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Jahresbericht Musicboard 2018

20 1 Inhalt

02 Vorwort 04 Über das Musicboard 14 Stipendien & Residenzen 116 Pop-Kultur 2018 06 Struktur des Musicboards 64 Supportförderung 124 Fête de la Musique 2018 08 Übersicht Förderung 2018 66 Festivalförderung 80 Karrieresprungbrett Berlin 100 Pop im Kiez 110 Kooperationen und Eigenveranstaltungen Vorwort Katja Lucker Vorwort Dr. Klaus Lederer

Das Musicboard stand im Jahr 2018 erneut für eine inhaltsbezogene und authentische Förderung, »Die Musicboard Berlin GmbH hat die Aufgabe, Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft im Bereich der die möglichst viele einbeziehen soll. Popmusik und -kultur in Berlin zu fördern.« – Nicht weniger umfangreich wurde die satzungsgemäße Schon immer stehen die Künstler*innen bei uns im Vordergrund. Diversität und Inklusion sind Aufgabe des Musicboards 2015 formuliert. Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft sind Bereiche, die seit Anbeginn unsere großen Themen, knapp 60% Frauen und queere Szene sind beispielsweise bei in dieser Stadt nebeneinander existieren und sich entwickeln, die aber trotz der inhaltlichen Nähe unserem Pop-Kultur Festival auf der Bühne zu sehen, halten Vorträge und geben Workshops. Auch nicht automatisch die gleichen Rahmenbedingungen aufweisen. Kunst und Kultur sind frei, sagt Menschen mit Behinderungen stehen bei uns selbstverständlich als Musiker*innen auf der Bühne, unsere Verfassung. Kunstfreiheit ist ein Grundrecht und maßgeblich für unser demokratisches sind unsere Gäste und werden von uns gefördert. Zusammenleben. Bedeutet im Umkehrschluss, dass viele Künstler*innen freischaffend und Wir haben 2018 67 großartige Künstler*innen direkt gefördert, sowohl durch unsere Stipendien unabhängig arbeiten. Dies gilt es zu schützen. und Residenzen als auch durch das Programm Supportförderung. 71 Musikprojekte und Festivals, Beide Bereiche einfach miteinander zu vermischen wäre im Ergebnis fatal, denn es existieren sehr die unsere Themen wie Inklusion und Gendergerechtigkeit aufgegriffen haben, wurden von uns un- unterschiedliche Arbeitsrealitäten. Die Gemeinsamkeit sind die Künstler*innen und die Kreativen, terstützt! die Urheber*innen, die mit ihren Talenten und mit ihrer Arbeit die künstlerisch-kreativen Prozesse Wir sind weiterhin der festen Überzeugung, dass eine Welt, die Tendenzen des Abschottens und überhaupt erst ermöglichen. Einmauerns feiert, die sich verschließt und nationalistisch agiert, umso stärkere Gegentendenzen Und hier setzt die Förderung des Musicboards an: Innovative Ideen werden gefördert, und zwar braucht. Daher müssen wir jetzt erst recht hinaus in die Welt treten, uns mit anderen Kulturen vernet- sowohl auf Nachwuchsebene als auch gesamtstädtisch und international. Mit Schwerpunkten wie der zen und für Austausch und Offenheit sorgen. besonderen Förderung von Frauen, Diversität und jungen Talenten eben genau an der Schnittstelle Kulturaustausch betreiben wir bei Pop-Kultur mit dem Goethe-Institut und unseren „Goethe Ta- zwischen Kunst und Kreativwirtschaft. lents“ aus dem Globalen Süden, aber eben auch mit unseren eigenen Auslandsresidenzen. 2018 Dr. Klaus Lederer Wer das Pop-Kultur Festival kennt weiß, dass es das erste Festival ohne Gender-Gap ist, andere waren es neun verschiedene Orte weltweit, zu denen Berliner Musiker*innen aufgebrochen sind, Kultursenator Berlin ziehen nach. Diversität und Inklusion wird groß geschrieben, und zwar ganz praktisch. Wenn Sie sich um zu arbeiten, sich inspirieren zu lassen und neue, nachhaltige Verknüpfungspunkte in der Welt zu nun fragen, was das bedeutet, dann kann ich nur auf die gebärdengedolmetschten Konzerte von schaffen: Von Teheran bis Detroit, von Paris bis Havanna. Katja Lucker Pop-Kultur hinweisen. Dank einer tollen Partnerschaft mit dem CTM Festival und dem Goethe-Institut, können 2019 Geschäftsführerin Musicboard Berlin Mein Dank für diese besondere Arbeit gilt an dieser Stelle Katja Lucker und ihrem Team, dem Foto: Johanna Ruebel Künstler *innen auch nach Kampala, Uganda, und nach Manila auf die Philippinen reisen und mit ehrenamtlichen Beirat und den Förderjurys. lokalen Musiker*innen arbeiten. Langfristig wollen wir den Austausch in beide Richtungen wagen und Produktion auch vor Ort in Berlin ermöglichen. 2018 konnten wir zudem erstmalig die Fête de la Musique in Berlin umsetzen. In kürzester Zeit wurde dafür unter der kuratorischen Leitung von Björn Döring ein Team zusammengestellt, das ein wunderbares Fest der Musik mit vielen inhaltlichen Neuerungen und spannenden Kooperationen auf die Beine gestellt hat. Wir freuen uns auf die nächste Ausgabe in 2019! Ich möchte mich herzlich bei unserem Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer, und sei- nen Mitarbeiter*innen für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen bedanken. Ebenso glücklich sind wir über das schöne Zusammenwirken auf Bundesebene mit der Bun- desregierung für Kultur und Medien und die Unterstützung unseres Festivals Pop-Kultur, das vom 21.–23.08.2019 seinen fünften Geburtstag in der Kulturbrauerei feiert. Ein großer Dank gilt auch unseren Jurys, dem Aufsichtsrat, dem Beirat und meinem Team für die inspirierende Zusammenarbeit! Mein besonderer Dank gilt jedoch wie immer denen, ohne die wir alle arbeitslos wären: Den Musikerinnen und Musikern, ohne die es keine Festivals gäbe, keine Streamingdienste und Platten, keine Agenturen und Managements. Sie gehören unterstützt, sie brauchen Orte zum Arbeiten und Plattformen zur Präsentation!

02 03 Über das Musicboard

Immer mehr nationale und internationale Künstler*innen, Im Jahr 2018 stand dem Musicboard ein Budget von rund 2,2 Musiker*innen und Kreative aller Bereiche wählen Berlin als Le- Millionen EUR zur Verfügung. In den Programmen Karrieres- bens- und Arbeitsmittelpunkt und bereichern somit die bereits prungbrett Berlin und Pop im Kiez wurden insgesamt 50 Projekte bestehende, vielseitige und interdisziplinäre Kulturszene um neue gefördert, 20 Musiker*innen/Bands wurden 2018 im Programm Impulse und Ideen. Das Musicboard Berlin freut sich über diesen Supportförderung unterstützt und 21 Festivals profitierten von der frischen Input und die positiven Synergien, die sich mit den loka- Festivalförderung. Indirekt profitierten somit 2018 insgesamt 1129 len Musikschaffenden ergeben und die sich u.a. in den zahlrei- Berliner Künstler*innen in 200 Einzelveranstaltungen. Die Jury chen innovativen Anträgen, die für die unterschiedlichen Förder- des Musicboards vergab dieses Jahr 47 Stipendien, wovon neun programme des Musicboards eingereicht werden, widerspiegeln. Berliner Künstler*innen zu Auslandsresidenzen nach Los Angeles, Nach sechs Jahren ist das Musicboard zu einem wichtigen Detroit, Teheran, Indien und Sri Lanka, Panicale, Havanna, Salva- Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Belange und Fragen dor de Bahia, Paris und Marseille aufbrechen konnten. der Musikszene geworden und wird wegen seiner unkom- Auch 2018 erfreute sich das Pop-Kultur Festival mit mehr als plizierten und lösungsorientierten Herangehensweise geschätzt 100 Veranstaltungen und über 10.000 Besucher*innen wieder und respektiert. großer Beliebtheit. Erneut nahmen 250 Talente aus aller Welt am Seit 2013 unterstützt die Musicboard Berlin GmbH aktiv Pop-Kultur Nachwuchs Format teil. Mit Mitteln der Beauftragten die Popmusikszene Berlins und hilft, ihre kulturelle sowie wirt­ des Bundes für Kultur und Medien (BKM) konnten die eigens für schaftliche Reputation – auch international – zu stärken. Unter das Festival produzierten Commissioned Work-Formate weiter Popmusik versteht das Musicboard generell alle Genres der po- ausgebaut werden. Zudem wurden im Bereich Inklusion auf allen pulären Musik. Ebenen verstärkt Anstrengungen unternommen, um Menschen Statt festgesetzter Themen setzt sich das Musicboard Ziele mit besonderen Bedürfnissen einen barrierefreien Festivalbesuch die gemeinsam mit den Geförderten umgesetzt werden. Mit den zu ermöglichen. 2019 geht das Festival in die fünfte Runde und „Call for Concepts“ für insgesamt fünf unterschiedliche Förder- wird vom 21.–23. August erneut in der Kulturbrauerei Berlin statt- programme – Karrieresprungbrett Berlin, Pop im Kiez, Festi- finden. valförderung, Stipendien & Residenzen und Supportförderung Mit der Beauftragung durch die Senatsverwaltung für Kultur – fordert die Musicboard Berlin GmbH die Expert*innen und und Europa war das Musicboard 2018 erstmals Veranstalter der Künstler*innen der Popmusikszene Berlins auf, mit ihren Erfah- Fête de la Musique. An über 140 Bühnen und musikalischen Orten rungen neu zu denken und innovative Ansätze auszuprobieren. mit mehr als 600 Live-Bands und Solo- Künstler*innen feierten Dabei werden realistische Konzepte mit außergewöhnlichen rund 75.000 Besucher*innen am 21. Juni 2018 die 23. Ausgabe Ideen unterstützt und es wird in Projekte investiert, durch die sich der Fête de la Musique in Berlin. silent green Kulturquartier positive Effekte für die Popmusikszene und -wirtschaft ergeben. 2019 werden alle Förderprogramme des Musicboards erneut Foto: Katha Mau Das Musicboard arbeitet in allen Belangen eng mit den Ber- ausgeschrieben. Dabei liegt der Fokus weiterhin auf der Stärkung liner Musikunternehmer*innen, Musiknetzwerken und der Pop- weiblicher Künstler*innen in der Popkultur sowie auf Barrierefrei- musikszene zusammen und vermittelt oder fördert Kooperati- heit und Inklusion. Ziel ist es Menschen mit und ohne Behinderung onsprojekte. Durch die intensive Zusammenarbeit mit Berliner im Berliner Club- und Konzertalltag zusammen zu bringen. Auch Verwaltungseinrichtungen und Behörden hilft das Musicboard der Einsatz für mehr Proberaummöglichkeiten für Musiker*innen als Moderator in Problemfällen. bleibt weiterhin ein wichtiges Thema. Ferner soll auch die stetige In Berlin lebende Künstler*innen werden unmittelbar mit Internationalisierung der Berliner Musikszene gestärkt und unter- Stipendien und Residenzen oder durch die Supportförderung sowie stützt werden. durch Vermittlung zu den richtigen Ansprechpartner*innen oder durch Schaffung einer besseren Infrastruktur für Musiker*innen unterstützt.

04 05 Struktur der Musicboard GmbH: Aufsichtsrat, Team, Jury, Beirat Jury Zur Vergabe der Stipendien und Residenzen wurde eine unabhängige Jury berufen, die über die eingereichten Bewerbungen entscheidet. Die Jury setzte sich 2018 wie folgt zusammen:

Aufsichtsrat, Team Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa ist für das Musicboard Berlin zuständig. Anne Haffmans – Musik -und Labelmanagerin Domino Records Der Senator für Kultur und Europa Dr. Klaus Lederer hat den Vorsitz des Aufsichtsrates. Weitere Charlotte Goltermann – Filmmusikberaterin, Musikmanagerin Mitglieder des Aufsichtsrates sind: Christian Rickerts, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Alexandra Holtsch – Kuratorin der Reihe AUS DEM HINTERHALT, Deutsche Oper Berlin Betriebe und Anja Naujokat, Senatsverwaltung für Finanzen. Heiko Hoffmann – Leiter der Label- und Künstler*innenbeziehungen Beatport Jens Balzer – Popexperte, Musikjournalist Das Kernteam des Musicboards setzt sich zusammen aus der Geschäftsführerin, Katja Lucker Katja Lucker – Geschäftsführerin Musicboard Berlin GmbH und den vier fest angestellten Mitarbeiterinnen, Maureen Noe, Melike Öztürk, Theresa Bachmann und Jana Sylvester. Darüber hinaus wird das Musicboard von einer freien Buchhalterin und freiem IT-Support betreut. Auch über die eingereichten Anträge in den Förderprogrammen Festivalförderung, Karrieresprung- brett Berlin und Pop im Kiez entscheidet eine unabhängige Jury. Die Jury setzte sich 2018 zusammen aus: Andrea Wünsche – Gründerin und Leiterin Magnet Musik Anja Caspary – Musikchefin radioeins vom rbb Detlef Diederichsen – Leitung Musik und Performing Arts Haus der Kulturen der Welt Jens Uthoff – Journalist, Autor taz Vivian Perkovic – Journalistin, Moderatorin Deutschlandfunk Kultur und 3sat Kulturzeit

Beirat Zur Beratung über Förderprogramme und Themenschwerpunkte der Musicboard Berlin GmbH wurde darüber hinaus ein Beirat eingerichtet:

Andrea Goetzke – all2gethernow e.V. Auf Vorschlag der Clubcommission: Helge Jürgens – Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH Marc Wohlrabe – Stein.land Consult GmbH Mona Rübsamen – FluxFM, Plattform für regionale Pamela Schobeß – GRETCHEN Musikwirtschaft GmbH Lutz Leichsenring – Clubcommission Berlin e.V. Aditya Sharma – Rundfunk Berlin Brandenburg – Fritz Ania Pilipenko – Holzmarkt 25 eG Als Gäste: Jörg Heidemann – VUT Verband unabhängiger Nadja Clarus – Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie Musikunternehmen e.V. und Betriebe Olivia Hohoff – Berlin Partner für Wirtschaft und Sven Diedrich – Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Technologie GmbH und Wohnen Marie von der Heydt – Senatsverwaltung für Kultur Auf Vorschlag der Berlin Music Commission: und Europa – K D He Bis April 2018 Rolf Budde † – Rolf Budde Musikverlag GmbH Ab April 2018 Nina Lütjens – Stiftung Zukunft Berlin Olaf Kretschmar – Berlin Music Commission Christine Scherer - Pfefferwerk AG

06 07 Übersicht Förderung geförderte Acts, gesamt Besucher gesamt

direkt geförderte Acts indirekt geförderte Acts mit Musiker*innen mit Behinderung 1582 67 76011 Einzelveranstaltungen gemischte Acts 4% 14% non-binäre Acts weibliche Acts 200 41% 9% Auslandresidenzen in männliche Acts Detroit, Los Angeles, 36% Havanna, Marseille, Panicale, geförderte Projekte Kalkutta/Neu-Delhi, Paris, 76 Salvador de Bahia, Teheran 08 09 Übersicht Förderung

Förderung 2018 Förderung 2017

Supportförderung Supportförderung 2% 2% Stipendien- / Residenzprogramm, Stipendien- / Residenzprogramm, Musikhauptstadt Berlin inkl. Auslandsresidenzen Musikhauptstadt Berlin inkl. Auslandsresidenzen 1% 13% 1% 17% Karrieresprungbrett Berlin, inkl. Musicpool Berlin Karrieresprungbrett Berlin, inkl. Musicpool Berlin 30% 35% Festivalförderung Festivalförderung 21% 24%

Pop im Kiez, inkl. Clubcommission Pop im Kiez, inkl. Clubcommission 33% 21%

10 11 Übersicht Förderung

Direkt geförderte Künstler*innen

Stipendien & Stipendien & Supporttour 2018 Residenzen 2018 Gesamt 2018 Supporttour 2017 Residenzen 2017 Gesamt 2017

Anzahl Acts1 20 47 67 19 31 50

davon weiblich 6 25 31 5 19 24

davon männlich 9 13 22 12 10 22

davon nicht-binär 0 1 1 2 1 3

davon gemischt 5 8 13 0 1 1

1 Bands und Duos als ein/e Künstler*in gezählt

Indirekt geförderte Acts / geförderte Veranstaltungen Indirekt geförderte Acts nach Wohnort

2018 2017 angereiste Acts geförderte Projekte 76 57 25% Einzelveranstaltungen 200 183 Berliner Acts

Acts gesamt 15515 1044 davon Berliner Acts 1129 701 75% Besucher*innenzahlen alle Projekte 76011 91248

12 13 Stipendien & Residenzen 2018

Als einzige Institution deutschlandweit vergibt das Musicboard Berlin zusammen mit einer unabhängigen Jury seit 2013 Stipendien und Residenzen an Popkünstler*innen, die in Berlin leben und hier ihren Wohn- und Schaffensmittelpunkt haben. Bereits 161 Stipendien und Residenzen konnten in den letzten sechs Jahren an Berliner Popmusiker*innen, die durch besonders kreative Leistungen hervorgetreten sind und als professionelle Musiker*innen arbeiten, vergeben werden. Im Laufe der sechs Jahre seines Bestehens hat das Musicboard in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kooperationspartner*innen wie u.a. dem Goethe-Institut, Border Movement, Wild City und der A.M.I. - Aide aux Musiques Innovatrices mittlerweile neun Auslandsresidenzen akquiriert. Neben einer dreimonatigen Residenz in der Villa Aurora in L.A, Aufenthalten in Detroit, Marseille, beim Le Plan in Ris Orangis bei Paris, Teheran, Indien und Sri Lanka sowie Salvador de Bahia/Brasilien und Panicale in Umbrien/Italien, konnte 2018 eine Residenz in Havanna/Kuba vergeben werden. Ferner konnte das Musicboard 2018 erstmals zwei Inlandsstipendien in Kooperation mit der Deutschen Oper Berlin für die Reihe AUS DEM HINTERHALT vergeben. Das Musicboard freut sich darüber hinaus 2019 in Zusammenarbeit mit dem CTM Festival erstmals jeweils eine Residenz in Kampala, Uganda sowie in Manila, Philippinen vergeben zu können. Durch die Auslandsstipendien und Residenzen treibt das Musicboard Berlin die Internationalisie- rung der Berliner Popkultur voran und ermöglicht Berliner Künstler*innen den interkulturellen Aus- tausch im Ausland. Das Stipendien- und Residenzprogramm wurde 2018 zum sechsten Mal ausgeschrieben und mit insgesamt 378 eingereichten Anträgen haben sich mehr Musiker*innen als je zuvor beworben. Vergeben wurden 47 Stipendien mit einer Gesamtsumme von rund 250.000,00 EUR. Neun dieser Musiker*innen konnten sich über eine Künstlerresidenz im Ausland freuen. Ausgewählt wurden die Stipendiat*innen durch eine unabhängige Jury aus Berliner Popexpert*innen, die sich aus Anne Haffmans (Musik- und Labelmanagerin Domino Records), Charlotte Goltermann (Filmmusikberaterin, Musikmanagerin), Katja Lucker (Geschäftsführerin Musicboard Berlin GmbH), Alexandra Holtsch (Kuratorin der Reihe AUS DEM HINTERHALT, Deutsche Oper Berlin), Heiko Hoffmann (Leiter der Label- und Künstler*innenbeziehungen Beatport) und Jens Balzer (Popexperte, Musikjournalist) zusammensetzte.

