Nieder­ Polizeiösterreich Das INFO-MAGAZIN der Landespolizeidirektion 01/2021 Österreichische Post AG - GZ 02Z030400 M · Aumayer Druck & Verlags GmbH & Co KG · Gewerbegebiet Nord 3, 5222 Munderfing GmbH & Co KG - GZ 02Z030400 M · Aumayer Druck & Verlags AG Österreichische Post

100 Jahre Landeskriminalamt NÖ

Seite 3 Seite 8 Seite 44 Neuer Landespolizeidirektor- Gedenken an Stellvertreter und Leiter GB A Insp Andreas Hasler 1920 – 1930

Polizei Niederösterreich 1/2021 Inhalt

Nieder­ Polizeiösterreich Das INFO-MAGAZIN der Landespolizeidirektion 01/2021

Aktuelles Verabschiedung in den 3 Neuer Landespolizeidirektor-Stellvertreter Ruhestand 4 Innenminister Karl Nehammer zu Besuch 31 ChefInsp Josef Kipferl – ein Urgestein in Wr. Neustadt verabschiedet sich 6 Nächtliche Rettung im Bezirk Lilienfeld Geburtstage 8 Im Gedenken – 10. Todestag von 33 GenMjr iR Rupert Fehringer – Insp Andreas Hasler 70. Geburtstag 9 Neues Jahrbuch der LPD NÖ 34 BezInsp iR Joe Weber – 95. Geburtstag 10 SARS-CoV-2-Testungen bei der LPD NÖ 35 BezInsp iR Josef Mühlbauer – 11 Neuer Bezirkspolizeikommandant in 90. Geburtstag Hollabrunn 36 KontrInsp iR Franz Prankl – 70. Geburtstag 12 Neue Kommandanten bei der LPD NÖ 37 AbtInsp iR Kurt Kalt – 70. Geburtstag 14 LVT - Sicherstellung von Schusswaffen und Impressum Sprengstoff Verstorben 17 Vier neue Lärmmessgeräte angekauft 38 ChefInsp Johann Martin – Nachruf 18 Tag des Notrufs – über ein Jahr „LLZ Neu“ 39 iR Johann Scharner – Nachruf 19 Konzert der Polizeimusik NÖ – Termin Herausgeber: 40 Oberst iR Kurt Freyler – Nachruf Landespolizeidirektion Niederösterreich verschoben 3100 St. Pölten, Neue Herrengasse 15 Personelles Social Media Redaktion: 41 Personalnachrichten vom 20 Polizei Niederösterreich in den sozialen Dieter Höller, Tel. 059 133/ 301110 1. November 2020 bis 31. Jänner 2021 E-Mail: [email protected] Medien Für den Inhalt verantwortlich: Historisches Neues aus den Bildungszentren Die Redaktion (sofern im Einzelfall nicht beson- 44 100 Jahre Landeskriminalamt NÖ ders gekennzeichnet) und die Gesellschaft der 22 Feierliche Angelobung und Ausmusterung Freunde und Förderer der Exekutive Nieder­ 50 Die Gendarmerie im Wiedererstehen 24 Ausmusterungsfeierlichkeit österreichs (farblich gekennzeichneter Sonderteil) Österreichs 1945 Titelfoto: Gesellschaft der Freunde und 54 Mord an zwei Gendarmen vor 65 Jahren LPD NÖ/D. Höller Förderer der Exekutive Alpiner Rettungseinsatz Magazin 26 Präsident MR Dipl.-Ing. Karl Fiala Medieninhaber und Hersteller: feierte seinen 70. Geburtstag 56 Spende statt Weihnachtsfeier Aumayer Druck- u. Verlags Ges.m.b.H. 27 MR Dr. Franz Prucher feierte seinen 56 Dienst am letzten Tag des Jahres & Co KG, 5222 Gewerbegebiet Munder- fing Nord, Tel. 07744/20080, Fax DW 65. Geburtstag 57 Die „neue Normalität“ an der Grenze 13, E-Mail: [email protected] 60 Buchbesprechung - Mama, Papa, Polizeiseelsorge was ist Recht? An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: 28 Polizeiseelsorger-Tagung bei der LPD NÖ S. Stamminger, J. Baumschlager, H. Holub, 28 neuer katholischer Landesseelsorger B. Neumeyr, G. Baumgartner, O. Greene, 30 neuer evangelischer Polizeiseelsorger E. Knabb, E. Birkhahn, E. Widhalm, H. Jantschy, M. Hochgerner, G. Macher, G. Pichler, P. Weichselbaum, F. Grünsteidl, E. Moritz, P. Pennerstorfer, E. Kaiser, H. Gruber HINWEIS: Beiträge von Bediensteten der Landespolizeidi- rektion Niederösterreich geben die persönliche Meinung des Verfassers/der Verfasserin wieder. Aus sprachlichen Gründen werden geschlechts- bezogene Bezeichnungen manchmal nur in einer Form verwendet. Damit ist keine diskriminierende Bedeutung verbunden. Copyright:

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Fotos, sonst „LandespolizeidirektionNETWORK TOOL NÖ“ MAGAZINE EDITORS’ Erscheinungsweise: 01/2021 – März 2021

EUROPOL LAWENFORCEMENT 4-mal jährlich „Die Polizei in Niederösterreich“ ist ein Informationsblatt für die Angehörigen des Aktiv- Redaktionsschluss für und Ruhestandes, dessen Inhalt sich hauptsächlich mit Personalnachrichten und Mitteilun- die Ausgabe 2/2021: gen aus dem Dienstgeschehen befasst sowie für die Freunde und Förderer der Exekutive NETWORKING TOOL 15. Mai 2021 MAGAZINE EDITORS’ Niederösterreichs.

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Neuer Landespolizeidirektor-Stellvertreter

eneralmajor Mag. iur. Man- fred Aichberger - neuer GLandespolizeidirektor- Stellvertreter und Leiter des Ge- schäftsbereiches A der Landespoli- zeidirektion Niederösterreich. GenMjr Mag. iur. Manfred Aichber- ger wurde mit 1. Dezember 2020 zum Leiter des Geschäftsbereichs A und stellvertretenden Landespo- lizeidirektor in der Landespolizei- direktion Niederösterreich bestellt. Der Generalsekretär im Innenmi- nisterium, Mag. iur. Helmut To- mac, und der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Dr. iur. Franz Ruf, MA überreichten am 3. H ölle r o: LPD NÖ/D. t

Dezember 2020 in Wien die Ernen- Fo nungsurkunde. Manfred Aichberger, 1962 geboren, trat am 1. Juni nisterium tätig. 1985 in die damalige Bundesgendarmerie ein. Nach Der sportbegeisterte Familienvater zweier erwachsener Absolvierung des Grundausbildungslehrganges war Kinder freut sich auf seine neue Aufgabe: „Ich werde er als eingeteilter Beamter auf den Gendarmeriepos- meinen bestmöglichen Beitrag einerseits für die Si- ten Baden, Hainfeld und Lilienfeld tätig. Von 1995 cherheit in Niederösterreich, andererseits für das Zu- bis 2002 studierte Aichberger Rechtswissenschaften sammenwirken innerhalb der Landespolizeidirektion an der Universität Wien. Nach einer Zwischenstation mit dem Bundesministerium für Inneres und dem Land als Rechtspraktikant am Bezirksgericht Niederösterreich leisten. wechselte er mit November 2003 ins Bundeskrimi- Als stellvertretender Landespolizeidirektor ist mir auch nalamt, wo er im Fahndungsbüro SIRENE Österreich eine offene und konstruktive Kommunikation sehr wich- arbeitete. tig, weshalb ich stets ein offenes Ohr für die Anliegen Mit Februar 2005 wurde der Jurist zum Oberrat aller Bediensteten der Landespolizeidirektion Nieder- ernannt und versah ab Oktober 2005 im Büro 1.3 österreich haben werde“, so Aichberger. Info-Management/SPOC (Zentraler Journaldienst im Die Landespolizeidirektion Niederösterreich wünscht Bundeskriminalamt) Dienst. Mit Mai 2010 wechselte GenMjr Mag. iur. Manfred Aichberger viel Erfolg. er in das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung, wo er nach Leitung des ‚Ope- Johann Baumschlager rativen Dienstes‘ mit Februar 2013 zum stellvertretenden Direktor er- nannt wurde. Von Jänner 2008 bis Dezember 2017 war Aichberger auch stell- vertretender Vorsitzender der Dis- ziplinaroberkommission. Seit April 2019 war er als Fachexperte für Disziplinarangelegenheiten in der Sektion I (Präsidium) im Innenmi-

| 3 Polizei Niederösterreich 1/2021 Aktuelles cz we Mako o s : BMI/J. t Fo Schneeberger, Nehammer, Heyderer, Fries, Popp mit den MitarbeiterInnen der PI Josefstadt vor der neuen Dienststelle Minister zu Besuch in Wiener Neustadt

olizeiinspektion Wiener Neustadt – Josefstadt sondern anschließend dem Stadtpolizeikommandan- übersiedelt von der Wiener Straße in die Pot- ten Obstlt Manfred Fries auch sechs Stück Defibril- Ptendorfer Straße latoren für den Stadtpolizeibereich Wiener Neustadt Innenminister Karl Nehammer, MSc besuchte am 16. überreicht. November 2020 die Stadt Wiener Neustadt und stat- Innenminister Karl Nehammer: „Die Gemeinden in tete gemeinsam mit Landespolizeidirektor Franz Popp, Niederösterreich sind ein verlässlicher Partner in Fra- BA MA und Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger gen der Sicherheit. Besonders mit Wiener Neustadt der neuen Polizeiinspektion Wiener Neustadt – Josef- und Bürgermeister Klaus Schneeberger besteht seit stadt einen Besuch ab. vielen Jahren ein enger Dialog in Sicherheitsfragen. Dabei wurden dem neuen Dienststellenleiter AbtInsp „Ich gratuliere dem neuen Dienststellenleiter zu sei- Michael Heyderer nicht nur sein Ernennungsdekret, ner Ernennung und wünsche allen Bediensteten der

Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Wiener Neustadt, Mag. Stefan Übergabe des Ernennungsdekretes an AbtInsp Michael Heyderer als Koppensteiner, bei den Erklärungen des Defibrillators neuer Dienststellenleiter

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Polizeiinspektion Josefstadt für die Zukunft alles er- denklich Gute. Kommen Sie von jedem Einsatz gesund nach Hause!“ Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger: „Beim An- trittsbesuch von Innenminister Nehammer in Wie- ner Neustadt im Jänner dieses Jahres, haben wir über Möglichkeiten der Kooperation gesprochen und dabei die Verlegung der Polizeiinspektion Josefstadt sowie den Einsatz von Defibrillatoren beschlossen. Ich freue mich, dass beide Projekte umgesetzt werden konnten.“ Diese Defibrillatoren werden ab sofort in den Streifen- wagen mitgeführt und bei Notwendigkeit in Verwen- dung genommen.

Der Innenminister besuchte auch Bedienstete der PI Wiener Neustadt- Johann Baumschlager Burgplatz

Fries, Popp, Nehammer, Schneeberger und Koppensteiner bei der Übergabe der Defibrillatoren

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Nächtlicher Einsatz im Bezirk Lilienfeld Ortsstelle Kleinzell

eisalpe/Lilienfeld – Vor dem Schlimmsten konnte ist, gelingt es erst beim zweiten Anlauf die Patienten zu die Bergrettung Hand in Hand mit der Alpinpo- erreichen. „Von da an hat es größte Kraftanstrengung R lizei am Sonntag, 17. Jänner 2021 fünf Schitou- und Motivation gebraucht, die Patient/innen heil wieder rengeher bewahren. Die zwei Frauen und drei Männer hinunterzubringen, weil sowohl Tourenvorbereitung als aus der Bundeshauptstadt sind im Zuge ihrer Abfahrt auch Ausrüstung mehr als mangelhaft waren“, so Georg von der Reisalpe im Bezirk Neunkirchen (1.399 müA.) in Wurth (Bergrettung-Einsatzleiter) und RevInsp Ralph Richtung der Kleinzeller Hinteralm von der Standardrou- Zeller (Bergrettung & Alpinpolizei), die den Einsatz vor te abgekommen. Offenbar wurde versucht das richtige Ort abgeleistet haben. „Unter anderem verfügten die Gelände für eine Tiefschneeabfahrt zu finden, was mit ei- Sportler/innen über keine Lawinenausrüstung obwohl ner fatalen Fehlnavigation endete. Bei Lawinenwarnstufe ‚erhebliche Lawinengefahr‘ bestand.“ Da der Hang in ge- 3 gelangten sie ins nordseitige und extrem ausgesetzte fährlicher, nordseitiger Exposition liegt, ein Riesenglück. Gelände, wonach es bei einer Seehöhe von ca. 1.100 müA. Bei rund -10°C, versorgt mit Stirnlampen der Bergret- kein Weiterkommen mehr gab: Unterhalb felsdurchsetz- tung, teils improvisierter Ausrüstung und nach der Erst- tes Steilgelände, nach oben hin zu steil, zu viel Neuschnee. versorgung müssen die fünf Personen nun in sehr anstren- Gegen 17:00 Uhr setzen sie einen Notruf unter dem gender und mühseliger Arbeit durch das felsdurchsetzte Bergrettungsnotruf 140 ab, als bereits die Nacht he- Gelände gebracht werden, ehe sie zur Forststraße mittels ranbricht. Gleich darauf steigen die Bergrettung (BR) Seilsicherung der Bergretter gelangen. Es dauert weite- Kleinzell und die Alpinpolizei (AP) mit je einem Mann re eineinhalb Stunden, die betroffenen Personen sicher vom Ebenwald über die Kleinzeller Hinteralm zu den Be- zurück zum Ebenwald zu bringen, wo die unterkühl- troffenen auf. Die Navigation bedarf der Unterstützung ten Personen nun in der aufgeheizten Bergrettungs- des Gebietseinsatzleiters Robert Salzer und des Orts- hütte weiterversorgt und mit Tee aufgewärmt werden. stellenleiters Michael Hochgerner vom Tal aus, die die Der anschließende Abtransport ins Tal erfolgt schließlich beiden mithilfe des Funkes anleiten und zu den Patienten mit dem Einsatzfahrzeug der Bergrettung. „Die Dankbar- navigieren – das ist nur möglich, weil die Koordinaten bei keit stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Wir sind heilfroh, abgesetzten Notrufen mitgesandt werden. Nach ca. zwei dass es ihnen gut geht“, so die beiden Bergetter abschlie- Stunden kann der erste Sichtkontakt hergestellt werden; ßend. Der Einsatz zeigt einmal mehr, wie wichtig Tou- da das Gelände jedoch uneinsichtig und wenig bekannt renplanung und Ausrüstung für sicheren Bergsport sind. o s : ÖB R D NÖ/W t Fo Michael Zwinz (BR), Einsatzleiter Georg Wurth (BR) und RevInsp Ralph Zeller rot gekennzeichneter Bereich, wo die fünf Skitou- rengeher von der Standardroute abgekommen sind.

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Die Bergrettung appelliert daher mit Nachdruck, Tou- Auch Mag. Heimo Hammer, einer der fünf Geretteten renplanungen mit größter Sorgfalt anzugehen, Ausrüs- bedankte sich mit folgenden Zeilen: tung mitzuführen und gerade derzeit bei den massigen Neuschneemengen auch die Lawinensituation zu be- Sehr geehrter Herr Michael Hochgerner, rücksichtigen. Das heißt im Klartext Lawinenverschüt- ich möchte mich nochmals für den tollen und professi- teten-Suchgerät (LVS), Schaufel, Sonde und im besten Fall onellen Einsatz auf der Reisalpe am Sonntag, den 17. Lawinen-Airbag mitzuführen und den Lawinenlagebe- Jänner 2021 bedanken. richt des Lawinenwarndienstes genau zu lesen. Der Einsatz war im steilen Gelände, bei Dunkelheit und Mehr Informationen unter www.bergrettung-nw.at minus 10 Grad. Die Kommunikation mit der Zentrale und die Rettungsaktion mit dem Rettungsteam waren Hier ein Auszug einiger Dankschreiben an trotz des Wettlaufs mit der Zeit und der Kälte unglaub- die Bergrettung bzw. Alpinpolizei NÖ: lich ruhig, menschlich und erfolgreich. Reinhard Hagen, Bürgermeister von Kleinzell, bedankte Man glaubt als Freizeitsportler gar nicht, wie an- sich persönlich beim Bezirkspolizeikommandanten von spruchsvoll so eine komplexe Rettungsaktion abläuft. Lilienfeld und Ortsstellenleiter des Österreichischen Es war für uns auch sehr lehrreich, bei einer Übung und Bergrettungsdienstes Ortsstelle Kleinzell, Mjr Michael Nachbesprechung dabei gewesen zu sein. Uns wurde Hochgerner mit folgenden Zeilen: erst im Nachhinein klar, wie viel Know-how, Erfahrung und Management benötigt wird. Wenn jemand verletzt Sehr geehrter Herr Major, lieber Michael! oder sehr geschwächt gewesen wäre, wäre man ohne Ich darf Dir sowie auch all Deinen beteiligten Helfern weitere technische Hilfsmittel nicht ausgekommen.

vom Kleinzeller Bergrettungsdienst zu dieser ganz Herzlichen Dank an Sie und Ihr Team ausgezeichneten Leistung herzlich gratulieren. Offen- Heimo Hammer sichtlich wurde hier unter schwierigsten Verhältnissen und höchstem persönlichen Einsatz Herausragendes RevInsp Ralph Zeller der PI St.-Aegyd/Neuwalde, Mit- für Menschen geleistet, die in schwer zugänglichem glied der AEG NÖ/West, erhielt darüber hinaus seitens Berggebiet von Kleinzell in Bergnot geraten sind. Re- der Landespolizeidirektion NÖ „für die mit außerge- spekt und alle Achtung! wöhnlichem Engagement, besonderer Einsatzbereit- Weiterhin alles Gute! schaft, großer Entschlossenheit und hervorragender

Liebe GrüSSe, alpiner Kompetenz erbrachte ausgezeichnete alpinis- Reinhard Hagen, Bürgermeister Kleinzell tische Leistung, wodurch es gelang, eine in akute al- pine Notlage geratene fünfköpfige Schitourengruppe Ing. Martin Gurdet, MSc, Landeseinsatzleiter Österrei- im Raum Reisalpe zu lokalisieren und in weiterer Folge chischer Bergrettungsdienst, LORG Niederösterreich/ trotz einsetzender Dunkelheit im Zusammenwirken mit Wien gratuliert den Einsatzkräften: der Bergrettung aus dem alpinen Gelände unverletzt zu retten“, ein Belobungszeugnis überreicht. Servus Michael, geschätzte Kameradinnen und Kameraden, dass ein Einsatz unter den gegebenen Bedingungen verletzungs- und unfallfrei für alle Beteiligten ausgeht, ist keine Selbstverständlichkeit. Fachliches Können, hohe Motivation der Rettungs- mannschaft und die bestehende sehr gute Zusammen- arbeit zwischen den beteiligten Organisationen sind die Erfolgsgaranten für derartige Aktionen. Nochmals Gratulation!

