Entwicklungskonzept Pfefferfließ
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Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V. Entwicklungskonzept Pfefferfließ Januar 2007 Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V. Entwicklungskonzept Pfefferfließ Projektskizze zur Vorbereitung eines Projektantrages an den Naturschutzfonds Brandenburg Bearbeiter: Karl Decruppe Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e. V. Zauchwitzer Str. 51 14552 Michendorf / OT Stücken Dipl.-Ing. Heinrich Hartong Büro UmLand Berkenbrücker Dorfstr. 11 14947 Nuthe-Urstromtal Januar 2007 Entwicklungskonzept Pfefferfließ Inhaltsverzeichnis 1 Anlass................................................................................................................................. 2 2 Projektgebiet....................................................................................................................... 3 3 Leitbild ............................................................................................................................... 5 4 Entwicklungsziele .............................................................................................................. 5 5 Ausgangssituation und Entwicklungspotentiale................................................................. 6 6 Umsetzung.......................................................................................................................... 7 7 Kosten und Finanzierung ................................................................................................... 8 8 Entwicklungsziele und Maßnahmen der Teilräume........................................................... 9 8.1 Teilraum 1................................................................................................................ 10 8.2 Teilraum 2................................................................................................................ 11 8.3 Teilraum 3................................................................................................................ 14 8.4 Teilraum 4................................................................................................................ 15 8.5 Teilraum 5................................................................................................................ 18 8.6 Teilraum 6................................................................................................................ 21 8.7 Teilraum 7................................................................................................................ 22 8.8 Teilraum 8................................................................................................................ 25 Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e. V. 1 Entwicklungskonzept Pfefferfließ Anlass Die Flächenzerschneidung gilt als eine der wesentlichen Ursachen des Artenverlustes in Mitteleuropa. Insbesondere stark befahrene Straßen, querverbaute und kanalisierte Fließgewässer stellen für viele Wildtiere nahezu unüberwindliche Barrieren dar. Da- durch werden Lebensräume lokaler Populationen zerschnitten und großräumige Wan- derungen auf tradierten Wanderrouten oder zwischen Lebensräumen unterbunden. Ihr langfristiges Überleben in „Lebensrauminseln“ ist durch eine erhebliche Beeinträchti- gung des natürlichen Genaustausches bedroht (WORLD WIDE FOND FOR NATURE et al., Internet 2006). In der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesrepublik Deutschland sind die Verminderung der Flächeninanspruchnahme und die nachhaltige Siedlungsent- wicklung als Schwerpunkte für eine nachhaltige Entwicklung unter dem Punkt „E. VII“ aufgeführt (PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG 2002). Die fortschreitende Degradierung der Landschaft erfordert eine neue Strategie und neue Ansätze bei der Sicherung der verbliebenen Freiräume, darüber ist man sich inzwi- schen in Deutschland einig. Der Schutz von Landschaft und Natur wird sich deshalb in Zukunft auch an der Größe der Schutzgebiete und neuen Leitbildern, wie einem groß- räumigen Freiraum- und Biotopverbundsystem, orientieren müssen. Der fortschreitende Verlust naturnaher Lebensräume und die ansteigenden Zahlen ge- fährdeter Tier- und Pflanzenarten formulieren einen deutlichen Handlungsauftrag. Der Klimawandel verschärft diese Situation zusätzlich. Es kann zu starken Verschiebungen in den Verbreitungsgebieten von Arten sowie in der Artenzusammensetzung und Struktur ganzer Ökosysteme kommen. Arten können durch den Klimawandel in ihrer Existenz bedroht sein, wenn ihr potenzielles Verbreitungsgebiet schrumpft oder ganz verloren geht, beziehungsweise wenn die Art neue Lebensräume wegen einer geringen Ausbreitungsfähigkeit, natürlicher oder anthropogener Barrieren oder veränderter Konkurrenz- und Nahrungsbeziehungen nicht besiedeln kann. Der Naturschutz muss sich daher mit den neuen