Finaler Blick
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CLUBS &KONZERTE Durchbruch der Geduldigen Die New Yorker Konsensband Das wöchentliche Kulturprogramm The National spielt im Hamburger Abendblatt 8. bis 14. Juli 2010 am 8. Juli auf der Abendblatt.de/kultur-live Stadtparkbühne >SEITE 4 KINO &DVD Schneller, höher, weiter, älter Die Dokumentation „Herbstgold“ über lauter ehrgeizige Seniorensportler startet am 8. Juli >SEITE 7 KUNST &BÜHNE Vier Oktaven, viele Sounds Karolina Glazer, das junge Stimmwunder aus Polen, singt am 13. Juli beim SHMF in Hamburg Finaler >SEITE 14 LEBENSART Blick &GASTRO „Mr. Nobody“ In dem Science- Fiction-Film ist Jared Leto der letzte Sterbliche in einer Welt des ewigen Lebens So prickelt > Seite 6 der Sommer Die günstigeren Alternativen zu Champagner Und: Serie „Kochen Sie norddeutsch?“ >SEITE 15 UND 16 Wochen- übersicht Fotos: Neue Visionen (2), Beggars/XL, SHMF, dpa/picture-alliance SHMF, (2), Beggars/XL, Neue Visionen Fotos: >SEITE 11–13 ANZEIGE Hamburger Abendblatt 2 DIE WOCHE 8.bis14.Juli2010 Online Nachlese: Die besten „Lieben Sie Hamburg?“-Kolumnen von Nina George Abendblatt.de/ninageorge LIEBEN SIE Romantisches HAMBURG? Malkes Woche Dauermurmeln Ich bin dann mal hier – Ferien für :: Hier empfiehlt der Chef noch Freiluftkino ist Kult, lenkt aber vom Wesentlichen ab selbst! LIVE-Ressortleiter Jörg Malke Fortgeschrittene wirft einen Werkstattblick auf die IBA, THOMAS ANDRE Chips, Salzstangen, Baguette und besucht die Wedeler Villa Kunterbunt billigen Rotwein einpacken nebst einer und hört was über den „blonden Hans“. :: Das Leben besteht aus Ritualen, sie Decke und manchmal auch einer Na- NINA GEORGE strukturieren unseren Alltag. Sie bezie- ckenstütze; man will schließlich, anders hen sich auf individuelle Handlungen als im Multiplex-König, ein wirklicher :: Fahrt ruhig alle weg. Auf die Bale- und kollektive, sie sind kulturell in eine König des Komfortablen sein. Langge- aren, Kanaren, den Nil; wir Handvoll bestimmte Gruppe eingebunden und streckt und ungeniert liegt man da, vor Sommerarbeiter winken euch nach. gemeinsam festgelegt. Rituale sind im- einem die Leinwand, über einem der Lasst euch von den sehnsuchtsvollen mer irgendwie bedeutungsvoll, und matt schimmernde Abendhimmel. Über Gesichtern nicht täuschen! man kann sie als solche benennen oder allen Gipfeln ist Ruh’, In allen Wipfeln Das ist kein Neid – das ist Un- einfach mal machen. Jeden Morgen in spürest Du kaum einen Hauch, die Vö- geduld. Denn kaum habt ihr die Stadt den Spiegel gucken? Ein schöner, ein gelein schweigen im Walde – und sind verlassen, machen wir Daheimgeblie- wichtiger Ritus. Gemeinsam am Sonn- damit die Einzigen. Denn das Krach- benen Sommerferien. Heimlich. Eine tag in die Kirche gehen und danach zum bummbäng im Film wird von einer Stunde hier, ein Abend dort, ein Wo- Italiener um die Ecke? Dito. Geht beides ebenso hartnäckigen Soundspur beglei- chenende satt; Urlaub in Hamburg, Donnerstag Die Internationale Bauaus- immer, ist ästhetischen und seelsorgeri- tet, deren Klang wie ein sinfonisches dazu jede Menge freie Parkplätze und stellung hat viele „Fenster“. Guten schen Notwendigkeiten geschuldet und Dauermurmeln ist. Dynamisch, an allen