Kiez Für Kiez
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BERLIN Kiez für Kiez Spaziergänge durch die ganze Hauptstadt Inhalt 3 Einleitung 7 Inhalt Autoren & Fotonachweis 258 Friedrichshain 94 Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg Bezirk Register 260 Boxhagener Kiez 96 Impressum 264 Stralauer Kiez & Halbinsel Stralau 98 Oberbaumbrücke & East Side Gallery 101 Mitte 10 Samariterkiez 103 Unter den Linden 12 Karl-Marx-Allee & Volkspark Friedrichshain 105 Alexanderplatz & Nikolaiviertel 19 Friedrichstraße 24 Kreuzberg 108 Friedrich-Wilhelm-Stadt 28 Bergmannkiez 110 Spandauer Vorstadt & Scheunenviertel 32 Gentrifizierung 111 Rosenthaler Vorstadt 37 Deutsches Technikmuseum 112 Graefekiez 112 Tiergarten 40 Oranienstraße 115 Zoo & Tiergarten 42 Wrangelkiez 118 Hansaviertel 44 Regierungsviertel & Potsdamer Platz 46 Bezirk Mitte Bezirk Kulturforum & Botschaftsviertel 49 Charlottenburg 122 Charlottenburg-Wilmersdorf Moabit 52 Kurfürstendamm 124 Savignyplatz 127 Wedding 56 Schloss Charlottenburg & Klausener Kiez 129 Rund um die Müllerstraße 58 Westend & Olympiastadion 132 Gesundbrunnen 60 Wilmersdorf 134 Rund um die Wilhelmsaue 136 Grunewald 138 Prenzlauer Berg 64 Grunewald II 140 Kastanienallee & Mauerpark 66 Kollwitzkiez 70 Helmholtzkiez 72 Schöneberg 142 Bezirk Tempelhof-Schöneberg Bezirk Wins- & Bötzowviertel 74 Nollendorfkiez 144 Potsdamer Straße 146 Pankow 78 Friedenau 148 Pankow-Zentrum 80 Rathaus Schöneberg & Rote Insel 150 Schlosspark & Majakowskiring 82 Bürgerpark & Schönholzer Heide 85 Tempelhof 152 Bezirk Pankow Bezirk Rosenthal, Buch & Co 86 Zentralflughafen & Fliegersiedlung 154 Tempelhofer Freiheit 157 Weißensee 88 Alt-Tempelhof 158 Jüdischer Friedhof 90 Ullsteinhaus & ufaFabrik 160 Rund um den Weißen See 91 Lichtenrade 162 Alt-Mariendorf & Marienfelde 163 4 Inhalt Inhalt 5 Neukölln 164 Hohenschönhausen 214 Reuterkiez 166 Alt-Hohenschönhausen 216 Schillerkiez & Hasenheide 168 Lichtenberg Bezirk Alt-Rixdorf 170 Lichtenberg 218 Britz 172 Victoriastadt & Rummelsburger Bucht 220 Zentralfriedhof Friedrichsfelde 222 Bezirk Neukölln Bezirk Karlshorst 223 Steglitz 174 Schloßstraße 176 Botanischer Garten 178 Lichterfelde 179 Zehlendorf 182 Marzahn 226 Bezirk Marzahn-Hellersdorf Bezirk Dahlem 184 Alt-Marzahn & Gärten der Welt 228 Museumsdorf Düppel 186 Zehlendorf-Mitte 186 Hellersdorf 230 Krumme Lanke 189 Hellersdorf-Mitte 232 Wannsee 191 Kaulsdorf & Mahlsdorf 234 Bezirk Steglitz-Zehlendorf Bezirk Glienicker Park 193 Spandau 194 Altstadt Spandau 196 Siemensstadt 199 Kladow 202 Treptow 236 Treptower Park 238 Bezirk Treptow-Köpenick Bezirk Bezirk Spandau Bezirk Adlershof 242 Schöneweide 245 Reinickendorf 204 Köpenick 248 Rund um Alt-Reinickendorf 206 Alt-Köpenick 250 Tegel 207 Friedrichshagen 252 Hermsdorf 210 Wilhelmshagen & Rahnsdorf 254 Frohnau 211 Grünau 256 Lübars 212 Bezirk Reinickendorf Bezirk 7 Einleitung Ein Sträußchen am Hute, den Stab in der Hand Berlin zu Fuß – keine geringe Aufgabe! Dem Spa- ziergänger, dem Flaneur und dem Stadtwanderer sei hiermit ein Buch zur Hand gegeben, das ihn leicht und dennoch fundiert durch die Stadt in all ihren Fa- cetten begleitet. Wo der Weg zu weit wurde, sind die Autoren ab und an auf das Fahrrad umgestiegen oder haben Teilstrecken mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Die Wege der Routen sind unterschied- lich lang. Zwischen ausgedehnten Wanderungen am Stadtrand und kleineren, konzentrierten Gängen in zentraler gelegenen Gegenden sind Spazierwege für jede Art von Ausdauer im Buch enthalten. Dieser Stadtführer präsentiert die Bezirke nach der historischen Gliederung von Groß-Berlin 1920. Drei Stadtteile kamen erst später dazu: Marzahn (1979), Hohenschönhausen (1985) und Hellersdorf (1986). Bei der Bezirksreform im Jahr 2001 wurden aus den 23 Bezirken mit mittlerweile 3,4 Millionen Einwohnern zwölf Großbezirke. Doch in den Köpfen und Herzen der Berliner und ihrer Besucher leben die „Alt“-Bezirke fort. Die Entscheidung, Berlin anhand dieser, von der Verwaltung überholten Aufteilung zu präsentieren, folgt deshalb der Absicht, die Stadtteile in einem möglichst authentischen und gleichzeitig überschaubaren Zusammenhang zu präsentieren. Spazieren zu gehen, das bedeutet natürlich, die berühmten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt an- zusteuern. Spazieren gehen bedeutet aber genauso, sie zu passieren, und im Weitergehen auch dem Bei- läufigen und Alltäglichen zu begegnen. Denn das Leben und Wohnen macht Berlin mindestens so sehr aus wie das Prunkvolle oder Dramatische. Die Ursprünge Berlins liegen rund um die Spree- insel. Hier befanden sich die Dörfer Alt-Berlin und Cölln. Im Jahr 1307 schlossen sich beide zur Stadt Berlin zusammen und übernahmen die Vorherrschaft im Berliner Raum. Bezogen auf die heutige Stadtaus- dehnung ist jedoch Spandau an der Havel die älteste Siedlung (1197 erstmals erwähnt). Auch in Köpe- nick schrieb man bereits 1209 erstmals Urkunden. 8 Einleitung Seit Anfang des 15. Jahrhunderts regierten ununter- brochen die Hohenzollern die Stadt, sie waren erst Kurfürsten der Mark Brandenburg, dann preußische Könige und schließlich Kaiser. 1709 fügte Friedrich I., König in Preußen, die Städte Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheen- stadt und Friedrichstadt zur Königlichen Haupt- und Residenzstadt Berlin zusammen. Damals hatte Berlin 55 000 Einwohner, 1755 waren es schon 100 000, da- von 26 000 Soldaten. Mit der Industriellen Revoluti- on im 19. Jahrhundert explodierte die Einwohnerzahl Berlins. 1850 lebten hier 400 000 Menschen. Berlin wurde viertgrößte Stadt Europas. 1861 wurden Wed- ding, Moabit sowie die Tempelhofer und Schöneber- ger Vorstadt eingemeindet. Ab 1862 entstanden nach dem Hobrecht-Plan die großen Gründerzeitviertel. Als Berlin 1871 Hauptstadt des neu gegrün- deten Deutschen Kaiserreichs wurde, zählte man Herzlichen Dank! 800 000 Einwohner. Kurz darauf zur Millionenstadt Die Herausgeberin angewachsen, baute man 1873–93 endlich die Ka- bedankt sich bei nalisation, 1896 die erste U-Bahn und Vorortzüge. den Mit-Autoren Um das Stadtzentrum herum entstanden die großen sowie Tanja Onken, Mietskasernenstädte, im Südwesten Villenkolonien. Stefanie Pott, 1920 regelte das Groß-Berlin-Gesetz Eingemein- Jessika Haack und dungen und den Zusammenschluss zu den Bezirken, Klaus Scheddel im die wir heute noch kennen. Die Bezirksstruktur blieb via reise verlag für trotz der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg die schöne Zusam- und über 40 Jahre deutsch-deutscher