01/2013 FREIEXEMPLAR

JOURNAL

Besser informiert: Breitband für Ostbayern

Breitband am Land Wie meistert Ostbayern die Herausforderungen?

Sehr geehrte Kunden und Interessenten,

Onehundredandeighty dröhnt es durch den Saal, wenn ein Dartwettkämpfer mit seinen drei Pfeilen hintereinander die dreifach 20 trifft. Was bei Phil Taylor und seinesgleichen so leicht und elegant aussieht, ist für den Gelegenheits- spieler doch ziemlich unerreichbar, wie ich vor Jahren auf einer Geschäftsreise nach Großbri- tannien erfahren durfte. Unser Tagungshaus lag im Grünen. Irgendwo zwischen London und Newbury, sehr idyllisch. Tagsüber wurden uns im Seminar die Neuheiten der digitalen Welt vorgestellt, abends traten wir die Zeitreise in das Dorfwirtshaus an. Ein kleines Häuschen, aus Natursteinen gemauert, mit dunkler Innen- einrichtung und niedriger Holzdecke. Am Ende des schummrig ausgeleuchteten Tresen hing sie, die Dartscheibe. Angestrahlt von einem Spotlicht zog sie uns magisch an. In der einen Telekommunikation in Bundeshand? 2 Mrd. (in Worten: zwei Milliarden) Euro sollen die So meistert Ostbayern die Hand das Pint, gefüllt mit Ale, in der anderen „Früher war alles besser“ hört man oft. Mit Blick auf die Wirtschaftlichkeitslücken der Anbieter geschlossen Breitbandherausforderung die Wurfpfeile wetteiferten wir Runde um Run- Telekommunikation kann man zumindest sagen: „Frü- und den Firmen Mindestbandbreiten von 50 MBit/s Um eine leistungsfähige Telekommunikationsinfra- de. Doch plötzlich flackerte das Licht und aus her war alles einfacher.“ Die Telekommunikation war bereitgestellt werden. Als Nebeneffekt ergeben struktur in der Fläche zu errichten sind alle gefordert! war es. Wir standen im Dunkeln. Für uns Deut- hoheitliche Aufgabe des Bundes und oblag der Deut- sich für die Bürger mindestens 30 MBit/s. „Dieses Die Politik muss die geeigneten Rahmenbedingungen sche ein echtes Ups-Erlebnis – Stromausfall! schen Post. Im Zuge des europäischen Einigungspro- Projekt ist deutschland- und europaweit einzigar- setzen. Mit dem neuen Telekommunikationsgesetz Für den freundlichen Herrn hinter dem Tresen zesses wurde gefordert, die Telekommunikation zu pri- tig“, schwärmt der bayerische Wirtschaftsminister ist ein erster Schritt getan – wenn auch oft halbher- Alltag. Er griff unter die Bar und entzündete die vatisieren. Seither ringt eine Schar von wirtschaftlich Zeil, „kein anderes Land nehme für dieses wichtige zig. Der Bund ist immer noch der größte Einzelaktionär vorbereiteten Kerzen. Uns reichte er eine Mag- agierenden Unternehmen um die Gunst der Kunden - Thema so viel Geld in die Hand.“ der Deutschen Telekom. Und so gilt es, das Interesse Lite. Diese legten wir in die dafür vorgesehene getrieben durch die Interessen des Kapitalmarkts. Der des Anteilseigners nicht zu gefährden und doch dem Halterung an der Decke. Und der Abend verlief Bund beschränkt sein Handeln auf die Umsetzungen Gemeinsam mehr erreichen Wettbewerb Raum einzuräumen. Zudem müssen neue, fortan im Taschenlampenlicht und Kerzenschein. der Vorgaben aus Brüssel mit nationalem Recht und Wie sich schon im ersten bayerischen Förderverfah- ordnungspolitische Schritte folgen, z.B. ist die Tele- die Überwachung des Markts (Bundesnetzagentur). ren zeigte, stellt der Breitbandausbau für viele Ge- kommunikation als Daseinsvorsorge in die Hände der Der Gedanke an den Abend im englischen Pub Zur Stimulation des Netzausbaus wurde ein nationa- meinden eine hohe Hürde dar. Verzweifelt kämpfen Kommunen zu