen in dells von Entwicklung bewerten wird, EU noch weit entfernt scheint. In Serbien, Deutschland von unge­brochener Aktualität. „Öko­ das weiterhin auf Kandidatenstatus hofft, nomisch leistungsfähig, sozial gerecht konnte die Hanns-Seidel-Stiftung 2011 Die Hanns-Seidel-Stiftung versteht es als und ökologisch nachhaltig“ lauten die ihr zehnjähriges Projektjubiläum feiern. ihre Aufgabe, Entwicklungszusammen­ Forderungen. Die Umsetzung ist keine arbeit zu thematisieren und damit für Utopie, meinte Hauptgeschäftsführer In der Ukraine, in der Republik Moldau das Interesse einer breiteren Öffentlich­ Dr. Peter Witterauf in seinem Beitrag und in Zentralasien bezog sich die Pro­ keit zu werben. In einer Veranstaltung, auf den Eschborner Fachtagen der jektarbeit dagegen weiterhin primär auf die anlässlich des Gründungsjubiläums GIZ. Er sei überzeugt, dass nur eine die Reform der jeweiligen Polizeistruk­ des BMZ im November in Berlin „50 marktkonforme Ordnung den effizi­ turen und Verwaltungskapazitäten als Jahre Entwicklungszusammenarbeit aus enten Einsatz von Ressourcen garan­ Grundsäule demokratischer Umgestal­ christlicher Verantwortung“ würdigte, tiere und Leistungs­anreize setze. Doch tung. Dies ist insbesondere in Kirgisi­ müsse Marktwirtschaft gestaltet sein. stan von Bedeutung, wo sich konkrete Die Theoretiker der sozialen Markt­ Hoffnung auf eine rechtsstaatsorientierte wirtschaft hätten von Leitplanken ge­ parlamentarisch-repräsentative Demo­ sprochen, davon, dass die Politik dem kratie durchzusetzen scheint. Magister­ Wirtschaftsgeschehen eine Form ge­ studiengänge und Dozentenfortbildungen ben müsse. Heute müsse die Ordnungs­ innerhalb verschiedener Verwaltungs­ politik Mechanismen aufzeigen, wie akademien erhöhen Transparenz und soziale Inte­gration und die Nutzung Effizienz, sie führen in Verbindung mit den der Ressourcen er­fol­gen sollten. Dies seit Jahren durchgeführten Stipendien­ Hans Zehetmair bei der Veranstaltung „50 Jahre erfordere, sich auf ­einen globalen Ord­ programmen zu einem Netzwerk von Entwicklungszusammenarbeit aus christlicher Ver­ antwortung“ in Berlin nungsrahmen zu ­verständigen. qualifizierten Multiplikatoren. Die Eröff­

Diskussionsrunde mit Bundesminister a. D. Carl-Dieter Peter Witterauf bei den Eschborner Fach­ Kirgisische Staatspräsidentin Roza Otunbayeva mit Spranger (2.v.l.) und Christian Ruck, MdB (4.v.l.) tagen der GIZ Studenten der Akademie für Management

48 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Insti tut für Internationale Zusammenarbeit

nung einer HSS-Vertretung in Tadschiki­ stan wird zur weiteren Intensivierung von Kooperationsmaßnahmen beitragen.

Synergieeffekte interregionaler Koopera­ tion lassen sich am Beispiel der Ukra­i­ne verdeutlichen: In der Region von Lemberg im Westen der Ukraine führte die HSS im Frühjahr zusammen mit der staatlichen Peter Witterauf mit dem bulgarischen Innenmi­ Tahrir-Platz im Zentrum von Kairo nister Tsvetan Tsvetanov Gebietsverwaltung und einer ukraini­ schen NGO ein Zwei-Jahres-Programm wurde. 14 Staaten sind in dieses Strate­ zum Thema „Nachhaltige Entwick­ gievorhaben eingebunden. Bulgarien lung von Kleinstädten“ durch, das Bür­ obliegt zusammen mit Deutschland die germeistern die Möglichkeit bietet, in federführende Koordination bezüglich kontinuierlichen Arbeitstreffen und der Inneren Sicherheit und Bekämpfung Semi­naren Pläne einer nachhaltigen, der organisierten Kriminalität. Durch die infrastrukturellen Stadtentwicklung zu Donauraumstrategie erhalten, wie Bulga­ Verfassungsreferendum in Ägypten erarbeiten und umzusetzen sowie Kennt­ riens Vize-Ministerpräsident und Innen­ nisse zur Erlangung der dafür erforder­ minister Tsvetan Tsvetanov gegenüber In Tunesien kam es zu einer engen Koope­ lichen Ressourcen nach europäischen Hauptgeschäftsführer Dr. Peter ­Witterauf ration mit den Hohen Kommissionen Standards zu gewinnen. In Sewastopol auf während seines Arbeitsbesuchs in Sofia­ für politische Reformen, für die Unter­ der ukrainischen Halbinsel Krim wurde im Dezember 2011 betonte, nicht nur die suchung der Korruption und der Verun­ zudem die Zusammenarbeit mit dem von der Hanns-Seidel-Stiftung unterstütz­ treuung von Staatsgeldern sowie für die Weiterbildungsinstitut für Staats­beamte ten innerbulgarischen Reformanstrengun­ Ermittlung der Untaten und Verletzun­ in den Sektoren Stadtentwicklung und gen und die Schengen-Thematik, sondern gen während der Revolutionsphase. Die Personalmanagement fortgesetzt. auch die vielen bilateralen und trilatera­ Hanns-Seidel-Stiftung ist hier einer der len HSS-Grenzpolizeiseminare in Bul­ wenigen akzeptierten „westlichen“ Part­ In der Republik Moldau wurde im vergan­ ga­rien, Mazedonien, Serbien, Bosnien- ner. Darüber hinaus unterstützte sie in genen Jahr die Projektarbeit um eine Ko­ Herzegowina und erstmals im Jahr 2011 Tunesien und Ägypten auch NGOs, deren operation mit dem dortigen Verfassungs­ auch in Albanien und Montenegro eine Ziel es ist, den Übergang von autokratisch gericht erweitert. Der Vorsitzende Hans weitere Begründung und Berechtigung geführten Staaten zu stabilen Demokra­ Zehetmair gewann hiervon im Gespräch sowie neue Impulse. tien, bspw. durch Ausbildung von Wahl­ mit dem Präsidenten des Verfassungsge­ helfern, zu begleiten. Im Rahmen dieser richts sowie mit dem Ministerpräsidenten Die „Stunde der Stiftungen“ in Zusammenarbeit förderte die Stiftung während einer Dienstreise nach Chisinau Nordafrika breit angelegte Informationskampagnen, im April 2011 einen fundierten Einblick. um das zivilgesellschaftliche Engage­ Die Hanns-Seidel-Stiftung baut ihre Pro­ ment und das politische Bewusstsein der Neue Perspektiven und Herausforderun­ jektarbeit in Ägypten und Tunesien seit Bevölkerung zu stärken. In Ägypten wur­ gen für die Stiftungsaktivitäten bietet die Jahren beharrlich aus. Vertrauensvolle den die Nilzentren zu Orten, wo vor allem Donauraumstrategie, die Ende Juni 2011 Partnerschaften in den Bereichen zivilge­ junge Leute und Frauen lernen, wie sie vom Europäischen Rat verabschiedet sellschaftliche Entwicklung, Demokratie­ sich verantwortlich in politische Prozesse förderung und Reform des Verwaltungs­ wesens entstanden. Mit dem Arabischen Frühling fanden nun unzählige Veranstal­ tungen statt, in denen die Zeitenwende thematisiert, Erfahrungen mit anderen Transformationsprozessen, insbesondere in den osteuropäischen Staaten ausge­ tauscht, vor allem aber die Änderung der Begegnung von HSS-Vertretern mit Dumitru ­Pulbere, Präsident des moldauischen Verfas­ Verfassungen begleitet und um die Betei­ Veranstaltung zur politischen Sensibilisierung in sungsgerichts (Mitte) ligung der Bürger geworben wurde. Marsa Matrouh, Ägypten

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 49 Insti tut für Internationale Zusammenarbeit

einbringen. Darüber hinaus unterstützte und Seminare gestützt. Die Arbeit der bolivianische und chilenische Nach­ die Hanns-Seidel-Stiftung die Dezentra­ Hanns-Seidel-Stiftung findet Anerken­ wuchskräfte mitten im Wahlfieber der lisierung von Verwaltungsstrukturen, nung bei der politischen Führung des je­ Präsidentschaftswahlen die Republik die im Zuge des Überganges hin zu einer weiligen Landes. Hochrangige Entschei­ Argen­tinien. Sie hatten so die Gele­ demo­kratischen Zivilgesellschaft künftig dungsträger bestätigen dies im Rahmen genheit, hautnah die Vorbereitung und von besonderer Bedeutung sind. von Besuchen des Hauptgeschäfts­ Durchführung eines Wahlkampfes zu er­ führers Dr. Peter Witterauf in Namibia leben und die zukünftige Rolle der poli­ Auch im Königreich Marokko stehen gra­ und der stv. Vorsitzenden Prof. Ursula tischen Parteien Argentiniens kritisch zu vierende Veränderungen in den Berei­ Männle in Westafrika. verfolgen. Die Jugendlichen führten im chen gute Regierungsführung, Rechts­ Nationalen Kongress und im Justizpalast staatlichkeit und Verwaltung an. Da diese Sektoren seit 1987 zu den projektbezo­ genen Schwerpunktthemen der Hanns- Seidel-Stiftung im Maghreb gehören, leistete das Projektbüro in Rabat seinen Partnern wertvolle Unterstützung. Ein Höhepunkt der Projektarbeit, der über die Grenzen Marokkos hinausreichte und in Zusammenarbeit mit dem Afrikani­ Ursula Männle im Gespräch mit Faure Essozim­ Teilnehmer des Jugendaustauschs vor dem Kon­ na Gnassingbé, Staatspräsident von Togo gressgebäude in Buenos Aires, Argentinien schen Zentrum für administrative Aus­ bildung und Forschung (CAFRAD) veran­ intensive Diskussionen mit Abgeordneten staltet wurde, war das panafrikanische und Regierungsvertretern. Im Zentrum Forum zum Thema „Der Kampf gegen die standen die derzeitigen Studentenpro­ Korruption und die Stärkung der guten teste in Chile im Rahmen der Bildungs­ Regierungsführung zur Verminderung der reform sowie die stark umstrittene Justiz­ Armut und zur Schaffung einer nachhal­ wahl in Bolivien. tigen Entwicklung in Afrika“. Es fand vom 27. bis 29. Juni in Rabat statt. Peter Witterauf besucht das namibische Schul­ Im Februar sprach in Argentinien der dorf Otjikondo Parlamentarische Geschäftsführer der Afrika: Ein funktionsfähiger Politische Nachwuchsförderung in CSU-Landesgruppe im Deutschen Bun­ ­demokratischer Staat verbessert die Lateinamerika destag und Landesvorsitzender der Lebenssituation der Menschen Jungen Union (JU), Stefan Müller, über Lateinamerika ist ein Kontinent junger Struktur und aktuelle Herausforderun­ In vielen der Projektländer in Afrika Demokratien und ein Kontinent junger gen der JU. Die Veranstaltung wurde von fördert die Hanns-Seidel-Stiftung eine Menschen. Für die Hanns-Seidel-Stif­ dem Partner Fundación Nuevas Genera­ bürgernahe Verwaltung und Polizei als tung ist daher die Förderung politischer ciones ausgerichtet und ermöglichte Teil eines demokratischen Staatswe­ Nachwuchskräfte ein wichtiger Aspekt. einen informellen Austausch zwischen sens. Die Unterstützung von Strategien Jugendliche sollen als mündige Bürger, dem Abgeordneten aus Deutschland und zu „Community Policing“ im Rahmen engagiert und werteorientiert, zu einer ausgewählten Vertretern der jungen poli­ der tansanischen Polizeireform, Schu­ gerechteren gesellschaftlichen Entwick­ tischen Generation Argentiniens. Im lungen, um kommunale Verordnung lung beitragen. Ein regionaler Austausch Okto­ber referierte Stefan Müller in Chile (Südafrika) und die Informatisierung sensibilisiert für die politische, wirt­ der Ministerialverwaltungen (DR Kongo) schaftliche und gesellschaftliche Situa­ zu verbessern oder die Umsetzung von tion der Nachbarländer, stößt Diskus­ APRM-Aktionsplänen in Burkina Faso sionen über Ideen und Lösungswege an und Benin, die die lokale Verwaltung und fördert die regionale Integration. transparenter und dienstleistungs­ freundlicher machen, sind Beispiele. 2011 wurde Bolivien in das Austausch­ Das demokratische Potenzial in den programm für politisch engagierte

