Karl Wolfskehl (1869-1948) - Nebst Einem Neuaufgefundenen Dokument Zu Wolfskehls Gießener Studienzeit

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Karl Wolfskehl (1869-1948) - Nebst Einem Neuaufgefundenen Dokument Zu Wolfskehls Gießener Studienzeit Andreas Nentwich Karl Wolfskehl (1869-1948) - nebst einem neuaufgefundenen Dokument zu Wolfskehls Gießener Studienzeit Judith Köllhofer-Wolfskehl (f 17.11.1983) zum Gedächtnis Vorbemerkung: Der folgende biographische Essay 1 wollte, die er selbst für seine Umgebung soll an den deutsch-jüdischen Dichter und Gießener ausgegeben hatte. Es war dies die für den Studenten Karl Wolfskehl erinnern. Er entstand im George-Kreis konstitutive und in George Zusammenhang mit einer Karl Wolfskehl-Ausstel­ lung im Institut für neuere deutsche Literatur der Ju­ selbst zur Perfektion gelangte Konzeption stus-Liebig-Universität Gießen, die ich auf Anregung eines zeitenthobenen Priester-Dichter­ von Prof. Dr. Conrad Wiedemann zusammengestellt tums: der Dichter als Sprachrohr des Ab­ habe (Eröffnung am 1. 11. 1983). soluten oder nach einem Diktum Wolfs­ Aus meinen Quellenforschungen zur Gießener Zeit des Dichters 2 (WS. 1887-SS.1888 und SS. 1890- kehls - als „Durchbruchstelle für die 6 SS. 1893) teile ich im Anschluß an den Essay das Wirklichkeit der Götter" . Wolfskehl hat m. E. wichtigste Dokument mit, eine bislang unveröf• es vermocht, seine expansive, von „mes• fentlichte Charakteristik des jungen Wolfskehl. sianischer Unruhe" 7 bewegte Natur unter das Postulat Georges zu stellen, ohne sich I auf den Hermetismus seines „Meisters" zu verpflichten: Anreger, Förderer, Vermittler, Polyhi­ Es gibt zwei Grundtypen des dichterischen Men­ stor, Bibliophile, Editor, Zionist, Kosmi­ schen: den Schaffenden und den Verkünder. Der ker, Miniaturelefanten- und Krückstock• Schaffende (St.G[eorge]) ist der Meister, der Führer, wird vom pädagogischen Furor getrieben. Der Ver­ sammler, George-Jünger, Wotan, home­ künder hat keine Jünger, will keine Jünger. Er muß risch-urtümlicher Seher, U ntergangspro­ sich ausströmen, ausgießen, seine Gedichte laut wer­ phet, Kind - all das soll Wolfskehl gewe­ den lassen. [... ] der Künder will nicht wandeln: er sen sein, fast all das und mehr ist er gewe­ spricht das Verwandte im Andern an, ruft es auf. 8 sen. Auf das ,Mehr' hat er selbst mit Mit Hilfe solcher Zuweisungen näherte Nachdruck verwiesen: „Ich verberge mich Wolfskehl Georges strenge Kunstreligion allen Menschen, denen ich amüsant oder dem eigenen Erlebnishunger an, sicherte hochinteressant erscheine. All das bin ich seinem privaten Kosmos die Legitimität nicht - eher das Gegenteil." 3 Tatsächlich im Rahmen des verpflichtenden Konzepts entzieht sich Wolfskehl jeder Annähe• von Dichterwürde als einer nicht mehr rung, die nicht seinem strenggefaßten hin terfragbaren Ermächtigung. Selbstverständnis als Deutscher, als Jude Der genialische Aktivismus des „Hor• und vor allem als Dichter gerecht zu wer­ chers und Wissers von überall" 9 war aufs den sucht. Damit soll nicht in Abrede ge­ engste verknüpft mit der Verkünderrolle, stellt sein, daß er stets auch der „Ballwer• die er für sich beanspruchte. Aus ihr leite­ fer mit sternen in taumel und tanz" 4 ge­ te er das Recht ab, sich „Gottes schaffen­ 10 wesen ist, als den Stefan George ihn