legen. Hierdurch ist es möglich, vor Ort überkommt mich in letzter Zeit oft, wenn ich an les Breitbandziel verkündet, aber dessen Umsetzung sie im Bürokratie- und Technologiedschungel um die die am besten geeignete Technik auszuwählen, diese unsere deutsche Breitbandinfrastruktur denke. obliegt alleine dem Wettbewerb. Auf dem anderen En- Anbieter von ihren Ausbauplänen zu begeistern. Lei- flächendeckend umzusetzen und die Kosten des Wie gut sind wir hier, verglichen mit anderen eu- de der Skala klagen die Bürger um die unzureichende der gelingt es ihnen aufgrund der fehlenden Markt- Netzausbaus den eigentlichen Nutznießern – den ropäischen Industrienationen, aufgestellt? Wie Breitbandversorgung. Wo? Bei ihrer Gemeinde vor Ort! macht nur selten, ein vergabefähiges Angebot zu er- Hauseigentümern am Ort - in Rechnung zu stellen. wahrscheinlich ist ein Netz Blackout? Gefährdet Den Kommunalverwaltungen fällt so faktisch eine Auf- halten. Und so platzt mancher Breitbandtraum. Der Die Kommunen müssen erkennen, dass Kommuni- unser schleppendes Handeln die Wettbewerbs- gabe zu, für die sie weder mit Personal noch mit finan- Landkreis versucht diesem Dilemma kationsnetze nicht an Gemeindegrenzen enden fähigkeit der Informationsgesellschaft? ziellen Mitteln ausgestattet sind. durch gemeinsames Handeln zu entgehen. Im Rah- und in größeren Einheiten (z.B. Zweckverbänden men einer Machbarkeitsstudie wurde untersucht, auf Kreisebene) nach einer Lösung suchen. Nur so Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen ver- Bayern – weiß-blaues Wunderland welche Infrastruktur zum Bau eines alternativen können die unterschiedlichen Voraussetzungen schiedene Breitbandprojekte vor. Es tut sich Um bei der Interneterschließung nicht abgehängt zu Breitbandnetzes bereits vorhanden ist und welche beim Zugang zu alternativen Backboneleitungen was und das ist auch wichtig, denn ich glaube werden, sprang der Freistaat seinen 2.056 Gemein- Möglichkeiten zum weiteren Ausbau bestehen. Ge- ausgeglichen werden. Und die Unternehmen und nicht, dass wir einen Ausfall der Breitbandin- den zur Seite. Zur Errichtung einer flächendeckenden meinsam ein alternatives Glasfasernetz im Landkreis Bürger müssen ihre Nachfrage bündeln und die frastruktur durch Kerzenschein überbrücken Grundversorgung von 2 MBit/s wurden in einem ers- für die 41 Landkreisgemeinden zu bauen, ist die Vi- neuen Angebote auch nutzen. Oft wird von Sei- können. ten Förderverfahren (bis 2011) 107,6 Mio. Euro an die sion des Ingenieurbüro Ledermann. Ein Großteil der te der Abnehmer ein Bandbreitenproblem gemel- bayerischen Gemeinden ausbezahlt. Seither verfügen notwendigen Baumaßnahmen kann kostengünstig det. Wenn das Glasfasernetz dann gebaut ist, wer- Ihr über 99 Prozent der bayerischen Haushalte über eine im Rahmen von Mitverlegung bei anstehenden Stra- den die neuen Möglichkeiten aber sehr skeptisch Internetgrundversorgung. Doch Bayern legte nach: Im ßenbauten erfolgen. Bis Ende 2016 soll der gesamte und zögerlich betrachtet. Nur wenn alle an einem aktuellen Förderverfahren (bis 2017) gilt es, die bay- Landkreis vom bayerischen Förderverfahren profitie- Strang ziehen, wird es uns gelingen, in Ostbayern Alfred Rauscher erischen Firmen und Arbeitsplätze weiter in der Welt- ren und mit 50 MBit/s versorgt sein. Ein zukunftswei- eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur zu Geschäftsführer spitze zu verankern. Mit Fördermitteln von insgesamt sendes Projekt! errichten. Wir arbeiten daran! JOURNAL