Mit besten BergrettergrüSSen, Ing. Martin Gurdet, MSc, Landeseinsatzleiter Österreichischer Bergrettungsdienst, LORG Niederösterreich/Wien Finsternis, Kälte, schlechtes Wetter und schwer zugängliches Gebiet erschwerten den Rettungseinsatz.

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Zehnter Jahrestag – Gedenken an Insp Andreas Hasler

m 11. Februar 2011 kam es im Zuge einer Amtshandlung im Rayon der PI Hirtenberg, Be- A zirk Baden, zu einem tragischen Schusswechsel, welcher dem damals 26-jährigen Insp Andreas Hasler das Leben kostete. Ein Mann aus Hirtenberg hätte eine Freiheitsstrafe antreten sollen, kündigte gegenüber seiner Frau Suizid an und mehrere Streifen des Bezirkes nahmen die Fahn- dungstätigkeit im Raum Hirtenberg auf. Die Beamten der PI Bad Vöslau, RevInsp Manfred Wasserer und Insp Andreas Hasler trafen im Bereich des Lindenberges gegen 16:00 Uhr im Wald auf eine Person mit passen- der Beschreibung. Während der Überprüfung seiner Pater Stephan beim Gebet. Identität zog diese plötzlich eine Fausfeuerwaffe und gab mehrere Schüsse auf die Beamten ab. Beide wurden nächsten Tag im Klinikum Wr. Neustadt seinen schwe- getroffen, konnten jedoch das Feuer noch erwidern. Der ren Verletzungen. RevInsp Manfred Wasserer, der zwi- Täter beging vor Ort Selbstmord. Andreas Hasler erlag schenzeitlich seinen Polizeidienst in Kärnten versieht, trotz rascher intensivmedizinischer Behandlung am wurde ebenfalls schwer verletzt und überlebte als ein- ziger den tragischen Vorfall. Einige Monate danach wurde in den Weinbergen von Bad Vöslau ein Gedenkkreuz für Andreas Hasler er- richtet. Am 11. Februar 2021, also am Tag genau zehn Jahre danach, wurde dort von der Belegschaft der PI Bad Vöslau unter Mitwirkung von Pater Stephan eine Gedenkfeier im Beisein der Familie Hasler abgehalten. Neben zahlreichen Kolleginnen und Kollegen des Ak- tiv- und Ruhestandes nahm als ranghöchster Vertreter selbstverständlich auch Landespolizeidirektor Franz Popp, BA MA an dem Gedenken teil. H ölle r o s : LPD NÖ/D. t Fo Landespolizeidirektor Franz Popp beim Gedenkkreuz Hubert Gruber, KontrInsp

Inspektionskommandant Hubert Gruber entzündet im Gedenken eine LPD Franz Popp, Hubert Gruber, Pater Stephan und die Familie von Kerze. Andreas Hasler

8 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Aktuelles . Gr eene O o: LPD NÖ/ t Fo LPD Franz Popp, Karl Muttenthaler und LPD-Stv. Rudolf Slamanig bei der Übergabe des neuen Jahrbuches. Neues Jahrbuch der LPD NÖ

m 3. Dezember 2020 erfolgte die Übergabe des entstand auch dieses Jahr wieder in Kooperation mit der neuen Jahrbuches der Landespolizeidirektion Firma Druckservice Muttenthaler aus Petzenkirchen. A NÖ „DIE POLIZEI IN NIEDERÖSTERREICH Es stellt ein informatives und umfangreiches Nachschla- 2020“ an die Geschäftsführung der Landespolizeidirek- gewerk über ein Jahr Polizei in Niederösterreich, be- tion NÖ. ginnend mit 1. September 2019, dar und gliedert sich Seit vielen Jahren erscheint bereits traditionell das Jahr- in einen Chronik- und einen Datenteil. Der Chronikteil buch des Landespolizeikommandos NÖ. Nach der Behör- bietet einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse denreform im September 2012 und der einhergegange- der Polizei NÖ im vergangenen Jahr. nen Verschmelzung des Landespolizeikommandos NÖ Im Datenteil sind Informationen über die Geschäftsfüh- mit der Sicherheitsdirektion NÖ entstand nun bereits rung, die Büros und Abteilungen der Landespolizeidirek- das achte Jahrbuch seit Bestehen der Landespolizeidirek- tion sowie über Niederösterreichs Polizeidienststellen tion NÖ. Das 487 Seiten umfassende Nachschlagewerk enthalten.

| 9 Polizei Niederösterreich 1/2021 Aktuelles y aba : pi x F oto SARS-CoV-2-Testungen bei der LPD NÖ

ufgrund der Covid-19-Pandemie wurden zur kräfte. Gleichzeitig waren bei den Testabläufen auch Verhinderung von Infektionen, alle Mitarbei- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – teilweise mit Sani- A terinnen und Mitarbeiter der Landespolizei- tätsausbildung - aus den Bezirken eingesetzt. direktion Niederösterreich eingeladen, an freiwilligen Unterstützung bei der Abwicklung der Testungen erhielt Testungen teilzunehmen. die Landespolizeidirektion Niederösterreich dankens- Bislang erfolgten zwei Testreihen, wobei eine Reihe zwei werterweise auch vom Roten Kreuz NÖ. Testungen im Abstand von ca. einer Woche umfasste. Die Zwischenzeitlich wurden und werden anlassbezogen erste Testreihe erfolgte in der 50. und 51. Kalenderwo- weiterhin Testungen durchgeführt, um Verdachtsfälle che 2020 und die zweite in der 3. und 4. Woche 2021. abzuklären bzw. infizierte aber symtomlose Mitarbei- Zu den Testungen waren auch die Teilnehmerinnen und terinnen und Mitarbeiter herauszufiltern. Teilnehmer der Ausbildungen an der Sicherheitsakade- Das nächste Ziel ist die Abwicklung der Corona-Schutz- mie (SIAK) sowie andere Organisationseinheiten des impfungen. Bundesministeriums für Inneres wie z.B. das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) und Mitarbeiterinnen Anton Haumer, GenMjr und Mitarbeiter der Bundesbetreuung sowie die Direk- tion für Sondereinheiten (EKO Cobra) eingeladen. Am ersten Durchgang nahmen rund zwei Drittel der Be- diensteten teil. Die Teilnahmequote am zweiten Durch- gang betrug ca. 50%. Die Organisation erfolgte durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Büros Organisation, Strategie und Dienstvollzug (Büro A1), insbesondere durch das Referat Polizeiärztlicher Dienst und durch die Sicherheitsfach- Teststraße in der Logistikabteilung der LPD NÖ . Gr eene O o s : LPD NÖ/ t Fo LPD Franz Popp bei der ersten Testung. LPD-Stv. Rudolf Slamanig bei der ersten Testung.

10 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Aktuelles

Obstlt Eduard Widhalm, neuer Bezirkspolizeikom- mandant von Hollabrunn Artikel der NÖN Hollabrunn vom 2. Dezember 2020

s ist schön, wenn man erfährt, dass man es wird“, freut sich Eduard Widhalm über seine Beförde- Erung: Seit 1. Dezember 2020 ist er Bezirkspo- lizeikommandant in Hollabrunn. Damit tritt er in die Fußstapfen von Otto Schwingenschlögl. Die beiden ar- beiteten fast zwei Jahrzehnte lang Seite an Seite. Seit 1. Juni 2001 war Widhalm der Stellvertreter des Bezirkspolizeichefs. Dass er sich als dessen Nachfolger

bewirbt, war für den 57-Jährigen ein logischer Schritt. : LPD NÖ F oto „Es ist sehr fein, dass ich jetzt die Führung bekomme. Ich kenn‘ die Mitarbeiter und ich kenn‘ den Bezirk“, denkt bei seiner Familie sein. In Hollabrunn war er zunächst der Göllersdorfer an die knapp 120 Polizisten der neun Sachbearbeiter, machte dann die Ausbildung zum Of- Dienststellen, die ihm nun unterstellt sind. „Ich bin kein fizier, kam 2001 zurück in den Bezirk Hollabrunn, um anderer Mensch, nur weil ich Kommandant geworden noch im selben Jahr stellvertretender Bezirkspolizei- bin“, erzählt er lachend. Er habe jetzt teilweise andere kommandant zu werden. Aufgaben, aber nach wie vor sei das oberste Gebot, die Ausschließlich am Schreibtisch sitzen will der 57-Jähri- Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. ge aber nicht, darum will er weiterhin Verkehrsreferent Das Klima in der Hollabrunner Polizeidienststelle sei bleiben. „Da bist du draußen und hast den Bezug zur Ba- sehr gut, das Team arbeite gut zusammen, betont Wid- sis und zur Bevölkerung.“ Bei Schwerpunkteinsätzen, wie halm, der gelernter Tischler ist und sogar drei Jahre etwa Planquadraten, ist der Kommandant gern vor Ort. als Verkäufer im Holzhandel arbeitete. Mit 23 Jahren „Das hat Vorbildwirkung. Wenn ich etwas anschaff‘, dann bewarb er sich dann bei der damaligen Gendarmerie. will ich auch dabei sein“, sagt Widhalm, der zudem die Seine erste Dienststelle war 1987 in Gerasdorf bei Wien. gute Zusammenarbeit mit der Bezirkshauptmannschaft „Dann bin ich heim nach Göllersdorf gekommen“, be- hervorstreicht, die er in bewährter Weise fortsetzen will. richtet Widhalm von der Zwischenstation, bevor es für ihn weiter nach Wien in die Kriminalabteilung NÖ, das Sandra Frank, heutige Landeskriminalamt, ging. NÖN Stv. Redaktionsleiterin Dort war er als einer von insgesamt sechs Beamten für Raub in ganz Niederösterreich zuständig, ehe er 1997 Die Landespolizeidirektion NÖ wünscht Obstlt Eduard nach Hollabrunn versetzt wurde. „Wir hatten damals Widhalm mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon unsere vier Söhne“, wollte der Familienvater näher viel Freude und Erfolg in seiner neuen Funktion!

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Neue Abteilungsleiter, Referatsleiter, Hauptsachbearbeiter und Kommandanten bei der LPD NÖ

Hptm OR Mag. Christian Schuller, BA Johannes Peham bis dato weiterer E1-Beamter bei bis dato Leiter des Büro Budget, der Personalabteilung der LPD wurde mit 1. Dezember 2020 als NÖ, wurde mit 1. Dezember 2020 Leiter der Sicherheits- und Ver- als Referatsleiter „Kriminaldienst“ waltungspolizeilichen Abteilung und Stellvertreter des Bezirkspo- (SVA) der LPD NÖ in Verwendung lizeikommandanten beim BPK St.

: LPD NÖ F otos genommen. Pölten in Verwendung genommen.

ChefInsp Christian Vielhaber Obstlt Florian Grünsteidl, BA bis dato Kommandant der PI Lilienfeld, wurde mit 1. Dezem- bis dato weiterer E1-Beamter im ber 2020 als Referatsleiter für Referat III, wurde mit 1. Dezem- „Verkehr und Einsatz“ und Stell- ber 2020 beim SPK Schwechat vertreter des Bezirkspolizeikom- als Referatsleiter im Referat II in mandanten beim BPK Lilienfeld in Verwendung genommen. Verwendung genommen.

Obstlt Matthias Grabner, BA ChefInsp Ernst Eichinger bis dato weiterer E1-Beamter bei bis dato Fachbereichsleiter der Personalabteilung der LPD im Referat III, FB 1 beim SPK NÖ, wurde mit 1. Dezember 2020 Schwechat, wurde mit 1. Dezem- als Leiter der Landesleitzentrale ber 2020 als Kommandant der (LLZ) bei der Einsatzabteilung der Autobahnpolizeiinspektion (API) LPD NÖ in Verwendung genom- Schwechat in Verwendung ge- men. nommen.

Obstlt MMag. Christian Dangl, BA bis dato weiterer E1-Beamter bei ChefInsp Christian Böck der Personalabteilung der LPD NÖ, wurde mit 1. Dezember 2020 bis dato 1. Kommandant-Stell- als Abteilungsleiter-Stellvertreter vertreter der PI Marchegg-FGP, der Fremden- und Grenzpolizeili- wurde mit 1. Dezember 2020 als chen Abteilung (FGA) der LPD NÖ Kommandant der PI Marchegg- in Verwendung genommen. FGP in Verwendung genommen.

12 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Aktuelles

ChefInsp Manfred Cechovsky ChefInsp bis dato Assistenzbereichsleiter- Martin Schick Stellvertreter beim LKA NÖ, Assistenzbereich 5 (Einsatzgruppe bis dato 1. Kommandant-Stellver- zur Bekämpfung der Straßenkrimi- treter der API Großkrut, wurde nalität), wurde mit 1. Jänner 2021 mit 1. Dezember 2020 als Kom- als Assistenzbereichsleiter des mandant der API Großkrut in Assistenzbereiches 5 beim LKA NÖ Verwendung genommen. in Verwendung genommen.

ChefInsp Gerald Gross ChefInsp Dieter Kienbink bis dato HS-Stellvertreter im Referat II, Fachbereich (FB) 1, bis dato Sachbearbeiter beim Hauptsachbereich 3 beim SPK LKA NÖ, Ermittlungsbereich 5 Schwechat, wurde mit 1. Jänner (Betrug), wurde mit 1. Dezember 2021 als Hauptsachbearbeiter 2020 als Hauptsachbearbeiter im (HS) im Referat II, FB 1, HS 3 beim Ermittlungsbereich 5 beim LKA SPK Schwechat in Verwendung NÖ in Verwendung genommen. genommen.

ChefInsp Harald Raninger KontrInsp bis dato Referatsleiter beim inter- nen Betrieb-Stabsstelle des LVT Johannes Kovac der LPD NÖ, wurde mit 1. Jänner bis dato Kommandant der PI 2021 Hauptsachbearbeiter beim , wurde mit 1. Dezem- internen Betrieb-Stabsstelle (Füh- ber 2020 als Kommandant der rungsunterstützung) des LVT der PI , Bez. St. Pölten- LPD NÖ, in Verwendung genom- Land, in Verwendung genommen. men.

KontrInsp Patrick Gmeiner KontrInsp Franz Weiler bis dato qualifizierter Sachbear- bis dato 1. Kommandant-Stell- beiter im Referat III, FB 2 beim vertreter der PI Laa/Thaya-FGP, SPK Schwechat, wurde mit 1. Jän- wurde mit 1. Dezember 2020 als ner 2021 als Hauptsachbearbei- Kommandant der PI Ladendorf, ter im Referat III, FB 1, HS 2 beim Bez. Mistelbach, in Verwendung SPK Schwechat in Verwendung genommen. genommen.

ChefInsp ChefInsp Martin Noschiel Leopold Steiner bis dato Kommandant der PI Wei- bis dato 1. Kommandant-Stellver- tra, wurde mit 1. Jänner 2021 als treter der PI Krems/Donau, wurde Kommandant der PI Gmünd, Bez. mit 1. Februar 2021 als Kom- Gmünd, in Verwendung genom- mandant der PI Krems/Donau in men. Verwendung genommen.

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ChefInsp KontrInsp Peter Wimmer Maximilian Widermann bis dato 1. Kommandant-Stell- bis dato Fachbereichsleiter-Stell- vertreter der Polizeidiensthunde­ vertreter bei der Logistikabtei- inspektion (PDHI) Linz in OÖ, lung der LPD NÖ, Fachbereich 6 wurde mit 1. Februar 2021 als (Ausrüstung und Beschaffung), Hauptsachbearbeiter (HS) im wurde mit 1. Februar 2021 als Einsatzbereich Polizeihundewe- Fachbereichsleiter bei der Logis- sen in der Einsatzabteilung der tikabteilung der LPD NÖ, Fachbe- LPD NÖ, Fachbereich 1 (Einsatz- reich 6 (Ausrüstung und Beschaf- angelegenheiten) in Verwendung fung) in Verwendung genommen. genommen.

KontrInsp Die Landespolizeidirektion NÖ Johannes Van Dyck wünscht den genannten bis dato Kommandant der PI Guntersdorf, wurde mit 1. Febru- Kollegen mit ihren Teams viel ar 2021 als Kommandant der PI Freude und Erfolg! Eggenburg, Bez. Horn, in Verwen- dung genommen.

LVT NÖ wurde neuerlich fündig! Sicherstellung einer größeren anzahl an Waffen/Schusswaffen, Munition, Messer, Kriegsmaterial sowie NS-Devotionalien

Bezirk Hollabrunn Das Landesamt für Verfassungs- schutz und Terrorismusbekämp- fung Niederösterreich (LVT) führte im Jänner 2021 Erhebungen zu ei- nem 53-jährigen Mann aus dem Be- zirk Hollabrunn, welcher aufgrund einer vertraulichen Mitteilung im Verdacht stand, illegale, verbotene Schusswaffen sowie Kriegsmaterial zu besitzen und an seiner Wohnad- resse aufzubewahren. Im Zuge der Ermittlungen und der daraufhin durchgeführten Haus- Sichergestellte Waffen/Schusswaffen, Munition, Messer, Kriegsmaterial durchsuchung konnten in verschie- denen Räumlichkeiten an seiner Wohnadresse neben Devotionalien vorgefunden und sichergestellt werden. seinen legal besessenen Schusswaffen auch illegale Gegen den Mann wurde noch an Ort und Stelle ein vor- Schusswaffen, Schusswaffenteile, Messer sowie Muniti- läufiges Waffenverbot ausgesprochen. on im größeren Ausmaß, als auch Kriegsmaterial (Hand- Nach derzeitigem Ermittlungsstand handelt es sich beim granaten, Flak-Kartuschen, Patronen, u.a.) sowie NS- Beschuldigten um einen sogenannten “Waffensammler“.

