Spandauer Vorstadt – Die Entwicklungssteuerung Eines Sanierungsgebiets Im Zentrum Berlins
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Dorothee Dubrau Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung im Bezirk Mitte von Berlin Spandauer Vorstadt – Die Entwicklungssteuerung eines Sanierungsgebiets im Zentrum Berlins 1 Die Spandauer Vorstadt – Entwicklungssteuerung eines Sanierungsgebiets im Zentrum Berlins 1 Das Gebiet 2 Die Ausgangslage 3 Die Sanierungsziele 4 Die Instrumente zur Umsetzung der Sanierungsziele 5 Was ist bisher erreicht worden? 6 Bilanz in Zahlen 7 Resümee und Ausblick Hackescher Markt 2 1 Das Gebiet • Historisch vor der Stadtmauer, vor dem Spandauer Thore gelegen • Das unregelmäßige Straßensystem und der Stadtgrundriss von 1716 sind noch heute vorhanden 3 1 Das Gebiet Herausragende stadträumliche Lage zwischen Alexanderplatz, Regierungsviertel und Friedrich- straße Berlin, Fusionsbezirk Mitte und Ortsteil Mitte Spandauer Vorstadt im Ortsteil Mitte 4 1 Das Gebiet Die Spandauer Vorstadt im räumlichen Kontext der baulichen Verdichtung im zentralen Bereich nach dem Planwerk Innenstadt Spandauer Vorstadt Planwerk Innenstadt 5 1 Das Gebiet Rahmendaten und Besonderheiten •Fläche 67 ha • Grundstücke 572 • davon unbebaut, 1993 120 • restitutionsbelastete Grundstücke, 1992 96,3 % • Baudenkmale 108 • Einwohner, 2004 8 252 • Flächendenkmal • Sanierungsgebiet seit 1993 • Gebiet zur Erhaltung baulicher Anlagen und der städtebaulichen Eigenart seit 1993 • Fördergebiet des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz seit 1991 6 2 Die Ausgangslage • Vernachlässigte, verfallene, vielfach nicht bewohnbare Altbauten • Ca. 25 % der Läden standen leer • Etwa 20 % der Grundstücke unbebaut, Brüche im Stadtbild Tucholskystraße 18, Oranienburger Straße 34, 1990 • Investitionshemmnis, weil nahezu alle Grundstücke restitutionsbe- lastet waren Mulackstraße 22, 1990 7 2 Die Ausgangslage Joachimstraße 2, 1992 8 2 Die Ausgangslage Gipsstraße 11, 1990 9 2 Die Ausgangslage Zur Sprengung vorbereitetes Haus 1989, das anschließend in Selbsthilfe in Zusammenarbeit mit den Alteigentümern erneuert wurde 10 3 Die Sanierungsziele Wesentliche Ziele der Sanierungsverordnung von 1993 • Stärkung der Wohnfunktion • Erneuerung der Altbauten auf einen zeitgemäßen Ausstattungsstandard (IT, Bad, Zentralheizung) im Einvernehmen mit den Mietern • Keine Verdrängung der einkommensschwachen Haushalte • Erhalt der Gewerbestandorte und der Mischung Wohnen-Gewerbe • Ausbau der öffentlichen Einrichtungen, Verbesserung des öffentlichen Raums, Schaffung neuer Grün- und Freiflächen • Um- und Neubauten haben sich an der einmaligen und unverwechsel- baren Eigenart der Spandauer Vorstadt zu orientieren • Im Erneuerungsprozess ist eine größtmögliche Mitwirkung der betroffe- nen Mieter, Gewerbemieter und Hauseigentümer zu sichern 11 4 Die Instrumente zur Umsetzung der Sanierungsziele Besonderheiten der Spandauer Vorstadt: Wegen des hohen Neubaupotenzials und des hohen Investitionsdrucks war eine gezielte Steuerung der Entwicklung durch konkrete Zielvorgaben erforderlich. • Rahmenplan zur künftigen Entwicklung • Konkretisierung der Sanierungsziele durch Blockkonzepte • Soziales Konzept zur Umsetzung der sozialen Ziele • Mieterberatung und Sozialplanverfahren • Bebauungspläne zur Sicherung von Gemeinbedarfsflächen • Förderschwerpunkt des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz Beispiel Blockkonzept 12 4 Die Instrumente zur Umsetzung der Sanierungsziele Planungsrechtliches Instrument Ziel: Stärkung der Wohnfunktion Problem: Immer mehr und immer größere Restaurants und Gaststätten waren geplant, erhebliche Störungen des Wohnens Instrument: Restriktive Genehmigung zusätzlicher Gaststätten durch Bebauungsplan Gaststättendichte in der Umgebung des Hackeschen Marktes, 1997 13 4 Die Instrumente zur Umsetzung der Sanierungsziele Bürgerbeteiligung - Gewählte Betroffenen- vertretung - Sanierungsbeirat (monatlich) - Öffentliche Erörterungen (Blockkonzepte o. ä.) - Aktivierende Befragungen der Bewohner 14 4 Die Instrumente zur Umsetzung der Sanierungsziele Bürgerbeteiligung Einladung zur öffentlichen Erörterung eines Blockkonzept 15 5 Was ist bisher erreicht worden? Sondersituation – Fördergebiet des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz • Hohe Qualität der baulichen Ausführungen, besondere Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Anforderungen • Hat zu Beginn die Qualitätsmaßstäbe auch für die frei finanzierte Erneuerung gesetzt • Fördermittel seit 1991: 123,2 Mio € – Private Altbauten: 110,3 Mio € – Öffentliche Gebäude und Plätze: 12,9 Mio € 16 5 Was ist bisher erreicht worden? Bestandserneuerung – Beispiele 17 5 Was ist bisher erreicht worden? Rekonstruktion der Dachlandschaft Auguststraße 91 mit ahistorischer Auguststraße 91 mit wiederhergestellten Aufstockung, 1992 Dachgauben, 1998 18 5 Was ist bisher erreicht worden? Anbau von Balkonen Linienstraße 146, 1993 Linienstraße 146, 2002 19 5 Was ist bisher erreicht worden? Anbau von Wintergärten Max-Beer-Straße 31, 1993 Max-Beer-Straße 31, 2000 20 5 Was ist bisher erreicht worden? Rekonstruktion verfallener Bausubstanz Gipsstraße 11, vor der Sanierung Gipsstraße 11, 2000 21 5 Was ist bisher erreicht worden? Erneuerung eines Baudenkmals Oranienburger Straße 27 Oranienburger Straße 27, Straßenfassade vor Erneuerung, 1995 Straßenfassade nach der Sanierung 22 5 Was ist bisher erreicht worden? Erneuerung eines Baudenkmals Kunsthof, Oranienburger Straße 27 23 5 Was ist bisher erreicht worden? Erneuerung eines Baudenkmals Glasüberdecktes Intarsien- parkett in der ehemaligen Wohnung des Bankiers Goldberger 24 5 Was ist bisher erreicht worden? Moderne Interpretation historischer Fassaden - Beispiel Hackesche Höfe Historische Fassade Hackesche Höfe 1957 25 5 Was ist bisher erreicht worden? Moderne Interpretation historischer Fassaden - Beispiel Hackesche Höfe Hackesche Höfe, 1990 Hackesche Höfe, 2001 26 5 Was ist bisher erreicht worden? Neue Architektur in Baulücken Hackescher Markt, 1990 Neubau Hackescher Markt 2-3 27 5 Was ist bisher erreicht worden? Neue Architektur in Baulücken Neubau Oranienburger Straße 90 28 5 Was ist bisher erreicht worden? Neue Architektur in Baulücken Neubau Sophienstraße 7 29 5 Was ist bisher erreicht worden? Rekonstruktion der historischen Stadt, architektonische Vielfalt durch Einzelhausstruktur Aus Einzelhäusern errichteter Komplex Neuer Hackescher Markt 30 5 Was ist bisher erreicht worden? Rekonstruktion der historischen Stadt, architektonische Vielfalt durch