Wiesent setzt auf regionale Synergien Vom „Tal der Tränen“ zu flexiblen Partner-Lösungen

Rottbauer: „Wir wollten eine Lösung für die Zu- weit wie möglich Glasfaser-Leerrohre gleich mit- kunft. Und die hieß für uns Glasfaser.“ Nicht verlegt werden. Die regionale Vernetzung mit nur, dass bei „jeder zweiten Grundstücksan- der R-KOM sorgte außerdem dafür, dass die Wie- frage“ nach einer Glasfaseranbindung gefragt senter fachliche Unterstützung über die REWAG wird, war ausschlaggebend. In Zugzwang kamen und von dem Microrohrhersteller Gabocom aus die Wiesenter spätestens, als die gemeinsame Niederwinkling bekamen. Erschließung eines neuen Gewerbegebietes mit Wörth beschlossen wurde. Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz alternati- ver Grab- und Bohrtechniken. Plante man zu- Entscheidung für den Anbieter aus der Region nächst, Kruckenberg über den Staatsstraßen- In dieser Phase ergaben sich zwei Dinge, die den ausbau zu erschließen, wurde schließlich doch weiteren Ausbau zum Erfolg führen sollten: Nahe- das „minimalinvasive“ Pflugverfahren einge- liegenderweise suchte man den Kontakt zur R-KOM setzt, bei dem in einem Arbeitsgang im Stra- als regionales Kommunikationsunternehmen, das ßengraben eine Rinne gezogen und das Glasfa- bereits Gewerbegebiete anderer Gemeinden mit serkabel verlegt wird. Rottbauer: „1.700 Meter Glasfaser versorgt hatte. In Gesprächen mit der waren in zwei Stunden erledigt – für die Hälfte R-KOM erfuhren die Wiesenter, dass in der Mit- der Kosten einer Verlegung im Straßenverlauf.“ Vom „Tal der Tränen“ zur hochmodernen (fast) Vollversorgung – teleuropäischen Rohölleitung (MERO), die direkt am Gemeindegebiet vorbei läuft, eine Glasfaser- Straßen und Gewässerquerungen erledigen die Gemeinde Wiesent ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie verkabelung vorhanden ist. Die Verbindung zum die Wiesenter mit einem modernen Spülbohr- geplanten Gewerbegebiet stellte einen Lücken- Verfahren quasi „unter Tage“. Und schließlich eine Kommune mit überdurchschnittlichem Eigenengagement, schluss dar, der von der Gemeinde in Eigenregie zu hängte man sich bei der Anbindung der Waffen- schultern war. Eine Entscheidung, die die Gemein- schmiede noch an die Ausbaupläne eines Ener- klugen Logistiklösungen und konsequenter Ausnutzung von de Wiesent nicht bereut hat. „Die R-KOM hat immer gieversorgers an. schnelle Lösungen für anstehende Probleme und Synergieeffekten die Breitbandversorgung der Bürger bewerk- ein offenes Ohr für unsere Fragen“, erklärt Breit- 2013 wird Wiesent als eine der ersten Gemein- bandpate Rottbauer, der dem R-KOM-Team ein „be- den des Landkreises über eine annähernde stelligt hat. „Nach der letzten Ausbauphase 2013 haben wir 93 sonderes Maß an Flexibilität und Aufgeschlossen- Vollversorgung mit Glasfaser verfügen. Be- heit“ attestiert. sonders stolz ist man dabei zu Recht auf die Prozent aller Teilnehmer an Glasfaser angeschlossen“, erklärt der Eigenleistung des Bauhofes von 1.300 Ar- Wiesenter Breitbandpate Thomas Rottbauer nicht ohne Stolz. Mit Intelligenz und Technik Kosten gespart beitsstunden, die natürlich auch Kosten ge- Stichwort Flexibilität. Die bewies die Kommu- spart hat. Das Sahnehäubchen obendrauf: Als ne selbst, indem sie für den innergemeindlichen Eigentümer des selbstgebauten, praktisch Dabei standen die Wiesenter 2009 vor genau Telekommunikationsunternehmen zu bekommen. Ausbau des Glasfasernetzes sämtliche Synergien wartungsfreien Leerrohrsystems kann die Ge- demselben Dilemma wie viele andere Kommu- Funklösungen standen im Raum genauso wie nutzte, die sich auftaten. Eine Selbstverständ- meinde Wiesent künftig mit Mieteinnahmen nen. Im ersten Förderverfahren war kaum ein andere alternative Techniken, die die Wiesenter Ver- lichkeit ist es etwa, dass bei allen anstehenden vom kooperierenden Telekommunikationsun- vernünftiges Ausbauangebot von den großen waltung jedoch allesamt nicht überzeugten. Straßen-, Kanal- und Grundstücksarbeiten so- ternehmen rechnen …