14 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Aktuelles

In einem Zimmer hatte er u.a. eine Hakenkreuzfahne (zwei mal ein Meter) und zwei NS-Anstecker frei hän- gen gehabt. Laut seinen Angaben hätte er aber keine nationalsozialistische Einstellung und beruhe auch dieser Besitz auf Sammelleidenschaft. Die weiteren Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf etwaige Hintermänner, welche mit dieser Straftat in Zusammenhang stehen könnten. Der Mann wird aufgrund der sichergestellten Schuss- waffen/Waffen einerseits der zuständigen Bezirksver- r /H. Altenede waltungsbehörde und andererseits hinsichtlich der o s : S KO weiteren gerichtlichen Straftatbestände der Staatsan- t Fo waltschaft Korneuburg zur Anzeige gebracht. Sichergestellte NS-Devotionalien

Bezirk Melk Sicherstellung von 25 kg Sprengstoff, weiteren Spreng- vorgefunden und sichergestellt werden, wobei diese mitteln sowie von Schusswaffen. Das LVT NÖ führte noch einer waffentechnischen Beurteilung zugeführt im Jänner 2021 Erhebungen zu einem 70-jährigen werden. Pensionisten aus dem Bezirk Melk, welcher aufgrund Gegen den Mann wurde noch an Ort und Stelle ein einer vertraulichen Mitteilung im Verdacht stand, an vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen und eine wei- seiner Wohnadresse illegal Sprengstoff zu lagern. tere in seinem Besitz befindliche Langwaffe der „Kat. Im Zuge der Ermittlungen und der daraufhin im ge- C“ sichergestellt. meinsamen Zusammenwirken mit Polizeikräften aus Hinsichtlich des Sprengstoffes gab der Mann an, dass dem Bezirk Melk durchgeführten Hausdurchsuchung dieser sowie die weiteren Sprengmittel und das Zube- konnten insgesamt 25 kg Sprengstoff in Form von hör seinem bereits vor mehr als einem Jahr verstorbe- Gelatine Donarit, 114 elektrische Momentzünder, 58 nen Vater gehört hätten. Stück Sprengkapseln, 320 Meter Zündschnur, eine Der Pensionist wird aufgrund des sichergestellten Zündmaschine sowie eine „Anwürgezange“ vorgefun- Sprengstoffes und den weiteren Sprengmitteln sowie den und sichergestellt werden. Bei der Durchsuchung hinsichtlich der sichergestellten Schusswaffe sowohl konnte ebenfalls ein bereits korrodiertes Sturmgewehr der Staatsanwaltschaft St. Pölten als auch der zuständi- StG 44 sowie ein korrodierter Lauf einer Langwaffe gen Bezirksverwaltungsbehörde zur Anzeige gebracht. gne r /B. Wa o s : S KO t Fo Sichergestellter Sprengstoff Sichergestellte Sprengkapseln Sichergestelle Zündmaschine

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Polizei Niederösterreich 1/2021 Aktuelles

Vier neue Lärmmessgeräte von der Landespolizeidirektion NÖ angekauft!

ie wohnen zufällig im niederösterreichischen Vor- alpenland? In der kalten Kuchl, am Rohrer Sattel, Sam Ochsattel? Sie wollen das sonnige Wochen- ende in ihrem Garten im Freien genießen? Ihre Ruhe wird aber manchmal durch lärmende Kraftfahrzeuge gestört? Etliche Motorradfahrer verwechseln das öffentliche Straßennetz mit einer Rennstrecke und sind mit ma- nipulierten Auspuffanlagen unterwegs, wodurch viel mehr Lärm erzeugt und emittiert, als bei einem ord- nungsmäßen Betrieb notwendig wäre. Daher ist es notwendig, an diesen stark befahrenen Motorradstrecken vermehrt Kontrolltätigkeiten der Ex- ekutive bezüglich der Einhaltung der erlaubten Lärm­ Das neue Schallpegelmessgerät der Marke Norsonic, Type 145 emissionen durch Kraftfahrzeuge durchzuführen. Einerseits kommt der Motorradprüfzug der Niederös- Stand der Technik und wird auch heuer noch gegen ein terreichischen Landesregierung zum Einsatz, wo durch neues Schallpegelmessgerät ausgetauscht. Techniker die Kraftfahrzeuge überprüft werden, ande- Die neu angekauften Messgeräte haben ein fix montier- rerseits sollen die Lärmkontrollen auch durch Exeku- tes Mikrophon und sind dadurch in der Handhabung, tivbedienstete allein möglich sein. sowie im Aufbau viel unkomplizierter. Die Lärmmessun- Daher wurden durch die Landespolizeidirektion Nieder- gen selbst können viel schneller und effizienter erfolgen. österreich vier neue Schallpegelmessgeräte der Marke Der viel kritisierte „Kabelsalat“ durch die Verbindungs- Norsonic, Type 145, zum Stückpreis von ca. 8.000 Euro, kabel hat ein Ende! Außerdem können die Geräte mit- (inklusive Zubehör) angekauft. tels Dienstmobiltelefon und installierter App leichter Das bisher in Verwendung stehende Messgerät Norso- bedient werden. nic 117 aus dem Jahr 1995 ist zwar momentan noch Um die neuen Lärmmessgeräte im ganzen Bundesland im Einsatz, es entspricht aber nicht mehr dem letzten an den vielbefahrenen Motorradstrecken und auch ge- gen die sogenannte „Roadrunner- und Tuner-Szene“ einsetzen zu kön- nen, wurden vier Bezirksverbünde eingerichtet. Jedes Bezirks- und Stadtpolizeikommando in Nieder- österreich hat nun die Möglichkeit ein solches Gerät anzufordern und einzusetzen. Durch Exekutivbedienstete der Landesverkehrsabteilung erfolgte bereits die Einschulung von Kolle- ginnen und Kollegen aus den BPK und SPK in Niederösterreich und wir werden jetzt noch mehr Lärm- sünder sprichwörtlich „aus dem Ver-

: LVA NÖ : LVA F otos kehr ziehen“. Die Bedienung erfolgt ganz einfach via Handy-App

| 17 Polizei Niederösterreich 1/2021 Aktuelles H ölle r o: LPD NÖ/D. t Fo Tag des Notrufs – über ein Jahr „LLZ neu“

ie Landesleitzentrale Niederösterreich ist seit terin. Die Schulung für diese fordernde Tätigkeit erfolgt Dezember 2019 mit dem Einsatzleit- und Kom- nach einem Auswahlverfahren beim Psychologischen Dmunikationssystem, kurz ELKOS, im Vollbe- Dienst des BMI in Modulen und dauert insgesamt zwölf trieb. Im täglichen Durchschnitt gingen im Jahr 2020 Tage. Für die Gewährleistung der korrekten Abläufe in der LLZ Niederösterreich 1.600 Anrufe ein. und die Bereitstellung der nötigen Ressourcen sind Davon werden ca. 1.400 Notrufe, welche über die zwei Dienstführende 24 Stunden am Tag, sieben Tage Notrufnummern 133 und 112 einlangen, sowie 50 die Woche verantwortlich. 14 Bedienstete stellen rund Alarmauslösungen von technischen Alarmanlagen ver- um die Uhr die Notrufentgegennahme und Bearbeitung zeichnet. Im Jahr 2020 wurden 122.632 Einsätze, im der Anrufe, sowie die Einsatzbearbeitung sicher. Durch Durchschnitt 336 täglich, disponiert. Derzeit sind in der die arbeitsteilige Abarbeitung in der Landesleitzentrale, Landesleitzentrale 81 Bedienstete tätig, zwölf Beamtin- sowie spezielle Schulungen in der Gesprächsführung, nen und Beamte befinden sich gerade in der Ausbildung kam es zu einer Qualitätssteigerung für Hilfesuchende zum Leitstellenmitarbeiter bzw. zur Leitstellenmitarbei- am Notruf. Die Streifensteuerung aller verfügbaren Ein- satzmittel und Sondereinsatzkräfte ermöglicht ein ziel- gerichtetes und effizientes Zuführen von Einsatzkräften im gesamten Bundesland Niederösterreich.

Als Überblick über die Tätigkeiten der LLZ NÖ können für das Jahr 2020 folgende Zahlen angeführt werden:

▸▸ eingegangene Anrufe: 568.115 ▸▸ davon Notrufe: 504.721 ▸▸ davon TWG (Telefonwählgerät): 19.074 ▸▸ bearbeitete Anrufe: 357.683 ▸▸ bearbeitete Einsätze: 122.632

Heinz Holub

18 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Aktuelles

Konzert der Polizeimusik NÖ vorläufig auf 15. Oktober 2021 verschoben!

ufgrund der aktuellen Covid-19-Situation derartiger Veranstaltungen ab. Eine entsprechende In- musste das für 23. April 2021 geplante Konzert formation wird ehestens auf der Homepage der Polizei- A der Polizeimusik NÖ im Auditorium Grafenegg musik NÖ unter www.polizeimusik-noe.at bekanntge- leider abgesagt werden. geben werden. Als neuer Termin wird der 15. Oktober 2021 angepeilt. Zurzeit werden noch keine Wir hoffen, dass das Polizeimusikkonzert zu diesem Vorreservierungen entgegengenommen! Termin stattfinden kann. Dies hängt jedoch primär von der weiteren Entwicklung dieser Corona-Pandemie und Eventuelle Anfragen richten Sie bitte per E-Mail an den hinkünftig geltenden Vorschriften für die Abhaltung [email protected]

| 19 Polizei Niederösterreich 1/2021 Social Media

Polizei Niederösterreich in den Sozialen Medien

We are social! Wenn wir also eure Arbeit durch ein Posting auf unseren Seit 14. Oktober 2016 ist die Landespolizeidirektion Kanälen erleichtern können, dann schreibt uns: Niederösterreich in den Sozialen Medien vertreten [email protected] und präsentiert sich dort einem breiten Publikum. Wir freuen uns derzeit über mehr als 40.000 Accounts auf Von nun an, werden wir hier regelmäßig über unsere Facebook und knapp 10.000 Accounts auf Twitter, die Online-Aktivitäten berichten. Also bleibt dran! uns folgen. Wir sehen diese Kanäle als Ergänzung zur LIKEN – TEILEN – KOMMENTIEREN! gewohnten Pressearbeit im Bereich der Öffentlichkeits- arbeit. Hier ist Platz für Erlebnisse im Polizeidienst, Eurer Social-Media-Team der Polizei Niederösterreich die manchmal wenig spektakulär, dafür aber durchaus Links: www.facebook.com/LPDnoe herzeigbar sind. www.twitter.com/LPDnoe

Was wird gepostet? Bernadette Neumeyr, BezInsp Das Portfolio reicht von aktuellen Klärungen im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung, über Veröffentlichung von Fahndungsbildern bis hin zu außergewöhnlichen Verkehrsanhaltungen. Das Hauptaugenmerk liegt vor allem auf polizeilichen Präventionstipps und Aufklä- rungsarbeit. Jedes Delikt, das wir dadurch verhindern können, ist eines weniger, das aufgeklärt werden muss. Wir streamen außerdem die meisten Pressekonferenz live auf Facebook. Natürlich dürfen auch die „Spaßbeiträge“ nicht zu kurz kommen, denn Social Media funktioniert nur in Verbin- dung mit Emotionen. An dieser Stelle möchten wir ein riesiges DANKESCHÖN ausschicken, an all jene, die uns in den vergangenen Jahren mit zahlreichem Bild- bzw. Videomaterial versorgt haben. Bitte weiter so!

Tipp: Wir sehen uns auch als Bindeglied zwischen Interessante Presseaussen- Polizeibediensteten und der Bevölkerung. dung ohne Lichtbilder

Livestream einer Pressekonferenz Aufspürung von Suchtmittel durch Diensthunde

20 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Social Media

Videobeitrag über einen Schweinetransport

Zeugenaufruf nach Vergewaltigung

Fahndung nach Einbrüchen in Bankschließfächer

usmusterungsfeiern der allgemeiner Präventionsbeitrag zum Angelobungs- und A Thema Love Scam Grundausbildungslehrgänge

Suche nach Opfern von sichergestellten Gitarren

Recruiting-Video „Stärke unser Team“ – 100 % Eigenproduktion der LPD NÖ

| 21 Polizei Niederösterreich 1/2021 Neues aus den Bildungszentren

Feierliche Angelobung und Ausmusterung

Polizei-Neuzugänge in NÖ ros für Öffentlichkeitsarbeit und interner Betrieb Obstlt it 1. Dezember 2020 haben 144 Bedienstete Mag.a Sonja Stamminger, BA in Traiskirchen und am 18. (55 Frauen und 89 Männer) in den Bildungs- Dezember 2020 zusätzlich mit dem Leiter der Personal- Mzentren der Sicherheitsakademie Traiskirchen abteilung der Landespolizeidirektion Niederösterreich, und Ybbs an der Donau ihre zweijährige polizeiliche Obst Peter Gessner, in Ybbs an der Donau die neuen Poli- Grundausbildung begonnen. zeigrundausbildungslehrgänge im Beisein des Leiters des Landespolizeidirektor Franz Popp, BA MA begrüßte am Bildungszentrums Traiskirchen, Obst Hannes Langer, 14. Dezember 2020 gemeinsam mit der stellvertreten- BA und des Bildungszentrums Ybbs an der Donau, Obst den Leiterin der Personalabteilung und Leiterin des Bü- Gerhard Liebmann, BA. H ölle r o: LPD NÖ/D. t Fo Geier, Gmeindl, Komericky-Schlegl, Popp, Langer, Stamminger, Lehrgangsteilnehmer Tr-PGA61-20 H ölle r o: LPD NÖ/D. t Fo Glibusic-Prskalo, Komericky-Schlegl, Popp, Langer, Stamminger, Ringhofer, Lehrgangsteilnehmer Tr-PGA62-20

22 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Neues aus den Bildungszentren

Der Landespolizeidirektor gratulierte allen Teilnehmerin- Erfolgreiche Dienstprüfung absolviert nen und Teilnehmern zur Berufswahl und betonte die Bedeutung ihrer Ausbildung für das spätere polizeiliche Ab dem 1. Jänner 2021 werden 39 Bedienstete (neun Handeln. „Eine profunde Grundausbildung ist das Fun- Frauen und 30 Männer) in den polizeilichen Außendienst dament, auf dem Ihr zukünftiges polizeiliches Einschrei- ausmustern. Diese Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehr- ten fußt. Ich bedanke mich für das große Engagement gangsteilnehmer waren bereits in der Vergangenheit der Lehrkräfte und ermutige Sie als Lehrgangsteilneh- im Fremden- und Grenzpolizeilichen Bereich eingesetzt merinnen und Lehrgangsteilnehmer, das Angebot einer und absolvierten nun den Aufbaukurs der polizeilichen professionellen Ausbildung zu nutzen und die oft kom- Grundausbildung am Bildungszentrum der Sicherheits- plexen, rechtlichen Grundlagen mit Hilfe der Lehrenden akademie in St. Pölten. Sie werden ihren Dienst im ge- zu verinnerlichen“, so Popp. samten niederösterreichischen Bundesland versehen. . Gr eene O o: LPD NÖ/ t Fo

Gessner, Liebmann, Popp, Stamminger, Rosenberger, Lehrgangsteilnehmer Y-PGA37-20 . Gr eene O o: LPD NÖ/ t Fo Gessner, Liebmann, Popp, Stamminger, Datzberger, Lehrgangsteilnehmer Y-PGA38-20 . Gr eene O o: LPD NÖ/ t Fo Gessner, Liebmann, Popp, Stamminger, Leberzipf, Smetana, Lehrgangsteilnehmer Y-PGA39-20

| 23 Polizei Niederösterreich 1/2021 Neues aus den Bildungszentren

Ausmusterungsfeierlichkeit und Besuch der E2a-Ausbildungen

ach der erfolgreichen Absolvierung der Grund- manig, dem Leiter der Personalabteilung, Oberst Peter ausbildungslehrgänge in den Bildungszentren Gessner, der Leiterin des Büros Öffentlichkeitsarbeit, NTraiskirchen und Ybbs an der Donau werden Obstlt Mag. iur. Sonja Stamminger, BA, des Leiters des ab 1. Februar 2021 insgesamt 23 Polizistinnen und 56 BZS Ybbs an der Donau, Oberst Gerhard Liebmann, BA, Polizisten auf verschiedenen Polizeiinspektionen in Nie- des stellvertretenden Leiters Obstlt Erwin Kletzl, BA, des derösterreich eingesetzt. Die Ausbildung schlossen ins- Leiters des BZS Traiskirchen Oberst Hannes Langer, BA, gesamt 43 Bedienstete mit Auszeichnung ab. und der stellvertretenden Leiterin des BZS Traiskirchen Die Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilneh- Obstlt Barbara Komericky-Schlegl, BA MA, ausgemustert. mer der Kurse Y-PGA 15-19-E-N, Y-PGA 18-19-B-N und Landespolizeidirektor Franz Popp, BA MA bedankte sich Tr-PGA 28-19-E-N wurden Ende Jänner 2021 im Beisein bei den Lehrkräften der Bildungszentren für die ausge- des Landespolizeidirektors Franz Popp, BA MA, Landes- zeichnete Ausbildung der angehenden Polizistinnen und polizeidirektorstellvertreter HR Dr. Mag. iur. Rudolf Sla- Polizisten. Er gratulierte den Lehrgangsteilnehmerinnen . Gr eene O o s : LPD NÖ/ t Fo Direktor Franz Popp mit Führungskräften und der Leitung sowie dem Lehrpersonal des BZS Ybbs

Direktor Franz Popp mit Führungskräften und der Leitung sowie dem Lehrpersonal des BZS Ybbs

24 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Neues aus den Bildungszentren

und -teilnehmern zu ihren hervorragenden Leistungen Die Landespolizeidirektion Niederösterreich gratuliert in der Ausbildung und hieß sie in der großen niederös- den neuen Kolleginnen und Kollegen recht herzlich und terreichischen Sicherheitsfamilie herzlich willkommen. wünscht auch den künftigen dienstführenden Bediens- „Sie haben nun eine profunde Ausbildung absolviert und teten viel Erfolg bei ihren weiteren Tätigkeiten. müssen nun das Erlernte in die Praxis umsetzen. Verges- sen Sie dabei niemals, dass der Mensch im Vordergrund Johann Baumschlager steht und das Einschreiten stets nach den Grundsätzen der Verhältnismäßigkeit erfolgen soll.“ Neben der Ausmusterung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besuchten die Führungskräfte außer- dem auch die bereits im mehrjährigen Dienst befindli- chen Polizeibediensteten, die im Jänner 2021 den Grund- ausbildungslehrgang für dienstführende Exekutivbeamte begonnen haben. „Nicht nur die Ausbildung zum dienst- führenden Beamten stellt eine Herausforderung dar. Sie werden nach dieser Ausbildung auch als Vorbilder für die eingeteilten Bediensteten auf ihren Dienststellen fungie- LehrgangsteilnehmerInnen des Grundausbildungslehrganges für ren“, so Popp. dienstführende Exekutivbeamte

Direktor Franz Popp mit Führungskräften bei der Ausmusterung im BZS Traiskirchen

| 25 Polizei Niederösterreich 1/2021 Gesellschaft der Freunde und Förderer

Präsident der Gesellschaft der Freunde und Förde- rer der Exekutive Niederösterreichs, MinRat Dipl.- Ing. Karl Fiala, feierte seinen 70. Geburtstag!

