Raumforschung Zwischen Nationalsozialismus Und Demokratie: Das Schwierige Erbe Der Reichsarbeitsgemeinschaft Für Raumforschung

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Raumforschung Zwischen Nationalsozialismus Und Demokratie: Das Schwierige Erbe Der Reichsarbeitsgemeinschaft Für Raumforschung A Service of Leibniz-Informationszentrum econstor Wirtschaft Leibniz Information Centre Make Your Publications Visible. zbw for Economics Baumgart, Sabine (Ed.) Research Report Raumforschung zwischen Nationalsozialismus und Demokratie: Das schwierige Erbe der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung Arbeitsberichte der ARL, No. 29 Provided in Cooperation with: ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft Suggested Citation: Baumgart, Sabine (Ed.) (2020) : Raumforschung zwischen Nationalsozialismus und Demokratie: Das schwierige Erbe der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung, Arbeitsberichte der ARL, No. 29, ISBN 978-3-88838-427-1, Verlag der ARL - Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft, Hannover, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0156-42712 This Version is available at: http://hdl.handle.net/10419/226638 Standard-Nutzungsbedingungen: Terms of use: Die Dokumente auf EconStor dürfen zu eigenen wissenschaftlichen Documents in EconStor may be saved and copied for your Zwecken und zum Privatgebrauch gespeichert und kopiert werden. personal and scholarly purposes. 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Sofern die Verfasser die Dokumente unter Open-Content-Lizenzen (insbesondere CC-Lizenzen) zur Verfügung gestellt haben sollten, If the documents have been made available under an Open gelten abweichend von diesen Nutzungsbedingungen die in der dort Content Licence (especially Creative Commons Licences), you genannten Lizenz gewährten Nutzungsrechte. may exercise further usage rights as specified in the indicated licence. https://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/ www.econstor.eu AKADEMIE FŪR RAUMENTWICKLUNG IN DER LEIBNIZ-GEMEINSCHAFT Arbeitsberichte der ARL 29 Der Tagungsband dokumentiert ein von der ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leib- niz-Gemeinschaft (bis 2019: Akademie für Raumforschung und Landesplanung) durchgeführ- RAUMFOrsCHUng ZWisCHEN tes Kolloquium in Hannover am 7. November 2019. Im Zentrum des Kolloquiums „Von der RAG zur ARL: Personelle, institutionelle, konzeptionelle und raumplanerische (Dis-)Kontinuitäten“ NATIOnalsOZialisMUS Und E 29 E stand die kritische Reflexion der Geschichte der ARL und ihrer Vorläuferorganisation mit ihren I institutionellen Strukturen und ihrer Arbeitspraxis vor und nach 1945. Mit Rückschau auf die T DEMOKraTIE 1935 gegründete Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung (RAG) erfolgte eine Ausein- ra andersetzung mit ihrem Forschungsprogramm. Gleichzeitig wurde auch die Historie weiterer Das schwierige Erbe der Reichsarbeitsgemeinschaft raumwissenschaftlicher Institutionen beleuchtet, wie der Wiener Hochschularbeitsgemein- EMOK D für Raumforschung schaften für Raumforschung mit ihren Südosteuropaforschungen während der Zeit des Natio- nalsozialismus und in der Nachkriegszeit. Anhand der Forschungen des Kieler Instituts für Welt- nd Sabine Baumgart (Hrsg.) wirtschaft (IfW) im Nationalsozialismus wurde die Instrumentalisierung der wissenschaftlichen U S Forschung und ihrer Methoden für eine nationalsozialistische Raumplanung dokumentiert. Das Konzept der Zentralen Orte als bis heute aktuelle Grundlage der Landesplanung wurde ebenso MU kritisch reflektiert wie die frühe Landesplanung in Bayern mit ihren Kontinuitäten in den recht- lichen Grundlagen, den personellen Strukturen und den Aufgabenfeldern. ialis OZ nals O I T NA N CHE IS ZW ng CHU rs ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft · [email protected] · www.arl-net.de O F ISBN 978-3-88838-427-1 (PDF-Version) · ISBN 978-3-88838-428-8 (Print-Version) UM ra AKADEMIE FŪR RAUMENTWICKLUNG IN DER LEIBNIZ-GEMEINSCHAFT Arbeitsberichte der ARL 29 RAUMFORSCHUNG ZWISCHEN NATIONALSOZIALISMUS UND DEMOKRATIE Das schwierige Erbe der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung Sabine Baumgart (Hrsg.) Hannover 2020 2 Es wurden überwiegend grammatische Formen gewählt, die weibliche und männliche Personen gleichermaßen einschließen. War dies nicht möglich, wurde zwecks besserer Lesbarkeit und aus Gründen der Vereinfachung nur eine geschlechtsspezifische Form verwendet. Der vorliegende Arbeitsbericht ist ein Ergebnis des Kolloquiums „Von der RAG zur ARL: Personelle, institutionelle, konzeptionelle und raumplanerische (Dis-)Kontinui- täten“, das die ARL am 7. November 2019 in Hannover durchgeführt hat. Im Zentrum des Kolloquiums stand die kritische Reflexion der Geschichte der ARL. Gleichzeitig wurde auch die Historie weiterer raumwissenschaftlicher Institutionen während