Katholische Jungschar 2Dreikönigsaktion014

JB_Umschlag2014_v03.indd 1 02.07.2015 17:25:15 2014 war ein Jahr der Jungschar-Highlights! In allen Tätig- keitsfeldern der Jungschar wurden Jubiläen gefeiert oder Veranstaltungen auf die Bühne gebracht. Wir freuen uns, im vorliegenden Jahresbericht auf viele gelungene Projekte zurückblicken zu können. Drei Highlights, die uns persönlich im vergangenen Jahr besonders bewegt, beschäftigt und motiviert haben, möchten wir herausgreifen: Zu Beginn des Kalenderjahres feierten wir 60 Jahre Stern- singen. Die Sternsingeraktion begann klein und bescheiden und ist mittlerweile fi xer Bestandteil der Weihnachtszeit geworden. Dass sie auch 2014 so erfolgreich war, verdanken wir den vielen aktiven Helfer/innen, dem unermüdlichen Ein- satz der Kinder in den Pfarren und der Spendenbereitschaft der Bevölkerung, die alle zusammen ganz konkrete Zeichen für eine gerechte Welt setzen. Im Sommer setzte die Katholische Jungschar als lebendige Gemeinschaft ein unübersehbares Zeichen: Zum ersten Mal fand ein österreichweites Jungschar- und Ministrant/innen- lager für Mädchen und Buben statt – das Kaleidio. 1.700 Jungscharkinder, Gruppenleiter/innen und Helfer/innen trafen sich in Linz und verbrachten eine unvergessliche Sommer- woche, in der das gemeinsame Erleben und der direkte Austausch im Mittelpunkt standen. Der Herbst stand für uns wieder ganz im Zeichen der Kinder- rechte. Zum 25-jährigen Bestehen der UN-Kinderrechtskon- vention veranstalteten wir eine KINDERpressekonferenz, auf der Kinder selbst zu Wort kamen und ihre Fragen an die Podiumsgäste stellten. Sie setzten ein starkes Zeichen für mehr Partizipation von Kindern in unserer Gesellschaft. Derartige Projekte wären undenkbar, gäbe es nicht die jahre- lange Arbeit mit den Kindern, die von vielen Gruppenleiter/in- nen, Helfer/innen und Mitarbeiter/innen regelmäßig geleistet wird. Wir möchten dafür herzlich „Danke“ sagen. JUNGSCHARARBEIT

Organisation ...... 4 Finanzen/Vertretung ...... 5 Kindergroßveranstaltung Kaleidio ...... 6 Kinderpastoraltagung 2014 ...... 8 Sara Dallinger, Anneliese Schütz und Elke Giacomozzi JS-Lehrgang: Kinderliturgie ...... 9 Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar Lobby/Öffentlichkeit ...... 10 Jungschar-Studie 2014 ...... 12

DREIKÖNIGSAKTION

Editorial ...... 14 60. Sternsingeraktion ...... 15 Partner/in unter gutem Stern ...... 16 Projektarbeit ...... 18 Afrika ...... 20 Asien/Pazifi k ...... 21 Lateinamerika ...... 22 Anwaltschaft/Bildung ...... 23 Finanzen ...... 25 Ein Rollenwechsel bringt es mit sich, Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, und erweitert somit den Horizont. 2014 durfte ich meinen persönlichen Jungschar-Horizont abermals erweitern: Nach jahrelangem Engagement auf Pfarr- und Diözesanebe- nen und zweieinhalb Jahren als Bundesvorsitzende bis Mai 2014 änderten sich mit 1. August Blickwinkel und Aufgaben wiederum, als ich in die Rolle der Bundesgeschäftsführerin schlüpfte. Aber egal, aus welcher Perspektive, das Ziel bleibt dasselbe: die Jungschar als zeitgemäßen und lebenswerten Raum für alle Kinder zu gestalten und unsere Angebote dem- entsprechend weiterzuentwickeln. Um herauszufi nden, ob das, was vor beinahe 70 Jahren begonnen wurde, heute noch Gültigkeit hat, wo wir heute stehen und wohin wir uns weiterbewegen, hat die Katholische Jungschar Österreichs vor etwa drei Jahren mit der Erhe- bung und Analyse von kinderpastoraler Arbeit in Österreichs Pfarren begonnen. Als Vorsitzende durfte ich den Entste- hungs-, Planungs- und Durchführungsprozess der sogenann- ten Jungschar-Studie begleiten, als Geschäftsführerin die Abschlussphase im vergangenen Jahr. Nun liegen uns die Ergebnisse vor, die uns ein detailliertes Bild von Jungschar- arbeit in den Pfarren liefern und enormes Potenzial für die Zukunft der Jungschar haben. Dass sich Jungschar in all ihren facettenreichen Formen im Vergleich zu den 1960er-Jahren nahezu gleichbleibender Beliebtheit erfreut, stärkt uns in unserer Arbeit. Natürlich zeigen uns die Studienergebnisse aber auch Möglichkeiten für eine qualitätsvolle, zukunftsfähige Weiterentwicklung auf. Es liegt nun an der gesamten Organisation und natürlich auch in meiner Verantwortung als Geschäftsführerin, dieses Schlüsselinstrument entsprechend zu nutzen und die richti- gen Schritte zu setzen. Nach diesem aussichtsreichen Blick in die Zukunft der Jung- schar wünsche ich nun viel Spaß beim Einblick ins vergan- gene JungscharJungschar-Jahr! Jahr!

SSigridigrid KiKickingereder,ckingereder, BBundesgeschäftsführerinundesgeschäft ORGANISATION STRUKTUR

VORSITZENDE WEITERE GEWÄHLTE MITGLIED

Sara Dallinger Sandra Fiedler

Anneliese Schütz Pius Winklmayr BUNDESVORSTAND

Elke Giacomozzi Maria „Emma“ Rath

Ulrike Hofstetter Heinrich Brandstetter

So ist Jungschar aufgebaut Es richtet den Blick auf die Lebensbedingungen von jungen Menschen und entwickelt Visionen einer kinderfreundlichen Die Bundeszusammenarbeit lebt von regelmäßigem Aus- Kirche und Gesellschaft. Das IDF entwirft Kampagnen, wie tausch und dem Willen zum gemeinsamen Gestalten. zum Beispiel die jährliche Aktion zu den Kinderrechten, oder bereitet Materialien und Positionspapiere vor. Der Bundesleitungskreis (BuLK) Die Vollversammlung BuLK ist das oberste Organ der KJSÖ. Das Interdiözesane Komitee (IDK) Er bildet die auf die Bundeszusammenarbeit bezogene be- Das Interdiözesane Komitee stellt sich der Herausforderung, schlussfassende Vollversammlung in inhaltlicher wie auch in die weltkirchliche und entwicklungspolitische Arbeit der fi nanzieller Hinsicht. Ihm obliegt die lang- und mittelfristige KJSÖ weiterzuentwickeln. Der Blick ist auf die Lebensbedin- strategische Ausrichtung und Positionierung der Arbeit der gungen der Menschen in den Armutsregionen gerichtet. Das Katholischen Jungschar. IDK ist vom BuLK mit allen Aufgaben der Planung, Koordina- tion, Abwicklung und Entscheidungen betreffend die Dreikö- Der Bundesvorstand (BuVo) nigsaktion beauftragt. Dieser Auftrag umfasst insbesondere Die Mitglieder des BuVo (siehe Bilderleiste oben) arbeiten im die Durchführung der Sternsingeraktion und die Festlegung Rahmen der Beschlüsse und Richtlinien des BuLK, präzisie- des Einsatzes der gesammelten Spenden. ren die Inhalte und Strategien und legen den Rahmen für die rechtlichen, wirtschaftlichen, personellen und fi nanziellen Jungschar ohne Grenzen Belange fest. Die Katholische Jungschar arbeitet über die Grenzen hinaus: Die Mitgliedschaft der Jungschar Bozen-Brixen kommt Das Interdiözesane Forum (IDF) bei der inhaltlichen Auseinandersetzung voll zum Tragen. Seine Aufgabe ist die Befassung mit kinderpastoralen, päda- Finanzielle bzw. budgetäre Entscheidungen sind allerdings gogischen und politischen Grundlagen der Jungschararbeit. aufgrund der nationalen Zuständigkeit anders geregelt.

4 VERTRETUNG FINANZEN

ER WEITERE MITGLIEDER Hubert Weber, geistlicher Begleiter Erwin Eder, Geschäftsführer DKA

Alexander Kurucz, Bundes- geschäftsführer KJSÖ

Sigrid Kickingereder, Bundesgeschäftsführerin KJSÖ

Elisabeth Weihs

So wird die Jungschar fi nanziert

Die Katholische Jungschar Österreichs bekommt als bundesweit tätige Kinder- und Jungschar in Zahlen Jugendorganisation Bundesjugendförderung (Basis- und Projektförderung) vom Diözese Kinder Gruppen- Bundesministerium für Familie und Jugend und als kirchliche Kinderorganisation leiter/innen eine Förderung der österreichischen Bischofskonferenz. Da die Bundesjugendför- Wien 17.726 2.889 derung seit 2001 weder erhöht noch indexangepasst wurde, wird der fi nanzielle St. Pölten 9.648 1.535 Rahmen immer kleiner. Auch wenn dank des ehrenamtlichen Engagements vieler Linz 21.342 3.788 Jugendlicher und Erwachsener innerhalb der Organisation enorm viel unentgeltliche Salzburg 9.348 808 Arbeit geleistet wird, braucht es eine gewisse Basisfi nanzierung für die laufende Innsbruck 6.555 815 Arbeit. Einnahmen durch Sponsoring und Finanzierungsprojekte werden also zu- Feldkirch 6.305 425 nehmend wichtiger. Der Jungscharshop ist ein solches Finanzierungsprojekt. Klagenfurt 4.686 471 Graz-Seckau 16.500 1.667 Jungscharshop Eisenstadt 3.651 557 Im Jungscharshop sind Materialien zur Gruppenstundengestaltung, Behelfe zu Gesamt 95.761 12.955 Jungscharthemen wie Ministrieren, Nikolaus, Buben- und Mädchenarbeit oder Bozen-Brixen 9.871 1.799 Kinderliturgie sowie „Berichte zur Lage der Kinder“ oder etwa die Jungschar-Studie 2014 erhältlich. Aber auch Sonnenbrillen, Jonglierballsets oder Notizbücher etwa als Geschenk für Kinder und Engagierte gibt es im Jungscharshop. Das Angebot geht über den Jungscharbereich hinaus und bietet Hilfestellungen und Angebote auch für Pädagog/innen und Interessierte, die mit Kindern arbeiten. www.jungscharshop.at