Zivil­gesellschaften wurde durch Infor­ Jugend­liche aus Chile und Argentinien Chilenischer Justizminister Teodoro Ribera mit mationsveranstaltungen, Workshops aufgenommen. Im Oktober besuchten Stefan Müller, MdB

50 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Insti tut für Internationale Zusammenarbeit

vor politischen Entscheidungsträgern Über 200 Teilnehmer waren sich einig, zum Thema „Jugendarbeit der Parteien dass die ethnische und wirtschaftliche in Deutschland“. Während des Besuchs Diversität des Subkontinents individuelle traf er sich mit dem Alt-Stipendiaten der Herangehensweisen an die Kommunal­ Stiftung, Teodoro Ribera Neumann, der förderung erfordert und tauschten sich im Juli zum Justizminister der Republik über maßgeschneiderte Angebote aus. Chile ernannt wurde. Zur Vorbereitung auf diese Konferenz hatte sich bereits am 26. Oktober eine Die Hanns-Seidel-Stiftung fördert regio­ Peter Witterauf mit HSS-Stipendiaten in Delegation aus indischen Interessenver­ ­Ecuador nal das politische und soziale Engage­ tretern in Brüssel über Entwicklungs­ ment von Jugendlichen. Studienabgän­ erfolge in Europa in einem föderalen gern und jungen Fachleuten wird ein System informiert. Dr. Pramila Sanjaya, Praktikum in abgelegenen und armen Direktorin von SIDART (Society for Inte­ Gemeinden Chiles ermöglicht. Im Juli grated Development Acti­vities, Research verrichteten im Rahmen der „Sozialen & Training), erläuterte hierbei den Bei­ Winterarbeiten“ über 200 Jugendliche, trag ihrer Organisation zur Stärkung darunter Vertreter aus 15 lateinameri­ der Frauenrechte in Indien. Indem den kanischen Ländern, soziale Arbeiten im Frauen in ländlichen Gebieten öffent­ Süden des Landes. Ziel der zehntägigen Akademische Simulation der Arbeit der liches Gehör für ihre Anliegen verschafft ­Nationalversammlung in Quito, Ecuador Freiwilligenarbeit war es, die Teilneh­ werde, werde die verfassungsrechtlich mer für die Situation unterprivilegierter der Hauptgeschäftsführer zum ersten gebotene Gleichstellung zwischen Frauen Menschen zu sensibilisieren sowie ei­ Mal den „Hanns-Seidel-Preis“ für hervor­ und Männern gestärkt und Entwicklung nen politischen Dialog über die enormen ragende volkswirtschaftliche Abschluss­ auf eine breitere wirtschaftliche und poli­ sozialen Unterschiede der Region und arbeiten. tische Grundlage gestellt. mögliche Lösungsansätze anzuregen. Das Programm soll durch die Multipli­ Frauenförderung in Indien Vertretung in Vietnam eröffnet katoren-Wirkung der Teilnehmer auch auf andere Länder Lateinamerikas über­ Im Rahmen der Fortbildung von Frauen Am 13. Mai wurde mit einem Festakt im tragen werden. zu verschiedenen Formen kommunaler Literaturtempel Hanois die Eröffnung Selbstverwaltung fand am 26. November der Vertretung der Hanns-Seidel-Stiftung Im November besuchte Hauptgeschäfts­ in Jaipur eine landesweite Konferenz zum in Vietnam gefeiert. Vize-Premier­minister führer Dr. Peter Witterauf die Projekte Thema „Local Self Governance“ statt. und Außenminister Pham Gia Khiem in Ecuador. In diesem gesellschaftlich überreichte die Akkreditierungsurkunde und politisch zerrissenen Umfeld leistet persönlich an den Stiftungsvorsitzenden die Hanns-Seidel-Stiftung durch die Ver­ Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair. gabe von Stipendien einen Beitrag zur sozialen Integration des unter Armut lei­ Beim Zusammentreffen mit Regierungs­ denden Teils der ecuadorianischen Be­ mitgliedern schilderten Vize-Arbeits­ völkerung, insbesondere der indigenen minister Doan Mau Diep und Vize-Um­ Völker. Die Stiftung organisiert zudem weltminister Tran Hong Ha den enormen für Schüler und Studenten im Alter von Wöchentliche Dorfversammlung in Rajastan, wirtschaftlichen Aufschwung Vietnams. Indien 16 bis 25 Jahren akademische Simula­ tionsveranstaltungen im ecuadoriani­ schen Parlament. Durch intensive De­ batten über aktuelle Gesetzesvorhaben gewinnen die Studenten einen tiefen Einblick in die Plenararbeit von Abge­ ordneten. An der Katholischen Universi­ tät in Quito sprach Dr. Witterauf vor Stu­ denten und Dozenten über die aktuelle Diskussionsrunde in Brüssel zu Frauenrechten Außenminister Pham Gia Khiem überreicht Hans Zehet­ Euro-Krise. In Anschluss daran verlieh in Indien mair die Akkreditierungsurkunde der Stiftung in Vietnam

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 51 Insti tut für Internationale Zusammenarbeit

Vietnamesische Delegation informiert sich über Michael Glos, Aung San Suu Kyi, Hans Zehet­ Chinesischer Vize-Bildungsminister Hao Ping soziale Sicherung in Deutschland mair mit Hans Zehetmair

Das Land stehe nun vor großen Heraus­ natio­nale Gemeinschaft darum, die Be­ in Peking in Gesprächen mit Vertre­ forderungen. Im Bereich der Sozial-, Um­ völkerung Myanmars nicht zu vergessen. tern des Bildungsministeriums und des welt- und Bildungspolitik müssen öko­ Trotz begonnener Reformen benötigt Minis­teriums für Land und ­Ressourcen, logisch und sozial nachhaltige Konzepte Myanmar weiterhin Unter­stützung. die Bereitschaft der Stiftung, die entworfen und umgesetzt werden. Zehet­mair zeigte sich beeindruckt vom partner­schaftliche Zusammenarbeit zu Einsatz Aung San Suu Kyis für ihr Land intensivieren. Die Hanns-Seidel-Stiftung unterstützt und sagte zu, für ein verstärktes Engage­ hierbei ihre Partner. So hielten sich ment Deutschlands bei dem Reformpro­ Aus den zahlreichen Aktivitäten im Bil­ vom 17. bis 21. Oktober die Leiterin des zess in Myanmar zu werben. dungswesen sind neben der Arbeit in den viet­namesischen Institute for ­Labour strukturschwachen Regionen Xinjiang, Science and Social Affairs (ILSSA), Den wirtschaftlichen und demokrati­ Tibet, Gansu und Yunnan die Aktivitäten Dr. Nguyen Thi Lan Huong, und Vertreter schen Entwicklungsprozess unterstützt in Guangdong hervorzuheben. Die Pro­ des vietnamesischen Arbeits-und Sozial­ die Hanns-Seidel-Stiftung u. a. mit der vinz steht vor einer großen Umstrukturie­ ministeriums in Deutschland auf, um Förderung unternehmerischer Tätigkei­ rung ihrer Gesellschaft und Wirtschaft. sich über Sozialpolitik und soziale Siche­ ten von Frauen in enger Kooperation Im Juni betonte der Parteisekretär der rungssysteme zu informieren. ILSSA mit dem Frauenunternehmerverband Provinz Guangdong, Wang Yang, anläss­ berät die Regierung Vietnams bei der und der Handelskammer Myanmars. lich seines Gespräches mit dem Vorsit­ Entwicklung und Umsetzung von Stra­ zenden Prof. Dr. Hans Zehetmair, es sei tegien für den Arbeitsmarkt und wurde Aktivitäten in der Volksrepublik China der Wunsch der chinesischen Seite, ihr von Premier­minister Nguyen Tan Dung Berufsbildungssystem zu reformieren. mit der Ausarbeitung der Sozialen Siche­ Bildung und ländliche Entwicklung prä­ Im Oktober besuchte eine Delegation rungsstrategie beauftragt. gen die Arbeit der Hanns-Seidel-Stif­ ­unter Leitung von Yang Shaosen, dem stv. tung in China. Beide Bereiche werden General­sekretär der Provinz­regierung Mehr Engagement in Myanmar in Absprache mit den Projektpartnern Guangdong, Bayern, um sich umfassend und unter Nutzung eines in langjähriger über die Berufsbildung zu informieren Mit dem Rücktritt der Militärjunta, der Koope­ration gewachsenen fachlichen und die weiteren Schritte der Zusammen­ Entlassung von Aung San Suu Kyi aus Netzwerkes vertieft. Der Bildungsplan arbeit zu besprechen. dem Hausarrest, dem Einsetzen eines der Volksrepublik China spiegelt in ho­ Parlaments und der Aufhebung der hem Maße die zurückliegenden Bera­ Im Januar 2011 hielt sich eine Delega­ Presse­zensur befindet sich Myanmar in tungsmaßnahmen, die in den Bereichen tion der Gesellschaft des Chinesischen der vielversprechenden Anfangsphase allgemeine, berufliche und Hochschul­ eines demokratischen Aufbruchs. Mit bildung ansetzten, wider. Gleiches gilt dem Vorsitzenden der Hanns-Seidel- für die Flurneuordnung, die mit der Ge­ Stiftung, Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehet­ staltung der Region Nan Zhang Lou ein mair, und MdB Michael Glos, Bundes­ Beispiel für ländliche Entwicklung und minister a. D., empfing Aung San Suu Dorferneuerung gibt. Die Hanns-Seidel- Kyi am 16. Mai die ersten offiziellen Stiftung sieht in der Bildung und den Gäste aus der Bundesrepublik Deutsch­ von ihr ausgehenden Anstößen zu gesell­ land seit dem Ende ihres Hausarrests. schaftlichen Reformen den ­Kernbereich

In ihrem Gespräch bat die Politikerin der Zusammenarbeit. Prof. Dr. h. c. mult. Gerda Hasselfeldt empfängt die Delegation der und Menschenrechtsaktivistin die inter­ Hans Zehetmair betonte im ­Oktober 2011 Freundschaftsgesellschaft im Bundestag.