Kallmünzer Bürgermeister: Grundversorgung für die Bevölkerung „Die Zukunft heißt Glasfaser!“

„Wir haben diese Sache von Anfang an sehr ernst Die Ansprüche bei der Breitbandversorgung genommen.“ Birgit Feicht ist Breitbandpatin der haben sich seit 2008 genauso rasant verändert Verwaltungsgemeinschaft Kallmünz und hat da- wie die technischen Möglichkeiten der Daten- mit eine Position inne, die man sich vor wenigen übertragung. „Beim ersten Förderprogramm Jahren noch nicht hätte vorstellen können: Bei ging es lediglich um eine Grundversorgung von der Verwaltungsangestellten laufen alle Infor- 2 MBit/s“, erinnert sich Birgit Feicht, „das wäre mationsfäden zum Ausbau schneller Datenüber- damals noch problemlos mit einer Funklösung tragungsnetze zusammen. Seit rund fünf Jahren machbar gewesen.“ Doch die Verwaltungsge- ringen Gemeinden wie Kallmünz um zukunftsfä- meinschaft Kallmünz zögerte. Denn die dama- hige Lösungen für den Anschluss ihrer Bürger und ligen Funklösungen boten eine maximale Ge- Unternehmen ans Internet – und sitzen dabei im schwindigkeit von 6 MBit/s. „Das hielten wir wahrsten Sinne des Wortes „zwischen den Stüh- nicht für zukunftsfähig. Wir wollten eine Kabellö- len“. Denn neben der Wahl einer zukunftsfähigen sung.“ Sieht man heute, dass das neue „Förderpro- erkundungsverfahren statt – und endlich konnten sondern durch sanften Landschaftstourismus Übertragungstechnologie müssen die Gemein- gramm Hochgeschwindigkeit“ des Freistaats Bayern alle Gemeinden der VG Verträge für den DSL-Aus- geprägt ist? Hier kommt Bürgermeister Brey deverwaltungen staatliche Förderrichtlinien be- ein Versorgungsziel von mindestens 50 MBit/s anvi- bau abschließen. Feicht: „Sowohl im Markt Kall- auf die schon eingangs erwähnte Erkenntnis zu- rücksichtigen und am Ende für einen Ausbauan- siert, war das sicherlich die richtige Entscheidung. münz als auch in den Gemeinden und rück. „Wir sehen es heute schon an den Schu- bieter attraktiv genug sein. „Das ist ein echter konnten wir im letzten Jahr in len, die ihre Hausaufgaben per Internet über- Drahtseilakt“, weiß der Kallmünzer Bürgermeis- Fast 600.000 Euro Investitionen vielen Ortsteilen die Breitbandversorgung weiter tragen. Bald müssen vielleicht unsere Senioren ter Ulrich Brey. Für den Gemeindechef und sei- Die Krux: Noch 2010 konnte trotz Ausschrei- ausbauen.“ 598.056 Euro haben die Mitgliedsge- nicht mehr für jeden kleinen Bluttest zum Arzt, ne Mitarbeiter sind dabei inzwischen zwei Dinge bung des Ausbaus für die Gemeinden der Verwal- meinden der VG bisher dafür investiert. 300.000 weil Daten fernübertragen werden. Uns dieser klar: „Breitbandversorgung hat längst den Cha- tungsgemeinschaft (VG) kein Angebot eingeholt Euro davon sind an Fördermitteln beantragt. Aber Entwicklung zu verschließen, wäre ein großer rakter einer Grundversorgung wie die Kanalisa- werden, das den staatlichen Förderrichtlinien lohnt sich diese Investition für eine Kommune, Fehler. Breitband ist längst eine Grundversor- tion und die Zukunft heißt Glasfaser.“ entsprach. Bis Mitte 2011 fanden erneute Markt- die nicht durch große Industrieansiedlungen, gung für die Bevölkerung.“ Ausgabe 1/2013 - BREITBAND FÜR OSTBAYERN

