istlich Demokratischen Union Deutschlands

Bonn lr. 22/71 ni t ?9# Z 8398 C 25. Jahrgang

• * I I • Thema der Woche Vermögensbildung HEU1E stoppt Inflation Seite Unsicherheit um 2 Die bedrohliche Krisensituation unserer Wirtschaft Vermögensbildung sein. Ich sage dies nicht nur an die Adresse der verlangt rasche, wirksame Maßnahmen. Der Gene- Gewerkschaften, sondern auch an Fehlschlag auf ralsekretär der CDU, Dr. Heck, hat deshalb einen die Adresse der Unternehmer. Wer Fehlschlag 3 Appell an die Gewerkschaften gerichtet, auf weitere von den Gewerkschaften ein Zurück- schrauben ihrer Lohnforderungen Verfahrene Lage 5 inflationäre Lohnerhöhungen zu verzichten und statt verlangt, muß gewillt und bereit dessen mit den Arbeitgebern zu vereinbaren, tarif- sein, diesen Verzicht durch vermö- Dreiste Einmischung 8 liche Leistungsverbesserungen vermögenswirksam genswirksame konjunkturneutrale Leistungen auszugleichen. Dies ist anzulegen. unsere Forderung an die Unter- nehmer. Das Wirtschaftsministerium hat in nicht energisch, nicht mutig und Von den Gewerkschaften aber der vergangenen Woche bekannt- nicht konsequent genug sind, um fordern wir, daß sie endlich ihren Nachdem der Bundes- gegeben, daß der Preisindex für der inflationären Entwicklung in heimlichen Widerwillen gegen tarif- die Lebenshaltung der privaten Deutschland endlich Einhalt zu bie- geschäftsführer der SPD, vertraglich vereinbarte Vermögens- Haushalte im April dieses Jahres ten. Wischnewski, im letzten leistungen aufgeben. Wir wissen, weiter angestiegen ist und um 4,8% Die Gewerkschaften tragen in Jahr dem staunenden Volk daß die Gewerkschaften glauben, über dem Stand vom April 1970 eröffnet hatte, man werde einer Zeit, in der die Regierung es bringe ihnen weniger Popularität lag. Diese Meldung hat ein weite- wankt, in der der Lotse fehlt, zu- ein, wenn sie sich bei den kom- unbotmäßigen Journalisten res Schlaglicht auf die gefährliche sammen mit ihrem Tarifpartner auf menden Tarifverhandlungen damit fortan die Bonner Informa- Krise unserer Wirtschaft geworfen Unternehmerseite entscheidende ge- einverstanden erklärten, einen Teil tionsquellen verstopfen, und noch einmal deutlich gemacht, sellschaftliche Verantwortung. Diese der Lohnforderungen vermögens- schien die Pressefreiheit daß nunmehr endlich praktische Verantwortung verlangt von beiden wirksam festzulegen. in der Bundesrepublik binnenwirtschaftliche Schritte unter- Seiten den Mut und die Kraft zu erst einmal wieder auf nommen werden müssen, wenn wir unpopulären Maßnahmen. Ich denke Dies ist jedoch nicht der Augen- die Stabilität unseres Geldes wie- hier nicht nur an ein maßvolles kon- blick, über die Popularität von Ent- stabilen Sockeln zu stehen. der zurückgewinnen wollen. junkturbewußtes Verhalten bei Lohn- scheidungen nachzudenken. Unsere Denn die Maulkorb-Dro- Wirtschaft befindet sich in einer be- Die Regierung hat ein Bündel von forderungen. Ich denke vielmehr vor hungen aus der „Baracke" drohlichen Krise, die wir meistern Maßnahmen angekündigt, mit dem allem an den Bereich der Vermö- waren ins Gegenteil umge- werden, wenn alle bereit sind, das sie die entglittene Stabilität zurück- gensbildung. Richtige, das Notwendige auch dann schlagen und hatten alle gewinnen will. Wir haben mit Sorge Die Stunde verantwortungsbewuß- zu tun, wenn es unpopulär erschei- alarmiert und solidarisiert, feststellen müssen, daß die vorge- ter Zurückhaltung bei Lohnforderun- nen mag. schlagenen Maßnahmen wiederum gen muß gleichzeitig die Stunde der denen die reglementierte Es gilt heute, das Vermögensbil- Pressepolitik der dreißiger dungsgesetz voll auszuschöpfen. Die Jahre noch in böser mit tariflichen Vereinbarungen über Erinnerung ist. vermögenswirksame Leistungen ver- Jedoch: In der Partei, die bundene Minderung des Nachfrage- zuwachses würde preisdämpfend 1969 unter dem Motto Gezielte Desinformation wirken, ohne Vollbeschäftigung und „Mehr Demokratie" das Wachstum zu gefährden. Bedenkt Heft in die Hand genom- Wirtschaftskanzler Schiller greift tosozialprodukts von 10% an die man, daß 1970 nur ein Drittel aller men hat, besitzt der gleich- zu den seltsamsten Behauptungen, Spitze der internationalen Infla- Beschäftigten vermögenswirksame wenn es darum geht, von seinem tion vorzustoßen. Schon 1970 waren tarifliche Leistungen erhalten hat, macherische Gedanke der stabilitätspolitischen Debakel abzu- es rd. 8%. Zweitens war 1966 die dann zeigt sich, daß hier ein großes, gesteuerten Information lenken. Da streut der Ökonomie- Preissteigerungsrate für die Lebens- ungenutztes Feld für konjunkturbe- offenbar soviel Attraktivität, Professor wider besseres Wissen die haltung mit 3,6% wesentlich gerin- wußte Maßnahmen der Tarifpartner das er immer wieder ans liegt. „Information" aus, 1966 wäre das ger als heute, obwohl das Ausland Licht drängt. So hat dieser Ausland preisstabil gewesen, nur die entgegen den Schillerschen Behaup- Das Signal für diese Neuorientie- Tage die Arbeitsgemein- Bundesrepublik habe Preissteigerun- tungen damals beträchtliche Infla- rung der Tarifpartner, zu diesem gen aufzuweisen gehabt. Heute hin- tionsraten aufwies. So betrugen die Umschalten von einer Politik des schaft sozialdemo- gegen — erklärt Schiller seinem Preissteigerungsraten 1966 in Frank- schnellen Geldes zu einer Politik kratischer Juristen alle staunenden Publikum — sündige reich 3,6%, in Großbritannien 4,5%, der Vermögensbildung durch tarif- Funktionäre und Mandats- das Ausland und wir hätten darun- in der Schweiz 5,5%, in Japan vertragliche Vereinbarungen muß ter zu leiden. 5,8%, in den Niederlanden 6,1% träger der SPD aufgefor- jedoch von der Bundesregierung dert, sich gegenüber Die Tatsachen sprechen eine an- und in Schweden 6,3%. Lediglich in kommen. Hier wird sich zeigen, wie dere Sprache: Erstens wird die Bun- Italien und in den USA lagen die weit diese Regierung noch in der unliebsamen Publikationen desrepublik in diesem Jahr den Raten mit 2,5% bzw. 2,9% gering- Lage ist, in Stunden der Krise den zum Informationsboykott zweifelhaften Rekord aufstellen, mit fügig niedriger als in der Bundes- Weg aus der Gefahr wenigstens auf- zu entschließen. einer Preissteigerungsrate des Brut- republik. zuzeigen. Seite 2 Union in Deutschland Nr. 22/1971

nicht ernsthaft verlangen, die Inter- Ostpolitik essen härter zu vertreten als der deutsche Bundeskanzler, der schließlich einmal Bürgermeister von Berlin gewesen sei. Die Unsicherheit Warum hat man nie ein deutliches Wort von ihm gehört, als in den letz- ten Wochen die Sowjets von ihrer um Berlin Politik der ständigen Proteste gegen die Bundespräsenz zu einer Politik Brandts engster Vertrauter, Staatssekretär Bahr, hat es vor wachsender Diskriminierung West- berliner Bürger übergingen, als im- einigen Tagen - als er mit DDR-Staatssekretär Kohl zusam- mer häufiger Fälle bekannt wurden, mentraf — eine Sensation genannt, daß heute, ein Jahr nach in denen Westberliner bei ihrer Ein- Nicht nur die Opposition in dem Treffen zwischen Brandt und Stoph, Gespräche zwischen reise in Ostblockstaaten aus west- Bonn ist gespannt darauf, ob der Vertretern der beiden Deutschen Regierungen keine Sensation deutschen Delegationen herausge- Bundeskanzler nach der Pfingst- mehr seien. Wie bescheiden ist diese Regierung geworden. holt und zurückgeschickt wurden? pause des Parlaments nun end- Die immer deutlicher werdende feh- lich den Mut findet, vor den Ab- lende Kraft des Bundeskanzlers, geordneten die wahren Rück- Noch vor wenigen Monaten hat die Vertrag unterschrieben wurde, bevor Regierung vor der deutschen Presse eine befriedigende Berlin-Regelung seine immer sichtbarer werdende trittsgründe seines Finanzmini- Entscheidungsscheu sind inzwischen sters Möller zu erläutern. Es ist und vor der Öffentlichkeit an der fixiert war. Illusion festzuhalten versucht, mit zu einer Belastung der deutschen wohl einmalig, daß ein Regie- Er trägt die Verantwortung für die der Annahme aller sowjetischen For- Politik geworden. rungschef das Parlament nicht leichtfertige Redseligkeit seines Au- derungen im Moskauer Vertrag sei erschöpfend darüber informiert, ßenministers, der den Sowjets die Wir wiederholen daher heute noch der Durchbruch zum europäischen einmal mit allem Nachdruck die un- warum einer seiner Ressortmini- freudige Mitteilung bescherte, daß Frieden gelungen, sei der Weg frei erläßlichen Voraussetzungen einer ster den Hut genommen hat. Die Berlin