Statement der Jury: »Im sechsten Jahr seines Bestehens, wurden beim Musicboard Berlin mehr Anträge für das Stipendien & Residenz-Programm eingereicht als je zuvor – Anträge, die sowohl Foto: Roland Owsnitzki die Vielfältigkeit von Stilen und Genres als auch das diverse Spektrum musikalischer Konzepte der Berliner Musikszene widerspiegeln. Mit einer weiteren Auslandsresidenz – Havanna, Kuba – sowie erstmals zwei Inlandsstipendien in Kooperation mit der Deutschen Oper Berlin, konnte das Förder- programm auch in diesem Jahr erneut ausgebaut werden. Wir freuen uns auch 2018 Stipendien und Residenzen an begabte, innovative und vielversprechende Künstler*innen vergeben zu können und sie dadurch auf ihrem Weg zu unterstützen. Im Besonderen freuen wir uns, dass sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche weibliche Künstlerinnen beworben haben und wir mit 23 weiblichen, 14 männlichen, 1 trans und 8 gemischten Bands und Künstler*innen die diverse Musiklandschaft Berlins abbilden können.«

14 15 333 Boyz – Stipendium Barbara Panther – Stipendium www.facebook.com/333Boyz www.barbarapanther.com Mit einem feinen Gespür für das Unerwartete, Lebendige und Lustige kommen 333 Boyz zur Den Fokus auf das „Feminine“ legend stellt die Sängerin, Songwriterin, Komponistin und Perfor- elektronischen Musik. Sam Lubicz und Liam Morrison, die in einer über 20-jährigen Freundschaft merin Barbara Panther die grundlegende Frage: »Wenn die Welt und die dort lebenden Menschen verwurzelt sind, haben eine Sprache und Arbeitsweise entwickelt, die das Absurde würdigt. Eine Ver- femininer würden, könnten wir die Erde möglicherweise in ihren natürlichen Zustand zurückversetzen schmelzung von Popmusik, Experimentalismus, Sampling und Tanzmusik. Ziel von 333 Boyz ist es, und unser menschlicher Kompass führte uns zu einer hoffentlich weniger chaotischen Zukunft«. die Tropen von Pop und elektronischer Musik neu zu konzipieren und zu kontextualisieren. Sie ver- Ihr Debütalbum, welches Matthew Herbert produzierte, veröffentlichte Barbara Panther bei City stehen sich als Collage-Praktizierende, die Quellmaterial aus allen Ecken des Webs und des Globus Slang. sammeln und wieder zusammensetzen. Neben ihrer Tätigkeit als Produzenten treten sie weltweit bei Derzeit arbeitet Barbara Panther an ihrem zweiten Album. Bei der Produktion verwendet Panther Shows und Partys auf und veranstalteten monatlich eine Show beim Berliner Community Radio. Mit sowohl elektronische als auch organische Instrumente. Dabei ist das Zusammenbringen von Natur Hilfe des Musicboard Stipendiums konnten 333 Boyz ein Album entwickeln, welches 2019 erscheinen und Technik und deren Balance schon immer ein bedeutender Faktor ihres Schaffens. Durch die Ver- soll. schmelzung unterschiedlicher Stile erzählt jeder ihrer Songs eine einzigartige Geschichte.

»Musicboard funding has supported »I was happy to discover Musicboard the development of our album and Berlin and was even more lucky to e.p. through the financing of the receive support from them to finish my equipment and software that would album. have otherwise been unavailable to This institution gives non-commercial use. Having access to these new tools artists a platform and a space to has improved our music and helped develop and showcase their work to an actualize our vision. We are pleased to audience nationally and internationally. be able to release our music this year I hope they will keep on supporting/ which would not have been possible funding artists the way they do. I am without funding.« very thankful for its existence, thank you!«

Foto: Rand Sevilla Foto: Jules Valeron

16 17 Ben and Magnus – Stipendium CHILDREN – Stipendium www.facebook.com/Ben-and-Magnus-783579918433230 www.facebook.com/childrenchildren Nachdem Magnus Bang Olsen und Ben Anderson die letzten Jahre in Berlin als Produzenten und Geprägt von der Popmusik der 90er Jahre und dem Indie-Pop der frühen 2000er machen Steffi Arrangeure für Künstler*innen wie David Byrne, Jaakko Eino Kalevi, Mogli, Max Prosa, Magic Island, Parker und Laura Loop seit fast zehn Jahren gemeinsam Musik, die sich irgendwo zwischen Fleet- Martha Rose und viele andere gearbeitet haben und seit bereits drei Jahren den Neukölln Country wood Mac, den Spice Girls und The XX bewegt. Sie selbst nennen das »Berlin Dream Pop«. Steffi Club veranstalten, arbeiten sie derzeit unter dem Namen Ben und Magnus an ihrem Debütalbum. und Laura verbindet eine langjährige Freundschaft – eine Vertrautheit, die man hören kann. Zu zweit singen sie über Freundschaften und Beziehungen, Hypes und Zweifel. Die minimalistischen Arrange- ments sind getragen von Retro-Synthesizern und melodischen Basslinien. Mit Hilfe des Stipendiums konnten CHILDREN ihr zweites Album fertigstellen und zwei Videos produzieren.

»Die Förderung des Musicboards war für uns eine sehr wichtige Unterstützung und hat uns den richtigen Schub zum absolut richtigen Zeitpunkt gegeben. Durch die Unterstützung haben wir unsere Albumproduktion abschließen und zwei Videos produzieren können. Die Möglichkeit unsere künstlerischen Ideen musikalisch und visuell umzusetzen, hat uns als Band ungemein viel Energie gegeben und einen riesen Schritt weitergebracht. Dafür sind wir dem Musicboard sehr dankbar!«

Foto: Marco Lehmbeck

18 19 Chris Imler – Stipendium Chuckamuck – Stipendium www.soundcloud.com/chrisimler www.facebook.com/wildforadventure Seit seiner Zeit bei der legendären Berliner Band Golden Showers Ende der Neunziger folgten Eigentlich ist es eine klassische Rock‘n’Roll-Story. Gegründet von den Schulfreunden Oska Wald Projekte mit Bands wie unter anderem Peaches, Puppetmastaz, Spankings, Taylor Savy und Soffy O. (Gitarre/Gesang), Jiles (Schlagzeug), und Lorenz O’Tool (Gitarre/ Gesang), wurden Chuckamuck Zusammen mit Patric Catani gründete der Schlagzeuger, Sänger, Texter und Komponist Chris Imler schon als Teenager bei Staatsakt unter Vertrag genommen und produzierten 2009 ihre ersten Singles. das Projekt Driver & Driver und veröffentlichte zwei Alben. Zwei Jahre später erschien ihre Debüt LP »Wild for Adventure« – gefolgt von mehreren EPs, zahlrei- Aktuell spielt und produziert Chris Imler bei Jens Friebe und ist festes Bandmitglied von Die Türen chen Tourneen und Rock‘n’Roll Exzessen. 2013 veröffentlichten sie ihre zweite LP »Jiles«, 2014 die und Oum Shatt. Seit einigen Jahren bereits verfolgt Chris Imler darüber hinaus sein Soloprojekt, in »Im Knast« EP und dann – Funkstille. Eine nachdenkliche Pause, bis es an der Zeit war introspektiv zu dem er Elektronik mit Schlagzeug und Gesang miteinander vereint. Mit Hilfe des Musicboard Stipen- werden und aufs Land zu ziehen, sich selbst aufzunehmen, und das Resultat als self-titled Album zu diums konnte Chris Imler 2018 sein Album »Maschinen und Tiere« veröffentlichen. veröffentlichen. Kurzum, es war Zeit für die dritte LP, welche im September 2017 auf dem Staatsakt- Label erschienen ist. Mit Hilfe des Stipendiums konnten Chuckamuck ihr derzeitiges Projekt – die Produktion eines visuellen Albums – umsetzen.

»Ohne finanzielle Unterstützung »The Musicboard funding has helped hätte ich mir die Studioaufnahmen zu us immensely this year in realizing our meinem Album nicht leisten können next project, a visual album with songs und Maschinen und Tiere wäre somit in different languages. 2018 nicht erschienen. For the first time in our bands history Ich möchte mich deshalb sehr herzlich we were able to purchase giant – bei euch – beim Musicboard für die canvasses to paint on and repair some Hilfe bedanken!« of our ancient recording gear. So overall we feel very lucky to be part of the Musicboard funding and it makes us feel optimistic for the new year.«

Foto: Max Zerrahn Foto: Wolf Daubin

20 21 COOL FOR YOU – Stipendium EVVOL – Stipendium www.facebook.com/coolforyou3000 www.evvolmusic.com COOL FOR YOU ist das Musik- und Performance-Projekt der Künstlerin Vika Kirchenbauer. Ihre »Noir moodscapes, zu denen man tanzen kann«, war die Antwort eines Kritikers auf Evvols Debüt jüngste EP »MOOD MANAGEMENT« feierte mit einer Performance im KW Institute for Contemporary »Eternalism«, welches 2015 erschien. Die Band beschreibt es als den Sound von künstlerischem Art/Bob’s Pogo Bar Anfang Februar 2017 Release. Neben ihrem musikalischen Schaffen ist Vika au- Pop, der mit Electronica verschmilzt und vor industriellem Charme trieft. Auf die starke Debüt EP ßerdem als Videokünstlerin tätig und gewann 2016 den Preis für den besten Beitrag des Deutschen »Eternalism« folgte 2016 »L.U.V.« Mit der zweiten EP verfeinerte und verschärfte das Duo sein Wettbewerbs bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen für ihren Film »SHE WHOSE BLOOD Songwriting. Mit ihrer Commissioned Work »Human Resonance« für Pop-Kultur 2017 konnten sie IS CLOTTING IN MY UNDERWEAR.« Mit Hilfe des Stipendiums arbeitete Vika Kirchenbauer an ihrem komplexere Themen angehen, als es das Pop-Format generell zulässt. Derzeit arbeiten sie an ihrem Debütalbum. nächsten Album, welches 2019 erscheinen soll.

»Receiving a production grant makes a pivotal difference in an artist's circumstances of working (and living). Not worrying about income for a few months makes a difference so big, I have no doubt it also influences the quality of the music in a very positive way. As I'm nearly done producing my debut album, I want to express my deepest gratitude for your support. Thank you!«

Foto: privat Foto: Wilkosz&Way

22 23 Fangirls – Stipendium Graf Fidi – Stipendium www.facebook.com/fangirlsmusic www.graffidi.de Ein Typ, ein Mädchen, zwei Gitarren mit viel Hall und kräftigen Beats. Der Sound von Fangirls lässt »Es ist normal, verschieden zu sein«. Graf Fidi macht diese Botschaft zu seinem Beruf und setzt sich als elektrisierende Symbiose aus Grunge, Garage und California Pop beschreiben. Gäbe es einen sich – als Rapper, Sozialarbeiter und Diskutant auf verschiedenen Bühnen rund um Inklusion – dafür Soundtrack für die Existenzangst und Begierde der Mittzwanziger in unsicheren Zeiten, wäre es der ein, dass mehr Menschen mit Behinderung in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Geboren mit einer Sound von Fangirls. Dieses Gefühl wird auch auf textlicher Ebene vermittelt – die Songs des Duos Gehbehinderung und nur sechs Fingern meistert der Rapper und Inklusionsbotschafter seinen Job erforschen die dunkleren Ecken des Geistes. Und obwohl ihre Musik immer lauter wird, glitzert ihre und seine Leidenschaft – die Musik. Neben seiner Arbeit als Musiker engagiert sich Fidi gegen Diskri- Poppigkeit noch immer durch jeden Track und die Vibes des Aufruhrs in Text und Sound sind oftmals minierung und für Inklusion und Barrierefreiheit. Er ist Inklusionsbotschafter der Interessenvertretung in Zucker getaucht. Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) der Aktion Mensch und beliebter Gast auf Podiumsveran- Fangirls begleitete bereits We Are Scientists als Supportband und spielte in der Kantine am Berg- staltungen zum Thema Inklusion und Abbau von Barrieren in ganz Deutschland. hain. Derzeit arbeitet das Duo an einer EP.

»Die Wertschätzung durch das Stipendium hat mir als behindertem Künstler gezeigt, dass es Menschen gibt die Musik mit den Ohren betrachten. Das Musicboard und das Förderprogramm leisten einen wichtigen Beitrag in der Berliner Kulturlandschaft und schaffen Vielfalt in der Musik.«

Foto: Sinnøve Duran

Foto: privat

24 25 GURR – Stipendium Jessica Ekomane – Stipendium www.facebook.com/Gurrband www.jessicaekomane.com/ Man kann sicher sagen, dass bei Gurr im letzten Jahr viel los war. Ob in Deutschland auf Tour mit Die Kompositionen der Musikerin und Installationskünstlerin Jessica Ekomane streben nach ei- Kraftklub und Wanda oder als Support von Shame und The Go Team! in Großbritannien. Sie gewannen nem kathartischen Effekt und spielen mit der Wahrnehmung von rhythmischen Strukturen. Psycho- den IMPALA European Album of the Year Award und nahmen den lang ersehnten Nachfolger zu ihrem akustische Elemente sowie die Gestalttheorie berücksichtigend, arbeitet Ekomane derzeit an einer Debütalbum »In my Head« auf. Ein kleiner Vorgeschmack ist ihre neue Single »Hot Summer« – ein quadrophonischen Performance, mit der sie den Einfluss des uns umgebenden Raums auf unsere Gegenmittel zu austauschbaren auto-tuned Pop Songs übers Trinken und Tanzen im Sonnenschein. Wahrnehmung untersuchen will. Ihre Installationen beschäftigen sich häufig mit zweideutigen Bildern In »Hot Summer« geht es um das Gefühl der Verzweiflung, das einen überkommt, wenn rundherum sowie menschlichen Narrativen innerhalb technologischer Entwicklungen. Wissenschaftliche Fort- alle glücklich sind und nur man selbst es irgendwie nicht fühlt. »Wir wollten einen Song schreiben, zu schritte durchdringend, wird dabei die Neutralität des rationalen Denkens hinterfragt. Jessica Eko- dem man ausrasten kann – und dabei aber auch findet, dass es ok ist, wenn man an Sonnentagen mane trat bereits in Japan, Australien und Europa auf. 2017 war sie eine der vier Artists in Residence mal nicht happy an den See fährt, sondern seine 5 Stunden Serien-bingeing braucht, um wieder ein beim Berlin Community Radio Incubator Programm. bisschen klar zu kommen.«

»I'm thankful to Musicboard for giving me a scholarship in 2018. It allowed me to concentrate full time on my music, move into a studio space and have a budget to buy additional equipment and hire professionals for a photo shooting etc. These kind of structures are crucial to emerging artists, especially in the experimental scene, and I wish such initiatives would keep developing in the coming years.«

Foto: Rowan Allen Foto: Silje Nes

26 27 Johanna Knutsson – Stipendium Jolly Goods – Stipendium www.facebook.com/johannaknutssonmusic www.jollygoods.net Vor zehn Jahren verließ Johanna Knutsson ihre Heimat Schweden und ging nach Berlin, um tie- Lennonesk herausfordernd taxieren einen die Schwestern auf dem Cover des zweiten Albums fer in die hiesige Musikszene einzutauchen und ihren Sound in der elektronischen Musik zu finden. »Walrus«. Infernalisch, rastlos, manisch, ohnmächtig, geblendet vom Großstadtlicht, himmelschrei- Seitdem trat sie weltweit als DJ auf, hostete Radio-Shows, koproduzierte Platten mit Hans Berg und end, schmerzhaft, euphorisch, hypernervös, beruhigend und noch viel mehr klingt Tanno Pippi. Der erkundete die Genres und House. 2018 war es an der Zeit etwas Neues zu lernen. Mit Hilfe Sound ist hartkantig und splitterfaserig. Gehacktes Klavier, leadige Gitarren – glühend spröde. Die des Musicboard Stipendiums stellte Knutsson ihr Debütalbum fertig und kreierte ihr erstes Live-Set. Texte beschwören wunderschöne, abjekte Unordnungen. Jolly Goods arbeiteten u.a. mit Peaches, Allyson Mitchell, Hans Unstern, Dirk von Lowtzow und Moses Schneider zusammen. Für das kom- mende dritte Album komponierte Tanno Pippi über 3 Jahre lang Gitarren, Basslines, Orgeln, Synths, Trompeten und Streicher.

»The Musicboard stipend made it possible for me to believe in my creativity and spend all my awaken time in my studio, whereas before the stipendium I had to focus more on making an income then letting my creativity flow freely. As a result I finished my first live-set and my first album, which I would have never been able to do without both the emotional and economical support from the Musicboard. Forever thankful!«

Foto: Fredrik Altinell Foto: privat

28 29 Kala Brisella – Stipendium Karen Gwyer – Stipendium www.facebook.com/noiserockliebe www.karengwyer.com Noise*Rock*Liebe - so umreißen Kala Brisella ihr Programm – eine hochenergetische und doch Nach mehr als einem Jahrzehnt in London lebt die amerikanische Techno-Produzentin Karen Gwyer vielfältige Musik, dringlich und unbequem, fiebrig und manchmal latent genervt. Kennengelernt haben inzwischen in Berlin. In ihren ausgedehnten, weitgehend analogen Live-Elektronik-Performances sich Jochen Haker, Anja Müller und Dennis Deter am Theater Freiburg, wo sie alle drei für eine Pro- mäandert sie zwischen dröhnenden, hypnotischen, melodischen, basslastigen und taumelnden duktion arbeiteten. Schnell wurde die Musik zum verbindenden Element und nach den Proben wurde Left-of-Techno-Dancefloor-Vibes und abwechslungsreicher Psychedelia. Mit Veröffentlichungen bei nachts gejammt. Nach selbst organisierten Touren und einer ersten EP veröffentlichten Kala Brisella Labels wie unter anderem Don't Be Afraid, Nous, Opal Tapes und Kaleidoscope sowie Remixen für im Mai 2017 ihre Debüt-LP »Endlich Krank« auf dem Berliner Label Späti Palace. Im selben Monat Labels wie InFiné, Nous, Software, Public Information, Domino, Kaleidoscope und Different Fountains folgten die Aufnahme in das Roster der Booking-Agentur dq Agency und eine Einladung als Support Editions hat Karen bereits zahlreiche gefeierte Aufnahmen produziert. Neben Auftragsarbeiten für das für die Thurston Moore Group. Im September 2018 erschien ihre zweite Platte »Ghost« bei Tapete London's Open Music Archive realisierte Karen Gwyer die Commissioned Work »Partager« für das Records. Pop-Kultur Festival 2018.

»Die Förderung des Musicboards hat es uns ermöglicht, unser zweites Album ›Ghost‹ genau so klingen zu lassen, wie wir es uns gewünscht haben. Durch die finanzielle Unterstützung konnten wir die Aufnahmen im Salon Berlin machen und mit unserem Produzenten tadklimp ausreichend Zeit auf genau den richtigen Sound für unsere Musik verwenden. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden - und konnten mit GHOST eine neue Heimat auf dem renommierten Hamburger Label Tapete Records finden. Danke!«

Foto: André Wunstorf Foto: Jackie Dewe Mathews

30 31 KARMATÜRJI – Stipendium Lüül – Stipendium pnachtmanova.weebly.com www.luul.de KARMATÜRJI ist ein Projekt von Ceyhun Kaya und Petra Nachtmanova in Zusammenarbeit mit der Der in Berlin geborene Singer-Songwriter und Gitarrist Lüül, Lutz Graf-Ulbrich, spielte in den Berliner DJ Ikone und Aktivistin Ipek Ipekcioglu. Der Sound ist größtenteils elektronisch und teilwei- Krautrock-Bands Agitation Free und Ash Ra Tempel, begleitete in den 70ern die Sängerin Nico (Ex- se akustisch, die melodischen und inhaltlichen Elemente anatolisch und osteuropäisch. Sie nehmen Velvet Underground) bei Konzerten in Europa, USA und Kanada als Gitarrist und hatte eine Hit-Single Bezug auf das Leben der zwei größten Migrationsgruppen in Deutschland. Nach welchen Sounds in den 80ern. Seit Anbeginn ist Lüül darüber hinaus Teil der 17 Hippies als deren Banjospieler. Neben sehnt man sich im 21. Jahrhundert und wie verbindet man sich in diesen Sounds mit der eigenen Ge- seiner Autobiographie »Und ich folge meiner Spur« erschien 2015 »Nico - Im Schatten der Mondgöttin« schichte und mit der eigenen Identität? Karmatürji ist für alle Ohren etwas Neues. Und für alle Ohren – ein Buch über seine Zeit mit der Sängerin. Mit Hilfe des Musicboard Stipendiums realisierte Lüül die zugänglich. Mit Hilfe des Stipendiums haben KARMATÜRJI ihr Debütalbum produziert. Produktion seiner Platte »Fremdenzimmer«.