Netzwerk Kinderrechte Österreich 5 CIM – Coetus internationalis ministrantium Katholischer Laienrat Österreichs Österreichisches Jugendherbergswerk Österreichische Bundesjugendvertretung Kinder- und Jugendnetzwerk Ökumenischer Jugendrat Katholische Jugend Österreichs Allianz für den freien Sonntag Katholisches Jugendwerk Österreichs Pastoralkommission Österreich Freiwilliges Soziales Jahr

Hier istHier Jungschar vertreten Katholische Aktion Österreichs KINDERGROSSVERANSTALTUNG KALEIDIO

KALEIDIO 2014 Das Beste für mich am Kaleidio war, dass es jeden Tag so viele Es ist schön, solche Freunde zu haben ... Stationen gab. Besonders gefallen Dass das Jungscharlied mit seinem euphorischen Text noch haben mir die Wasserrutsche und immer ins Ohr geht, haben 1.700 Mädchen und Buben, am Dienstag der ganze Tag mit Gruppenleiter/innen und Helfer/innen aus ganz Österreich der Bank, der Bäckerei und wo wir während der Kindergroßveranstaltung der Katholischen so viel unterschiedliche Sachen Jungschar Österreichs im Sommer 2014 täglich unter Beweis machen konnten. Ganz toll fand ich gestellt, lag das Lied doch in allen möglichen Besetzungen auch das Freitagsprogramm mit und Textvariationen in der Linzer Sommerluft. den vielen verschiedenen Ländern. Ich würde wieder mit den anderen Kindern meiner Von 6. bis 12. Juli 2014 öffnete das Kaleidio in Linz seine Gruppe auf ein Kaleidio fahren, weil es mir sehr gefallen Pforten und bereitete den aus ganz Österreich angereisten hat und weil alles so super organisiert war. Jungscharmenschen eine unvergessliche Woche. Es war das Miriam Frauenberger, Teilnehmerin erste Mal nach mehr als 25 Jahren, dass ein österreichweites Ministrant/innen- und Jungscharlager stattfand, und es war das erste seiner Art für Mädchen und Buben. Untergebracht wurden die Teilnehmer/innen in den Linzer Schulen. Tagsüber waren sie in fünf Reisegruppen unter- Das Programm war bunt und vielfältig. In den sechs Erleb- wegs. So hatten sie nicht nur eine permanente „Reiselei- niswelten – Kaleidiocity, Tohuwabohu, Kabumm!, Cultures tung“, die bei Fragen aller Art zur Verfügung stand, sondern United, Mischen Impossible und Spielraum – konnten die es entwickelten sich in den jeweiligen Reisegruppen auch Jungscharkinder und Ministrant/innen mit ihren Gruppenlei- zahlreiche Freundschaften über die eigenen Pfarrgrenzen ter/innen jeden Tag in spannende Geschichten eintauchen, hinaus. kreative und lustige Aufgaben lösen, fremde Kulturen ken- Einer besonderen Herausforderung stellte sich das Verpfl e- nenlernen oder „einfach nur spielen“. Und wenn es dann doch gungsteam, denn 1.700 Teilnehmer/innen und Helfer/innen mal ordentlich heiß war, konnten die Teilnehmer/innen die sollten täglich dreimal verköstigt werden. Dank eines ausge- Riesenwasserrutsche hinuntersausen oder in der Riesenhän- klügelten Systems und mit der Unterstützung einer profes- gematte entspannen. sionellen Cateringfi rma wurden tatsächlich alle hungrigen Teilnehmer/innen jeden Tag aufs Neue satt.

6 KALEIDIO KINDERGROSSVERANSTALTUNG

Gefallen hat mir besonders die spüren lässt ... Wasserrutsche und „Mischen Gemeinsam gefeiert wurde bei den beiden Shows im Ober- Impossible“. Ich würde gerne bankforum Linz zu Beginn und am Ende der Kaleidio-Woche. wieder auf ein Kaleidio fahren, weil Auch beim Kaleidio-Gottesdienst im Linzer Mariendom wurde es so tolle Tage waren und wir so die feierliche Stimmung in der großen Gemeinschaft spürbar. viel gemacht haben! Und auch immer dann, wenn das Jungscharlied mit den Simon Brandstetter, Teilnehmer beiden extra gedichteten Kaleidio-Strophen erklang ...

... denn diese Woche war PHÄNOMENAL!

... es ist ein wunderbares Gefühl, zu wissen, dass es jemand gibt, auf den du dich wie ein Blinder verlassen kannst ... Davon konnten wohl all jene ein Lied singen, die bei der Organi- sation des Kaleidio mithalfen. Sowohl bei den Vorbereitungsar- beiten, die bereits eineinhalb Jahre zuvor begannen, als auch in KALEIDIO-Strophen des JUNGSCHARLIEDES der Woche selbst – in den Schulteams, als Reisegruppenlei - ter/innen, in der Sicherheitszentrale, bei der Essensausgabe, 4. „Mischen Impossible“ – wir sind dabei! der Materialverteilung, der Workshopbetreuung etc. – packten Im „Spielraum“ gibt es allerlei. 350 Paar helfende Hände ordentlich mit an. Die 350 Helfer/in - „Kaleidio City“ ist eine besond‘re Stadt, nen und Bereichsleiter/innen, die entweder eine Erlebniswelt „Cultures United“ erklärt uns die Welt, oder einen organisatorischen Bereich leiteten, kamen aus ganz die einen waren bei „Tohuwabohu“ grad, Österreich zusammen. Ihnen allen gilt ein großes D-A-N-K-E! und bei „Kabumm!“ hat auch keiner gefehlt.

... gemeinsam feiern wir heute ein Fest, das uns die Freude 5. Gemeinsam feiern wir heute ein Fest, das uns die Freude spüren lässt über alle, die da sind, ob groß, ob klein, ob frech, ob lustig, das ist doch egal! Jede und jeder soll herzlich willkommen sein, denn diese Woche ist phänomenal!

7 KIRCHE KINDERPASTORAL

Gottes.Kinder.Welten

Ruhig und brav sein und vielleicht noch schön mitsingen – Außerdem haben Kinder aus ganz Österreich ihr Gottesbild zu Kinder haben in der Kirche oft keinen ausreichenden Platz, Papier gebracht und es für eine digitale Ausstellung auf unse- weder während einer gemeinsamen Messfeier noch im rer Website zur Verfügung gestellt. Videos und Zeichnungen alltäglichen Gemeindeleben. sind auf www.jungschar.at im Menüpunkt „JS Grundlagen“ unter „Kinderpastoral“ zu fi nden. Die Katholische Jungschar setzt mit ihrer gelebten Kinder- pastoral genau dort an, wo Kindern zu wenig Raum und Bildungsmaterial Gewicht in ihrer religiösen Entwicklung gegeben wird. Zu Pünktlich zur Tagung wurde der neue Beginn des Jahres 2014 konnten auf diesem Gebiet gleich behelp der KJSÖ zum Thema Kinder- mehrere Erfolge gefeiert werden. liturgie „Gottes Dienst. Liturgie mit Kindern feiern“ präsentiert. Die Publi- Tagung zum Thema Kinderpastoral kation ist in unserem Shop erhältlich Zum vierten Mal wurde die Österreichische Pastoraltagung (www.jungscharshop.at). im Jänner 2014 unter das Motto „Kinderpastoral“ gestellt. Mit über 380 Teilnehmer/innen aus Pfarren, diözesanen Der Tagungsband zur Pastoraltagung Einrichtungen und dem Schulbereich war es eine der erfolg- 2014 „Gottes.Kinder.Welten“ kann reichsten Tagungen der letzten Jahre. beim Österreichischen Pastoralinstitut, 1010 Wien, Stephans- platz 3 bezogen werden. „Blitzlichter“ zur Tagung fi nden sich Der Bildungsreferent und Theologe der KJSÖ, Otto Kromer, auf der Website des ÖPI war maßgeblich an der Konzeption der Tagung beteiligt und (www.pastoral.at/fs_oepi.html). postulierte in seinem Statement die Chancen einer zukunfts- fähigen Kinderpastoral in den Pfarrgemeinden. Beziehungsar- beit, Beteiligung der Kinder an Entscheidungsprozessen und Videobotschaft zur die Offenheit gegenüber den Interessen und Bedarfslagen Kinderpastoraltagung der Mädchen und Buben sind notwendig, um innerhalb einer Bei uns in der Pfarre fi nde ich es Gemeinde zu wachsen und einen eigenen Glaubenszugang gut, wenn der Pfarrer Witze macht entwickeln zu können. und uns Kinder miteinbezieht. Wenn es um Kinderpastoral geht, sollten auch die Kinder zu Sophie Seitner, Wort kommen, deshalb beteiligte sich eine Jungschar- und Jungschar- und Ministrant/innen- Ministrant/innengruppe aus Furth mit Videobotschaften über gruppe der Pfarre Furth ihre Vorstellungen von gutem Leben, ihren Platz in der Ge- meinde oder ihre Gottesbilder an den Referaten der Tagung. Die Videos können auf unserer Website nachgesehen werden.