Das Ausbaukonzept des Landkreises Alle gemeinsam oder viele Einzelkämpfer: Wie sieht der Breitbandausbau im gesamten Landkreis aus? Die vom Ingenieurbüro Ledermann vor- geschlagene Lösung basiert darauf, die im Landkreis vorhandenen Kabelverzwei- Kreisräte zeigen Einigkeit in der Basisfrage ger mit VDSL-Technik aufzurüsten. Hierzu wird die Glasfaser bis an jeden Kabelver- „Keine Windhund-Mentalität!“ zweiger herangeführt. Die VDSL-Technik Die Bedenken einiger Gemeinden, die schon jetzt setzt die Signale von der Glasfaserleitung großteils glasfaserversorgt sind, sich bei der auf die vorhandenen Kupferleitungen um. Landkreis-Lösung auf Mischtechnologie einlassen Die Kupferleitungen übertragen die Sig- zu müssen, sollten also unbegründet sein. „Ge- nale in die Wohnungen der Landkreisbür- nauso wie die Zeitfrage“, erklärt Hans Prechtl. Da ger. Auf den Privatgrundstücken und in das neuste Förderprogramm des Freistaats erst im den Häusern sind keine Arbeiten durchzu- Dezember 2012 aufgelegt worden sei und bis En- führen. Aktuelle VDSL2-Technik erlaubt es, de 2017 laufe, müssten die Gemeinden „nicht nach die Nutzer im Umkreis von 500 Metern um dem Windhundprinzip verfahren“. Die Gemeinden den Kabelverzweiger mit einer Bandbreite als Einzelkämpfer könnten, so Prechtl, schon al- von 100 MBit/s zu versorgen. leine deshalb kaum einen zeitlichen Vorsprung herausholen. Im Gegenteil – der Kreis sieht für Zahlen, Daten, Fakten Teilnehmer an der Solidaritäts-Lösung einen we- sentlichen Vorteil: Das Landratsamt würde als Kabelverzweiger im Landkreis: ...... 1.040 „Backoffice“ der Gemeinden das nicht unkompli- bereits versorgt: ...... 476 zierte Förderverfahren moderieren. „Und in einer auszubauen:...... 564 Einstimmige Beschlüsse sind in der Politik sel- sich bereits intensiv mit dem Thema auseinander- Steuerungsgruppe“, fügt Prechtl hinzu, „könnten Kosten pro Kabelverzweiger ten. „Dass der Kreistag Regensburg jetzt einstim- gesetzt haben und in Vorleistungen gegangen sind, mit einer repräsentativen Auswahl von Bürger- (Durchschnitt, in Euro): ...... 45.000 mig eine Investition von 1,7 Millionen Euro für den sollte sich dieses Engagement bei einem gemeinsa- meistern und Fraktionssprechern die Einzelinter- zu verlegende Glasfaserkabel Breitbandausbau beschlossen hat, ist eine echte men Konzept im Kostenanteil widerspiegeln.“ essen der Teilnehmer berücksichtigt werden.“ An- in Kilometern: ...... 636 Premiere.“ Hans Prechtl, Sachgebietsleiter für in- fang Juni sollen in einer Bürgermeisterkonferenz davon Synergiestrecken terkommunale Zusammenarbeit und überörtliche Gerade das Beispiel zeigt übrigens, die Weichen für die Breitband-Zukunft des Land- (Nutzung bereits vorhandener Strukturen Planungsvorhaben im Landratsamt, sieht in die- was beim Breitbandausbau des Pudels Kern ist: kreises endgültig gestellt werden. Und im Land- oder Einbettung in geplante Baumaßnah- sem jüngsten Beschluss ein eindeutiges Signal der Als Stadtrandgemeinde konnte Tegernheim von ratsamt ist man jetzt schon hoffnungsfroh, dass es men): ...... 