m 8. Jänner dieses Jahres beging der langjähri- ge Präsident der Gesellschaft der Freunde und A Förderer der Exekutive Niederösterreichs, Min- Rat Dipl.-Ing. Karl Fiala, seinen 70. Geburtstag. Feiern konnte er sein rundes Jubiläum aufgrund der aktuellen Pandemie leider nur im engsten Familien- und Freun- deskreis. 1951 in Wien geboren, beendete Karl Fiala seine schu- lische Laufbahn im Juni 1969 mit der Matura im BRG Wien, Albertgasse 18-22. Anschließend daran absolviert er seinen Präsenzdienst in der Luftschutztruppenschule ebenfalls in Wien. 1978 graduiert er zum Diplomingeni- eur für Bauwesen an der Technischen Universität Wien. Seine berufliche Karriere begann er 1978 in einem Zi- vilingenieurbüro in Wien, wo er bis 1981 arbeitete. Im selben Jahr trat er in den Bundesdienst als staatlicher Bauleiter im Bereich der Bundesgebäudeverwaltung Wien ein. Ab 1988 war er Beamter im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, wo er zehn Jahre später, am 1. Jänner 1998, zum Ministerialrat ernannt wurde. Von 1988 bis 1996 war er zuständig für österreichweite Er ist seit 1996 Bezirksrat in Wien-Josefstadt und dort Bauinfrastrukturbauten für das BM für Inneres und Sicherheitssprecher und Integrationsbeauftragter der für das BM für Landesverteidigung. Dazu zählten vor ÖVP, Mitglied des Bauausschusses, der Sonderkommis- allem alle Bauvorhaben, sowohl Neubauten als auch sion sowie der Kulturkommission. Generalsanierungen für die Gendarmerie und die Po- Bei der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Ex- lizei. Ab 1996 beschäftigte er sich mit internationalen ekutive Niederösterreichs ist er seit 8. Juni 1995 Mit- Umweltangelegenheiten, der Wirtschaftspolitik sowie glied, war ab dem Jahre 2000 im Vorstand tätig und dem Tourismus. Er vertrat Österreich in verschiedenen gleichzeitig Vizepräsident. Am 4. Juni 2009 wurde er internationalen Gremien und ist Mitglied des Kuratori- von der Generalversammlung zum Präsidenten der Ge- ums Sicheres Österreich. sellschaft gewählt. Seither übt er diese Funktion sehr Ihm wurden zahlreiche sichtbare Auszeichnungen ver- erfolgreich, mit sehr viel Freude und großem Engage- liehen, wie das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste ment aus. um die Republik Österreich, das Große Ehrenzeichen Der Vorstand der Gesellschaft der Freunde und Förderer für Verdienste um die Republik Österreich, das Große der Exekutive Niederösterreichs gratuliert dem Präsi- Ehrenzeichen des Bundeslandes NÖ, das Große Goldene denten MinRat Dipl.-Ing. Karl Fiala zu seinem runden Ehrenzeichen der Stadtgemeinde Brunn am Gebirge, Geburtstagsjubiläum und bedankt sich für seine sehr das Verdienstzeichen 1. Klasse in Gold des NÖ Lan- erfolgreiche Arbeit im Interesse der Gesellschaft und desfeuerwehrverbandes, der Ehrenring in Silber des der Bevölkerung Niederösterreichs. Gendarmerieeinsatzkommandos Cobra und das „Große Ehrenkreuz“ des Radetzky-Ordens. Für den Vorstand MinRat Dipl.-Ing. Fiala war auch immer politisch aktiv. Dr. Rudolf Slamanig, Vizepräsident

3100 St. Pölten, Neue Herrengasse 15, Bürozeiten: Mi 7.45–11.45 Uhr, Tel. 059133-30 Dw 3030, Fax und Anrufbeantworter 059133-30/3039 26 | e-mail: [email protected] · www.polizeifreunde-noe.at Polizei Niederösterreich 1/2021 Gesellschaft der Freunde und Förderer

MinRat Dr. Franz Prucher im wohlverdienten Ruhestand!

er Geschäftsführer der Gesellschaft der Freunde Mit Ablauf des 30. November und Förderer der Exekutive Niederösterreich, 2020 trat MinRat Dr. Franz DMinisterialrat Dr. Franz Prucher, trat mit 1. De- Prucher in den wohlverdien- zember 2020 in den wohlverdienten Ruhestand und ten Ruhestand. . Gr eene

feierte am 28. Dezember 2020 seinen 65. Geburtstag! Nach seiner Ernennung zum O Der Vorstand der Gesellschaft gratuliert sehr herzlich! Sicherheitsdirektor von Nie- o: LPD NÖ/

MinRat Dr. Franz Prucher kann auf eine sehr interessante derösterreich übernahm er t und äußerst erfolgreiche Laufbahn zurückblicken. Am 28. auch von seinem Vorgänger, Fo Dezember 1955 in der Steiermark geboren, besuchte er Hofrat Dr. Robert Zeipelt, die Funktion des Geschäfts- nach der Grundschule die Mittelschule in Horn und trat führers der Gesellschaft der Freunde und Förderer am 1. Juli 1976 in den Polizeidienst bei der Sicherheitswa- der Exekutive NÖ und übte auch diese Funktion sehr che in Wien ein. Es folgte eine atemberaubende Karriere: erfolgreich aus. Durch seine Persönlichkeit und Kon- ▸▸ Nach der zweijährigen Grundausbildung war er taktfreudigkeit stellte er Verbindungen zu allen Ge- Streifenpolizist in Döbling. sellschaftskreisen her und konnte viele Unterstützer ▸▸ Während der Freizeit Studium der Rechtswissen- für die Gesellschaft gewinnen und so noch mehr zur schaften an der Wiener Universität. Verwirklichung des primären Ziels der Gesellschaft, ▸▸ 1. September 1985 – Übernahme als Kommissär in die Unterstützung von unverschuldet in Not geratenen den juristischen Konzeptsdienst Polizistinnen und Polizisten sowie deren Angehörigen, ▸▸ In den folgenden Jahren Polizeijurist in der Inneren beitragen. Stadt, Simmering, Favoriten, Wieden und Fünfhaus. Wir freuen uns, dass MinRat Dr. Franz Prucher weiter- ▸▸ 1. August 1992 – Sicherheitsreferent im Bezirkspo- hin der Gesellschaft in dieser Funktion als Geschäfts- lizeikommissariat Wieden führer erhalten bleibt und sind überzeugt, dass er im ▸▸ 23. Juni 1997 – Stellvertretender Leiter des Bezirks- Ruhestand noch mehr Zeit aufwenden wird, sich dieser polizeikommissariates Mariahilf verantwortungsvollen Aufgabe zu widmen. ▸▸ 1. Juli 1999 – Stellvertretender Leiter des Bezirks- Wir gratulieren nochmals sehr herzlich zum 65. Ge- polizeikommissariates Innere Stadt burtstag und wünschen ihm alles erdenklich Gute für ▸▸ Gleichzeitig Stellvertretender Vorstand des Strafam- den neuen Lebensabschnitt! tes und Revisionsbüros für Polizeistrafen der Bundes- polizeidirektion Wien. Für den Vorstand ▸▸ Stellvertreter des Disziplinaranwaltes bei der Diszipli- Dr. Rudolf Slamanig, Vizepräsident narkommission beim Bundesministerium für Inneres. ▸▸ 1. August 2002 – vorläufige Betrauung mit der Funk- tion des Leiters des Polizeikommissariates Fünfhaus (14., 15.) ▸▸ 7. Jänner 2003 – Betrauung mit der Funktion des Leiters des Polizeikommissariates Fünfhaus ▸▸ 1. Februar 2003 – Ernennung zum Hofrat ▸▸ 18. Februar 2003 – Ernennung zum Sicherheitsdi- rektor für das Bundesland Niederösterreich ▸▸ 1. September 2012 – Ernennung zum 1. Landespo- lizeidirektor in Niederösterreich ▸▸ 2. Juli 2017 – Wechsel ins Bundesministerium für Inneres, Generaldirektion für die öffentliche Sicher- heit, Ernennung zum Ministerialrat Rudolf Slamanig, Franz Prucher und Franz Popp

3100 St. Pölten, Neue Herrengasse 15, Bürozeiten: Mi 7.45–11.45 Uhr, Tel. 059133-30 Dw 3030, Fax und Anrufbeantworter 059133-30/3039 e-mail: [email protected] · www.polizeifreunde-noe.at | 27 Polizei Niederösterreich 1/2021 Polizeiseelsorge

Polizeiseelsorger-Tagung bei der Landes- polizeidirektion NÖ

ie für den Bereich der Landespolizeidirektion Niederösterreich zuständigen sechs Polizeise- Delsorgerinnen und Polizeiseelsorger trafen sich am 17. Dezember 2020 zu einem Informations- und Erfahrungsaustausch. Dazu lud der neue Landesseelsor-

ger, Ordinariatskanzler Mag. Dr. Gerald Gruber (seine u b persönliche Vorstellung folgt im Anschluss) auch den Bundeskoordinator der Polizeiseelsorge, Diakon Roman Dietler nach St. Pölten in die Neue Herrengasse ein. Ho l o s : LPD NÖ/H. t

Landespolizeidirektor Franz Popp, BA MA begrüßte die Fo Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Besprechung, ChefInsp iR Diakon Herbert Böhm, LPD Franz Popp, MMag. Pius Rein- hard Feiler, Can. Reg., Diakon Roman Dietler, MMag. Pia Hecht, Mag. stellte den „Verbindungsoffizier“ der Landespolizeidirek- Dr. Gerald Gruber, Maria Achleitner und Erwin Birkhahn tion Niederösterreich zur Polizeiseelsorge, Oberst Erwin Birkhahn, BA MA vor und lud zu einem gemeinsamen Mittagessen ein. Außerdem nützte er die Gelegenheit, um den neuen Polizeikalender und das Jahrbuch 2020 der Landespolizeidirektion NÖ an die Polizeisseelsorge- rinnen und Polizeiseelsorger zu verteilen. Ein wichtiges Thema der Besprechung waren die Inhalte des im Sommer 2020 bei einer Polizeiseelsorger-Tagung in Bregenz beschlossenen Pastoralkonzepts für die Po- lizeiseelsorge der katholischen Kirche in Österreich. Übergabe des Jahrbuches und des Bildkalenders an Roman Dietler Ebenso auf dem Programm standen Überlegungen, wie sich die Polizeiseelsorge noch intensiver und als Ergän- der neue Bereichsseelsorger, MMag. Pius Reinhard Feiler, zung zum Peer Support des Bundesministeriums für Can. Reg. beim abschließenden Erfahrungsaustausch Inneres, der eine Unterstützung für Bedienstete bei der über die bisherigen Gepflogenheiten der Polizeiseelsor- professionellen Aufarbeitung von belastenden Ereignis- ge Niederösterreich z.B. bei Begräbnisteilnahmen oder sen im Dienst bietet, in die Betreuung der betroffenen Dienststellenbesuchen sammeln. Polizistinnen und Polizisten einbringen kann. Wichtige Informationen konnten der neue Landesseelsorger und Erwin Birkhahn

Ordinariatskanzler Mag. Dr. Gerald Gruber, der neue katholische Landesseelsorger stellt sich vor

Curriculum ▸▸ Pastoralpraktikant im Pfarrverband Zellerndorf ▸▸ Geboren am 6. Oktober 1970 in Mistelbach a. d. Zaya. (1995/96) & Diakonatsjahr in Fischamend (1997/98). ▸▸ Gymnasium in Laa a. d. Thaya (1981-1989). ▸▸ Priesterweihe am 29. Juni 1998. ▸▸ Theologiestudium (mit Lehramt) in Wien und Frei- ▸▸ Kaplan in der Pfarre Stockerau und Religionslehrer burg im Breisgau (1989-1996). am Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium ▸▸ Eintritt ins erzbischöfliche Wiener Priesterseminar (1990). Stockerau (1998-2002).

28 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Polizeiseelsorge

▸▸ Studium des Kirchenrechts in Rom (2002/2003) und tion habe ich als begeisterter Feuerwehrmann sam- Vizerektor im Päpstlichen Priesterkolleg Santa Maria meln können. Während meiner Kaplanszeit bin ich dell’Anima in Rom. 1998 der Freiwilligen Feuerwehr Stockerau beigetre- ▸▸ Weiterstudium des Kirchenrechts in Münster ten. Ab 2005 war ich bei der Freiwilligen Feuerwehr (2003/2004). Ebergassing-Ort tätig, zuletzt sogar als Kommandant- ▸▸ Pfarrmoderator in Ebergassing (2004-2013); zu- Stellvertreter (2011-2013). Im Rahmen der Feuerwehr gleich Promotionsstudium (Abschluss 2009). habe ich die Peer-Ausbildung absolviert und bin 2009 ▸▸ Richter bzw. Vizeoffizial am erzbischöflichen Met- in den Arbeitsausschuss psychologische Betreuung ropolitan- und Diözesangericht Wien (2004-2013). des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbands ▸▸ Lehrender für das Fach Kirchenrecht bei den theo- berufen worden, dessen Leitung mir schließlich über- logischen Kursen Wien (2011-2013 u. seit 2021). tragen wurde (2011-2013). Gerne werde ich all diese ▸▸ Mitarbeiter an der Kleruskongregation in Rom Erfahrungen in die Polizeiseelsorge Niederösterreich (2013-2019). einbringen. Zusammen mit einem bewährten Team an ▸▸ Ordinariatskanzler der Erzdiözese Wien und Vizeof- Polizeiseelsorgern möchte ich für die Polizistinnen und fizial (seit 2019). Polizisten da sein, gerade in Zeiten wie diesen. ▸▸ Domkapitular am Stephansdom (seit 1. November Wir Polizeiseelsorger begleiten Sie mit der Feier der 2019). Gottesdienste von der Taufe bis zum Begräbnis, ste- ▸▸ Landespolizeiseelsorger für NÖ (seit 1. Oktober hen für seelsorgliche Gespräche zur Verfügung und 2019). begleiten auch gerne in anderen persönlichen Fragen, die der herausfordernde Dienst und die damit verbun- Spezielle Ausbildungen denen Belastungen mit sich bringen kann. Welches ▸▸ Telefonseelsorge-Ausbildung (1995; Mitarbeit von Bild habe ich von meinem Dienst an der Gesellschaft 1995-2002). und am Staat? ▸▸ Lehrbefähigung zur Erteilung des katholischen Reli- Kann ich als Polizistin, als Polizist meinen Glauben gionsunterrichtes an mittleren und höheren Schulen leben? Wie geht’s mir mit der Anwendung von Zwangs- und an Akademien (1997). maßnahmen, mit dem Umgang mit Opfern und Täter? ▸▸ Pastoralpsychologische Ausbildung „Beratung und Was kann mit dem Partner, der Partnerin geteilt wer- Praxisbegleitung in der Seelsorge“ der österreichi- den? Was empfinde ich als ethisch richtig oder falsch? schen Gesellschaft für Pastoralpsychologie und inte- Gerne stehe ich, selbstverständlich verschwiegen und grative Pädagogik in Zusammenarbeit mit dem Ins- diskret, für Ihre Anliegen zur Verfügung. titut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie an der Karl-Franzens-Universität Graz (1998-2001); Kontakt: Abschluss mit Zertifikat. Dr. Gerald Gruber ▸▸ Ausbildung: Stressbearbeitung nach belastenden Tel.: +43 676 4139846 | E-Mail: [email protected] Ereignissen für Einsatzkräfte nach den Richtlinien des CISM-Modells nach Jeffrey Mitchell u. George Everly (2001).

Als Sohn eines Gendarmeriebeamten jetzt zumindest ein wenig in die Fußstapfen meines Vaters treten zu dürfen, freut mich. Und es hätte meinem Vater sicher ebenfalls gefreut. Nach meiner Rückkehr aus Rom hat es sich gut gefügt, dass ich neben meinen neuen Aufga- ben in der Diözesanverwaltung ein seelsorgliches Betä- tigungsfeld gesucht habe und auf der anderen Seite die Polizei und die Polizeiseelsorge ihrerseits schon ihre Fühler nach mir ausgestreckt haben. So wurde ich mit 1. Oktober 2019 zum Landespolizeiseelsorger bestellt. Neuer niederösterreichischer Landesseelsorger, Ordinariatskanzler Meine ersten Erfahrungen in einer Blaulichtorganisa- Mag. Dr. Gerald Gruber

| 29 Polizei Niederösterreich 1/2021 Polizeiseelsorge

Superintendent Mag. Lars Müller-Marienburg zum evangelischen Polizeiseelsorger bestellt!

as Bundesministerium für Inneres bestellte den ▸▸ 2010-2016 Pfarrer der Pfarrgemeinde Innsbruck- Superintendenten der Evangelischen Kirche A.B. Auferstehungskirche Din Niederösterreich, Mag. Lars Müller-Marien- ▸▸ seit 2012 Mitglied der Synode (der gesetzgebenden Ver- burg, mit 13. Oktober 2020 zum evangelischen Landes- sammlung der österreichischen evangelischen Kirche) Polizeiseelsorger für den Bereich der Landespolizeidi- ▸▸ 2014-2016 Senior (Stellvertreter des Superintendenten) rektion Niederösterreich. Müller-Marienburg stattete in für den Tiroler Teil der Superintendenz Salzburg-Tirol diesen Tagen dem Landespolizeidirektor Franz Popp, BA ▸▸ seit 2016 Superintendent der Evangelischen Superin- MA seinen Antrittsbesuch ab und präsentierte sich stolz tendenz Niederösterreich in seiner neuen Polizei-Seelsorger-Uniform. An einem Fo- ▸▸ Weitere kirchliche Tätigkeiten insbesondere im Bereich totermin nahmen auch die beiden Geschäftsbereichslei- der Ökumene, des interreligiösen Dialogs sowie von ter und Stellvertreter des Landespolizeidirektors, GenMjr Liturgie und Kirchenmusik Mag. iur. Manfred Aichberger und HR Dr. Rudolf Slama- Manche Bereiche des Lebens sind besonders herausfor- nig teil. Anschließend wurden Gedanken und Erfahrun- dernd. In einigen von ihnen arbeiten Staat und Religion gen zum Thema Polizeiseelsorge im Allgemeinen und zusammen, damit die Menschen, die in diesen Bereichen insbesondere zu den aktuellen Herausforderungen der arbeiten, jede erdenkliche Unterstützung bekommen. Polizei und der Seelsorge in Zeiten der Corona-Pandemie So ist das auch bei der Polizei. Die Polizeiseelsorge ist ausgetauscht. Landespolizeidirektor Franz Popp stellte ein Angebot für alle, die mit jemanden reden möchten. bei dieser Gelegenheit die mit der Leitung des Büros Es kann dabei um Glaubensfragen gehen, muss es aber für Öffentlichkeitsarbeit und interner Betrieb betraute nicht. (Sicher ist: Bei der Seelsorge kann man sich auf die Obstlt Mag.a Sonja Stamminger, BA und den Leiter des Verschwiegenheit verlassen.) Die Polizeiseelsorge bietet Büros Controlling, Oberst Erwin Birkhahn, BA MA vor, Begleitung in schweren Stunden an (z.B. bei der Bestat- die in ihren Funktionen auch als Bindeglied zwischen tung von Polizist*innen) der Polizeiseelsorge und der Landespolizeidirektion NÖ oder in schönen Zeiten tätig sind. (z.B. bei Hochzeiten oder Die Landespolizeidirektion NÖ wünscht dem frisch ge- Taufen). Und wenn bei backenen evangelischen Landes-Polizeiseelsorger Mag. Feiern wie Eröffnungen, Lars Müller-Marienburg alles erdenklich Gute und viel Angelobung und Aus- Erfolg in seiner neuen Funktion. musterung die Polizei- seelsorge dabei ist, betet Erwin Birkhahn und segnet, soll das ein H ölle r o s : LPD NÖ/D. Hinweis sein, dass Gott t Fo Superintendent Mag. Lars Müller-Marien- immer da ist. Mag. Lars Müller-Marienburg burg stellt sich vor ▸▸ Geboren: 27. Mai 1977 in Ansbach, Bayern ▸▸1984-1998 Schulische Ausbildung in Ansbach und Kitchener, Kanada ▸▸ 1998-2006 Studium der Rechtswissenschaften und Theologie in München ▸▸ 2007 Erstes Theologisches Examen der Evangelisch- Lutherischen Kirche in Bayern ▸▸ 2007-2009 Lehrvikar Pfarrgemeinde Linz-Innere Stadt ▸▸ 2009-2010 Pfarramtskandidat PG Pöttelsdorf, Burgenl. ▸▸ 2010 Examen pro Ministerio der Evangelischen Kirche Landespolizeidirektor Franz Popp und Lars Müller-Marienburg, dahinter in Österreich die beiden LPD-Stellvertreter Manfred Aichberger und Rudolf Slamanig