»Dafür, dass ihr uns unserem Ziel »Nur vage hatte ich vom Musicboard nähergebracht habt und uns geholfen Berlin gehört, bis mir meine Plat- habt unser erstes Album aufzunehmen: tenfirma in Hannover (durch einen Danke – Teşekkürler – Dziękujemy Vortrag von Katja Lucker aufmerksam Musicboard!« geworden) empfahl, mich zu bewer- ben. Gesagt, getan. Dann erhielt ich die freudige Nachricht, dass meine CD-Produktion ›Fremdenzimmer‹ mit 5000 € unterstützt wird! Das war wunderbar, denn so konnte ich die für mich hohen Produktionskosten in einem der besten Berliner Studios – dem Candy Bomber Studio – dazu mit einem der besten Produzenten der Stadt – Moses Schneider – auffangen und diese schöne CD verwirklichen. Das Resultat spricht für sich. Beim Treffen aller Gewinner*innen im silent green sah ich außerdem, wie dankbar auch alle anderen Künstler*innen für die gegebene Unterstützung waren und wie sehr sie dies pushte. Man spürte da: hier herrscht ein guter Geist! Dazu finde ich es bemerkenswert, dass Foto: Max Schwarzlose man mich als ›arrivierten‹ Künstler unterstützt. Dafür danke ich ganz herzlich.«

Foto: privat

32 33 Maike Rosa Vogel – Stipendium OKO – Stipendium www.maikerosavogel.com www.facebook.com/okoproject Maike Rosa Vogel hat sich in diesem Jahrzehnt zu einer wichtigen deutschsprachigen Indiepop- OKO ist die Polyphonic-Pop Band von Petra Nachtmanova, Moss Beynon-Juckes und Emma Liedermacherin entwickelt. Da ist eine, die hat auf ihr Herz gehört, auch wenn es wehtut. Und da ist Greenfield. Sie singen alte Harmonien in neuen Sounds und umgekehrt. Ihre Inspirationsquelle sind eine, die möchte nicht tauschen, mit denen, die mehr haben: weil, da ist eine, die hat ihre eigenen bulgarische, serbische, polnische, ukrainische, russische, lasische, georgische und türkische Volks- Wünsche und Vorstellungen verwirklicht, und nicht die der anderen. Maike Rosa Vogel schreibt schon lieder, deren Aussage hier und heute genauso verständlich ist, weil sie etwas Universales erzählen. immer Lieder – auf der Akustikgitarre, die sie anschlägt wie eine E-Gitarre. Die eigene Interpretation und Erfahrung verbindet sich mit alten Geschichten am liebsten mit denen, Entdeckt wurde Maike Rosa Vogel von Sven Regener, der unter anderem ihr zweites Album pro- die aus einer Frauenperspektive erzählt werden. So findet innerhalb der Songs ein Dialog zwischen duzierte. Insgesamt hat sie bereits fünf Platten veröffentlicht. Die sechste soll 2019 erscheinen. den Kulturen, dem Alten und dem Neuen, der Stadt und dem Dorf statt. Die drei Musikerinnen finden es wichtig im Kontext des heutigen Europas, in dem sich Grenzen wieder schließen und Ängste vor »Anderen« geschürt werden, auf Volkslieder und Geschichten einzugehen, die diese Grenzen durch- brechen und Menschen verschiedener Herkünfte einander näher bringen, indem sie verschiedene »Für mich war die Förderung ein musikalische und kulturelle Codes ansprechen. Mit Hilfe des Musicboard Stipendiums konnten OKO unglaubliches Geschenk, weil sie mir Freiraum verschafft hat, in meine an ihrem Debütalbum arbeiten. Arbeit einzutauchen und damit wirklich direkten Einfluss auf mein Gefühl, meine Arbeitsweise und meine Musik hatte. Bei anderen Förderungen ist es doch so, dass sie meistens allen »Receiving funding has been such a zugutekommen, nur nicht direkt den huge support for OKO. We worked so Musiker*innen, die oft nicht wissen, hard on writing and arranging for our wovon sie leben sollen, während sie first album and thanks to Musicboard ihren Businessplan abarbeiten und alle we could finally go into the studio and bezahlen, außer sich selbst. turn our ideas into something concrete Aber das Stipendium konnte ich and beautiful! Thank you so much to in die Hand nehmen, mir davon everyone at Musicboard for believing in genauso Zeit für mich kaufen, um us and helping us on this journey, we Lieder zu schreiben oder mit anderen couldn't do it without you!« zusammenzuarbeiten, und natürlich auch, um Studiozeit zu kaufen, um die Musik letztlich aufzunehmen. Das ist etwas sehr Besonderes. Es ist eine große Freiheit und die habe ich beim Arbeiten gespürt.«

Foto: Joe Dilworth Foto: Lilly Depenbrock

34 35 ooi – Stipendium oOoOO – Stipendium www.facebook.com/ooificial www.facebook.com/oOoOOsounds oois (pron.: owiː ) Anfänge gehen zurück auf eine zufällige Online-Begegnung, bei der sich der Geboren und aufgewachsen in den rauen industriellen Einöden von North Jersey, begann oOoOO damals noch in Tokio lebende Nicolai Zettl (Vocals), der Münchner Flo König (Drums) und Dodo Dal schon als Jugendlicher in verschiedenen Punk- und Hardcore-Bands in und rund um NYC zu spielen. Bosco (Keys) aus Italien kennenlernten. Aus einer lockeren Internet-Kollaboration wurde etwas Hand- Es verschlug ihn Richtung Westen. Er verbrachte Zeit in Utah und Alaska, schlug sich mit festes, und so packten Zettl und Dal Bosco sich ein Herz und zogen kurzerhand nach Berlin. Dort Gelegenheitsjobs durch und spielte in verschiedenen Country Bands bevor er sich schließlich in trafen sie sich zum ersten Mal persönlich und gingen mit König und Ko-Produzent und -Songwriter San Francisco niederlies, das Produzieren elektronischer Musik erlernte und anfing unter dem Hannes Butzer ins Studio. Im Juni 2018 erschien ihre Debüt-Single »Sharks«, im Juli »Sukajan«. Im Künstlernamen oOoOO Tracks zu veröffentlichen. 2010 veröffentlichte oOoOO eine EP auf Houston's September 2018 folgten erste Live-Auftritte. Disaro Records, eine 7" bei Sweden's Emotion Label sowie eine 12" EP bei Triangle Records. Sein jüngstes Werk – »Faminine Mystique« – erschien 2018 in Zusammenarbeit mit Islamiq Grrrls.

»The Musicboard scholarship had a positive impact on my musical career in two ways. Firstly, in a world where time=money=time, it allowed me to spend a few months making music without having to worry about next month’s rent or those goddam GEZ invoices. I might even have treated myself to an ice-cream once or twice — all within the context of a creative pause, of course. Secondly and equally important, it reassured me that I’m not completely delusional in following this path. Thanks Musicboard!«

Foto: Silke Lapina Foto: privat

36 37 Pari San – Stipendium RÁN – Stipendium www.facebook.com/PariSanPariSan www.facebook.com/rantheband PARI SAN sind die im Iran geborene Musikerin Parissa Eskandari und der Berliner Paul Brenning - RÁN, das ist das neue Projekt von Laura Landergott (Ja, Panik) und Yair Karelic. Benannt nach zusammen zaubern sie sinnliche, urbane Songscapes zwischen Pop und Avantgarde. Die besondere der gefährlichen und unberechenbaren Meeresgöttin, verbindet das Duo RÁN Indie-Rock und Blues Chemie zwischen Parissa und Paul erzeugt elektrisierende Spannungsfelder: Iran trifft auf Berlin, ori- mit Psych-Elementen. Damit erschaffen sie einen Sound, der an Alan Vegas Band Suicide erinnert entalische Mystik auf Rationalität, Impulsivität auf technische Präzision. Parissas unverwechselbarer und sich beinahe so anfühlt, als ob man einen Alejandro-Jodorowsky-Film durch ein Aquarium Gesangsstil verschiebt dabei die Trennlinien zwischen Tag und Traum. ansieht. Komplett selbstgeschrieben und selbstproduziert, sind ihre Songs Ausdruck persönlicher 2016 erschien ihre viel beachtete EP »Frozen Time«, welche in Kollaboration mit Markus Ganter sowie fiktionaler Erfahrungen. Ihre Debüt-EP »Hunt Like Lions« erschien 2017 auf 8MM Musik. 2018 und Robot Koch entstand. Im September veröffentlichten sie ihr Debütalbum »R.I.P. Identification«. arbeiteten sie an ihrem Debütalbum im Studio X mit Dirk Feistel.

»Das Musicboard hat uns Türen »The funding we've recieved from geöffnet, und uns den Mut gegeben Musicboard has been immeasurable über unsere Grenzen hinaus zu to our growth as a band. For the wachsen. first time ever, we were not working Wir sind unendlich dankbar für die against the clock but given the time to künstlerische Weiterentwicklung, die commit ourselves fully, producing an das Stipendium uns ermöglicht. album that exceeded our expectations. Auf ein magisches 2019.« We are forever grateful for their encouragement and support.«

Foto: Frank Bale Foto: Julia Karelic Merkel

38 39 Rudolf Moser – Stipendium Sam Vance-Law – Stipendium www.rudolfmoser.com www.samvancelaw.com Vom Feuerwehrmann zum Tischler, der sich erstmal ein Schlagzeug zimmerte. Der Weg des Mu- Wie klingt Popmusik von jemandem, der ohne Popmusik groß geworden ist? Eine Frage, auf die sikers, Komponisten, Instrumentenbauers, Schlagwerkers und Sound Designers führte nach Berlin es nun eine mögliche Antwort gibt: »Homotopia«. Das Debütalbum des kanadischen Songschrei- wo er sich ganz auf die Musik im weitesten Sinne zu konzentrieren begann. Auf der Suche nach dem bers Sam Vance-Law bewegt sich zwischen harmonischem Chamber-Pop und klassischer Folkmu- Klang und dessen Erforschung begann Rudolf Moser Instrumente zu entwickeln. Anfangs galt sein sik, während sie inhaltlich alle Aspekte des Lebens aufnimmt: Die Wut und die Traurigkeit, den Stolz Interesse im Besonderen der Gegenüberstellung von Tieftonbereichen und sehr hohen Frequenzen, und die Freude, die Abgründe und die lichten Höhen, dabei geht es ihm »um die Polarität, die in der wie beispielsweise die Rotorschlaufen einer Flugzeugturbine, Klavierbass oder umfunktionierte Auto- Betrachtung schwulen Lebens liegt. Mir scheint es zu wenig Platz für Zwischenwelten zu geben.« reifen. Inzwischen kommen auch mittlere Frequenzen in seiner Musik vor. Erst spät führte ihn sein Weg zur Popmusik. Musikalisch beheimatet ist Sam Vance-Law ursprüng- Rudolf Moser spielte in Bands wie Steel Cello Ensemble, Die Haut und Einstürzende Neubauten, lich in der Klassik, bereits im Alter von fünf Jahren erhielt er Geigenunterricht, jahrelang sang er im ist Mitbegründer von Projekten wie Orchestra Obscur, mosermeyerdöring sowie MOSERMEYER und renommierten Choir of New College Oxford, mit dem er insgesamt 15 Alben aufnahm und durch Eu- schrieb darüber hinaus zahlreiche Soundtracks. 2019 erscheint sein Soloalbum. ropa tourte.

Foto: Fubbi Karlson Foto: J. Konrad Schmidt

40 41 SEDA – Stipendium Severija – Stipendium soundcloud.com/sedaxmusic www.facebook.com/severija.j Die gebürtige Gütersloherin SEDA steht seit ihrem achten Lebensjahr auf der Bühne. In der Grund- Die in Šiauliai geborene, in Vilnius aufgewachsene und in Berlin lebende Severija Janušauskaitė schule wurde sie von Sigmund Bothmann, Kirchenmusikdirektor und Leiter des Bachchors Gütersloh, aka Severija arbeitet nicht nur als Bühnen- und Filmschauspielerin, sondern auch als Musikerin, Sän- entdeckt. Die klassische Musik ist nicht nur das erste Musikgenre mit dem SEDA in Berührung kam, gerin und Komponistin. Sich ein Vorbild an ihrem Großvater, einem Multi-Instrumentalisten, nehmend, es ist darüber hinaus auch das Fundament ihrer Musik. zeigte Severija schon als Kind großes Interesse an Kunst. Sie studierte Musik und absolvierte die Heute bewegt sich SEDA in ganz anderen Genres, nämlich im (Neo)Soul und RnB – irgendwo zwi- Kunsthochschule, als sie sich schließlich für ein Theater- und Filmstudium an der litauischen Musik- schen sinnlich verführerisch und doch zerbrechlich. Mit Hilfe des Musicboard Stipendiums entstand und Theaterakademie entschloss. eine eigenständig produzierte und geschriebene EP. Weltweit bekannt wurde Severija durch ihre Rolle als Doppelagentin Swetlana Sorokina in Tom Tykwer’s TV-Serie »Babylon Berlin«, in welcher sie auch als Sängerin Nikoros auftritt und u.a. den Titeltrack der Serie »Zu Asche zu Staub« performt, welcher unter ihrem Künstlernamen Severija ver- öffentlicht wurde. »Vielen lieben Dank an das Musicboard Berlin, das es mir durch die finanzielle Unterstützung möglich macht, meine erste EP professionell aufnehmen und damit meine Vision realisieren zu dürfen. Durch das Stipendium kann ich mich voll und ganz auf mein Projekt und das Musik machen fokussieren. Danke dafür <3«

Foto: Cina Ammar Foto: Vlada Krasilnikova

42 43 SHIRLEY HOLMES – Stipendium Sissip – Stipendium www.shirleyholmes.de www.sissip.com Zwei Sängerinnen an Gitarre und Bass, ein Typ am Schlagzeug, der langsam nicht kann. Sie zün- Sissip ist eine Weltenbummlerin. Mit ihrer Familie bereiste sie bereits als junges Mädchen die Welt, deln, bis die Hütte brennt! Kein Stuss, keine Berührungsängste – nur 100% reine Energie, made in bevor sie sich als Teenager in einer Westerwälder Kleinstadt wiederfand. Dort begann ihre musikali- Berlin. »StromgitarrenElektroRotzPop« nennen sie ihre Musik – Musik zum Tanzen. Mit ihrem Komm- sche Karriere, zunächst als Bassistin der Punkband Hirnschlag. Über eine kurze Liebesbeziehung zur du-willst-es-doch-auch-Charme, tumultigen Battle-Gesangsparts und smart-rotzigen Texten mal auf klassischen Gitarre, einem Musikstudium in Mannheim und als Sidewoman zahlreicher Künstler*innen, Deutsch, mal auf Englisch sorgen die drei für eine energetische Live-Action. gelangte Sissip schließlich nach Berlin. Im Gepäck ihr erstes Album »Songs for Voice and Bass Gu- Die beiden Frontladies bedienen nicht nur die Mikrofone und Saiten, sondern schreiben und pro- itar«. In Berlin angekommen, wuchs der elektronische Einfluss in ihrer Musik. Die Künstlerin begann duzieren auch die Songs. Nach zwei Alben und Zusammenarbeiten mit Thies Neu (Abay, Pictures), mit dem Produzieren und gründete das Label Weird Birdy Records, worauf sie bereits ihre EPs »Do It Jens Güttes (Käptn Peng, Lemur), Thommy Hein (Q.O.T.S.A., Extrabreit), Michael Schwabe (Beat- Again« und »Dance With Me« veröffentlicht hat. In den Startlöchern steht nun das dritte Werk. Nach steaks, Turbostaat), Sookee und Nachlader, ging es mit Hilfe der Musicboard Förderung mit der ame- einer langen Zeit als Einzelgängerin, dürfen ihre Songs nun in kleiner Bandbesetzung erblühen. Ein rikanischen Produzentin Sylvia Massy (RHCP, Johnny Cash, Prince, Tool) ins Studio. bisschen Pop, ein bisschen alternativ, ein bisschen frech und immer offen für alle, die zuhören wollen.

»Dank der Musicboard Förderung konnte ich ein Herzensprojekt umsetzen, habe talentierte Frauen kennengelernt und somit Grundsteine für weitere spannende Projekte legen können. Sowohl die beteiligten Musikerinnen, als auch die beteiligten Soundtechnikerinnen, haben sich jeweils zu Kollektiven zusammengefunden um in Zukunft weiter zusammenzuarbeiten.«

Foto: Christoph Mangler Foto: Maria Louceiro

44 45 Slimgirl fat – Stipendium Soft as Snow – Stipendium www.slimgirlfat.bandcamp.com www.softassnow.com Ein kleiner Fisch im großen Becken, dort schwimmt slimgirl fat. Recherchiert man genau, so gleitet Das in Norwegen aufgewachsene und in Berlin arbeitende Duo Soft as Snow kreiert sphärischen, man von Nalan381 und Gaddafi Gals direkt in die Arme von slimgirl fat, einem Solo-Projekt der Künst- intensiven Synthpop. Der einzigartige Sound der Band ist teilweise auf Odas Hintergrund in der Per- lerin Nalan Karacagil. Ihre Musik bleibt mysteriös und ist nur für manche auf seltenen Live-Shows formance-Kunst und auf Øysteins Drummer-Tätigkeit für verschiedene Noise-Rock-Bands zurückzu- greifbar. Sie selbst beschreibt ihren Sound als »an emotional collapse of improvised gesture«. Mit führen. Anfang 2018 erschien das Debütalbum »Deep Wave« von Soft as Snow auf dem britischen ihrem ersten Musikvideo zur Single »Anneanne« eröffnet sich ein kleiner Hint auf das was kommt. Im Label Houndstooth. Es ist ein mutiges, unerbittliches Album, das die Aufmerksamkeit des Zuhörers Dezember 2018 erschien ihre Debüt-EP »ugly«. fordert und wie auch die Live-Shows der Band verführerisch und kraftvoll ist. Mit Hilfe des Musicboard Stipendiums arbeiteten Soft as Snow an ihrem zweiten Album.

»The Musicboard funding gave us the opportunity to fully focus on writing new material for our next album. We’ve had an intense creative period of writing and are now working on shaping the ideas into finished tracks. We’re very happy for the encouragement and support.«

Foto: Sima Dehgani Foto: privat

46 47 Strip Down – Stipendium Tricard – Stipendium www.facebook.com/stripdown soundcloud.com/tricardmusic Strip Down produziert seit 2012 mit Leidenschaft ausdrucksstarken Electro-Synthpop und bringt Tricard hat sich bereits mit seiner ersten Band Paris Suit Yourself (UK/Big Dada) einen Namen in diesen europaweit in die Clubs. Das Debütalbum »Remakings« befand sich in einem langen Entste- der Berliner Musikszene gemacht. Inzwischen hat sich Tricard zu einem Solo-Elektronikproduzenten hungsprozess, während sich Strip Downs Stimme im Umbruch befand. In aufwändiger Produktion entwickelt, dessen Sound eine Mischung aus dunkler Bass-dominierter Musik und perkussiven - und tiefgründiger Reflektion kombinierte Strip Down Aufnahmen der vorherigen mit der gegenwär- Synths ist. Dabei tauchen immer wieder poppige Melodien auf, die durch ihre verspielte Zufälligkeit tigen Stimme zu einem Duett. Es entstand ein Konzeptalbum mit pulsierenden, Synth-getriebenen eine schimmernde Leichtigkeit hervorbringen. Tricard versteht sich als musikalischer Navigator, der Tracks und Vocals, die die persönliche Entwicklungsreise Strip Downs widerspiegeln. zwischen zeitgenössischen Musikrichtungen und subkulturellen Inspirationen hin und her tanzt.

»Receiving financial support from »I believe music is breathing. Musicboard has made it possible for Musicboard gave me space to breathe me to finish producing years of work into my own.« to a professional standard whilst remaining an independent artist. In my case, I was able to finalize an album with resources appropriate for the standard of music.«

Foto: Maria Louceiro Foto: Anthony Dorfmann

48 49 VEE – Stipendium Vida Vojić – Stipendium www.vee303.bandcamp.com www.soundcloud.com/vida-vojic Die Sängerin und Songwriterin aus Berlin kreiert dunklen, futuristischen Avantgarde-RnB mit sub- Die Poetin, Soundkünstlerin und freie Künstlerin Vida Vojić könnte als Kessel unausgesprochener tilen Trap-Einflüssen. Inspiriert von Künstler*innen wie Banks und FKA Twigs bewegt sich ihr Sound Geheimnisse beschrieben werden. Ihr Sound ist Träger für Ausbrüche und Sehnsüchte, Träume und zwischen zerklüfteten Orchesterklängen und trockenen Drum-Beats. Begleitet von sinnlichen Down- Zweifel, Bekenntnisse und Fragen, welche unsere individuellen Realitäten kreieren. Vida Vojić macht tempo-Bässen trägt ihr fragiler Gesang die minimalistischen Arrangements ihrer Songs. Ihre Musik Sound um das unsichtbare Innere auszudrücken. Alles ist miteinander verbunden – ein Gefühl in ihrer wurde bereits vom Londoner Underground-Radiosender RinseFM und dem vielfach ausgezeichneten Brust, verwandelte sich in einen Ton und wuchs in eine neue Welt. Derzeit arbeitet sie an ihrem aktu- ByteFM gespielt. Live konnte sie bisher unter anderem beim Fuchsbau Festival und als Support von ellen Album. Hundreds überzeugen.

