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COPYRIGHT: Dieses Manuskript Ist Urheberrechtlich Geschützt. Es Darf COPYRIGHT: COPYRIGHT DiesesDieses Manuskript Manuskript ist urheberrechtlich ist urheberrechtlich geschützt. geschützt. Es darf E ohnes darf Genehmigung ohne Genehmigung nicht verwertet nicht werden.verwertet Insbesondere werden. darf Insbesondere es nicht ganz darf oder es teilwe nicht iseganz oder oder in Auszügen teilweise oderabgeschrieben in Auszügen oder in sonstigerabgeschrieben Weise vervielfältigt oder in sonstiger werden. Weise Für vervielfältigRundfunkzwecket werden. darf dasFür Manuskript Rundfunkzwecke nur mit Genehmigungdarf das Manuskript von DeutschlandRadio nur mit Genehmigung / Funkhaus Berlin von Deutsch benutzt landradiowerden. Kultur benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Länderreport 3.1.2012, 13.07 Uhr Gemeinsam gegen den Bund – die Ministerpräsidenten und die Bundespolitik Übernahme DLF Hintergrund 15.12.2011 Länge: 18.24 Min. Autorinnen: Barbara Schmidt-Mattern, Barbara Roth Redaktion: Heidrun Wimmersberg ____________________________________________________________________ Anmoderation Einzeln stehen sie ein wenig im Schatten der Bundesregierung, doch gemeinsam sorgen die 16 Regierungschefs der Länder immer wieder für Spannung und Unruhe im Politalltag. Denn wenn es um ihre Interessen gegenüber dem Bund geht, kooperieren sie sogar über Parteigrenzen hinweg. Mit monumentalen Amtszeiten wie den fast zwei Jahrzehnten von Johannes Rau in NRW können die heutigen Regierungschefs der Länder noch nicht dienen. Mächtig sind die 16 Ministerpräsidenten und Regierenden Bürgermeister gleichwohl. _____________________________________________________________________________ "Ja, liebe Genossinnen und Genossen - nach Helmut Schmidt zu reden ist nicht einfach." Also versucht Hannelore Kraft auf dem Bundesparteitag der SPD in Berlin gar nicht erst staatsmännisch zu klingen. Dann schon lieber schnoddrig und menschelnd, das ist ihre Stärke. "Liebe Genossinnen und Genossen, wir brauchen keinen Kompass. Unser Kompass schlägt seit fast 150 Jahren hier. Und deshalb machen wir Politik für die Menschen in diesem Land." Politik mit Herz also. Niemand nimmt es Hannelore Kraft auf dem Parteitag übel, dass ihre Rede eine Art "Best of" sozialdemokratischer Allgemeinplätze ist. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin hat derzeit einen guten Lauf. Mit 97,2 Prozent erzielt sie unter den fünf Stellvertretern von Parteichef Sigmar Gabriel das beste Ergebnis. Die Regionalpresse in NRW ist verzückt und ruft die 50-Jährige am nächsten Morgen zur Kanzlerkandidatin in spe aus. Hannelore Kraft reagiert auf solche Jubelmeldungen reserviert: "Bei uns ist ja die Situation glasklar: Wir haben eine Minderheitsregierung. Meine Aufgabe ist, die nächste Wahl in Nordrhein-Westfalen zu gewinnen, um das Land weiter voranzubringen. Und das werden wir tun. Und Nordrhein-Westfalen ist ein wichtiger Baustein in der gesamten Partei." Wohl dosiert und genauestens kontrolliert - Hannelore Kraft nähert sich der K-Frage mit spitzen Fingern. Der Grund liegt in Düsseldorf: Ihr erstes Regierungsjahr als Chefin einer instabilen Minderheitsregierung war gespickt mit Krisen und Klagen. Stur blockt die angespannte Ministerpräsidentin deshalb alle Fragen nach ihren bundespolitischen Ambitionen ab. Berlin? Nein danke. Ihr Verhältnis zu Angela Merkel? Hörbar kühl: "Wir tauschen uns natürlich aus. Es gibt immer wieder Themen, die wir gemeinsam auch besprechen. Das ist ganz professionell." Dass sie eine Frau ist, spiele in ihrem Umgang mit der Kanzlerin übrigens keine Rolle, betont die Ministerpräsidentin immer wieder: "Ich glaube, das wird überschätzt. Es ist mir zu überhöht zu sagen, man muss grundsätzlich als Frau mit Frauen besser können, das gilt nicht. Also, es gibt Frauen, mit denen ich gut kann, es gibt aber auch Männer, mit denen ich gut kann. Gott sei Dank!" Bis Anfang November füllte Hannelore Kraft noch ein zweites hohes Amt aus: Turnusgemäß war sie ein Jahr lang amtierende Bundesratspräsidentin - immerhin das vierthöchste Amt im Staate, im Fall der Fälle vertritt der Bundesratspräsident den Bundespräsidenten. Doch aufgefallen ist Frau Kraft in dieser Zeit kaum. Beim Stabwechsel vor einem guten Monat gab es denn auch nur einen höflichen Abschiedssatz von ihrem Nachfolger, dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. "Sie, liebe Frau Kraft, haben mit großem Charme und straffer Hand präsidiert. Und mit Ihrem ausgleichenden Pragmatismus auch widerstreitende Interessen zusammengeführt." Beeindruckt klingt Seehofer nicht gerade. Dabei wird er selbst seit geraumer Zeit allenfalls noch als knurrender, aber kaum mehr als brüllender bayerischer Löwe in Berlin wahrgenommen. Derweil klingt Hannelore Kraft inzwischen selbstbewusster, wenn es um ihren Einfluss im Bund geht. Das hat viel mit der Schwäche