52 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Insti tut für Internationale Zusammenarbeit

Volkes für Freundschaft mit dem Aus­ Rechtsberatung in der Mongolei land (Freundschaftsgesellschaft), unter Leitung von Frau Uyunqimg, Vizevor­ Die Hanns-Seidel-Stiftung unterstützt in sitzende des Ständigen Ausschusses der Mongolei die Entwicklung rechtsstaat­ des Nationalen Volkskongresses und licher Strukturen. Mit der Reform des damit protokollarisch zweitranghöchste Verfassungs- und Verwaltungsrechts wer­ Frau in China, zu einem Informations­ den Rechtsbereinigung und landesweite besuch in Deutschland auf. Bei einem systematische Rechtsverbreitung unter­ Treffen im Bundestag mit der stv. Vize­ stützt, der Aufbau einer effizienten Ver­ Mongolischer Parlamentspräsident Demberel mit Hans Zehetmair präsidentin Gerda Hasselfeldt MdB, waltungsgerichtsbarkeit sowie die Moder­ betonte Frau Uyunqimg, China lege nisierung der Juristenausbildung und des von Direktoren mongolischer Rechts­ großen Wert auf gute Beziehungen zu Juristenauswahlverfahrens gefördert. Die hochschulen nach Bayern. Parlaments­ Deutschland. Bei der Lösung internatio­ Hanns-Seidel-Stiftung veranstaltet regel­ präsident Demberel betonte gegenüber naler Pro­bleme spiele die Zusammen­ mäßige Fortbildungskurse, so im Juni eine Prof. Dr. h. c. mult. Zehetmair, wie wichtig arbeit Chinas mit dem Ausland in Form internationale Konferenz zur Reform des die Aktivitäten der Stiftung für die Part­ internatio­naler Kooperationen eine mongolischen Strafrechts in Ulaanbaatar nerschaft der beiden Länder und für die wesent­liche Rolle. und im November eine Informationsreise Rechtsentwicklung der Mongolei seien. IIZ im Überblick 2011

Projekte 2011 Anzahl der Projekte 2002–2011

Anzahl, einschl. Regional­ 100 projekte und Projektmaß­ 95 nahmen* 95 94 93 91 91 90 90 90 Zahl der Projektländer 64 88

80 82 Seminare weltweit

Anzahl der Seminare 4.227 70

68 Anzahl der Teilnehmer 221.988 60 * Inklusive Auswärtiges Amt, Europäische 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 ­Union, Freistaat Bayern und sonstige Geber

Finanzielle Entwicklung der Projekte 2002–2011 (in Mio. Euro)

27,5

25,0

22,5

20,0

17,5 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 53 Preisverleihungen

Preisverleihungen

Franz Josef Strauß-Preis für Michail Galder­schummer Schlapperflicker; erwiesen. Wir ­danken den treuen Musik­ Gorbatschow Grettschter Dreigesang; Hans Schöffel, fans und freuen uns, dass unser Preis Weidenberg; Gudrun Lachmann, Roth; zahlreichen Musikern geholfen hat, sich Friedensnobelpreisträger Michail Gorba­ Bernhard Bromma, Heustreu in der Liedermacher-Szene einen Namen tschow erhielt am 12. Dezember in Mün­ zu machen“, bilanziert der Stiftungsvor­ chen von der Hanns-Seidel-Stiftung den sitzende, Staatsminister a. D. Hans Zehet­ nach Franz Josef Strauß benannten Preis. mair, zum Jubiläum. Seit 1987 hatten sich Er wird verliehen in Erinnerung an das insgesamt mehr als 4.000 Künstler be­ ­Lebenswerk des CSU-Politikers und Staats­ worben, allein 220 davon im Jubiläums­ mannes. Gorbatschow wurde der Preis mit jahr. Das Liedermacherfestival fand vom der Begründung verliehen, er habe sich um 8. bis 11. Juli in Kloster Banz statt. die Deutsche Wieder­vereinigung und den Die Galderschummer-Schlapperflicker mit Peter Frieden in Deutschland, Europa und in der Witterauf (r.) im Kaisersaal von Kloster Banz Förderpreis für Politische Publizistik Welt Verdienste erworben. Ein ausführli­ cher Bericht zur Verleihung steht auf S. 38. Altbayern und Schwaben: Blaskapelle Junge Publizisten waren von der Hanns- Obermüller; Unterreitfelder ­Dreigesang; Seidel-Stiftung aufgerufen, ihre Beiträge Schülerzeitungpreis „DIE RAUTE“ Ammertaler Tanzlmusi; Soizweger zum Thema „Hintergründe der Jugend­ ­Zwoa­gsang; Die 7gscheiten; Gempfinger gewalt in Deutschland“ einzureichen. Der Schülerzeitungspreis „DIE RAUTE“ Viergesang; Sepp Eibl, Wildbad Kreuth; Der ausgelobte Förderpreis für Politische wurde zum zweiten Mal verliehen. Über Roland Pongratz, Regen Publizistik ist mit insgesamt 5.000 Euro 200 Einsendungen von Schülerzeitungen erreichten die Jury. Einen ausführlicher Bericht hierzu s. S. 31.

Volksmusikpreis der Hanns-Seidel- Stiftung

Seit 1984 verleiht die Hanns-Seidel-Stif­ Der Soizweger Zwoagsang mit Hans Zehetmair Katja Reetz gewann den 1. Preis. und Horst Wipplinger, 1. Bürgermeister von tung Volksmusikpreise an Gruppen und Salzweg (r.), im Festsaal von Wildbad Kreuth dotiert. Die ersten Plätze belegen Stu­ Sänger sowie an Persönlichkeiten, die denten der Studiengänge Germanistik, sich um die Förderung der Volksmusik Jubiläum: 25 Jahre Liedermacher-­ Psychologie und Volkswirtschaft, die in verdient gemacht haben. Die Preis­träger Wettbewerb der Hanns-Seidel-Stiftung ihren Aufsätzen Lösungsansätze für das aus Altbayern und Schwaben wurden in Kloster Banz Phänomen Jugendgewalt in Deutschland am 22. Mai im Bildungszentrum Wild­ aufzeigen. bad Kreuth, die Preisträger aus Franken Der Förderpreis für junge Liedermacher am 18. September im Bildungszentrum wird seit 25 Jahren von der Hanns-Seidel- 1. Preis Katja Reetz, Neuenkirchen: Jugend­gewalt in Öffentlichkeit und For­ Kloster Banz ausgezeichnet. Stiftung verliehen. Den mit insgesamt schung – Wo Maßnahmen gegen Jugend­ 6.000 Euro dotierten Preis teilten sich in gewalt ansetzen müssen. Die Hanns-Seidel-Stiftung möchte mit den diesem Jahr Max von Milland (Brixen/Süd­ 2. Preis Jana Caroline Gäde, Limburg: Ehrungen ein Zeichen für das ehrenamt­ tirol), dieSTEINBACH (Waidhofen/Öster­ Hinter­gründe der Jugendgewalt in Deutsch­ land – Zwischen Emotionen und Fakten liche Engagement setzen. Die Auswahl der reich), Timon Hoffmann R( einbek/Schles­ Preisträger wird vom Bayerischen Landes­ wig-Holstein) und vocaldente (Hannover). 2. Preis Dominik Steinbeißer, München: Hintergründe der Jugendgewalt in Deutsch­ verein für Heimatpflege e.V. organisiert. land – Ein Anfang der Geduld „Die Verknüpfung eines Förder­preises Franken: Flotte Saiten mit Ponader Boum; der Hanns-Seidel-Stiftung mit dem Musik­ Die Urkunden überreichte der Vorsit­ Effeltricher Trachtensänger, Pfofelder festival ‚Songs an einem Sommerabend‘ zende der Hanns-Seidel-Stiftung, Hans Blechla, Niederndorfer Saiten­musik; hat sich während 25 Jahren als tragend Zehetmair, am 19. Juli in München.

54 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Bildungszentren und Konferenz­zentrum

Die Hanns-Seidel-Stiftung betreibt in Kloster Banz und in nicht sein kann – im Gebirgstal, am Hochufer, im Stadt­ Wildbad Kreuth zwei Bildungszentren mit Übernachtungs­ zentrum – so klar definiert ist deren Zweck: Begegnungs- bereich, am Stiftungssitz in München ein Konferenz­zentrum. stätte für den gesellschaftspolitischen Dialog. Alle Zentren Während die Lage dieser Bildungsstätten differenzierter können auch von Veranstaltern angemietet werden.

Jubiläum: 10 Jahre Konferenzzentrum München

Das Konferenzzentrum München kann auf bereits über zehn Jahre Bestehen zurückblicken. Der im Jahr 2001 ein­ geweihte Neubau mitten in der bayeri­ schen Landeshauptstadt am Stiftungs­ sitz feierte am 23. Februar Jubiläum. 1.000 Quadratmeter Nutzfläche stehen im gesamten Haus in mehreren Räu­ men und Sälen zur Verfügung. Diese wurden im letzten Jahrzehnt von knapp 10 Jahre Konferenzzentrum München Hans Zehetmair, Antje Scheerke, Peter Witterauf 250.000 Teilnehmern bei unzähligen Veranstaltungen genutzt. Eine Erfolgs­ bilanz für den politisch geprägten Ver­ anstaltungsort, die sich sehen lassen kann. Das Haus hat sich von Anfang an zum Haus der Begegnung, der Kommu­ nikation, des intellektuellen Austauschs und des grenzüberschreitenden Dialogs entwickelt.

Bildungszentren

Die ehemalige Benediktinerabtei Kloster Banz ist seit 1983 Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung. Die beiden Bildungszentren ­Kloster Banz und Wildbad Kreuth dienen vor allem dem Seminarbetrieb. Diese kulturhistorischen Stätten eines ehemaligen Klosters bzw. Wildbades werden immer wieder auch gerne von Einheimischen und ­Touristen besucht. Angebotene Hausführungen hat­ ten in Kreuth 1.100 Besucher, in Kloster Banz 6.100 Besucher. In Kloster Banz kann zusätzlich das 2011 wiedereröffnete Museum besichtigt werden, das neben einer Petrefaktensammlung auch eine Orien­talistische Sammlung beherbergt. Winteridylle – das Bildungszentrum Wildbad Kreuth

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 55 Bildungszentren und Konferenzzentrum

Aber auch durch hochkarätige externe Tagungen und Veranstaltungen wie das Übersicht zu Teilnehmer- und Veranstaltungszahlen in 2011 Oleg-Kagan-Musikfest in Wildbad Kreuth Veranstaltungen Teilnehmer oder die „Songs an einem Sommerabend“ in Kloster Banz erlangten die Bildungs­ Kloster Banz 729 31.617 zentren überregionale Bedeutung. Seit Jahresende können Seminarteilnehmer Wildbad Kreuth 493 18.860 und Veranstalter im Internet 360-Grad- Konferenzzentrum München 440 26.977 Panoramen der Bildungszentren ansehen und sich so schon vorab einen „Rundum“- Gesamt 1.662 77.454 Eindruck unserer Häuser verschaffen.