nie ein Land der Bundes- geworden für eine befriedigende befriedigenden Berlin-Regelung: CDU/CSU hat in einer Großen republik gewesen sei. Anfrage (siehe UiD Nr. 21) auch Berlin-Lösung und für eine Entspan- nung des innerdeutschen Verhältnis- Er war es schließlich, der die Po- # Sie muß den Berlinern wieder darüber Auskunft verlangt; die Vertrauen in die Zukunft ihrer Stadt Bundesregierung schweigt bis ses. sition Berlins selbst untergraben hat, als er unmißverständlich zu erken- geben; Berlin muß auch für junge zur Stunde. Heute hat sich gezeigt, daß die nen gab, daß auch die Bundesprä- Menschen wieder attraktiv werden, Möglichkeiten jeder deutschen Ost- Die inflationäre Entwicklung in senz für ihn kein Dogma sei. weil es nur dadurch lebensfähig blei- der Bundesrepublik wird eben- politik dort enden, wo die sowjeti- ben kann. Wer mag von diesem Bundeskanz- falls das Parlament beschäftigen. sche Interessensphäre beginnt. Wir ler noch erwarten, daß er den Berli- 9 Die Zugänge unter alliierter Soeben haben Abgeordnete aus sind — das zeigen die Äußerungen nern eine wirklich befriedigende Verantwortung müssen störfrei und den Reihen der Unionsparteien Bahrs, Brandts und Wehners in Berlin-Lösung erkämpfen werde? schikanenfrei gemacht werden. in einer Kleinen Anfrage darauf den letzten Tagen - heute von einer hingewiesen, daß die Gefahr be- befriedigenden Berlin-Regelung wei- Kann dieser Bundeskanzler über- # Die Zusammengehörigkeit des haupt kämpfen? Wir haben ihn bis- steht, durch diese inflationäre ter entfernt als je zuvor. Es ist offen- freien Berlin mit dem freien Deutsch- Entwicklung auch die Kapitalsub- kundig geworden, was eine engli- lang nur zaudernd und nachgebend, land muß entsprechend den gewach- unentschlossen und zurückweichend stanz in Mitleidenschaft zu zie- sche Tageszeitung bereits kurz nach senen und heute vorhandenen poli- hen. der deutschen Unterschrift unter den kennengelernt. Warum spricht dieser tischen, rechtlichen, wirtschaftlichen, sowjetischen Vertrag auf die Formel ehemalige Berliner Bürgermeister finanziellen und kulturellen Bindun- Daher soll die Bundesregie- gebracht hat, die Deutschen säßen nicht unmißverständlich und eindeu- gen garantiert werden. Hierzu gehört rung sich dazu äußern, ob sie in nunmehr mit leeren Händen am här- tig, wenn es um Berlin geht? die Vertretung West-Berlins nach Konsequenz aus dieser Erkennt- testen Pokertisch der Welt. Warum zeigt er den Sowjets nicht außen durch den Bund und die Prä- nis bereit ist, einen Substanz- senz des Bundes in West-Berlin. schutz für Sparguthaben zu er- Die Verantwortung hierfür trägt einmal unzweideutig, wo in Berlin möglichen, die Besteuerung von ein Mann, der einmal Regierender die Grenzen deutscher Konzessions- 0 Die Diskriminierung der West- Zinsen kritisch zu prüfen und Bürgermeister Berlins war und auf bereitschaft liegen? Hätte er es ge- berliner im innerstädtischen und Maßnahmen zu ergreifen um die den die Berliner alle ihre Hoffnun- tan, vielleicht hätten wir dann bei internationalen Verkehr muß besei- Diskrepanz zwischen Wiederbe- gen gesetzt hatten, die Verantwor- Gesprächen mit unseren ausländi- tigt werden. schaffungs- und Anschaffungs- tung trägt Bundeskanzler Brandt. schen politischen Freunden nicht 0 Die Verantwortlichkeiten und kosten mit ihrer Auswirkung auf Er ist für die völlig unverständ- immer wieder betroffen schweigen Rechte der vier Mächte gegenüber die steuerliche Abschreibung zu liche taktische Fehlleistung verant- müssen, wenn man uns entgegen- und in Berlin müssen erhalten blei- verkleinern. wortlich, daß der deutsch-sowjetische hielt, man könne von ihnen doch ben. SPD und FDP haben erklärt, der Bruch ihrer Bremer Koalition habe keine Rückwirkungen auf Bonn. Dennoch wird in der CDU/ CSU-Fraktion die Meinung ver- treten, daß die Hochschulpolitik ragend funktionieren, daß es dieser in Bremen, vor allem getragen Sozialdemokratische universitären Volksfront-Politik zu vom linken Flügel der SPD, völ- verdanken ist, wenn Professoren an lig gescheitert ist. Die Bundes- den „Reform-Universitäten" ihre tagsfraktion der SPD sollte diese Schizophrenie Funktionen teilweise oder endgültig Tatsache zum Anlaß nehmen, niederlegen, wenn Mitglieder der vorherrschende linksradikale Selbstverwaltungskörperschaften de- daran denkt, im Hinblick auf den So- Vorstellungen in der Hochschul- Die Bundesregierung, so erfuhren monstrativ zurücktreten, wenn zum Oppositionsabgeordnete aus der zialdemokratischen Hochschulbund linken SPD-Flügel gehörende Wis- politik aufzugeben. Die Vor- Antwort auf eine Große Anfrage der die gleiche Feststellung zu treffen. gänge in Bremen hätten sich senschaftler, wie der Berliner Poli- CDU/CSU, fördert den Sozialdemo- Denn es kann ihr ja sicherlich nicht tologe Alexander Schwan, ihren ehe- schließlich, so sagt die Opposi- kratischen Hochschulbund mit bei- entgangen sein, daß der Sozialde- maligen Genossen Lebwohl sagen. tion, unter den Augen maßgeb- nahe 100 000 DM jährlich aus Steu- mokratische Hochschulbund, zusam- licher Bildungspolitiker der SPD ermitteln, lehnt es jedoch weiterhin men mit der linksextremistischen Man hat ein gewisses „Verständ- abgespielt. ab, den Verband Deutscher Studen- Kaderorganisation Spartakus, Fun- nis" dafür, wenn die SPD den So- tenschaften mit öffentlichen Mitteln dament des linksradikalen Studen- zialdemokratischen Hochschulbund Zur Diskussion stehen eine zu alimentieren. Diese Antwort wirft tenverbandes VDS ist. mit Parteigeldern in Höhe von Reihe weiterer Anfragen der Op- 30000 DM jährlich glaubte subventio- ein Schlaglicht auf die Schizophrenie Die Komplizenschaft SHB und position an. Parlamentarische nieren zu müssen, denn das sind der Kriterien, nach denen Mittel der Spartakus gedeiht auf dem Misthau- Auseinandersetzungen wird es Steuerzahler verteilt werden. Die nichtöffentliche Gelder. Jedes Ver- fen weitgehender ideologischer Ein- ständnis geht verloren, wenn die ebenfalls bei der Beratung über öffentliche Förderung des VDS wird mütigkeit im Kampf gegen „Mono- Bundesregierung dem SHB öffent- den Entwurf eines Städtebauför- mit dem Argument abgelehnt, daß pole, Rechtskartell, Neofaschismus" derungsgesetzes geben, nach- dieser Studentenverband keine Ge- liche Mittel, und zwar wesentlich und Grundgesetz. Die Bundesregie- höhere Mittel zum Kampf gegen die dem grundsätzliche Bedenken währ dafür biete, im Rahmen der rung scheint nicht wahrnehmen zu Verfassungsmäßigkeit zu arbeiten. verfassungsmäßige Ordnung zurVer- der CDU CSU in den Ausschuß- wollen, daß die Aktionsbündnisse fügung stellt und wenn die Verfas- So zutreffend diese Feststellung ist, sitzungen bisher nicht ausge- zwischen Sozialdemokratischem sungsschutzbehörden den SHB aus räumt worden sind. so verblüffend ist es, daß die Bun- Hochschulbund und Spartakus auf ihrer Beobachtung linksradikaler desregierung offensichtlich nicht der Ebene der Universitäten hervor- Tendenzen ausnehmen. Nr. 22/1971 Union in Deutschland Seite

Rechtsreform Verbrechen aus der Zeit des Na- tionalsozialismus unter die gleichen Verjährungsfristen fallen. Es ist erst relativ kurz her, daß JJ Fehlschlag man — trotz vieler ernst zu nehmen- es der Bedenken - in diesen Fällen Jürgen Echternach MdBü und die Verjährungsfrist auf dreißig Bundesvorsitzender der Jungen Jahre festgesetzt hat. Das getraut Union, folgte einer Einladung der auf Fehlschlag sich die gegenwärtige Koalition algerischen Regierung nach Al- nicht zu widerrufen. Darum beab- gier. In Gesprächen mit den ho- Praktisch kostenlos sind „Reformen" im Bereich des Straf- sichtigt sie, diesen Komplex bei der hen Partei- und Regierungs- rechts und deswegen für eine Regierung besonders attraktiv, „Reform" auszuklammern. funktionären wurde Echternach bedeutet, daß Algerien bereit sei, Fazit: auf der einen Seite wird das die Erfolge vorweisen muß. In diesem Falle liegen ja die die diplomatischen Beziehungen Leben als Wert disponibel, qualifi- „Kosten" nicht im Bereich des Finanziellen, wo mangels mit der Bundesrepublik ohne zierbar gemacht, auf der anderen geeigneter Maßstäbe Nöte herrschen, hier liegen sie „nur" Vorbedingungen und ohne Ge- - nur einer ganz gewissen - Seite im Bereich der sittlichen Substanz des Staates. Die bisherigen genleistungen wieder aufzuneh- Initiativen der Koalition auf diesem Gebiet lassen ahnen, daß wird es nachträglich „geschützt", men. und zwar in Verfolgung eines Ver- * dem Rechtsbewußtsein