8

Jesus und Gott Vater stelle ich mir in der Hostie vor. (Valentina, 6 Jahre) KINDERLITURGIE BILDUNG

Jungschar-Lehrgang – Modul 7: Als Dekanatsleiterin gehört es Mit Kindern liturgisch feiern immer wieder dazu, liturgische Feiern mit Kindern vorzubereiten. Als Kinderorganisation der katholischen Kirche gehört das Im Rahmen dieses Wochenendes Feiern von Gottesdiensten zum Jungschar-Leben dazu. Ob konnte ich viele Anregungen sam- beim Lager oder auf Schulungen – Mitarbeiter/innen der meln und auch das Anleiten einer Katholischen Jungschar stehen immer wieder vor der Her- Wort-Gottes-Feier ausprobieren. ausforderung, gottesdienstliche Feiern mit Kindern und Ju- Mit viel Motivation und Gelas- gendlichen vorzubereiten und gelegentlich auch zu leiten. Um senheit blicke ich nun zukünftigen sie dabei zu unterstützen, bietet die Katholische Jungschar Feiern entgegen. ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen, aber auch Elena Gratzer, Dekanatsleiterin KJS Diözese Linz anderen interessierten Personen im Rahmen ihres Lehrgangs „Jungschararbeit“ seit Herbst 2014 das neue Seminarmodul „Mit Kindern liturgisch feiern“ an. Grundfrage in der Vorbereitung ist: Was brauchen Kinder, Ich nehme für mich persönlich aus dem Seminar mit ... damit sie gut mitfeiern können und mit Hand, Herz und Hirn sich zu trauen, mit der „heiligen“ Schrift zu arbeiten! dabei sind? Was sind die Anliegen und Lebensrealitäten der Mitfeiernden, die vor Gott gebracht werden wollen? Elf Teilnehmende kamen für die Premiere des Seminarmoduls Der Bibeltext als Grundlage für das liturgische Feiern nahm Ende November 2014 mit den Referent/innen Mag.a Michaela einen großen Raum ein: Wie komme ich vom Bibeltext zum Druckenthaner und Otto Kromer in Vöcklabruck zusammen, Thema – und wie gestalte ich danach die Feier? Außerdem um sich mit dem Thema Kinderliturgie ein Wochenende lang konnten sich die Teilnehmenden mit der Rolle von Gottes- intensiv zu befassen. Dort bekamen sie die Gelegenheit, ihre dienstleiter/innen vertraut machen und Sicherheit für die eigenen Erfahrungen des gemeinschaftlichen Gebetes und eigene Praxis gewinnen. Abgeschlossen wurde das Modul unterschiedlicher liturgischer Feierformen zu refl ektieren und mit einer gemeinsam gestalteten Wort-Gottes-Feier. mit Blick auf die Beteiligung von Kindern zu qualifi zieren. Wegweisendes Dokument dazu ist das Direktorium für Ich wurde – in Bezug auf das Seminarthema – darin Kindermessen, das trotz seines Alters (erschienen 1973) bestärkt, ... dass wir liturgische Feiern leiten dürfen und gute Anregungen bietet und eine Argumentationshilfe ist. auch können.

Ich kann für meine Arbeit in der Jungschar gut gebrauchen, ... an einen Bibeltext heranzugehen und ihn mit einer Alltags situation in Verbindung zu bringen.

9 ÖFFENTLICHKEIT LOBBY

In der Mitte stehen die Kinder und ihre Rechte

Die Katholische Jungschar versteht sich als Sprachrohr jetzt fragen wir! für Kinder und ihre Rechte. Deshalb stand das 25-jährige KINDERpressekonferenz zu 25 Jahren Kinderrechten Bestehen der UN-Kinderrechtskonvention 2014 im Fokus der Hoch hinaus wollte die KJSÖ mit ihrem Einsatz für Kinder- Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit der Katholischen Jungschar. rechte 2014 und hat es damit nicht nur in luftige Höhen mit Aber auch Kinderarmut in Österreich war eines der Schwer- eindrucksvollem Panoramablick über den Dächern Wiens punktthemen des vergangenen Jahres, und die Vorschläge geschafft, sondern auch etwas vollbracht, das eigentlich der Jungschar zum Fest des hl. Nikolaus, dem Fürsprecher Normalität sein sollte und dennoch seinesgleichen sucht: aller Kinder, genossen große mediale Aufmerksamkeit ... Anstatt über Kinder und ihre Rechte zu sprechen, lud die KJSÖ auf der KINDERpressekonferenz am 17. November 2014 „da spiel’n jetzt wir!“ – 25 Jahre Kinderrechte im Ringturm der Wr. Städtischen Kinder dazu ein, selbst in Unter dem Slogan „da spiel’n jetzt wir“ setzte die KJSÖ rund die Rolle von Journalist/innen zu schlüpfen und Familien- um den Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. Novem- ministerin Sophie Karmasin, Bundesvorsitzende Anneliese ber Zeichen für mehr Raum und Partizipation von Kindern Schütz und Ingrid Kromer, Erziehungswissenschaftlerin und in unserer Gesellschaft. Um das Doppeljubiläum – 25 Jahre Forscherin an der KPH Wien/Krems, zu ihren Anliegen und UN-Kinderrechtskonvention und 25 Jahre Gewaltverbot Rechten direkt zu befragen. in der Erziehung in Österreich – angemessen zu feiern 35 Kinder aus der Jungschar der Pfarre Kottes (NÖ) und und auf die Wichtigkeit der Umsetzung der Kinderrechte der 1d des GRG 16 Maroltingergasse (Wien) verschafften hinzuweisen, fi el die Kinderrechteaktion 2014 besonders ihren Anliegen Gehör. Dass Mitsprache eines ihrer zentralen umfangreich aus: Neben einem eigenen Logo zur Aktion und Anliegen ist, machten zahlreiche Fragen und Vorschläge einer Schwerpunktausgabe des Magazins Voll.Bunt wurden der Kinder deutlich: Von Mitsprache bei der Gestaltung von Kinderrechtepostkarten auf öffentlichen Plätzen verteilt. Spielplätzen bis hin zu Kindergemeinderäten oder Schü ler/in- Zahlreiche österreichische Radiostationen spielten einen von nenparlamenten reichten die Ideen, die sie den Podiums- der Jungschar produzierten Radiospot zum Kinderrecht auf gästen mit auf den Weg gaben. Spiel (nachzuhören auf www.jungschar.at) und die KJSÖ lud Als trauriger Bestandteil der unmittelbaren Lebensrealität der zu einer KINDERpressekonferenz. Kinder stand Gewalt gegen und Mobbing zwischen Kindern weit oben auf der Tagesordnung. Fragen, wie etwa einem Mitschüler geholfen werden solle, der sich den Schulskikurs Bei der KINDERpressekonferenz nicht leisten könne, oder wo Kinder bei Regen spielen könn- fand ich es sehr toll. Ich fand es ten, wenn die eigene Wohnung zu klein dafür sei, machten sehr cool dort. Ich fand es super, deutlich, dass Kinderarmut ein weiteres Top-Thema auf der dass die Kinder gute Fragen Agenda der Kinder ist. gestellt haben. Ich würde gerne Die KINDERpressekonferenz wurde von zahlreichen Journa- nochmals dorthin gehen. list/innen besucht, die den Fragen und Antworten lauschten Oguzhan, 1d des und den Anliegen der Kinder durch eine breite Berichterstat- GRG 16 Maroltingergasse, Wien tung in den österreichischen Medien Gehör verschafften.

10 LOBBY ÖFFENTLICHKEIT

Es war sehr interessant und Hl. Nikolaus – Symbol für gelebtes soziales Handeln lehrreich. Es war sehr aufregend. Der hl. Nikolaus – und die Jungschar mit ihm – war 2014 groß Die Frau Dr. Karmasin war sehr in den Medien. Die Vorschläge der Katholischen Jungschar, freundlich und hat sehr informative wie eine für Kinder gestaltete, angstfreie Nikolausfeier ausse- Antworten gegeben. hen kann, wurden in den Medien teilweise recht kontroversiell Clara-Marie, diskutiert. Die Jungscharforderung, „der Nikolaus soll Kindern 1d des GRG 16 Maroltingergasse, keine Angst machen“, wurde viel zu oft als „weg mit dem Bart“ vereinfacht dargestellt. Auch die für uns selbstverständliche und weit verbreitete Praxis, dass Frauen den hl. Nikolaus dar- stellen, war Gegenstand der Diskussion. Es war überhaupt eine tolle Idee, zu Die Jungschar-Position ist klar: Wie überall rücken wir gerade einer solchen Konferenz eingeladen beim Nikolaus-Fest die Bedürfnisse der Buben und Mädchen in zu werden. Ich fand es echt klasse, den Mittelpunkt. Es soll ihnen Freude bereiten und keinesfalls dass alle Fragen gestellt werden Angst machen. Der hl. Nikolaus kommt zu den Kindern, um konnten und sie dann auch wirklich ihnen zuzuhören, ihre Anliegen und Bedürfnisse aufzunehmen beantwortet wurden, und das auch und sich dafür einzusetzen. Beschützen, helfen, beschenken, so, dass man es verstehen konnte! ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen – das sind die Ines Glaßner, wesentlichen Aspekte des Nikolausfestes. Jungschar Pfarre Kottes, NÖ Kinderarmut Österreich ist ein reiches Land, dennoch sind 20 % unserer Es war ein sehr aufregender Tag, Kinder und Jugendlichen von Armut betroffen (EU-SILC 2012). weil ich zum ersten Mal mit der Kinderarmut grenzt aus. Kinderarmut macht einsam. Kinder- Bahn und mit der U-Bahn gefahren armut senkt das Wohlbefi nden und die Entwicklungschancen bin. Ein ganz tolles Erlebnis war, der Betroffenen. Kinder sind in Österreich nicht nur überdurch- eine Frau Minister zu treffen und schnittlich oft von Armut betroffen, sondern gelten auch häufi g auch, ihr Fragen stellen zu dürfen als deren Verursacher/innen. Diese Tatsachen sind beschämend wie eine richtige Journalistin. und inakzeptabel. Die Jungschar präsentierte anlässlich Außerdem konnte ich der Frau des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut am Minister mein von der Klasse 17. Oktober ein aktualisiertes Positionspapier zu Kinderarmut zusammengestelltes Buch zeigen und sie zeigte sich sehr (abzurufen auf www.jungschar.at im Menüpunkt „Lobby“ unter interessiert. Es war für mich ein ganz wunderschöner Tag „Positionen“) und forderte ein Bündel an konkreten Maßnah- in Wien. men zur Bekämpfung von Kinderarmut, die Hand in Hand mit Angelika Liebner (links im Bild), Jungschar Pfarre Kottes, NÖ der Umsetzung der in der UN-Kinderrechtskonvention festge- haltenen Rechte erfolgen müssen – und zwar für alle Kinder!