Einzelhausstruktur Der Hackesche Markt vor der Erneuerung – zum Rekonstruktion des historischen Stadtgrundrisses Aufenthalt nur bedingt geeignet Vielfältige DachlandschaftTonnendach mit Figuren Eckbetonung 31 5 Was ist bisher erreicht worden? Neubau der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM), Alte Schönhauser Straße 32 5 Was ist bisher erreicht worden? Neubau mit verglaster Fassade und verschiebbaren Sonnen- schutzelementen, mit denen das Erscheinungsbild varianten- reich gestaltet werden kann. Straßenfassade in Form einer vollständig in Glas aufgelösten Wandfläche Fassadendetail 33 5 Was ist bisher erreicht worden? Neues Bürogebäude der SAP an der Rosenthaler Straße Straßenfassade in Form einer Fassadendetail vollständig in Glas aufgelösten Wandfläche 34 5 Was ist bisher erreicht worden? Neue Plätze - Beispiel Am Zwirngraben Keine Rekonstruktion der historischen Stadt 1940 1990 2002 Hochverdichtete und Aufgelöste Raumkanten Wiederhergestelltes geschlossene Stadtstruktur und provisorisch Raumgefüge und Neuanlage begrünte Baulücken des Stadtplatzes 35 5 Was ist bisher erreicht worden? Neue Plätze Stadtplatz Am Zwirngraben 36 5 Was ist bisher erreicht worden? Neue Grünflächen und Spielplätze Mulackstraße 9-10 Schendelpark 37 6 Bilanz in Zahlen Stand Ende 2004 Einwohner: 8 252 (7 162, 1991) Betriebe 1 071 Beschäftigte 9 400 Erneuerte Wohnungen 3 069 (69,5 %) Neue Wohnungen - in Neubauten 1 089 - in DG Altbauten 406 (66,1 % des zusätzlichen Wohnungs- potenzials realisiert) Investitionen seit 1991 (Stand 2003) • Öffentliche Mittel 212,8 Mio. € • Private Mittel - Neubauten 389,3 Mio. € - Altbauten 309,4 Mio. € Summe 698,7 Mio. € Insgesamt 911,5 Mio. € 38 7WirWir Resümee habenhaben nichtnicht und alles,alles, Ausblick aberaber mitmit derder SanierungSanierung vielviel erreichterreicht inin derder SpandauerSpandauer VorstadtVorstadt.. StädtebaulichStädtebaulich undund baulichbaulich •• ZweiZwei DrittelDrittel derder WohnungenWohnungen sindsind erneuert,erneuert, beibei AltbautenAltbauten überüber 7070 %.%. •• DasDas NeubaupotenzialNeubaupotenzial istist zuzu zweizwei DrittelDrittel ausgeschöpft.ausgeschöpft. •• DieDie AltbauerneuerungAltbauerneuerung wurdewurde imim RegelfallRegelfall aufauf hohemhohem QualitätsniveauQualitätsniveau durchgeführt,durchgeführt, dasdas FörderprogrammFörderprogramm StädtebaulicherStädtebaulicher DenkmalschutzDenkmalschutz setztesetzte Maßstäbe.Maßstäbe. •• DieDie meistenmeisten NeubautenNeubauten habenhaben diedie Spezifik Spezifik des des OrtesOrtes angemessenangemessen berücksichtigt,berücksichtigt, diedie städtebaulichestädtebauliche EigenartEigenart undund derder CharakterCharakter derder historischenhistorischen StadtStadt bliebenblieben erhalten.erhalten. 39 ••7VieleViele Resümee kleinekleine parkartigeparkartige und Ausblick GrünanlagenGrünanlagen setzensetzen Akzente.Akzente. DieDie EinwohnerzahlEinwohnerzahl wächst,wächst, insbesondereinsbesondere diedie AnzahlAnzahl vonvon KindernKindern beweist,beweist, diedie SpandauerSpandauer VorstadtVorstadtist ist alsals innerstädtischerinnerstädtischer WohnortWohnort auchauch fürfür FamilienFamilien wiederwieder attraktiv.attraktiv. •• DieDie schwierigeschwierige BalanceBalance zwischenzwischen Wohn-Wohn- und und Lebens-Lebens- qualitätqualität