des Volkes schwerer Schaden droht. geltungsgedankens, den man sonst weit von sich weist. Dr. Kurt Birrenbach MdB und Die Allianz zwischen Liberalisten Amerikaexperte der Opposition, zu Lasten des werdenden Lebens Die Folge eines solchen Vor- und Sozialisten auf dem Justizsek- gewann bei seinem letzten US- lösen wollen. Man denkt an die gehens ist, daß das Rechtsbewußt- tor ist viel älter als die gegenwär- Besuch den Eindruck, daß die grundsätzliche Freigabe der Abtrei- sein im Volke aufs schwerste kor- tige Regierungskoalition. (Von den Gespräche über den Devisen- bung während der ersten drei Mo- rumpiert und damit wieder ein Stück geistesgeschichtlichen Zusammen- ausgleich wesentlich schwieriger nate überhaupt. Staatsautorität zerstört wird. Zwar hängen soll hier nicht gesprochen werden. Trotz des Scheiterns Da ist das Thema „Mord". Hier werden, obschon es interessant ge- gehen rechtliche Probleme dem der Mansfield-Vorlage herrsche will man qualifizierende Tatbestände Bundesbürger nicht so unmittelbar nug wäre). Die grundsätzliche Ge- zwischen der Nixon-Administra- meinsamkeit auf dem Justizsektor einführen, weil es Mörder verschie- „unter die Haut" wie Kaufkraft- tion und der Kongreßmehrheit dener Schuldkategorien gibt. Das bestand zwischen Sozialisten und schwund der Mark. Aber er wird Einigkeit, daß die Verbündeten ist nicht zu bestreiten, ebensowenig Liberalisten — Letztere konnten da- eines Tages begreifen, daß die auf mehr für die gemeinsame Ver- aber auch, daß der Ermordete tot mals sogar noch als „liberal" be- „juristischem" Gebiet sich vollzie- teidigung als bisher tun müssen. und nicht mehr resozialisierungs- trachtet werden - schon zu einer hende Veränderung in der Einstel- fähig ist — er hätte es ja auch Zeit, als die FDP zusammen mit der lung zum Leben auf Gebiete über- nicht gebraucht. Qualifizierung des CDU/CSU in der Regierung war. Die greifen wird, an die er im Augen- Dr. Rainer Barzel, Vorsitzen- „subjektiven" Tatbestandes bedeu- Protokolle des „Sonderausschusses blick noch nicht denkt: Wenn der der der CDU/CSU-Fraktion ist für tet aber objektiv Relativierung des Strafrecht" beweisen dies. Staat jetzt schon bestimmen kann, zweitägige Beratungen mit der Wertes „menschliches Leben." daß ihn die Beseitigung keimenden französischen Regierung nach Auch während der „Großen Koali- Die ganze Doppelbödigkeit der Lebens bis zu einem gewissen Zeit- Paris gefahren. Im Mittelpunkt tion" bestand diese Einmütigkeit neuen Strafrechtsnovelle wird auch punkt überhaupt nicht interessiert, der Gespräche stehen die Fra- zwischen beiden Gruppen, obwohl in Folgendem sichtbar: nach innen wenn er für Mord neue Maßstäbe gen der weiteren Konsolidierung die SPD mit in der Regierung, die wäre ihr Ergebnis, daß Mordtaten setzt, die, am Lebensrecht des Er- der EWG, ihre Weiterführung in FDP in der Opposition war. Gegen mordeten vollkommen vorbeigehend, eine politische Union Europas, alle Warnungen der CDU/CSU, die wegen Wegfalls des Begriffes „aus niedrigen Beweggründen" zu Tot- nur auf die individuelle Schuld des sowie Probleme der Ost-West- sich hinterher in der Praxis so deut- schlagsdelikten herunterqualifiziert Täters — lies Mörders — abstellen, Beziehungen und die Frage der lich bestätigten, setzen SPD und wann wird er am Ende in „viel mil- Sicherung Berlins. Dr. Barzel FDP eine „Reform", eine „Liberali- und damit - abgesehen vom Höchst- strafmaß - auch in kürzerer Zeit derer Form" in die Lebensgestal- trifft mit dem französischen Prä- sierung" der Strafprozeßordnung verjährbar würden. Gleichzeitig sidenten Pompidou, dem Mini- durch, die im Prinzip auf einen Ab- tung jedes Bürgers eingreifen kön- müßten dann aber entsprechende nen? sterpräsidenten Chaban-Delmas bau des staatlichen Strafanspruchs, sowie dem Finanzminister Gis- also auf den Abbau eines Teils der card d'Estaing zusammen. Staatsautorität, abzielte. Es folgte eine „Reform" des politischen Straf- * rechts, so, als ob man damit der in Dr. Christian Schwarz-Schilling aller Welt sich ausdehnenden Me- MdL und Kulturpolitischer Spre- thode der Anwendung von Gewalt cher der Landtagsfraktion Wies- zur Durchsetzung „politischer", d. h. baden, hat einen erneuten Vor- revolutionärer und verfassungsfeind- Zentrales Thema: Geld stoß gegen die Finanzierung der licher Ziele, Einhalt gebieten konnte. Bremer Universität mit hessi- Die vorletzte, noch nicht abge- Zu einer zweitägigen Konferenz schäftsführer dem Umfrage-Quiz, schen Steuergeldern angekün- schlossene „Reform" ist die des waren in der letzten Maiwoche die das zur Zeit in etlichen Kreisver- digt. Ebenso wachsen in der Eherechts, bei dem der gegenwär- Landesgeschäftsführer der CDU in bänden rotiert, nicht an. CDU-Fraktion des Nordrhein- tige Justizminister Fehlschlag auf Überlingen am Bodensee beisam- Westfälischen Landtages die Be- Fehlschlag hinnehmen muß — in der men. Unter der Leitung von Bun- Sie ließen es an kritischen An- denken gegen die Mitfinanzie- merkungen zu diesen Umfragen eigenen Fraktion, bei den Familien- desgeschäftsführer Dr. Rüdiger Göb rung der auf Linksradikalität se- nicht fehlen. Aber sie erörterten verbänden, bei den Kirchen und vor und in Anwesenheit von CDU-Gene- gelnden Bremer Hochschulpoli- gewissermaßen die Kehrseite der allem bei den am meisten betroffe- ralsekretär Dr. Bruno Heck hatten tik. nen Frauen. Die Ehe ist eben nicht die Geschäftsführer ein beachtliches Personaldebatte - nämlich die * nur ein Vertrag, der wieder aufge- Arbeitspensum zu erledigen. Frage, wie überhaupt die Führungs- Annette Dörzenbach wurde auf struktur der CDU in Zukunft auszu- löst werden kann wie irgendein an- Das beherrschende Thema war — dem konstituierenden Landes- derer. Bei aller Gleichberechtigung sehen habe und auf eine größtmög- wre überall in den Führungsgremien delegiertentag der CDU-Frauen- können auch sozialistisch-liberali- liche Wirkkraft ausgerichtet werden vereinigung von Baden-Württem- der Union - die schwierige Finanz- stische Denkmodelle die Tatsache könne. berg zur Vorsitzenden gewählt. nicht aus der Welt schaffen, daß lage der Partei. Nach dem Zehn- Ihre Stellvertreterinnen sind Die Geschäftsführer forderten das die Frauen und die Kinder von den Mark-Beschluß des Bundesaus- Margarete Kuppe, Annemarie Auswirkungen speziell des Schei- schusses lastet nun auf den Landes- Präsidium der CDU auf, den Bun- Griesinger MdB und Barbara Kö- dungsrechts am meisten betroffen geschäftsführern ein besonderes desausschuß noch vor dem Saar- nitz. sind. Maß von Verantwortung und Sorge; brücker Parteitag auf diese wichtige * Eine „Reform" der Strafvorschrif- denn sie sind es, an denen letztlich Führungsfrage anzusetzen. Natürlich Hermann Höcherl MdB, Dr. ten für die Verbrechen gegen das die Verwirklichung der Sanierungs- stand der bevorstehende Wahlpar- Burkhard Ritz MdB und Hans- Leben steht bevor: Da ist das Thema beschlüsse hängt. teitag der CDU bereits sehr konkret Jürgen Klinker MdB reisen zu „Schwangerschaftsunterbrechung". im Blickpunkt der Konferenz. Und einem mehrtägigen Aufenthalt Kein Wunder, daß die Finanzen Neben der heute schon möglichen beinahe unnötig zu erwähnen: im nach Großbritannien. Im Mittel- lange und eindringlich das Terrain medizinischen Indikation, die auf der Blickpunkt stand auch die Land- punkt stehen Gespräche mit dem in Überlingen beherrschten. Güterabwägung im Hinblick auf zwei tagswahl in Baden-Württemberg, britischen Landwirtschaftsmini- Menschenleben beruht, denkt man Das zweite gewichtige Thema war die im kommenden Frühjahr stattfin- ster Prior über die Agrarpro- an die Einführung der „sozialen" - wie könnte es anders sein - die det und von der CDU ein hohes bleme im Zusammenhang mit und der „ethischen" Indikation, die Personaldiskussion in der CDU. den Beitritt Großbritanniens zur Maß an Einsatzfreude, Ideen und EWG. die Frage der Abtreibung einseitig Zwar schlossen sich die Landesge- Kampfkraft verlangt. Seite 4 Union in Deutschland Nr. 22/1971