Sitzung der CSU-Landtagsfraktion in Wildbad Kreuth: Staatsminister a. D. Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer Hans Zehetmair begrüßte den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier. bei der Ankunft zur Winterklausur in Wildbad Kreuth.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband führte seine Klausur­ Rechtzeitig zur Tourismussaison 2011 konnte das modernisierte Museum tagung am 15./16. September in Kloster Banz durch. Kloster Banz am 31. März wiedereröffnet werden.

Weitere Informationen für Seminarteilnehmer, Veranstalter und ­Kunden etc. im Internet: www.klosterbanz.de www.wildbadkreuth.de www.konfmuc.de

56 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Zentrale Aufgaben

Die Abteilung „Zentrale Aufgaben“ versteht sich als Dienstleis- ­Referaten für die Bereiche Kommunikation, Personal und EDV tungszentrum für die Fachabteilungen und weltweiten Büros sowie für Finanzen, Dienstleistungen und Konferenzzentrum. der Hanns-Seidel-Stiftung. Sie ist in zwei Gruppen aufgeteilt mit Konkrete Maßnahmen 2011 in den einzelnen Bereichen waren:

Presse und Öffentlichkeitsarbeit, — laufende Betreuung und Beratung ­aller Elektronische Datenverarbeitung Publikationen, Internet Inlandsbeschäftigten sowie der ins Ausland entsandten Mitarbeiter und — Umsetzung des neuen CD in Word-Vor­ — Einführung eines neuen Corporate deren Angehörigen lagen (z. B. Anschreiben, Programm­ ­Designs für die Hanns-Seidel-Stiftung — F örderung der Vereinbarkeit von Fami­ hefte) für alle Abteilungen und Nieder­ — Kommunikation durch Versand von lie und Beruf sowie Mitarbeiter­bindung lassungen Terminübersichten, Presseeinladun­ durch flexible Zeitmodelle, Teilzeit­ — Fortführung der Virtualisierung der gen und Pressemitteilungen angebote während der Elternzeit Server und Abschluss der Umstellung — Veröffentlichung von Broschüren und — Personalentwicklung, Förderung der von Novell Netware auf Novell OES2 Flyern zur Arbeit der Hanns-Seidel- Führungskräfte- und Mitarbeiter­weiter­ — Austausch der Hardware in den Stiftung bildung sowie der internen Entwick­ Seminar­räumen und Umstellung auf — Individuelle Beantwortung von lungsmöglichkeiten, Inlands-/Auslands­ Windows 7 Presse­anfragen oder von Anfragen im rotation — Beginn der Einführung von Windows 7 Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit — Nachwuchsakquise, Ausbildungs­leitung in der Verwaltung — Redaktionelle Bearbeitung von Jahres­ für kaufmännische Berufe in der Zen­ — Aufbau getrennter Internetanbindun­ bericht, Stiftungspost, Newsletter, trale und Personalbetreuung der Ausbil­ gen für die Seminarbereiche in Wild­ Broschüren etc. sowie des Internet­ dungsabteilungen der Bildungszentren, bad Kreuth und Kloster Banz auftritts www.hss.de Koordination von Praktikanten- und — Einführung einer neuen Adress­ — Pressebetreuung bei Veranstaltungen Werkstudenteneinsätzen verwaltung und eines Dokumenten-­ mit Fotodokumentation — Steuerung von organisatorischen Management-Systems in der Geschäfts­ — Beratung der Fachreferate in Fragen Abläu­fen für den inneren Dienst­betrieb, führung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Unterstützung der Fachabteilungen bei — Erstellung und Einführung eines Verleih­ — Organisation und Durchführung von deren Weiterentwicklung systems für Bücher und Zeitschriften Infoständen bei Ausstellungen, Tagun­ — Mitgestaltung einer mitarbeiter- und in der Bibliothek gen etc. werteorientierten Unternehmens­kultur, — Planung und Abwicklung von Marketing­ Weiterentwicklung der Leistungs­ aktivitäten beurteilung — Pflege und Weiterentwicklung des zen­ — Personalcontrolling, kosten- und tralen Internetauftritts www.hss.de leistungsorientierte Steuerung der und Installierung von Websites der Personal­kapazitäten Projektbüros — Ansprechpartner in allen Fragen des Tarif­rechts sowie in allen steuer- und Personal & Recht, Organisations­ sozialversicherungsrechtlichen Fragen entwicklung für alle Mitarbeiter im Inland bzw. in Verbindung mit einer Auslandsentsen­ — Personalmanagement, Personal­planung dung und -gewinnung für alle ­Inlands- und — Gewährleistung von Unfallschutz und Auslandsstandorte Arbeitssicherheit, Gesundheitsvorsorge

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 57 Zentr ale Aufgaben

Beschaffung, Bau, Liegenschaften, – Bürokaufmann/-frau – www.youtube.com/ Innere Dienste – Informatikkaufmann/-frau HannsSeidelStiftung – Veranstaltungskaufmann/-frau – www.twitter.com/HSSde — Beschaffung und Auftragsvergabe für – Kaufmann/ -frau für Bürokommunikation – www.facebook.com/ alle Bereiche der Stiftung – Fachangestellte für Medien- und Hanns-Seidel-Stiftung — Digitaldruck und Klebebindung ­Informationsdienste Bereich Archiv – blog.hss.de ­inline, Versand von ­Publikationen, – Hotelfachmann/-frau – www.klosterbanz.de Programmen und Einladungen durch – Koch/Köchin. – www.wildbadkreuth.de die Hausdruckerei sowie durch ­Beauftragung externer Druckereien Mit diesem Angebot leisten wir ­einen Neues Corporate Design und Verlage positiven Beitrag zur beruflichen Quali­ — Baufachliche Begleitung der Bildungs­ fizierung der jungen Generation. Im Jahr Die Hanns-Seidel-Stiftung hat zum Jah­ zentren Wildbad Kreuth und Kloster 2011 konnten insgesamt dreizehn Aus­ resbeginn mit dem neu eingeführten Banz, des Konferenzzentrums München zubildende erfolgreich ihre Prüfungen­ Corporate Design ein neues Gesicht be­ und der Zentrale, Bauinvestitionen und vor den Industrie- und Handels­kammern kommen. Das neue Erscheinungsbild Unterhaltsmaßnahmen in allen Liegen­ ablegen. In Kloster Banz waren dies vier setzt sich zusammen aus bislang bereits schaften der Stiftung Hotelfachleute und zwei ­Köchin­nen, in verwendeten Elementen, die vereinheit­ — Planung und Einsatz neuer Kommuni­ Wildbad Kreuth zwei Hotelfachleute und licht und weiterentwickelt wurden. Die kationsmittel ein Koch, in der Zentrale in ­München ha­ daraus abgeleiteten Gestaltungsricht­ — Organisation der Fahrdienste für Dele­ ben drei Kauffrauen für Bürokommunika­ linien sollen mit ihrer Varianz, mit Farb­ gationen tion und ein Informatikkaufmann ihre kombinationen und mit Formaten ein Ausbil­dung erfolgreich beendet. Neu in grundlegendes Raster bilden. Dadurch Haushalt, Finanzen und Controlling ein Ausbildungsverhältnis aufnehmen ­erhält die Hanns-Seidel-Stiftung optische konnten wir zwölf Auszubildende: fünf Alleinstellungsmerkmale, die einen ein­ — Haushaltsplanung, Mittelbeantragung, Hotelfachleute und drei ­Köche in ­Kloster heitlichen Auftritt und somit eine hohe Budgetierung, Mittelverwendung, Ver­ Banz und Wildbad Kreuth, eine Bürokauf­ Wie­der­erkenn­bar­keit gewährleisten. Die wendungsnachweise frau, eine Kauffrau für Bürokommuni­ Farben Weiß und Blau werden bewusst — Finanzmanagement und Controlling ka­tion, einen Informatikkaufmann und deutlich eingesetzt und zeugen gemäß — Buchhalterische und steuerliche Ab­ einen Veranstaltungskaufmann in der den Landesfarben von unserer Herkunft. wicklung aller Aktivitäten der Hanns- Zentrale in München. In 2011 betreute Die verwendete Schraffur ist stilistisch Seidel-Stiftung die Hanns-Seidel-Stiftung insgesamt 44 von der Raute abgeleitet und bewirkt zu­ — Reisekostenabrechnungen der externen Auszubildende in drei Jahrgangsstufen. sammen mit der Primärfarbe Petrol eine Projektberater, Referenten und Mit­ wertige Darstellung. Eingesetzte Schrift­ arbeiter www.hss.de – Hanns-Seidel-Stiftung type ist UNIT rounded. — Mittelbewirtschaftung und Stipendien­ im Internet berechnung für In- und Auslandsstipen­ Anzahl Mitarbeiter diaten Neben dem klassischen Webauftritt ist Mitarbeiter Zentrale München — Veranstaltungsabrechnungen (Semi­ die Hanns-Seidel-Stiftung mit ihren An­ 160 und Berlin nare, Tagungen, Verbindungsstellen) geboten auch im Web 2.0 präsent. Wir — Versicherungen, Kassenwesen laden ein, mit unseren Experten auch Mitarbeiter Bildungszentren 79 — Verwaltung von Sondervermögen online über gesellschaftspolitische The­ Kreuth und Banz men in unseren Blogs zu diskutieren. In Mitarbeiter Inland 239 Hanns-Seidel-Stiftung als Ausbildungs- unserem YouTube-Channel können histo­ betrieb rische Wahlwerbespots oder Videos zu Mitarbeiter Ausland 34 unserer Arbeit im In- und Ausland ange­ (nur entsandte Kräfte) Jungen Menschen bieten wir die Möglich­ sehen werden. Auch auf Twitter oder auf Mitarbeiter gesamt 273 keit einer fundierten Berufsausbildung Facebook wird von uns über Neuigkeiten in unterschiedlichen Berufsbildern so­ aus der Hanns-Seidel-Stiftung berichtet. Die Stiftung beschäftigt 27 ­Auszubildende, wohl in der Zentrale als auch in unseren Neu ist auch die Darstellung unser Bil­ was einer Quote von 11,3 % entspricht. 52 Mit­ arbeiter/innen arbeiten in Teilzeit. Die Frauen­ Bildungs­zenten – wobei nicht alle Berufe dungszentren mit 360-Grad-Panorama­ quote aller Beschäftigten liegt bei 65 %. an allen Orten ­erlernt werden können: aufnahmen. ­Stichtag: 31.12.2011

58 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Anhang

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 59 Anhang

Vermögensrechnung zum 31. 12. 2010

Aktiva Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 196.894,42 228.131,37

II.  Sachanlagen

1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf ­fremden Grundstücken 27.140.279,45 26.917.803,82

2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.727.770,21 1.425.922,66

3. Anlagen im Bau 235.736,71 402.594,53

29.103.786,37 28.746.321,01

III.  Finanzanlagen 4.698.915,05 4.214.588,44

33.999.595,84 33.189.040,82

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte 80.115,89 60.704,85

II.  Forderungen

1. Öffentliche Zuwendungen 215.544,17 401.603,34

2. Vorauszahlungen 1.194.814,53 1.102.794,82

3. Lieferungen und Leistungen 63.378,33 34.806,04

4. Sonstige 336.018,67 286.232,57

1.809.755,70 1.825.436,77

III.  Flüssige Mittel 8.231.087,56 6.684.572,52

10.120.959,15 8.570.714,14

Gesamt 44.120.554,99 41.759.754,96

Treuhandvermögen 12.729.213,72 13.447.683,72

Gemäß der Empfehlung der vom Bundespräsidenten berufenen Kommission unabhängiger Sachverständiger vom 17. ­Februar 1993 wird der Jahresabschuss 2010 nebst ergänzenden Angaben im Bundesanzeiger veröffentlicht.