»As an artist, it made me significantly more free and independent, which naturally led to taking new bold decisions and risks. As I went traveling with my music, it widened my musical network and brought further international connections – connections which continue to thrive to present day, and speaks for a promising future. One example is the project space in Ljubljana called Cirkulacija2 that invited me for a residency last year in July, where I created a 2 hour solo performance, and had a first secret showcase of my upcoming album – an album which is in the works right now, and will be released during spring with help of the remaining fund from Musicboard.«

Foto: Liz Napino Foto: Vida Vojić

50 51 Sarah Farina – Residenz in Detroit Paula Schopf – Residenz in Havanna 22. April–18. Juni 2019 22. September–22. November 2018 www.facebook.com/sarahfarinabln www.paulaschopf.de Sarah Farina ist eine internationale DJ, Produzentin und Aktivistin, Teil des Musikkollektivs Through Paula Schopf ist eine in Berlin lebende chilenische Künstlerin, die bereits seit über 20 Jahren als My Speakers und veranstaltet regelmäßig mit ihren DJ Kolleginnen Uta und Kepler die Party Reihe Rec DJ und Musikerin unter dem Künstlernamen Chica Paula aktiv ist. Schon bei ihren ersten Musikpro- Room im Berliner Club OHM. Sie selbst bezeichnet ihren Sound als Rainbow Bass – und beschreibt duktionen arbeitete Paula Schopf mit elektronischen Klängen und nutzte Aufnahmen von natürlichen damit ganz unterschiedliche Sounds unabhängig von Genres, die in Vibe und Energie zusammenfin- Klanglandschaften, sogenannten Field Recordings, als ästhetisches und kompositorisches Ausgangs- den. ​​Was man hört, ist alles, was man wissen muss. Und was man bei Sarah Farinas Sets hören wird, material. In den letzten Jahren fokussierte sich ihre künstlerische Arbeit immer detaillierter auf die sind nahtlos gemischte basslastige und futuristische Beats mit furchtlosen Streifzügen durch RnB Klangforschung. Ihr Hauptinteresse liegt seither auf der genauen Untersuchung von Klang im urbanen und UK Funky. Aus dunkel wird hell, Leichtigkeit und Positivität legen sich über schweren Bass und Raum und der ihm innewohnenden gesellschaftlichen, historischen und politischen Wirklichkeiten. Regeln werden gebrochen. Ihre ersten Musikproduktionen erschienen ab dem Jahr 2003 auf dem Berliner Label Monika Enter- Die auf elektronische Musik fokussierte Residenz in Detroit tritt Sarah Farina im Frühjahr 2019 an. prise. Unter dem Alias Chica and the Folder nahm Paula Schopf zusammen mit dem Musiker Max Dort wird sie in den Räumlichkeiten des legendären Techno Labels und DJ Kollektivs Underground Loderbauer ihr erstes Album »42 Mädchen« auf. Es folgte im Jahr 2007 ein weiteres Album mit dem Resistance leben und arbeiten. Titel »Under The Balcony«. Zudem fertigte sie bis heute diverse Remixe für Bands und Künstler*innen wie Donna Regina oder Hauschka an. Paula Schopf war die erste Resident*in des Musicboards in Havanna. Vor Ort hat sie Field Recor- dings der Klänge der Stadt angefertigt, aus denen in Berlin eine neue Produktion entstanden ist, und die die elektroakustische Szene Havannas erkundet. »Ich bin sehr dankbar, dass es für Artists die Möglichkeit gibt auf so eine Art und Weise unterstützt zu werden. Ich freue mich persönlich sehr auf »Ich wollte den Sound von Havanna den musikalischen und kulturellen erfahren. Was ich erfahren habe, war Austausch der mich bei meiner Detroit etwas ganz anderes als was ich mir Residenz erwarten wird. Detroit ist vorgestellt habe. Es ist eine Welt der für mich einer der wichtigsten Hubs Superlative. Ich musste für mich nicht elektronischer Musik. Für mich als DJ & nur Hitze, Feuchtigkeit und Lautstärke Produzentin ist es eine extrem wertvolle neu definieren, sondern auch die Musik Erfahrung diesen musikalischen neu verstehen.« Geburtsort auf einem authentischen Weg kennenzulernen und die Quelle und Wurzeln dessen zu erforschen, was Grundlage meiner eigenen Musik ist. Ich denke diese Erfahrungen fördern die Weiterentwicklung als Artist und Mensch enorm.«

Foto: Kerstin Meißner Foto: Goodyn Green

52 53 Kutzkelina – Residenz in der Villa Aurora, L.A. Enyang Ha – Residenz in Marseille bei der A.M.I. 02. Januar–31. März 2019 04.–22. Okotber 2018 www.kutzkelina.de www.facebook.com/enyang.ha Kutzkelina aka Doreen Kutzke, geboren in den dunklen Wäldern des Harzes, ist eine multidiszip- Enyang Ha wählt Musik als Medium, um mit der Welt um sich herum in Verbindung zu treten. linäre Musikerin, Schauspielerin und Komponistin aus Berlin. Seit ihrer Kindheit beschäftigt sie sich Klang entsteht dabei wie Sprache, allerdings ohne Bindung an Herkunft, Ort oder Zeit. Auf ihrem Weg mit musikalischen Projekten, wobei das Hauptmerkmal auf der Stimme liegt. Als Kutzkelina treibt sie von Korea nach Nordamerika, Japan und schließlich Berlin beobachtete sie Prozesse der Adaption eigenartig para-volkstümliche Darbietungen in Songs mit ihrer Jodelperformance auf die Spitze. Sie und Kollision mit verschiedensten Kulturen. Zusammen mit einer stetigen Ausbildung in klassischer gründete die Jodelschule Kreuzberg und unterrichtet weltweit Jodeln und erweiterte Stimmtechniken. Musik entstanden für Enyang vielschichtige Möglichkeiten der Vermittlung von Klangwelten. Ihre Unter anderem kooperierte sie in zahlreichen Konstellationen wie z.B. mit Hermann Nitsch, Column Produktionen und Live-Performances spiegeln diese Erfahrungen und Geschichten musikalisch One, Element of Crime, Paralleles, Fearless Bob, Malcolm Alison, Myriam Van Imschoot, Raionbashi wider. Die Zuhörenden werden von ruhigen Naturklängen in Noise-Welten entführt, und werden dann und der LA Free Music Society. plötzlich mit treibenden Techno-Rhythmen konfrontiert. Auf dem Höhepunkt dieser Reise lösen sich Im Künstler*innenhaus Villa Aurora in Los Angeles hatte Kutzkelina Zeit, sich auf ihre Arbeit als Dissonanzen im Einklang mit Enyangs Stimme harmonisch auf. Durch ständiges experimentieren mit Komponistin zu fokussieren, zu komponieren und Aufnahmen anzufertigen. Neben Live-Auftritten und der Synthese neuer Klänge, schafft es Enyang die Grenzen zwischen Genres zu überwinden oder Workshops nutzte sie die Residenz auch, um sich vor Ort mit der lokalen Musikszene zu vernetzen, auch zu zertrümmern. Als Live-Performerin und DJ ist Enyang Ha europaweit auf Tour. z.B als Mitglied im Malibu Composers Club oder durch eine Zusammenarbeit mit dem California Ins- Im Rahmen einer neuen Kooperation des Musicboards mit Le Studio des Variétés, arbeitete Enyang titute of the Arts. Ha in Frankreich erst in einem mehrtägigen Künstler*innencoaching in Paris an ihren Gesangs- und Performancetechniken, bevor sie in Marseille bei A.M.I. ihre Residenz antrat. Bei A.M.I. nutzte sie die hauseigenen Studios um weiterhin an ihren Live-Sets zu arbeiten und präsentierte die Ergebnisse zum Abschluss der Residenz bei einem Auftritt beim RIAM Festival.

»I received a warm support from Musicboard and through it, I grew as a warm music performer.«

Foto: Sandra Schuck Foto: Micki Rosi Richter

54 55 Golden Diskó Ship – Residenz in Kalkutta/Neu-Delhi UCC Harlo – Residenz in Panicale 07. November–26. Dezember 2018 06.–31. Juli 2018 www.goldendiskoship.com www.soundcloud.com/uccharlo Die Multi-Instrumentalistin und Videokünstlerin Golden Diskó Ship kreiert phantasievolle Klang- Annie Gårlid ist Sängerin, Bratschistin und Autorin. Musik macht sie unter dem Namen UCC Harlo. landschaften und schafft eklektische Collagen von sowohl klassischer als auch elektronischer Musik. In vielen ihrer »ecclesiastical-wave« Sound Projekte verwendet die Musikerin Samples eigener Auftrit- Ihr Debütalbum »Prehistoric Ghost Party« wurde im legendären Faust Studio, Heimat des Klangbad- te von sowohl mittelalterlicher und barocker als auch von Renaissance Musik als Ausgangspunkt. Sie Labels, produziert. Auf ihrem bereits dritten Album »Imaginary Boys« erweitert Golden Diskó Ship befasst sich mit alten und neuen Formen des Musikmachens sowie der Re-Kontextualisierung dieser ihren pop/experimentellen Klangkosmos um eine neue Komponente: Bass. Gemischt wurde ihre LP Formen und ihren Überschneidungen mit anderen Medien. Darüber hinaus verantwortet Annie Gårlid demzufolge von Schneider TM, Rashad Becker wiederum kümmerte sich um das Mastering und den eine Konzertreihe für experimentelle Musik in Berlin und arbeitet seit 2014 als Redakteurin beim CTM Vinylschnitt. Konzipiert wurde »Imaginary Boys« während ihres Aufenthalts in Lissabon im Sommer Festival. 2015, eine Zeit, in der sie Inspiration in traditioneller und experimenteller Musik fand. Diese Elemente Mit Panicale, einer kleinen mittelalterlichen Stadt in Umbrien in Italien, fand Annie Gårlid den ide- hinterließen ihre Spuren nicht nur als Feldaufnahmen, sondern führten die klassisch ausgebildete alen Rückzugsort um in Ruhe und fokussiert an ihrem Material zu arbeiten. Sie spielte außerdem zwei Bratschistin auch dazu, die Verwendung instrumentaler Elemente in ihrer Musik hervorzuheben. Live-Shows in Italien; eine in Rom und ein privat organisiertes Showcase im Garten der Residenz. Während ihrer Residenz in Indien tauchte Golden Diskó Ship tief in die lebhafte Musikszene von Kalkutta und Neu-Delhi ein. Neben diversen Live-Auftritten arbeitete sie vor Ort so fruchtbar mit lokalen Musiker*innen zusammen, dass daraus ein längerfristiges, transnationales Bandprojekt ent- standen ist.

»Die Residency in Kalkutta und Delhi war für mich eine einmalige Gelegen- heit, neue Welten kennenzulernen, so- wohl musikalisch als auch ganz gene- rell. Die überwältigende Vielfalt Indiens und die wunderbaren Musiker*innen, mit denen ich dort auftreten und zu- sammenarbeiten durfte, haben meinen Horizont in vielerlei Hinsicht erweitert und mich nachhaltig inspiriert. Zurück in Berlin bin ich nun total motiviert, all diese neuen Eindrücke und Einflüsse in der Arbeit an meinem nächsten Album zu verarbeiten und die Zusammenarbeit mit der Border Movement Residency Band wenn möglich weiterzuführen.«

Foto: Sara Perovic Foto: Camille Blake

56 57 NOSOYO – Residenz in Ris Orangis / Paris bei Le Plan jj18 – Residenz in der Vila Sul, Salvador de Bahia 01.–20. Oktober 2018 14. August–08. Oktober 2018 www.nosoyo.net www.18plus.bandcamp.com Direkt, eingängig und voller Leidenschaft - das sind NOSOYO. Ein Alternative-Pop-Duo aus Seit 2011 arbeitet Justine Swinburne als 18+ mit Samia Mirza zusammen. Im April 2018 veröffent- Berlin das 2017 als »Beste Newcomer« von den VUT Indie Awards ausgezeichnet wurde. Die zwei lichte er unter seinem Künstlernamen jj18 sein erstes Solo-Mixtape »jj's prayer« sowie 48-minütige Musiker*innen Donata (Gesang, Gitarre, Text) und Daïm (Gesang, Schlagzeug, Text) fühlen sich überall Visuals. »jj's prayer« ist ebenso politisch wie persönlich – es umfasst Themen wie Katastrophenphan- auf der Welt zuhause und spielten bereits in Italien, Frankreich, Deutschland, Skandinavien, Schweiz, tasie, die Präsenz von Avataren in den heutigen sozialen Bereichen, Identität, Co-Abhängigkeit sowie Niederlande, Türkei und in den USA. NOSOYO schreiben Musik die direkt ins Herz und nicht mehr aus die Realität des Alleinseins. Während 18+ ein Projekt war, das sich mit der Beziehung zwischen zwei dem Kopf geht. Schlicht und mit voller Hingabe stehen sie auf der Bühne, geben ihre Energie an das Menschen befasste, geht es bei jj18 um den Versuch eines Individuums, seine eigene Identitätserzäh- Publikum weiter und kreieren eine intime, besondere Atmosphäre, die zum Träumen einlädt. Momen- lung in einer zunehmend fragmentierten Welt zusammenzusetzen. tan arbeiten sie an ihrem zweiten Album. Im Rahmen seiner Residenz in Brasilien hat Justin Swinburne zwei Monate in der Vila Sul des Im Rahmen einer neuen Kooperation des Musicboards mit Le Studio des Variétés, arbeiteten NO- Goethe-Institut in Salvador der Bahia verbracht und dort an seinem Solo-Material gearbeitet. SOYO in Paris erst in einem mehrtägigen Künstler*innencoaching in Paris an ihrer Live Performance, bevor sie bei Le Plan ihre Residenz antraten. Dort nutzten sie die hauseigenen Studios und die tech- nische Expertise des Teams von Le Plan, um ihr Live-Set zu perfektionieren, was sie zum Abschluss der Residenz in der großen Konzerthalle von Le Plan unter Beweis stellen konnten.

»Durch die Förderung vom Music- board wurde uns ein Aufenthalt in Paris ermöglicht, wo wir sowohl an unserer Performance als auch den soundtechnischen Aspekten unserer Liveshow arbeiten konnten. Hierbei haben vor allem die Professionalität der uns zur Verfügung stehenden Coaches (Studio des Variétés) sowie auch das hohe Niveau der Bühnenausstattung und Personals (LePlan) eine tragende Rolle gespielt. Wir haben hiervon nicht nur als Musiker*innen, sondern auch als Entertainer*innen enorm viel für uns mitgenommen und sind wahn- sinnig dankbar dafür, dass wir diese Chance bekommen haben!«

Foto: Laura Ruß Foto: Lourens Samuel

58 59 MADANII – Residenz in Teheran Ben Jackson – Inlandsstipendium für die AUS DEM HINTERHALT Reihe der Deutschen Oper Berlin 07. Januar–07. Februar 2019 01. Februar 2019 www.madanii.com www.soundcloud.com/benjackson Mit Hilfe ihrer einzigartigen Kombination aus Pop, RnB und Elektro mit Elementen ihrer iranischen Im Rahmen der Reihe AUS DEM HINTERHALT an der Deutschen Oper Berlin haben die Elektro- Herkunft konfrontiert MADANII ihr Publikum mit exotisierenden Stereotypen irgendwo zwischen nikproduzenten Tielsie und Ben Jackson die Oper des italienischen Komponisten Vincenzo Bellini »La »Orient« und »Okzident«. Mit »ROSEMVRY« brachte sie nun einen eingängigen Popsong als dritte Sonnambula« radikal neu interpretiert. Die Musik des französischen Produzenten Tielsie zeigt eine sel- Single heraus der von Kommunikationsproblemen in einer Beziehung handelt. Soweit so Standard tene formale Meisterhaftigkeit, die sich einer Wirkung von Freude und Ausgelassenheit zuwendet. Die – jedoch findet sich hier mit Bedacht ins Songgewebe eingebettet der Klang einer Kamanche, eines Produktionen des kanadischen Produzenten Ben Jackson bringen die rhythmischen und klanglichen der ältesten persischen Saiteninstrumente und zeigt wie Elemente verschiedener Welten auf eine so Formen der populären elektronischen Musik in unbekanntes emotionales Terrain und überschreiten unaufgeregte Art und Weise vereint werden können. dabei die Grenze zwischen Pop und Experiment. Gemeinsam haben sie sich der pastoralen roman- Während ihrer Residenz im Iran hat sich Dena Zarrin von MADANII auf die Spuren ihrer iranischen tischen Oper »La Sonnambula« gewidmet, die von der Dorfwaisen Amina handelt, deren Liebe und Wurzeln gemacht. Auf einer Recherchereise erkundete sie das Land, erforschte die jahrtausendalte Verlobung beim Schlafwandeln ins Chaos gestürzt wird. Die beiden Künstler lokalisieren die Neuinter- persische Musiktradition und knüpfte Kontakte zu iranischen Musikerinnen. pretation von »La Sonnambula« im Raum von Aminas Traum. Der Traum wird zu einem prismatischen Raum, in dem sie den musikalischen und physischen Inhalt der Oper aufnehmen und ihre Strukturen, Texturen und Empfindungen in ihren eigenen Träumen metamorphisieren.

Foto: Cora Pereghy Foto: privat

60 61 GIL – Inlandsstipendium für die AUS DEM HINTERHALT Reihe der Deutschen Oper Berlin 08. März 2019 www.soundcloud.com/gilschneider Der eigene Körper und der haptische Affekt sind geeignete Ausgangspunkte zur Erfahrung von GILs Musik. Ebenso dienen sie ihm als Ausgangspunkte seines Arbeitsprozesses. Während die im Vorfeld seiner Debüt-Platte veröffentlichten Produktionen hauptsächlich für den Club gedachte Tracks und Edits waren, zeigt seine 2016 erschienene EP »Orchids and Wasps« eine deutliche, nuancierte Befragung unserer Erwartungen an tanzbare Musik und der körperlichen Reaktion auf Musik im Allge- meinen. Seine EP wurde von Aisha Devi’s Label Danse Noire veröffentlicht, während davon unabhän- gige Produktionen unter anderem auf Compilations von Labels wie Staycore und Mixpak erschienen. Dieser Kontrast, sowie die Gegenüberstellung seines vergangenen Trainings in modernem Tanz mit seinem Studium der zeitgenössischen klassischen Komposition, zeichnen ein passend unscharfes Bild von seinen Interessen. Ebendiese bewusste Verunschärfung zieht sich als ein Leitfaden durch GILs Musik. Kontrastierende Stimmungen und Klanglichkeiten werden nicht widersprüchlich und un- abhängig komponiert, sondern vielmehr kommunizierend und ineinandergreifend. Wiedererkennbare Klänge und Gesten befinden sich eingebettet in das Ungewohnte und Nicht-Vertraute. Ekstatische Härte transformiert zu intimer Sanftheit und umgekehrt. Im Rahmen der Reihe AUS DEM HINTER- HALT an der Deutschen Oper Berlin hat GIL die Oper »Der Zwerg« von Alexander von Zemlinsky neu interpretiert.

»Receiving the Musicboard-Funding in conjunction with the Deutsche Oper Berlin gave me the humbling and exciting opportunity to produce a live show on a level that would not have been possible without it. It allowed me to wholeheartedly focus on a single project and to collaborate with like-minded artists for non-musical components such as stage design, video and text. I am hoping to be able to use this professional experience as inspiration and as a goal to strive towards.«

Foto: Pattrick Mettraux

62 63 Supportförderung 2018 Im Dialog mit Musikexpert*innen und Musiker*innen hat sich herausgestellt, dass es vor allem für junge aufstrebende Bands eine Herausforderung ist Konzerte vor einem größeren Publikum zu realisieren. Um Live-Erfahrungen zu sammeln und die Reichweite zu vergrößern, kann es insbesondere für Newcomer*innen hilfreich sein als Vorband einer bekannteren, etablierten Gruppe national oder in- ternational aufzutreten. Der finanzielle Aufwand einer Support-Tour übersteigt oftmals jedoch die finanziellen Möglichkeiten junger Bands. An dieser Stelle greift das Programm Supportförderung, bei dem Musiker*innen und Bands finanzielle Unterstützung für ihr Tourvorhaben erhalten. 2018 wurden insgesamt 29 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 65.486,60 EUR eingereicht. Gefördert wurden 20 Künstler*innen/Bands mit insgesamt 35.180,00 EUR.

Künstler*in/Band Tour-Support für

Dead Kittens Electric Six Yippie Yeah Gisbert zu Knyphausen Mark Bérubé Gisbert zu Knyphausen GURR The Go! Team Danube And The Golden Choir Polkageist Mutabor Prada Meinhoff MIA Johanna Amelie Nerina Pallot Max Prosa Silly LeVent Brian Jonestown Massacre Black Heino Fehlfarben Luisa Babarro Philipp Poisel Jamila and the other Heroes Bukahara Maggot Heart VOIVOD Temple Haze Rising Appalachia The Trouble Notes Rising Appalachia And the Golden Choir MIA Smatka Tristan Brusch SIND Milliarden Smatka Heads Whores Foto: I AM JOHANNES

64 65 Festivalförderung 2018 Mit dem Programm Festivalförderung sollen Musikfestivals aller Genres der populären Musik gefördert und ihnen eine Planungsperspektive gegeben werden. Dabei stehen insbesondere Festivals im Fokus, die Nachwuchstalente aus Musik und Musikwirtschaft involvieren. In diesem Jahr wurden 47 Anträge für das Programm Festivalförderung eingereicht. Das Gesamtvolumen aller Anträge betrug 1.433.264,00 EUR, vergeben werden konnten 356.205,17 EUR für 21 Projekte.