11 JUNGSCHAR-STUDIE ANALYSE

Kinderpastoral in Österreichs Pfarren – Empirische Befunde und Analysen

Drei Jahre lang hat sich die Katholische Jungschar Öster- diskurs scheint die Kinderpastoral nicht zu berühren, das reichs in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlerinnen Interesse der Kinder am Pfarrleben dürfte ungebrochen sein. Dr.in Ingrid Kromer und Mag.a Michaela Hajszan mit der Diese Tatsache gibt Kraft und Schwung. Die erhobenen Daten Kinderpastoral in österreichischen Pfarren beschäftigt. setzen jedoch auch Impulse, wie wir uns mit den Entwicklun- Die Jungschar-Studie dokumentiert die Ergebnisse dieser gen in Kirche und Gesellschaft weiterbewegen und auch in quantitativen und qualitativen Erhebungs- und Analysearbeit, Zukunft Lebensraum schaffen können, in dem die Mädchen die einen guten Einblick in die außerschulische kinderpasto- und Buben in der Mitte stehen. rale Arbeit in Österreich bieten. 86 Prozent aller Pfarren in Österreich – konkret sind es Phänomene des gesellschaftlichen Wandels, die Transforma- 2.592 Pfarren österreichweit verteilt – haben sich an der Fra- tionskrise der Katholischen Kirche und nicht zuletzt die sich gebogenerhebung beteiligt und ihre Daten zur Kinderpastoral ändernden Bedingungen des Heranwachsens für Mädchen rückgemeldet. 1.700 Gruppenleiter/innen beteiligten sich und Buben haben die Jungschar vor österreichweit an den Online-Befragungen und die Herausforderung gestellt, zu mehr als 100 Personen nutzten die Gelegenheit, überprüfen, ob das, was 1947 in Ös- ihre je spezifi sche Sichtweise auf Kinderpastoral terreich begonnen wurde, heute noch im Rahmen von Gruppendiskussionen einzubrin- seine Gültigkeit haben kann. gen. Dadurch kann nun ein Gesamtbild zur Arbeit Die Studienergebnisse beruhigen. der Katholischen Jungschar vorgelegt werden. Der gegenwärtige kirchliche Krisen- 72.767 Mädchen und Buben im Alter zwischen sechs und 14 Jahren sind als Jungscharkinder Ingrid Kromer, Michaela Hajszan oder Ministrant/innen in pfarrlichen Gruppen ak- (2015): Jungschar-Studie 2014. tiv und werden von 12.955 ehrenamtlich tätigen Kinderpastoral in Österreichs Gruppenleiter/innen betreut. Pfarren. Empirische Befunde und Analysen. Hg. von Kath. Jung- Neben aktuellem Zahlenmaterial sind vor allem schar Österreichs, Wien. die Analysen pfarrlicher Rahmenbedingungen für Weitere Informationen aus der die zukünftige Arbeit der Jungschar von großer Jungschar-Studie stehen auf Bedeutung. Entsprechende Praxisempfehlungen www.jungschar.at im Menüpunkt dienen einer qualitätsvollen Weiterentwicklung „Infos“ unter „Jungschar-Studie 2014“ zur Verfügung. der Jungschararbeit in den Pfarren. Ausgewählte Ergebnisse aus der Studie wurden als Pos- Ausführlich präsentiert werden auch das aktuelle Selbst- ter herausgegeben. Die gesamte Publikation der Studie verständnis der Gruppenleiter/innen sowie unterschiedliche ist in unserem Shop erhältlich: www.jungscharshop.at Formen von Jungschararbeit in den Pfarren.

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Als neuer Geschäftsführer der Dreikönigsaktion Die Kommission für Gerechtigkeit und Friede bietet Rechts- bekommt man einige Anekdoten erzählt. Eine beratung bei Landkonfl ikten und familiärer Gewalt an. Vor erscheint es mir wert, sie hier mit Ihnen zu teilen: allem für jene Menschen, die kaum Zugang zum Rechtssys- Bei einem Wienbesuch vor einigen Jahren hat tem haben. sich der heutige Patriarch von Alexandrien, Ibra- him Isaac Sidrak, mit der U-Bahn verfahren und ist um eine Papst Franziskus bringt es auf den Punkt: „Es ist die Soli- gute Stunde zu spät zu seinem Gesprächstermin ins Büro darität, die unsere herrschende Zivilisation zu vergessen der Dreikönigsaktion gekommen. Der damalige Bischof von scheint oder die sie zumindest allzu gerne vergessen machen Minya hatte Erstaunliches von seiner Irrfahrt erzählt. Er habe möchte.“ Der Papst kritisiert die fortgeschrittene „Globa- einige Priester und Nonnen gesehen, und alle haben sie gran- lisierung der Gleichgültigkeit“, die in der Weltgesellschaft tig und fi nster dreingeschaut. „Wie können wir Menschen herrscht. Er befürwortet solidarisches Handeln und Übernah- davon überzeugen, dass es eine Freude ist, Christ zu sein, me von Verantwortung. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um wenn wir selber dabei nicht strahlen?“, war seine Frage. „Wir Machtträger oder den „einfachen Menschen“ handelt – jede/r müssen in unserem Auftreten die beste Werbung für unseren ist zu einem gewissen Teil mitverantwortlich, damit die Welt Glauben sein“, seine Conclusio. „lebenswert, ordentlich, gastfreundlich“ gemacht wird und es auch bleibt. Wir sind überzeugt davon, dass unsere Arbeit Im heurigen Jahresbericht möchten wir den Blick auf die in ihrer Vielfältigkeit und die Arbeit unserer Partnerorganisa- von uns geförderte und gelebte Pastoralarbeit lenken. Ich tionen in Österreich und der ganzen Welt ein starkes Zeichen gebe zu, das ist kein populäres Wort, da oft immer noch die für eine lebenswerte Welt ist. Die folgenden Berichte über die traurige Geschichte von Zwangsmissionierungen mitklingt. unterstützten Projekte, unsere Anwaltschafts- und Bildungs- Umso wichtiger ist es, unser Verständnis der Förderung einer arbeit sollen ein Zeugnis davon geben. lebendigen Kirche im Dienst an den Menschen zu präsentie- ren. Die Dreikönigsaktion unterstützt und fi nanziert jährlich über 500 Projekte in den Armutsregionen unserer Welt. Unser Beispielhaft dafür steht der aktive Einsatz von Benedict Gwi- größtes „Pastoralprojekt“ aber ist in Österreich angesiedelt: mo und seinem Team von der Kommission für Gerechtigkeit Bei der Sternsingeraktion bringen jedes Jahr 85.000 Kinder, und Friede der Diözese Kigoma in Tansania: Jugendliche und Erwachsene die befreiende Botschaft der „Es gibt so viele Arten von Ungerechtigkeit in Afrika, und viele Geburt Christi direkt zu den Menschen – verbunden mit den nehmen das einfach hin, weil es Teil ihres Alltags geworden Segenswünschen für das neue Jahr. Die Sternsingerkinder ist. Die Auseinandersetzung mit der befreienden Botschaft tun dies mit einem Lächeln. Eine der schönsten Werbungen Christi hilft uns, die Menschen zu berühren, sie wachzurütteln für unseren Glauben im Jahreskreis. Diese Freude begeistert und gegen Unrecht aufzustehen.“ und ermöglicht konkrete Taten und Zeichen – weltweit.

Jakob Wieser Geschäftsführer Dreikönigsaktion

14 60 JAHRE STERNSINGEN DREIKÖNIGSAKTION

Die Sternsingeraktion 2014 „Es war ein tolles Geburtstagsfest: war etwas ganz Beson- Wir haben gegessen, gefeiert und deres: Wir durften den gesungen. Und wir haben noch 60. Geburtstag Österreichs nie so viele Sternsinger auf einem größter Solidaritätsaktion Haufen gesehen!“, bringen es Lorenz, Lara, Madeleine und für Menschen in Entwick- Nadine alias Caspar, Melchior, Balthasar und Sternträger lungsländern feiern. In jeder aus Kirchdorf/Inn, Oberösterreich stellvertretend für ihre Diözese des Landes organisierte königlichen Kolleginnen und Kollegen auf den Punkt. „Das die Katholische Jungschar eine große Sendungsfeier mit werden wir nicht vergessen, bis die Sternsingeraktion einem bunten Programm für die vielen Heiligen Könige. Nach 100 wird!“ einer hochkarätig besetzten Geburtstagsfeier startete die Jubiläumsaktion am 28.12.2013 mit einem Highlight: 3.000 Sternsingerkinder stimmten gemeinsam ein Geburtstags- ständchen an, das gleichzeitig Resümee und eine kraftvolle Seit 60 Jahren gilt es, den gewaltigen Einsatz in den öster- Ansage für die Zukunft: Das geht uns etwas an! Wir sind reichischen Pfarren zu würdigen. Ohne die Generationen bereit, die nächsten 60 Jahre unseren Weg zu einer gerechten von Sternsinger/innen, Begleitpersonen und Sternsinger- Welt weiterzugehen! Pfarrverantwortlichen wäre es nicht möglich gewesen, diese einzigartige Kombination von Brauchtum, Verkündigung der Sternsinger/innen bringen die Frohe Botschaft Weihnachtsbotschaft und solidarischem Einsatz auf die Füße Über 500 mit Sternsingerspenden fi nanzierte Projekte in zu stellen und am Laufen zu halten. Afrika, Asien und Lateinamerika zeugen von einer lebendigen Kirche im Dienst an den Menschen. Das größte „Pastoralpro- Ein ganz großes Dankeschön gilt auch den zahlreichen Wirt- jekt“ der Dreikönigsaktion aber ist hier bei uns in Österreich schaftsunternehmen, die uns durch Sponsoring, Bereitstel- beheimatet: die Sternsingeraktion. 85.000 Sternsinger/innen lung von Gratiswerbefl ächen und/oder durch ihre großzügige bringen die befreiende Botschaft von der Geburt Christi di- Firmenspende unterstützen. rekt zu den Menschen. Ein buntes, kraftvolles Lebenszeichen unserer Kirche, das von Kirchennah bis Kirchenfern Land auf, Land ab geschätzt wird.

