2005 Gibt Es Insgesamt 2,7 Prozent Mehr Bundesbank: Unternehmensgewinne Auf Rekordniveau
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IGM_Regional_Dez04_b 28.11.2004 10:36 Uhr Seite 2 IGM egional Zeitung für die RegionR Stuttgart Nr.5 Dezember 2004 Böblingen · Esslingen · Göppingen · Ludwigsburg · Stuttgart · Waiblingen Erfolgreiche Tarifbewegung Anfang 2004. Hier ein Warnstreik bei Porsche Jürgen Stamm: Es gibt keinen Grund, die Tarifvereinbarung von Pforzheim in Frage zum stellen 2005 gibt es insgesamt 2,7 Prozent mehr Bundesbank: Unternehmensgewinne auf Rekordniveau Ob Daimler-Chrysler, Porsche, im Volumen um 2,7 Prozent erhöht.“ Davon triebsrat jetzt 35 Prozent vereinbaren“, be- Seite 2 Stihl, Bosch oder Trumpf, viele Unterneh- fließt, wie bisher, ein Teil als Strukturkompo- richtet Werner Neuffer, der Betriebsratsvor- Alcatel, Nord Feder, men der Region machen zur Zeit giganti- nente in einen Topf, der später den Beschäf- sitzende in Stuttgart-Feuerbach. Auch in Philips, Siemens, Valeo sche Gewinne. Doch ob die Firmen im Geld tigten bei der Umsetzung des Entgeltrah- anderen Unternehmen konnte die Zahlung schwimmen oder wirtschaftlich angeschla- mentarifvertrags (ERA) zugute kommt. Bei von zum Teil hohen Prämien vereinbart wer- Seite 3 gen sind, immer versuchen sie die Beschäf- der Auszahlung erhöhe sich das Entgelt da- den. Etwa bei Porsche in Stuttgart-Zuffen- Aufsichtsräte tigten unter Druck zu setzen. Gesamtmetall mit ab März um zwei Prozent. Zusätzlich hausen: Auf 1,09 Milliarden Euro hat die zur Mitbestimmung fordert für die folgenden Jahre sogar meh- gibt es für März und Oktober 2005 eine Ein- Sportwagenschmiede ihren Vorsteuerge- rere Nullrunden. „Dies werden wir nicht zu- malzahlung von 4,6 beziehungsweise 4,5 winn gesteigert, ein Plus von knapp 17 Pro- Seite 4/5 lassen“, sagt Jürgen Stamm, Vorstandsmit- Prozent des Monatseinkommens. zent. Damit durchbrach Porsche erstmals Interview mit glieder der IG Metall und Erster Bevoll- Die IG Metall, so Jürgen Stamm, lasse sich die Schallmauer von einer Milliarde Euro. Martin Schwarz-Kocher mächtigter in Stuttgart. die wirtschaftliche Lage von den Metallar- „Die meisten Firmen können die vereinbar- Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegies- beitgeberverbänden nicht schlecht reden. te Lohnerhöhung locker zahlen“, sagt Jür- Seite 6 ser hat kürzlich Gesprächsbedarf über die Selbst die Deutsche Bundesbank habe jetzt gen Stamm. Und für Problemfälle gebe es 60 Jahre Hinrichtung Revision der laufenden Metalltarifverträge bestätigt, dass die Unternehmensgewinne genug tarifpolitische Möglichkeiten. Die IG der Gruppe Schlotterbeck angemeldet und wegen der schlechten wirt- derzeit im Vergleich zu den Löhnen und Metall habe 2004 schließlich für über schaftlichen Lage mehrere Nullrunden ver- Gehältern ein Rekordniveau erreicht haben. 