10 Years in Sound Foto: Roland Owsnitzki

66 67 10 Years in Sound Festival Berlin Atonal Berlin Brass Festival Berlin Swamp Fest 2018 10.+11. August 2018 22.–26. August 2018 20.–23. Juni 2018 13.–15. September 2018 Michael Rosen O.R.G Systems UG (haftungsbeschränkt) Berlin Brass Festival e.V. Swamp Conspiracy e.V. www.digitalinberlin.de/10yearsinsound www.berlin-atonal.com www.berlinbrassfestival.de www.facebook.com/BerlinSwampFest

Seit 2008 kuratiert, entwickelt und unterstützt Über hundert Musiker*innen, sowie zahlrei- Mit dem Berlin Brass Festival wurde ein kre- Das Berlin Swamp Fest hat sich den musi- Digital in Berlin als unabhängige Kulturagentur che Künstler*innen für visuelle Kunst und inter- atives und partizipatives Festivalkonzept umge- kalischen Genres von Psychedelic-, Stoner- und Konzerte und Festivalformate in Berlin und Eu- aktive Medien wurden zur diesjährigen Ausgabe setzt – brassy, umsonst, bunt, laut, barrierefrei Hard Rock sowie Black-, Death-, und Doom Me- ropa. Als Promoter, Veranstalter und Wegweiser des Berlin Atonal eingeladen neue Arbeiten zu und für alle. Vom 20.-23. Juni ging das Festival tal verschrieben. Dabei steht nicht nur die Förde- sind sie eine wichtige Plattform für anspruchs- erschaffen. Arbeiten, die sich zwischen unter- in die erste Runde. Moderne Brass-Bands aus rung von Berliner Nachwuchsmusiker*innen im volle Musik zwischen Popkultur und Avantgar- schiedlichen traditionellen und modernen Ansät- Berlin und Europa kamen mit Berliner Nach- Fokus des dreitägigen Festivals, sondern auch de. Das Format 10 Years in Sound verdichtete zen bewegen: von Skulpturen und Installationen wuchs- und Amateurmusiker*innen auf den Ber- die Vernetzung von Künstler*innen unterschied- anlässlich des 10-jährigen Bestehens von Digital über audio-visuelle Performances, raumspezi- liner Straßen, Parks und Plätzen zusammen, um licher Kunstformen untereinander. Neben zahl- in Berlin exemplarisch die Aktivitäten in einem fische Interventionen in Architektur, Licht und gemeinsam zu musizieren. Bei der ersten Aus- reichen Auftritten von Musiker*innen und Bands zweitägigen Musikfestival in der Musikbrauerei – Sound bis hin zu Vorträgen und Workshops. Das gabe waren unter anderem mit dabei: Beat’n wurde auch eine Ausstellung realisiert sowie un- Ein implizites »Best of Berlin«, das in kompakter 2017 initiierte Modul 049x wurde auch 2018 fort- Blow, Ticvaniu Mare, Always Drinking Marching terschiedliche Independent-Filme gezeigt. Form die musikalische Vielfalt und Energie Ber- geführt. Band und German Trombone Vibration. lins repräsentierte.

»Wir sind wahnsinnig glücklich, dass »Dank der großzügigen Unterstützung wir dank des Musicboard Berlin die des Musicboards konnten wir Anfang erste Edition unseres Festivals reali- August das 10-jährige Bestehen sieren durften! Die Zusammenarbeit von Digital in Berlin als unabhängige und Kommunikation gestaltete sich Kulturagentur gebührend feiern. Mit zu jedem Zeitpunkt toll und unprob- zwei ausverkauften Festivaltagen, 50% lematisch, sodass dieses für Berlin, Berlin-Premieren und einem begeis- einzig- und neuartige Festivalkonzept terten Publikum war das Festival ein aufgegangen und die Verbindung unvergessliches Erlebnis für uns, den gelungen ist aus Pädagogischem Prenzlauer Berg und ganz Berlin. Wir mit Konzertantem, Musikerlebnis danken dem ganzen Team des Music- mit Musikedukation, Rezeption und boards herzlich für das Vertrauen, die Partizipation und das alles mit einem unkomplizierte Zusammenarbeit und Musikstil, der in Berlin bislang nicht die konstante Unterstützung über die hinreichend präsent war. Danke an alle letzten Jahre.« Beteiligten des Musicboards für das Michael Rosen – 10 Years in Sound Vertrauen, die reibungslosen Abläufe Festival und das Engagement. Es ist so wichtig, dass Institutionen wie das Musicboard die Kulturlandschaft in Berlin unterstüt- zend fördern und zu ihrer Bereicherung beitragen. Weiter so!« Berlin Brass Festival

68 69 Berliner Ukulele Festival BERvokal – A Cappella Pop Festival Das Festival für selbstgebaute DICE Conference + Festival 27.–28. Oktober 2018 14.–16. September 2018 Musik 2018 01.–03. November 2018 Internationales Kultur Centrum ufaFabrik e.V. BERvokal (Powroslo/Teske/Brillowski) GbR Fieldwork UG www.berliner-ukulele-festival.de www.bervokal.de 14.–16. September 2018 www.dice.berlin Toppius und Schneider GbR Nach zwei erfolgreichen Ausgaben ging das Das BERvokal ging 2018 bereits in die fünf- www.selbstgebautemusik.de Das DICE hat es sich zur Aufgabe gemacht Berliner Ukulele Festival am 27. und 28. Oktober te Runde. Vom 14. bis 16. September lud das die Arbeit von weiblichen, trans- und nicht- 2018 bereits in die dritte Runde. Mit zahlreichen internationale A-Cappella-Pop-Festival mit Das Festival für selbstgebaute Musik stellt binären Künstler*innen, Musikschaffenden und Workshops, Vorträgen und Livekonzerten lud spannenden Workshops und zahlreichen Kon- zwei Aspekte in den Vordergrund: Ungewöhnli- Expert*innen der Musikindustrie zu unterstüt- das Festival erneut auf das Gelände der ufaFab- zerten vokal-interessierte Teilnehmer*innen und che selbstgebaute Instrumente und eigenwillige zen. Ziel des dreitägigen Festivals ist es inter- rik und präsentierte neben etablierten Acts, Ber- Zuhörer*innen in die Räume des Pfefferberg musikalische Konzepte. Rund um das Thema disziplinäre Künstler*innen zu präsentieren, die liner und internationale Newcomer. Theaters Berlin. In unterschiedlichen Workshop- Selbstbau von Musikinstrumenten wurden auf die Grenzen der künstlerischen Praxis erweitern Eröffnet wurde das Festival am Vorabend mit Formaten konnten junge Vokalensembles von dem dreitägigen Festival Workshops und Kon- und den kritischen Dialog in der breiten Öffent- einem Open Mic. der Expertise unterschiedlicher Coaches profi- zerte für Kinder und Erwachsene realisiert. Um- lichkeit anregen. Bei der diesjährigen Ausgabe tieren und ihr Können beim anschließenden Ab- rahmt wurde das Festival von einer Ausstellung präsentierte DICE unter anderem die griechi- schlusskonzert präsentieren. mit selbstgebauten Instrumenten und Klangins- sche Elektronik-Pionierin LENA PLATONOS, »Durch die Förderung seitens des tallationen von Künstler*innen und Musikschaf- das südafrikanische Queer-Kollektiv FAKA, das Musicboards wurde das dritte Ber- fenden. türkische Dark-Pop-Duo KIM KI O und die ja- liner Ukulele Festival der ufaFabrik ermöglicht. Das Festival konnte mit panische Künstlerin KIKI HITOMI. Neben einem Hilfe der Förderung deutlich wachsen »Mit der Förderung vom Musicboard vielfältigen Musikprogramm wurden auch zahl- und ist nun auf dem besten Weg sich haben wir die Möglichkeit auch sehr reiche Talks und Workshops angeboten. als festes jährliches Event für die ungewöhnliche Formate umzusetzen Liebhaber*innen des ›sympathischsten und uns neben schönen Konzerten Instruments der Welt‹ zu etablieren und auch Gedanken über die aktuellen strahlt über Berlins Grenzen hinaus.« Produktionsbedingungen von Musik in Berliner Ukulele Festival der Stadt zu machen!« Festival für selbstgebaute Musik

»Durch die Förderung des Music- boards konnten wir bei unserem diesjährigen BERvokal A Cappella Pop Festival eine große Zahl sehr qualifi- zierter Dozent*innen und fantastische Künstler*innen gewinnen. Außerdem war es uns erstmals möglich in einem zentraler gelegenen Ort zu veranstal- ten, was dem Festival sehr gut getan hat. Wir sind sehr dankbar, dass es das Musicboard mit seinen Fördermöglich- keiten gibt.« BERvokal

70 71 Down by the River Festival Future Soundscapes Festival Inklusives Zurück zu den Wurzeln Klangteppich. Festival für Musik 14. Juli 2018 23.–25. November 2018 Festival der iranischen Diaspora Bartels Gabriel Hoffmann Huber Junker GbR silent green Film Feld Forschung gGmbH www.downbytheriver-berlin.de www.silent-green.net 07.–10. Juni 2018 22.+23. Juni 2018 Secret Forest GmbH Franziska Buhre Das Down by the River Festival feierte 2018 Das Science-Fiction-Genre ist erfolgreich www.wurzelfestival.de www.facebook.com/Klangteppich zehnten Geburtstag – ein Grund zu feiern. Auf wie nie und aus der Popkultur nicht mehr weg- drei Bühnen wurden bei dem eintägigen Festival zudenken. Doch während die Bilder des Genres Das Wurzelfestival hat es sich zur Aufgabe Das Festival hat es sich zur Aufgabe ge- auch in diesem Jahr wieder viele entdeckens- fest im kollektiven Gedächtnis verankert sind, gemacht eine inklusive und barrierefreie Be- macht gegenwärtiges Musikschaffen von in Ber- werte junge Künstler*innen vorgestellt sowie wurde der Sound bis heute kaum diskutiert, da- gegnungsstätte in der Natur zu schaffen – den lin lebenden Musiker*innen aus dem Iran und Nischenszenen und Subkulturen in dem verwun- bei ist er ein essenzielles Gestaltungselement. Secret Forest. Mit einem Inklusionscamp wurde ihren künstlerischen Weggefährt*innen zu prä- schenen Garten des ://about blanks zusammen- Das Future Soundscapes Festival widmete sich Menschen mit einer geistigen oder körperlichen sentieren. Ziel des Festivals war es, Musikprak- gebracht. Dabei stand die Präsentation von noch diesen futuristischen Klangwelten und stellte mit Behinderung die Möglichkeit gegeben am Fes- tiken der iranischen Diaspora offenzulegen und unbekannten Berliner Nachwuchskünstler*innen interdisziplinären Beiträgen die Frage: Wie klingt tivalgeschehen teilzunehmen. Ziel war es Be- genreübergreifende Zugänge zu traditionellen, im Vordergrund. die Zukunft? Mit Konzerten, Sound Walks, Lec- gegnungen zwischen Menschen mit und ohne populären und zeitgenössischen Spielweisen tures, Performances und Live-Vertonungen wid- Behinderung zu schaffen, Berührungsängste zu ermöglichen. An zwei Abenden waren unter mete sich das Festival der Geschichte und Ge- abzubauen und Teilhabe für alle möglich zu ma- anderem: Renu Hossain, Hani Mojtahedy, Pari genwart des Science Fiction Sounds zwischen »Das Down by the River Festival ist chen. San, Cymin Samawatie und Neda Ahmadi live Popkultur, Musik und Kino. 2018 zehn Jahre alt geworden! Dank zu erleben. der Förderung des Musicboards konnten die Beteiligten fair bezahlt und ein vielfältiges Programm auf hohem »Dank der Unterstützung vom Music- Niveau an einem ganz besonderen board Berlin konnten wir 2018 unser Ort (://about blank) zusammengestellt Zurück zu den Wurzeln Festival barrie- werden.« refrei gestalten. Ohne Eure Hilfe, wäre Down By The River Festival der nachhaltige barrierefreie Umbau eines kompletten Waldgeländes nicht möglich gewesen. Wir hoffen auch 2019 die Barrierefreiheit realisieren zu können, damit es bei uns wieder heißt: ›Mittendrin, statt nur dabei‹!« Zurück zu den Wurzeln Festival

»Die Förderung der Musicboard Berlin GmbH hat mir ermöglicht, mein Festival Klangteppich. Festival für Musik der iranischen Diaspora zu verwirklichen. Durch die Förderung konnten faire Konditionen für die Proben und Kon- zerte der Musiker*innen gewährleistet werden, was mir ein sehr wichtiges Anliegen ist. Die erstmaligen musikali- schen Begegnungen über Genregren- zen hinweg und die überaus positive Resonanz eines sehr aufgeschlossenen und diversen Publikums haben mir ge- zeigt, wie bereichernd neue Initiativen des Kuratierens von Konzerten für alle Beteiligten sein können.« Klangteppich. Festival für Musik der iranischen Diaspora

72 73 Krake Festival Musikschiff – »Neue Echtheit« Puschenfest SpreeSpektakel 23.–30. Juli 2018 22.–24. Juni 2018 16.+17. November 2018 08. September 2018 Nico Deuster Kulturnetzwerk Neukölln e. V. Andreas Oberschelp Haus Dampf GmbH www.krake-festival.de www.facebook.com/Musikschiff.48.Stunden. www.facebook.com/puschenfest www.holzmarkt.com Neukoelln Das Krake Festival ist ein urbanes Festival für Das Puschenfest ist ein zweitägiges Musik- Mit einer Vielfalt an kulturellen Angeboten mutige elektronische Musik. Präsentiert werden In den vergangenen Jahren hat sich das Mu- festival, das nach fünfjähriger Pause dieses Jahr wurde auch in diesem Jahr eine breite Öffent- neben Techno und Clubkultur vor allem deren sikschiff im Rahmen von 48 Stunden Neukölln in den Festsaal Kreuzberg zurückkehrte. Ziel ist lichkeit, insbesondere Familien, zu dem zweitä- Grenzbereiche, in denen neue Wege gegangen mit einem vielfältigen, jungen und abwechs- es, mit einem Mix aus jungen unbekannten so- gigen Festival für Musik, Artistik und Kultur auf und authentische Ausdrucksformen gesucht lungsreichen Line Up zu einer festen Größe ent- wie etablierteren Acts eine besondere Festival- das Gelände des Holzmarktes eingeladen. Dabei werden. Neben der Förderung herausragen- wickelt. 2018 ging die schwimmende Konzert- Atmosphäre zu schaffen, die zugleich die Intimi- spielten die Themen Inklusion und Barrierefrei- der Nachwuchskünstler*innen ist es ein beson- bühne unter dem Motto »Neue Echtheit« in die tät eines Clubkonzerts bewahrt. Das lokale und heit bei der diesjährigen Ausgabe eine wichti- deres Ziel des Festivals, eine Plattform für die bereits siebte Runde und startete stündlich mit internationale Line Up bewegte sich musikalisch ge Rolle. Menschen mit und ohne Behinderung vielfältigen subkulturellen Strömungen der in- einem anderen Live-Act an der Wildenbruchbrü- in den Randbereichen von Indie, Psychedelic, sollten zusammengebracht und das Bewusst- ternationalen Musikszene in Berlin zu sein und cke. Dieses Mal mit dabei waren Moa McKay, Folk, Elektro und Rock. Unter anderem mit dabei sein für ein selbstverständliches Miteinander ge- in Zusammenarbeit mit etablierten Netzwerken REISE, Karpov not Kasparov, Tipps für Wilhelm, waren Ought, U.S. Girls, Circuit des Yeux und schärft werden. unabhängige Strukturen zu stärken. 2018 mit Kitty Solaris und Wolf & Moon. Klaus Johann Grobe. dabei waren unter anderem: 21 Downbeat, Carl Finlow, Mary Ocher und Nene H. »Die Musicboard-Förderung hat es uns ermöglicht, nach 5-jähriger Abstinenz das Puschenfest zu neuem Leben zu »Wir danken dem Musicboard für erwecken. Es wurde das bisher größte, die Unterstützung unserer ambiti- rundeste, bunteste, bestbesuchte onierten Vorhaben. Die Förderung und schönste Puschenfest. Ohne die erleichtert es uns Jahr für Jahr, mutige Förderung wäre das so nicht zustande Künstler*innen aus Berlin und der gekommen.« internationalen Szene zu supporten und Puschenfest damit den lebendigen Underground am Leben zu erhalten, der für das steht, was Berlin ist: mutig, bunt, weltoffen und manchmal etwas skurril. In dem »Der Holzmarkt und die Genossen- Sinne, Danke Musicboard!« schaft für urbane Kreativität freuen Krake Festival sich, erneut mit Hilfe des Musicboards das vielfältige Kulturfest Spreespek- takel realisieren zu können. Speziell in diesem Jahr konnten wir das Thema Inklusion viel mehr in den Vordergrund bringen. Nicht nur Künstler*innen mit Behinderung sind aufgetreten, auf dem Forum „Natürlich (!) inklusiv“ haben wir Projekte und Initiativen zusammenge- bracht, die sich für Barrierefreiheit und Inklusion engagieren. Die Akteur*innen konnten sich untereinander vernet- zen, ihre Arbeit vorstellen und die Besucher*innen des Holzmarktes für das Thema Inklusion sensibilisieren und begeistern. Wir hoffen, diese für alle Beteiligten positive Erfahrung in 2019 fortsetzen und erweitern zu können.« Spreespektakel

74 75 Spreeviera Festival Synästhesie 2018 Torstraßenfestival 2018 31. August–02. September 2018 23.–24. November 2018 08.–10. Juni 2018 Spreekultur Event und Gastronomieservice 8MM Musik GmbH newthinking communications GmbH GmbH www.facebook.com/synaesthesie www.torstrassenfestival.de www.yaam.de Das multimediale Synästhesie Festival ging Alljährlich präsentiert das Torstraßenfestival Mit urbaner Welt- und Bassmusik, Streetart 2018 in die bereits vierte Runde. Was 2015 im einen aktuellen Einblick in pop-musikalische und Graffiti wurde mit dem Spreeveria Festival Bassy Club in Prenzlauer Berg begann, hat sich Entwicklungen der subkulturellen Berliner auf dem Gelände des YAAM ein Mikrokosmos über die letzten drei Jahre weit über die Stadt- Musikszenen. Ergänzt durch ausgewählte urbaner Kunst und eine subkulturelle Spielwiese und Landesgrenzen als audiovisuelles Happe- Highlights von außerhalb, bringt ein geschaffen. Neben zahlreichen unterschiedlichen ning etabliert. Jenseits vom Mainstream bewegt genreübergreifendes Programm Künstler*innen, Workshops sowie einer Filmvorführung wurde sich das, von 8MM Musik kuratierte, Programm Akteur*innen und Fans auf dem Festival ein vielfältiges Musikprogramm realisiert, das und bringt musikalische Genres wie Krautrock, zusammen. So funktioniert das Festival als der Berliner Subkultur eine nachhaltige Plattform Psychedelia, Post Punk, New Wave, Shoegaze Treffpunkt und Plattform, Zwischenstand bieten sollte. Mit dabei waren unter anderem: sowie Garage Rock zusammen. Dabei koppelt und Chronik und ermöglicht einer breiten Asian Dub Foundation, Berlin Boom Orchestra, es vermeintlich getrennte Bereiche der Wahr- Öffentlichkeit musikalische Entdeckungen. Die Tanga Elektra, Nathan »Flutebox« Lee, Jamila & nehmung mittels der dargebotenen, visuellen achte Festivalausgabe fand unter dem Thema The Other Heroes sowie Smith&Smart. und physisch erfahrbaren Kunst, zu einem ein- »Forever« statt. maligen, synästhetischen Erlebnis.

»Wir wollten mit unserem Vorhaben etwas Umfangreiches anbieten, das für Gäste erschwinglich bleiben sollte. Das war nur durch die Musicboard Förde- rung möglich. Danke dafür!« Spreeviera Festival

76 77 VIVE L'AFRIQUE - Afrikafestival IV. WHOLE – United Queer Festival 19. August 2018 24.–27. August 2018 AHOI artists & events, Mahide Lein Phillips Fedato GbR www.vive-l-afrique.de www.wholefestival.com

Bereits zum 4. Mal präsentierte AHOI artists Nach erfolgreichem Debüt 2017 ging das & events in Zusammenarbeit mit PROFOLK e.V. WHOLE – United Queer Festival in diesem Jahr das Afrikafestival VIVE L’AFRIQUE im Berliner in die zweite Runde. In Kooperation mit Berlins LabSaal-Lübars. Neben einem vielfältigen Mu- erfolgreichsten Queer Partys wurde erneut ein sikprogramm, Tanzperformances sowie einer inklusiver Ort geschaffen, der Freiraum für se- Filmpräsentation mit Künstlerinnen wie Naomi xuelle Orientierungen aller Art sein soll. Ziel des Beukes-Meyer, Astrid North, Djatou Touré und Festivals ist es ein Zeichen gegen Homophobie, Mwende Meyer, berichtete die Organisation Transphobie, Xenophobie, Misogynie, Ableis- Lampedusa Berlin über die derzeitige Situation mus und Rassismus und für eine Gemeinschaft, der Geflüchteten. in der jeder* gleich ist, zu setzen. Bei der zweiten Ausgabe mit dabei waren unter anderem: Dana Ruh, Massimiliano Pagliara, Lauren Flax, Bla- wan, VOLVOX, Eris Drew und Kim Ann Foxman.

