Alexander Lernet-Holenia Und Maria Charlotte Sweceny

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Alexander Lernet-Holenia Und Maria Charlotte Sweceny Literatur und Leben. Neue Folge Band 83 Christopher Dietz Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938–1945 2013 BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR Für Christina Gedruckt mit freundlicher Unterstützung von Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek : Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie ; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http : //dnb.d-nb.de abrufbar. Umschlagabbildung : Lernet in Uniform : Fotoatelier Kitty Hofmann , Wien / Alexander Dreihann-Holenia , Kitzbühel. Lotte Sweceny : Urheber unbekannt / Stein Familienarchiv , Wien. © 2013 by Böhlau Verlag Ges. m. b. H & Co. KG , Wien Köln Weimar Wiesingerstraße 1 , A–1010 Wien , www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Umschlaggestaltung : Michael Haderer Korrektorat : Herbert Hutz Druck und Bindung : Prime Rate Kft. Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in Hungary ISBN 978-3-205-78887-4 Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort.............................. 7 2 Einführung ............................ 9 2.1 Inhalt und Ziel dieser Arbeit ................ 9 2.1.1 Überlegungen zu einer Briefedition . 9 2.1.2 Forschungsstand . 13 2.1.3 Zum Inhalt der Briefe . 16 2.2 Bedeutung für Biografie und Werk . 19 2.2.1 „Mich interessiert alles was Sie betrifft“ – Erste Begegnung und Beginn des Briefwechsels . 19 2.2.2 „Es ist, glaube ich, überhaupt vieles im Aufbruch“ – Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs . 31 2.2.3 „Polen gefällt mir diesmal gar nicht“ – Post aus Polen ........................ 36 2.2.4 „Sie werden doch nicht 15000 Stück gedruckt haben!“ – Mars im Widder . 43 2.2.5 „Ich vertrage diese Stadt sehr schlecht“ – In Berlin bei der Heeresfilmstelle . 56 2.2.6 „. und das danke ich Dir“ – Trennung und Ende des Briefwechsels . 65 2.2.7 Exkurs: Von Hasen und Juden – Überlegungen zu einer Metapher ................... 71 3 Briefe ............................... 81 3.1 Briefe 1938 ......................... 81 3.2 Briefe 1939 ......................... 94 3.3 Briefe 1940 . 120 3.4 Briefe 1941 . 139 3.5 Briefe 1942 . 180 3.6 Briefe 1943 . 216 3.7 Briefe 1945 . 217 3.8 Undatierte Briefe . 218 4 Kommentar ............................ 219 5 Editorische Notiz . 331 5 Inhaltsverzeichnis 6 Maria Charlotte Sweceny: Versuch eines Porträts . 335 6.1 Vorbemerkung . 335 6.2 „Der geborene Verleger“: Markus Stein, der Großvater . 339 6.2.1 Lehrer in Böhmen . 339 6.2.2 In die Hauptstadt . 341 6.2.3 Konversion zum Protestantismus . 343 6.2.4 Vom Geschäftsführer zum Teilhaber . 350 6.3 „Rastlose Pflichterfüllung“: Richard Stein, der Vater . 355 6.3.1 Dragoner, Jurist und Geschäftsmann . 355 6.3.2 Ehe mit Frieda Klinkhardt . 356 6.3.3 Exkurs: Auftraggeber von Adolf Loos . 359 6.3.4 Der Erste Weltkrieg . 361 6.3.5 Paula, Emma, Helene und Erwin Stein . 364 6.4 Die Geschwister . 372 6.4.1 Robert Stein . 372 6.4.2 Walter Stein . 375 6.4.3 Edith Stein (verh. Hilscher) . 377 6.5 Nach dem „Anschluss“ . 378 6.6 Maria Charlotte Stein (verh. Sweceny) . 382 6.6.1 Eine Kindheit in der Wiener Moderne . 