30 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Verabschiedung in den Ruhestand

ChefInsp iR Josef Kipferl – Ein Urgestein des Flughafens Wien Schwechat tritt den wohlverdienten Ruhestand an!

ls Spätberufener trat Josef Kipferl in den frühen 80er Jahren in den Dienst der Bundespolizei. A Nach erfolgreicher Absolvierung der Grundaus- bildung für Sicherheitswachebeamte in Wien, wurde er zur damaligen BPD Schwechat ausgemustert und auf der Polizeiinspektion Schwechat-Wiener Straße in Verwen- dung genommen. Schon damals war er für sein pflicht- bewusstes und engagiertes Arbeiten und Einschreiten bekannt. Im Jahr 1987 beendete ChefInsp Kipferl die Ausbildung zum dienstführenden Beamten und wurde in dieser Funktion bei der damaligen „Einsatzabteilung Kranich“ eingesetzt. Josef Kipferl hat in den letzten 33 Jahren am Flughafen

Wien Schwechat zahlreiche Veränderungen und Ent- : SPK S chwechat F otos wicklungen miterlebt. Neben der ständigen Anpassung Stadtpolizeikommandant Leopold Holzbauer, Josef Kipferl und Landespolizeidirektor Franz Popp bei der Überreichung des Goldenen der Organisationsstruktur der Polizei, konnte er hautnah Verdienstzeichens der Republik Österreich. miterleben, wie der Flughafen Wien Schwechat über die Jahrzehnte rasant gewachsen ist. Aus einem Terminal 2006 und 2018, die EURO 2008 und natürlich zahlrei- sind nunmehr drei geworden. Das Passagieraufkommen che Sicherungsmaßnahmen bei Wertguttransporten der wuchs auf rund 33 Mio Pax, bis die aktuelle Corona-Krise Österreichischen Nationalbank, Staatsbesuchen sowie diesem ständigen Wachstum ein jähes Ende setzte und der israelischen Fluglinie „EL AL“. Die Überwachung der die Polizei vor neue Herausforderungen stellte. sogenannten Risikodestinationen, insbesondere der isra- Mit der Funkkennung „Kranich 204“ hat Josef Kipferl, als elischen Fluglinie „EL AL“ waren ChefInsp Kipferl stets Hauptsachbereichsleiter im Ref II, FB 1, HS 3 – Innen- ein Herzensanliegen und wurden von ihm mit besonderer und Außensicherung, in den letzten Jahrzehnten zahl- Akribie durchgeführt. reiche Einsätze am Flughafen geleitet. Die Papstbesuche Am 31. Dezember 2020 leistete Josef Kipferl seinen letz- 1998 und 2007, die EU Rats-Präsidentschaften 1998, ten Dienst am SPK Schwechat, mit Beginn des neuen Jah-

Ehrengeschenk der israelischen Fluglinie EL AL

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Florian Grünsteidl, ChefInsp Michael Hiefler, Josef Kipferl und sein Nachfolger Gerald Gross

res ist er in den wohlverdienten Ruhestand übergetreten. Die Stationsleiterin und auch die Sicherheitschefin der Fluglinie „EL AL“ ließen es sich nicht nehmen, ChefInsp Josef Kipferl persönlich für seinen unermüdlichen Ein- satz zu danken. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreichten sie dem Beamten ein Ehrengeschenk. Eben bei dieser Feierstunde dankten auch der Landespo- lizeidirektor von Niederösterreich, Franz Popp, BA MA, der Stadtpolizeikommandant von Schwechat, Oberst Leo- pold Holzbauer, BA MA und der zuständige Referatsleiter Obstlt Florian Grünsteidl, BA dem Beamten für seine jahrelange ausgezeichnete Dienstleistung und sein un- ermüdliches Engagement. Landespolizeidirektor Franz Popp überreichte ChefInsp Josef Kipferl als sichtbare Auszeichnung seines Wirkens das verliehene Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich. Gleichzeitig gratulierte Landespolizeidirektor Franz Popp, dem Nachfolger des ChefInsp Josef Kipferl, ChefInsp Gerald Gross und wünschte ihm viel Glück und Erfolg zur Bewältigung der neuen Aufgabe ab dem 1. Jänner 2021. Sehr geehrter Herr ChefInsp iR, lieber Josef! Das Stadt- polizeikommando Schwechat wünscht Dir weiterhin viel Gesundheit und Spaß in deinem Ruhestand und freuen uns schon auf ein baldiges Wiedersehen.

Florian Grünsteidl

32 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Geburtstage

Generalmajor iR Rupert Fehringer im „Klub der 70er“

er dem Jubilar live gegenübertritt, kann es Eine große Herausforde- einfach nicht glauben, dass dieser besondere rung meisterte er im Jahre Wehemalige Gendarmerie- und spätere Polizei- 1990 bei einer Geiselnah- offizier angeblich schon 70 Lenze hinter sich hat. Aber me von Österreichern am Faktum: Am 30. Dezember 2020 trat er in den erlauch- Beginn der Krise zwischen ten „Klub der 70er“ ein. Sichtbarer jugendlicher Elan Irak und Kuwait. Dabei ge- zeichnet diesen ehemaligen hohen Exekutivfunktionär lang es ihm, in einer brisan- aus. Der Autor war mit ihm in den Jahren 1982 bis 1984 ten und gefährlichen Mis- gemeinsam auf dem Offizierskurs in Mödling und konnte sion die frei gekommenen sich dort von seiner außergewöhnlichen kameradschaft- Geiseln in Sicherheit und außer Landes zu bringen. Von lichen Art und Freundschaft überzeugen. Aufgewach- 1995 bis 1996 leitete er das Grenzdienstreferat beim sen ist er in Aschbach bei Amstetten. Nach dem Besuch LGK f NÖ. Schließlich folgte der Wechsel in das admi- der Volks- und Hauptschule schloss er die Fachschule nistrative „Zentrum der Gendarmerie“ im Zentralkom- für Landwirtschaft mit der Meisterprüfung ab und ar- mando im Innenministerium, wo er von 1996 bis 2003 beitete zwischenzeitlich am elterlichen Hof. Nach dem für die österreichweite Koordinierung der Einsatz- und Bundesheer trat er im Jahre 1970 in die Bundesgen- Verkehrsangelegenheiten im Korps als Hauptreferent darmerie ein und versah nach der Grundausbildung auf erfolgreich tätig war. Als letzter und zweifellos bedeu- verschiedenen Dienststellen im Bereich des Landesgen- tendster Karrieresprung wäre 2003 die Berufung zum darmeriekommandos für NÖ (LGK f NÖ) Dienst. Nach Leiter des Bildungszentrums in Traiskirchen anzufüh- dem erfolgreichen Fachkurs wechselte er zum Gendar- ren, das er bis zu seiner Pensionierung mit viel Umsicht merieeinsatzkommando (GEK), von wo ihm dann später und großem pädagogischen Engagement und Weitblick nach dem erfolgreichen Ablegen der B-Matura auch der führen durfte. Er wirkte auch zusätzlich zu seinen Lei- Sprung in die Offiziersausbildung in Mödling gelang. Von tungsfunktionen in vielfältiger Weise als Lehrender und 1984 bis 1992 war er Einsatzoffizier beim GEK. Nach Vortragender. Unter anderem für die Donauuniversität einem kurzen Wechsel im Jahre 1993 zum Kommando Krems im Bereich Sicherheitsmanangement und Kri- der Stadtpolizei Baden, kehrte er ein Jahr später wieder senbewältigung im Spezialbereich Entführungen und zum GEK zurück. In dieser Zeit war er auch beim Papst- Geisellagen. besuch von Johannes Paul II im Jahre 1988 im Personen- Der nunmehrige „Unruheständler“ ist aber in seiner und Begleitschutz eingesetzt und koordinierte die damit Freizeit nicht nur in karitativen Vereinen umtriebig, zusammenhängenden Maßnahmen zum Schutz seiner sondern auch im Bereich der niederösterreichischen Heiligkeit im gesamten Bundesgebiet. Jägerschaft seit vielen Jahren als Funktionär ehren- amtlich tätig. Er zeichnete federführend erfolgreich für die Gestaltung einer Fibel zur Steigerung der Sicher- heit im Jadgbetrieb verantwortlich und ist seit 2013 auch geprüftes Jagdaufsichtsorgan. Die Redaktion der Polizeizeitung-Kärnten wünscht unserem langjährigen unterstützenden Mitglied in der Gesellschaft der Gen- .Hr ibe r nig

/ R darmeriefreunde für die nächsten Jahrzehnte vor allem u nde eines: Gesundheit und Wohlergehen. Der Autor wünscht seinem Freund ebenfalls das gleiche! Ad multos Annos ar me r ief e Rupert! o s : G end t R.Hribernig, Chefredakteur und Generalsekretär Fo der Gendarmeriefreunde Beim Papstbesuch im Personenschutz seiner Heiligkeit

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BezInsp iR Josef „Joe“ Weber ist stolze 95 Jahre alt

n ausgezeichneter körperlichen und geistigen Ver- fassung beging BezInsp iR Joe Weber am 25. Novem- Iber 2020 seinen 95. Geburtstag. Dazu überbrachten ChefInsp Georg Wallner und ChefInsp Michael Scharf von der PI Klosterneuburg die besten Glückwünsche von der Landespolizeidirektion NÖ und von der Bezirks- polizeikommandantin Frau Obstlt Sonja Fiegl, BA. Dem Jubilar wurde ein Präsent samt Urkunde als Zeichen der

Verbundenheit im Korps der Österreichischen Bundes- : IP K losterneuburg F oto gendarmerie/Polizei, übergeben. Der in Rastenfeld geborene BezInsp iR Joe Weber absol- Joe war nicht nur ein ausgezeichneter Gendarm, sondern vierte nach der Pflichtschule eine Lehre als Maschinen- er ist auch seit 46 Jahren ein leidenschaftlicher Jäger. bauer und schloss diese auch erfolgreich ab. Sein Jagdrevier befindet sich im Raum Weidlingbach Am 4. Februar 1942 wurde Kollege Weber zur Deutschen und Scheiblingstein, wo er auch Jagdaufseher unter dem Wehrmacht eingezogen und zur Spezialausbildung als Jagdpächter Dr Michael Crunek ist. Für Kollege Weber Panzerfahrer nach Norwegen geschickt. Anschließend war eigentlich das Reh- und Schwarzwild das interes- erfolgte seine Einberufung zur Panzerbrigade 17 und er santeste Wild. Unter seinen Jagdfreunden konnte auch in kam zum Kriegseinsatz nach Ostpreußen – Königsberg. Erfahrung gebracht werden, dass Joe Weber auch unzäh- In weiterer Folge wurde seine Panzerbrigade aufgelöst lige Wildschweine erlegt hat. Der umtriebige Pensionist, und beim Rückzug wurde Josef Weber von der russi- der sich bester Gesundheit erfreut, hält sich noch immer schen Besatzung gefangen genommen. Er konnte jedoch in seinem Jagdrevier recht fit. aus dem Gefangenenlager mit drei Kameraden flüchten. Für seine hervorragende Dienstleistung erhielt BezInsp Bei der Flucht nach Österreich selbst erlitt er noch eine iR Josef Weber das silberne Ehrenzeichen für Verdienste Schussverletzung in der Fersengegend. Erst am 8. Mai um das Bundesland NÖ und mehrere Belobigungszeug- 1945 war sein Kriegseinsatz zu Ende. Sein letzter Dienst- nisse und Anerkennungen. grad war „Oberfähnrich“ Lieber Herr BezInsp iR, lieber Joe! Dein Leben der Natur Am 17. Juli 1945 trat er als Hilfsgendarm in die ös- verschrieben, davon ist Dir stets viel geblieben. Du liebst terreichische Bundesgendarmerie ein und absolvierte den Wald und jedes Tier und suchst in Weidlingbach auf Ausbildungen in Mödling (A-Kurs) und in Wien (B-Kurs). dem Hochsitz oft Quartier. Ab 1946 folgten Dienstverrichtungen auf den Gendar- Nochmals alles Gute und noch viele Jahre bei guter Ge- merieposten Waldhausen, Allentsteig, Ottenschlag, Neu- sundheit im Beisammensein mit Deiner lieben Gattin Pölla und Kirchbach. An allen Dienststellen in Waldviertel Christine. wurde er mit der Führung der Gendarmerieposten be- traut. Im Jahre 1954 wurde Joe nach Klosterneuburg – Peter Pennerstorfer Weidling versetzt. Am 31. Dezember 1985 ging er in den wohlverdienten Ruhestand. Aber nicht nur die „Berufung“ zum Gendarmen war ein wichti- ger Teil seines Lebens, sondern auch seine Familie rund um Gat- tin Christine und seinen drei Söh- nen und eine Tochter. Leider ist ein Sohn im Jahre 1984 verstorben.

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BezInsp iR Josef Mühlbauer 90 Jahre!

ezirksinspektor iR Josef Mühlbauer feierte am 29. Oktober 2020 seinen 90. Geburtstag. Aus diesem BAnlass statteten AbtInsp Helmut Scheibelberger und GrInsp Herbert Apfelthaler von der Polizeiinspek- tion Grafenwörth in seinem Wohnhaus in Feuersbrunn einen Besuch ab und überbrachten dem Jubilar die bes- ten Glückwünsche der Landespolizeidirektion NÖ, so- wie von der Bezirkspolizeikommandantin Frau Obstlt Sonja Fiegl, BA. Sichtlich erfreut zeigte sich der Jubilar über die Urkunde

von den Senioren des Tullner Polizei- und Gendarme- Helmut Scheibelberger, Josef Mühlbauer und Herbert Apfelthaler riestammtisches. BezInsp Josef Mühlbauer wurde am 29. Oktober 1930 Seine dienstliche Laufbahn begann am 20. Mai 1953. geboren. Nach der Pflichtschule erlernte er den Beruf Nach der Grundausbildung wurde er als provisorischer eines Elektrikers. Seit 22. November 1958 ist er verhei- Gendarm auf dem Gendarmerieposten Altenwörth aus- ratet und seiner Ehe entsprossen zwei Söhne. Aus ge- gemustert und in weiterer Folge war er 15 Jahre am sundheitlichen Gründen musste jedoch seine Frau Erna Gendarmerieposten Guntramsdorf zugeteilt. Die letzten in einem Betreuungszentrum untergebracht werden. Jahre bis zu seiner Pensionierung verrichtete er am Gen- darmerieposten Kirchberg am Wagram seinen Dienst. Am 28. Februar 1991 ging er in den wohlverdienten Ruhestand. Für seine hervorragenden Leistungen erhielt der Jubilar die goldene Verdienstmedaille vom Bundesland Nieder- österreich verliehen. Außerdem wurde er mit mehreren Belobungszeugnissen und belobenden Anerkennungen bedacht. Kollege Mühlbauer war nicht nur ein beliebter Gendarm, sondern ist auch noch ein leidenschaftlicher Musikant. In seinem Heimatort Feuersbrunn ist er mit dem Musikverein Feuersbrunn-Wagram noch immer fest verwurzelt. Als Gründungsmitglied feierte er mit seinem Musikverein bereits das 60-jährige Bestehen und durfte als längstscheinendes Mitglied eine Urkunde entgegen- nehmen. Unter den zahlreichen Auftritten und Veran- staltungen als Kapellmeister gründete Josef Mühlbauer auch seine „JM`s Bigband“ mit 15 Mann. Wegen seines hohen musikalischen Könnens war er auch bei der Gen- darmeriemusik NÖ nicht wegzudenken. In seinem Mu- sikverein spielt er noch immer leidenschaftlich Saxophon, Klarinette und Gitarre mit vorzüglicher Kameradschaft. Sehr geehrter Herr Bezirksinspektor! Lieber Josef! Alle Kollegen vom Bezirk wünschen dir auf diesem Wege alles erdenklich Gute zum Wiegenfeste sowie noch viele Jahre in Gesundheit und Lebensfreude.