»Hosting WHOLE Festival was challen- ging, but we are grateful for the expe- rience and pleased to start building a festival that is made by and for queer/ allies. Thanks to the support of Music- board, aligned with their commitment to diversity and inclusion, we managed to include plenty of local artists from our community and create a safe space for our guests.« WHOLE – United Queer Festival

78 79 Karrieresprungbrett Berlin 2018 In dem Förderprogramm Karrieresprungbrett Berlin werden Projekte und Plattformen – von Konzert- und Clubreihen über Workshop-Programme und Talkrunden bis hin zu interdisziplinären Formaten – gefördert, die den Nachwuchs aus allen Bereichen der Popmusik sowie Berliner Nachwuchsmusiker*innen bei ihrem nationalen oder internationalen Karrieresprung unterstützen. Für das Programm Karrieresprungbrett Berlin wurden 2018 82 Anträge eingereicht. Das Gesamt- volumen aller Anträge betrug 1.727.704,19 EUR, vergeben wurden 516.796,19 EUR für 35 Projekte.

Hi Freaks Foto: Andi Weiland

80 81 20 years of female:pressure Amplify Berlin Residenzprogramm* Audio-Visual Workshop for Women Bang On 09. November 2018 Ab September 2018 15.+16. Dezember 2018 August–November 2018 Henriette Pesch ACUD MACHT NEU Dorothee v. Winning Eilis Frawley www.femalepressure.wordpress.com www.amplify-berlin.de www.blaenkminds.com www.bangon-berlin.com

Das internationale Netzwerk female:pressure, Amplify Berlin ist ein Residenz-Programm, mit Der dreitägige Audio-Visual Workshop bot Bang On hat es sich zur Aufgabe gemacht ein Netzwerk weiblicher, transgender und nicht- dem neue Projekte aufstrebender Musiker*innen jungen Musiker*innen, vor allem weiblichen DJs Bands, Musiker*innen, Künstler*innen und an- binärer Künstler*innen aus den Bereichen elek- aus Berlin gefördert werden sollen. Während der und Produzent*innen, die Möglichkeit einen dere Talentierte mit Schaffensmittelpunkt in tronische Musik und digitale Kunst, welches einmonatigen Residenz werden die jeweiligen Einblick in die Produktion und das Auflegen von Berlin zu unterstützen. Jeden Monat hostete das von der Künstler*in Electric Indigo gegründet Künstler*innen von etablierten Mentor*innen be- Clubvideos und Visuals zu bekommen. In einem Kollektiv die Live-Musik Party Clash Symbols. wurde, feierte 2018 20. Geburtstag. Anlässlich treut. In einem eigens eingerichteten Studio mit Grundkurs wurden Basics vermittelt um das Darüber hinaus drehten sie Live-Videos der auf- dieses Jubiläums wurde eine Veranstaltung mit professionellem Equipment soll während der Re- eigene Set visuell anzureichern. Die Workshop- tretenden Bands und hosteten eine Radioshow. Workshops zum Thema Technik und Musikpro- sidenz ein Liveset entstehen, welches bei einem ergebnisse der teilnehmenden Künstler*innen Ihr Fokus lag dabei vor allem auf weiblichen duktion, Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Showcase auf der Bühne des ACUD Clubs prä- – Hazy Pockets, Benno Blome, HEI und Vizard – Künstler*innen. Lesungen zum Thema Feminismus im Bereich sentiert wird. Resident*innen 2018 waren Abigail wurden bei der Abschlussparty am 21. Dezem- der Popmusik sowie Live-Performances von Toll und Maya Shenfeld, Baal & Mortimer und ber präsentiert. Künstler*innen des Netzwerks realisiert. xin sowie Albertine Sarges und Daniela Huerta, die unter der Anleitung der Mentoren Caterina Barbieri, Laurel Halo und Lucrecia Dalt an ihren Livesets arbeiteten. »Als Neuling bei female:pressure war der Umfang an Arbeit und Kommu- nikation anfangs sehr überwältigend. *Das Residenzprogramm Amplify Berlin wird gefördert aus Dank der Förderung des Musicboards Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung wurde es mir nicht nur ermöglicht, eine (EFRE) und kofinanziert vom Musicboard Berlin. angemessene Jubiläumsveranstaltung zu organisieren, mir wurden auch erfahrene Helfer*innen an die Hand ge- geben, die mir mit Rat und Tat beiseite standen. Danke dafür!« Henriette Pesch – 20 years of female:pressure

82 83 Barbiche On Air Basement Bash | an indieBerlin Berlin Current - Beyond borders BERLINTOUCH September–Dezember 2018 Event Juli–Dezember 2018 April–Dezember 2018 Kirsten Hahn DISK/CTM - Baurhenn, Rohlf, Schuurbiers GbR Ran Huber September–November 2018 www.ctm-festival.de www.amstart.tv Dass es für Musikerinnen oftmals zu wenig indieBerlin EVENTS UG Aufmerksamkeit gibt und vor allem Festivals we- www.basementbashberlin.com Das Projekt Berlin Current hat es sich zur Auf- Die Konzertreihe BERLINTOUCH bietet vor sentlich weniger weibliche Acts als männliche gabe gemacht Berliner Nachwuchsmusiker*innen allem Berliner Künstler*innen eine Plattform buchen, ist nicht neu. Dem möchte die Konzer- 2017 gestartet, hat sich die monatlich statt- durch vielfältige internationale und nationale ihre Musik zu präsentieren. Der Fokus liegt auf treihe Barbiche On Air entgegentreten und auf findende Konzertreihe Basement Bash zu einer Aktivitäten zu unterstützen. Den Teilnehmen- Nachwuchskünstler*innen und noch unbekann- die Qualität und Präsenz von Musikerinnen hin- beliebten Konzertreihe in Berlin entwickelt. Ziel den werden profilierte Auftrittsmöglichkeiten im teren Acts. Dabei verschwimmen Stile, Sze- weisen. Die im Barbiche stattfindenden Konzerte ist es, sowohl Newcomer*innen als auch etab- Ausland, sowie in Berlin vermittelt, die im Zu- nen, Strömungen und Grenzen. Der Ort spielt wurden vorab durch eine Radioshow mit Inter- lierten Bands und Musiker*innen eine Bühne sammenspiel mit begleitenden PR-Maßnahmen bei der Konzertreihe eine wichtige Rolle, immer view und Musik der auftretenden Acts promotet. zu bieten. Dieses Jahr präsentierte die Reihe und Netzwerkaktivitäten die Bekanntheit und rarer werdende sowie nicht etablierte Konzert- Mit dabei waren unter anderem Alfred Ladylike, Künstler*innen wie: Mozes and the Firstborn, Vernetzung der jeweiligen Künstler*innen erhö- venues werden bespielt und tragen zu einer AC Meadows und Mari Mana. Father Midnight, MOLLY und Our Girl. hen sollen. Mit Auftragswerken, Kurzresidenzen einzigartigen Atmosphäre bei. Der Blick der und Workshops soll die künstlerische Entwick- Konzertbesucher*innen soll auf die Vielfalt die »Schön, dass auch kleinere Projekte lung der Beteiligten unterstützt werden. Dabei diese Stadt (noch) bietet gelenkt werden. Die- und besonders female Artists supportet ist die gezielte Förderung der (inter-) nationalen ses Jahr waren unter anderem Bernadette La werden. Wir präsentieren in unserer Radioshow und Konzertreihe in erster Wahrnehmung avancierter Popmusik aus Berlin Hengst, Half Girl und Chambers live zu erleben. Linie local female Artists, die in der besonderes Anliegen von Berlin Current. Öffentlichkeit oft nicht so viel Raum be- kommen. In unseren Interviews lassen wir tolle Musikerinnen wie Tonia Reeh, Doctorella, Edie Fuchs, Alfred Ladylike, Angela Chambers und Mari Mana zu Wort kommen und thematisieren unter anderem die männliche Dominanz in der deutschen Musiklandschaft oder die Frage, warum so wenige local female Artists auf größere Festivals eingeladen werden.« Barbiche On Air

»Die Förderung des Musicboard Berlins hat uns die Möglichkeit gegeben, Berliner Bands unterschiedlichster Couleurs, die auf dem Weg zum Erfolg sind, zusammen mit bereits etablierte- ren Musiker*innen ins Rampenlicht zu stellen. Mit der finanziellen Absicherung konnten wir langfristiger planen und damit auch unsere Kontakte in der Musiklandschaft festigen. Auf dieser soliden Basis möchten wir Kooperatio- nen zu Bands, Booker*innen und Venus weiter ausbauen und die Livemusik- und Bandszene in unserer Stadt auch in Zukunft stärker mitgestalten. Vielen Dank für Eure Untersützung!« Mia Morris, Basement Bash

84 85 Creamcake: NextGen EIN HIT IST EIN HIT Easterndaze x Berlin DIY Music EmpowAIR Mai–Dezember 2018 Februar–November 2018 Topographies III 11. August 2018 Re-Lab e.V. / Creamcake Lothar Berndorff Sanni Marie Cabral da Silva Neto www.creamcake.de www.ehieh.com November–Dezember 2018 www.facebook.com/Empower- filmokratie Party-250437105469283 NextGen heißt die neue Veranstaltungsreihe An drei Terminen hat sich die wohl geheimste berlin.easterndaze.net des Kunst- und Klangkollektivs für experimen- Show der Stadt auch 2018 wieder der Geschich- Empower ist eine Community Plattform bei telle Musik Creamcake. Das Kollektiv hat es sich te der Popmusik gewidmet und Künstler*innen Easterndaze x Berlin: DIY Music Topogra- der die Freiheit der Meinungsäußerung in jeg- zur Aufgabe gemacht innovative Projekte, For- und Zeitzeug*innen zur Interpretation ausge- phies ist eine Konzertserie zur Förderung der licher Form im Fokus steht. Dabei soll Minder- men und Formate an der Schnittstelle von Musik, suchter Hits auf die Bühne des altehrwürdigen Kooperation zwischen jungen, alternativen und heiten eine Stimme gegeben werden. Mit dem Performance, Kunst und den digitalen Medien zu Ballhauses Berlin eingeladen. Neben den unan- experimentellen Musiker*innen aus Berlin und Projekt EmpowAIR veranstaltete die Plattform entwickeln und aufstrebenden Musiker*innen in gekündigten Überraschungsauftritten etablierter Mittel-/Osteuropa. Dabei steht die Präsentation ein eintägiges Festival, welches mit Workshops, Berlin eine Plattform zu bieten. NextGen setzt Acts und vielversprechender Newcomer*innen der Arbeit unterschiedlicher Musiker*innen im Panels und einem diversen Musikprogramm auf Gender Diversity und fördert vor allem Frau- waren auch Lesungen, Tortendiagramme und Vordergrund. Primäre Zielsetzung ist die Erhö- digitale Kunst, Performance und Musik mitei- en, nicht-binäre, trans* und POC Musiker*innen. Publikumsbefragungen Bestandteil der »Unter- hung des Profils von Musikinitiativen aus Mittel- nander vereinte. Das Projekt legte den Fokus Mit dabei waren unter anderem: Oklou, Mecha- suchung«. Initiiert wird die Showreihe durch die und Osteuropa sowie Berlin, die Erschließung auf queere, trans* und POC-Künstler*innen aus tok, xin, Iku, CYPHR und Dis Fig. Autoren Tobias Friedrich und Lothar Berndorff, von neuen Auftritts- und Verbreitungsmöglich- den Bereichen Kunst, Musik und Mode, mit der den Conferencier Adrian Kennedy und den mu- keiten sowie die Vernetzung für zukünftige Zu- Absicht einen Raum zu schaffen um soziale Un- sikalischen Direktor Nikko Weidemann. sammenarbeit. Mit dabei waren unter anderem: gerechtigkeiten aufzuzeigen und marginalisierte Intruder Alert (Warschau), Muscut (Kiew), Care Gruppen zu stärken. Of Editions (Berlin) und Room 4 Resistance (Ber- lin).

»Thanks to Musicboard's unbureau- cratic, goal-oriented support, we were able to realize our concert and film screening series Easterndaze x Berlin, a growing platform bringing together musicians and DJs from Budapest, Sofia, Warsaw, Kyiv and Berlin and providing a space for them to collabo- rate and develop new ideas.« Easterndaze

»Die Musicboard Förderung hat es mir ermöglicht, mein erstes Festival zu veranstalten und mir dabei bewiesen, dass es möglich ist, als trans* Migrantin of Colour einen konstruktiven Impakt in der Berliner Szene zu machen. Jumoke und ich bedanken uns.« Sanni Marie Cabral Silva, EmpowAir

86 87 GLOW [Global Women in Music] Heroines Editions / Heroines of HI FREAKS – Late-Night-Show im Ich brauche eine Genie - Popkultur, September–Dezember 2018 Sound RambaZamba Feminismus, Spaß und so LIBERTINE | Juliane Rump www.libertine-mag.com Juni–Dezember 2018 September–Dezember 2018 April–Dezember 2018 Mo Loschelder & Bettina Wackernagel RambaZamba e.V. Sandra Grether, Bohemian Strawberry Records Frauen* – insbesondere, wenn sie sexuellen www.heroines-of-sound.com www.rambazamba-theater.de www.bohemianstrawberry.de Minderheiten angehören – sind in der Clubland- schaft nahezu unsichtbar. Die Eventreihe GLOW Mit der Reihe Heroines Editions wurde im Gemeinsam mit Freund*innen und Die Veranstaltungsreihe ICH BRAUCHE EINE gibt weiblichen Nachwuchs-DJs und -bands Rahmen der fünften Ausgabe des Heroines of Partner*innen aus der Berliner Musik-, Litera- GENIE, die 2017 ihr Debüt feierte, wurde fort- eine Plattform und ermöglicht ihnen den Zugang Sound Festivals ein intimer Rahmen geschaffen, »Besonders schön war es zu tur- und Theaterszene lud die inklusive Band gesetzt und ging 2018 in die zweite Runde. Ziel zu einem meinungsbildenden Publikum. Dabei in dem Protagonistinnen vor allem aus dem Pop- sehen, wie sich Frauen aus den 21 Downbeat – eine Elektroformation, mit der Reihe ist es das Bewusstsein für das Kön- unterschiedlichen Bereichen wird beim Booking Wert auf ein ausgewogenes bereich in den Fokus gestellt wurden. Präsen- der Musikbranche bei GLOW Schauspieler*innen aus dem RambaZamba nen von Musikerinnen zu stärken. Eingerahmt Verhältnis von sexuellen Orientierungen und un- tiert wurden an zwei Abenden neben Performan- kennengelernt und vernetzt haben. Ensemble – einmal im Monat zu einem Abend von Lesungen, humorvollen Moderationen und terschiedlichen kulturellen Hintergründen gelegt. ces, Konzerten und Talks auch unterschiedliche So hat beispielsweise eine Band eine randvoll mit Pop, Lyrik, Theater, Konzert, Par- DJ-Sets, sollen Berliner Musikerinnen gefeiert etablierte Booking Agentur gefunden Jeder Abend der Reihe wurde mit einem Talk Filmvorführungen. und eine Sängerin eine bekannte ty und sonstigen Explosionen ein. Die musika- und diskursiv begleitet werden. Mit dabei waren eingeleitet, gefolgt von dem Auftritt einer New- Musikfotografin, mit der sie nun ihr lisch-lyrische Late-Night HI FREAKS brachte in diesem Jahr unter anderem: Mascha Alechina comersängerin oder -band, sowie unterschied- nächstes Shooting umsetzt. Künstler*innen mit und ohne Behinderung zu- (PUSSY RIOT), Maike Rosa Vogel, Prada Mein- Ich finde es toll, dass weibliche Vielfalt lichen DJs. Mit dabei waren unter anderem: bei GLOW [Global Women in Music] sammen und zelebrierte die radikale und kreati- hoff und Malonda. Herdís Stefánsdóttir, K.ZIA, MISSINCAT und nicht nur auf der Bühne und an den ve Kraft von Live-Musik und Literatur. Als Gäste Pari San. Decks sichtbar wurde, sondern sich mit dabei waren unter anderem: Romano, Yoko diese auch im Publikum widerspie- gelte.« »Die Musicboard-Berlin-Förderung Tawada, T.Raumschmiere und Graf Fidi. Mode- Juliane Rump, GLOW ermöglicht es uns, vielen tollen riert wurde der Abend von Schauspieler*innen Berliner Künstlerinnen und Nachwuchsmusikerinnen Mut und aus dem RambaZamba Ensemble. »Das Musicboard Berlin ist ein Hoffnung zu geben, dass ihre Musik einmaliger Glücksfall für die gesamte einen Wert hat. Das ist umso wichtiger, Berliner Kulturszene. Das engagierte da Musikerinnen im männerdominierten Team um Katja Lucker setzt mit eige- Musikgeschäft immer noch nen Aktivitäten, wie dem Pop-Kultur wesentlich seltener gebucht werden Festival und den breitgefächerten als ihre männlichen Kollegen - Förderprogrammen zukunftsweisende und außerdem mit stereotypen Impulse. Die Kulturförderung wird Weiblichkeitszuschreibungen leben hier nicht nur verwaltet, sondern aktiv müssen, wie in kaum einer anderen und lösungsorientiert gestaltet. Mit der Branche. übergeordneten Förderpraxis Frauen, Das Musicboard Berlin gibt uns die Queer, Non-Binary und Transgender Chance, die Vielfalt der Berliner Musiker*innen gleichberechtigt zu Musikerinnen-Szene zu präsentieren präsentieren, ist das Musicboard ein und diese auch medial zu verbreiten. wichtiger Katalysator für die Berliner Wir sind sehr dankbar, dass wir Szene. Wie keine andere Berliner dadurch eine neue selbstbewusste Förderinstitution setzt das Musicboard Musikerinnen-Szene aufrufen können ein deutliches Zeichen für einen ge- und zu ihrer weiteren Vernetzung und sellschaftlichen Wandel, der Inklusion Bekanntwerdung beitragen können.« und Geschlechtergerechtigkeit aktiv Ich brauche eine Genie gestaltet. Wir danken dem gesamten Team des Musicboards für die Unterstützung des Heroines of Sound Festivals 2018.« Bettina Wackernagel und Mo Loschelder, Heroines Editions / Heroines of Sound

88 89 Ick mach Welle Kidz Klang – eine Konzertreihe für Kometenmelodien Listening Sessions: April–Dezember 2018 Menschen von 0 bis 99 Jahren Mai–Dezember 2018 Untraining the Ear Killekill & Lebenshilfe Berlin gGmbH Nikita Lavrinenko www.facebook.com/ickmachwelle April–Oktober 2018 www.facebook.com/kometenmelodien April–Dezember 2018 Ruby Tuesday e.V. SAVVY Contemporary e.V. Ick mach Welle ist ein Musikprojekt, das www.rubytuesdaymusic.de/kidz-klang Die in der Kantine am Berghain beheimatete www.savvy-contemporary.com Menschen mit Behinderung Zugang zu elektro- Konzertreihe Kometenmelodien richtet ihr nischer Musik ermöglichen soll. In einem wö- Die Konzertreihe Kidz Klang ist eine Open Augenmerk auf spannende neue Künstler*innen Mit den diskursiven und polykulturellen chentlichen, von professionellen Musiker*innen Air Veranstaltung für Kinder, Jugendliche und aus den Bereichen Indie, Elektronik, Avantgarde/ Listening Sessions: Untraining the Ear wer- und Pädagog*innen begleiteten, Workshop wur- Familien – für Menschen von 0 bis 99 Jahren. experimentelle Musik, Jazz und Hip Hop. den neue Arten des Hörens erforscht. Unter den die Teilnehmer*innen dazu ermutigt musika- Mit der Reihe soll Nachwuchsmusiker*innen aus Das Wort »Entdeckung« wird hier der Leitidee der De-Kanonisierung vorherr- lisch aktiv zu werden und einen künstlerischen unterschiedlichen Szenen, die die Diversität der großgeschrieben. Dabei sollen neue schender Konzepte von Musik und Sound Weg einzuschlagen. Vermittelt wurde das Pro- Stadt widerspiegeln, eine Bühne gegeben und Verbindungen und Kooperationsmöglichkeiten­ sollen mit der Konzertreihe alternative Wege duzieren von elektronischer Musik mit Musikpro- dabei ein generationsübergreifender Raum für zwischen internationalen und Berliner des Hörens aufgetan werden. Eingeladen wur- grammen und Synthesizern. Die Ergebnisse der Besucher*innen aller Altersgruppen geschaf- Künstler*innen ermöglicht und gefördert werden. den nicht nur Nachwuchsmusiker*innen und Arbeit einiger Teilnehmer*innen wurden bei einer fen werden. Mit dabei waren: Totally Stressed, 2018 mit dabei waren unter anderem: Negative Komponist*innen aus Berlin, sondern auch in- Abschlussparty im Mensch Meier präsentiert. You‘re Only Massive und Xeno Genesis. Gemini, Sneaks, Crumb und Nabihah Iqbal. ternationale Künstler*innen die in einer einstün- digen Performance ihre Musik zu Gehör brach- ten. Neben Auftragswerken zeitgenössischer Musiker*innen erklangen auch rare Klänge un- konventioneller Komponist*innen. Abgeschlos- sen wurde der jeweilige Abend mit einem Ge- spräch zwischen Zuhörer*innen, Kurator*innen und Moderator*innen. Live zu erleben waren unter anderem: Lucretia Dalt, Regina De Miguel, François Bonnet und Jessica Ekomane.