60 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Anhang

Passiva Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

A. Vereinskapital 3.825.021,69 3.737.991,56

B. Rücklage für nutzungsgebundene Mittel 1.844.671,81 1.910.436,59

C. Sonderposten aus Zuwendungen für Anlagevermögen 27.330.676,05 26.938.682,86

D. Rückstellungen – Sonstige 57.582,90 165.405,87

E. Verbindlichkeiten

1. Kreditinstitute 1.537.971,07 1.872.698,23

2. Lieferungen und Leistungen 954.331,82 618.171,26

3. Öffentliche Zuschussgeber 6.906.998,67 4.949.485,59

4. Sonstige 243.168,97 168.970,28

9.642.470,53 7.609.325,36

F. Zweckvermögen Volksmusikpreis 1.420.132,01 1.397.912,72

Gesamt 44.120.554,99 41.759.754,96

Treuhandverbindlichkeiten 12.729.213,72 13.447.683,72

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 61 Anhang

Ertrags- und Aufwandsrechnung für den Zeitraum vom 01. 01. – 31. 12. 2010

I. Erträge Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

1. Zuwendungen und Zuschüsse

Zuwendungen des Bundes 42.272.734,64 39.037.926,28

Zuwendungen des Freistaats Bayern 1.417.083,61 1.520.838,20

Sonstige Zuwendungsgeber 956.484,63 1.351.069,51

44.646.302,88 41.909.833,99

2. Spenden 7.610,00 16.580,00

3. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens aus ­Zuwendungen 1.515.007,65 für Anlagevermögen 1.419.463,24

4. Teilnehmergebühren 1.029.344,50 1.078.294,50

5. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb in den ­Bildungszentren 2.349.444,14 2.054.822,22

6. Sonstige Einnahmen 1.730.009,07 2.042.596,52

7. Entnahme aus Rücklagen 65.764,78 65.853,57

Gesamt 51.343.483,02 48.587.444,04

II. Aufwendungen Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

1. Projektausgaben

förderung von Stipendiaten 5.517.240,44 6.095.882,22

Tagungen und Seminare 3.020.052,44 2.929.379,94

Öffentlichkeitsarbeit/Publikationen 415.780,07 486.452,82

Auslandsverbindungsstellen 764.906,73 771.772,79

Internationale Zusammenarbeit (Entwicklungshilfe) 20.946.878,67 18.858.007,06

30.664.858,35 29.141.494,83

2. Personalausgaben (Inland) 12.611.660,81 12.289.423,99

3. Abschreibungen 1.606.043,42 1.504.678,79

4. Zuführung zum Sonderposten aus Zuwendungen für Anlagevermögen 1.907.000,84 940.237,46

5. Sächliche Verwaltungsausgaben

Geschäftsbedarf 1.392.244,22 1.278.420,88

Bewirtschaftung und Unterhaltung von Grundstücken und Gebäuden 1.892.481,44 2.122.812,90

Sonstige sächliche Verwaltungsausgaben 1.043.996,62 (einschließlich Betriebs­kosten für Bildungszentren) 962.707,46

4.328.722,28 4.363.941,24

6. Übrige Ausgaben 138.167,19 131.492,33

7. Zuführung zur Rücklage für nutzungsgebundene ­Mittel 0,00 88,74

8. Zuführung zum Vereinskapital 87.030,13 216.086,66

Gesamt 51.343.483,02 48.587.444,04

62 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Anhang

Gesamtübersicht der im Haushalt 2012 zu ­erwartenden Einnahmen und ­voraus­sicht­lichen Ausgaben

I. Einnahmen 2012 (Plan) [€] 2011 (Soll) [€]

1. Zuwendungen und Zuschüsse

Zuwendungen des Bundes 46.308.000 43.942.000

Zuwendungen des Freistaats Bayern 1.425.000 1.524.000

Sonstige Zuwendungsgeber 2.467.000 2.211.000

2. Spenden 10.000 8.000

3. Teilnehmergebühren 990.000 990.000

4. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb in den ­Bildungszentren 1) 1.935.000 2.450.000

5. Sonstige Einnahmen 820.000 899.000

Gesamt 53.955.000 52.024.000

1) ohne Verrechnung für Unterkunft und Verpflegung in den Bildungszentren (2012 T € 2.970 / 2011 T € 3.135)

II. Ausgaben 2012 (Plan) [€] 2011 (Soll) [€]

1. Projektausgaben

förderung von Stipendiaten 7.449.000 7.050.000

Tagungen und Seminare 1) 3.097.000 2.960.000

Öffentlichkeitsarbeit/Publikationen 467.000 476.000

Auslandsverbindungsstellen 820.000 811.000

Internationale Zusammenarbeit (Entwicklungshilfe) 23.512.000 21.205.000

2. Personalausgaben (Inland) 13.140.000 12.650.000

3. Sächliche Verwaltungsausgaben

Geschäftsbedarf 1.517.000 1.531.000

Bewirtschaftung und Unterhaltung von Grundstücken und Gebäuden 2.375.000 3.567.000

Sonstige sächliche Verwaltungsausgaben 1.055.000 1.065.000 (einschließlich Betriebs­kosten für Bildungs­zentren)

4. Übrige Ausgaben 210.000 241.000

5. Ausgaben für Investitionen 313.000 468.000

Gesamt 53.955.000 52.024.000

1) ohne Verrechnung für Unterkunft und Verpflegung in den Bildungszentren (2012 T € 2.970 / 2011 T € 3.135)

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 63 Anhang

Bescheinigung der ­Abschlussprüfer bei der unmittelbaren Verausgabung internen Kontrollsystems sowie Nach­ angeschaffter beweglicher Vermögens­ weise für die Angaben in Buchführung Wir haben die Jahresrechnung – beste­ gegenstände und bei Periodenabgrenzun­ und Jahresrechnung überwiegend auf hend aus Vermögensrechnung und Er­ gen mit Abrechnungsreichweite nur für der Basis von Stichproben beurteilt. Die trags-/Aufwandsrechnung – unter Zu­ das Berichtsjahr im Ausland sowie durch Prüfung umfasst die Beurteilung der an­ grundelegung der Buchführung der Verzicht auf den Ansatz von Rückstellun­ gewandten Bilanzierungsgrundsätze und Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München, gen im Personalbereich. Unsere Aufgabe der wesentlichen Einschätzungen des für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis ist es, auf der Grundlage der von uns Vorstands. Wir sind der Auffassung, dass 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchfüh­ durchgeführten Prüfung eine Beurteilung unsere Prüfung eine hinreichend sichere rung und die Aufstellung der Jahresrech­ über die Jahresrechnung unter Zugrunde­ Grundlage für unsere Beurteilung bildet. nung nach den gesetzlichen Vorschriften legung der Buchführung abzugeben. und ihre Auslegung durch die IDW Stel­ Nach unserer Beurteilung aufgrund der lungnahme zur Rechnungslegung: Rech­ Wir haben unsere Prüfung unter Beach­ bei der Prüfung gewonnenen Erkennt­ nungslegung von Vereinen (IDW RS HFA tung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung nisse entspricht die Jahresrechnung der 14) liegen in der Verantwortung des Vor­ von Vereinen (IDW PS 750) vorgenom­ Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München, mit stands des Vereins. Der Vorstand stellt men. Danach ist die Prüfung so zu planen den angeführten Abweichungen den ge­ die Jahresrechnung auf Basis der dop­ und durchzuführen, dass Unrichtig­keiten setzlichen Vorschriften und deren Aus­ pelten Buchführung nach weit­gehend und Verstöße, die sich auf die Darstel­ legung durch die IDW Stellungnahme zur kaufmännischen Grundsätzen auf. Die lung der Jahresrechnung wesentlich aus­ Rechnungslegung: Rechnungslegung von Buchführung lehnt sich an Vorschriften wirken, mit hinreichender Sicherheit Vereinen (IDW RS HFA 14). Wir verwei­ und daraus abgeleitete Regelungen der erkannt werden. Bei der Festlegung der sen außerdem auf unseren schriftlichen Bundeshaushaltsordnung an und enthält Prüfungshandlungen werden die Kennt­ Bericht vom 30. Juni 2011. kameralistische Elemente. Abweichun­ nisse über die Geschäftstätigkeit und gen zu allgemeinen handelsrechtli­ über das wirtschaftliche und rechtliche München, den 30. Juni 2011 chen Vorschriften und Empfehlungen Umfeld des Vereins sowie die Erwartun­ SüdTreu Süddeutsche Treuhand AG der IDW Stellungnahme zur Rechnungs­ gen über mögliche Fehler berücksichtigt. Wirtschaftsprüfungsgesellschaft legung: Rechnungslegung von Vereinen Im Rahmen der Prüfung werden die Wirk­ Dorn (Wirtschaftsprüfer) (IDW RS HFA 14) erfolgen insbesondere samkeit des rechnungslegungsbezogenen Walter (Wirtschaftsprüfer)

Im Sinne der Empfehlungen der vom Bundespräsidenten Der Vorstand der Stiftung zählt 14 Mitglieder. Davon sind berufen­den Kommission unabhängiger Sachverständiger — 7 ohne o. g. Führungsfunktionen, vom 17. Februar 1993 veröffentlichen wir in Ergänzung des — 2 Mitglieder im Deutschen Bundestag (2 zugleich Mitglied im Partei­ vorstehenden Jahresabschlusses noch folgende Daten für vorstand), das Geschäfts­jahr 2010: — 3 Mitglieder im Bayerischen Landtag (1 zugleich Mitglied der Landes­ regierung und Mitglied im Parteivorstand), Zahl der Personalstellen im Vergleich zum Vorjahr — 1 Mitglied der Landesregierung, zugleich Mitglied im Parteivorstand, und Stand Stand — 1 Mitglied im Parteivorstand. 31.12.2009 31.12.2010

Mitarbeiter der Zentrale München­ 161 163 Die Mitgliederversammlung der Stiftung zählt 40 Mitglieder. Davon sind Mitarbeiter in den Bildungszentren und Außenbüros in Deutschland 86 84 — 28 ohne o. g. Führungsfunktionen — 3 Mitglieder im Deutschen Bundestag (1 zugleich Mitglied der Bundes­ Auslands­mitarbeiter 30 31 regierung und 3 im Parteivorstand) — 5 Mitglieder im Bayerischen Landtag (1 zugleich Mitglied der Landes­ insgesamt 277 278 regierung und 3 zugleich Mitglied im Partei­vorstand) — 1 Mitglied der Landesregierung, zugleich Mitglied im Parteivorstand, und Zahl und Art der Führungspositionen, die mit Mitgliedern — 3 Mitglieder im Parteivorstand. des Deutschen Bundestages, der Landtage und der Bun­ Weder Hauptgeschäftsführer noch Abteilungsleiter der Stiftung haben o. g. Führungs­ des- oder Landesregierungen oder des Parteivorstands positionen inne. Vorsitzender und Schatzmeister der Partei üben entsprechend der besetzt waren (Stand per 31.12.2010): Vorgabe des Parteiengesetzes keine vergleich­bare Funktion in der Stiftung aus.