15 DREIKÖNIGSAKTION PARTNER/IN UNTER GUTEM STERN

Projektpartnerschaft als gelebte Solidarität

Immer wieder wird von Menschen, die sich für die Lebenssi- für Produkte aus dem globalen Süden bezahlen – das ist mit tuation anderer Menschen in den Entwicklungsländern inte- dem FAIRTRADE-Siegel gewährleistet –, dann verändert das ressieren, die Frage gestellt: Was können wir tun angesichts die Lebensumstände von Bauernfamilien und Landarbei - eines globalen Wirtschaftssystems, das weder auf Menschen ter/innen. Sie können von ihrer Arbeit leben und die Kinder noch auf die natürliche Umwelt Rücksicht nimmt? Wie kön- können zur Schule gehen, sie verschaffen sich so ein besse- nen wir aktiv werden – gegen Ausbeutung von Arbeiter/innen res Leben. und Kinderarbeit, gegen die Zerstörung regionaler Produk- tion im Süden der Welt durch subventionierte Billigimporte Solidarität drückt sich aber auch in direkter fi nanzieller Unter- aus den nördlichen Industrienationen, gegen Missachtung stützung – gemeinhin als Spende bekannt – für Menschen und der Menschenrechte und Vernichtung der lebenserhaltenden Gemeinschaften in Entwicklungsländern aus. Bei „Partner/in Natur? unter gutem Stern“ werden Menschen in Österreich – Pfarren, Firmgruppen, Schulklassen, Firmen, Einzelpersonen – aktiv Oder eine noch bessere Fragestellung: Können wir die Men- und unterstützen ganz konkret Menschen in Afrika, Asien schen unterstützen, die von all diesen negativen Entwicklun- und Lateinamerika. Weil sie sich gezielt ein Partnerprojekt gen betroffen sind? Die eindeutige Antwort: Ja, wir können. auswählen, befassen sie sich auch mit den Lebensumstän- Vielleicht hat es wenig Sinn, wenn man den Beitrag jeder den der Betroffenen und mit den positiven Auswirkungen zur einzelnen Person isoliert betrachtet. Aber zusammen genom- Armutsbekämpfung und dem Eintreten für ein Leben in Würde. men sind die Auswirkungen von solidarischem Handeln ein In der Projektzusammenarbeit der Dreikönigsaktion erleben wir Segen für die betroffenen Menschen. Genau das ist auch der täglich, wie hilfreich und wichtig diese Unterstützung ist. Die Sinn von „Partner/in unter gutem Stern“, dem Programm der Dreikönigsaktion versteht sich dabei als Drehscheibe, die Infor- Dreikönigsaktion für Projektpartnerschaften mit Menschen in mationen zu den Partnerprojekten bereitstellt, den gesamten Afrika, Asien und Lateinamerika. Finanztransfer sichert und mit ihrer Expertise als Hilfswerk den wirkungsvollen Einsatz der Spenden garantiert. Es ist wichtig, zu sehen, wie Armut und Ausbeutung zustande kommen. Es ist wichtig, entsprechend zu handeln, zum Beispiel was das Konsumverhalten betrifft: Wenn viele Kon- „Just One World“ – sument/innen auf der nördlichen Halbkugel einen fairen Preis Die Aktion der Firmgruppe Die „Just One World“-Aktion ist der Beitrag von Firm- gruppen zu einer gerechten Welt. Die Vorbereitung auf Engagement von Christ/innen die Firmung bedeutet ja auch, den eigenen Horizont zu „Gleichgültigkeit gegenüber den Notleidenden ist für erweitern und sich als Persönlichkeit weiterzuentwickeln. einen Menschen, der sich Christ nennt, inakzeptabel.“ Eine Dimension davon ist das Bewusstsein, mit anderen Diese Worte von Papst Franziskus werden von vielen Menschen nah und fern solidarisch verbunden zu sein. Menschen ernst genommen. Die persönliche Umsetzung Diese christliche Haltung hat Folgen für unser Handeln, sind dann zum Beispiel Spendenbeiträge für ein Projekt, denn die Menschen in den Armutsregionen der Welt die Sammlung bei privaten Feiern als besondere Form brauchen Unterstützung. Vorschläge zu Aktionen gibt es des Geschenks oder Benefi z-Essenseinladungen. auf www.justoneworld.at.

16 Zum Beispiel in Äthiopien: Zum Beispiel auf den Philippinen: Auf eigenem Land das Überleben sichern Umwelt schützen und Jobs für Jugendliche PARTNER/IN DREIKÖNIGSAKTION UNTER GUTEM STERN

Projektpartnerschaft von Pfarren Ein Beispiel dafür ist die Pfarre Grinzing in Wien, die eine Österreichische Pfarrgemeinden sind führend daran Projektpartnerschaft für die Verbesserung der Infra- beteiligt, wenn es um tatkräftige Unterstützung von struktur eines Spitals im Südsudan eingegangen ist. Ziel Menschen in Notlagen geht. Ein großer Teil dieser ist es, durch regelmäßige Information einen Bezug der Aktivitäten betrifft Mitmenschen in den sogenannten Pfarrgemeinde zu den betroffenen Menschen herzustellen Entwicklungsländern. Die solidarischen Aktionen in den und Spenden für das Projekt aufzustellen – in fünf Jahren Pfarren sind sehr unterschiedlich: Sammlung bei den rund 50.000 Euro. Messen, Benefi z-Veranstaltungen, Bausteinaktion, Tom- bola, solidarische Erntedank-Feier, Erlös vom Flohmarkt, Zum Beispiel für ein Spital im Südsudan: Adventmarkt, Pfarrball, Sommerfest, … Solarstrom und ärztliche Versorgung

Infos zu „Partner/in unter gutem Stern“ auf www.dka.at/pugs Kontakt: [email protected] – 01/481 09 91-49

Schulaktion „Give me fi ve!“ Schüler/innen beschäftigen sich mit dem Recht jedes Kindes auf Schulbesuch und Ausbildung. Leider ist das in vielen Teilen der Welt noch nicht realisiert: 168 Millionen „Corporate Social Responsibility“ von Firmen Mädchen und Buben müssen täglich mehrere Stunden Immer mehr Verantwortliche in Firmen erkennen ihre arbeiten. 85 Millionen von ihnen schuften unter sehr gesellschaftliche Verantwortung auch in globaler Hinsicht gefährlichen Umständen, z.B. in Bergwerken, auf Kakao- und versuchen, diese konkret wahrzunehmen. Das hat plantagen oder Baumwollfeldern, in Fabriken. Mit „Give positive Folgen für die betroffenen Menschen, die in das me fi ve!“ setzen sich die Schüler/innen gemeinsam für Partnerprojekt involviert sind, aber auch für die Mitarbei- betroffene Kinder ein und organisieren Spenden für das ter/innen und das Umfeld des Unternehmens, in dem die Partnerprojekt „Schule statt Kinderarbeit“ in Indien. sozialen Ambitionen der Firma geschätzt werden.

Zum Beispiel für Kinder in Indien: Zum Beispiel in Brasilien: 17 Schule statt Kinderarbeit Die Rechte von Kindern schützen DDREIKÖNIGSAKTIONREIKÖNIGSAK TION IINTERNATIONALENTERNATIONALE PROJEKTEPROJEK TE UUNDND PPROGRAMMEROGR AMME

Im Dienst an den Menschen Verteilung der Mittel nach Themenfeldern

Bildung durch Bewusst- Gesicherte Ganz vielfältig ist das Spektrum unserer kirchlichen Part- seinsbildung: 17,44% Lebensgrundlagen: 24,90% nerorganisationen in unseren Schwerpunktländern, die sich auf verschiedenste Weise für das physische, psychische und Soforthilfe: 0,34% spirituelle Heil der Menschen im Süden einsetzen. Ob es sich Sonstige: 2,60% Menschenrechte & um eine Kommission einer nationalen Bischofskonferenz Zivilgesellschaft: 17,70% wie CIMI – den Indigenenmissionsrat in Brasilien, mit dem Kinder & Jugendliche: 8,07% Kirche im Dienst an den uns eine über 25-jährige Kooperation verbindet – oder um Menschen: 28,95% kleinere diözesane pastorale Programme für Jugendliche – wie in der Diözese Wabag in Papua Neuguinea – handelt; sie alle eint, dass sie nahe an den Menschen sind, ihre Sorgen und Bedürfnisse wahr- und ernst nehmen und sich langfristig Qualitätsvolle Zusammenarbeit für eine Verbesserung der Lebenssituation marginalisierter Zugleich benötigen aber diese Einrichtungen und Organi- Menschen einsetzen. sationen ein gutes, professionelles Management, damit Auch für die Projektarbeit der Dreikönigsaktion der Katholi- die Mittel aus der Sternsingeraktion sinnvoll und sparsam schen Jungschar ist diese langfristige Zusammenarbeit eingesetzt werden. Wir als Hilfswerk erwarten uns von allen mit kirchlichen Einrichtungen ein zusätzliches Qualitätskrite- Partnerorganisationen transparente und sorgfältige Berichte rium. Gemeinsam können sozial-pastorale Projekte diskutiert und bieten unseren Projektpartner/innen Unterstützung an, und in der Umsetzung begleitet werden. Immer wieder ist zu wenn sie ihre Kapazitäten in diesem Bereich noch ausbauen beobachten, wie aus Ideen konkrete Maßnahmen werden und müssen. Für Finanztrainings durch Vor-Ort-Begleitstrukturen die Kirche, auch in Regionen, wo Katholik/innen eine Minder- oder externe Expert/innen sind auch unsere Partnerorganisa- heit darstellen, z.B. in Indien, positive Signale setzt und die tionen dankbar, da sie ihnen die tägliche Arbeit vor Ort und in Toleranz zwischen Menschen und deren Religionen fördert. Kooperation mit internationalen Geldgeber/innen erleichtern. Eine kontextuell verortete Kirche, die sich vorrangig an den Bedürfnissen und Potenzialen der Armen und Benachteiligten Projektauswahl- und Vergaberichtlinien ausrichtet, fördert auch den Frieden in Ländern. In diesem Ziel unserer Projekt- und Programmarbeit ist die wirksame Bereich arbeiten wir in Afrika z.B. mit den diözesanen oder und langfristige Verbesserung der Lebensbedingungen der nationalen Kommissionen für Gerechtigkeit und Frieden Menschen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien. zusammen.  Wir engagieren uns langfristig in 20 Partnerländern (geo- Große kirchliche Einrichtungen wie das Mediennetzwerk grafi sche Schwerpunktsetzung). UCAN (Union of Catholic Asian News) sind eine wichtige  Wir legen den Fokus auf fünf thematische Schwerpunkte. Drehscheibe, um kirchlichem Personal und engagierten  Wir unterstützen Initiativen, die nach dem Prinzip der Lai/in nen Informationen und Austausch zu Themen der „Hilfe zur Selbsthilfe“ von Partnerorganisationen vor Ort Weltkirche zu ermöglichen. Die Unterstützung dieser Orga- konzipiert und durchgeführt werden. nisation gemeinsam mit anderen europäischen katholischen  Wir setzen auf langfristige Kooperationen mit Partneror- Hilfswerken ermöglicht, aktuelle Informationen über eine ganisationen aus Kirche und Zivilgesellschaft. internationale Website zu vielen kirchenrelevanten und oft auch politischen Themen zu verbreiten und so einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 18 INTERNATIONALE PROJEKTE DREIKÖNIGSAKTION UND PROGRAMME