143 Gemeindevertreter, dass zum einen die Bedeutung der Nähe zur bestens versorgten „Großstadt“ zu einer tragbaren gemeinsamen Lösung kommt. geschätzter Zeitrahmen der Breitbandversorgung in den Köpfen angekom- Regensburg profitieren. Denn das eigentlich Teu- Prechtl: „Nach unserer Einschätzung werden sich bis zur Komplettversorgung: ...... 2016 men ist und zum zweiten die Basis eines erfolgrei- re am Breitbandausbau ist die Erschließung großer gut zwei Drittel der Gemeinden für eine gemein- chen Breitbandausbaus die Solidarität unter den Flächen. Eine weit von der Mitte entfernte Kommu- schaftliche Ausschreibung entscheiden.“ Kommunen sein müsse. „Die Initiative, die viele ne wie die Stadt wird alleine schon durch Gemeinden beim Thema Breitbandausbau in den diesen Aspekt uninteressant für ein profitorien- letzten Jahren gezeigt haben, ist herausragend“, tiertes Kommunikationsunternehmen. Ingenieur lobt Prechtl im Gespräch mit dem R-KOM Busi- Ledermann warnt: „Wenn wir potenziellen An- ness Journal. Und trotzdem: Bei der Realisierung bietern unter den Kommunikationsunternehmen eines landkreisweiten Ausschreibungskonzepts nicht den Landkreis als Gesamtausbau mit lukra- hat das Landratsamt einige Hürden zu überwin- tiver Mischkalkulation schmackhaft machen kön- den. „Schnelle Datenautobahnen sind heute fast nen, besteht die Gefahr, dass Teile des Landkreises schon genauso wichtig wie eine gute Straßenver- in die zweite Reihe rücken und eventuell gar kein kehrsanbindung und ihre Bedeutung wird steigen“, Ausbauangebot bekommen.“ daran lässt der Regensburger Landrat Herbert Mir- beth keinen Zweifel. Ärgerlich ist für den Kommu- Kreisverwaltung muss die Gretchen- nalpolitiker, „dass der Bund die Kommunen beim Frage stellen: Solidarität? Breitbandausbau im Regen stehen lässt, obwohl Es ist also eine Gretchen-Frage, die der Landkreis und Ein Blick über den Tellerrand dieses Thema eigentlich Bundesaufgabe wäre.“ Der das Ingenieurbüro Ledermann in diesen Tagen den Landkreis habe sich deshalb vor einem Jahr dazu einzelnen Kommunen stellen: Wie haltet ihr es mit entschlossen, bei dem Ingenieurbüro Ledermann der Solidarität? Das eingangs erwähnte Signal der eine Studie in Auftrag zu geben, die den Ausbau- 1,7 Millionen Euro für den Breitbandausbau sei erst Istzustand im Landkreis analysiert, den Ausbau- ein Teil des gemeinsamen Wegs, wie ihn sich die Die Bürger brauchen Breitband? bedarf einschätzt und ein tragbares Konzept für Landkreisführung vorstellt. Um bis zum Jahr 2016 einen homogenen Ausbau entwickelt (siehe Info- flächendeckende Komplettversorgung zu erreichen, – Breitband braucht die Bürger! kasten). Kostenpunkt: 110.000 Euro. Seit einigen bedürfe es einer gemeinsamen Ausschreibung so- Wochen ist Ingenieur Josef Ledermann mit dem Er- wohl in Sachen Kommunikationsunternehmen als „Bayern ist das einzige Bundesland, in dem die Landesregierung den Breitbandausbau