Kinder- Und Jugendpolitik in Österreich 2001 Bis 2006“
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DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Kinder- und Jugendpolitik in Österreich 2001 bis 2006“ Verfasser Lauri Hätönen angestrebter akademischer Grad Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Mag.rer.soc.oec) Wien, 2008 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 122 300 Studienrichtung lt. Studienblatt: Soziologie, geisteswissenschaftlicher Studienzweig Betreuerin / Betreuer: Doz. Dr. Eva Cyba; Doz. Dr. Andreas Balog (bis zu seinem Tod) Erklärung zum selbstständigen Verfassen der Arbeit Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst habe. Ich habe keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt. Ich habe die Arbeit bzw. Teile davon weder im In- noch im Ausland einer Beurteilerin / einem Beurteiler zur Begutachtung als Prüfungsarbeit vorgelegt. Wien, Oktober 2008 __________________________________ Lauri Hätönen 3 4 Danksagung Eine Diplomarbeit schreibt man allein, aber das Unternehmen kann nur mit Hilfe mehrerer anderer Menschen gelingen und zu einem guten Ende kommen. Aus diesem Grund möchte ich folgenden Personen, die einen wichtigen Anteil zu dem fertigen Produkt – in einer oder anderer Form – beigesteuert haben, herzlich dafür danken: Herrn Univ.-Doz. Dr. Andreas Balog für seine Betreuungstätigkeit bis zu jenem schicksalshaften Tag Ende August als er unerwartet aus dem Leben gerissen wurde. Ich werde ihn immer als einen kompetenten Lehrer und feinen Menschen in Erinnerung behalten. Frau Univ.-Doz. Dr.in Eva Cyba für die Betreuung in der Endphase der Arbeit und vor allem für ihre Bereitschaft, kurzfristig in einer für sie nicht einfachen Situation, die Betreuung zu übernehmen; meiner Lektorin, die namentlich nicht genannt werden will; all jenen, die mir Zugang zu Materialien und Unterlagen gewährt haben, die ich gebraucht habe; meinen Freundinnen und Freunden, die mich ermutigt und motiviert haben; meiner Frau Waltraud, für ihre Geduld und ihre Unterstützung beim Schreiben dieser Arbeit; und nicht zuletzt meinen Töchtern Sanna und Jonna, die schweren Herzens in den letzten Monaten ihr Spielpensum am Heimcomputer drastisch reduziert haben, um mir das Arbeiten an zwei Geräten zu ermöglichen. 5 6 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung 9 2. Jugendsoziologische Rahmenbedingungen 12 2.1. Demographie 12 2.2. Herausforderungen für Kinder- und Jugendorganisationen 14 3. Österreichischer Bundesjugendring 19 4. Vom Ministerratsbeschluss zum Gesetz 39 4.1. Parlament als Bühne 43 4.1.1. Parlamentarische Anfragen und Petitionen 43 4.1.2. Gesetzesinitiative der FPÖ 45 4.1.3. Schwerpunkt Jugendförderung im 3. Bericht zur Lage der Jugend 47 4.1.4. Ministerialentwurf für ein Bundes-Jugend-Förderungsgesetz 49 4.1.5. Beginn der XXI. Gesetzgebungsperiode 51 4.2. Die zwei Gesetze 51 4.2.1. Bundes-Jugendvertretungsgesetz 54 4.2.2. Bundes-Jugendförderungsgesetz 57 4.3. Was hat sich geändert? 60 5. Jugendpolitik in den Regierungsprogrammen 2000 bis 2007 64 5.1. Regierungsprogramm „schwarz – blau“ 2000 64 5.2. Regierungsprogramm „schwarz – blau“ 2003 67 5.3. Regierungsprogramm „rot – schwarz“ 2007 69 6. Bundesjugendvertretung als politischer Akteur 71 6.1. Konstituierung 71 6.2. Internationale Vertretung 79 6.3. Politische Arbeit anhand ausgewählter Beispiele 87 6.3.1. Novellierung von B-JVG und B-JFG 87 7 6.3.2. Förderrichtlinien 96 6.3.3. Einbindung der nicht im Präsidium vertretenen Organisationen 99 6.3.4. Inhaltliche Positionierungen 106 6.3.5. Kampagne „vote4future“ 108 6.3.6. Jugendkonvent 112 6.3.7. Wahlaltersenkung 117 6.3.8. „Gender Mainstreaming“ 121 6.3.9. Mentoringprojekt „genderize!“ 132 6.3.10. Österreichisches Institut für Jugendforschung 136 6.3.11. Kinderrechte in die Verfassung 139 7. Jugendministerium als Akteur 143 7.1. Jugendberichte 144 7.2. Förderschwerpunkte 151 8. Zusammenfassung 154 8.1. Ergebnisse der Arbeit 154 8.2. Ausblick 163 9. Literaturverzeichnis 165 Anhang 199 Anhang 1: Glossar 199 Anhang 2: Selbstverpflichtung der BJV zu „Gender Mainstreaming“ 202 Anhang 3: „Genderwatch“ 203 Kurzzusammenfassung 205 Lebenslauf 207 8 1. Einleitung Der Herbst 2000 bedeutete eine Zäsur für die bundesweite Vertretung und Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit in Österreich. Nach fast fünf Jahrzehnten wurde der Österreichische Bundesjugendring (ÖBJR) per 1. Jänner 2001 durch eine gesetzliche Interessensvertretung, nämlich die Österreichische Bundesjugendvertretung (BJV) ersetzt. Parallel dazu wurde auch die Jugendförderung auf der Bundesebene neu geregelt und der seit den frühen 1960er Jahren bestehende Bundesjugendplan durch das Bundes- Jugendförderungsgesetz abgelöst. Diese Entwicklung kündigte sich längerfristig an, auch wenn die beiden Gesetze als Initiativanträge in den Nationalrat eingebracht wurden und