90 91 LiveBytes Berlin Music Pool Berlin* Musikvideo-Workshop, No Shade DJ Mentorship Initiative September–Dezember 2018 all2gethernow e.V. Shoot it yourself September–November 2018 ByteFM GmbH Januar–Dezember 2018 ACUD MACHT NEU www.byte.fm www.musicpoolberlin.net Juni 2018 www.acudmachtneu.de Stephanie von Beauvais Mit dem Projekt LiveBytes Berlin präsen- Der Music Pool Berlin versteht sich als zent- www.shootityourself-berlin.de No Shade ist eine Club-Veranstaltungsreihe tierte ByteFM exklusive Konzertmitschnitte auf- rale Anlaufstelle für Musikschaffende. Neben der und ein DJ-Trainingsprogramm für weibliche strebender Berliner Künstler*innen. Durch In- Bereitstellung verschiedener Beratungs-, Ver- Der Musikvideo-Workshop Shoot it yourself und non-binary DJs aus Berlin. Idee des Pro- terviews in der täglichen Live-Sendung ByteFM netzungs- und Bildungsangebote, in Form von soll jungen Musiker*innen das nötige Knowhow jekts ist es DJs dabei zu unterstützen Fuß in der Magazin, Artikel im ByteFM Blog, sowie Posts Workshops und Panels zu unterschiedlichen für die Produktion eines Musikvideos liefern. Der Berliner Musikszene zu fassen. Neben den an- auf Facebook, Instagram und Twitter, wurden Themenbereichen, steht vor allem die Hilfestel- Workshop behandelt alle wichtigen Schritte der gebotenen DJ-Trainings, Hard- sowie Software- die Künstler*innen darüber hinaus im Tagespro- lung angesichts der Vielzahl an Anforderungen in Entstehung eines Videos, von der Ideenfindung Tutorien bekommen die Künstler*innen die Mög- gramm des Senders gefeatured. Den Auftakt der Musikwirtschaft im Mittelpunkt. und Kalkulation über die Dramaturgie, Bild- und lichkeit bei den No Shade-Parties aufzutreten. machten Fenster, gefolgt von Highest Sea, Jea- Lichtgestaltung, bis hin zu Schnitt und Postpro- Auf den Erfolg des Vorjahres aufbauend wurden lous & BraBraBra sowie OY. *Music Pool Berlin wird gefördert aus Mitteln der duktion. Neben der Einführung in die Grund- auch in diesem Jahr DJs mit dem Mentorship- Europäischen Union (Europäischer Sozialfond - EFRE) und kenntnisse der Musikvideo-Produktion werden Programm unterstützt. Dabei wurden sowohl kofinanziert vom Musicboard Berlin. ferner spezifische Herangehensweisen an die das Programm als auch die Einzelveranstaltun- »Mit unserem Radiokonzert-Format Konzeption vermittelt. gen 2018 weiter ausgebaut. LiveBytes Berlin konnten wir tollen, aufstrebenden Berliner Musikerinnen und Musikern eine größere Bühne bieten und so dazu beitragen, dass »Mit einer weiteren Förderung meines sie die Aufmerksamkeit bekommen, Musikvideo-Workshops erkennt das die sie verdienen. Ohne die finanzielle Musicboard Berlin die heutzutage Unterstützung durch das Musicboard dringende Notwendigkeit aufstrebender Berlin wäre die Umsetzung dieses Künstler*innen an, sich unabhängig und Projekts für uns als werbefreier und online selbstbestimmt zu vermarkten hörerfinanzierter Sender nicht möglich und künstlerisch so auszudrücken, wie gewesen. Daher möchten wir uns sie es für richtig halten – auch ohne nochmal herzlich für das Vertrauen und großes Budget. Ohne diese Förderung die Förderung bedanken.« wäre es für mich nicht möglich, den LiveBytes oftmals in prekären Umständen leben- den Künstler*innen diese umfangreiche Plattform für Wissen und Netzwerk kostenfrei und qualitativ hochwertig anzubieten. Obendrauf bringt das Ganze allen Teilnehmer*innen Spaß, Austausch und neue Inspiration. Vielen Dank!« Stephanie von Beauvais, Shoot it yourself

92 93 Pop-Ambulanz, Phase 1 punk‘d Sample 2018 SoundSystersExperience 2018 April–Dezember 2018 19.+20. Oktober 2018 31. August–02. September 2018 April–August 2018 SRH Hochschule der populären Künste Laura Benjamin Alexander Sonnenfeld Astrid Koburger www.hdpk.de/de/forschung/popambulanz www.punkdfestival.com www.samplemusicfestival.com www.soundsysters.com

Mit der Pop-Ambulanz wurde eine Bera- Am 19. und 20. Oktober 2018 ging punk‘d Die Instrumentalarbeit mit Audio Samples ist An den Erfolg des vergangenen Projektes tungsstelle für Berliner Popmusiker*innen ins Le- in die zweite Runde. Das Festival für junge ein elementarer Bestandteil der heutigen Mu- SoundsystersStage 2017 anknüpfend, wurde ben gerufen. Dabei wurde ein kurativ-präventiver Punkmusik bringt Nachwuchsbands aus sikkultur. Das Sample Music Festival ist welt- mit SoundSystersExperience das entstandene Zugang zu körperlich-seelischen Problemen der Berlin mit Musiker*innen aus einer jeweiligen weit das erste Education Music Festival dieser Netzwerk gestärkt und weiter ausgebaut. Musiker*innen-Ausbildung im popularmusikali- Partnerregionen – in 2018 Dänemark, Finnland, Kunstform - ein Podium für Fachwissen, Diskus- Ziel der SoundSysters ist es mehr Personen schen Bereich angegangen und erforscht. In der Island, Schweden und Norwegen – zusammen. sion und Live-Darbietung. Um einen Beitrag zur zu empowern Schritte in das technische Betäti- 1. Phase des Projektes stand die Beratung und An zwei Tagen traten junge Punkbands im Nachwuchsförderung zu leisten soll das Live- gungsfeld der Live-Musikbranche zu wagen, sei Forschung an der SRH Hochschule der populä- Fluxbau sowie im Cortina Bob gemeinsam auf. In Musizieren an diesen Instrumenten mit Vorträ- es als Techniker*in oder auch als DJ*. Auch 2018 ren Künste in Zusammenarbeit mit der Charité, der im Mai 2019 stattfindenden punk‘d – nordic gen, Workshops und Performances in den öf- konnten zahlreiche Workshops in den Bereichen Berliner Centrum für Musikermedizin, im Fokus. edition touren die Berliner Bands dann mit den fentlichen Fokus gestellt werden. Bei der vierten PA, Live-Mixing, DJing und Recording angebo- Bands aus den Partnerländern gemeinsam Ausgabe mit dabei waren unter anderem: Donna ten werden. durch Dänemark, Schweden und Norwegen. Maya, Tim Kroker, Dada Scratch und Lexodus.

»Kunst ist für Menschen eine existen- ziell-kreative Notwendigkeit – jedoch aber in den meisten Fällen auch eine Frage des Geldes. Das Musicboard setzt genau hier an. Für Eure Unter- stützung möchten wir uns im Namen des Sample Music Festival herzlich bedanken.« Alexander Sonnenfeld, Sample Music Festival

94 95 Spaceship-Party Spoon SWITCH Tanzhalle im Mensch Meier Club April–Dezember 2018 Mai–Juli 2018 Juni–Dezember 2018 Ena Lind Raumerweiterungshalle / Selbstuniversitaet e.V. Perry Ottmüller April–Dezember 2018 www.facebook.com/spoondjworkspace www.raumerweiterungshalle.net www.reggaeinberlin.de Lebenshilfe gGmbH www.facebook.com/spaceship.berlin Der DJ Workspace Spoon richtet sich an Switch ist eine Workshopreihe, die Frauen, Bei einer Sommer- sowie einer Win- Frauen*, POC und queere Menschen. Wö- POC sowie die queere Szene stärken will. Den teredition wurden bei der Tanzhalle Um einen inklusiven Ansatz in der Clubszene chentlich fanden praktische Trainings statt, die Teilnehmenden soll die Möglichkeit gegeben Nachwuchsmusiker*innen der Genres Reggae, zu schaffen entstand 2015 im Mensch Meier die sich in zwei Teile gliederten, neben den Open werden tiefer in die Tätigkeitsfelder des Mis- Dancehall, Rap Cloud und Trap zusammenge- Partyreihe Spaceship. Ziel der Veranstaltung ist Decks zu Beginn jeder Session stand vor allem chens und Komponierens einzutauchen und ihre bracht. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es einen es Inklusion auf den Dancefloor zu bringen, für der Austausch untereinander im Fokus. Um den eigene Arbeit zu produzieren. gemeinsamen Fokus zu finden, Styles und kul- Menschen mit mehr oder weniger Handicaps. Einstieg in das wöchentliche Training zu ermög- Es wurden Workshops sowohl im Bereich turelle Kreativität des anderen zu verstehen und Dabei wird eine große Bandbreite musikalischer lichen wurden darüber hinaus alle zwei Mona- des digitalen Auflegens und des Auflegens mit zu vermitteln. Unter anderem mit dabei waren Genres abgebildet – von Hip Hop über Chanson te Workshops realisiert die sich an absolute Vinyl als auch Ableton Live Trainings angeboten. JAQEE, Garma Kang und Vido Jelashe. bis hin zu Techno und elektronischer Musik. Anfänger*innen richteten.

»Berlin ist voller Ideen. Dank des Musicboards können einige der besten verwirklicht und somit ein Stück mehr Diversität sichtbar gemacht werden.« Spoon

96 97 Tech Talk THE CAN Project – Tribute Konzert Zug der Liebe Party August–Dezember 2018 – Hommage IRMIN SCHMIDT / 25. August 2018 Kotti GmbH CAN Zug der Liebe e.V. www.zugderliebe.org Bei der Veranstaltungsreihe Tech Talk 16. Dezember 2018 geht es darum eine Plattform zu schaffen, die Heiner Mühlenbrock Jedes Jahr finden sich zehntausende junge Künstler*innen und Musiker*innen die Möglich- Menschen in Berlin zusammen, um gemeinsam keit gibt, voneinander zu lernen und sich regel- Im vergangenen Jahr wurde Irmin Schmidt am Zug der Liebe teilzunehmen, so auch dieses mäßig auszutauschen. Dazu werden in Berlin 80 Jahre alt. Anlässlich dessen sowie des Jahr am 25. August. Mit einem bunten Musik- ansässige Musiker*innen eingeladen einen Vor- fünfzigjährigen Jubiläums der Gruppe CAN programm wurde der diesjährige Zug der Liebe trag zu halten, bei dem sie Einblicke in ihre Ar- wurde in der Volksbühne ein Tribute Konzert um ein Open Air und eine Afterparty, die die bei- beits- und Herangehensweisen gewähren und realisiert. Neben einer orchestralen Performance den Spielstätten Polygon Club und Kili Kultur- Tipps rund um die Musikproduktion geben. Da- des Babelsberger Filmorchesters, dirigiert durch haus miteinander vereinten, ergänzt. Dabei lag bei stehen im Besonderen die Einbeziehung des Irmin Schmidt, waren Berliner Musiker*innen der Fokus vor allem auf der Förderung junger Publikums und deren Fragen im Vordergrund geladen Arragements und Neuinterpretationen Nachwuchsbands. der Veranstaltung. von CAN Stücken zu präsentieren. Mit dabei waren AUTOMAT feat. Peaches, Tikiman, Gemma Ray und Bettina Köster. »Vielen Dank für die Unterstützung! Ohne euch wäre es nicht möglich gewesen die Events so auf die Beine zu stellen.« Tech Talk

98 99 Pop im Kiez 2018 Das Förderprogramm Pop im Kiez richtet sich gezielt an Projekte, die die Akzeptanz von Live-Musik in Berlin innerhalb eines speziellen Kiezes anhand von Modellprojekten, einer Kampagne oder einer Reihe von Maßnahmen erhöht, um dadurch ein besseres Miteinander von Live-Musik und Nachbarschaft zu erreichen. Für das Programm Pop im Kiez wurden in diesem Jahr 27 Anträge eingereicht. Das Gesamtvolu- men aller Anträge betrug 568.030,00 EUR vergeben werden konnten 321.218,37 EUR für insgesamt 15 Projekte.

Wiesenburg Festival Foto: Miroslav Dilberović

100 101 4. Veteranenstrassenfest 7 minutes of fame 10 Jahre Handiclapped - Inklusion arkaoda Berlin NOW 08. September 2018 Juli–Dezember 2018 rockt! Musik für Alle. 2018 März–Dezember 2018 Michael Riemel Georg Bergmann Arkaoda Berlin Gastronomie GmbH www.facebook.com/Veteranenstrassenfest www.facebook.com/sevenminutesoffame März–Dezember 2018 berlin.arkaoda.com Handiclapped-Kultur Barrierefrei e.V. Das Veteranenstrassenfest hat es sich zur Ein Ort, wo sich die Gesellschaft trifft, ein Ort www.handiclapped-berlin.de Die Veranstaltungsreihe arkaoda Berlin NOW Aufgabe gemacht ein Forum für aktuelle, lokale des Kontakts, zufällig und ungezwungen, ein Ort präsentiert ein heterogen kuratiertes Musikpro- und aufregende Musik aus Berlin zu sein. Statt- der Öffentlichkeit: die Kneipe. Die Situation der Seit 2008 veranstaltet Handiclapped mo- gramm zwischen Elektronik, Akustik, Pop, Klas- findend in einem der schönsten vom Wandel be- Berliner Eckkneipen sieht nicht rosig aus. Keine natlich inklusive Konzerte. In den 10 Jahren sik und Noise und versteht sich als Raum für troffenen Kieze der Stadt, soll rund um und auf oder immer weniger Kundschaft bei steigenden seines Bestehens konnten über 200 inklusive spartenübergreifende Kunst- und Musikpositio- der Veteranenstraße ein Ort der Begegnung ge- Mieten bedeuten für viele Altberliner Kneipen Konzerte mit rund 400 Bands und um die 8000 nen. Dabei legen die Veranstalter*innen den Fo- schaffen werden. Ein Anwohnerflohmarkt sowie das Aus. Die Neuköllner Eckkneipe Stammtisch Besucher*innen realisiert werden. Konzerte, die kus vor allem auf Berliner Künstler*innen, die mit fünf verschiedene Bühnen luden bei der 4. Aus- steht beispielhaft für das Berliner Kneipenster- Menschen mit und ohne Behinderung sowohl ihrer musikalischen Ausdrucksform eine eigen- gabe zu einem musikalischen Kiezbummel ein. ben. Auf diese sich stark ändernde Kiezkultur re- auf als auch abseits der Bühne teilhaben lassen. ständige Sprache entwickelt haben, die jeweils Ein Tag umsonst, draußen und drinnen, ganz agiert die Veranstaltungsreihe 7 minutes of fame Ziel ist es allen Menschen die Möglichkeit zu ge- stellverstretend für ein spezifisches Genre steht. ohne Verkehrslärm. und bespielt die Bühne des Stammtischs mit ben sich gleichwertig, gleichberechtigt und ohne Unter anderem mit dabei waren 2018: Alex Stol- Musik, Poesie, Tanz und Performances – Pop- Barrieren zu begegnen und am musikalischen ze, Burnt Friedman, hackedepicciotto und Mary kultur trifft auf Kiezkultur. Leben der Stadt teilnehmen zu können. Das mu- Ocher. »Im vierten Anlauf haben wir es sikalische Spektrum umfasst dabei sämtliche geschafft: Das Veteranenstrassenfest Sparten der Popmusik. beruhte auf intensiver Selbstausbeutung aus Überzeugung. Mit der Förderung konnten wir endlich Musiker*innen und alle beteiligten »Seit 2015 fördert das Musicboard die Dienstleister*innen und Helfer*innen barrierefreien Konzerte von Handiclap- pünktlich und zuverlässig bezahlen. ped in Berlin. Das Ergebnis war hinreißend! Mehr als Das angestrebte Ziel von Handiclapped 20 Konzerte und Darbietungen auf 5 ist es, dass alle Menschen gleichwertig Bühnen bei bestem Wetter haben dem und gleichberechtigt bei Konzerten Kiez ein super Gemeinschaftserlebnis und Workshops, in Netzwerken und ermöglicht. Vielen Dank und bitte bleibt an Projekten der Pop- und Rockmusik bei uns ;)!« teilhaben können. Veteranenstrassenfest Musicboard unterstützt und fördert dankenswerterweise damit auch teilweise die Inklusion in Berlin und er- »Dank der unkomplizierten Unterstüt- leichtert es unserem Verein, dieses Ziel zung im Rahmen von Pop im Kiez mittels unserem Motto ›Inklusion rockt! konnten wir das Open-Stage Projekt Musik für Alle.‹ erlebbar zu machen.« Seven Minutes Of Fame komplett 10 Jahre Handiclapped - Inklusion nach unserer Vorstellung umsetzen. rockt! Dabei wurden Künstler*innen, Organisator*innen und weitere Helfer*innen fair bezahlt, anstatt eh- renamtlich arbeiten zu müssen, wie es in der freien Szene leider oft üblich ist. Die finanzielle Unterstützung durch das Musicboard hat die Förderung diverser Berliner Talente ermöglicht und so zu einer gesunden, unkommerziellen Kiez- kultur in Neukölln beigetragen. Danke!« 7 Minutes of Fame

102 103 Berliner Werkstatt Beratungsangebot*, Clubkataster Kon - Fett – I PANDAwoman Festival April–Dezember 2018 Relaunch, Clubkultur-Cluster, 24. August 2018 02. November–14. Dezember 2018 Gudrun Gut Model Space Studie, Free Open Sub Opus 36 e.V. Panda Theater e.V. www.monika-enterprise.de/monika-werkstatt www.so36.com www.panda-theater.de Air Initiative Nach zahlreichen erfolgreichen Konzerten in März–Dezember 2018 Konfetti ist bunt und jedes einzelne Teilchen Seit 2009 engagiert sich das P.A.N.D.A.- Europa bespielte das Monika Werkstatt Kollek- Clubcommission Berlin e.V. ist einzigartig! KONFETTI steht für KON-zert, Theater für ein aktives Miteinander der aktuellen tiv rund um Barbara Morgenstern, Beate Bartel, www.clubcommission.de FETT feiern und I-nklusion. Mit Hip Hop Konzer- Musik und Kunst aus Russland, den ehemaligen Gudrun Gut, Islaja, Lucrecia Dalt und Pilocka ten und DJs feierte das SO36 Einzigartigkeit auf Sowjetrepubliken und der Berliner Kunstszene. Krach mit neuen elektronischen Improvisations- Neben Beratungsleistungen umfasst das An- der Bühne sowie im Zuschauerraum. Live mit Mit der neuen Veranstaltungsreihe PANDAwoman abenden die eigene Stadt. Dabei wählte jede gebot der Clubcommission auch Informations- dabei waren unter anderem Finna und Graf Fidi Festival wurde ein spannendes Programm mit Künstlerin des Kollektivs einen Club sowie einen und Weiterbildungsveranstaltungen für Kultur- sowie das Skips and Breaks DJ Team. Ziel der vielen unterschiedlichen Themen und einer Gast aus, mit dem ein gemeinsamer Konzert- schaffende und Spielstättenbetreiber*innen im Veranstalter*innen war es, Künstler*innen und deutlichen Botschaft zusammengestellt. Diese abend realisiert wurde. Ziel war es die einzelnen Bereich der Clubkultur. Dieses Angebot wurde DJs mit und ohne Behinderung gleichberechtigt Botschaft lautete: die Musik des ehemaligen Szenen innerhalb der Gruppe und auch in der 2018 ausgebaut und erweitert, dabei legte die eine Bühne zu bieten. Künstler*innen und Gäste Ostblocks hat eine fantastische weibliche Seite Stadt ganz neu mit den unterschiedlichsten Be- Clubcommission ihren Fokus in diesem Jahr auf wurden ermutigt und gestärkt, sich als gleich- und diese Seite ist wild, bunt, traditionell und zirken und Veranstaltungsorten zu vermischen die stärkere Vernetzung mit der Wissenschaft, wertigen Teil der Gesellschaft und des Nachtle- höchstaktuell zugleich. Unter anderem mit dabei und zu vernetzen. anderen Kulturinstitutionen sowie der informel- bens wahrzunehmen. waren: Tea Mikic, Sveta Ben & Microcabaret len Szene. Ferner wurden inhaltliche Schwer- sowie Marina Frenk & The Real Baba Dunyah. punkte nicht nur auf die Bewahrung und Schaf- »Musicboard ist für die Monika fung von kulturellen Freiräumen gelegt, sondern Werkstatt Artists und für viele Berliner Künstlerinnen eine wichtige Überle- auch auf das Empowerment marginalisierter benschance! Danke, Danke, Danke.« Gruppen und Förderung von Awareness sowie Berliner Werkstatt die Beförderung interdisziplinärer Diskurse zur Clubkultur.