der schwarz-gelben Bundesregierung zu tun, noch mehr aber mit dem Klimawechsel in Düsseldorf. Getrieben von ihrer Neuwahl-Paranoia sind die Oppositionsparteien CDU und FDP dort derzeit bemüht, die rot-grüne Minderheitsregierung bei Abstimmungen zu unterstützen. Das versetzt die Ministerpräsidentin momentan in eine machtvolle Position, ganz anders als früher. Noch während der zögerlichen Regierungsbildung im letzten Jahr galt Kraft als "Frau, die sich nicht traut". Doch dieses Bild verblasst inzwischen. Kraft will jetzt mehr, sie will wahrgenommen werden als Landespolitikerin, die auf Augenhöhe mit Berlin steht. Diskret, aber beharrlich arbeitet sie an ihrem Imagewandel. Bereits im Frühjahr nutzte sie den vom Bund beschlossenen Atomausstieg, um erstmals offensiv die Interessen der Länder - und damit auch ihre eigenen - in Berlin zu vertreten. "Wir müssen aufpassen, dass dort nicht Hopplahopp-Entscheidungen getroffen werden, nur weil die Kanzlerin versucht, aus der Bredouille so schnell wie möglich herauszukommen, in der sie nun mal nach den fatalen Fehlentscheidungen im Atombereich steckt." Ob Atomausstieg, nordrhein-westfälische Wirtschaftsinteressen oder Eurokrise - Hannelore Kraft äußert sich. Allerdings mit einer Einschränkung: Die Ministerpräsidentin beschreibt die Probleme, Lösungen nennt sie selten. Und so geraten die Auftritte der Ministerpräsidentin im Tonfall zwar selbstbewusst, in der Sache jedoch gelegentlich populistisch: Dass ihre Forderungen in der Sozial- oder Wirtschaftspolitik gelegentlich holzschnittartig wirken, hat mit ihrer immer noch ausgeprägten Vorsicht, aber auch mit ihrer politischen Philosophie zu tun: Sie wolle immer noch die Welt verändern, so hat Kraft im besten sozialdemokratischen Sinne schon oft erklärt. Auf einem SPD-Parteitag lässt das die Herzen der Genossen höher schlagen. Doch jenseits der eigenen Partei ist der bundespolitische Einfluss der Hannelore Kraft bisher überschaubar. Einflussreiche Netzwerke mit anderen Länderfürsten nach dem alten CDU-Modell Koch-Wulff-Rüttgers? Fehlanzeige. Konzertierte Aktionen mit den SPD-Kollegen in Berlin, Rheinland-Pfalz oder Hamburg? Nicht weiter aufgefallen. Der Bonner Parteienforscher Gerd Langguth: "Sie hat erstaunlich kraftlos die Bundespolitik begleitet. Mir ist eigentlich keine wirkliche bundespolitische Initiative von Frau Kraft bekannt, die sie dann auch mit Nachdruck und mit Intensität begleitet hat. Sie hat sich sehr konzentriert Nordrhein-Westfalen und kann sich nicht in gleicher Weise entfalten, wie es beispielsweise ihr Vorgänger Rüttgers tun konnte." Denn Ministerpräsidenten und Regierende Bürgermeister können sich durchaus Gehör verschaffen. Über die Medien, ihre jeweiligen Parteien, über den Bundesrat. Und auch außerhalb der Länderkammer kooperieren die 16 Regierungschefs, wenn es um ihre Interessen gegenüber dem Bund geht, gerne mal über Parteigrenzen hinweg. Ein Beispiel: die Bundeswehrreform. Als Kompensation für Standortschließungen wollen die betroffenen Bundesländer finanziell durch den Bund unterstützt werden. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) spricht aus, was auch seine Kollegen in Baden-Württemberg und Bayern, Winfried Kretschmann (Grüne) und Horst Seehofer (CSU) denken: "Wir brauchen einander, der Bund die Länder, die Länder den Bund. Insofern gehe ich davon aus, [dass] man natürlich zunächst mal sagt, wir haben auch kein Geld, aber dass man nicht brüsk die Türen zuschlägt. Auf jeden Fall sind die Länder einvernehmlich in dieser Frage und das hat schon sein Gewicht." Das bekam am Nachmittag auch die Bundeskanzlerin zu hören. Denn zwei Mal im Jahr - kurz vor der parlamentarischen Sommerpause und kurz vor Weihnachten - nimmt Angela Merkel an der Ministerpräsidentenkonferenz teil. Doch hat sie zurzeit nicht andere, viel gewichtigere Probleme: Euro-Rettung, Änderung der EU-Verträge, der Ärger mit den widerspenstigen Briten. Angela Merkel hat den Länderfürsten über den jüngsten EU-Gipfel berichtet, eine strengere Haushaltsdisziplin angemahnt und die geplante Fiskalunion erklärt. Sie wird Fragen beantworten, Kritik, gar Widerspruch aus den Reihen der Ministerpräsidenten aber wird sie wohl nur widerwillig akzeptieren, glaubt Gerd Langguth zu wissen, der eine Biografie über Angela Merkel geschrieben hat: "Ich denke, dass die Bundeskanzlerin, jedenfalls ist es meine Vermutung, die Bundesländer eher als ein Hindernis für ihre Arbeit ansieht. Als eine ziemliche Last, die Arbeit macht. Und ein Durchregieren, wie sie es mal formuliert hat, wird natürlich auch sehr erschwert. In Wirklichkeit wird sie wahrscheinlich nicht sehr viel vom deutschen Föderalismus halten, zumal sie auch aus einem zentralistisch geführten Staat, der DDR kommt, wo man ja diesen Föderalismus gar nicht kannte." Die ostdeutsche CDU-Politikerin hat ihre Karriere als Bundesministerin
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