Voraussetzungen für eine Kooperation sind formale und in- Finanzierungsprogramm: Kofi nanzierung aus öffentlichen haltliche Erfordernisse sowie Mindeststandards für Partner- und privaten Mitteln für Projektpartner/innen der DKA über organisationen. die Kooperation mit HORIZONT3000 2014 in Euro EU-Mittel 723.215,09 Die Projektvergaberichtlinien der Dreikönigsaktion (siehe Staatl. Mittel/OEZA* 1.774.266,11 www.dka.at/projekte) beinhalten eine Zusammenschau der Private Fördergeber (Stiftungen, Firmen) 160.120,42 Grundlagen und Prioritäten unserer Projekt- und Programm- Finanzierungsprogramm gesamt 2.657.601,62 arbeit. Kofi nanzierung aus öffentlichen und privaten Mitteln für das Programm für personelle Entwicklungszusammenarbeit von A) Verteilung der Mittel: Direktvergabe HORIZONT3000 (anteilig für Dreikönigsaktion) 2014 in Euro Afrika 4.032.808,89 Staatl. Mittel OEZA* 1.354.369,00 Lateinamerika 3.561.493,58 Sonstige öffentl. Mittel (Landesregierung OÖ) 11.649,00 Asien/Pazifi k 3.036.202,24 Sonstige private Mittel 34.408,00 International 99.908,81 Programm f. personelle EZA gesamt 1.400.426,00 Zwischensumme 10.730.413,52 KOFINANZIERUNGSMITTEL GESAMT 4.058.027,62 B) Verteilung der Mittel: Abwicklung über Kooperationspartner/innen Durch die enge Kooperation von MIVA HORIZONT3000 1.282.490,00 und Dreikönigsaktion ergeben sich MIVA 1.612.163,37 Synergien für beide Organisationen. Die DKA fi nanziert MIVA- EZA CONA 237.173,33 Projekte; Projektpartner/innen der DKA werden von der Zwischensumme 3.131.826,70 MIVA mit Transportmitteln ausgestattet. www.miva.at Gesamtsumme 13.862.240,22 Im Rahmen der ARGE Projekte werden im Bereich für Internationale Projekte Kooperationspartner/innen und Programme auch die Projekte aus der Aktion Familien fasttag der Katholischen Frauenbewegung In unserer Arbeit kooperieren wir sowohl in Österreich als im Büro der Dreikönigsaktion bearbeitet. auch auf internationaler Ebene mit anderen Hilfswerken, www.kfb.at Organisationen und Netzwerken. * Als wichtigste Trägerorganisation von HORIZONT3000 kooperiert die DKA in den Bereichen personelle Entwicklungszusammenarbeit und Kofi nanzierungen (aus öffentlichen Mitteln von Staat und EU und aus privaten Mitteln) mit HORIZONT3000. www.HORIZONT3000.at

19 DREIKÖNIGSAKTION AFRIKA

Ein weites Feld Es gibt so viele Ar- ten von ökonomi- Pastoralarbeit ist für die Kirche Afrikas ein weites Feld und scher Ungerech- betrifft alle Lebensbereiche. Eintreten für Menschenrechte tigkeit in Afrika, und Umweltschutz – Stichwort Konfl iktmineralien –, die und viele nehmen Förderung des interreligiösen Dialogs und des friedlichen das einfach hin, Zusammenlebens zählen ebenso dazu wie der Betrieb von weil es Teil ihres Spitälern und Schulen, um die Situation der Menschen direkt Alltags geworden zu verbessern. Die Dreikönigsaktion trägt hierzu durch die ist. Die Ausein- Förderung von Ausbildungsprogrammen für Ordensleute zu andersetzung mit der befreienden Botschaft Christi hilft Ärzt/innen, Sozialarbeiter/innen oder Lehrer/innen in Slums uns, die Menschen zu berühren, sie wachzurütteln und und ländlichen Gebieten sowie Ernährungsprogramme für gegen Unrecht aufzustehen. Kinder in Schulen bei. Benedict Gwimo von der Kommission für Gerechtigkeit und Friede der Diözese Kigoma Afrika trifft Lateinamerika: Bibellesen gegen Unrecht Die Bibel ist eines der meistgelesenen Bücher Afrikas. Christ/innen suchen und fi nden in ihr immer wieder neue Mo- terbasierte Gewalt. Zu diesen beiden Problemfeldern wurde tivation und Unterstützung. Die Dreikönigsaktion unterstützt im nächsten Schritt „urteilen“ mit relevanten Bibelpassagen daher die Bibelarbeit in vielen Kontexten Afrikas. Eine beson- eine Verbindung zu den erzählten Situationen hergestellt und dere Leseart ist hierbei die kontextbezogene Bibellektüre. den Teilnehmer/innen ein Werkzeug der Bearbeitung für diese Für zwei Partner/innen der Dreikönigsaktion stellt die Problematiken in die Hand gegeben. Schließlich wurden Akti- Vermittlung und Praxis dieser Methode ihr Hauptaufgaben- onspläne zum „Handeln“ vor Ort erstellt und einiges gleich in feld dar. Das Ujamaa Center hat seinen Sitz an der südafri- die eigene Arbeit integriert. kanischen University of KwaZulu-Natal. Das ökumenische Für viele Teilnehmer/innen war dieser Workshop eine ganz Bibelstudienzentrum CEBI ist eine brasilianische Organisa- neue Erfahrung, um Soziales und Bibelarbeit zu verbinden. tion. Beide arbeiten vor allem mit marginalisierten Gruppen, Vor allem der Austausch unter Gleichen aus verschiedenen deren Perspektiven sonst kaum Gehör fi nden, und sind Ländern war für sie eine Bereicherung und zugleich Auftrag einer teilnehmerorientierten und ermächtigenden Bibelarbeit an uns, mehr derartige Kooperationsformen zu ermöglichen. verpfl ichtet. Im November 2014 fand in Nairobi für 23 kirchliche Pro- jektpartner/innen aus Kenia, Tansania, Uganda, Südsudan, Land in Euro in % und der Demokratischen Republik Kongo ein erster Afrika länderübergreifend 309.889,36 7,68 gemeinsamer Workshop zur Methode des kontextuellen Ägypten, N. & M. Osten 292.311,75 7,25 Bibellesens statt. Dabei wurden über mehrere Tage verteilt Äthiopien 653.448,83 16,20 drei Schritte getätigt: 1. sehen, 2. urteilen, 3. handeln. Um zu 113.176,00 2,81 „sehen“, tauschten sich die Partner/innen mithilfe der Me- Kenia 648.101,96 16,07 thode der „story wall“ über ihr Leben aus. Die farbenfrohen Südafrika 396.643,00 9,83 Zettel an der Wand schildern schwierige und harte Kontexte. Südsudan 364.589,59 9,04 Anschließend diskutierten sie Arten des Umgangs und be- Tansania 485.048,06 12,03 reits angewandte Lösungsansätze. Zwei zentrale Themen, mit Uganda 647.601,97 16,06 denen alle über ihre Arbeit in den Gemeinschaften konfron- Sonstige Länder 121.998,37 3,03 20 tiert sind, sind ökonomische Ungerechtigkeit und geschlech- Gesamtergebnis 4.032.808,89 100,00 ASIEN/PAZIFIK DREIKÖNIGSAKTION

Kirche als Minderheit Eine Grundbedingung für ein Leben in Würde und eine Zukunft ist in In den meisten asiatischen Ländern ist die katholische Kirche der modernen Welt Schulbildung eine religiöse Minderheit. Interreligiöser Dialog und das fried- sowie Straßen und weitere soziale liche Zusammenleben diverser Gesellschaften sind wichtige Dienst leistungen. Ziele. Auch der pastorale Austausch zwischen verschiedenen Philipp Bück, Projektländern, in denen die Dreikönigsaktion tätig ist, ist Asienreferent rege – Partner/innen aus , Indien, Myanmar oder Papua-Neuguinea studieren am Asien Social Institute oder Institute for Consecrated Life in Asia (ICLA) in Manila, Pries- ter und Schwestern aus Indien oder den Philippinen arbeiten auch seine Pastoralarbeit im engeren Sinne hat. Er ist auch in kirchlichen Einrichtungen in Papua-Neuguinea. Wichtig ist ein einfacher Priester der Diözese, engagiert wie viele andere. bei diesen Begegnungen Erfahrung im Dienst an marginali- Priester sein bedeutet für ihn selbstverständlich den Dienst sierten Bevölkerungsgruppen und die Option für die Armen. an den Menschen. Er ist Ansprechperson für alle Fragen der lokalen Bevölkerung. „Father Philip, sag dem Gouverneur, Entlegene Grundschulen, holprige Straßen dass wir dringend eine Brücke über den Fluss brauchen!“, Die mit der Provinz Enga deckungsgleiche Diözese Wabag sagt während unseres Besuches ein lokaler Führer. „Die im Hochland von Papua-Neuguinea hat eine Fläche von gut Regierung besucht uns hier nicht, die einzigen, die kommen, 10.000km² mit etwa 400.000 Einwohner/innen. Die Diözese sind von der Diözese“, ergänzt er. Zum Abschluss unseres betreibt viele Schulen und Gesundheitszentren, insbeson- Besuches bekommen wir ein halbes Schwein geschenkt, die dere in entlegenen und von sozialen Diensten der Regierung größte mögliche Anerkennung der lokalen Gemeinschaft. Mit unberührten Gemeinden. dem Schwein im Gepäck fahren wir durch die Nacht über die Gemeinsam mit Father Justin Ain und Father Philip fahren holprige Straße zurück. wir zu einer entlegenen Grundschule, die von der Dreikö- Die Priester in Wabag haben eine Mission im wahrsten Sinne nigsaktion über die Diözese unterstützt wird. Unterwegs des Wortes. Ihre Mission ist es, für die Menschen im Enga hat ein Geländewagen Schwierigkeiten mit der Bremse, da zu sein und ihnen ein Leben mit Zukunft und Würde zu Father Philip hält kurz an und löst das automechanische ermöglichen. Problem. Drei Stunden geht es über eine holprige Straße durch den Busch, dann ist die Straße zu Ende. Father Philip zeigt mit dem Finger in die Ferne: „Da, dort und dort sind Land in Euro in % die anderen von der Dreikönigsaktion unterstützten Schu- Asien länderübergreifend 194.849,00 6,42 len. Leider können wir sie alle heute nicht besuchen, dahin Indien 996.061,00 32,81 müssten wir einen weiteren Tag gehen.“ Er ist stolz auf diese Nepal 205.056,00 6,75 Schulen und die Veränderung, die die Kirche in den lokalen Papua-Neuguinea 373.519,00 12,30 Gemeinschaften dadurch bewirkt. Father Philip ist der lokale Philippinen 1.135.268,24 37,39 Priester und ein Mann für alle Fälle, der neben dem Aufbau Sri Lanka 79.721,00 2,63 der Grundschulen und spontanen Autoreparaturen und einem Sonstige Länder 51.728,00 1,70 Straßenbauprojekt der Provinzregierung selbstverständlich Gesamtergebnis 3.036.202,24 100,00