die Vertrautheit des eigenen Bettes. Durchblick gewährt die Werkstattschau also ein Evergreen. passenden und unpassenden Stellen Wir werden samtigfeinen Beach- „IBA at Work“ (Führung am 8. Juli, Es gibt aber auch saisonal bedingte schwillt der Lautstärkepegel an. Club-Sand aus den Hosenumschlägen 17 Uhr, IBA-Dock, Am Zollhafen 12, alle Verhaltensweisen, die das Leben des und Sandaletten schütteln, wenn wir Infos unter www.iba-hamburg.de). Großstädters verfeinern und in den Wo- nach der Mittagspause zurück zum chenplanern Monate im Voraus notiert Job schlendern, und jener gedenken, werden. Das Herz macht einen Sprung, die Strände nur sehen, wenn sie sich wenn die Gedanken zu diesen herrli- So kann man sich aus ihrer Ferienwabe links um die chen Ritualen schweifen, im Kopf sind doch nicht auf das Betonecke hangeln. sie immerfort und immerdar fantasti- Entscheidende, den Wir werden bis Mitternacht auf sche Ereignisse mit Erinnerungswert: Film nämlich, sinnlich beleuchteten Caféterrassen „Da gehen wir nächstes Jahr wieder konzentrieren! sitzen und alles bedenkenlos essen, hin!“ Foto: 3001 was wir wollen, und uns vielleicht in Feuerzangenbowle bei der freiwilli- jemanden verlieben, der nicht am gen Feuerwehr, Osterfeuer auf dem Es ist eine Aura des Wohlgefühls, anderen Ende der Welt wohnt. Land. Und Open-Air-Kino, besser: Frei- die sich einstellt, wenn an öffentlichen Wir werden nach Feierabend in luftkino auf dem Alsterdorfer Markt. Plätzen Kino gezeigt wird. Man kennt Flip-Flops schlüpfen und uns Filme, Oder am Millerntor. Im Schanzenpark, sie aus anderen Zusammenhängen, und die wir auch ohne Untertitel verste- Sonntag – Kindertag! Ab zur Villa an der Alster (dort trägt die Chose den jetzt gibt’s da was zu sehen, was da sonst hen, im Freiluftkino reintun, in einer Kunterbunt vor dem Wedeler Theater- schönen Namen „Alsterschwäne Film- nicht zu sehen ist. Wenn der Film bei Badeliege, die nicht durch das ver- schiff „Batavia“, wo Pippi Langstrumpf vergnügen“, klingt poetisch). Man Sonnenuntergang startet, verstärkt dies schwitzte Handtuch eines rotgesichti- vor dem WM-Finale Open-Air-Aben- macht dort etwas, was man eigentlich in den ohnehin romantischen Effekt. gen Engländers reserviert wurde. teuer erlebt (11.7., 16 Uhr, Brooksdamm, den eigenen oder fremden vier Wänden Manch einer sagt dann „Kult!“ und Infos: www.batavia-wedel.de) macht: einen guten Film sehen (oder ei- meint eben, dass hier ein Ritual abläuft. Man muss nicht wegfahren, nen schlechten) – und dabei auch noch Eines, das durchaus dazu angetan ist, um sich selbst näherzukommen an der frischen Luft sein. Selbstver- das Kunstwerk abzuwerten und ihm Wir werden griechischen Wein, ka- ständlich ist das Filmgucken aber nur nicht die gebührende Aufmerksamkeit ribische Cocktails und kalifornische der Anlass und der Kitt, der einen Open- zuteil werden zu lassen. Spitzengewächse bestellen, ohne dafür Air-Abend zusammenhält. Wir plädieren deshalb für einen Pa- einen Sprachkurs (per Serviette) belegt radigmenwechsel, der alle Konzentrati- zu haben – und wir müssen nicht mal Im Freiluftkino will man wirklich on aufs Filmische lenkt, wir heben die Karten schreiben! Es weiß ja keiner, ein König des Komfortablen sein Faust