64 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Anhang

Vorstand und Mitglieder

Vorstand Hasselfeldt Gerda, MdB Bundesministerin a. D., Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im ­Deutschen Vorsitzender Bundestag Zehetmair Prof. Dr. h. c. mult. Hans Staatsminister a. D., Senator E. h. Herrmann Joachim, MdL Bayerischer Staatsminister des Stellvertretende­ Vorsitzende Innern Glück Alois Präsident des ZdK, Hohlmeier Monika, MdEP Staatsministerin a. D. Landtags­präsident a. D. Holzheid Hildegund Präsidentin des Bayerischen Männle Prof. Ursula, MdL Staatsministerin a. D. Verfassungsgerichts­hofes a. D. Schatzmeister Huber Erwin, MdL Staatsminister a. D. Piller Dr. Wolfgang Kreile Prof. Dr. Reinhold Rechtsanwalt Schriftführer Lengl Dr. h. c. Siegfried Staatssekretär a. D. Glos Michael, MdB Bundesminister a. D. Männle Prof. Ursula, MdL Staatsministerin a. D. Meitinger Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Otto Altpräsident der TU München Weitere Vorstands­mitglieder Niebler Dr. Angelika, MdEP Parlamentarische Geschäfts­führerin der CSU-Gruppe im ­Europäischen Ferber Markus, MdEP Vorsitzender der CSU-­Gruppe im Parlament ­Euro­päischen Parlament­ Piller Dr. Wolfgang Hasselfeldt Gerda, MdB Bundesministerin a. D., Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im ­Deutschen Ramsauer Dr. Peter, MdB Bundesminister für Verkehr, Bau und Bundestag Stadtentwicklung Herrmann Joachim, MdL Bayerischer Staatsminister des Riedl Dr. Erich Parlamentarischer Staatssekretär­ a. D. Innern Sackmann Markus, MdL Bayerischer Staats­sekretär für Arbeit Huber Erwin, MdL Staatsminister a. D. und ­Sozial­ordnung, ­Familie und Frauen Scharnagl Wilfried Publizist Scharnagl Wilfried Publizist Seehofer Horst Bayerischer Ministerpräsident, Schmidhuber Peter M. Staatsminister a. D. ­Vorsitzender der CSU Seehofer Horst Bayerischer Ministerpräsident, Stoiber Dr. Dr. h. c. Edmund Bayerischer Ministerpräsident a. D., ­Vorsitzender der CSU Ehrenvorsitzender der CSU Seidel Prof. Dr. Christian ehem. Vorstandsmitglied der Waigel Dr. Theo ­Bundesminister a. D., ­Rechts­anwalt, ­Dresdner Bank AG Ehrenvorsitzen­der der CSU Sonnleitner Gerd Präsident des Deutschen und Wiesheu Dr. Otto Staatsminister a. D. ­Bayerischen Bauern­verbandes Spranger Carl-Dieter Bundesminister a. D. Mitglieder Stamm Barbara, MdL Präsidentin des Bayerischen ­Landtags Althammer Dr. Walter Ehrenpräsident der Südosteuropa­ - Gesellschaft e.V. Steinmann Prof. Dr. rer. nat. Wulf Altpräsident der LMU München Bayer Dr. h. c. Alfred Staatssekretär a. D. Stoiber Dr. Dr. h. c. Edmund Bayerischer Ministerpräsident a. D., Ehrenvorsitzender der CSU Beckstein Dr. Günther, MdL Bayerischer Ministerpräsident a. D. Tandler Gerold Staatsminister a. D. Beer Prof. Dr. Dr. Peter Generalvikar der Erzdiözese München und Freising Waigel Dr. Theo Bundesminister a. D., ­Rechtsanwalt, Ehrenvorsitzender der CSU Böhm Johann Landtags­präsident a. D. Warnke Dr. Jürgen Bundesminister a. D. Böswald Dr. Alfred Altoberbürgermeister von ­Donau­wörth Wiesheu Dr. Otto Staatsminister a. D., Präsident des Wirtschaftsbeirats der Union Ferber Markus, MdEP Vorsitzender der CSU-­Gruppe im ­Euro­päischen Parlament­ Zehetmair Prof. Dr. h. c. mult. Hans Staatsminister a. D., Senator E. h. Friedrich Dr. Ingo Vizepräsident Europäisches Parla­ Zimmermann Dr. Friedrich Bundesminister a. D., ­Rechtsanwalt ment ret., Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats Hauptgeschäftsführer der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. ist Glos Michael, MdB Bundesminister a. D. Dr. ­Peter ­Witterauf Glück Alois Präsident des ZdK, Landtags­präsident a. D. Stand: 31. Dezember 2011

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 65 Anhang

Satzung und Gemeinsame Erklärung

Die Hanns-Seidel-Stiftung … b) die Förderung der Erziehung, Volks- besondere durch Einladung auslän­ und Berufsbildung einschließlich der discher Gruppen und Unterstützung ist ein eingetragener Verein (e.V.), der Studentenhilfe, insbesondere durch von Auslandsreisen, ausschließlich und unmittelbar gemein­ Erschließung des Zugangs zu einer wis­ nützige Zwecke verfolgt. senschaftlichen Ausbildung für begabte e) die Förderung kultureller Zwecke, und charakterlich geeignete Menschen, ­insbesondere die Förderung der § 2 Der Satzung der Hanns-Seidel-­ Pflege und Erhaltung von Kultur­ Stiftung e.V. c) die Förderung der Wissenschaft, ins­ werken sowie die Förderung der besondere mittels Durchführung von Denkmalpflege, Zweck des Vereins ist wissenschaftlichen Untersuchungen, a) die Förderung der demokratischen f) die Förderung der Entwicklungshilfe. und staatsbürgerlichen Bildung des d) die Förderung der internationalen deutschen Volkes auf christlicher Gesinnung und Völkerverständigung Satzung im Internet: www.hss.de/­ Grundlage, sowie der europäischen Einigung, ins­ stiftung/organisation/satzung.html

Gemeinsame Erklärung der Politischen Stiftungen zur staatlichen Finanzierung

Mit der Wahrnehmung ihrer satzungs­ u die geschichtliche Entwicklung Es gehört zum Selbstverständnis der Poli­ mäßigen Aufgaben wollen die politi­ der Parteien sowie der politischen tischen Stiftungen, ihre Ressourcen mit schen Stiftungen zur Gestaltung der Zu­ und sozia­len Bewegungen zu er­ größtmöglichem Nutzen ein­zusetzen und kunft unseres Gemeinwesens beitragen. forschen, darüber öffentlich Rechenschaft zu legen. Die Information der Öffentlichkeit über Ihre gesellschaftspolitische und demo­ u mit Stipendien und studienbegleiten­ ihre Tätigkeit und die Ver­wendung ihrer kratische Bildungsarbeit, Information und den Programmen die wissenschaft­ Mittel ist eine selbstgesetzte Verpflich­ Poli­tikberatung im In- und Ausland, die auf liche Aus- und Fortbildung begabter tung der Politischen Stiftungen und stärkt den Prinzipien der freiheitlich demokrati­ junger Menschen zu fördern, das öffent­liche Vertrauen in ihre Arbeit. schen Grundordnung auf bauen und den Grundsätzen der Solidarität, Subsidiarität u durch Veranstaltungen, Stipendien Auch aus diesem Grund sind die Poli­ und gegen seitigen Toleranz verpflichtet und Pflege und Erhalt von Kultur­ tischen Stiftungen übereingekommen, sind, haben insbesondere zum Ziel: werken Kunst und Kultur zu fördern, die Empfehlungen der vom Bundes­ präsidenten berufenen Kommission u durch Vermittlung politischer Bildung u durch Informationen und internatio­ unabhängiger Sachverständiger aufzu­ die Beschäftigung der Bürger mit nale Begegnungen die europäischen greifen, ohne insoweit auf eine ­etwaige poli­tischen Fragen anzuregen sowie Einigungsbestrebungen zu unterstüt­ gesetzliche Regelung zu warten. In ihr politisches Engagement zu för­ zen und zur Völkerverständigung bei­ ­dieser Gemeinsamen Erklärung stellen dern und zu vertiefen, zutragen, sie ihr Selbstverständnis insbesondere im Hinblick auf die staatliche Finan­ u durch Wissenschaftsförderung, poli­ u mit Programmen und Projekten ent­ zierung ihrer Arbeit und die öffentliche tische Forschung und Beratung wicklungspolitische Hilfe zu leisten Rechen­schaftslegung dar. Grund­lagen politischen Handelns und zum Aufbau demokratischer, zu erarbeiten sowie den Dialog und freiheitlicher und rechts staatlicher Gemeinsame Erklärung im Internet: Wissens­transfer zwischen Wissen­ Strukturen, die den Menschen- und www.hss.de/stiftung/organisation/­ schaft, Politik, Staat und Wirtschaft Bürgerrechten verpflichtet sind, bei­ satzung/gemeinsame-erklaerung-der-­ zu vertiefen, zutragen. politischen-stiftungen.html

66 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Anhang

Vertrauensdozenten

Die Vertrauensdozenten betreuen die Stipendiaten vor Ort an den Hochschulen, organisieren zusammen mit den Stipendiaten­ sprechern Veranstaltungen oder erteilen Auskünfte an Stipendienbewerber.