sammen Gründungskerne für neue Bildungspolitik Universitäten zu schaffen. Der Stufenplan dieses Rahmen- planes sah die Verpflichtung zur Kooperation mit bereits vorhande- Das große nen wissenschaftlichen Institutionen vor. Das Ziel der Endphase, die nach den Wünschen der nordrhein-west- Mißverständnis fälischen Landesregierung im Jahr 1980 weitestgehend abgeschlossen Am 19. 5. 1971 trafen sich in sein sollte, war die Gesamthoch- Bonn Vorstandsmitglieder des in Düsseldorf schule, bestehend aus den neuen Bundesfachausschusses Sport und herkömmlichen Universitäten sowie den Fachhochschulen. der CDU mit Vertretern des DGB- In der Hochschulpolitik des Landes Nordrhein-Westfalen Hauptvorstandes in einem Ge- herrscht Verwirrung. Verantwortlich für diesen Zustand hoch- Dieses damalige Konzept war spräch über Fragen der Intensi- nicht umstritten, fand allerdings bei vierung des Sports am Arbeits- schulpolitischer Widersprüchlichkeit ist das Düsseldorfer Wis- denen, die für eine progressive Leh- platz. senschaftsministerium unter seinem Chef Johannes Rau, des- rerbildung eintraten, im großen und Gesprächsteilnehmer waren sen Pläne zur Neuordnung des Universitätswesens im folgen- ganzen Unterstützung. Hier stand Dieter Hussing MdB, Dr. Lepper den Beitrag von dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden die Integration der Lehrerbildung, als stellvertretender Vorsitzender der RCDS Lothar Lemper kritisch untersucht werden. deren gesellschaftstheoretische und und das Vorstandsmitglied wissenschaftspolitische Problematik des CDU-Sportausschusses Der SPD-Minister, von dem sich griff Gesamthochschule setzt, gilt auch in diesem Plan völlig unge- Krebs, DGB — Vertreter waren die eigene Partei viel erhoffte, hat schon als reaktionär. klärt war, am Ende eines Reform- Deuschl, Schüssler und Schäfer. es fertiggebracht, sich nach verhält- prozesses, für den die Landesregie- Nach den Bekenntnissen des Jo- Man war sich auf beiden Sei- nismäßig kurzer Zeit ministeriellen rung aufgerufen war, die haushalts- hannes Rau bietet die Integrierte ten einig, den so wichtigen so- Wirkens zwischen allen Stühlen mäßigen Voraussetzungen zu schaf- Gesamthochschule (nachfolgend zialpolitischen Bereich des Sports manövriert zu haben. Nachdem das fen. Doch der ursprüngliche Plan IGH) die beste Gewähr, am Arbeitsplatz stärker als bis- Fachhochschulerrichtungsgesetz mit des Johannes Rau wurde ein Opfer her auszubauen. Dabei gilt es wesentlichen Mängeln die parla- 0 das Studium zu intensivieren, des Drucks auch des gewerkschaft- vor allem, Arbeitnehmer und Ar- mentarische Bühne bei denkbar gleichzeitig zu verkürzen und von lichen Lobbyismus: Das Zauberwort beitgeber von der gesundheit- Integrierte Gesamthochschule geriet knappster Mehrheit im politischen „Sackgassen" zu befreien; lichen und menschlichen Notwen- Spießrutenlauf passieren konnte, be- wieder aus der Schublade bildungs- digkeit der Einrichtung von Be- scherte der Minister unlängst so- # ein gestuftes System von Stu- politischer Traumtänzerei. wegungs- und Spielpausen wäh- genannte Thesen zur Planung und dienabschlüssen zu schaffen; Gesamthochschule ist aber nichts rend der Arbeit zu überzeugen. Errichtung von Gesamthochschulen. anderes als Synonym für falsch ver- 0 die Kapazitäten wirtschaftlich zu Die geplanten Modellversuche, Ziel der Landesregierung sei die verwenden. standene Rationalisierungseffekte. die in einigen Betrieben mit Einführung der Integrierten Gesamt- Das fängt an bei dem sehr ver- Hilfe des Bundes durchgeführt hochschule. Wer heute danach fragt, Ursprünglich waren die Zielvor- waschenen Begriff der Intensivierung werden sollen, finden auch bei was eigentlich dieses leuchtende stellungen der Landesregierung des Studiums, bei Verkürzungsbe- der CDU volle Unterstützung. Schlagwort bedeute, welche Vor- NRW völlig andere. Der im Jahr strebungen, obwohl jedermann weiß, daß gerade das Lehrerstudium mit Eine menschengerechte Ge- teile es biete und welche Funktion 1970 veröffentlichte „Aufbau- und staltung der Arbeit, wie sie im seinen sechs Semestern Regelstu- es habe, erzeugt bei hochschulpoliti- Strukturplan für die Gründung von dium mindestens um zwei erhöht Betriebsverfassungsgesetz ver- schen Marathonläufern ein unver- acht neuen Universitäten" — basie- werden muß — schon alleine, um ankert werden soll, schließt auch ständliches Zucken wie ehedem der rend auf dem NRW-Programm 1975 nach Auffassung beider Ge- den Entwurf zum Regierungshoch- Frosch, an dem Galvani seine Elek- — sah vor, in den Städten Aachen, schulrahmengesetz (wissenschaft- sprächspartner die Bewegungs- lich-kritisches Denken, wissenschaft- pause zum Ausgleich und als ge- trizität entdeckte. Wer vorsichtige , Bonn, Dortmund, Essen, liche oder künstlerische Arbeit, Fach- sundheitliche Vorsorge mit ein. Fragezeichen hinter den geradezu Köln, Münster sowie für die Städte unter Denkmalschutz stehenden Be- Neuß, und Duisburg zu- kenntnis und berufliches Tätigkeits- feld, Einbau praktischer Tätigkeiten, als Zusammenwirken von Studien- feld und Berufsfeld) nicht Lügen zu strafen. Für die jetzt in Nordrhein-West- Fernsehen, Funk, Film falen bestehenden Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen signalisieren die Trotzki hat bekanntlich vor über einem Menschen- funkanstalten für richtig halte, — was er bejahte. Thesen, daß die genannten Institu- alter Vorschläge zur Gestaltung des Pressewesens Auf die Zusatzfrage, welches dann der gemeinsame tionen ihre Selbständigkeit verlie- gemacht, die heute eine neue Aktualität erhalten Boden sei, auf dem — analog zu Trotzkis Sozialis- ren. Die einzelnen Hochschultypen haben. Er schlug vor, die Zeitungen nicht von pri- mus - die Redakteure der deutschen Rundfunkan- werden zu Abteilungen in der Ge- vaten, sondern von öffentlich-rechtlichen Stellen her- stalten stehen müßten, erklärte Kühn, dies sei ein- samthochschule. Allerdings bleiben ausgeben zu lassen, wobei u. a. die Redaktionen deutig das Grundgesetz! die Studienberechtigungen auf die mit Redakteuren der verschiedenen politischen Rich- Bravo, Herr Kühn! Wir wollen dieses Wort in Gold einzelnen Abteilungen weiterhin be- tungen proportional zu deren Stärke in der Volks- rahmen und als Wegweiser verwenden. Und wenn schränkt. „In der Übergangszeit", vertretung zu besetzen seien. Er ging dabei von es nicht nur ein leeres Wort war, sondern künftig so heißt in den Thesen, „kann des- der zweifellos richtigen Erkenntnis aus, daß die Ihr handeln bestimmen sollte, wollen wir Vergan- halb an einer Abteilung nur studie- Aussagen eines Publikationsorgans unweigerlich genes ruhen lassen. Denn in der Vergangenheit, ren, wer die Zugangsvoraussetzun- von der politischen Überzeugung seiner Redakteure bis heute, — das muß man ja leider sagen —, sah gen für die Hochschule erfüllt, der geprägt werden, und daß demnach auf die Dauer es besonders dort, wo Rundfunkanstalten sich im nur die Redaktion das von einem öffentlich-recht- die Abteilung entspricht." Chancen- Schatten der mächtigen Schwingen sozialdemokra- lichem Medium geforderte pluralitisch-demokratische gleichheit und Durchlässigkeit des tisch beherrschter Gremien und sozialdemokratischer Meinungsbild produzieren wird, die selbst entspre- Bildungssystems werden damit ad Intendanten entwickelt haben, recht anders aus. Dort chend zusammengesetzt ist. absurdum geführt, das isolierte Ne- trifft man bis heute nicht nur auf recht einseitig ge- beneinander geradezu zementiert. Natürlich hat Trotzki bei diesen seinen Überle- färbte Redaktionen, dort muß man immer wieder Auch künftig wird es nach Schulfor- gungen vorausgesetzt, daß alle „politischen Rich- am Tenor der Programme feststellen, das das Be- tungen" als gemeinsame Grundlage das Bekennt- kenntnis zum Sozialismus dort weithin viel mächti- men gegliederte unterschiedliche nisnis zum Sozialismus haben müßten. ger sein muß als das zum Grundgesetz. Und man Ausbildungsgänge des Lehrers ge- fragt sich, welches Heinzelmännchen alle die, die ben. Als der nordrhein-westfälische Ministerpräsident dort das „System" sprengen, die „Systemzeit" über- Kühn jüngst in einem Referat vor dem Institut für Zusammenfassend muß von den winden helfen wollen, wohl in die Rundfunkanstal- Rau-Thesen gesagt werden: Ge- Rundfunkrecht der Universität Köln diese Gedanken ten gebracht hat? samthochschule ist in Düsseldorf als Trotzkis im Zusammenhang mit der Forderung nach Ministerpräsident Kühn soll übrigens gewisse Be- neuer Name für die alten Hochschul- Pluralität in unseren öffentlich-rechtlichen Rundfunk- ziehungen zum Westdeutschen Rundfunk haben: las- einrichtungen mit ihren vertikalen anstalten erwähnte, wurde er aus dem Auditorium sen wir also die Vergangenheit ruhen und schauen Studiengängen geboren worden. gefragt, ob er diese Überlegungen nicht im Kern wir gespannt auf die Zukunft: hie Rhodus, hie salta! Hochschulreform wird in Düsseldorf auch für die personelle Besetzung unserer Rund- schö. begriffen als Hochschulverwaltungs- reform. Nr. 22/1971 Union in Deutschland Seite 5