Teilung erhal- menarbeit. Lieben ten. Heute leben hier etwa 3,8 Millionen Menschen. Dank an Felix Müller Berlin, das sind Monumente und Dorfanger, Grün- für die bereits viel- derzeitvillen und Wohnblöcke, Narben und Neuan- fach bewährte und fänge. All dies (und noch viel mehr) beschreibt die- stets vergnügliche ses Buch aus den unterschiedlichen Perspektiven der Begleitung bei der schreibenden Stadtspaziergänger, die auf Seite 258 Stadterkundung vorgestellt werden. und an Martin Berlin ist ständig in Bewegung. Das ist an gro- Brodauf, der sich um ßen Bauprojekten und an vielen kleinen, alltäglichen dieses Buch durch Veränderungen zu spüren. Um da mithalten zu kön- seine akribischen nen, wurde dieses Buch 2012 umfassend überarbei- Recherchen verdient tet und um einige Kapitel ergänzt und auch danach machte. mehrmals, zuletzt 2019, auf den neuesten Stand ge- bracht. Julia Brodauf Die Weisestraße im Neuköllner Schillerkiez 10 11 Bezirk: Mitte Mitte Mitte. Unendliche Weiten. Breite Straßen und große, weitläufige Plätze bestimmen das repräsentative Herz Berlins. Gleich dahinter liegen aber schmale Gassen und verwinkelte Höfe. Zwischen Alexan- derplatz und Brandenburger Tor, Rosenthaler Platz und Leipziger Straße befinden sich die Ursprünge der Stadt seit ihren Anfängen im 13. Jahrhundert. Auch wenn das alte Berlin heute eher als Idee existiert – es befand sich dort, wo nun das Nikolaiviertel steht Steckbrief (8 Seite 19). Gleich gegenüber, auf der anderen Seite der Spree, lag die Schwesterstadt Cölln. In Mitte stand das kurfürstliche, später kaiserliche Schloss, hier befinden sich die repräsentativen Bauten der Museumsinsel, der Boulevard Unter den Linden und die Friedrichstadt. Auch die Regierungsgebäude waren hier: im Königreich Preußen, im Kaiserreich, in der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus. In Mitte war Berlin durchgehend Hauptstadt, auch Bezirk zu DDR-Zeiten. Daran erinnert nicht zuletzt das un- Mitte übersehbare Wahrzeichen der Stadt, der Fernsehturm. Einst Zentrum der Subkultur, heute schick saniert: die Spandauer Vorstadt Einwohner Der steht auf einer großzügigen Platzanlage nahe 101 932 Rotem Rathaus und Marienkirche. Ehemals war an 27–45 Jahre dieser Stelle ein dicht besiedeltes Altstadtviertel. Es Nach der Wende 1989 blühte hier die legendäre 39 % fiel dem Bombenkrieg und den Umstrukturierungen Kunst-, Musik- und Subkulturszene, die Berlin welt- Über 65 Jahre der Nachkriegszeit zum Opfer. Auch heute wird rings weit zum Magneten für Kreative und Querdenker ge- 13 % um Rathaus, Kirche und Alex gewohnt, allerdings in macht hat. Was in besetzten Häusern, selbst organi- Baudenkmale sechs-, sieben-, acht- und mehrstöckigen Wohnblö- sierten Clubs und kleinen Bars begann, etablierte sich 613 cken aus der Plattenbau-Ära. im Laufe von zwei Jahrzehnten zu höchst erwachsenen Im Gegensatz dazu beginnt nordwestlich des Alex- Gastronomiebetrieben. Auf die Künstler folgten die In- an der platzes das Scheunenviertel. Als im 17. Jahrhun- vestoren, die aus dem Gammelcharme schmucke, ener- dert der spätere Alex ein Viehmarkt war, wurden hier, gieoptimierte und dem Denkmalschutz entsprechende noch außerhalb der Stadtmauer, Scheunen für das Tier- Gründerzeithäuser heraussanierten.