gebnis dieser Studie auf Vorstellungs-„Tournee“ auch für Fördermittel aus dem neuen Regierungspro- mit Fördermitteln in nennenswertem Umfang (zwei Milliarden Euro) unterstützt“, erklärt bei den 41 Gemeinden des Kreises. gramm „Hochgeschwindigkeit“. Dabei müssten „Sah- Alfred Rauscher, Geschäftsführer des Regensburger Kommunikationsunternehmens R-KOM. nestücke“ unter den Gemeinden mit ihrer Teilnahme Ein zukunftssicherndes Alleinstellungsmerkmal des Freistaats. Ein interessanter Blick über Ein Mammutprojekt mit 80.000 Wohneinheiten die weniger attraktiven kleineren Flächengemeinden den Tellerrand – in diesem Fall nach Hessen – zeigt, was das bedeutet. Wie jede Kommune in 40.000 Gebäude, rund 80.000 Wohneinheiten, unterstützen. Der Landkreis als „Objekt der Ausbau- der Bundesrepublik stand auch der Main-Kinzig-Kreis vor der Aufgabe, seine Bürger mit ei- 1.040 Kabelverzweiger – die Breitbandversorgung begierde“ muss sich aber nicht nur für Kommunika- ner Breitbandverbindung zeitgemäß zu erschließen. Weder vom Bund noch vom Land Hessen in der Fläche ist eine enorme Aufgabe. Größtes Pro- tionsunternehmen fein machen. Die Neuauflage der standen entsprechende Mittel zur Verfügung. Die Lösung in dem hessischen Landkreis: Aus- blem: Der Netzausbau ist in den einzelnen Gemein- staatlichen bayerischen Breitbandförderung umfasst bau in Eigenregie. Im Detail vollzieht dies die neu gegründete Breitband Mainz-Kinzig GmbH, den sehr unterschiedlich fortgeschritten. Während einen Anforderungskatalog mit 19 Punkten. Um den die bis 2015 mit einem Investitionseinsatz von 50 Millionen Euro eine Vollversorgung der Bür- in Gemeinden wie Bach, oder Förderrichtlinien gerecht zu werden, wird der Land- ger mit Glasfaserkabel erreichen will. Knackpunkt: Der Kreis nimmt mit der GmbH auch das bisher keiner der Kabelverzweiger ausgebaut ist, kreis unter anderem in vier Kumulationsgebiete ein- volle unternehmerische Risiko auf sich. „Eines wird in der Diskussion um den Breitbandaus- haben Gemeinden wie , , Wiesent geteilt. Obschon eine entsprechende Ausschreibung bau nämlich bisher immer vergessen“, warnt Geschäftsführer Rauscher: „Mit den Ausbaukos- oder bereits einen Großteil ihrer Kabelver- „technologieneutral“ durchgeführt werden muss, ten ist es längst nicht getan. Wirtschaftlich erfolgreich wird das Breitbandnetz erst, wenn die zweiger aufgerüstet. Die Gemeinde Tegernheim hat zeichnet sich bereits jetzt ab, dass ein Ausbaukon- Bürger auch bereit sind, die neue Datenautobahn zu benutzen und Verträge mit den Kommu- als einzige Kommune den Ausbau bereits komplett zept mit Glasfaserkabel sowohl wirtschaftlich wie auf nikationsunternehmen abschließen.“ Und das gilt in Hessen genauso wie in Bayern und jedem abgeschlossen. Für Landrat Herbert Mirbeth ist in die in den nächsten Jahren erwarteten Datenmengen anderen Bundesland. diesem Zusammenhang klar: „Für Gemeinden, die bezogen am sinnvollsten sein dürfte. Ausgabe 1/2013 - BREITBAND FÜR OSTBAYERN JOURNAL