DM als vorbeugende außenwirt- Stabilitätspolitik schaftliche Absicherung des Stabili- sierungsprogramms befürwortet. Zu den jüngsten Äußerungen des Bundeskanzlers über die wirtschaft- Verfahrene Lage liche Lage erklärte der Vorsitzende POUT SCHES des Wirtschaftspolitischen Arbeits- Die miserable Wirtschaftspolitik der Bundesregierung hat in kreises der CDU/CSU-Bundestags- den letzten Tagen auch die Kritik des Sachverständigenrates tagsfraktion Dr. Ernst Müller-Her- LEX KON gefunden, der die Koalition nachdrücklich vor der Gefahr nicht mann: mehr steuerbarer Preissteigerungen gewarnt hat. Das Allheil- Nach der Freigabe des DM-Wech- mittel, das der Bundeskanzler für diese bedenkliche Entwick- selkurses, die bisher jedenfalls nicht lung bereithält, heißt Schönfärberei und Verharmlosung. den von der Bundesregierung ver- Truppenverminderung: Dieses sprochenen Erfolg gebracht hat, scheint die Regierung wieder in den Thema steht nicht erst seit dem Als ein Dokument der gefährlich daß wir es in der Bundesrepublik „Signal von Tiflis" auf den Ter- verfahrenen Lage, in der sich die mit einer Inflation zu tun haben, alten Trott der Schönfärberei und Verharmlosungen zu verfallen. Diese minplänen internationaler Konfe- deutsche Wirtschaft nach V/2 Jahren die — trotz außenwirtschaftlicher renzen. Bereits 1946 47 suchten SPD/FDP-Regierung befindet, wer- Einflüsse — im Kern ein Prozeß der Befürchtung wird von Äußerungen genährt, die der Bundeskanzler bei die Alliierten — noch ohne die tet die CDU/CSU-Bundestagsfrak- hausgemachten Kosteninflation ist. Deutschen hinzuzuziehen — in tion das bekanntgewordene Sonder- Auch sind die Zweifel der Sachver- verschiedener Gelegenheit in den letzten Tagen gemacht hat. den Pariser Außenministerkonfe- gutachten des volkswirtschaftlichen ständigen unübersehbar, ob die renzen nach Plänen für die Ent- Sachverständigenrates. Vor einem Bundesregierung selbst nach der Ob es der Bundesregierung gelin- militarisierung Deutschlands. Jahr hatte der Rat noch vor einer Freigabe des DM-Wechselkurses gen wird, die viel zu lange geför- Auch die Stalin-Note vom März Stabilisierungskrise gewarnt. Jetzt und den haushaltspolitischen An- derte inflatorische Entwicklung in 1952 ging auf dieses Thema ein. stellt die Mehrheit der Sachver- kündigungen vom 9. Mai die Kraft absehbarer Zeit ohne eine ernste Auf der Genfer Außenminister- ständigen fest, daß für die Wirt- aufbringt, endlich — nach Monaten Gefahr für die Sicherheit der Arbeits- konferenz im Herbst 1955 war schaftspolitik die Gradwanderung der Entschlußlosigkeit und der Ver- plätze in den Griff zu bekommen, von Zonen mit verdünnten Streit- zwischen Beschäftigungsrisiken und harmlosungen — glaubwürdiger als kräften in Mitteleuropa beider- bleibt vorläufig abzuwarten. Unter- einem Fortgang der Preissteigerun- bisher gegen die Inflationsmentali- seits einer Demarkationslinie die gen begonnen hat. „Einen Weg, der tät vorzugehen. Der Sachverständi- dessen reißen Meldungen über voll- Rede. jedes Beschäftigungsrisiko vermei- genrat jedenfalls schätzt die Gefahr zogene oder beabsichtigte Preiser- det, und zwar nicht nur kurzfristig, der sich immer weiter verselbstän- höhungen nicht ab, während sich zu- Die Polen Rapacki und Go- mulka gaben dem Problem dürfte es nicht mehr geben", heißt digenden Preissteigerungen außer- gleich Nachrichten über eine Ver- es in dem Sondergutachten weiter. 1957/58 mit ihren Plänen von ordentlich hoch ein. Nur so ist es schlechterung von Auftragseingän- atomwaffenfreien Zonen neuen Das Gutachten bestätigt die wie- wohl auch zu verstehen, daß er in gen und auch Auftragsbeständen in Auftrieb. Damals war auch von derholte Feststellung der CDU/CSU, dieser Lage eine Aufwertung der der Industrie mehren. dem sogenannten MLF-Projekt der atomarbewaffneten NATO- Streitmächte mit Mannschaften aus verschiedenen NATO-Staaten die Rede. Zu einer Probe aufs Exempel führten jene Vorstöße Politische Informationen für ein „Disengagement" der Mi- litärblöcke in Europa allerdings Heute können wir die Preise für einen (Zeitraum 20. Januar bis 19. März nicht. Teil der angebotenen Dokumentationen 1971); 8 Seiten DM 0,24 1968 wurde, auch auf Initiative und Ausarbeitungen mitteilen. Die umfang- — Äußerungen zur Anerkennung der der Bundesregierung, vom Atlan- reicheren Dokumentationen sind zunächst „DDR" von Herbert Wehner; 8 Sei- tikrat neuerlich das Thema Trup- zurückgestellt worden, da eine Reproduk- ten DM 0,24 penverminderung ins Gespräch tion ziemlich kostspielig ist. Die Herstellung gebracht. Sehr präzise lauteten Wirtschafts- und Finanzpolitik danach die Vorschläge der NATO beginnt in dieser Woche; die Belieferung — SPD — Zitate zur Steuerpolitik 1969 in Brüssel und 1970 in Rom. erfolgt ab 10. Juni. 1969—1971; 18 Seiten DM 0,54 Die Sowjetunion ließ sich mit Weitere Bestellungen sind zu richten an: — Brandt, Schiller, Möller und die einer Reaktion auf die NATO- CDU-Bundesgeschäftsstelle Preisentwicklung — Zitate; 3 Seiten DM 0,09 Vorschläge bis zum 14. Mai 1971 Abt. Öffentlichkeitsarbeit — SPD — Zitate zur Preisentwicklung Zeit. An diesem Tag bot der 5300 Bonn, Nassestr. 2 1965—1971; 6 Seiten DM 0,18 sowjetische Parteichef Leonid Schon vorliegende Bestellungen brauchen nicht wie- — Übersicht über den Anstieg der staat- Breschnew seinerseits Verhand- derholt zu werden. lich geregelten Preise im Jahre 1971; lungen über eine Reduzierung Europapolitik Stückpreis 2 Seiten DM 0,06 von Truppen und Rüstung in Mit- teleuropa an. — Zur Europäischen Sicherheitskonfe- Sonstige Innenpolitik renz (historischer Abriß 1954 bis — Unterschiede zwischen den Gesetz- Bund-Länder-Kommission: Seit 1970); 14 Seiten DM 0,42 entwürfen zur Reform des Betriebs- dem 29. Juli 1970 hat die Stän- — Kontinuität ind er Europapolitik der verfassungsgesetzes der Regierung dige Konferenz der Kultusmini- CDU (chronologische Darstellung und der CDU/CSU-Bundestagsfrak- ster, der Ersatz für das Bundes- 1945—1971); 11 Seiten DM 0,33 tion; 3 Seiten DM 0,09 kultusministerium, Konkurrenz — SPD — Zitate zur Vermögenspolitik erhalten. An diesem Tag konsti- Ost- und Deutschlandpolitik 1969—1971; 14 Seiten DM 0,42 tuierte sich die Bund-Länder- — Die ostpolitischen Erfolge der von — SPD — Zitate zur Wohnungspolitik Kommission für Bildungsplanung der CDU/CSU geführten Regierun- 1969—1971; 15 Seiten DM 0,45 in Bonn. In Artikel 1 des Abkom- gen — und was die Bonner Links- — Aktivitäten der Bundesregierungen mens, das die Bundesregierung koalition erreicht?; 4 Seiten DM 0,12 (1961—1969) im Bereich des Um- und die Regierungen der einzel- — Zum Vertrag vom 12. 8. 1970 zwi- weltschutzes; 20 Seiten DM 0,60 nen Bundesländer auf der Grund- schen der Bundesrepublik Deutsch- — Hochschulen — Keimzellen der Re- lage des Artikels 91 b des Grund- land und der UdSSR (Ost- und volution?; 40 Seiten DM 1,20 gesetzes schlossen, ist der Auf- Deutschlandpolitik der Großen Koa- gabenbereich der Kommission so lition — Vorbereitungsphase des SPD gekennzeichnet: „Sie ist das Vertrages — Analyse des Vertrags- — Linkssozialistische Tendenzen in der ständige Gesprächsforum für alle textes — Auswirkungen des Vertra- SPD — Zitate; 8 Seiten DM 0,24 Bund und Länder gemeinsam ges — Haltung der CDU/CSU); — Zum SPD-Parteitag 1970 in Saar- berührenden Fragen des Bil- 69 Seiten DM 2,07 brücken; 7 Seiten DM 0,21 dungswesens und der For- — Kritische Stimmen zur Ostpolitik der — Materialien und Anmerkungen zu schungsförderung". Regierung Brandt aus dem westli- den Beschlüssen der Jungsoziali- chen Ausland; 13 Seiten DM 0,39 sten; 31 Seiten DM 0,93 Ihr gehören sieben Vertreter (Zeitraum 1969/70) — Zitate SPD und „Panikmache"; der Bundesregierung und je — Kritische Stimmen zur Ostpolitik der 5 Seiten DM 0,15 einer der Länderregierungen an. Regierung Brandt aus dem westli- Zu allen Preisen sind Versandspesen und 5,5 % Ihre Beschlüsse werden mit Drei- chen Ausland; Mehrwertsteuer hinzuzurechnen. viertelmehrheit gefaßt. Seite 6 Union in Deutschland Nr. 22/1971