Vertrauensdozenten an den Universitäten Universität Passau II Prof. Dr. Daniela Wawra

Universität Augsburg Prof. Dr. Thomas Schärtl Universität Regensburg Prof. Dr. Rainer Arnold

Universität Bamberg Prof. Dr. Karl Möckl Universität Rostock Prof. Dr. Peter Winkler von Mohren­fels Universität Bayreuth Prof. Dr. Ralf Behrwald Universität Saarbrücken Prof. Dr. Christoph Gröpl Universität Berlin-Potsdam Prof. Dr. Thomas Brechen­macher Universität Stuttgart Prof. Dr. Dr. habil. Franz Kromka Universität Bochum Prof. Dr. Wolfgang Hartung Universität Tübingen Prof. Dr. Immo Eberl Universität Bonn-Köln Prof. Dr. Martin Avenarius Universität Ulm Prof. Dr. Richard Brunner­ Universität Chemnitz I Prof. Dr. Eckhard Jesse Universität Würzburg I Prof. Dr. Klaus Laubenthal Universität Chemnitz II Prof. Dr. Gerd Strohmeier (Promotionskolleg „Medien in Europa“) Universität Würzburg II Prof. Dr. Matthias Stickler

Universität Eichstätt Prof. Dr. Klaudia Schultheis Vertrauensdozenten an den Hochschulen für angewandte ­Wissenschaften (HAW) Universität Erlangen I Prof. Dr. Roland Sturm Hochschule Amberg-Weiden Prof. Karl Amann Universität Erlangen II Prof. Dr. Eckart Liebau (Promotionskolleg „Gestalten“) Hochschule Anhalt Prof. Dr. Markus Seewald

Universität Freiburg Prof. Dr. Annette Schmitt-Gräff Hochschule Ansbach Prof. Dr. Jochen Müller

Universität Hamburg Prof. Dr. Martina Kerscher Hochschule Bielefeld Prof. Dr. Cornelia Thiels

Universität Heidelberg Prof. Dr. Hans Peter Meinzer Hochschule Coburg Dr. Hans-Herbert Hartan

Universität Jena Prof. Dr. Rupert Windisch Hochschule Deggendorf Prof. Dr. Konrad Schindlbeck

Universität Konstanz Prof. Dr. Martin Ibler Hochschule Emden-Leer Prof. Dr. Klaus Heilmann

Universität Leipzig Prof. Dr. Dieter Schneider Hochschule Esslingen-Göppingen Prof. Dr. Christian Holler

Universität Mainz-Frankfurt Prof. Dr. Franz Rothlauf Hochschule Furtwangen Prof. Dr. Ludger Stienen

Universität München I Prof. Dr. Horst Glassl em. Hochschule Hof Prof. Dr. Maximilian Walter

Universität München II Prof. Dr. Rudolf Streinz Hochschule Ingolstadt Prof. Dr. Walter Schober

Universität München III Prof. Dr. Bernhard Hirsch Hochschule Kempten Prof. Dr. Sven Henning

Universität München IV Prof. Dr. Stefan Lorenzl Hochschule Köln Prof. Dr. Volker Mayer

Universität München V Prof. Dr. Gabriele Goderbauer- Hochschule Landshut Prof. Dr. Wilhelm Schönberger Marchner Hochschule Mittweida Prof. Dr. Otto Altendorfer Universität München VI Prof. Dr. Manfred Heim Hochschule München Prof. Dr. Peter Leibl Universität München VII Prof. Dr. Gunther Friedl Hochschule Nürnberg Prof. Dr. Klaus Hofbeck Universität München VIII Prof. Dr. Erwin Biebl Hochschule Nürtingen-Geislingen Prof. Dr. Christiane A. Flemisch Universität München IX Prof. Dr. Stefan Korioth Hochschule Regensburg Prof. Dr. Roland Hornung Universität München X Prof. Dr. Oliver Jahraus (Promotionskolleg „Gestalten“) Hochschule Rosenheim Prof. Dr. Helmut Oechslein

Universität München XI Prof. Dr. Dieter Weiß Hochschule Saarbrücken Prof. Dr. Martha Meyer

Universität Münster Prof. Dr. Dorothea Sattler Hochschule SGJ Tübingen Prof. Dr. Rolf Pfeiffer

Universität Nürnberg Prof. Dr. Karl Wilbers Hochschule Weihenstephan Prof. Dr. Klaus Menrad

Universität Paderborn Dr. Arnold Otto Hochschule Würzburg-Schweinfurt Prof. Dr. Notger Carl

Universität Passau I Prof. Dr. Rainer Wernsmann Hochschule Würzburg-Schweinfurt Prof. Dr. Werner Denner

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 67 Anhang

Auflistung von Einrichtungen der ­Hanns-Seidel-Stiftung in Deutschland und International

Zentrale Bildungszentren Büro Berlin

Hanns-Seidel-Stiftung Hanns-Seidel-Stiftung Hanns-Seidel-Stiftung Lazarettstr. 33 Bildungszentrum Kloster Banz Büro Berlin 80636 München 96231 Bad Staffelstein Unter den Linden 78 Tel. +49 (0)89 1258-0 Tel. +49 (0)9573 337-0 10117 Berlin Fax +49 (0)89 1258-356 Fax +49 (0)9573 337-733 Tel. +49 (0)30 7224013 [email protected] [email protected] Fax +49 (0)30 72320022 Leitung: Michael Möslein [email protected] Vorsitzender: Leitung: Ernst Hebeker Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair, Hanns-Seidel-Stiftung Staatsminister a. D., Senator E. h. Bildungszentrum Wildbad Kreuth 83708 Wildbad Kreuth Büro für Verbindungsstellen Hauptgeschäftsführer: Tel. +49 (0)8029 17-0 Leitung: Ludwig Mailinger Dr. Peter Witterauf Fax +49 (0)8029 17-534 [email protected] Hanns Seidel Foundation Leitung: Martin Reising Washington Office Leitung der Abteilungen der 3218 O Street, N. W., Suite 5 ­Hanns-Seidel-Stiftung Washington, DC 20007 (Anschrift siehe Zentrale) Konferenzzentrum USA [email protected] Akademie für Politik und Hanns-Seidel-Stiftung Leitung: Dr. Ulf Gartzke ­Zeitgeschehen Konferenzzentrum München Leitung: Prof. Dr. Reinhard Meier-­Walser Lazarettstr. 33 Hanns-Seidel-Stiftung 80636 München Verbindungsstelle Brüssel Institut für Politische Bildung Tel. +49 (0)89 1258-401 Résidence Palace, 3ème étage Leitung: Dr. Franz Guber Fax +49 (0)89 1258-407 155 Rue de la Loi [email protected] B-1040 Bruxelles Institut für Begabtenförderung Leitung: Antje Scheerke [email protected] Leitung: Prof. Hans-Peter Niedermeier Leitung: Christian Forstner

Institut für Internationale Hanns-Seidel-Stiftung ­Zusammenarbeit Verbindungsstelle Moskau Leitung: Christian J. Hegemer RUS-121069 Moskau [email protected] Zentrale Aufgaben: Leitung: Dr. Markus Ehm

ZA-1 Kommunikation, Personal, EDV Leitung: Hans W. Greiner

ZA-2 Finanzen, Dienstleistungen, ­Konferenzzentrum Leitung: Andreas Sturm

68 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Anhang

Projektländer der Entwicklungs­zusammenarbeit ­(alphabetisch) Stand 31. 12. 2011

Projektland Sitz des Büros/siehe Projektland Projektleiter E-Mail-Adresse

Ägypten Kairo Nina Prasch [email protected]

Äthiopien s. Kenia

Afghanistan Kabul Dr. Martin Axmann [email protected]

Albanien Tirana Nertila Mosko [email protected]

Algerien s. Tunesien

Argentinien Buenos Aires Dr. Mariella Franz [email protected]

Aserbaidschan s. Ukraine

Belgien Brüssel Büroleiter: Christian Forstner [email protected] Entwicklungspolitisches Dialog­ programm: Katharina Patzelt

Benin Cotonou Ralf Wittek [email protected]

Bolivien La Paz Dr. Mariella Franz

Vor Ort: Philipp Fleischhauer [email protected]

Bosnien-Herzegowina s. Ungarn, Kroatien, Serbien

Bulgarien Sofia Bogdan Mirtchev [email protected]

Burkina Faso Ouagadougou Ralf Wittek [email protected]

Chile Santiago de Chile Jorge Sandrock [email protected]

China Beijing Ulla Bekel [email protected]

Hangzhou, Nanjing, Shanghai, Wuhan Hans Käfler [email protected]

Weifang, Qingzhou, Jiuquan, Shiyan, Albrecht Flor [email protected] ­West-China

Pingdu, Qingzhou, Zitong/Chongqing N. N. (Kommissarische Betreuung durch [email protected] Albrecht Flor)

DR Kongo Kinshasa Götz Heinicke [email protected]

Ecuador Quito Hennig Senger [email protected]

El Salvador San Salvador Ingrid Schlaffke de Escobar [email protected]

Georgien s. Ukraine

Ghana Accra Ralf Wittek [email protected]

Guatemala s. El Salvador

Honduras s. El Salvador

Indien Neu Delhi Dr. Volker Bauer [email protected]

Indonesien Jakarta Dr. Ulrich Klingshirn [email protected]

Israel Jerusalem Richard Asbeck [email protected]

Jordanien Amman Thomas Gebhard [email protected]

Kasachstan s. Kirgisistan

Kenia Nairobi Markus Baldus [email protected]

Kirgisistan Bischkek Dr. Max Georg Meier [email protected]

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 69 Anhang

Projektland Sitz des Büros/siehe Projektland Projektleiter E-Mail-Adresse

Kolumbien Bogotá Prof. Dr. Klaus Georg Binder [email protected]

Kosovo s. Albanien

Kroatien Zagreb Ulrich Kleppmann [email protected]

Kuba s. Venezuela

Laos s. Thailand

Libanon s. Jordanien

Marokko Rabat Dr. Jürgen Theres [email protected]

Mazedonien s. Bulgarien

Mongolei Ulaanbaatar Prof. Dr. Tserenbaltavyn Sarantuya [email protected]

Montenegro s. Serbien

Myanmar s. Vietnam

Namibia Windhoek Wolfgang Kleine [email protected]

Nordkorea s. Südkorea

Pakistan Islamabad Dr. Martin Axmann [email protected]

Palästina Jenin Richard Asbeck [email protected]

Peru Lima Bettina von Dungen [email protected]

Philippinen Manila Paul Schäfer [email protected]

Republik Moldau s. Rumänien, Ukraine

Rumänien Bukarest Klaus Sollfrank [email protected]

Serbien Belgrad Lutz Kober [email protected]

Slowakei s. Ungarn

Südafrika Johannesburg Dr. Wolf Krug [email protected]

Südkorea Seoul Dr. Bernhard Seliger [email protected]

Syrien s. Jordanien

Tadschikistan s. Kirgisistan

Tansania Dar es Salaam Markus Baldus [email protected]

Vor Ort: Konrad Teichert [email protected]

Thailand Bangkok Karl-Peter Schönfisch [email protected]

Togo Lomé Ralf Wittek [email protected]

Tschechische Republik Prag Jindrich Mallota [email protected]

Tunesien Tunis Dr. Jürgen Theres [email protected]

Uganda s. Kenia

Ukraine Kiew Sergej Sagorny [email protected]

Ungarn Budapest Ulrich Kleppmann [email protected]

Pécs Ständiger Berater vor Ort: [email protected] Joachim Scheffczyk

Venezuela Caracas Prof. Dr. Klaus Georg Binder [email protected]

Vietnam Hanoi Axel Neubert [email protected]

70 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 VORSTAND L1 ORGANISATIONSPLAN Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair BÜRO FÜR Staatsminister a. D., Senator E. h. VORSTANDSANGELEGENHEITEN HANNS-SEIDEL-STIFTUNG Vorsitzender Stand: 1. Januar 2012 Tel: 320/319, Fax: 375 Dr. Philipp W. Hildmann Tel: 348, Fax: 375