daher ein überwiegender Teil der betroffenen Organisationen sich nicht im Rahmen eines Begutachtungsverfahrens zu Wort melden konnte. Zumindest seit den späten 1980er Jahren standen der Österreichische Bundesjugendring und der Bundesjugendplan immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik. Diese Kritik wurde in den 1990er Jahren stärker; hauptsächlich als Folge der als restriktiv und ungerecht empfundenen Aufnahmepolitik des als Verein organisierten Bundesjugendringes, was unmittelbare Konsequenzen für die Verteilung der Finanzmittel aus dem Bundesjugendplan hatte. Aber auch der Bundesjugendplan als solcher wurde von maßgeblichen Akteuren als nicht mehr zeitgemäß eingeschätzt, was zur Suche nach anderen Optionen für die finanzielle Förderung des Bundes an die Kinder- und Jugendorganisationen Anlass gab. Diese Bemühungen gipfelten im ersten Jahr der Koalitionsregierung von ÖVP und FPÖ und führten zu den zwei oben genannten Gesetzesinitiativen, wobei anzumerken ist, dass der Ring Freiheitlicher Jugend nie in den ÖBJR aufgenommen worden war und daher keine Mittel aus dem Bundesjugendplan erhielt. Jugendpolitische Anliegen decken natürlich einen wesentlich breiteren Bereich ab als nur politische Vertretungsstrukturen und die Finanzierung. Es handelt sich um eine Querschnittsmaterie, die mit vielen anderen Themen Berührungspunkte und Schnittmengen besitzt. Man denke nur an Familienpolitik, die natürlich auch Kinder und Jugendliche betrifft, oder an Schul- und Bildungspolitik oder an Fragen nach der Geschäftsfähigkeit bzw. Strafmündigkeit oder allgemein an Jugendwohlfahrt, nicht zu vergessen, Wehr- und Zivildienst. Für das Jugendministerium waren in den letzten Jahren 9 vor allem die Themen Partizipation und Prävention wichtig, für die Kinderorganisationen die Kinderrechte, für die Gewerkschaftsjugend die Rechte und Ausbildung der Lehrlinge, sowie Jugendarbeitslosigkeit, um nur einige zu nennen. Einen wichtigen Fragenkomplex bildet auch die (sozial)rechtliche Absicherung der Ehrenamtlichen, die wiederum im größeren Zusammenhang der Freiwilligenarbeit zu sehen ist, und natürlich nicht nur die Kinder- und Jugendarbeit betrifft. In dieser Diplomarbeit wird zunächst ein Überblick über die demographische Situation in Bezug auf die Jugendlichen in Österreich und auf die Herausforderungen, denen die Kinder- und Jugendorganisationen in Österreich gegenüberstehen, gegeben. Danach gibt es einen geschichtlichen Rückblick auf den Österreichischen Bundesjugendring und seine Arbeit. Anschließend wird die Vorgeschichte der beiden Gesetzesentwürfe untersucht, auch im Hinblick auf die beteiligten Akteure. Die Gesetze werden inhaltlich vorgestellt und überlegt, wie sich diese Regelungen vom „status quo ante“ unterscheiden. In einem Zwischenschritt wird geprüft, welchen Stellenwert Kinder- und Jugendpolitik in der realen Politik hat, wobei die Inhalte der letzten drei Regierungserklärungen der Jahre 2000, 2003 und 2007 auf kinder- und jugendpolitisch relevante Themen untersucht werden. Im zentralen Kapitel der Arbeit geht es schließlich um die Bundesjugendvertretung als gesetzliche Interessensvertretung der Kinder und Jugendlichen in Österreich. Zunächst werden die Phase der Konstituierung und die damit verbundenen Probleme beleuchtet. Auch die durch das Gesetz vorgegebene Problematik der Vertretung auf der Europa-Ebene wird ausführlich dargestellt. Anschließend wird die Bundesjugendvertretung anhand von ausgesuchten Inhalten und Themen als politischer Akteur dargestellt und bewertet. Dabei geht es natürlich auch um Konflikte und Auseinandersetzungen, die aus unterschiedlichen Sichtweisen, Standpunkten und Interessen resultieren. Die Bundesjugendvertretung hat selbstverständlich auch in vielen anderen Bereichen, die in dieser Arbeit nicht berücksichtigt werden konnten, wie z.B. gegen die Jugendarbeitslosigkeit oder für die österreichweite Vereinheitlichung der Jugendschutzgesetze, Aktivitäten gesetzt. Schließlich wird noch die Rolle des Jugendministeriums anhand von zwei konkreten Beispielen, nämlich Jugendberichte und Förderschwerpunkte, kurz angerissen. 10 Noch eine Anmerkung zu der verwendeten Schreibweise: Um eine möglichst geschlechtergerechte Sprache zu erreichen, habe ich mich entschlossen, das große Binnen-I überall dort, wo dies möglich war, zu verwenden. Zum Einen ist es nicht mehr zeitgemäß, nur die männliche Form zu gebrauchen. Auch die übliche Floskel „Personenbezeichnungen sind unabhängig vom grammatikalischen Geschlecht nicht geschlechtsspezifisch zu verstehen“1 finde ich persönlich unzureichend, da in den allermeisten Fällen wieder das männliche Geschlecht verwendet wird, selbst dort wo in der Regel keine Männer gemeint sind. Andererseits stimme ich dem Argument zu, dass der Text sperrig werden kann, wenn beide Formen immer ausgeschrieben werden, vor allem, wenn immer wiederkehrend und häufig