21 DREIKÖNIGSAKTION LATEINAMERIKA

Basisgemeinden: das Leben teilen bindungsrouten, die für die Ressourcengewinnung (Erdöl) benötigt werden, werden ausgebaut. Basisgemeinden sind ein Eckpfeiler der Kirche Lateiname- rikas. Die Menschen kommen zusammen, um gemeinsame In dieser schwierigen Situation ist die Kirche Ansprechstelle Gottesdienste zu feiern, sich über die Probleme des Alltags Nummer eins für die Sorgen und Nöte der Menschen. Im auszutauschen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung Vikariat wird nach dem Modell der sogenannten „Pastoral der Lebenssituation zu besprechen und zu ergreifen. Sie de Conjunto“ gearbeitet. Im Verständnis der Befreiungs- teilen ihr Leben miteinander. kirche Lateinamerikas werden die Pastoralarbeit und die Papst Franziskus lobte vergangenes Jahr die Arbeit der Sozial- oder Entwicklungsarbeit nicht voneinander getrennt. lateinamerikanischen Laiengruppen: „Die Basisgemeinden Sie stellen eine Einheit dar, da der Glaube die Basis für alle bereichern die Evangelisierung mit neuem Eifer und einer be- anderen Aktivitäten bildet. sonderen Fähigkeit zum gesellschaftlichen Dialog.“ Die Unter- Die Erfolge der letzten Jahre sprechen für sich. 163 Familien stützung einer von Laien und Laiinnen getragenen Ortskirche, haben sich zu christlichen Basisgemeinden zusammenge- die sich an der Lebensrealität der Menschen orientiert, ist ein schlossen. Gemeinsam arbeiten sie am Gemeindeentwick- Schwerpunkt der Arbeit der Dreikönigsaktion. lungsplan 2012 – 2015 mit und erreichten den Bau von Brücken und Straßen. Die Gemeinden erwirkten auch, dass Ein Netz des Friedens knüpfen Familien, die in ihre Dörfer zurückkehrten, die ihnen gesetz- Die Menschen im Vikariat des Südens (Vicaría del Sur) in lich zustehende Unterstützung bekamen, darunter Geld, der Diözese Florencia im Süden Kolumbiens haben es nicht Lebensmittelhilfe und Saatgut. In zwölf Gemeinden hat sich leicht. Ihr Leben ist geprägt durch den bewaffneten Konfl ikt die Ernährungssituation durch organisch-biologische Pro- im Land, durch die Wirtschaftskrise in der Region und durch duktion verbessert. Es wurden Maßnahmen zum Schutz der immer schwierigere Lebensbedingungen. Trotz der seit Wasserquellen und des tropischen Waldes sowie zum Erhalt Herbst 2012 stattfi ndenden Friedensverhandlungen zwischen von altem Saatgut unternommen. der Regierung Juan Manuel Santos und der FARC-Guerilla sind weiterhin Militär und Polizei, die FARC-Guerilla sowie Die Verbindung zwischen dem Glauben der Menschen und neo-paramilitärische Gruppen in der Region präsent. Das Le- dem konkreten Eintreten für Menschenrechte und soziale ben der Zivilbevölkerung ist dadurch stark eingeschränkt und Verbesserungen, getragen vom Geist der Solidarität und des befi ndet sich immer in Mitten der Fronten. Oft werden die Miteinanders, gibt den Menschen Hoffnung, dass einmal Bäuerinnen und Bauern als Informant/innen in den Konfl ikt auch für sie ein Leben in Frieden Realität wird. involviert, die meisten müssen (monetäre) Abgaben leisten, die Zahl von Vergewaltigungen (insb. von Minderjährigen) Land in Euro in % und dadurch frühzeitigen Schwangerschaften durch bewaff- Amerika länderübergreifend 90.949,20 2,55 nete Akteure ist hoch, ebenso der Drogenmissbrauch unter Bolivien 315.728,00 8,87 Jugendlichen. Es mangelt an vielem, an Gesundheitsversor- Brasilien 969.724,32 27,23 gung, Zugang zu Bildungseinrichtungen und Arbeitsmög- Zentralamerika 1.147.942,93 32,23 lichkeiten. Das Straßennetz wurde vernachlässigt, sodass Kolumbien 592.686,00 16,64 es schwierig ist, landwirtschaftliche Produkte auf den Markt Peru 280.991,00 7,89 zu bringen. Ein Bauer erzählt, dass sie seit 20 (!) Jahren auf Sonstige Länder 163.472,13 4,59 eine Straßenanbindung in ihr Dorf warten, nur die Hauptver- Gesamtergebnis 3.561.493,58 100,00

22 ANWALTSCHAFT/BILDUNG DREIKÖNIGSAKTION

Räume schaffen Fenster aufstoßen

„umbruch aufbruch“ – Fenster öffnen, die den Blick auf Neues freigeben: Drei Bei- Entwicklungstagung 2014 spiele, wie Bildungsangebote Perspektiven verändern. Von 14. bis 16. November 2014 fand in Salzburg die 6. Österreichische LernEinsatz2014 Entwicklungstagung statt. Über 300 Sich einer fremden Kultur zuzuwenden und dabei die Welt Teilnehmer/innen beteiligten sich an aus einer neuen Perspektive wahrzunehmen, hilft, Einstel- den Diskussionen über Umbrüche lungen und Ansichten neu zu überdenken, und stärkt das in der Weltgesellschaft und den notwendigen Aufbruch zu eigene Engagement: Das ist, auf den Punkt gebracht, das Ziel einem neuen Entwicklungsverständnis. Als Mitveranstalterin unseres LernEinsatz-Programmes. 2014 haben sich 27 junge freute es uns, dass mit Brian Ashley, Samantha Hargreaves engagierte Österreicher/innen auf den Weg nach Ghana, und Qureisha Nagdee aus Südafrika sowie Pablo Solon aus Peru und auf die Philippinen und gemacht. Die einmonatigen Ecuador Partner/innen der Dreikönigsaktion wichtige Beiträ- Reisen sind eingebettet in einen etwa zehnmonatigen Bil- ge zur Tagung lieferten. dungsprozess. Erfahrungen der Teilnehmenden können in den Reiseberichten der LernEinsatzgruppen auf der Homepage Menschen.Rechte.Wirtschaft der Dreikönigsaktion nachgelesen werden. www.lerneinsatz.at Im Rahmen des Projektes „Menschen(rechte) vor Unter- nehmen schützen – Regulierungslücken schließen“ wurde gemeinsam mit dem Netzwerk Soziale Verantwortung ein Rechtsgutachten zum Menschenrechtsschutz bei Auslands- Solidareinsatz aktivitäten österreichischer Unternehmen veröffentlicht und Die Dreikönigsaktion vermittelt im Rahmen des Programms am 17. November 2014 in einer parlamentarischen Enquete SolidarEinsatz Praktika und Volontariate bei Partnerorganisa- vorgestellt. In Workshops wurde das Verständnis von men- tionen. Im Jahr 2014 haben 21 Personen ihren SolidarEinsatz schenrechtlichen Instrumenten und der Rechtssystematik abgeschlossen. Ist die Gesamtzahl ungefähr gleichbleibend vertieft. zu den Vorjahren, so gab es doch zwei interessante Verände- rungen. Erstmals war das Geschlechterverhältnis ausgewo- Entwicklungsfi nanzierung: Mir wurscht? gen (11 Frauen, 10 Männer). Darüber hinaus ist ein Trend zu „Mir wurscht?“, die gemeinsame Kampagne von über 40 längeren Einsätzen erkennbar, acht Teilnehmer/innen hatten Organisationen aus den Bereichen Entwicklung und Huma- einen Einsatz von mindestens sechs Monaten hinter sich. Die nitäre Hilfe setzte sich 2014 vehement gegen eine geplante Praktika und Volontariate waren schwerpunktmäßig auf den Kürzung der öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammen- Philippinen (11) und in Südafrika (7). Die übrigen Einsätze arbeit zur Wehr. Mit mehreren öffentlichen Aktionen, einer verteilten sich auf Indien (2) und Kenia (1). 100-stündigen Mahnwache auf dem Ballhausplatz und vielen www. solidareinsatz.at Gesprächen mit Politiker/innen konnte die Verringerung der Mittel für 2015 abgewendet werden. Länderpaket Die Länderpaketserie wurde um ein Paket zu Bolivien erweitert. Die Länderpakete sind eine Sammlung von Texten, Material und Methoden zum jeweiligen Land für den Einsatz in Gruppenstunden und im Schulunterricht. Die Pakete gibt es zu Äthiopien, Brasilien, Guatemala, Indien, Bolivien, den Philippinen und Uganda. 23 DREIKÖNIGSAKTION ANWALTSCHAFT

„Anpfi ff für Kinderrechte!“ Mein Stadtviertel Lauro Vieira Cha- Die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien: Ein gran- ves hat Probleme dioses Fußball-Fest! Aber leider nicht für alle: Viele junge mit Umsiedlungen, Brasilianer/innen standen im Abseits. Zwangsumsiedlungen wegen des Baus zerstörten Zuhause und soziales Umfeld von Kindern. Durch einer Zugstrecke, „Befriedungsaktionen“ der Polizei waren und sind Kinder und ein Infrastruk- Jugendliche mit Gewalt konfrontiert. Das Ausrichten der WM turprojekt der und die dafür notwendige Infrastruktur rissen tiefe Löcher in FIFA-Fußball-WM. die Budgets der Austragungsstädte. Das Geld fehlt nun in den Anfänglich hätten 203 Häuser weggerissen werden sol- Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales. len, und dann haben wir begonnen, uns zu organisieren, und gemeinsam mit dem Comite Popular da Copa haben Die Dreikönigsaktion engagierte sich in vielfacher Weise, um wir es geschafft, im Rathaus und im Landtag angehört ein realistisches Bild vom WM-Gastland Brasilien zu zeich- zu werden, und erreicht, dass nur 66 Häuser abgerissen nen, und tritt für die Respektierung von Menschenrechten – werden mussten! Eine Umsiedlung ist wirklich etwas insbesondere von Kinderrechten – bei Sportgroßereignissen Schreckliches, vor allem, wenn du weit weg ziehen musst. ein. Du kannst deine Freunde, deine Familie, die immer in der „Internationale Aufmerksamkeit hilft uns, gehört zu werden. Nähe waren, nicht mehr so oft sehen. Das tut weh. Gemeinsam können wir Dinge voranbringen“, so die Rück- Gabriel Mattos, 14 Jahre, aus Fortaleza berichtet über meldung von brasilianischen Projektpartner/innen. Miguel Umsiedlungen, und was sie für ihn bedeuten. Borba de Sa vom Institut PACS in Rio. „Was spürbar war: Viele Themen, an denen wir schon lange dran sind, wie z.B. die Rechte von obdachlosen Menschen, Polizeigewalt oder Bei vielen Jungschar-Events und einem „Riesenwuzzler“ im dergleichen, rückten auch aufgrund der medialen Aufmerk- Zoom Kindermuseum in Wien samt Workshop-Programm samkeit im Ausland verstärkt ins öffentliche Bewusstsein wurde ein Bild von Brasilien abseits von Samba-Klischees hier in Brasilien.“ gezeigt. Eine „Wimmelbild“-Brasilienlandkarte war rasch Die Basiskomittes (Comites Populares) haben in allen vergriffen und wurde neu aufgelegt. Kinderrechte, vor allem WM-Austragungsstädten Menschenrechtsverletzungen das „Recht auf Spiel“, wurden in Brasilien und Österreich aufgezeigt, dokumentiert und an die Öffentlichkeit getragen. thematisiert. Sie waren und sind uns wichtige Partner/innen, um auf die Notwendigkeit von Menschenrechtsstandards bei Sportgroß- Als Ergebnis einer außergewöhnlichen Dreier-Kooperation mit ereignissen hinzuweisen. Organisationen in Indien und Brasilien entstand ein Zeichen- trick-Kurzfi lm zur Kampagne, der in zahlreichen Kinos und Im Rahmen des Vernetzungsprojekts „Nosso Jogo – Initiative Public Viewings gezeigt wurde und sich in sozialen Medien für globales Fair Play“ forderten wir mit einer an FIFA, Inter- im Internet verbreitete. nationales Olympisches Komitee (IOC) und brasilianische Regierung gerichteten Petition Menschenrechtsstandards Zwei Kinder – Jessica und Kelly – aus einem Sozialprojekt in bei Sportgroßereignissen ein. Die Unterschriften wurden in Rio (SER) reisten wenige Wochen vor der WM durch Öster- Zürich und Luzern an FIFA und IOC übergeben. reich und berichteten in Treffen mit Jungschargruppen und Schulklassen aus erster Hand, wie die Fußball-WM sich auf ihr Leben auswirkt. 24 Unser Einsatz geht weiter ...