tor unter die Lupe und meinte, die Aus den Vereinigungen Folge der jetzt verstärkten, zeitlich BRIEFE begrenzten Ertragssubventionen seien ständig steigende Mieten. Ull- Wie beurteilt die CDU Notwen- rich setzte sich nachdrücklich für hö- digkeit und Chancen eines Truppen- Mieten nicht mehr here Kapitalsubventionen ein, selbst abbaues? wenn das zu Lasten der angestreb- Konstantin G., Bad Godesberg. ten Ausdehnung des Wohnungsbau- Antwort: Wenn es zu einer wirk- im Griff volumens gehe. Die nachhaltige Er- lichen Phase intensiver Friedensge- reichung niedriger Mieten sei wich- spräche zwischen Ost und West Unter Vorsitz von Landrat Dr. mus in der Planung für die Zuwei- tiger. Bisher seien die Mieten im so- käme — welcher Politiker und welche Pottebaum, Münster, kamen Vor- sung der Mittel gezeigt. Die Ge- zialen Wohnunsbau als mietpreis- demokratische Partei, gleichgültig ob stand und Hauptausschuß der Kom- spräche mit der „fliegenden Kom- regulierend bezeichnet worden. sie in der Regierung oder in der munalpolitischen Vereinigung (KPV) mission" könnten daher nur noch Diese Funktion werde nach dem Opposition sind, würde nicht alles NW in Recklinghausen zu einer Ar- Willen der SPD/FDP-Regierung lei- tun, solche Gespräche zu fördern? als Befehlsempfang durch die Lan- beitstagung zusammen, in deren der aber in das Gegenteil verkehrt. Aber die Nachrichten der letzten desregierung und das von ihr vor- Verlauf der stellvertretende Vorsit- Die Landesregierung habe die Mie- Tage rechtfertigen große Hoffnungen zende der CDU-Landtagsfraktion, gesehene Programm als reine Plan- ten nicht mehr im Griff. Sie sei im nicht. Es ist eben zwischen den Ver- Eberhard Ullrich (Gladbeck) über ak- erfüllung angesehen werden. Nach einigten Staaten und der Sowjet- tuelle Fragen des Wohnungsbaues der Ansicht von E. Ullrich jedoch Wahlkampf mit dem Versprechen an- union noch keine Einigung darüber in Nordrhein-Westfalen sprach und müsse sich die Wohnungsbauförde- getreten, daß eine Mietpreisober- erzielt worden, daß und wie offen- dabei eine lebhafte Kritik der Ta- rung primär nach den Bedürfnissen grenze von 3,50 DM nicht über- sive und defensive Atomwaffen be- gungsteilnehmer am Wohnungsbau- der Menschen ausrichten und kei- schritten werden solle. Jedoch sei grenzt werden sollen. Die Vereinig- programm der Landesregierung heute schon abzusehen, daß durch ten Staaten sind zwar ihrerseits im nen wirtschaftlichen Aspekten un- auslöste. die gegenwärtigen Förderungsme- Grundsätzlichen auf die Forderung tergeordnet werden. der Sowjetunion eingegangen, zu- Wie Ullrich mitteilte, erfolgt die thoden in einigen Jahren mit Sicher- nächst über die Begrenzung der im NRW-Programm 1975 konzipierte Scharf nahm Ullrich auch die heit ein Mietpreisobergrenze von defensiven Atomwaffen ein Abkom- Wohnungsbauförderung der SPD/ Entwicklung auf dem Mietpreissek- sechs DM erreicht werde. men zu schließen. FDP-Koalition mit 80 Prozent der bereitgestellten Mittel in Verdich- Das Interessanteste an der Nach- tungsräumen. Die Städtebauförde- richt, daß die Sowjetunion vorge- rung und Dorferneuerung in den schlagen hat, man solle Verhand- ländlichen Gebieten soll den Maß- lungen beginnen zwischen dem War- nahmen in Verdichtungsgebieten schauer Pakt und der NATO mit dem angepaßt werden. Auch die Eigen- Vertrauen zur CDU Ziel, auf beiden Seiten die Truppen tumsbildung soll städtebaulichen zu vermindern ist der Zeitpunkt, Gesichtspunkten untergeordnet wer- zu dem die Sowjetunion endlich auf den. Die Haltung der CDU/CSU-Bun- Flüchtlinge (UdVF), in der Bezirks- die Vorschläge der NATO vom ver- destagsfraktion zu den Ostverträgen versammlung in Stuttgart. gangenen Jahr reagiert. Wenn nicht Eine vom Innenminister einge- sei so klar und eindeutig, daß die Für eine befriedigende Berlin- alles trügt, zielt dieses Angebot auf setzte „fliegende Kommission" legt Vertriebenen und Flüchtlinge volles lösung, die den Menschen beider- die Lissaboner Konferenz der NATO; in Gesprächen mit den Kreisen und Vertrauen in die Wahrnehmung ihrer seits der Mauer Erleichterungen die Sowjets wollen wieder einmal kreisfreien Städten die Zahl der zu bringt, zeichne sich noch immer kein mit diesem Angebot die Tagesord- fördernden Wohnungen unter Be- berechtigten Interessen haben könn- Fortschritt ab. Die Tendenz, Berlin nung der NATO-Konferenz bestim- rücksichtigung des Bedarfs und der ten. Dies erklärte der Bundestags- Baukapazität fest. einen Sonderstatus einzuräumen, men und im übrigen Verwirrung stif- abgeordnete Dr. Herbert Czaja, in verstärke sich immer mehr. Daneben ten und Meinungsverschiedenheiten In der Praxis jedoch habe sich seiner Eigenschaft als Vorsitzender stünden die ständigen Drohungen heraufbeschwören. bislang ganz deutlich ein Dirigis- der Union der Vertriebenen und mit dem Interventionsrecht der So- wjetunion. Dies zwinge zu dem Schluß, daß mit einer Entspannung vorläufig nicht gerechnet werden kann, auch wenn die Bundesregie- Hinweise und Termine rung viel davon rede. Dr. Czaja übte scharfe Kritik dar- an, daß man die Vertriebenen mund- Bundeswehr — Skizzen Woche vom 6. 6. bis 12. 6.1971 tod zu machen versuche, indem man ihnen die Mittel für ihre Verbands- Gerd Schmückle, seit Herbst 1970 6./8. 6. Politische Akademie Fachtagung Soziale Eichholz arbeit beschneide. Solche Methoden stellvertretender Chef der Operati- Eichholz Sicherung der Frau hätten mit Demokratie nichts zu tun. onsabteilung im militärischen NATO- 7.6. CDU - Bund Präsidium Bonn Dabei habe die Bundesregierung Hauptquartier, ist als Autor Ver- „mehr Demokratie" versprochen. teidigungspolitischer Publikationen 7.6. CDU - Bund Arbeitsgruppe Bonn Sorge bereitet der CDU die Situation über den Fachbereich hinaus be- Neugestaltung des der Aussiedler. Dr. Czaja befürchtet kanntgeworden. Laufbahnrechts auch schwere Auseinandersetzungen Was er zum Thema „Bundeswehr" 9.6. CDU - Bund Bundeskulturausschuß Bonn um die Fortführung des Lastenaus- gleichs. Da die Bundesregierung zu sagen hat, fußt auf langjährigen 10.6. LV Bremen Landesvorstand und Bremen Erfahrungen, die er in fast zehn Jah- sich mit dem Gedanken trage, die- Landesausschuß sen langsam abzubauen. ren im Bonner Verteidigungsministe- rium und später als Berater des 11.6. Mittelstands- Mittelstandsball Heidelberg Die Bezirksversammlung wählte NATO-Botschafters Wilhelm Grewe vereinigung — Bund Dr. Czaja einstimmig wieder zu ihrem sammeln konnte. 11.6. LV Hamburg Landesausschuß Hamburg Vorsitzenden. Seine Stellvertreter wurden Staatssekretär Schwarz, Dr. Sein neues Buch „Kommiß a. D." 11./12. 6. LV Braunschweig Landesarbeitskreis Voldagsen bezeichnet er als eine Art Skizzen- Streck und Gerecke, Schriftführer für Verteidigung, wurde Norbert Umlauf und Beisitzer buch, das Bundeswehrprobleme im Informationstagung über des Bezirksvorstands Binoschek, Blickpunkt der mittleren Truppen- zivilen Selbstschutz führung von der alltäglichen Frage Kiefel, Kretschmer, Nack und Dr. No- bis zur großen Strategie behandelt. 12. 6. LV Westfalen-Lippe Landestagung des Dortmund wak. Gesundheitsausschusses Es zeichnet sich besonders da- Staatssekretär Sepp Schwarz, der durch aus, daß es nicht auf der offi- 12.6. LV Westfalen-Lippe Landestagung des Dortmund über aktuelle Fragen der Landes- ziellen Meinung, sondern auf dem Sportausschusses politik sprach, forderte die Delegier- persönlichen Augenschein basiert 12.6. LV Bremen Verteidigungspolitischer Bremen ten auf, sich in den Kreisverbänden und trotz handfester Kritik dem Ausschuß verstärkt in die Parteiarbeit einzu- Staatsbürger in Uniform ein gutes schalten. In jedem Kreisverband 12.6. KPV-NRW Vorstand Zeugnis ausstellt. Recklinghausen müsse es eine aktive Gruppe der 12/13.6. Sozialausschüsse — Bundesvorstand UdVF geben, die die Belange der Gerd Schmückle: „Kommiß a.D.", Königswinter Bund Junge Arbeitnehmerschaft Vertriebenen und Flüchtlinge inner- Seewald Verlag, Stuttgart, 1971, halb und außerhalb der CDU ver- DM 19,80. 12./13. 6. JU Rheinland-Pfalz Landestag Trier tritt. Nr. 22/1971 Union in Deutschland Seite 7

