Jahresbericht Musicboard Berlin 2018
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1 Jahresbericht Musicboard Berlin 2018 8 20 1 Inhalt 02 Vorwort 04 Über das Musicboard 14 Stipendien & Residenzen 116 Pop-Kultur 2018 06 Struktur des Musicboards 64 Supportförderung 124 Fête de la Musique 2018 08 Übersicht Förderung 2018 66 Festivalförderung 80 Karrieresprungbrett Berlin 100 Pop im Kiez 110 Kooperationen und Eigenveranstaltungen Vorwort Katja Lucker Vorwort Dr. Klaus Lederer Das Musicboard stand im Jahr 2018 erneut für eine inhaltsbezogene und authentische Förderung, »Die Musicboard Berlin GmbH hat die Aufgabe, Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft im Bereich der die möglichst viele einbeziehen soll. Popmusik und -kultur in Berlin zu fördern.« – Nicht weniger umfangreich wurde die satzungsgemäße Schon immer stehen die Künstler*innen bei uns im Vordergrund. Diversität und Inklusion sind Aufgabe des Musicboards 2015 formuliert. Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft sind Bereiche, die seit Anbeginn unsere großen Themen, knapp 60% Frauen und queere Szene sind beispielsweise bei in dieser Stadt nebeneinander existieren und sich entwickeln, die aber trotz der inhaltlichen Nähe unserem Pop-Kultur Festival auf der Bühne zu sehen, halten Vorträge und geben Workshops. Auch nicht automatisch die gleichen Rahmenbedingungen aufweisen. Kunst und Kultur sind frei, sagt Menschen mit Behinderungen stehen bei uns selbstverständlich als Musiker*innen auf der Bühne, unsere Verfassung. Kunstfreiheit ist ein Grundrecht und maßgeblich für unser demokratisches sind unsere Gäste und werden von uns gefördert. Zusammenleben. Bedeutet im Umkehrschluss, dass viele Künstler*innen freischaffend und Wir haben 2018 67 großartige Künstler*innen direkt gefördert, sowohl durch unsere Stipendien unabhängig arbeiten. Dies gilt es zu schützen. und Residenzen als auch durch das Programm Supportförderung. 71 Musikprojekte und Festivals, Beide Bereiche einfach miteinander zu vermischen wäre im Ergebnis fatal, denn es existieren sehr die unsere Themen wie Inklusion und Gendergerechtigkeit aufgegriffen haben, wurden von uns un- unterschiedliche Arbeitsrealitäten. Die Gemeinsamkeit sind die Künstler*innen und die Kreativen, terstützt! die Urheber*innen, die mit ihren Talenten und mit ihrer Arbeit die künstlerisch-kreativen Prozesse Wir sind weiterhin der festen Überzeugung, dass eine Welt, die Tendenzen des Abschottens und überhaupt erst ermöglichen. Einmauerns feiert, die sich verschließt und nationalistisch agiert, umso stärkere Gegentendenzen Und hier setzt die Förderung des Musicboards an: Innovative Ideen werden gefördert, und zwar braucht. Daher müssen wir jetzt erst recht hinaus in die Welt treten, uns mit anderen Kulturen vernet- sowohl auf Nachwuchsebene als auch gesamtstädtisch und international. Mit Schwerpunkten wie der zen und für Austausch und Offenheit sorgen. besonderen Förderung von Frauen, Diversität und jungen Talenten eben genau an der Schnittstelle Kulturaustausch betreiben wir bei Pop-Kultur mit dem Goethe-Institut und unseren „Goethe Ta- zwischen Kunst und Kreativwirtschaft. lents“ aus dem Globalen Süden, aber eben auch mit unseren eigenen Auslandsresidenzen. 2018 Dr. Klaus Lederer Wer das Pop-Kultur Festival kennt weiß, dass es das erste Festival ohne Gender-Gap ist, andere waren es neun verschiedene Orte weltweit, zu denen Berliner Musiker*innen aufgebrochen sind, Kultursenator Berlin ziehen nach. Diversität und Inklusion wird groß geschrieben, und zwar ganz praktisch. Wenn Sie sich um zu arbeiten, sich inspirieren zu lassen und neue, nachhaltige Verknüpfungspunkte in der Welt zu nun fragen, was das bedeutet, dann kann ich nur auf die gebärdengedolmetschten Konzerte von schaffen: Von Teheran bis Detroit, von Paris bis Havanna. Katja Lucker Pop-Kultur hinweisen. Dank einer tollen Partnerschaft mit dem CTM Festival und dem Goethe-Institut, können 2019 Geschäftsführerin Musicboard Berlin Mein Dank für diese besondere Arbeit gilt an dieser Stelle Katja Lucker und ihrem Team, dem Foto: Johanna Ruebel Künstler *innen auch nach Kampala, Uganda, und nach Manila auf die Philippinen reisen und mit ehrenamtlichen Beirat und den Förderjurys. lokalen Musiker*innen arbeiten. Langfristig wollen wir den Austausch in beide Richtungen wagen und Produktion auch vor Ort in Berlin ermöglichen. 2018 konnten wir zudem erstmalig die Fête de la Musique in Berlin umsetzen. In kürzester Zeit wurde dafür unter der kuratorischen Leitung von Björn Döring ein Team zusammengestellt, das ein wunderbares Fest der Musik mit vielen inhaltlichen Neuerungen und spannenden Kooperationen auf die Beine gestellt hat. Wir freuen uns auf die nächste Ausgabe in 2019! Ich möchte mich herzlich bei unserem Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer, und sei- nen Mitarbeiter*innen für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen bedanken. Ebenso glücklich sind wir über das schöne Zusammenwirken auf Bundesebene mit der Bun- desregierung für Kultur und Medien und die Unterstützung unseres Festivals Pop-Kultur, das vom 21.