cha­ dem Atem" , der Inspiration, in jedem rakterisierte. Aber George wußte gut, daß Bereich auszusetzen, in den sein „Fug" alles Schweifen seines treuen „Traban• (Schicksal) ihn verschlüge. Dahinter stand ten" 5 auf eine Doktrin zurückgeführt sein der Glaube, daß sich Ewigkeitswerte im 63 Wort realisieren und der Dichter als das Großen - einer anderen Version zufolge Medium einer wie immer gearteten Tran­ unter dem persönlichen Schutz Ottos des 13 szendenz anzusehen sei. Demgemäß sah er Zweiten - nach Mainz gelangt war und sich der Verpflichtung ausgesetzt, im Zeit­ dort bis zum Judenpogrom 1091 hohes lichen - einschließlich der eigenen Exi­ Ansehen genoß. Die gläubigstolze Bewah­ stenz - die Chiffren eines überzeitlich Gül• rung dieser ungesicherten Überlieferung tigen neben dem nur Zufälligen erkennbar im Gespräch, in Briefen und sogar im zu machen und im Gedicht zu bewahren. „weltschaffenden" 14 Gedicht ist bezeich­ Wenn Wolfskehl wenig „Amüsantes oder nend für W olfskehls mythisches Ge­ Hochinteressantes" an sich selbst entdek­ schichtsbild und hat ohne Zweifel sein ken mochte, so deshalb, weil er seine ge­ Selbstverständnis als Jude wie als Deut­ samte Existenz zunehmend als verschlüs• scher nachhaltig geprägt. So begründet et­ selten Auftrag und entsprechend unter wa der Exilant in einem Brief von 1947 dem Zeichen einer Teilhabe an weltgestal­ sein Recht zur Verurteilung Deutschlands tenden Kräften sah. Angesichts solcher als das eines „durch tausendjähriges Sie­ Prämissen mußte Wolfskehl sein Leben deln im selben Gau urbürtig Geworden­ 15 als einzigen Verweis, Schicksalssschläge den" . gar als Appelle an seine Gestaltungskraft Karl Wolfskehl kam als ältestes von drei begreifen. Aus seiner schmerzlichsten Er­ Kindern des Bankiers Otto W olfskehl 11 fahrung im „falschen Tag" der Zeit , (1841-1907) und seiner ersten Frau Paula, dem Schicksal als deutscher Jude in der geb. Simon (1848-1876), am 17. Septem­ selbstgewählten Ferne des neuseeländi• ber 1869 zur Welt. 16 In dieser Zeit gehör• schen Exils, erwuchs ihm so ein Pathos der te die Familie längst zur Hautevolee Verzweiflung, des Zorns, auch des Verzei­ Darmstadts. Sie war jüdischen Glaubens, hens, in dem sein Anspruch, als Dichter aber kulturell assimiliert. Die Wolfskehls 12 „ab altare" , gleichsam von Gnaden ei­ führten ein großes Haus, widmeten sich nes im Wort sich gebenden erzürnten der Wohlfahrtspflege und den kulturellen Weltgeistes zu sprechen, Überlebensstra• Belangen der großherzoglichen Residenz. tegie wird. In seinem „Lebenslied an die Der Vater besaß eine umfangreiche Bi­ Deutschen" (1934-44), seinem „Hiob"• bliothek, in der besonders heimat- und re­ Gedicht (1938-45) und in dem großarti• ligionsgeschichtliche Werke vertreten wa­ gen Zeugnis seiner Exilsbriefe (1938-48) ren. Hier dürfte sich der Schüler des re­ dokumentieren sich das Vertrauen in die nommierten Ludwig-Georgs-Gymnasi­ metaphysische Gewalt des Dichterworts ums ( 1878-87) 1 7 die Grundlagen zu einer wie ebenso die faktische Ohnmacht einer Bildung erarbeitet haben, die ihm später• Existenz, die ihre Lebenskraft allein noch hin den Ruf eines „uomo universale" ein­ aus dem Glauben an die Verpflichtung zur trug. Im einzelnen sind Nachrichten über Zeugenschaft bezog. Wolfskehls Darmstädter Jugendjahre dünn gesät. In Neuseeland, seinem letzten Der Name Wolfskehl ist urkundlich vom Exil, soll er „oft und gern" über diese Zeit 17. Jahrhundert an belegt. Einer Wolfs­ gesprochen haben, immer im breitesten kehlschen Familienlegende nach stammt Darmstädter Dialekt. 