Peter Pennerstorfer, Seniorenbeirat des Tullner Polizei- und Gendarmeriestammtisches

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Gestern erst pensioniert, heute 70 Jahre jung!

ontrollinspektor iR Franz Prankl, ehemals Kom- mandant auf der BLS in Ober-Grafendorf, wurde K „rund“. Wir gratulieren herzlichst! Gut gelaunt, flott und voller Energie besuchte KontrInsp iR Franz Prankl Anfang Dezember 2020 das Bezirkspo- lizeikommando St. Pölten-Land und nahm die Einladung wahr, die anlässlich seines 70. Geburtstages – den er bereits am 18. Oktober 2020 feierte – ausgesprochen worden war. Bei exzellenten Mehlspeisen und angenehmer Atmo- sphäre – trotz Covid-19-Einschränkungen – durften Hptm Christian Schuller und Obstlt Gerhard Pichler dem Geburtstagskind die besten Glückwünsche aussprechen sowie alles Gute wünschen. Der darauffolgende offizielle Teil, das Überreichen eines kleinen Geschenkes sowie Durch seine Arbeit, seinen Zugang zur Führung einer die Übermittlung der herzlichsten Grüße von Seiten der Mannschaft, blieb im Bezirk, auf der Inspektion, viel Landespolizeidirektion Niederösterreich, durfte bei die- Menschlichkeit und Wertschätzung im Umgang un- ser kleinen Feier natürlich nicht fehlen. Man schwelgte tereinander. Dies ist unter anderem das Verdienst von (selbstverständlich) in der Vergangenheit. KontrInsp iR Franz Prankl der seine unmittelbare Kol- Ein Rückblick auf Kollegen Prankl? Die Erinnerung ist legenschaft immer als Team in den Mittelpunkt rückte. letztlich ja jenes Stück, das im kollektiven Gedächtnis Kollege Prankl stand auch für einen hohen Arbeits- bleibt. Was verbinden wir mit Franz? willen. Generell war sein Engagement über die Ray- Wir verbinden zum Beispiel den ruhenden Pol im Pos- onsgrenzen hin bekannt. Einerseits in seiner Funktion ten- bzw. Bezirksgefüge. Heutzutage wird die Wichtig- für den Polizeisportverein als langjähriger Veranstalter keit einer Person ja am Grad der öffentlichen Aufmerk- im ÖBV-Lauf-Cup oder andererseits als federführende samkeit gemessen. Nun, da war es Kollegen Prankl nur Instanz bei der IPA. Darüber hinaus seine Tätigkeit als recht ein „Unwichtiger“ zu sein; marktschreierisches Strahlenspürer, AEK-Trainer oder Sportlehrer. Getue war nie seine Sache. Franz war ein Mann des Dieses Wirken blieb auch in der Öffentlichkeit nicht ver- Handels nicht des Redens, keiner mit lauten Tönen, borgen. Die vielen Auszeichnungen und Belobigungen sondern mit ruhigen und bedächtigen. Wir assoziieren die Franz erhalten hat, bekunden dies ebenso wie sein mit ihm Wertschätzung. gesamtes inner- und außerdienstliches Verhalten, das dazu beigetragen hat, das Ansehen unseres Korps zu stärken. Mit Franz verbindet man auch und vor allem den Familienmenschen. In seinem ganzen dienstlichen Tun hat KontrInsp iR Franz Prankl seinen Blick für das Wesentliche - seine Fa- milie – nie vergessen. Für Franz war sie immer wichtig und sein „Batte- rie-Ladegerät“ nach anstrengenden Diensten. Seine beiden Kinder samt Enkelkinder halten Franz und seine Gattin Helga auch heute noch auf Trab. Für seine Hobbies, das Bier- Gerhard Pichler, Franz Prankl und Christian Schuller deckel-Sammeln (er besitzt mittler-

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weile über 38.000 Stück! [Sic]) oder die Treffen mit Kollege Prankl auf der Dienststelle in Ober-Grafendorf ehemaligen Kollegen bleibt letztlich aber doch noch Zeit. in Führungsposition, wobei er davon elf Jahre als Dienst- Wie begann dieses erfolgreiche Wirken in unserem stellenleiter fungierte. Korps? Nach seiner Lehre als Einzelhandelskaufmann trat KontrInsp iR Franz Prankl mit 1. Juli 1977 der Lieber Kontrollinspektor iR Franz Prankl, Geschätzter damaligen Bundesgendarmerie bei und wurde mit 2. Kamerad! November 1978 zum Gendarmerieposten An dieser Stelle nochmals Danke im Namen der Lan- ausgemustert. Seine Zielstrebigkeit und Wille zur Wei- despolizeidirektion Niederösterreich und des Bezirks- terbildung führten in bereits 1983 nach Mödling zur polizeikommandos St. Pölten für deine Arbeit sowie für Ausbildung zum dienstführenden Wachbeamten. Die deinen wertschätzenden Umgang mit der Bevölkerung positive Absolvierung brachte ihn im Jahre 1984 zum und der Kollegenschaft. Es war eine Freude mit dir an- Gendarmerieposten Melk. Fünf Jahre später konnte stoßen zu dürfen. KontrInsp iR Prankl zum Gendarmerieposten Ober- Bleib so vital, viel Zeit für deine Hobbies und noch viele Grafendorf wechseln, wo er als stellvertretender Kom- schöne Stunden im Kreis deiner Familie! mandant in Verwendung genommen wurde. Für die nächsten 21 Jahre – bis zu seiner Pensionierung – war Gerhard Pichler, Obstlt

AbtInsp iR Kurt Kalt – 70. Geburtstag

btInsp iR Kurt Kalt wurde 70 Jahre alt. Leider fiel sein A Geburtstag am 23. Novem- ber 2020 in den 2. „Corona-Lock- down“. Die Durchführung einer Fei- er mit seinen ehemaligen Kollegen des BPK Baden war daher naturge- mäß nicht möglich. Der Bezirkspolizeikommandant Obstlt Johannes Jantschy, BA ließ es sich aber nicht nehmen AbtInsp iR Kurt Kalt persönlich zu gratulie- ren und ihm ein kleines Präsent zu überreichen. Der Jubilar war während seiner ak- tiven Zeit Inspektionskommandant Johannes Jantschy und Jubilar Kurt Kalt der PI Pfaffstätten. Als die Dienst- stelle im Zuge einer Organisationsreform zusammen- natürlich mit Einschränkungen im Corona-Jahr 2020. gelegt werden musste, wurde er nach Baden versetzt, Kurt Kalt ist sehr sportlich und versucht sich auch in der wo er nach einer Übergangszeit auf dem Bezirkspolizei- Pension fit zu halten. Dreimal in der Woche marschiert kommando als Sachbearbeiter in Verwendung genom- er im zügigen Tempo bei seinen Nordic Walking-Runden men wurde. Am 30. November 2010, vor mittlerweile über den Hartzberg von Bad-Vöslau. zehn Jahren, trat er in den verdienten Ruhestand. Die Bediensteten des BPK Baden wünschen auch auf Kurt Kalt bewohnt mit seiner charmanten Gattin eine diesem Weg AbtInsp iR Kurt Kalt alles Gute zum Ge- modern eingerichtete Eigentumswohnung im Zentrum burtstag und hoffen, dass der runde Geburtstag einmal von Bad-Vöslau. Beide erfreuen sich bester Gesundheit nachträglich gefeiert werden kann. und sie unternehmen sehr gerne längere Reisen ins Aus- land. Zumindest dreimal im Jahr zieht es sie in die Ferne, Hannes Jantschy

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Ein letztes GLÜCK AB – GUT LAND lieber Hans! Nachruf auf Chefinspektor Johann Martin, Leiter der Flugeinsatzstelle Wien-Meidling

hefinspektor Johann Mar- würdevollen Trauergottesdienst Nach der polizeilichen Grundaus- tin verstarb am 26. Jänner auf dem Ortsfriedhof von Katzels- bildung wurde die Wiener Ein- C2021 nach langer schwerer dorf/Gemeinde Bernhardsthal be- satzgruppe Alarmabteilung (Kurz- Krankheit im Krankenhaus Mist- graben. bezeichnung WEGA) zu seiner elbach. Unter großer Anteilnahme Johann Martin wurde am 15. Mai dienstlichen Wirkungsstätte, wo hoher und höchster Repräsentan- 1960 in Mistelbach geboren. Nach er auch die Ausbildung zum Ein- ten des öffentlichen Lebens (an de- Besuch der Volksschule in Katzels- satztaucher absolvierte. ren Spitze der Präsident des NÖ dorf und einer weiteren schulischen Am 17. November 1986 führte Landtages Karl Wilfing) und sämtli- Ausbildung am erzbischöflichen ihn sein weiterer Berufsweg zur cher Blaulichtorganisationen - allen Realgymnasium in Hollabrunn Flugpolizei. Er absolvierte im Zeit- voran Landespolizeidirektor Franz mit anschließender Reifeprüfung raum vom 17. November 1986 bis Popp, BA MA - wurde Kollege und trat er am 1. Dezember 1979 in zum 17. Juli 1987 die Ausbildung Fliegerkamerad „Hans Martin“, wie den Bundesdienst (genauer in die zum Privathubschrauberpiloten er allseits liebevoll bezeichnet wur- damalige Bundespolizeidirektion und schließlich bis zum 30. März de, am 30. Jänner 2021 nach einem Wien) ein. 1988 die zum Berufshubschrau- berpiloten. Nach Beendigung der Ausbildung zum Hubschrauberpiloten wurde Hans Martin als Einsatzpilot bei der Flugeinsatzstelle Linz verwendet und bereits zum damaligen Zeit- punkt durch den verantwortlichen Dienststellenleiter Chefinspektor iR Rudolf Waser für die Art seiner Dienstverrichtung sehr geschätzt. Am 6. Juni 1990 bestand er er- folgreich die Dienstprüfung zum dienstführenden Wachebeamten und wurde schließlich ab 23. No- vember 1990 der Flugeinsatzstelle Wien-Meidling zur Dienstverrich- tung zugewiesen. In den frühen neunziger Jahren wurde im Bereich der Flugein- satzstelle Wien auf Grundlage ei- nes Gliedstaatsvertrages nach Art. 15a B-VG der organisierte Flug- rettungsdienst des Bundesminis- teriums für Inneres etabliert. Unter

S e y fert : S tefan F oto dem Rufnamen „MARTIN 3“ flog

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Hans Martin bis 1. April 2001 un- lung Flugpolizei, Ministerialrat iR guten Kameraden zitieren, die ihn, zählige Einsätze mit dem Rettungs- Mag. Werner Senn, beschreibt das Hans Martin sehr gut beschreiben: hubschrauber und konnte dabei dienstliche Wirken von Hans Mar- „Ich hatt´ einen Kameraden, vielen Menschen das Leben retten. tin mit den Worten: Einen besseren findst du nit. Neben seiner Verwendung als Ret- „Mit Johann Martin verliert die Er ging an meiner Seite tungshubschrauberpilot war er als Flugpolizei einen menschlich wie Im gleichen Schritt und Tritt. Er liegt zu meinen Füßen, Pilot des Exekutivhubschraubers in fachlich herausragenden Kollegen Als wär`s ein Stück von mir. Verwendung. Sein dienstliches Wir- und einen kompetenten Dienst- Will mir die Hand noch reichen, ken wurde mehrfach gewürdigt. stellenleiter. Chefinspektor Martin Kann dir die Hand nicht geben, So war es nur eine logische Kon- hinterlässt eine große Lücke in den Bleib du im ew´gen Leben sequenz, dass Chefinspektor Jo- Reihen der Flugpolizei.“ Mein guter Kamerad!“ hann Martin mit Wirksamkeit vom Der Autor dieses Artikels möchte „DANKE HANS für alles, was Du 1. Juli 2015 zum Leiter der Flug- ergänzend wie bei der Trauerrede für die Flugpolizei geleistet hast!“ einsatzstelle Wien befördert wurde. am 30. Jänner 2021 noch einmal Der ehemalige Leiter der Abtei- einige Passagen aus dem Lied vom Peter Weichselbaum

Oberst iR Johann Scharner - Nachruf

berst iR Johann Scharner, der ehemalige Bezirksgen- Odarmeriekommandant von Mistelbach, verstarb am 7. Novem- ber 2020 an seinem 81. Geburts- tag. Seine Verabschiedung fand im engsten Kreis ohne Verständigung seiner ehemaligen Kolleginnen und Kollegen statt. Der letzte Besuch bei Johann Scharner in seinem Wohnhaus in Hollabrunn wurde von Oberst Otto Schwingenschlögl organisiert und er auf den damaligen Gendarme- Ablauf des 31. Jänners 2001 trat fand im Jänner 2020 statt. An rieposten Hollabrunn versetzt. Die er in den Ruhestand. diesem Besuch nahmen auch der nächste Versetzung erfolgte am 1. Leider kämpfte der ehemalige Aus- Landespolizeidirektor Franz Popp, Jänner 1990 zum Bezirksgendar- dauersportler bereits bald nach BA MA und die noch „aktiven“ Kol- meriekommando Horn. Mit dem In- seiner Ruhestandsversetzung mit legen Hannes Jantschy und Dieter kraftreten des Sicherheitspolizeige- einer schweren Erkrankung, die Rath, mit denen Johann Scharner setzes und der damit erforderlichen ihm das Leben und den Kontakt gemeinsam am früheren BGK Mis- Organisationsänderung am 1. Mai zu seinen ehemaligen Kameradin- telbach Dienst verrichtete, teil. Von 1993 wurde Johann Scharner zum nen und Kameraden zunehmend diesem Besuch stammt auch das leitenden Beamten ernannt und als schwerer machte. angefertigte Foto. Kommandant am Bezirksgendar- Lieber Johann – Einmal werden wir Johann Scharner trat am 1. Septem- meriekommando Mistelbach ein- uns wiedersehen! ber 1966 in die Bundesgendarme- geteilt. Am 1. Jänner 2001 wurde rie ein. Am 1. August 1973 wurde er zum Oberst befördert und mit Hannes Jantschy

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Oberst iR Kurt Freyler zum Gedenken

berst iR Kurt Freyler ist jutant, kurzzeitig auch als zweiter am 20. Jänner 2021 kurz leitender Beamter beim Gendar- Ovor seinem 93. Geburtstag merie-Abteilungskommando Wie- nach einem überaus erfüllten Le- ner Neustadt und schließlich als 1. ben in Kirchberg am Wechsel ver- Adjutant (später Kommandant der storben. Er wurde am 28. Jänner Stabsabteilung) des Landesgendar- 1928 in Ternitz geboren und nach meriekommandos für Niederöster- seiner Pflichtschulausbildung noch reich eingesetzt. einige Monate zum Kriegsdienst Kurt Freyler war knapp vier Jah- eingezogen, den er heil überstand. re für das Diensthundewesen und Somit trat er bereits im September mehr als 20 Jahre als Musikoffizier 1945 als 17-Jähriger in die öster- für die Gendarmeriemusik Nieder- gen „Info-Magazin der Landespo- reichische Bundesgendarmerie ein. österreich zuständig. Mit Wirkung lizeidirektion NÖ“ hinterließ Kurt Dienstliche Verwendungen auf den vom 1. Juni 1987 wurde er zum Freyler der heutigen Generation damaligen Gendarmerieposten Ne- Referatsgruppenleiter III und 3. eine noch immer erfolgreiche Idee, unkirchen, Wartholz, Reichenau an Stellvertreter des Landesgendar- die den Zusammenhalt im Korps der Rax, Breitenstein und Grünbach meriekommandanten von NÖ be- widerspiegelt. Unter Berücksichti- am Schneeberg führten ihn nach stellt. Ende März 1989 verabschie- gung der COVID-19-Bestimmun- Kirchberg am Wechsel, wo er seine dete er sich nach fast 44-jähriger gen wurde Oberst iR Kurt Freyler Gattin Friederike kennenlernte und Dienstzeit in den wohlverdienten am 5. Februar 2021 auf dem Fried- mit ihr seit 1954 verheiratet war. Ruhestand. Zahlreiche Belohnun- hof in Kirchberg am Wechsel unter Stets um seine Fortbildung bemüht, gen und Belobungen sowie mehre- Anteilnahme seiner Familienange- wechselte er in den Bezirk Mödling, re sichtbare Auszeichnungen des hörigen und von vier aktiven Poli- wo er auf den Gendarmerieposten Bundes, des Landes und der Blau- zeikollegen aus dem Bezirk Neun- Perchtoldsdorf, Kaltenleutgeben, lichtorganisationen spiegeln sein kirchen zu Grabe getragen. Mödling II und Sulz im Wienerwald erfolgreiches Wirken wider. Mit der Lieber Kurt, als wunderbarer Kame- (zuletzt als Postenkommandant Herausgabe des ersten Informati- rad bist du vorerst von uns gegan- nach dem Fachkurs 1956/1957) onsblattes für Ruhestandbeamte gen, in Gedanken bleibst du aber Dienst verrichtete. Nach Abschluß „Der Gendarmerie Pensionist“ und in unserer Mitte und wir werden der Beamtenaufstiegsprüfung seiner maßgeblichen Mitwirkung dir immer ein ehrendes Andenken und Absolvierung des gehobenen bei der jährlich vier Mal erscheinen- bewahren. Fachkurses in den Jahren 1959 bis den Zeitschrift „Die Gendarmerie in 1961 wurde Kurt Freyler als 2. Ad- Niederösterreich“, dem nunmehri- Erich Moritz, General iR : E rich M oritz F otos Aufbahrung in der Friedhofskirche in Kirchberg/Wechsel Polizei-Abordnung aus dem Bezirk Neun- kirchen

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November Dezember

▸▸Verleihung einer sichtba� Nachstehend angeführte Exekutivbedien- ▸▸Verleihung einer sichtba� ren Auszeichnung durch den stete, Bedienstete der Allgemeinen Ver- ren Auszeichnung durch den Herrn Bundespräsidenten waltung und Vertragsbedienstete vollen- Herrn Bundespräsidenten deten ihr 40. Dienstjahr im Bundesdienst: Der Herr Bundespräsident hat an folgende Der Herr Bundespräsident hat an folgende Beamte das Silberne Ehrenzeichen für die Obst Franz Bäuchler, BA Beamte das Goldene Verdienstzeichen (04.11.2020) SPK St. Pölten Verdienste um die Republik Österreich der Republik Österreich verliehen: verliehen: KontrInsp Hubert Dissauer KontrInsp Karl Singer ChefInsp iR Manfred Sulzer (12.11.2020) PI Wöllersdorf PI ehemals BPK Mödling BezInsp Franz Buchner (01.11.2020) PI Kirchberg am Wechsel Der Herr Bundespräsident hat an folgende Der Herr Bundespräsident hat an folgende Beamte das Silberne Verdienstzeichen GrInsp Hermann Hobbiger Beamte das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich verliehen: (07.11.2020) PI der Republik Österreich verliehen: GrInsp iR Franz Deisenberger ChefInsp iR Georg Muth GrInsp Robert Niessler ehemals PI Spitz ehemals PI Marchegg-FGP (01.11.2020) SPK Schwechat, Refe- rat I, FB1 ▸▸Dienstjubiläen Der Herr Bundespräsident hat an folgende FachInsp Gerald Neumayer Nachstehend angeführte Exekutivbedien- Beamte das Silberne Verdienstzeichen (01.11.2020) Büro Budget stete, Bedienstete der Allgemeinen Ver- der Republik Österreich verliehen: ▸▸Ruhestandsmeldungen waltung und Vertragsbedienstete vollen- GrInsp iR Alfred Fuchs deten ihr 25. Dienstjahr im Bundesdienst: ehemals PI Melk Mit Ablauf des 30. November 2020 wur- AbtInsp Bernadette Kainrath GrInsp iR Gottfried Panholzer den in den Ruhestand versetzt: (30.12.2020) SPK Wr. Neustadt ehemals PI Ternitz ChefInsp Siegfried Schneider AbtInsp Marina Weissensteiner Kommandant der API Großkrut GrInsp iR Franz Gradl (04.12.2020) PI Bad Großpertholz ehemals PI Oed ChefInsp Michael Simbürger BezInsp Armin Buchas Fachbereichsleiter der LVA NÖ, FB 2.2 ▸▸Verleihung einer sichtba� (01.12.2020) SPK Schwechat, Refe- ChefInsp Reinhard Fischer rat I, FB2 ren Auszeichnung durch das Qualifizierter Sachbearbeiter des BezInsp Renate Schieder Österreichische Rote Kreuz LKA NÖ, AB LKA 8 (30.12.2020) Referat Organisation Das Österreichische Rote Kreuz hat den ChefInsp Georg Wallner und Strategie nachstehend angeführten Polizeibedien- Kommandant der PI Klosterneuburg steten in Anerkennung besonderer Ver- BezInsp Dietmar Trappl BezInsp Christian Strasser (01.12.2020) PI Schwarzenau dienste um das Blutspendewesen des Qualifizierter Sachbearbeiter des BezInsp Markus Weigl Österreichischen Roten Kreuzes die Sil- LKA NÖ, EB LKA 7 berne Verdienstmedaille verliehen: (01.12.2020) PI Wolkersdorf GrInsp Oswald Karner GrInsp Cornelia Aigner Oberst Erwin Birkhahn, BA MA Eingeteilter Beamter der PI Prin- (30.12.2020) PI Ternitz Büro Controlling zersdorf GrInsp Monika Eichinger Das Österreichische Rote Kreuz hat den GrInsp Andreas Urban (01.12.2020) Einsatzabteilung-LLZ nachstehend angeführten Polizeibedien- Eingeteilter Beamter der PI Retz GrInsp Petra Frostl (30.12.2020) steten in Anerkennung besonderer Ver- GrInsp Franz Deisenberger Landesverkehrsabteilung dienste um das Blutspendewesen des Eingeteilter Beamter der PI Spitz Österreichischen Roten Kreuzes die Bron- GrInsp Franz Fuchs (28.12.2020) GrInsp Werner Mayer Landesverkehrsabteilung zene Verdienstmedaille verliehen: Eingeteilter Beamter der PI Gmünd FachInsp Gerhard Baumgartner GrInsp Martin Fürnkranz GrInsp Harald Kröpfl Büro Öffentlichkeitsarbeit und (01.12.2020) PI Hollabrunn Eingeteilter Beamter des SPK interner Betrieb Schwechat, Ref. III, FB1, HS 3 GrInsp Karin Guttmann (01.12.2020) Landesverkehrsabteilung ▸▸Dienstjubiläen FOInsp Hannelore Amreiter GrInsp Johann Hahn (01.12.2020) Nachstehend angeführte Exekutivbedien- Sachbearbeiterin des PK Wr. Neu- stadt-Bürgerservice PI Staatz stete, Bedienstete der Allgemeinen Ver- waltung und Vertragsbedienstete vollen- FOInsp Margit Mayer-Schratt GrInsp Natascha Hauser (01.12.2020) deten ihr 25. Dienstjahr im Bundesdienst: Sachbearbeiterin der LPD NÖ, PA, FB 4 PI St. Pölten-Traisenpark GrInsp Harald Seitl (09.11.2020) GrInsp Franz Hochrießer GrInsp Thomas Huysza API Stockerau Eingeteilter Beamter der API Warth (01.12.2020) API Großkrut GrInsp Alfred Thalhammer GrInsp Robert Kaiser (01.12.2020) Eingeteilter Beamter der PI Wr. API Stockerau Neustadt-Josefstadt GrInsp Herbert Kletzer GrInsp Alfred Brunner (01.12.2020) PI Poysdorf Eingeteilter Beamter der PI Mistelbach