–23.08.2019 seinen fünften Geburtstag in der Kulturbrauerei feiert. Ein großer Dank gilt auch unseren Jurys, dem Aufsichtsrat, dem Beirat und meinem Team für die inspirierende Zusammenarbeit! Mein besonderer Dank gilt jedoch wie immer denen, ohne die wir alle arbeitslos wären: Den Musikerinnen und Musikern, ohne die es keine Festivals gäbe, keine Streamingdienste und Platten, keine Agenturen und Managements. Sie gehören unterstützt, sie brauchen Orte zum Arbeiten und Plattformen zur Präsentation! 02 03 Über das Musicboard Immer mehr nationale und internationale Künstler*innen, Im Jahr 2018 stand dem Musicboard ein Budget von rund 2,2 Musiker*innen und Kreative aller Bereiche wählen Berlin als Le- Millionen EUR zur Verfügung. In den Programmen Karrieres- bens- und Arbeitsmittelpunkt und bereichern somit die bereits prungbrett Berlin und Pop im Kiez wurden insgesamt 50 Projekte bestehende, vielseitige und interdisziplinäre Kulturszene um neue gefördert, 20 Musiker*innen/Bands wurden 2018 im Programm Impulse und Ideen. Das Musicboard Berlin freut sich über diesen Supportförderung unterstützt und 21 Festivals profitierten von der frischen Input und die positiven Synergien, die sich mit den loka- Festivalförderung. Indirekt profitierten somit 2018 insgesamt 1129 len Musikschaffenden ergeben und die sich u.a. in den zahlrei- Berliner Künstler*innen in 200 Einzelveranstaltungen. Die Jury chen innovativen Anträgen, die für die unterschiedlichen Förder- des Musicboards vergab dieses Jahr 47 Stipendien, wovon neun programme des Musicboards eingereicht werden, widerspiegeln. Berliner Künstler*innen zu Auslandsresidenzen nach Los Angeles, Nach sechs Jahren ist das Musicboard zu einem wichtigen Detroit, Teheran, Indien und Sri Lanka, Panicale, Havanna, Salva- Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Belange und Fragen dor de Bahia, Paris und Marseille aufbrechen konnten. der Musikszene Berlins geworden und wird wegen seiner unkom- Auch 2018 erfreute sich das Pop-Kultur Festival mit mehr als plizierten und lösungsorientierten Herangehensweise geschätzt 100 Veranstaltungen und über 10.000 Besucher*innen wieder und respektiert. großer Beliebtheit. Erneut nahmen 250 Talente aus aller Welt am Seit 2013 unterstützt die Musicboard Berlin GmbH aktiv Pop-Kultur Nachwuchs Format teil. Mit Mitteln der Beauftragten die Popmusikszene Berlins und hilft, ihre kulturelle sowie wirt- des Bundes für Kultur und Medien (BKM) konnten die eigens für schaftliche Reputation – auch international – zu stärken. Unter das Festival produzierten Commissioned Work-Formate weiter Popmusik versteht das Musicboard generell alle Genres der po- ausgebaut werden. Zudem wurden im Bereich Inklusion auf allen pulären Musik. Ebenen verstärkt Anstrengungen unternommen, um Menschen Statt festgesetzter Themen setzt sich das Musicboard Ziele mit besonderen Bedürfnissen einen barrierefreien Festivalbesuch die gemeinsam mit den Geförderten umgesetzt werden. Mit den zu ermöglichen. 2019 geht das Festival in die fünfte Runde und „Call for Concepts“ für insgesamt fünf unterschiedliche Förder- wird vom 21.–23. August erneut in der Kulturbrauerei Berlin statt- programme – Karrieresprungbrett Berlin, Pop im Kiez, Festi- finden. valförderung, Stipendien & Residenzen und Supportförderung Mit der Beauftragung durch die Senatsverwaltung für Kultur – fordert die Musicboard Berlin GmbH die Expert*innen und und Europa war das Musicboard 2018 erstmals Veranstalter der Künstler*innen der Popmusikszene Berlins auf, mit ihren Erfah- Fête de la Musique. An über 140 Bühnen und musikalischen Orten rungen neu zu denken und innovative Ansätze auszuprobieren. mit mehr als 600 Live-Bands und Solo- Künstler*innen feierten Dabei werden realistische Konzepte mit außergewöhnlichen rund 75.000 Besucher*innen am 21. Juni 2018 die 23. Ausgabe Ideen unterstützt und es wird in Projekte investiert, durch die sich der Fête de la Musique in Berlin. silent green Kulturquartier positive Effekte für die Popmusikszene und -wirtschaft ergeben. 2019 werden alle Förderprogramme des Musicboards erneut Foto: Katha Mau Das Musicboard arbeitet in allen Belangen eng mit den Ber- ausgeschrieben. Dabei liegt der Fokus weiterhin auf der Stärkung liner Musikunternehmer*innen, Musiknetzwerken und der Pop- weiblicher Künstler*innen in der Popkultur sowie auf Barrierefrei- musikszene zusammen und vermittelt oder fördert Kooperati- heit und Inklusion. Ziel ist es Menschen mit und ohne Behinderung onsprojekte. Durch die intensive Zusammenarbeit mit Berliner im Berliner Club- und Konzertalltag zusammen zu bringen. Auch Verwaltungseinrichtungen und Behörden hilft das