18 sein erster Träger, Jehuda (vorm.) Löb Ende Oktober 1887 immatrikulierte er aus Wolfskehlen bei Darmstadt, von ei­ sich an der hessischen Landesuniversität nem Zweig der toskanischen Gelehrtenfa­ Gießen für die Fächer Germanistik und milie Kalonymus ab, der unter Karl dem Geschichte. Dort schloß er auch im Sep- 64 Abb.!: Karl Wolfskehl, 35jährig. München 1904 65 tember 1893, nach Zwischensemestern in vistisch ausgerichtete Wissenschaft seines Leipzig und Berlin, seine Studien mit einer Doktorvaters Behaghel und der meisten Promotion über „Germanische Wer­ seiner Lehrer ihm nicht hatte geben kön• bungssagen" bei Otto Behaghel ab. nen: ein Vorbild, einen Glauben und Ge­ Zum Jahresende 1893 zog Wolfskehl nach wißheit über den einzuschlagenden Weg. München, zunächst für anderthalb Jahre. W olfskehl sah sich von nun an zum Dich­ Damit begann ein Lebensabschnitt von ter bestimmt. Und er erlebte an dem nur vierzig Jahre währender Kontinuität. Das wenig älteren George, was ihm, der bis da­ München der Jahrhundertwende eröffne• hin unter der bindungslosen Streuung sei­ te ihm zunächst alle Möglichkeiten indivi­ ner Interessen und Kenntnisse gelitten dueller Entfaltung. Doch dem wirkte kon­ hatte, als das schlechthin Überlegene er­ zentrierend der Einfluß eines einzelnen scheinen mußte: Nüchternheit, Maß bis Mannes entgegen: In der Gestalt Stefan zur Askese, geistige Ökonomie, Sen­ Georges sah sich W olfskehl einem Gegen­ dungsbewußtsein und als Resultat solcher entwurf zur eigenen Person konfrontiert, Qualitäten die Geste des herrscherlichen der ihm als der ungleich gelungenere er­ Willens. schien. Bis ins Jahr 1933 stand W olfskehl Wolfskehl unterwarf sich dem lebenden unter dieser Spannung, trotz zeitweiliger „Denkmal einheitlichen Menschen­ Entfernung von ,seiner' Stadt und trotz tums" 23 auf seine Weise. Die schon früh der spätestens 1904 einsetzenden Abwen­ ihm eigene Neigung zu mythischer Über• dung Georges von ihm. Erst 1933, am 27. höhung lieferte ihn mitunter verbalem Februar, einen Tag nach dem Berliner Mißgeschick und exegetischen Entglei­ Reichstagsbrand, nahm er für immer Ab­ sungen aus. „Ich bin dein knecht ich will schied von München, „der Stadt, deren dein Petrus sein". 24 Im Grunde aber ver­ Ruhm und Art ich verkündet habe und kannten weder George noch er, daß völli• vermehrt wie nur einer". 19 Und am 4. De­ ge Selbstaufgabe außerhalb seiner Mö• zember starb in Minusio bei Locarno Ste­ gichkeiten und wohl auch des ihm Zuträg• fan George, es erlosch der „Stern der lichen lag. Allerdings begann die dionysi­ Wende". 20 Das Jahr 1933 beschloß so ei­ sche Wesensfülle Wolfskehls George nen Kreis, der sich 1893 für Wolfskehl schon vor der Jahrhundertwende zu irri­ aufgetan hatte. tieren: Die „Wende" zu George war noch vor Wir seligen! die gottentsandten sprecher dem Wechsel nach München erfolgt. 21 Nur wagen diesen laut · auf deinen Jähren Wolfskehl hatte dessen frühe Gedichte Erklang er täglich aus umkränztem becher schon im Herbst 1892 durch
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