Aus den Landesverbänden •• Die saarländische Regierung hat Maßnahmen eingeleitet, um die mit der Beschäftigung aus- IN KURZE Bremen braucht ländischer Gastarbeiter entstan- denen Probleme zufriedenstel- Am 4./5. Juni 1971 findet in lend zu lösen. Das saarländische Offenburg der Sportkongreß der Arbeitsministerium hat der Bil- CDU Baden-Württemberg statt. solides Fundament dung eines Landesausschusses Die Tagung beginnt mit einer Sit- zur Betreuung ausländischer Ar- zung des Bundesfachausschus- Gegenüber der weiter schwelenden Krise in Bremen übt die beitnehmer zugestimmt. Der Aus- ses Sport, dem u. a. Ingrid Mick- CDU bewußte Zurückhaltung, erklärt in der folgenden Stel- schuß wird die für diesen Perso- ler-Becker und Dr. Klimke ange- nenkreis notwendigen Betreu- hören. Der Fachausschuß wird lungnahme der Vorsitzende der CDU Bremen, Dr. Müller-Her- ungsmaßnahmen koordinieren, sich in Offenburg vor allem mit mann. Niemand soll ihr vorwerfen, daß sie öl ins Feuer gegos- um dadurch einen größtmög- der wirtschaftlichen und finan- sen oder ein parteipolitisches Süppchen zu kochen versucht lichen Effekt aller Maßnahmen ziellen Situation der Vereine und hätte. Jede Intervention von außen gefährdet den unerläß- zu erreichen. den sporttechnischen Fragen des lichen Klärungsprozeß. * Schul- und Hochschulwesens be- fassen. Die SPD in Schleswig-Holstein Der Koalitionsbruch kann richtig Die personalpolitischen Weichen befindet sich, sofern man sich Am 5. 6. wird ein Sportparla- nur vor dem Hintergrund der tief- für die bremische Universität sind in die Erklärungen ihrer führenden ment, das aus ca. 250 Delegier- greifenden Krise innerhalb der SPD den letzten Jahren unter Duldung Politiker ansieht, noch immer im ten besteht (darunter aktive gewertet werden. Bürgermeister und Mitwirkung der FDP falsch ge- Wahlkampf. Statt ernstzuneh- Sportler, Vereins- und Verbands- Koschnik ist der Gefangene der von stellt worden. Die angedrohte Auf- mender sachlicher Vorschläge be- vertreter und Kommunal- und Jungsozialisten und Linksradikalen schränkt sie sich auf die Herab- kündigung der Koalition kann die Landespolitiker), den Rahmen- gesteuerten Kräfte, die an der Bre- setzung des politischen Gegners. Mitverantwortung der FDP für die plan der CDU zur Sportförderung mer Universität ihre von marxisti- bisherige Entwicklung nicht auslö- Gegen diesen Stil hat der stell- in Baden-Württemberg diskutie- scher Ideologie bestimmten Modelle schen. Die neue Entscheidung der vertretende Vorsitzende der erproben wollen. Schon die Beru- FDP ist jedoch eine eindrucksvolle CDU-Landtagsfraktion Dr. Bar- ren und verabschieden. Der fung des vierten Gründungssenats Bestätigung der kritischen Haltung, schel energisch protestiert. Diese Sportkongreß wird mit einer und des Jusochefs von der Vring die die CDU gegenüber dieser Uni- Art der SPD-Politik erklärte er, Ansprache des Landesvorsitzen- zum Gründungsrektor waren dafür versitätsgründung eingenommen hat. mache die schwere innere Krise den der CDU Baden-Württem- Signale. Bürgermeister Koschnik wird heute deutlich, in der sich die Partei berg, Dr. , zu befindet. * Die CDU hat die Gründung einer weniger denn je in der Lage sein, Ende gehen. Reformuniversität in Bremen von sein den Ministerpräsidenten der Anfang an unterstützt. Sie hat aller- Länder gegebenes Wort für eine frei- dings mit Entschiedenheit dafür ge- heitlich-plurale Universität einzuhal- kämpft, daß an der neuen Universi- ten. tät die Pluralität gesellschaftspoliti- Durch die politische Entwicklung scher Auffassungen garantiert, die im Lande Bremen wächst der CDU Wahlrecht Freiheit von Forschung und Lehre eine schwerwiegende Verantwortung gesichert und nicht durch dogmati- zu. Meine politischen Freunde und für Gastarbeiter sche Festlegungen behindert wer- ich nehmen diese Verantwortung den. Gerade aus diesen Gründen hat sehr ernst. Eine echte politische Er- die CDU frühzeitig und nachdrück- neuerung im Lande Bremen, die Mit der Aufgabe, die etwa 25 000 wurde bewertet, daß die Kirchen lich vor dem im Universitätserrich- Ausländer, die zur Zeit im Raum klare politische Verhältnisse, Frei- und sonstigen freien Träger der So- tungsgesetz verankerten Berufungs- Bielefeld leben, richtig zu betreuen, heitlichkeit, sozialen Fortschritt und zialhilfe große Bereitschaft zeigen, verfahren und der späteren Beru- beschäftigte sich der Arbeitskreis wirtschaftliche Stabilität gewährlei- die Kinder aus Gastarbeiterfamilien fungspraxis der Gründungsgremien „Gastarbeiterfragen" der CDU Bie- in die Kindergärten aufzunehmen. sten, ist nach meiner festen Über- gewarnt. Die CDU hat immer wieder lefeld in seiner konstituierenden Als besonders schwierig bei der darauf hingewiesen, daß in Bremen zeugung nur möglich, wenn die CDU Sitzung. Dabi wurde der Vorsitzen- Versorgung von Gastarbeiterfami- eine sozialistische Klassenkampf- ihr volles Gewicht in die Waagschale de der CDU-Kreistagsfraktion, Wal- lien stellt sich die Frage, ob diese Universität entsteht. der Entscheidungen werfen kann. ter Wagner, einstimmig zum Leiter Familien mit den sich daraus erge- gewählt. benen Konsequenzen für Staat und In seiner ersten Sitzung machte Gesellschaft in unserem Lande voll der Arbeitskreis eine Bestandsauf- integriert werden sollen oder aber nahme über die wichtigsten Sorgen ihnen für den vorübergehenden Auf- und Probleme der Gastarbeiterfami- enthalt menschenwürdige Verhält- Stabilität hat Vorrang lien. Dabei wurde deutlich, daß die- nisse zu schaffen sind. se Probleme nach dem Herkunfts- Auch die Junge Union Köln hat land der Gastarbeiter sehr differen- kürzlich Initiativen ergriffen, um die Im Mittelpunkt der Regierungser- der finanzschwachen Länder aus ziert gesehen werden müssen. Reli- Lage der Gastarbeiter zu verbes- klärung der neuen Landesregierung und kündigte an, daß seine Landes- giöse Bindungen und die Mentalität sern. SchJeswig-Holsteins, die Minister- regierung dazu sowie zur allgemei- der Volksgruppe spielen eine nicht Sie wohnen zwar hier, arbeiten präsident Dr. nen Stärkung der Finanzkraft der unwesentliche Rolle. Der Arbeits- hier, zahlen Steuern, schicken ihre vor dem schleswig-holsteinischen Länder und Gemeinden im Rahmen kreis hat sich die Aufgabe gestellt, Kinder in Kölner Schulen, benutzen Landtag abgegeben hat, standen die der Steuerreform entsprechende daran mitzuwirken, die sozialen und kölnische Verkehrsmittel, ärgern Forderung nach Sicherung der Sta- Vorschläge machen werde. Dr. Stol- schulischen Verhältnisse der Gast- sich über fehlende Parkplätze oder bilität als der wichtigsten Vorausset- tenberg kündigte ferner an, daß die arbeiter im Raum Bielefeld zu ver- Wohnungsprobleme, haben aber zung für Reformen, und die konkre- neue Landesregierung Schleswig- bessern. Diese Arbeit erscheine um kein Wahlrecht. Im Vorstand der ten landespolitischen Zielsetzungen, Holsteins ebenso wie ihre Vorgän- so wichtiger, da bei anhaltenden so- Jungen Union wurde deshalb jetzt die bereits im Schleswig-Holstein- gerin konstruktiv an den gesamt- zialen Schwierigkeiten die Gefahr ein Antrag ausgearbeitet, der eine Programm der CDU angekündigt staatlichen Planungen in diesen Be- einer politischen Radikalisierung Änderung anstrebt: wer als Auslän- worden sind. reichen mitwirken und die Belange der ausländischen Arbeitnehmer- der mindestens fünf Jahre in Köln des nördlichsten Bundeslandes im Die schleswig-holsteinische Lan- gruppen besteht. lebt und arbeitet, sollte das Recht engen Kontakt mit den zuständigen desregierung werde, so betont Dr. Im Verlauf der Diskussion wurde auf eine unbefristete Aufenthaltser- Bundesministerien vertreten werde. Stoltenberg, jeden ernsthaften Ver- betont, daß sich die dringendsten laubnis haben. Gleichzeitig sollten Viele der großen inneren Reformen such unterstützen, die bedrohte wirt- Probleme der Gastarbeiterfamilien solche Ausländer aber auch das ak- in der Bundesrepublik, vor allem schaftliche Stabilität wiederzuge- auf die Betreuung und die schu- tive und passive Kommunalwahl- die Steuer- und die Bildungsreform, winnen, denn die erschreckenden lische Versorgung der Gastarbeiter- recht erhalten. Für Ausländer, die könnten nur durch eine gute Zu- Preissteigerungen der letzten Zeit kinder und auf Wohnraumprobleme über fünf Jahre in Köln leben, sollte sammenarbeit von Bund und Län- belasteten vor allem die sozial- beziehen. die Einbürgerung erleichtert wer- dern und durch eine Verständigung schwachen Gruppen derBevölkerung den. und gefährdeten notwendige Refor- zwischen den großen Parteien ver- Der CDU-Arbeitskreis will in wei- Eine zweite Forderung der Jungen men. wirklicht werden. Daher werde die teren Sitzungen diese Problem- Union geht dahin, daß es in Ge- neue Landesregierung zur Realisie- kreise mit den Vertrauensleuten der Ministerpräsident Dr. Stoltenberg meinden mit mehr als fünf v. H. rung ihres Programms auch die sprach sich für eine bessere Ausge- Gastarbeiter, den konsularischen Ausländeranteil eine dauernde Ge- staltung des horizontalen und verti- sachliche Zusammenarbeit mit der Vertretern und heimischen Verwal- meinderatsvertretung der Ausländer kalen Finanzausgleichs zugunsten | Opposition anstreben. tungsstellen erörtern. Sehr positiv geben sollte. Seite 8 Union in Deutschland Nr. 22/1971