L2 L3 L4 BÜRO FÜR GESCHÄFTSFÜHRUNG BÜRO FÜR VERBINDUNGSSTELLEN BÜRO BERLIN AUSWÄRTIGE BEZIEHUNGEN Dr. Peter Witterauf WASHINGTON, BRÜSSEL, MOSKAU/ Unter den Linden 78, 10117 Berlin INTERNATIONALE KONFERENZEN Hauptgeschäftsführer Ludwig Mailinger Tel: 202, Fax: 368 Ernst Hebeker Dr. Susanne Luther Tel: 200, Fax: 368 Tel: 220/221, Fax: 356 Armin Höller Tel: 204, Fax: 368 Tel: +49 (0) 30 72 24 013, Fax: 72 32 00 22

Abteilung I Abteilung II Abteilung III Abteilung IV Abteilung V ZENTRALE AUFGABEN AKADEMIE FÜR POLITIK INSTITUT FÜR INSTITUT FÜR INSTITUT FÜR BILDUNGSZENTREN UND ZEITGESCHEHEN POLITISCHE BILDUNG BEGABTENFÖRDERUNG INTERNATIO NALE ZUSAMMENARBEIT

Prof. Dr. Reinhard Meier-Walser Dr. Franz Guber Prof. Hans-Peter Niedermeier Christian J. Hegemer Tel: 240/241, Fax: 469 Tel: 230/231, Fax: 338 Tel: 300/301, Fax: 403 Tel: 280/281, Fax: 340/359

Deutsche Außenpolitik, Internationale Referat III/1 Referat IV/1 Referat V/1 Bildungszentrum Kloster Banz Beziehungen und Sicherheitspolitik ZA-1 Politisches Management und Kommunikation, Auslandsstipendiaten Grundsatzfragen, Büro Brüssel, 96231 Bad Staff elstein KOMMUNIKATION, PERSONAL, EDV Referat II/1 Medien und Innovation Dr. Michael Czepalla Tel: 322 Östliches Mittelmeer Tel: +49 (0) 95 73 33 7-0, Fax: 337-733 Hans W. Greiner Tel: 312, Fax: 426 Karl Heinz Keil Tel: 311 Dr. Dietmar Ehm Tel: 284 www.klosterbanz.de Grundsatzfragen der Politik, Parteien- Referat IV/2 und Wahlforschung Michael Möslein Referat I/1 Referat III/2 Promotions- und Referat V/2 Presse- und Öff entlichkeitsarbeit, Dr. Gerhard Hirscher Tel: 248 Wirtschaft, Finanzen, Arbeit und Soziales Hochschulförderung (HAW) Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Kaukasus, Bildungszentrum Wildbad Kreuth Publikationen, Internet Referat II/2 Jutta Röhrlein Tel: 233 Dr. Rudolf Pfeifenrath Tel: 302 Zentralasien 83708 Kreuth Tel: +49 (0) 80 29 17-0, Fax: 17-534 Hubertus Klingsbögl Tel: 262, Fax: 363 Recht, Staat, Europäische Integration, Dr. Klaus Fiesinger Tel: 440 Referat III/3 Referat IV/3 www.wildbadkreuth.de Referat I/2 Integra tionspolitik und Dialog der Kulturen Referat V/3 Kommunalpolitik, politische Rhetorik und Universitätsförderung Martin Reising Bernd Rill Tel: 244 Personal & Recht, Öff entlichkeitsarbeit, Film und Ethik Dr. Gabriele-Maria Ehrlich Tel: 330 Afrika Organisationsentwicklung Referat II/3 Artur Kolbe Tel: 303 Klaus Liepert Tel: 366 Referat IV/4 Hans W. Greiner Tel: 312, Fax: 426 Wirtschaft und Finanzen Referat III/4 Medienpolitik und Referat V/4 Referat I/3 Dr. Claudia Schlembach Tel: 309 Politische Grundlagen und Grundwerte, Journalistische Nachwuchsförderung Lateinamerika Elektronische Datenverarbeitung Referat II/4 Schule und Bildung, Regionalbeauftragte Prof. Hans-Peter Niedermeier Tel: 272 Christina Müller-Markus Tel: 310 Pierre Reckinger Tel: 335, Fax: 439 Stefanie von Winning Tel: 492 Bildung und Erziehung Referat IV/5 Referat V/5 Paula Bodensteiner Tel: 264 Referat III/5 Journalistisches Förderprogramm Süd-/Südostasien ZA-2 Referat II/5 Recht, Geschichte und Kultur für Stipendiaten/Fachforen Hanns Bühler Tel: 287 FINANZEN, DIENSTLEISTUNGEN, Technologie, Medien und Kultur, Dr. Birgit Strobl Tel: 229 N. N. Tel: 354 KONFERENZ ZENTRUM Referat V/6 Jugend und Gesundheit Andreas Sturm Tel: 394, Fax: 480 Referat III/6 Referat IV/6 Nordostasien Prof. Dr. Siegfried Hö ing Tel: 246 Familie, Frauen, Senioren, Religion und Altstipendiaten Referat I/4 Willi Lange Tel: 326 Referat II/6 Gesellschaft, Integration Prof. Hans-Peter Niedermeier Tel: 400 Beschaff ung, Bau, Liegenschaften, Referat V/7 Umwelt, Klima, Ländlicher Raum, Dr. Bok-Suk Ziegler Tel: 232 Innere Dienste Evaluierung Ernährung und Verbraucherschutz Referat III/7 Norbert Holtz Tel: 288, Fax: 439 Daniel Seiberling Tel: 369 Silke Franke Tel: 226 Ehrenamt und bürgerschaftliches Referat I/5 Referat V/8 Referat II/7 Engagement, Jugend im politischen Dialog Haushalt, Finanzen und Controlling Projektbewirtschaftung, Arbeit und Soziales, Demographischer Wandel, Johann Fröhling Tel: 217 Andreas Sturm Tel: 394, Fax: 480 allgemeine Verwaltungsangelegenheiten Familie, Frauen und Senioren Referat III/8 Peter Ronge Tel: 282 Konferenzzentrum München Dr. Susanne Schmid Tel: 213 Agrar-, Umwelt- und Energiepolitik, www.konfmuc.de Referat II/8 Verbraucherschutz Antje Scheerke Tel: 401, Fax: 407 Politische Studien/ Wolfgang Schwirz Tel: 238 Wissenschaftliche Publikationen Referat III/9 Barbara Fürbeth Tel: 315 Europa-, Außen- und Sicherheitspolitik Hausanschrift: Referat II/9 Erich J. Kornberger Tel: 493 Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Archiv für Christlich-Soziale Politik Lazarettstraße 33 (ACSP), Bibliothek, Informations- 80636 München und Dokumenta tionsstelle Tel: +49 (0) 89 12 58-0 www.hss.de Dr. Renate Höp nger Tel: 279 E-Mail: [email protected] Anhang

Die Hanns-Seidel-Stiftung und ihre ­Auslandsbüros

Moskau

Berlin Prag Ulaanbaatar Brüssel Kiew München Budapest Pécs Bukarest Zagreb Belgrad Bischkek Beijing Sofia Jiuquan Seoul Washington Tirana Weifang Tunis Qingzhou Pingdu Kabul Shiyan Shanghai Jenin Islamabad Nanjing Rabat Jerusalem Amman Wuhan Hangzhou Kairo Neu Delhi

Hanoi

Bangkok Ouagadougou Manila San Salvador

Caracas Lomé Cotonou Bogotá Accra Nairobi Quito Kinshasa Jakarta Dar es Salaam

Zentrale Lima

La Paz Verbindungsstelle Windhoek

Verbindungsstelle und Johannesburg ­entwicklungspolitisches Büro

Büro Berlin Santiago de Chile Buenos Aires Projektbüro der Entwicklungs­ zusammenarbeit

Stand: 31. Dezember 2011

72 Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 Anhang

Moskau

Berlin Prag Ulaanbaatar Brüssel Kiew München Budapest Pécs Bukarest Zagreb Belgrad Bischkek Beijing Sofia Jiuquan Seoul Washington Tirana Weifang Tunis Qingzhou Pingdu Kabul Shiyan Shanghai Jenin Islamabad Nanjing Rabat Jerusalem Amman Wuhan Hangzhou Kairo Neu Delhi

Hanoi

Bangkok Ouagadougou Manila San Salvador

Caracas Lomé Cotonou Bogotá Accra Nairobi Quito Kinshasa Jakarta Dar es Salaam

Lima

La Paz Windhoek

Johannesburg

Santiago de Chile Buenos Aires

Hanns-Seidel-Stiftung | Jahresbericht 2011 73 Anhang

Bestellen von Publikationen

Sollten Sie den Jahresbericht der Hanns- Publikationen wie Leitfäden, die Zwei­ Für den Verteiler von Jahresbericht Seidel-Stiftung jedes Jahr beziehen monatszeitschrift Politische ­Studien und Stiftungspost lassen Sie uns bitte ­wollen, so können Sie sich gerne auf den oder andere Schriftenreihen mit eine Nachricht zukommen: Verteiler setzen lassen. Dies gilt auch ­Ergebnissen aus der gesellschafts­ Hanns-Seidel-Stiftung, Referat PRÖ, für unsere vierteljährlich erscheinende politischen Arbeit der Stiftung finden Lazarettstr. 33, 80636 München, Stiftungs­post mit Nachrichten zur ­Arbeit Sie am einfachsten unter Fax: (0 89) 12 58-363 oder E-Mail: der Hanns-Seidel-Stiftung. www.hss.de/publikationen.html [email protected]

Impressum

ISBN 978-3-88795-403-1

Herausgeber Copyright 2012 Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Lazarettstraße 33 80636 München Tel. +49 (0) 89 12 58-0 Online: www.hss.de

Vorsitzender Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair Staatsminister a. D., Senator E. h.

Hauptgeschäftsführer dr. Peter Witterauf

Konzeption und Redaktion Isabel Küfer, Hubertus Klingsbögl (verantw.)

Fotos Hanns-Seidel-Stiftung; Hans Greiner; Hubertus Klingsbögl; Isabel Küfer; Lichtblick/Andi Hill (S. 53); Rudolf G. Maier (S. 42); Isabel Pantke; Thomas Plettenberg; C. Schiller/ fotolia; Endostock/dreamstime; R. Berold, D. Cervo/adpic

Gestaltung formidee designbüro, München

Druck Druckerei Joh. Walch, Augsburg

Bestellnummer 0164-1202

Redaktionsschluss februar 2012

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung, Verbreitung sowie Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil dieses Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. reproduziert oder unter Verwen­ dung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Das Copyright für diese Publikation liegt bei der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Namentlich gekennzeichnete redaktionelle Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.

Alle im Inhalt erwähnten Personen tragen Titel und Funktionsbezeichnungen, die sie am Tag des Berichtsereignisses inne hatten. Aus Gründen des Leseflusses verwenden wir in der Regel die männliche Form von Personenbezeichnungen. Damit sind grundsätzlich – sofern inhaltlich zutreffend – Frauen und Männer gemeint.

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Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Lazarettstraße 33 80636 München E-Mail: [email protected] Online: www.hss.de

Der Jahresbericht 2011 im Internet: www.hss.de/stiftung/zahlen-daten-fakten.html

BNr. 0164-1202

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