170.000 Beschäftigte in Baden-Württem- Seite 6 langt. Die Antwort der IG Metall ist klar: „Es Beispiel Bosch: Die Umsatz- und Gewinn- berg Jobsicherheit für die kommenden Jah- IG Metall-Aufsichtsräte gibt überhaupt keinen Grund, die Tarifver- entwicklung ist so hervorragend, dass die re vereinbart, in der Regel verbunden mit in der Region einbarung von Pforzheim vom Februar 2004 tarifgebundenen Beschäftigten erneut eine konkreten Produkt- und Investitionszusa- in Frage zum stellen“, sagt Jürgen Stamm. höhere Prämie als im Vorjahr bekommen. gen. Stamm: „Das zeigt, wie haltlos das Seite 7 „Die Löhne und Gehälter in der Metallindu- Damals lag sie bei 30 Prozent des Monats- Gerede von der angeblich beschäftigungs- Fragen zur Person strie werden ab März 2005, wie vereinbart, einkommens. „Für 2004 konnte der Be- feindlichen Mitbestimmung ist.“ Bernd Hofmaier-Schäfer IGM_Regional_Dez04_b 28.11.2004 10:36 Uhr Seite 3 Ihre Rechtsanwälte für Arbeitsrecht Filzek & Gatzky Stark, Mayer, Hehr & Kollegen Wohlfarth, Dr. Gutmann, Pitterle Aspenhaustraße 5 Alleenstraße 10 Olgastraße 1 72770 Reutlingen 71638 Ludwigsburg 70182 Stuttgart Fon 07121 - 34 5 34 - 0 Fon 07141 - 91 308 - 0 Fon 0711 - 23 98 45 Fax 07121 - 34 5 34 - 22 Fax 07141 - 91 308 - 77 Fax 0711 - 2 39 84 99 2 Email [email protected] Email [email protected] Email [email protected] Anzeige kurz berichtet... § Willi-Bleicher-Preis 2005 von externen Sachverständigen und der IG oder des Betriebsschutzes – will man sich Der DGB vergibt auch 2005 wieder ei- Metall Alternativen erarbeiten. „Doch die durch Outsourcing trennen. Die Kantine ist nen Preis für vorbildliche Projekte und Pläne der Geschäftsleitung können nicht bereits verkauft. Aktivitäten von Schulklassen und Ju- nur am Verhandlungstisch verändert wer- gendgruppen zum den“, sagt Herbert Würth, der Betriebsrats- Siemens-Werk zunächst gesichert Thema Faschismus vorsitzende. Die IG Metall hat deshalb zum Das seit Jahren defizitäre Trafo-Werk in und Rechtsextremis- Widerstand aufgerufen. Kirchheim/Teck ist für die nächsten drei Jah- mus. Der Preis ist be- re gesichert. „Betriebsbedingte Kündigun- nannt nach Willi Nord Feder: Kampf ums Weihnachtsgeld gen und Verlagerungen sind in dieser Zeit Bleicher, dem Leiter Mit einer mehrstündigen Arbeitsnieder- ausgeschlossen“, sagt Betriebsratsvorsitzen- der IG Metall in Ba- legung Ende November haben die Beschäf- der Dieter Betz. Siemens wollte die Ferti- den-Württemberg von 1959 bis 1972. tigten des Bettwarenherstellers in Stuttgart- gung ursprünglich nach Ungarn verlagern. Der Metaller hat während der Untertürkheim auf die Weigerung der Dennoch wird die Zahl der Beschäftigten Nazi-Diktatur neun Jahre Gefängnis Geschäftsleitung reagiert, das tariflich gesi- von derzeit 228 auf 175 reduziert. Dies soll und Konzentrationslager überlebt. Der cherte Weihnachtsgeld auszuzahlen. Der of- über Altersteilzeit, Versetzung und freiwilli- Willi-Bleicher-Preis ist mit 2000 Euro und fensichtlich geplante Wegzug von Stuttgart ge Maßnahmen erfolgen. Weihnachts- und einer Skulptur dotiert. Eingereicht wer- scheint mittlerweile vom Tisch zu sein. Urlaubsgeld wird weiterhin unvermindert den können – zum 28. Februar 2005 – bezahlt. Dagegen gibt es Abstriche bei Löh- Aktionen, Projekte, schriftliche, akusti- nen und Gehältern. „Die Normen des Tarif- sche, Film- oder Bild-Beiträge, Videos vertrages werden allerdings nicht unter- IGM REGIONAL und vieles andere mehr. Bewerbungsun- schritten“, betont Dieter Betz. Unzufrieden Siebter Jahrgang Nr. 5 (Dezember 2004) terlagen im Internet: www.dgb-bw.de sind die Kollegen mit den zu geringen Inves- titionszusagen: für Anlagen