unmißverständlich erklärt, daß der Informationen Warschauer Vertrag nicht ausreiche, um eine Normalisierung der Bezie- hungen zwischen Warschau und Stichwort Bonn herbeizuführen. Auch nach einer Ratifizierung werde der Ver- Dreiste Einmischung trag nur der Rahmen für eine volle zum Normalisierung sein. Nach Ansicht Schon vor der Ratifizierung des ritorium es an Sendern von „ech- des polnischen Politikers kann das Warschauer Vertrages läßt die pol- tem kaltkriegerischem Zuschnitt" nur bedeuten, daß- Polen von der Wochen- nische Regierung keinen Zweifel nicht mangele. Bundesrepublik verlangt, jeden daran, daß dieser Vertrag für sie Der Vorstoß Polens bezüglich des Wunsch willfährig zu erfüllen. Der nicht nur die Anerkennung der Senders in München ist aber nicht Weg zur Normalisierung sei „noch ende Oder Neisse-Linie bedeutet, son- der einzige Versuch, den Deutschen lang", erklärte die Zeitung „Zycie dern darüber hinaus ein Instrument vorzuschreiben, was sie tun und Warszawy" in diesem Zusammen- ist, die deutsche Innenpolitik nach lassen sollen. So hat u. a. in der in hang, weil es in der Bundesrepu- ihren Wünschen zu gestalten. Das Breslau erscheinenden Zeitung „Ga- blik „nationalistische" Kräfte gebe, jüngste Beispiel dieser unverhüllten die auch gegen die völkerrechtliche zeta Robotnicza" der polnische Hinter dem Kampf um die Interventionsabsichten lieferte der Deutschlandexperte Bartocz ge- Anerkennung der „DDR" eingestellt polnische Außenminister Jedry- fordert, daß der Schulunterricht in seien. Links-Universität Bremen steckt mehr als bloß das ver- chowski, der von der Bundesregie- der Bundesrepublik unverzüglich Die Ernüchterung über die Bon- rung verlangte, den amerikanischen dem Warschauer Vertrag angepaßt ner Ostpolitik hat nun mittlerweile zweifelte Streben örtlicher Sender „Radio Freies Europa" zum werden müßte. Der Experte berief das ganze deutsche Volk erfaßt. Nur FDP-Kreise, aus der tödlichen Verstummen zubringen. sich dabei auf Äußerungen Brandts, noch 30 Prozent sind mit der bis- Umschlingung in der SPD- nach denen er in Aussicht gestellt herigen Entwicklung der gesamten Koalition freizukommen und Die Bundesregierung hat sich bis- haben soll, bereits vor der Ratifizie- Ostpolitik zufrieden. Vor einem Jahr — freilich zu spät — wenig- her gegenüber dieser unzulässigen rung des Vertrages den Schulunter- hofften noch 61 Prozent auf Erfolge Einmischung sehr zurückhaltend be- stens hier nochmal „liberal" richt „neuen" Verhältnissen anzu- in der Ostpolitik. Die einzigen, die nommen. Es war die CDU, aber auch zu demonstrieren. Es steckt passen. noch an den guten Willen der Kom- Presse und Rundfunk, die sich mit auch dahinter die wachsende Auch der polnische Premiermini- munisten glauben, sitzen im Bundes- aller Entschiedenheit gegen die pol- Unruhe, ja der Alarm in wei- ster Jaroszewicz hat in einer Rede kanzleramt. nischen Wünsche wehrten. ten Schichten über die Radi- Denn immerhin legen die Staa- kalisierung unserer Universi- ten des Ostblocks in ihren Rund- täten und die drohende rote funksendungen jede Hemmungen Unterwanderung unseres ab, wenn es gilt, die Bundesrepu- Staates. blik als revanchistischen, kriegs- lüstemden Staat zu verdammen. Bis- Hilfsaktion her hat die Bundesrepublik dage- Eine konkrete Feststellung gen nicht offiziell protestiert, selbst hierzu, nicht von einem wenn sie es täte, würde es hohn- für Palästina-Flüchtlinge Reaktionär oder Gespenster- lachend von der anderen Seite zu- seher: der Präsident des Ver- rückgewiesen werden. Bundestagsabgeordnete der CDU/ Programm der UNRWA durch Spen- fassungsschutzes, Schrub- CSU haben einen Appell an die den geholfen. Die CDU/CSU-Abge- bers, konstatiert, die poten- In einer ersten Stellungnahme hat ordneten wenden sich jetzt an die deutsche Öffentlichkeit gerichtet, um tielle Gefahr für die innere der CDU-Bundestagsabgeordnete die Situation der Palästinaflüchtlinge breite Öffentlichkeit, um noch mehr Dr. Marx eine parlamentarische An- zu verbessern. Einer der Initiatoren, Mittel freizumachen. Sicherheit der Bundesrepu- frage angekündigt, in der er von der der CDU-Abgeordnete Dietrich Roll- blik sei gewachsen. Die DKP Bundesregierung wissen will, ob Rollmann, der sich vor kurzem an mann, wies darauf hin, daß mehrere gewinnt an Boden in Ruhr- sie dem polnischen Außenministers Ort und Stelle von dem Elend der 100 000 Menschen in den Flücht- Betrieben und an den Links- wegen seines Einmischungsversuchs Lagerbewohner überzeugt hat, be- lingslagern der UNRWA, dies ist die Universitäten, die als Kader- eine entsprechende Antwort zu er- klagte in Bonn, daß die SPD seiner Flüchtlingshilfsorganisation der UNO, teilen gedenkt. Der CDU-Sprecher Bitte, sich an dieser Hilfsaktion schulen für Rot ausgebaut leben und rund 50 Prozent von Weiskirch hat die „schulmeister- durch Unterschrift zu beteiligen, werden. ihnen junge Leute unter 18 Jahren lichen Belehrungen" aus Warschau nicht gefolgt ist. Rollmann selbst sind. Mit einem Stipendium in Höhe über die Nutzbarkeit der deutschen und der CSU-Abgeordnete Leo Wag- Unter dem Schutz des So- Souveränität zurückgewiesen und von 2000 DM könnte diesen jungen ner haben bereits erste Stipendien gemeint, daß Polen seine Mahnun- Menschen eine Berufsausbildung er- gezeichnet; sie wollen ihr „Paten- wjetvertrages und der gen lieber an die Adresse der möglicht werden. Die Bundesregie- kind" in die Bundesrepublik einla- ganzen Ostpolitik haben die „DDR" richten solle, auf deren Ter- rung hat in der Vergangenheit dem den. Kommunisten die „fetten Weiden der Legalität" ent- deckt. Hunderte junger Aka- demiker wurden auf den „lan- gen Marsch" zur inneren Er- kehr zur alten Parität bedeutet einen oberung der Macht geschickt. Fehlschlag aller Stabilitätsanstren- Vielleicht werden sie, wenn Aufgelesen... Aufgelesen gungen in der Bundesrepublik. sie sich am Ziel wähnen, liquidiert: ein siegreicher Die Regierung müsse jetzt ihre Die Professoren sagen es nicht Die Alternative der Sachverstän- Kommunismus erledigt un- Orientierungsdaten, ihre quantitati- deutlich, aber zwischen den Zeilen digen-Empfehlung kann also nur liebsame Intellektuelle rasch. ven, sprich: konkreten Vorstellungen lugt die Skepsis hervor, oder sollte eine D-Mark-Aufwertung sein. Die über die Preisentwicklung auf den man besser sagen, der schwarze bitteren Erfahrungen der letzten Wo- Tisch legen. Gut gebellt! Nur, gibt Humor? Eine Rückkehr zur alten chen aber haben gezeigt, daß die Sollte infolge der SPD- es klare Vorstellungen? Die Profes- D-Mark-Qualität setze voraus, daß EWG-Partner niemals ihren Segen Wirtschaftspolitik ein wirt- soren warnen selbst vor übertriebe- die fünf EWG-Partner der Bundes- geben werden, weder zu einer regel- schaftlicher Rückschlag kom- nen Hoffnungen auf kurzfristige Sta- republik die Inflation in ihren Län- rechten Aufwertung auf einen Schlag men, würde die DKP-Agita- bilisierungserfolge. Konkret heißt dern erfolgreich bekämpfen. So mei- noch zu einer schleichenden Auf- tion ihn ausschlachten. Aber das: Laut akademischer Lageein- nen die Experten, und der Zweifel wertung um drei Prozent pro Jahr. schlimmer ist, was an unse- schätzung werden wir zunächst wei- an der Erfüllung dieser für die deut- Dabei würde die europäische Wäh- ren Universitäten wie Bre- ter mit der Inflation leben müssen. sche Wirtschaftspolitik so wichtigen rungsunion auf der Strecke bleiben. Wenn wir nur nicht zur Inflation ver- Bedingung ist nicht zu überhören. men, Heidelberg oder vol- dammt sind! Das heißt im Klartext: Eine Rück- Rheinische Post am 2. 6. 1971 lends FU Berlin geschieht. Hier brennt es bereits. a

Union In Deutschland — Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands. Redaktion: Karl Hans Roos, Anton Georg Grützner, Dr Peter Wellert. Anschrift de' Redaktion: 53 Bonn, Nassestr. 2, Telefon 652931. Verlag: Union Betriebs GmbH., 53 Bonn, Argelanderstr. 173, Telefon 220040. Verlagsleitung: Peter Müllenbach, Gerhard Braun, Bank- verbindung: Commerzbank Bonn, Nr. 1124932, Postscheckkonto Köln 193795. Abonnementspreis vierteljährl. DM6,—, Einzelpreis DM0,50. DrucK: Bonner Universitäts-Buchdruckerei, Bonn Der Informationsdienst erscheint wöchentlich Redaktionsschluß dieser Ausgabe: 2. Juni