„Das ist nicht unsere WM, die ist nur für die Touristen“, meinte Jessica, elf Jahre, bei der Kinderpresse- konferenz, die sich für Kinderrechte im Namen des Projektes SER in Rio stark macht. FINANZEN DREIKÖNIGSAKTION

STERNSINGERAKTION 2014 p. 14.03.2014 inkl. nachträglich eingelangter Pfarrergebnisse von 2013 Steigerung Steigerung Diözese Spenden 2014 Spenden 2013 absolut in% Wien 2.480.190,07 2.208.780,41 271.409,66 12,29 St. Pölten 1.451.552,58 1.321.556,58 129.996,00 9,84 Linz 3.159.595,50 3.041.167,63 118.427,87 3,89 Salzburg 1.706.593,72 1.672.501,26 34.092,46 2,04 Innsbruck 1.554.241,93 1.430.441,47 123.800,46 8,65 Feldkirch 846.221,68 842.734,27 3.487,41 0,41 Klagenfurt 1.381.111,96 1.383.866,66 -2.754,70 -0,20 Graz 2.873.508,84 2.799.679,52 73.829,32 2,64 Eisenstadt 645.629,09 631.436,82 14.192,27 2,25 Onlinespenden 22.992,86 29.938,55 -6.945,69 -23,20 STERNSINGERERGEBNIS 16.121.638,23 15.362.103,17 759.535,06 4,94

Finanzen 2014 Mittelverwendung Die Nachhaltigkeit unserer Arbeit nimmt einen besonders ho- Mittelherkunft hen Stellenwert ein, sodass wir zu einem großen Teil Projek- Dank der ungebrochenen Solidarität der Spender/innen darf te, in denen wir unsere Partner/innen in Afrika, Asien und La- sich die Dreikönigsaktion einmal mehr über ein erfolgreiches teinamerika über mehrere Jahre begleiten, unterstützen. Die Jahr freuen, das die uneingeschränkte Fortsetzung der ent- Genehmigung von Projektanträgen erfolgt nach eingehender wicklungspolitischen Arbeit der Dreikönigsaktion ermöglicht fachkundiger Prüfung durch die Vereinsgremien. Unmittelbar hat. Das österreichweite Sammelergebnis der Sternsingerak- nach Bewilligung wird eine erste Tranche ausbezahlt, weitere tion konnte gegenüber dem vorjährigen Ergebnis noch weiter Zahlungen erfolgen nach und nach, entsprechend dem gesteigert werden, nämlich um 759.535,06 Euro (+4,94 %) dokumentierten Projektfortschritt, an die Projekt partner/in nen. auf 16.121.638,23 Euro. Für „Partner/in unter gutem Stern“, Bis die Spenden zur Auszahlung gelangen, werden die Gelder ein Service für Personen und Gruppen, die gezielt ein Ent- sicher und ethisch-nachhaltig zwischenveranlagt. Insgesamt wicklungsprojekt ihrer Wahl unterstützen wollen, wurden uns wurden im Jahr 2014 14.929.903,85 Euro für Projekte in 524.478,02 Euro anvertraut. den Partnerländern der Dreikönigsaktion verwendet. Das Im Geschäftsjahr 2014 fl ossen Spendenmittel von insgesamt entspricht einem Plus von 174.295,09 Euro oder 1,18 % 16.526.391,63 Euro in die Spendenerträge und damit einer gegenüber dem Vorjahr. Eine detaillierte Darstellung der von satzungs- und widmungsgemäßen Verwendung zu. Weitere uns fi nanzierten Projekte fi nden Sie unter www.dka.at. Auch Einnahmen in der Höhe von 83.806,84 Euro konnten im in den anderen Tätigkeitsfeldern – Bildung/Anwaltschaft/ Wesentlichen durch Zinserträge erzielt werden. Der Beitrag Information – ist es gelungen, unsere Arbeit kontinuierlich an öffentlichen Mitteln, die direkt über die Dreikönigsak- fortzusetzen. Es wurden dafür annähernd gleich hohe Mittel tion abgewickelt wurden, betrug 57.020,00 Euro. Weitere wie im Jahr 2013 verwendet. öffentliche Mittel wurden im Rahmen der Kooperation mit der Partnerorganisation HORIZONT3000 lukriert (siehe Seite Kennzahlen 19), wobei die Finanzabwicklung und Berichtslegung über Im Jahr 2014 wurden in der Dreikönigsaktion nur 3,61 % der HORIZONT3000 erfolgt. eingesetzten Mittel für Spendenwerbung und Spender/innen- Betreuung verwendet. Damit zählt die Dreikönigsaktion in Österreich zu den Organisationen mit besonders niedrigem Fundraising-Aufwand. 25 DREIKÖNIGSAKTION FINANZEN

Unsere Aufwendungen im Bereich Verwaltung konnten mit Mittelherkunft in Euro einem Anteil von 3,62 % der Gesamtaufwendungen im Ver- Spendenerträge 16.526.391,63 gleich zum Vorjahr noch gesenkt werden. davon Sternsingeraktion/ungewidmete Sp. 16.001.913,61 Unmittelbar für Projektmaßnahmen wurden 13.862.240,22 davon Projektservice/gewidmete Spenden 524.478,02 Euro der Projektmittel eingesetzt. Die professionelle Subventionen und Zuschüsse Projektbegleitung und regelmäßigen Projektbesuche durch der öffentlichen Hand 57.020,00 unsere Spezialist/innen sowie die wiederholt durchgeführten Vermögensverwaltung 81.693,27 Finanzkontrollen und Evaluierungen stellen sicher, dass die Sonstige Einnahmen 2.113,57 Spendenmittel widmungsgemäß und wirksam eingesetzt Aufl ösung von Rücklagen und werden. In die Projektbegleitung fl ossen 1.067.663,63 Euro. zweckgewidmeten Mitteln 742.438,09 = Gesamtmittelherkunft 17.409.656,56 Spendengütesiegel Die Dreikönigsaktion bilanziert gemäß Vereinsgesetz 2002 für große Vereine und unterliegt damit der pfl ichtmäßigen Mittelverwendung in Euro Abschlussprüfung durch einen unabhängigen Wirtschafts- Leistungen der Projektarbeit prüfer. Dieser kontrolliert jährlich zusätzlich die Einhaltung (statutarisch festgelegte Zwecke) 14.929.903,85 der strengen Qualitätsstandards gemäß den Richtlinien davon Projektmittel 13.862.240,22 des Spendengütesiegels bei der Aufbrin- davon Projektbearbeitung 1.067.663,63 gung wie auch bei der Verwendung und Leistungen Bildung/Anwaltschaft/Information Verwaltung der Spenden. Das österrei- (statutarisch festgelegte Zwecke) 1.221.154,83 chische Spendengütesiegel garantiert ein davon eigene Leistungen 778.024,75 hohes Maß an Spenden-Sicherheit für die davon Leistungen anderer Träger 443.130,08 Spenderinnen und Spender. Die Vergabe deses Verwaltungsaufwand 630.881,62 Gütesiegels obliegt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder. Aufwendungen Spendenwerbung/-betreuung 627.716,26 Die Dreikönigsaktion darf das Spendengütesiegel seit der Zuführung zu Rücklagen und Zweckwidmungen 0,00 Einführung im Jahr 2001 durchgehend führen. = Gesamtmittelverwendung 17.409.656,56

Steuerliche Absetzbarkeit Spenden an die Dreikönigsaktion sind steuerlich absetzbar. Projektarbeit 85,76 % Auf Wunsch werden Spender/innen bei der Sternsinger aktion auf einer Liste erfasst, und so wird sichergestellt, dass eine Bildung/Anwaltschaft/ Spendenbestätigung ausgestellt werden kann. Die darin Information 7,01 % bestätigten Spendenbeträge können im Zuge der Arbeit- Verwaltung 3,62 % nehmerveranlagung oder in der Einkommensteuererklärung steuerlich geltend gemacht werden. Im Falle von Spenden, die mit Zahlschein einbezahlt worden sind, gilt dieser als Spendenwerbung Zahlungsnachweis. 3,61 %

Verantwortlich im Sinne des Spendengütesiegels für Spendenverwendung und -werbung: Rudi Remler-Schöberl, für Datenschutz: Gabriele Rohringer 26

Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar hat den Code of Conduct zum Umgang mit Bildern und Botschaften unterschrieben (De- tails dazu auf http:// tinyurl.com/dkacode). Bitte senden Sie Ihr Feedback an [email protected]. Das Kompetenzzentrum DIE WELT in allen steuerlichen und DES FAIREN wirtschaftlichen Fragen. HANDELS

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