und Technik 1,5 Erscheinungstag: 2. Dezember Philips gibt Zukunftstechnologie auf Millionen, für Forschung und Entwicklung Herausgeber: IG Metall Mit 4,7 Millionen Euro aus Steuergeldern eine Million Euro. in der Region Stuttgart hat das Forschungsministerium den Auf- Verantwortlich: Dieter Knauß und Jürgen Stamm, die Sprecher bau eines LCOS-Werkes in Böblingen ge- der IGM in der Region Stuttgart fördert. Ministerin Edelgard Bulmahn ist Redaktionsanschrift: zur Inbetriebnahme extra aus Berlin ge- IG Metall, Fronackerstraße 60 kommen. Flüssigkristall aus Silicon (Li- 71332 Waiblingen quid Chrystal on Silicon) ermöglicht den Fon 07151/95 26-0 Fax 07151/95 26-22 Bau von leichten und preiswerten Flach- e-mail: [email protected] bildschirmen mit einem extrem scharfen Weitere Entlassungen bei Alcatel www.bw.igm.de/region-stuttgart Bild. Ein Zukunftsmarkt, der in den USA Während Telekom und Siemens in den Konzeption, Realisierung, bereits boomt. Doch Philips schließt das Wachstumsmarkt Telematik investieren, gibt Redaktion: Ostendmedia Böblinger Lcos-Werk und setzt die 50 der Stuttgarter Kommunikationskonzern Diana Arndt-Riffler Erscheinungsweise: Beschäftigten auf die Straße. „Das ist ein den Bereich auf. Bereits vor fünf Jahren, kri- jeden zweiten Monat Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter“, sagt tisiert Eberhardt Süßmuth, der Vorsitzende (außer im Sommer) Betriebsrat Andreas Rölver. Schließlich des Gesamtbetriebsrats, sei man aus dem Nächste Ausgabe: März 2005 habe man „einen guten Job gemacht“. Geschäft ausgestiegen. Im letzten Jahr hatte man dann erkannt, dass dies ein Fehler war Fotos: Drossel, Graffiti, Fachanwältin für Arbeitsrecht Latz, IG Metall Kahlschlag bei Valeo in Bietigheim? und deshalb mehrere Millionen Euro in den Sechs Wochen vor Weihnachten ließ die Bereich investiert. „Doch auch unser Kern- Fachanwältin für Sozialrecht Druck: Studiodruck Geschäftsleitung eine Standort-Bombe geschäft ist wegen des drastischen Abbaus Mediatorin für die Arbeitswelt Auflage: 50.000 hochgehen. Bis Ende 2006 soll die Hälf- der Arbeitsplätze nicht mehr vernünftig ab- Verteilung: Postversand te der Beschäftigen des Valeo-Motoren- zuwickeln“, sagt Eberhardt Süßmuth. Wenn und Betriebsverteilung werks in Bietigheim ihren Arbeitsplatz es nach dem Willen der Geschäftsleitung Jahresabonnement: 7,50 Euro verlieren. Andernfalls müsste man 16,4 geht, werden in diesen Wochen 300 Leute (inkl. Versandkosten). Bei Mitgliedern ist die Bezugs- Millionen Euro jährlich einsparen. Und in die Transfer- und Qualifizierungsgesell- Schmidener Straße 1 • 71332 Waiblingen Gebühr im Beitrag enthalten. dies bei einer Jahreslohn- und Gehalts- schaft Mypegasus wechseln oder den blau- Telefon 07151 - 5 20 04 • Telefax 07151 - 5 91 08 Email: [email protected] Anzeigen: Ostendmedia summe von rund 33 Millionen Euro. Der en Brief erhalten. Von 550 Leuten – zum Fax: 0711/42 90 80 Betriebsrat wird jetzt mit Unterstützung Beispiel den Beschäftigten des Fuhrparks Anzeige IGM_Regional_Dez04_b 28.11.2004 10:36 Uhr Seite 4 Hans-Peter Haug: Ohne Aufsichtsrat fehlt der direkte Kontakt zu den Anteilseignern Wildeste Spekulationen Hirschmann gehört jetzt einer Private-Equity-Gesellschaft och bis März diesen Spekulationen“,