382 6.6.2 Ehe und Leben im Hochhaus . 385 6.6.3 Hochrotherd: Refugium im Wienerwald . 391 6.6.4 Ende eines Experiments . 394 7 Verwendete Literatur . 401 7.1 Unveröffentlichte Quellen . 401 7.2 Primärliteratur Alexander Lernet-Holenia . 405 7.3 Primärliteratur anderer Autoren . 406 7.4 Sekundärliteratur zu Alexander Lernet-Holenia . 407 7.5 Weitere Sekundärliteratur . 415 7.6 Nachschlagewerke, Lexika etc. 423 8 Anhang .............................. 425 8.1 Abbildungen . 425 8.2 Abkürzungen . 445 8.3 Register . 446 8.3.1 Namensregister . 446 8.3.2 Ortsregister . 456 8.3.3 Werkregister . 460 6 1 Vorwort „Ich bin kein eigentlicher Briefschreiber [. ]“, schrieb Alexander Lernet- Holenia einmal an Carl Zuckmayer. Lernet war, im Gegenteil, ein be- gnadeter Briefeschreiber; meist schrieb er mehrere am Tag. Tausende Korrespondenzstücke von seiner Hand sind angeblich erhalten, nur weni- ge davon zugänglich – umso bedeutender ist der Archivfund, der dieser Edition zugrunde liegt. Sie entstand in den Jahren 2009–2011 und wurde im August 2011 von der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien unter dem Titel „Ich bin wohl der Dichter mit einem der lächerlichsten Schicksale – Die Briefe Alexander Lernet- Holenias an Maria Charlotte Sweceny“ als Dissertation approbiert. Für die Buch-Publikation wurde sie überarbeitet und aktualisiert. Susanne Stein, die Großnichte Maria Charlotte Swecenys, öffnete mir das Archiv ihrer Familie – dafür sei ihr herzlich gedankt. Ebenso danke ich Alexander Dreihann-Holenia, der dieses Projekt mit großem Interesse und mancher Hilfestellung begleitet hat. Für wichtige Hinweise danke ich außerdem: Hans Breidbach-Bernau (Bad Ischl), Robert von Dassanowsky (Colorado Springs), Christine Fliri (Feldkirch), Murray G. Hall (Wien), Anton C. Hilscher (Wien), Manon-Marcelle Kohlhuber Kollontay (St. Wolfgang), Tamara Loitfellner (Baden), Franziska Mayer (München), Manfred Müller (Wien), Barbara Netscher (Ronneburg), Gunther Nickel (Mainz), Christine Stein (Wien), Markus Stein (Wien), dem Team des Wiener Stadt- und Landesarchivs und Ernst Gundaccar Wurmbrand-Stuppach (Frohsdorf). Wien, im August 2012 Christopher Dietz 7 2 Einführung „Briefe sind die Menschen, welche sie geschrieben haben [. ]“ (A. Lernet-Holenia, „Beide Sizilien“) 2.1 Inhalt und Ziel dieser Arbeit 2.1.1 Überlegungen zu einer Briefedition Eine Briefedition ist Wasserträgerarbeit. Es gilt, der Forschung neu- es Material zu erschließen, es in die bestehenden biografischen und werkhistorischen Zusammenhänge einzuordnen und, je nach seiner Be- schaffenheit, neue Aspekte aufzuzeigen und zur Diskussion zu stellen. Im Falle des österreichischen Schriftstellers Alexander Lernet-Holenia (21. Oktober 1897 – 3. Juli 1976) ist dieses Unterfangen ein besonders lohnendes: Es existieren Tausende Briefe von seiner Hand, an unzähli- ge Korrespondenzpartner, aus allen Lebensphasen. Nur wenige dieser Briefe sind jedoch zugänglich: Sie liegen unter anderem im Deutschen Literaturarchiv Marbach (darunter Briefe an Gottfried Benn und Carl Zuckmayer), in der Sammlung von Handschriften und alten Drucken der Österreichischen Nationalbibliothek (Nachlass Annie Lifczis), im Österreichischen Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbiblio- thek (Nachlässe Hilde Spiel, Ernst Schönwiese), in der Wienbibliothek1 (Nachlässe Lambert Binder, Hans Weigel, Milan Dubrovic, Felix Braun), im Österreichischen Theatermuseum (Nachlass Hermann Bahr) und im Robert-Musil-Archiv Klagenfurt (Nachlass Michael Guttenbrunner). Ein- zelne Briefe wurden bereits im Transkript abgedruckt bzw. auszugsweise in der Literatur wiedergegeben.2 Bereits 1953 erschien der Briefwechsel 1 Im Weiteren: WienB; vormals Wiener Stadt- und Landesbibliothek. 2 U. a. in Donald G. Daviau: Alexander Lernet-Holenia in seinen Briefen. In: Thomas Eicher/Bettina Gruber (Hrsg.): Alexander Lernet-Holenia. Poesie auf dem Boulevard. Köln–Weimar–Wien: Böhlau 1999, S. 39–63; Yeong-Suk Han: Alexander Lernet-Holenia. Studien zu einer Monographie. Universität Wien: Diss. 1985 (hier v.a. die Briefe Lernet- Holenias an Felix Braun und Alfred Kubin aus der WienB; leider teilweise mit sinnent- stellenden Schreibfehlern, etwa „Maximum“ statt [Stefan Georges] „Maximin“); Thomas Hübel/Manfred Müller (Hrsg.): Die Lust an der Ungleichzeitigkeit. Wien: Zsolnay 1997. 9 2 Einführung Lernets mit Gottfried Benn3, der sich anlässlich von dessen umstrittener „Antwort an die literarischen Emigranten“ (1933),4 in der Benn für die Unterordnung des Dichters unter die Nation Stellung bezog, entsponnen hatte. Diese wenigen veröffentlichten bzw. zugänglichen Briefe bilden je- doch die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs: Knapp zehntausend Briefe Alexander Lernet-Holenias befinden sich nach dessen eigener Aussage im Besitz des Lernet-Biografen Roman Roˇcek. Er plant seit Jahrzehn- ten eine Briefausgabe, auf die auch in der Sekundärliteratur schon mehrfach verwiesen wurde.5 Einige Briefstellen sind in Roˇceks Arbeiten über Alexander Lernet-Holenia – etwa in die Biografie Die neun Leben des Alexander Lernet-Holenia oder in den Kommentar zum lyrischen Gesamtwerk6 – eingeflossen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der vorliegenden Arbeit befand sich die Edition jedoch nach wie vor im Manuskriptstadium. Die einzige seit Lernets Tod 1976 publizierte Edi- tion war bisher diejenige der Briefe an und von Carl Zuckmayer, die der Mainzer Literaturwissenschaftler und Zuckmayer-Kenner Gunther Nickel 2006 besorgt hat.7 Donald G. Daviau hat die Ansicht geäußert, dass die Briefe Lernets 3 Gottfried Benn/Alexander Lernet-Holenia: Monologische Kunst –? Ein Briefwechsel zwi- schen Alexander Lernet-Holenia und Gottfried Benn. Wiesbaden: Limes 1953. 4 Gottfried Benn: Antwort an die literarischen Emigranten. In: Dieter Wellershoff (Hrsg.): Gesammelte Werke. Band III: Vermischte Schriften. Autobiographische Schriften. Frankfurt am Main: Zweitausendeins 2003, S. 1695–1704. 5 U. a. bei Han: Studien zu einer Monographie, S. 189; Robert Dassanowsky: Phantom empires: The novels of Alexander Lernet-Holenia and the question of postimperial Aus- trian identity. Riverside, CA: Ariadne Press 1996, S. 12; Daviau: Lernet-Holenia in seinen Briefen, S. 50; Hélène Barrière/Thomas Eicher/Manfred Müller (Hrsg.): Per- sonalbibliographie Alexander Lernet-Holenia (Übergänge – Grenzfälle. Österreichische Literatur in Kontexten, hrsg.
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