R-KOM-Kunden stellen sich vor Mit Scheibler sicher durch den Arbeitsalltag

Mehr als eine Million Arbeitsunfälle gibt es jedes Jahr in Deutschland – viele davon ließen sich ver- meiden, wenn die Beschäftigten angemessene Schutzkleidung tragen würden. Einer der großen deutschen Anbieter für Arbeits-, Schutz- und auch Freizeitbekleidung vom Blaumann über den Dach- decker-Berufsstiefel bis hin zum Schnittschutz- Handschuh ist in Salching im Landkreis Straubing- Bogen zu Hause. Die Geschichte der Firma Scheibler Scheibler Work & Wear: Work & Wear beginnt vor knapp sechs Jahrzehn- ten in Straubing. Seitdem haben die beiden Brüder Spezialtextilien aus Salching Dietmar und Harald Scheibler ihr Familienunterneh- men von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt begleiten jedes Jahr Millionen zu einem global operierenden Spezialisten für Ar- hören unter anderem der technische Handel, Kata- „Kunden aus ganz Deutschland schätzen heute un- beitsbekleidung ausgebaut. log-Spezialversender und Baumärkte. sere innovativen Produkte und unser günstiges Preis- Beschäftigte sicher und kom- Leistungs-Verhältnis“, betont die Fachfrau. Auch Das Sortiment umfasst funktionelle Bekleidung, aus dem Ausland gehen regelmäßig Bestellungen fortabel durch den Arbeits- Sicherheitsschuhe und Schutzhandschuhe für In- in der Firmenzentrale ein: aus Italien, Frankreich, dustrie, Bau und Handwerk. Eigene Lagerkapazi- Österreich. „Vor kurzem“, sagt die Marketingleite- alltag. Dank des High-Speed- täten garantieren ein Höchstmaß an Lieferfähig- rin, „haben wir sogar einen Händler in der Mongo- keit und Service. Die Mittelständler aus Salching lei beliefert.“ Internets aus dem Hause agieren als Großhändler, als Markenhersteller und R-KOM ist das ostbayerische auch als Importeur. „Eine gute Telekommunikations-Anbindung ist da- bei essenziell“, betont die Marketing-Verantwortliche. Erfolgsunternehmen für Produziert werden die rund 300 verschiedenen Tex- Deshalb zögerten die Verantwortlichen in dem mit- Im Jahre 2010 ist das Unternehmen von Straubing til-Artikel in Asien – unter der Prämisse deutscher telständischen Unternehmen keine Sekunde, als seine Kunden rund um den nach Salching in eine neue Firmenzentrale gezo- Qualitätsvorgaben. Schnitte und Entwürfe für das De- R-KOM in Salching Glasfaserkabel im Boden verleg- gen. Seit der Gründung hat sich das Unternehmen sign werden in Salching erstellt und dann im Fernen Os- te. „Wir wollten das High-Speed-Internet vom ersten Globus optimal erreichbar. Schritt für Schritt weiterentwickelt und beschäftigt ten umgesetzt. „Mindestens viermal im Jahr sind wir vor Tag an nutzen und sind froh, dass wir uns für R-KOM heute etwa 30 feste Mitarbeiter. Scheibler gilt als Ort und kontrollieren die Qualität“, sagt Marketinglei- als Anbieter aus der Region entschieden haben“, sagt Trendsetter bei Arbeitskleidung und Arbeitsschu- terin Doris Scheibler. Mit großen Containerschiffen Doris Scheibler. hen. Die Textilexperten konzentrieren sich dabei kommen die Textilien auf dem Seeweg zum Hambur- komplett auf den Wiederverkauf. Zu den Kunden ge- ger Hafen und werden von dort weiter transportiert. Jens Henning-Billon

Moderne Telekommunikation schreibt man mit „R“.

R-KOM, Ihr regionaler Telekommunikations-Anbieter aus Regensburg, realisiert die gesamte Palette moderner Telekommunikationsdienste von heute.

Unser Service – Ihre Vorteile: R-KOM – Alles aus einer Hand!

 Wir sind regional.  Telefon & Internet Komplettpakete  Wir sind nah am Kunden.  ISDN- und VoIP Telefon-Anschlüsse  Wir bieten persönliche,  DSL-Anschlüsse und Internetfest- individuelle Beratung statt verbindungen von 10 – 1000 MBit/s anonymer Telefon-Hotlines.  Standortvernetzungen  Wir bieten individuelle  Webhosting und Domains Bausteinlösungen.  IT-Security  Datacenter Ostbayern (Serverhousing) MEHR UNTER www.r-kom.de  Glasfaser Ostbayern (Kabelfernsehen/Radio, Telefon, Internet mit bis zu 100 MBit/s)

Impressum: Herausgeber: Texte: Interviews: Druck: R-KOM GmbH & Co. KG Public Media Group GmbH, R-KOM, Jens Henning-Billon, Aumüller Druck Greflingerstraße 26 Rebecca Sollfrank-Großmann Rebecca Sollfrank-Großmann 93055 Regensburg Kontakt: Organisation: Fotos und Skizzen: R-KOM GmbH & Co. KG Redaktion: Sigrid Heumann fotolia, Scheibler Work & Wear, Sigrid Heumann Sabine Spangler, Sigrid Heumann, Rebecca Sollfrank-Großmann, Tel. 0941 6985-112, Fax -201 Thomas Sedlmeier Gestaltung/Layout: Gemeinde Wiesent, R-KOM [email protected], www.r-kom.de Public Media Group GmbH