Anforderungen bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt in einer Zeit rapider Veränderungen auseinandersetzen und geeignete Strategien für den Umgang mit den auftretenden Risiken und Unwägbarkeiten entwickeln. Nur durch die Herstellung einer großräumigen ökologischen Kohärenz können Arten, die von der Verschiebung von Klimazonen betroffen sind, neue und für sie geeignete Lebensräu- me finden und ihr Areal ihren Ansprüchen an die Umweltbedingungen entsprechend verlagern (BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ-b, Internet 2006). Das im Weiteren dargelegte Entwicklungskonzept Pfefferfließ versucht diese Vernet- zung von Lebensräumen für den westlichen Teil des Landkreises Teltow-Fläming her- zustellen. Bereits Anfang der 1990er Jahre wurde das hohe Entwicklungspotential der Pfeffer- fließniederung für die Sicherung und Entwicklung wesentlicher naturschutzfachlicher Ziele erkannt. So stellt die Niederung die natürliche Verbindung der beiden sehr groß- flächigen Schutzgebiete „Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg“ und „Nuthe-Nieplitz-Nieder- ung“ dar. Beide Landschaftsräume sind als NSG gesichert und als FFH- und SPA- Gebiete gemeldet. Das Pfefferfließ ist zudem eines der wenigen Fließgewässer im Landkreis Teltow-Fläming mit einigen naturnahen Abschnitten und aufgrund der hyd- rologischen Verhältnisse sowie der angrenzenden Nutzungen mit einem hohen Poten- tial für weitere Renaturierungen. Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e. V. 2 Entwicklungskonzept Pfefferfließ Die Pfefferfließniederung ist daher bereits Bestandteil einer geplanten Antragstellung zur Erweiterung des Naturschutzgroßprojektes „Nuthe-Nieplitz-Niederung“ beim Bun- desamt für Naturschutz gewesen und Mitte der 1990er Jahre wurde ein „Gewässerent- wicklungskonzept Pfefferfließ“ erarbeitet. Teile der Pfefferfließniederung sind zudem 2003 als NSG „Oberes Pfefferfließ“ ausgewiesen worden. Konkrete Maßnahmen, die die Entwicklung der typischen und wertvollen Lebensräu- me des Fließgewässers und der Niederung sowie wesentliche Funktionen für den Bio- topverbund zum Ziel gehabt hätten, sind bislang allerdings kaum umgesetzt worden. Der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V. sieht daher vor, für die nächsten Jahre entsprechende Maßnahmen konkret zu entwickeln und umzusetzen. Hierzu sollen Mittel des Naturschutzfonds Brandenburg, die im Rahmen von Aus- gleichsgeldern für den Flughafen Schönefeld zur Verfügung stehen, beantragt werden. Zusätzlich soll eine Kofinanzierung durch weitere Fördermittel erfolgen. Der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V. mit Sitz in Stücken ver- fügt als Antragsteller des Projektes über langjährige Erfahrungen mit der Umsetzung großer Naturschutzprojekte. Zu nennen sind hier insbesondere das Naturschutzgroß- projekt „Nuthe-Nieplitz-Niederung“ (1991-2003), das umfangreiche Flächenkäufe, die Liegenschaftsverwaltung sowie Maßnahmenplanung und –umsetzung beinhaltete. Ein weiteres großes Projekt wurde mit der Umnutzung des ehemaligen Truppenübungs- platzes im Glauer Tal durch den Förderverein initiiert und umgesetzt. Die Planungen zum Entwicklungskonzept Pfefferfließ erfolgen in enger Kooperation mit dem Landschaftsplanungsbüro UmLand, mit dem eine langjährige Zusammenar- beit besteht und das über sehr gute Kenntnisse des Raumes und in der Planung und Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen verfügt. Weiterhin bestehen bereits langjährige praxisbewährte Beziehungen zu den betroffe- nen Gemeinden, den Wasserbehörden und dem Gewässerunterhaltungsverband „Nieplitz“, dem Naturpark „Nuthe-Nieplitz“, dem Landesanglerverband und Forstbe- hörden sowie auch zu einem Großteil der Landwirtschaftsbetriebe, die die Flächen in der Pfefferfließniederung bewirtschaften. Das Projekt wird zudem in enger Kooperati- on mit der Stiftung „Naturlandschaften Brandenburg“, in der der Landschafsförderver- ein Gründungsmitglied ist, durchgeführt. 1 Projektgebiet Das Projektgebiet liegt im westlichen Teil des Landkreises Teltow-Fläming zwischen den Ortschaften Stangenhagen im Norden, Dobbrikow, Hennickendorf und Gottsdorf im mittleren Teil und Frankenförde im Süden. Das Gebiet liegt weitgehend innerhalb der Gemeinde Nuthe-Urstromtal, nur im Norden sind auch Flächen der Stadt Trebbin (Gemarkung Stangenhagen) und im Südosten kleinräumig Flächen der Stadt Lucken- walde (Gemarkung Frankenfelde) einbezogen. Als Projektgebiet wird die äußere Grenze des Raumes, in dem Maßnahmen vorgese- hen sind, bezeichnet. Der genaue Flächenumfang der Einzelmaßnahmen ist dann in weiteren Planungsschritten festzulegen. Er wird aber eine deutlich geringere Größe als das Projektgebiet einnehmen. Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e. V. 3 Entwicklungskonzept Pfefferfließ In Abb. 1 sind die Gemarkungen, in denen das Projektgebiet liegt, dargestellt. Genaue Flurkartendarstellungen