| 41 Polizei Niederösterreich 1/2021 Personelles

Dezember Jänner

GrInsp Karl Löffler (01.12.2020) ▸▸Verleihung einer sichtba� ▸▸Dienstjubiläen PI Heidenreichstein ren Auszeichnung durch den Nachstehend angeführte Exekutivbedien- GrInsp Sonja Pichl (04.12.2020) Herrn Bundespräsidenten stete, Bedienstete der Allgemeinen Ver- PI Horn Der Herr Bundespräsident hat an folgende waltung und Vertragsbedienstete vollen- GrInsp Roland Schuster Beamte das Goldene Verdienstzeichen deten ihr 25. Dienstjahr im Bundesdienst: (01.12.2020) PI Haugsdorf der Republik Österreich verliehen: AbtInsp Siegfried Steurer-Thimm GrInsp Olivia Sinhuber ChefInsp Josef Kipferl (01.01.2021) PI Bad Deutsch Alten- (30.12.2020) PI Mautern SPK Schwechat, Referat II burg-FGP Nachstehend angeführte Exekutivbedien- GrInsp Markus Charvat (01.01.2021) PI ▸▸Verleihung eines Berufstitels Laa an der Thaya-FGP stete, Bedienstete der Allgemeinen Ver- durch den Herrn Bundespräsi� waltung und Vertragsbedienstete vollen- denten GrInsp Hermann Heger deten ihr 40. Dienstjahr im Bundesdienst: (01.01.2021) PI Ziersdorf Der Herr Bundespräsident hat mit Ent- GrInsp Martina Kießling ChefInsp Ferdinand Humpl schließung vom 7. Februar 2020 an folgen- (09.01.2021) API Großkrut (01.12.2020) BPK Amstetten de Beamte den Berufstitel Regierungsrat GrInsp Wolfgang Gmeiner (01.12.2020) verliehen: GrInsp Birgit Krenn (12.01.2021) Personalabteilung Landesverkehrsabteilung ADir Franz Mayrhofer GrInsp Walter Hager (01.12.2020) Sicherheits- und Verwaltungspoli- GrInsp Michael Pesau (01.01.2021) PI Angern an der March zeiliche Abteilung API Großkrut GrInsp Wolfgang Pühringer ▸▸Verleihung einer sichtba� GrInsp Elmar Prinz (23.01.2021) (01.12.2020) Logistikabteilung ren Auszeichnung durch den PI Schwarzenau GrInsp Andreas Urban Herrn Landespolizeidirektor GrInsp Rudolf Renner (16.01.2021) (01.12.2020) PI Retz PI Wiener Neudorf Der Herr Landespolizeidirektor Franz ADir Leopold Storgan (03.12.2020) POPP, BA MA, hat den nachstehend ange- FachInsp Jutta Urban (30.10.2020) Personalabteilung PK Schwechat führten Polizeibeamten am 1. Dezember ▸▸Ruhestandsmeldungen 2020 das Exekutivdienstzeichen (4.Quar- Nachstehend angeführte Exekutivbedien- tal 2020 - Dezember) verliehen: stete, Bedienstete der Allgemeinen Ver- Mit Ablauf des 31. Dezember 2020 wur- GrInsp Attila Kelemen waltung und Vertragsbedienstete vollen- den in den Ruhestand versetzt: PI Pottendorf deten ihr 40. Dienstjahr im Bundesdienst: ChefInsp Josef Kipferl Oberst Klaus Preining, BA MA Hauptsachbearbeiter des SPK GrInsp Robert Anderle (13.01.2021) Landeskriminalamt Schwechat, Ref. II, FB 1, HS 3 PI Leopoldsdorf im Marchfeld ChefInsp Claudio Faseth ChefInsp Peter Scheibenreif GrInsp Franz Breindl (28.01.2021) PI Traiskirchen Hauptsachbearbeiter des Landes- PI Ziersdorf amtes für Verfassungsschutz und GrInsp Gerald Gerstorfer ChefInsp Josef Fromwald Terrorismusbekämpfung PI Göllersdorf (07.01.2021) PI Wr. Neustadt- Burgplatz ChefInsp Josef Friedl GrInsp Karl Krizenecky Fachbereichsleiter des LKA NÖ, EB 7 LPD St. Pölten, Büro Budget (B 3) ChefInsp Gerhard Lebenbauer (02.01.2021) PI Mödling AbtInsp Harald Adametz GrInsp Manfred Schaffer Weiterer dienstführender Beamter des PI Mödling ChefInsp Otto Limbeck (01.01.2021) PI Schwechat-Wiener SPK Schwechat, Ref. III, FB 1, HS 2 GrInsp Johann Punz II Straße BezInsp Werner Schiller PI St. Pölten-Linzer Straße ChefInsp Alfred Scheidl Dienstführender Beamter der GrInsp Franz Hackl II (07.01.2021) Referat Interner Fremden und Grenzpolizeilichen PI Pyhra Abteilung, FGA 3 Dienstbetrieb GrInsp Siegfried Brückler ChefInsp Herbert Steiner GrInsp Gerd Feichtinger PI Schwechat-Wiener Straße Eingeteilter Beamter der PI Waidh- (01.01.2021) SPK Wr. Neustadt GrInsp Karl-Heinz Lenauer ofen an der Ybbs ChefInsp Alois Strondl SPK Schwechat, Referat II, FB 1 GrInsp Wolfgang Ernst (07.01.2021) BPK Gmünd Eingeteilter Beamter der PI Altleng- ▸▸Verleihung einer sichtbaren KontrInsp Franz Fraisl (07.01.2021) bach Auszeichnung durch die Bur� PI Waidhofen an der Thaya genländische Landesregierung KontrInsp Horst Todt (07.01.2021) Die Burgenländische Landesregierung hat PI Krems an der Donau folgendem Beamten mit Beschluss vom KontrInsp Anton Vlachinsky 13. Oktober 2020 die Goldene Medaille (07.01.2021) Einsatzabteilung des Landes Burgenland verliehen: BezInsp Karl Bek (07.01.2021) AbtInsp Bernhard Jarius PI Marchegg-FGP PI Fischamend

42 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Personelles

Jänner Verstorben

BezInsp Manfred Heu (01.01.2021) ▸▸Todesfälle Jänner 2021 AbtInsp iR Johann Fuchs Logistikabteilung GrInsp Karl Stahsny geb. 15. November 1935 BezInsp Dietmar Strohmeier geb. 7. Dezember 1965 † 10. Dezember 2020 (07.01.2021) PI Schwechat-Frem- † 3. Jänner 2021 zuletzt ehemaliges Landesgendarmerie- denpolizei zuletzt Polizeiinspektion Berndorf kommando für NÖ, Referat I/a (Organi- sation und Dienstbetrieb) GrInsp Friedrich Denk (01.01.2021) AbtInsp iR Franz Leitner SPK Schwechat, Referat II, FB1 geb. 9. September 1941 GrInsp iR Franz Hager † 5. Jänner 2021 geb. 14. April 1939 GrInsp Josef Lechner (07.01.2021) zuletzt ehemaliger Gendarmerie­ † 25. Dezember 2020 PAZ St. Pölten posten Bad Deutsch Altenburg zuletzt ehemaliger Gendarmerie­ GrInsp Manfred Schirmer posten Waldegg BezInsp iR Franz Ramsauer (01.01.2021) SPK Schwechat, Refe- AbtInsp iR Hubert Krausböck rat II, FB1 geb. 9. Oktober 1925 † 10. Jänner 2021 geb. 2. Juni 1930 GrInsp Helmut Spieler zuletzt ehemaliger Gendarmerie­ † 27. Dezember 2020 zuletzt ehemalige Autobahngen- (07.01.2021) PI Rabenstein an der posten Amstetten Pielach darmerie, Koordination Mjr iR Martin Hofbauer BezInsp iR Franz Schulz GrInsp Franz Stangl (01.01.2021) geb. 9. Jänner 1967 geb. 14. August 1926 SPK Schwechat, Referat II, FB1 † 10. Jänner 2021 † 28. Dezember 2020 zuletzt Bezirkspolizeikommando zuletzt ehemaliges Landesgendarmerie- ▸▸Ruhestandsmeldungen Gmünd kommando für NÖ, Stabsabteilung Mit Ablauf des 31. Jänner 2021 wurden in KontrInsp iR Franz Kogelbauer den Ruhestand versetzt: geb. 13. Februar 1957 ▸▸Todesfälle November 2020 ChefInsp Wilhelm Schirmer † 18. Jänner 2021 Oberst iR Johann Scharner Koordinator der Logistikabteilung zuletzt Polizeiinspektion Bad Erlach geb. 7. November 1939 und Leiter des Fachbereiches LA 6 † 7. November 2020 ChefInsp iR Erwin Dangl zuletzt ehemaliges Bezirksgendar- GrInsp Gerald Müller geb. 26. Mai 1954 meriekommando Mistelbach Eingeteilter Beamter der PI Wr. † 19. Jänner 2021 Neustadt-Flugfeld zuletzt Bezirkspolizeikommando GrInsp iR Johann Werner Waidhofen an der Thaya geb. 28. September 1951 † 13. November 2020 Oberst iR Kurt Freyler zuletzt Polizeiinspektion geb. 28. Jänner 1928 Ober-Grafendorf † 20. Jänner 2021 zuletzt ehemalige Landesgendar- AbtInsp iR Rudolf Weichselbraun meriekommando, Referat III geb. 5. April 1941 † 16. November 2020 AbtInsp iR Emil Schuhgovich zuletzt ehemaliger Gendarmerie­ geb. 20. Oktober 1931 posten Heidenreichstein † 26. Jänner 2021 zuletzt ehemaliger Gendarmerie­ BezInsp iR Josef Wimmer posten Korneuburg geb. 16. April 1956 † 16. November 2020 AbtInsp iR Josef Krimmel zuletzt Polizeiinspektion Zwettl geb. 17. Jänner 1941 † 30. Jänner 2021 GrInsp iR Wilhelm Poindl zuletzt ehemaliger Gendarmerie­ geb. 27. Mai 1945 posten Pulkau † 18. November 2020 zuletzt ehemalige Verkehrs­ ▸▸Todesfälle Dezember 2020 abteilung, VA 1 GrInsp iR Karl Habenberger GrInsp iR Reinhard Schuh geb. 21. November 1919 geb. 4. April 1942 † 3. Dezember 2020 † 19. November 2020 zuletzt ehemaliger Gendarmerie­ zuletzt ehemaliger Gendarmerie­ posten Rapottenstein posten Neunkirchen AbtInsp iR Josef Freitag GrInsp iR Karl Weninger geb. 14. März 1927 geb. 29. November 1941 † 5. Dezember 2020 † 24. November 2020 zuletzt ehemaliger Gendarmerie­ zuletzt ehemalige VAASt Warth posten Waidhofen/Thaya BezInsp iR Otto Berger GrInsp Gerald Janda geb. 18. Februar 1925 geb. 26. Dezember 1969 † 26. November 2020 † 8. Dezember 2020 zuletzt ehemaliger Gendarmerie­ zuletzt Polizeiinspektion Baden posten Hainfeld

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Auszüge aus der Chronik zum 100-jährigen Bestandsjubiläum des LKA NÖ von Brigadier i.R. Franz Polzer

Gründung der Gendarmerie in Wien - Anfänge der Kriminalistik

Die sehr individuelle Handhabung trotz ihrer herausragenden Erschei- Sowohl bei der Gendarmerie als auch des Rechtes durch die Grundherren nung auf öffentlichen Plätzen bei Men- bei der Polizei bemühte man sich um und vor allem die Märzrevolution ab schenansammlungen unbemerkt in 1900, für den praktischen Dienst Lehr- 1848 führten nach heftigen Aufstän- Zivil möglichen Attentaten vorbeugen. und Arbeitsbehelfe zu schaffen. Be- den in der Monarchie Österreich am sonders schwierig gestaltete sich die 8. Juni 1849 in Wien zur Gründung In der jungen Gendarmerie wurde Fahndung nach Tätern und Diebsgut der Gendarmerie. der Kriminaldienst aber kaum zentral in den weiten Kronländern. War organisiert. Vielmehr lag die Ver- schon der Druck von Invigilierungs- brechensbekämpfung bei den Pos- faszikel nicht einfach, zeigte sich die tenkommandanten. Dennoch - die Verteilung dieser Fahndungsblätter Photographie und die Daktyloskopie noch viel zeitaufwendiger. haben bereits bestanden. Immerhin hat sich schon vor 1900 auch ein Grazer Unter- tersuchungsrich- ter mit dem Aus- forschungsdienst Johann Franz Kempen von Fichtenstamm intensiv befasst Lithographie von Károly Sterio und 1894 ein gra- fisch illustriertes Feldmarschallleutnant Johann Franz Lehrbuch für die Freiherr Kempen von Fichtenstamm k.k. Gendarmerie hatte als renommierter Armeeoffizier geschrieben. Mit Dr. Hanns Groß ● steiri- dazu den Auftrag vom 19-jährigen diesem instrukti- sche Landesbibliothek Kaiser Franz Josef I. erhalten. ven Werk gilt Dr. Hanns Groß als Be- gründer der Kriminalistik in Österreich. 19 000 ausgesuchte ehemalige Sol- daten gehörten als Gens d´armes, als Männern in Waffen, dieser k.k. Gendarmerie-Institution an. Insbe-

sondere mit angeordneten Spitzel- Broschüre aus 1918 ● LKA-Archiv, Foto F. Polzer diensten fiel das Korps aber in Un-

gnade, und wurde auf 8 000 Mann Allerdings war auch schon vor der reduziert. Mühsam gewann man das Jahrhundertwende ein Hang zu Fach- Vertrauen in die neu organisierten 14 ausdrücken zu bemerken: Landesgendarmeriecommanden zu- rück und stockte das Personal wie- Engelmacher Abtreiber der bis zu 23 000 Gendarmen auf. Parallel dazu schuf man in Wien Schanterspicker Ladendieb 1852 eine Polizeidirektion und 20 Chilfener Wechselbetrüger Jahre später das Institut der k. k. Stipper Leimrutendieb Polizeiagenten als Vorläufer des Wiener Kriminalbeamtenkorps. Leichenfledderer Hilflosendieb Chassimihändler Warenvertauscher Einen der ersten kriminalistischen Entierroschwindler Nachlassbetrüger Versuche unternahmen die großge- wachsenen k.k. Burggendarmen. Invigilierungs- Wachdienst, wesen Fahndung Als kaiserliche Leibgarde sollten sie Lehrbuch-Groß ● Privatbesitz von F. Polzer

44 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Historisches II

Fingerabtruckblatt aus 1916 im Original aus dem LKA-Archiv, Foto F. Polzer

Erster Weltkrieg - Bahngendarmerie - Ausforschungsabteilung

Im Juni 1914 reiste der Thronfolger Der von vielen Monarchisten erhoffte Die vielen Bahnplünderungen veran- Erzherzog Franz Ferdinand mit sei- Anschluss an Deutschland wurde lassten den Kabinettsrat, eine eigene ner Frau Sophie nach Sarajevo, wo aber mit den demütigenden Friedens- Einheit aufzustellen; sie hieß sie von einem Studenten erschossen verträgen von Saint Germain unter- wurden. Der leidgeprüfte, betagte und bunden. Österreichisches Gendarmeriedetachement kranke Kaiser Franz Josef I. unter- für den verschärften Sicherungsdienst auf schrieb daraufhin eine Kriegserklä- Als 17tes Kind südmährischer armer rung an Serbien. Weinbauern legte der Wiener Jurist den Bahnhöfen in Wien. Dr. Karl Renner in der zerfallenen Habsburg- Edmund Heidenfeld monarchie den Grund- hatte im Rang des Direktors vom Lan- stein für die erste Repu- desgendarmeriecommando Wien Nr. 1 publik Österreich ein - diese Truppe in Wien III, Landstraßer schließlich des Bundes- Hauptstraße 68 aufzubauen. Sie verfassungsgesetzes. unterstand direkt dem Staatsamt für

Inneres. Schon am 16. Februar 1919

begann man unter schwierigsten Be-

dingungen mit dem Überwachungs-

dienst in allen Gendarmerieposten,

die eigens bei den Wiener Bahnhö-

fen errichtet worden waren. Patrouil-

lendienst und Zugsbegleitungen er- Österreichs Staatswappen wiesen sich aber trotz extremer Be- https://ww1.habsburger.net/de/kapitel/die-kriegserklaerung nach dem Doppeladler dingungen als sehr erfolgreich. In der Folge versank die gesamte Doch Inflation und Arbeitslosigkeit Welt im grausamen Ersten Weltkrieg. grassierten in der jungen Republik. Die Bahndiebe, Schwarzhändler und 1918 waren an seinem folgenschwe- Massenhaft strömten hochrangige Schieber griffen nicht selten zur Waf- ren Ende fast 17 Millionen Tote zu Verwaltungsbeamte zurück ins ge- fe. Bei regelrechten Feuergefechten verzeichnen. Nebenbei wütete vor- schrumpfte Mutterland. Insbesondere war es den mutigen und entschlos- nehmlich in den USA die Spanische in Wien herrschte eine arge Hungers- senen Gendarmen zuzuschreiben, Grippe und raffte 15 Millionen not. Hilfslieferungen aus England tra- dass sie die Oberhand behielten. Menschen dahin. Dem bereits 1916 fen auf der Kaiserin-Elisabeth-Bahn Alle Amtshandlungen waren aber verstorbenen Kaiser blieben die (später Westbahn) in Wien ein. Aller- den eben geschaffenen Sicherheits- dramatischen Friedensverträge und dings fehlten oft ganze Waggonladun- referenten bei den Bezirkspolizeikom- die Zerstückelung der Monarchie er- gen, oder es wurden Lebensmittel missariaten zur Fortführung der wei- spart. 1919 ging auch noch Südtirol beim Ausladen gestohlen und im teren Ermittlungen unverzüglich zu verloren. Schleichhandel verkauft. übergeben.

| 45 Polizei Niederösterreich 1/2021 Historisches III

Wegen der außergewöhnlichen Schlagkraft und der bemerkenswerten Erfolge des Gendarmeriedetachements schuf man schon ein Jahr später, also 1920, das

BAHNGENDARMERIEKOMMANDO

in Wien III in der Hetzgasse Nr. 23.