für alle wirklichen Cineasten: dass wir weg sind. Dass wir in teeglas- Der ritualisierte Besuch einer Frei- Open-Air-Kino nur noch im Winter! warmen Nächten am offenen Fenster lichtbühne besteht nämlich aus vielen Keine Sitzplätze für niemand! Alle Sin- sitzen, Lieblingsmusik hören und die Kleinritualen, die der Veranstaltung ihr ne sind auf die Leinwand gerichtet. Im Seele hierhin und dorthin reisen lassen. spezifisches Gepräge geben. Als da wä- Steinbruch der Kultur wird immer ge- Man muss nicht wegfahren, um sich ren: eine unbedingte Ich-freu-mich- arbeitet. Wer faul im lauen Lüftchen selbst näherzukommen. Dienstag Am 24. Juli vor 50 Jahren auf-den-Klassiker-Haltung, die einen liegt, der denkt nicht nach. Stramme starb der „blonde Hans“ Albers. Zehn vergessen lässt, dass man ihn schon 17- Minustemperaturen, keine geistigen Süden ist hier – vor den westlichen Toren Tage vorher liest Schauspieler Karl- mal gesehen – und noch jedes Mal ge- Getränke und Handschuhe. Viel Spaß. Hamburgs: 28°, der Beach-Club unter neuem Heinz von Hassel im Chilehaus Ge- gähnt hat. „Manche mögen’s heiß“, Namen im Strandbad Wedel (S Wedel, Bus 189), schichten über ihn (14. Juli, 20 Uhr, „Rain Man“, „Dirty Dancing“, „Titanic“, Filmnächte am Millerntor Start am 8.7., alle Infos: Hakendamm 2, bei gutem Wetter geöffnet täglich ab Instituto Cervantes, Fischertwiete 11). dpa/picture-alliance Grabau, Hannes Hamburg, IBA Fotos: „Vom Winde verweht“. www.3001-kino.de ; siehe auch Seite 6 12.00; Infos im Internet: www.elbeach.de ANZEIGE Hamburger Abendblatt 8.bis14.Juli2010 DIE WOCHE 3 Online Jeden Tag volles Programm mit mehr Tipps und Terminen Abendblatt.de/livetaeglich Neben der Spur Der Punk ist nicht tot, und der war nicht drin! :: 1966. Da war doch was. Deutsch- land im Finale, Wembley-Tor, England Weltmeister. Nach dem Achtelfinale ge- gen England in diesem Jahr könnte man sich das 66er-Spiel ja entspannt noch einmal anschauen. Wobei entspannt den Kern der Sache beim „120 Dezibel Stummfilmkino“ nicht ganz trifft. Der nächste Termin der seit De- zember 2009 im Hafenklang laufenden Reihe, bei der Filme eine neue, musika- lische Tonspur spendiert bekommen, wartet mit einer Überraschung auf: Der Ball war nie auch nur in Tornähe. Das beweist die ganz eigene Variante des Fi- nales, die am 11. Juli gezeigt wird. Und dazu etwas Musik. Aber nicht im Sinne der klassischen Klavierbegleitung: Für Untermalung sorgt eine „tote Dame“, die Gerüchten zufolge eine gewisse Af- finität zum Punkrock haben soll. Das leibliche Wohl kommt ebenfalls nicht zu kurz. Ein englisches Brunchbü- fett sorgt für die Energie, um vom frü- hen Nachmittag bis zum Finale am Abend durchzuhalten. Und dann wird England garantiert nicht Weltmeister, alternative Tonspur hin oder her! (josi) 120 Dezibel Stummfilmkino So 11.7., 14.00, Hafenklang (S Königstraße), Große Elbstraße 84, Finale 1966, Wembley-Stadion. Im Hafenklang ist das mal mit ganz neuen Tönen zu erleben ... Foto: dpa Eintritt 10,-; www.hafenklang.org GANZ PRIVAT: WAS ABENDBLATT-MITARBEITER IN DIESER WOCHE ALLES VORHABEN DONNERSTAG FREITAG SONNABEND SONNTAG MONTAG DIENSTAG MITTWOCH VORSCHAU >> Glück ist anders, >> Lange Nacht in >> Walk Water >> Fußball-WM- >> Meerkabarett