der Zeit des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit beleuchtet. Die Beiträge des Arbeitsberichts basieren auf den mündlichen Vorträgen der Autorinnen und Autoren im Rahmen dieses Kolloquiums und wurden für eine Veröffentlichung von ihnen über- arbeitet sowie extern lektoriert. Die wissenschaftliche Verantwortung für die Beiträge liegt bei den Autorinnen und Autoren. Abweichend vom Programm des Kolloquiums ist der Beitrag von Jörn Düwel nicht enthalten. Geschäftsstelle der ARL: WR V „Räumliche Planung, raumbezogene Politik, Planungsrecht“ Leitung: Dr. Andreas Stefansky ([email protected]) Bearbeitung: Dr. Sebastian Krätzig ([email protected]) Arbeitsberichte der ARL 29 ISBN 978-3-88838-427-1 (PDF-Version) ISSN 2193-1283 (PDF-Version) Die PDF-Version ist unter shop.arl-net.de frei verfügbar (Open Access) CC-Lizenz BY-ND 3.0 Deutschland ISBN 978-3-88838-428-8 (Print-Version) ISSN 2193-1542 (Print-Version) Druck: Books on Demand GmbH, 22848 Norderstedt Verlag der ARL – Hannover 2020 Sprachliches Lektorat: C. Burkhart Satz und Layout: G. Rojahn, O. Rose Zitierempfehlung für die Netzpublikation: Baumgart, Sabine (Hrsg.) (2020): Raumforschung zwischen Nationalsozialismus und Demokratie – das schwierige Erbe der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung. Hannover. = Arbeitsberichte der ARL 29. URN: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0156-42712 ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft Vahrenwalder Straße 247 30179 Hannover Tel. +49 511 34842-0 Fax +49 511 34842-41 [email protected] www.arl-net.de INHALT 1 INHALT Einführung Sabine Baumgart, Axel Priebs 3 Die Forschungsprogramme der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung (RAG) von 1936 bis 1939 Hansjörg Gutberger 8 Die Wiener Hochschularbeitsgemeinschaften für Raumforschung: Forschungen über Südosteuropa Petra Svatek 26 Die Kriegsforschungsprogramme der RAG. Eine Analyse anhand der Projekte des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) von 1939 bis 1944 Gunnar Take 38 Die Prägungen der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) zwischen 1935 und 1953 Oliver Werner 48 Von der RAG zum Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen. Kontinuitäten und Diskontinuitäten der Landesplanung in Bayern Jaromír Balcar, Thomas Schlemmer 71 Eine Reise ins Blaue? Bundesraumordnung und das Modell der zentralen Orte Karl R. Kegler 82 Ausblick auf weiterführende Diskurse Sabine Baumgart, Axel Priebs 98 Kurzfassung / Abstract 101 Namensregister 103 2 29 _ VON DER RAG ZUR ARL EINFÜHRUNG 3 Sabine Baumgart, Axel Priebs EINFÜHRUNG Mit der Tagung „Von der RAG zur ARL: Personelle, institutionelle, konzeptionelle und raumplanerische (Dis-)Kontinuitäten“ am 7. November 2019 befasste sich die ARL – Akademie für Raumforschung und Landesplanung (seit 2020 Akademie für Raument- wicklung in der Leibniz-Gemeinschaft) mit ihrer Geschichte. Ihre Vorläufer-Einrichtung war die Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung (RAG), die 1935 gegründet wurde. Aus der RAG gingen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem „Dritten Reich“ die Akademie für Raumforschung und Landes- planung (ARL) sowie das Institut für Raumforschung (IfR) in Bad Godesberg – ein Vorläuferinstitut des heutigen Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bonn – hervor (siehe Werner in diesem Band). Zwei Akteure, die diese Kon- tinuität ausdrücklich verkörpern, sind in diesem Zusammenhang besonders hervorzu- heben. An erster Stelle ist das Konrad Meyer, der noch über zweieinhalb Jahrzehnte in der ARL aktiv war. Er steht geradezu paradigmatisch für die personellen Kontinuitäten nationalsozialistisch kompromittierter Wissenschaftler in der Raumforschung und Raumplanung der bundesdeutschen Nachkriegszeit. Auch Heinrich Hunke, von 1949 bis 1954 amtierender Generalsekretär und von 1960 bis 1964 Vizepräsident der ARL, sprach betont von der ARL als Rechtsnachfolgerin der RAG (siehe Werner in diesem Band). Er tat dies jedoch ohne Einschränkungen oder kritische Reflexion der politi- schen Rolle der RAG und der nationalsozialistischen Verstrickungen von Akademiemit- gliedern. Die Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung sollte die wissenschaftlichen Grundlagen für die Raumordnung im NS-Staat erarbeiten. Die personelle Verknüp- fung von maßgeblichen Wissenschaftlern der RAG mit der Politik des „Dritten Reichs“ wurde lange Zeit von den Verantwortlichen in der ARL nicht thematisiert – nicht zu- letzt wegen persönlicher Betroffenheit und eigener Verstrickung –, vielleicht auch un- terschätzt, obwohl die ARL nach dem Zweiten Weltkrieg unmittelbar aus der RAG her- vorging. Ein Hinterfragen der politisch determinierten Rolle der RAG und ihrer nationalsozialistisch eingebundenen Mitglieder erfolgte erst sehr spät, und auch dies zunächst nur
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