*Das Beratungsangebot wurde aus Mitteln des Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und vom Musicboard Berlin kofinanziert.

104 105 Sleepover Drone The Amplified Kitchen The FreakOuternational Juli–Dezember 2018 Juni–September 2018 Vinyl Market R. Paula Petsoulakis Tricky Disco e.V. - Verein zur Förderung www.trickydisco.net Juni–September 2018 Mit Sleepover Drone wurde eine Plattform für Lorena Atrakzy Künstler*innen der Bereiche Drone, Ambient und The Amplified Kitchen ist eine Veranstal- www.facebook.com/freakOuternational experimenteller Musik geschaffen. Der Fokus lag tungsreihe zu Produktions- und Rezeptions- dabei vor allem auf weiblichen und non-binären bedingungen elektronischer Musik, Clubkultur The FreakOuternational Vinyl Market ist so- Künstler*innen. An drei Abenden lud die Konzer- und ihren sozialen Implikationen im Garten des wohl Pop-Up Radio Station als auch Platten- treihe zu einer Übernachtungsveranstaltung ins ://about blank. Die Veranstaltungsreihe richtet markt und Live-Musikveranstaltung. Ziel der modular+space in Tempelhof. sich an aktive und passive Protagonist*innen der monatlich stattfindenden Reihe ist es lokale Berliner Clubszene, Nachbar*innen sowie durch Musiker*innen zu unterstützen, einen Treffpunkt Audiomitschnitte, die als Podcasts online veröf- für Musikliebhaber*innen zu gestalten, Aus- fentlicht werden, an ein interessiertes Publikum. tausch zu ermöglichen und einen Ort für Musik und Gemeinschaft entstehen zu lassen. 2018 mit dabei waren unter anderem: Coco Maria, Guy »Clubkulturelle Praxis theoretisch One, Never Been to Africa und Okou. herzuleiten und zu diskutieren ist angesichts ihrer voranschreitenden internationalen Kommerzialisierung unabdingbar. Der Schwall an täglichen »Als Veranstalterin, Bookerin und Informationen und Meinungen in der Musikerin lege ich großen Wert darauf, virtuellen Welt wird mit jedem Tag grö- die kulturelle Vielfalt der Stadt in ßer – umso wichtiger sind Räume der der Musikszene präsent, sichtbar und direkten Auseinandersetzung für politi- zugänglich zu machen. Dazu gehört sche und soziale Veränderungen in der auch der Wunsch mehr internationale Popkultur. Ohne die Förderung durch und weibliche Stimmen, sowohl auf das Musicboard wäre die Realisation der Bühne als auch hinter den Kulissen solcher Diskussionsveranstaltungen zu erleben. Dank Initiativen wie dem für subkulturelle Akteur*innen wie uns, Musicboard Berlin, die sich mit ihren nur mit großen qualitativen und quanti- Förderprogrammen für Inklusion und tativen Abstrichen leistbar. Oder auch: Gender-Diversität einsetzen, können Ohne das Musicboard klänge jeder immer neue Akteur*innen daran teilha- neuer Diskurspodcast wie mit Autotune ben, sich in der kulturellen Landschaft versehen.« wiederfinden und das Stadtbild krea- The Amplified Kitchen tiv mitgestalten und mitbestimmen.« Lorena Atrakzy, The FreakOuternatio- nal Vinyl Market

106 107 Wiesenburg Festival Ver.mi.sch.t! Veranstaltungsorte mit ZUSAMMEN AUF! 25.–26. August 2018 Schwierigkeiten »Triumph« April–November 2018 Die Wiesenburg e.V. Mensch Meier GmbH www.diewiesenburg.berlin Juli–Dezember 2018 www.menschmeier.berlin mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. Das Wiesenburg Festival ging in diesem Jahr www.mog61ev.de Mit der Veranstaltungsreihe Zusammen Auf! in die bereits dritte Runde. Bei dem Open Air möchte das Mensch Meier Integration auf ver- Popmusik Festival teilten sich auf dem Gelände Die Veranstaltungsreihe Ver.mi.sch.t. hat es schiedenen Ebenen fördern, damit gesellschaft- der Wiesenburg Newcomer*innen und etablier- sich zur Aufgabe gemacht Veranstaltungsorte liche Barrieren überwunden werden können. Es te Bands die Bühne. Erweitert wurde das Pro- und Musiker*innen im Kiez rund um die Mitten- ist der Versuch, über die Diskussion hinaus zu gramm um Kunst- und Tanzperformances sowie walder Straße stärker zu vernetzen. Dabei wurde gehen und das Nachtleben zusammen zu ge- interaktive Installationen. Mit dabei waren 2018 großer Wert auf musikalische Vielfalt gelegt. Der stalten und zu erleben. Die Veranstaltungsreihe unter anderem Candice Gordon und LOT. Fokus lag hierbei vor allem auf weiblichen und konzentrierte sich darauf, Diversität über Kul- queeren Künstler*innen sowie auf der Einbezie- tur, Politik und Musik erfahrbar zu machen und hung von Menschen mit Behinderung. gezielt Menschen mit Behinderung, sowohl als Ziel war es in Kooperation mit House of Life Gäste als auch als Musiker*innen, zu gewinnen. e.V., Bad Kreuzberg, Nonne und Zwerge und UnterRock den teilnehmenden Künstler*innen die Möglichkeit zu geben ihre Werke stärker der »Durch die Förderung hatten wir die Öffentlichkeit zu präsentieren. Möglichkeit, unsere Ideale unabhängig von wirtschaftlichem Druck leben und erleben zu dürfen. Gleichberechtigung, Heterogenität und »Die vom Musicboard geförderte Gemeinsamkeit bekamen den Raum, Veranstaltungsreihe Ver.mi.sch.t! war sich zu entfalten. Wir bedanken uns für mit fünf Konzerten und einer Ausstel- die Unterstützung und freuen uns auf lung für unseren Verein mog61 einer weitere Projekte. Mensch Meier: Kunst, der Höhepunkte des vergangenen Party, Kultur und Politik.« Jahres. Wir denken dabei zum Beispiel Zusammen Auf! an den Auftritt von Claudia Russo im House of Life, die vom Rollstuhl aus ihre beeindruckenden Rap-Songs vorgetragen hat. Oder die Gruppe Tricolora, die endlich ihre erste CD veröffentlichen konnte. Im Publikum saßen Menschen mit Behinderung, viele Flüchtlinge aus Tschetschenien und Nachbar*innen aus dem Kreuz- berger Kiez - genau so haben wir uns Inklusion immer vorgestellt! Ohne das Musicboard wären dieses und die an- deren Konzerte nicht möglich gewesen. Danke dafür!« Ver.mi.sch.t!

108 109 Kooperationen und Eigenveranstaltungen Um die Stärkung und Positionierung des Musikstandortes Berlin voranzutreiben, unterstützte die Musicboard Berlin GmbH 2018 gezielt drei Projekte. Darüber hinaus realisierte das Musicboard, neben dem alljährlichen Neujahrsempfang, zwei Eigenveranstaltungen die Förderung betreffend. Neben einem Workshop zu barrierefreier Veranstaltungsplanung wurde ein Informationsabend zu den unterschiedlichen Förderprogrammen angeboten.

Musicboard Berlin Neujahrsempfang Foto: Roland Owsnitzki

110 111 Kooperationen Berliner Hoffest Konzert Creative Europe Berlin Reception @ Reeperbahn 3. Juli 2018 – Berlin 1. Juni 2018 Festival 2018 www.berlin-partner.de/hauptstadt-marketing/ www.facebook.com/events/200097480715966 berlin-partner-veranstaltungen/berliner-hoffest 20. September 2018 – Elbwerk, Hamburg Am 1. Juni fand im silent green eine groß www.reeperbahnfestival.com/de Auf dem jährlich stattfindenden Berliner Hof- angelegte Informations- und Präsentationsver- fest präsentieren sich führende Berliner Unter- anstaltung des neuen europäischen Förderpro- Nach bereits drei erfolgreichen Empfängen nehmen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, gramms Music Moves Europe statt. Gemeinsam richtete die Musicboard Berlin GmbH auch in Diplomatie, Kultur, Medien, Sport, Gastronomie mit Creative Europe Desk Berlin-Brandenburg diesem Jahr, in Kooperation mit Budde Music und Hotellerie und spiegeln die Vielfältigkeit der und Kreativ Kultur Berlin hat sich das Music- und der Berlin Music Commission, einen Emp- Stadt wider. Auch in diesem Jahr wurde die board an der Ausrichtung der Veranstaltung fang auf dem Reeperbahn Festival aus. Zahl- größte Berliner Netzwerkveranstaltung von ei- beteiligt. Barbara Gessler Leiterin von Creative reiche Gäste aus der nationalen und internatio- nem genreübergreifenden Musikprogramm be- Europe KULTUR bei der EU Kommission stellte nalen Musikszene nutzten die Gelegenheit zum gleitet. In Kooperation mit dem Musicboard Ber- das Programm vor und diskutierte anschließend Austausch und gemeinsamen Start in den zwei- lin wurde der wohl geheimsten Show der Stadt mit Katja Lucker und Gregor Hotz, Leiter des ten Abend des Festivals. – Ein Hit ist ein Hit – die Möglichkeit gegeben Musikfonds, über die Chancen und Schnittmen- sich auf der zentralen Veranstaltungsbühne zu gen von Förderung auf Bundes-, Landes- und präsentieren. In einer 20-minütigen Sonderaus- Europaebene. gabe widmeten man sich dem Thema Freiheit in der Popmusik.

112 113 Eigenveranstaltungen Informationsveranstaltung: Förder- Neujahrsempfang Workshop: programme des Musicboard Berlin 17. Januar 2018 Barrierefreie Veranstaltungsplanung 28. November 2018 Auch 2018 startete das Musicboard das Jahr 21. November 2018 mit dem alljährlichen Neujahrsempfang. Offiziell Bei der Infoveranstaltung wurden neben all- wurde der Abend durch den Senator für Kultur Um den Geförderten die Förderschwerpunk- gemeinen Informationen zu den unterschiedli- und Europa, Dr. Klaus Lederer, eröffnet. Thema- te Barrierefreiheit und Inklusion näherzubringen chen Förderprogrammen Fragen rund um die tisch widmete sich der Empfang der »Inklusion und Umsetzungsansätze zu vermitteln wurde ein Förderung beantwortet. und Diversität in der Popkultur«, ein Thema, Workshop zum Thema barrierefreie Veranstal- Der Abend gliederte sich in zwei Teile. Im das dem Musicboard ganz besonders am Her- tungsplanung angeboten. Unter der Anleitung ersten Teil wurden die Programme Stipendien & zen liegt und im Fokus der Förderung steht. Als von Elnaz Amiraslani, einer in dem Thema sehr Residenzen und Supportförderung vorgestellt, Gesprächspartner*innen auf dem Panel geladen erfahreneren Veranstaltungsplanerin, wurden Programme die sich gezielt an Künstler*innen waren Graf Fidi (Musiker), Hieu Pham (Musike- die Grundlagen der barrierefreien Veranstal- richten. Im zweiten Teil wurden die Programme rin, Schauspielerin), Dr. Klaus Lederer (Senator tungsplanung vermittelt, Handlungsempfehlun- Karrieresprungbrett Berlin, Festivalförderung für Kultur und Europa), Jacob Höhne (Inten- gen ausgesprochen und aufgezeigt wie mit teils und Pop im Kiez vorgestellt, welche sich an dant RambaZamba Theater), Felix Halischafsky simplen Mitteln eine Veranstaltung barrierefrei Berliner Veranstalter*innen richten. Beide Teile (»Spaceship«-Partyreihe) und Katja Lucker (Ge- gestaltet werden kann. Der Workshop richtete wurden simultan ins Englische und in Gebärden- schäftsführerin Musicboard Berlin GmbH) sowie sich insbesondere an Veranstalter*innen im Mu- sprache übersetzt. Gesa Ufer (Deutschlandfunk Kultur, radioeins) sikbereich und Betreiber*innen von Musikspiel- als Moderatorin. Musik gab es von den Music- stätten. board Stipendiat*innen DJ Ipek und Graf Fidi.

114 115 Pop-Kultur 2018 Bei der vierten Ausgabe des »Pop-Kultur« Festivals strömten 10.000 Besucher*innen auf das Gelände der Kulturbrauerei. Mehr als 100 Programmpunkte rund um Live-Konzerte, DJ-Sets, Talks, Filme, Lesungen und Ausstellungen fanden vom 15. bis 17. August unter der Leitung von Katja Lucker, Geschäftsführerin des Musicboard Berlin, kuratiert von Martin Hossbach und Christian Morin, statt. »Wir freuen uns über den großen Zuspruch für das diesjährige Programm und werden auch in Zukunft an diesem Facettenreichtum festhalten. Wir setzen beim Booking auf interessante Acts verschiedener Disziplinen und Generationen sowie unterschiedlicher kultureller Hintergründe und auf Geschlechtervielfalt. Wenn Legenden wie der Can-Keyboarder Irmin Schmidt, die Punk-Ikone Lydia Lunch oder eine Visionärin wie Vivian Goldman ihre Erfahrungen mit ganz jungen Künstler*innen austauschen, entsteht ein extrem produktives Spannungsfeld, in dem sich Vergangenheit und Zukunft überschneiden«, so Kurator Christian Morin. Neben renommierten Künstlerinnen wie Neneh Cherry oder Rap-Begründern The Last Poets standen 2018 aufstrebende nationale und internationale Acts wie Anna von Hausswolff, Haiyti, Noga Erez, International Music oder Flohio und Talente aus dem Pop-Kultur-Nachwuchs-Programm auf den 16 Bühnen des Geländes. Kurator Martin Hossbach resümiert: »Für viele Gäste, mit denen ich mich unterhalten habe, waren vor allem die Pop-Kultur Commissioned Works Highlights des Festi- vals. Euphorischen Beifall gab es zum Beispiel für die Auftragsarbeiten von Pan Daijing, Karen Gwy- er, Sophia Kennedy, Hope & Moritz Majce, die Performance von Rausch Royal in Kooperation mit dem RambaZamba Theater und auch der Commissioned-Work-Strang ›PopHayat‹ der Hamburger Gastkuratorin Yeşim Duman begeisterte sehr.« Das Festival fördert Inklusion auf, hinter und vor der Bühne. In Zusammenarbeit mit Laura M. Schwengber wurden beispielsweise ausgewählte Programmpunkte in Gebärdensprache gedol- metscht – u.a. das Commissioned Work von Kat Frankie sowie der Auftritt von Drangsal und meh- rere Talks. Gemeinsam mit der Diversity-Managerin Elnaz Amiraslani sind sämtliche Venues auf barrierefreiheit geprüft worden. Auch die Website bietet neben einem Bereich mit einfacher Sprache beispielsweise Info-Podcasts für blinde Gäste. Die Resonanz auf das inklusive Angebot war positiv. »Bisher bestätigt sich: Wenn ein inklusives Kulturangebot geschaffen wird, zeigt sich auch die aktive Nachfrage«, so Festivalleiterin Katja Lucker. 2019 wird Pop-Kultur wieder stattfinden: »Unser Festi- val wird immer ein Raum für Austausch und Dialog sein. Außerdem möchten wir beweisen, dass Pop einen ähnlichen Schutz wie die sogenannte Hochkultur verdient hat«, betont Katja Lucker.

OY Foto: Roland Owsnitzki

116 117 Hof Kulturbrauerei Foto: Roland Owsnitzki

Anna von Hausswolff Foto: Camille Blake

Henrik Schwarz & Alma Quartet Foto: Roland Owsnitzki

118 119 Choolers Division Irmin Schmidt Foto: Janto Djassi Foto: Roland Owsnitzki

Flohio »Pop-Hayat«, Lady Bitch Ray u. Yeșim Duman Renay Foto: Janto Djassi Foto: Janto Djassi Foto: Roland Owsnitzki

120 121 Team Pop-Kultur 2018

Musicboard Berlin GmbH Arne Buss Kristina Jovanovic Dr. Klaus Lederer Produktionsmanagement Pressearbeit Commissioned Vorsitzender des Raphael Börger, Amos Works Aufsichtsrates Schöler, Katharina Seeger Kai Herrmann Katja Lucker Mitarbeit Produktion Pressedokumenation Geschäftsführung Lisa Herzog, Maureen Noe, Martin Hossbach Maureen Noe Katharina Seeger Redaktion, Social-Media- Büroleitung Gäste-Management & Management & Commissioned Melike Öztürk Ticketing Works Online Projektmanagement Stella Roeber Kristoffer Patrick Cornils Theresa Bachmann Talente-Management & Texte & Redaktion Kommunikation & Produktion P-K N Annie Garlid Projektmanagement Assistenz Julia Gajewski Übersetzungen Jana Sylvester Management Goethe Talents Davide Crivelli Finanzadministration Programm / P-K N Webmaster Constanze Heymann & Julia Kretschmer Camille Blake, Janto Djassi, Monika Wank Mitarbeit P-K N & Goethe Jess Haverkamp, Roland Buchhaltung Talents Owsnitzki, Pascal Rohé, RAN Milena Kistenmacher Katharina Tress, Frank Foto: Roland Owsnitzki Pop-Kultur und Studentische Mitarbeiterin Turetzek Pop-Kultur Nachwuchs P-K N Fotos (P-K N) Christoph Andrich & Martin Hossbach & Jonas Hinz Christian Morin Technische Leitung Kuration Cagla Atar Florian Wachinger Mitarbeit Technische Leitung Projektmanagement Scott King Matthieu Jimenez Kampagne Pop-Kultur 2018 Mitarbeit Kuration & Projekt fertig design GbR Management Visuelle Kommunikation Charlotte Bartels Nele Follin Mitarbeit Administration Marketing & Sponsoring Kathrin Müller Raphael Börger & Festivaldramaturgie Benjamin Hecke Commissioned Works Mitarbeit Marketing & Lisa Reuter Sponsoring Projektdramaturgie Elnaz Amiraslani Commissioned Works Diversity Management RambaZamba Theater & Anika Väth Gewölbekeller Pressearbeit RambaZamba Theater Foto: Roland Owsnitzki

122 123 Fête de la Musique 2018 Mit der Beauftragung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa war das Musicboard 2018 erstmals Veranstalter der Fête de la Musique. »Die Fête de la Musique 2018 war ein fantastischer Erfolg! Besonders freut mich, dass uns die finanzielle Absicherung gelungen ist, denn das Land Berlin hat sich dazu entschieden, die Fête de la Musique substantiell zu stärken und damit ein klares Signal für die Zukunft gegeben. Die Fête de la Musique ist aus Berlin nicht mehr wegzudenken, sie ist aus Europa nicht mehr wegzudenken.«, so Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa. 75.000 Besucher*innen feierten am 21. Juni 2018 in ganz Berlin die 23. Fête de la Musique. An über 140 Bühnen und musikalischen Orten waren über 600 Live-Bands und Solo- Künstler*innen zu erleben sowie unzählige spontane Musikperformances in der ganzen Stadt. Bei der diesjährigen Ausgabe wurde dem Bezirk Lichtenberg besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Beginnend mit der Premiere des Auftakts am Vorabend wurde die Fête de la Musique durch I.E. Anne-Marie Descôtes, Botschafterin Frankreichs in Deutschland und Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa im Theater an der Parkaue eröffnet. Live zu erleben waren u. a. Fetsum, das internationale Orchester Bridges – Musik verbindet und Mélanie Pain aus Frankreich. Zu den musikalischen Highlights der Fête de la Musique zählten die Auftritte von Überraschungs- Act OK Kid im Badehaus, des australischen Singer-Songwriters Kim Churchill auf der Fête de la Kiez-Bühne, diversen Chören im Nikolaiviertel, der französischen Sängerin Billie im Kesselhaus sowie die musikalische Inszenierung eines traditionell indonesischen Gamelan Ensembles. Mit dem European Singalong lud das europäische Fest der Musik erstmals in ganz Europa zum gemeinsamen Singen ein und setzte damit ein Zeichen für den Zusammenhalt in Europa. In Kooperation mit dem European Cultural Heritage Summit wurden im Lustgarten und auf den Stufen des Berliner Doms drei Stücke – »Ode an die Freude«, »Imagine« und »Don’t Look Back In Eröffnungsabend Anger« – gesungen, um ein positives Signal für ein europäisches Miteinander zu setzen. Foto: Simone Cihlar Wir freuen uns auf den kommenden Tag der Musik, am Freitag, den 21. Juni 2019.

124 125 Team Fête de la Musique 2018

Björn Döring Kuration Josephine Reinisch Kaufmännische Leitung Christian Stender Koordination Standortpartner*innen Sarah Gulinski Presse Indie Berlin Social Media Syennie Valeria Grafik

Fotos: Simone Cihlar

Fotos: Simone Cihlar

126 127 Herausgeber

Musicboard Berlin GmbH Im silent green Kulturquartier EG links Gerichtstraße 35 13347 Berlin

Telefon: +49 30 28878788 [email protected]

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