VEREINIGUNGSURKUNDE DES BEZIRKS BIRSECK MIT DEM KANTON BASEL (6. Dez. 1815, 7 Artikel) Verwaltungsbezirke
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VEREINIGUNGSURKUNDE DES BEZIRKS BIRSECK MIT DEM KANTON BASEL (6. Dez. 1815, 7 Artikel) Verwaltungsbezirke - Die 9 Gemeinden Arlesheim, Reinach, Aesch, Pfeffingen, Ettingen, Therwil, Oberwil, Allschwil und Schönenbuch bilden den 6. Bezirk des Kantons (Art. 1) - Der Bezirk trägt den Namen Birseck (Art. 1) - Hauptort ist Arlesheim (Art. 1) Politische Rechte Wahlzünfte - Auf den Bezirk entfallen 4 Wahlzünfte (Art. 2). (Wahlkörperschaften) - [Auf den übrigen Kanton entfallen 30 ländliche und 15 städtische Wahlzünfte (Verfassung von 1814).] Mitglieder - 4 Ratsmitglieder, je einer pro Wahlzunft des Birsecks (Art. 3). im Grossen Rat - Wie die übrigen Bürger des Kantons, sind auch die Bürger des Birsecks durch Kooptation wählbar (Art. 3) [Das Land hat Anrecht auf 34 direkt gewählte und 30 vom Grossen Rat kooptierte Mitglieder]. - [Im Übrigen zählt der Grosse Rat insgesamt 154 Mitglieder, 90 aus der Stadt und 64 vom Land] Rechtsgleichheit Die Bürger des Birsecks erhalten dieselben Rechte wie die Bürger des alten Kantons (Art. 3). Ämter und Gesetze Bezirksverwaltung - Je 1 Statthalter und 1 Bezirkschreiber pro Bezirk (Art. 4). - Die Gemeindeverwaltungen werden nach demselben Muster wie im übrigen Kanton aufgebaut (Art. 4). - Der Bezirk erhält 1 erstinstanzliches Zivilgericht, das sich aus Bürgern des Bezirks zusammensetzt und von der Regierung ernannt wird (Art. 4). - Die nächste Instanz stellt das kantonale Appellationsgericht dar (Art. 4). Geltendes Recht - Alle im Kanton gültigen Gesetze und Verordnungen gelten auch für den Bezirk Birseck (Art. 5). - Ebenso die neue Landes-Ordnung von 1813 (Art. 5). Miliz - Die Einwohner des Birsecks müssen wie alle anderen Dienst in der Milizarmee leisten (Art. 5). - [Bem.: Aufgrund der Verfassung von 1814 sind alle im Kanton wohnhaften Schweizer zum Militärdienst verpflichtet.] Katholische Religion - Den katholischen Gemeinden im Birseck wird Religionsfreiheit zugesichert (Art. 6). - Der Regierung obliegt die Verwaltung der Kirchen, Schulen und Armenfürsorge (Art. 6). - Der Bischof ist für rein religiöse Fragen zuständig, doch seine Verfügungen müssen von der Regierung beglaubigt werden (Art. 6). - Im übrigen Kanton werden die Kosten für die Kirchen, Schulen und die Armenfürsorge durch den Zehnten abgedeckt. Im Bezirk Birseck erfolgt deren Finanzierung aus der Grundsteuer sowie aus einem zu diesem Zweck errichteten Fonds (Art. 6). - Die noch bestehenden Güter der Kirchen, Schulen und Fürsorgeeinrichtungen bleiben ihrem Zweck erhalten (Art. 6). - Verwaltung und Überwachung des Fonds werden durch die Regierung gesetzlich geregelt (Art. 6). - Die Regierung sorgt für Gehaltserhöhungen der Pfarrer und Lehrer aus besagtem Fonds (Art. 6). Steuern - Das Birseck entrichtet weder den Zehnten noch Feudalrenten (Art. 7). - Das Birseck leistet alle übrigen Steuern und Abgaben gleich wie die übrigen Gemeinden im Kanton (in der Übergangszeit vor deren Einführung zahlt das Birseck die bis dahin geltenden Abgaben) (Art. 7). - Der Verkauf nationaler Güter bleibt gültig (Art. 7). - Die Kosten für den Anschluss des Birsecks an den Kanton Basel tragen die Gemeinden des Birsecks. Dafür werden diese von der Tilgung der Schulden aus der Zeit der Helvetischen Republik ausgenommen (Art. 7)..