Bis 1924 führte diese Einheit Oberst Edmund Heidenfeld und danach noch ein Jahr sein Nachfolger, der k. k. Infantrie-Lieutenante Friedrich Ptačovský. Diese überaus erfolgreiche Institution mit 1618 Gendar- men hatte sogar den Rang eines Landesgendarmeriekommandos und war in Bezirke sowie bei den Großbahnhöfen in Abteilungen gegliedert.

LKA-Archiv, Foto Polzer

1920 gilt mit den ersten mehr als 60 Kriminalisten im Bahngendarmeriekommando als das Gründungsjahr des Landeskriminalamtes für Niederösterreich.

Seit Oktober 1920 hieß die Gendarmerie gemäß BGBl. 451/1920 Bundesgendarmerie.

ZEITGESCHEHEN

Im Februar 1920 gründet der 31-jährige dominante Braunauer, Adolf Hitler, im Münchner Hofbräuhaus die

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSDAP, die sehr bald auch mit der Deutsch Nationalozialis- tischen Arbeiterpartei in Österreich, der DNSAP, kooperiert.

SüdkärntenSüdkärnten kommt nach einer Volksabstimmung mit 59% Zustimmung im Oktober 1920 zu Österreich.

Im November 1921 besetzen das Heer und elf Gendarmerie-Kolonnen das Burgenland.

Wien wird 1922 wegen unterschiedlicher politischer Verhältnisse ein eigenes Bundesland. Der Sitz der nieder- österreichischen Landesregierung verbleibt aber in der ehemalige Kaiserresidenz. Somit ist Wien weiterhin auch die Landeshauptstadt von Niederösterreich; bis 1986.

Der Brite Howard Carter entdeckt im November 1922 im ägyptischen Tal der Könige das unversehrte Grab des 20-jährigen Pharaos Tutanchamun, der gegen 1320 vor Christus verunglückt war. Neben tonnenschweren Gegenständen aus purem Gold repräsentiert allein die Totenmaske einen Wert von mindestens 10 MRD US-Dollar!

https://www.aegypten-fotos.de/kairo/03-30_d.htm

Den Gendarmen war damals das Tra- in den Gendarmen eher Soldaten als wie 1923 die 116 Mann starke Aus- gen von Zivilkleidung untersagt. Nur zivile Ordnungshüter. Die fehlenden forschungsgruppe der Bahngendar- versuchsweise gestatteten die Wie- gesetzlichen Bestimmungen für das merie mit beispiellosen Erfolgen die ner Polizeidirektion und die nieder- dienstliche Tragen von Zivilkleidung, Begehrlichkeit der Bundespolizeidi- österreichische Landesregierung be- wurden damals vom überaus ein- rektion Wien geweckt hatte. sonders geschickten Gendarmen den flussreichen Wiener Polizeidirektor Dienst in Zivilkleidung; allerdings le- DDDr. h.c. Johann Schober fort- Von Ende 1922 bis Mitte Mai 1923 diglich zur Überwachung und Aus- während aufgezeigt. Immerhin war er wurden für Polizisten und auch zehn forschung, aber unter Enthaltung von dreimal Bundeskanzler sowie Außen- Beamte des niederösterreichischen jeder Amtshandlung! Ein wesentli- und zweimal Innenminister. Die in Wien Bahngendarmeriekommandos in der cher Grund dafür lag im Gendarme- vollkommen zurückgedrängte Gendar- Wiener Rossauerkaserne ein erster riegesetz 1918, wonach die Gendar- merieführung konzentrierte sich da- Polizeikriminalausbildungskurs ver- merie als uniformierter Zivilwach- her vornehmlich auf die Aufgaben in anstaltet. Die Zeitschrift Öffentliche körper mit militärischem Muster galt. den anderen Bundesländern. Man Sicherheit Nr. 11/12 1923 enthält Nach dem verlorenen Krieg sah man konnte nur widerspruchslos zusehen, dazu eine ausführliche Reportage.

46 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Historisches IV

In kürzester Zeit hatten sich die en- ihnen. Die vielen zum Teil renen Beamten in die Wiener Krimi- gagierten Zivil-Gendarmen des Bahn- hungernden Menschen bildeten den nalpolizei eingliederte. Viele dieser gendarmeriekommandos praktisches Nährboden für die schlechten Sicher- überstellten Kriminalbeamten fielen Wissen und Können angeeignet. Ihre heitsverhältnisse. Dennoch konnte dann aufgrund des Bundesfinanz- aufsehenerregenden Amtshandlun- sich das effiziente Vorgehen des und Budgetsanierungsgesetzes dem gen fanden 1925 im 75-Jahrbuch Bahngendarmeriekommandos mit sei- allgemeinen Beamtenabbau zum Op- Gendarmerie in Österreich von Franz nen neuen Arbeitsmethoden wirksam fer. Tatsächlich übergeleitet wurden Neubauer eine nahezu ruhmreiche dagegenstellen. laut Öffentliche Sicherheit 11/1925 Anerkennung. Immerhin waren inner- lediglich 19 zivile Angehörige der ehe- halb von sechs Jahren die 6 000 Die erfolgreiche Bahngendarmerie in maligen Bahngendarmerie. Verbrechen in Österreich bis 1920 Wien hatte aber schon im November um das Fünffache auf 31 000 1923 etwa 800 Beamte abgeben Die vielen Erfolge dieser Gendarme- angestiegen und zu bekämpfen. In müssen und wurde schließlich am 12. rie-Einheit fanden später auch in der dieser politisch schwierigen Zeit der Mai 1925 nach dem unermüdlichen Öffentlichen Sicherheit 1/1932 zwar jungen zusammengeschnittenen Re- Bemühen von Dr. Schober gänzlich eine nachträgliche Anerkennung, die publik Österreich tummelte sich vor von der Polizeidirektion Wien über- verlorenen Kriminalisten waren aber allem in Wien ein Konglomerat von nommen. Die Uniformierten kamen trotzdem für das Korps ein schmerz- Vertretern aus den alten Kron- zum Zentralinspektorat, während man licher Verlust an erfahrenen Spezia- ländern; auch Verbrecher unter die nichtuniformierte Ausforschungs- listen. gruppe mit 68 inzwischen sehr erfah-

Der Einsatz der ersten niederösterreichischen hauptberuflichen Kriminalisten hat also schon nach fünf Jahren mit der Auflösung des Bahngendarmeriekommandos samt seinem qualifizierten Personal ein frühes Ende gefunden; das wurde vom Gendarmeriezentraldirektor General Franz Nusko in seinem Abschiedsbefehl festgehalten:

Weil die Eingliederung des Bahngen- der Bundesgendarmerie sogenannte derösterreich in Wien III in der darmeriekommandos in die Bundes- AUSFORSCHUNGSABTEILUNGEN. Landstraßer Hauptstraße Nr. 68 polizeidirektion Wien absehbar gewe- Dies geschah am 18. März 1924 auch mit vorerst 10 Mann. Als Abteilungs- sen war, errichtete man mit Umsicht in der Ergänzungsabteilung des Lan- kommandanten holte man aus Gmünd und großem Weitblick schon 1924 in desgendarmeriekommandos für Nie- Gend.-Bezirksinspektor Josef Hlavka.

Sogar ein wichtiger Kopfstempel hatte manchmal einen Fallfehler.

GBI Josef Hlavka ● Repro von F. Polzer

| 47 Polizei Niederösterreich 1/2021 Historisches V

Zu den ersten Kriminalisten der Aus- Seidl, GRI Karl Wolf, GRI Franz AUSFORSCHUNGSEXPOSITUREN forschungsabteilung zählten neben Krumbhansl, GRI Gustav Weiß und beim Landesgericht Wien und den dem Abteilungskommandanten GBI GRI Max Weitzmann; alle hoch- damaligen Kreisgerichten in Wiener Josef Hlavka sein Stellvertreter GBI rangige Dienstführende. Nach kurzer Neustadt, Sankt Pölten, Krems und Karl Eisterlehner sowie GRI Franz Zeit entstanden schon 1927 die ersten Korneuburg.

Nach dem Ersten Weltkrieg führt die schwindelerregende Inflation mit über 1 700 zur Verarmung vor allem der Beamten, Angestellten und Rentner. Ein Drittel der Wiener lebt in nackter Armut, ebenso viele Bewohner Deutschlands großer Städte. Auch darin findet sich ein Nährboden für den brodelnden Antisemitismus.

https://www.mein-lernen.at/geschichte/geschichte-oesterreich-1918-1945/schilling-1925

Die Währungsreform vom März 1925 bringt mit dem neuen Schilling erstmals Stabilität, die der Münze den achtenswerten Namen verleiht. Daneben klettert aber

die Arbeitslosigkeit beharrlich auf über 200 000 . http://www.worldofcoins.eu/forum/index.php?topic=31114.0

Im April 1925 gründet Adolf Hitler die SS als persönliche Leib- und Prügelgarde. Sie entwickelt sich zu einem verderblichen Terrororgan für Konzentrations- und Vernichtungslager sowie für den Holocaust. Nach seiner kurzen Haft veröffentlicht Hitler im Juli 1925 die Propaganda- und Hetzschrift .

1928 entdeckt der Schotte Sir Alexander Fleming durch Zufall die antibiotische Wirkung des Schimmelpilzes Penicillium und erhält dafür 1945 den Nobelpreis.

http:// http://www.daserste.de/unterhaltung/quiz-show

Die deutsche Reichspost testet 1928 mit dem die ersten Bildfunkübertragungen. Damit ist TV geboren.

1929 beginnt die WELTWIRTSCHAFTSKRISE mit Anleger-Panik nach Überproduktion, mit Preisverfall, Speku-

lationen, Aktienverfall sowie Börsenkrach und folgender weltweiter Massen-Arbeitslosigkeit:

600 000 Arbeitslose gibt es im Februar 1933 in Österreich! Zum Vergleich: 588 000 Arbeitslose entstanden im April 2020 nach der Corona-Pandemie.

Nach dem Ersten Weltkrieg, war man 1926 war um 70 Groschen das erste det sich in einer österreichweiten trotz der überaus schlechten wirt- Dienstabzeichen für Gendarmerie- Bestandsaufnahme von 1928: schaftlichen Lage bei der Gendar- Kriminalisten verfügbar. merie sehr bemüht, nach der alten Ein Kleinauto, 45 Motorräder mit Bei- gescheiterten Monarchie mit Moder- Private Pistolen, ein paar Straßen- wagen, 50 Solomaschinen, 1 612 Fahr- nisierungen neue Verhältnisse zu bahnfahrkarten und ein einziges räder sowie 26 Photoapparate. Alle schaffen. Unter dem Zentralinspektor privates Motorrad mit Beiwagen Gendarmen verfügten aber bereits Jakob Burg, dessen Titel später auf wurden in der niederösterreichischen über eine eigene Taschenlampe mit Gendarmeriegeneralinspektor geän- Ausforschungsabteilung verwendet. Trockenbatterie. dert wurde, kam es zur Gründung Der akute Geldmangel in dieser Zeit von Donauposten, zu Alpinkursen kann als Ursache für die sprich- Elf Kriminalhundestationen waren sowie zum Ausbau des Kriminal-, wörtliche Sparsamkeit der Bundes- errichtet und 1929 beim Landesgen- Fahndungs- und sogar des aufkom- gendarmerie angesehen werden. Ihr darmeriekommando für Niederöster- menden Photographie-Wesens. bescheidener Ausrüstungsstand fin- reich sogar eine Brieftaubenstation.

Vogel Haughton Ensign Carbine Erstes Dienstabzeichen Puch - Waffenrad http://www.fotovogel-mg.de/Kameras.htm Foto F. Polzer aus dem Dorfmuseum Mönchhof

48 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Historisches VI

Leider war auch der niederösterreichi- Gendarmerie gar nicht erwünscht. gen, als sich um die verlorenen Er- schen Ausforschungsabteilung trotz Die Gendarmerieführung musste sich mittler zu kümmern: Für den 7. Okto- bestechender Erfolge kein langes Be- schließlich dem Druck beugen und ber 1928 war in Wiener Neustadt stehen gegönnt. Der Grund dafür lag auch ihre neuen erfolgreichen Ausfor- der Aufmarsch von ungefähr 18 000 wieder im unermüdlichen Reformplan schungsabteilungen am 23. Dezem- Angehörigen der Heimwehr und ein des Leiters des Bundessicherheits- ber 1929 unverzüglich abgegeben. Gegenaufmarsch von etwa 15 000 An- dienstes, beim schon erwähnten Wie- Im Gegenzug ließ Dr. Schober im gehörigen des Republikanischen ner Polizeipräsidenten Dr. Johann Amt der nö Landesregierung in Wien Schutzbundes geplant. 2200 Gendar- Schober. Er hatte sich größte Ver- I., in der Herrengasse 9 mit den men wurden aus ganz Österreich zu- dienste um die Ausbildung und Orga- überstellten, bestens ausgebildeten sammengezogen und mit Stahlhelmen nisation der Wiener Polizei erworben und sehr erfahrenen Gendarmerie- ausgerüstet. Gemeinsam mit dem und wird noch heute dafür höchst an- Kriminalisten eine vollkommen neue Bundesheer gelang es ihnen, die erkannt. Allerdings hatte er auch die KRIMINALBEAMTENABTEILUNG befürchtete Eskalation abzuwenden. politische Macht, sich vorrangig für errichten; auch für staatspolizeiliche die Wiener Polizei einzusetzen. Als Dienste. Die überstellten Beamten Trotz ihres geringen Einkommens gelernter Juristen beanstandete er erhielten wenigstens eine angemes- war auf die Gendarmen aber stets weiterhin, dass das Tragen von Zivil- sene Bezahlung, was in der aktuellen Verlass. Sie leisteten oft wochenlang kleidern gemäß dem §1 des Gendar- schlechten Wirtschaftslage gar nicht ohne einen freien Tag und ohne meriegesetzes nicht gestattet sei. Da selbstverständlich war. Murren ihre Dienste. Allerdings für die zivile Polizei niemals ein recht- waren sie damit unzufrieden, dass licher Mangel vorlag, war offensicht- Die niederösterreichische Gendarme- die Wiener Polizisten etwas höhere lich eine Gesetzesänderung für die rie hatte allerdings noch andere Sor- Stundenlöhne und Zulagen erhielten.

Damit ist zum zweiten Mal über Betreiben des Wiener Polizeipräsidenten der organisierte Kriminaldienst in der Bun- desgendarmerie abgeschafft worden. Auch die wertvollen Erfahrungen der Kriminalisten gingen für Niederösterreichs Gendarmerie verloren. - Wann und wie es weitergehen sollte, war damals nicht absehbar. Wieder lag das Geschick aller Verbrechensbekämpfung und -aufklärung jahrelang einzig bei den Gendarmerie-Postenkommanden.

Vor allem im kriminologi- Damit wollte Seelig zur schen Universitätsinsti- Wahrheitsfindung eine tut Graz, befassten sich Art von Lügendetektor in den 20er- und 30er- schaffen. Jahren Wissenschaftler mit neuen Techniken zur Aufwendige Körpermess- Verbrechensaufklärung. verfahren, Verbrechens- Neben dem bereits ge- typologien, Täterprofile nannten Dr. Hanns Groß oder die pseudowissen- forschte auch Professor schaftliche Radiästhesie

Ernst Seelig nach aller- (Strahlenwirkung / Wün- lei Hilfsmitteln. Ein Bei- schelruten, Pendel) ha- spiel für eher zweifelhaf- ben auch nicht den er- te Versu-cheVersuche war seine wünschten Erfolg er- aufwendidige Mechanik zielt; und schon gar zur Ausdrucksregis- nicht die Rassenbiologie trierung. Ernst Seelig am Apparat zur Ausdrucksregistrierung ● Uni Graz der Nationalsozialisten.

Der schwierige Wandel vom großen Kaiserreich jährigen Bestandsjubiläum des Landeskriminal- zum Kleinstaat, die Wirtschaftskrise und die poli- amtes NÖ als Fortsetzung erscheinen. tische Radikalisierung führten in den 30er-Jahren Sollte an der illustrierten LKA-Chronik Inter- zu dramatischen Ereignissen und schwierigen esse bestehen, kann sie im LKA der LPD NÖ mit Sicherheitsverhältnissen. Mit diesen sehr an- E-Mail bei spruchsvollen Ereignissen wird im nächsten [email protected] Info-Magazin Polizei Niederösterreich Nr. 2/2021 Franz Polzer, ein weiterer Auszug aus der Chronik zum 100- Brigadier i.R. angefordert werden.

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Vor 75 Jahren - Die Gendarmerie im Wiedererstehen Österreichs 1945 Auszüge aus staatlichen Bestimmungen und Presseartikeln dieses Jahres

Männer und Frauen von Österreich! In den Tagen Gendarmerie ersteht und sie als bewaffneter unifor- größter Bedrängnis durch Krieg und Kriegsfolgen mierter Wachkörper zur Aufrechterhaltung der Ord- richten wir an Euch alle unser Wort! Rafft Euch auf! nung und Ruhe und zum offenen Kampf gegen das Ver- Wirkt zusammen zu unser aller Befreiung! Helft mit, das vormalige, unabhängige Gemeinwesen der brechertum bestimmt ist. Weiters wird u.a. angeführt: Republik Österreich wiederaufzurichten! „Die Gendarmerie in Österreich hat aber heute auch zunächst die vordringliche Aufgabe, mitzuwirken an der as waren die eindringlichen Anfangsworte der rücksichtlosen Ausrottung des Nazifaschismus“. Es wird Regierungserklärung der provisorischen Staats- aber auch darauf hingewiesen, dass sie zu erfolgreichen Dregierung vom 1. Mai 1945. Diese Staatsregie- Dienstausübung der Mithilfe und Unterstützung sowie rung, eingesetzt mit gleichem Tage im Einvernehmen des uneingeschränkten Vertrauens der ordnungslieben- aller antifaschistischen Parteien Österreichs und in den Bevölkerung bedarf. Übereinstimmung mit der Deklaration der Moskauer Die Neue steirische Zeitung vom 9. Juni spricht in ei- Konferenz, wurde von Dr. Karl Renner als Staatskanzler nem Artikel über die Neuuniformierung der Polizei und angeführt. Gendarmerie, verweist aber darauf, dass die alten Gen- Das Staatsamt für Inneres (Innenministerium) leitete darmerieuniformen vorerst weiter zu tragen sind. Falls Staatssekretär Franz Honner, dem Oskar Helmer und solche nicht vorhanden sind, soll eine rot-weiß-rote Raoul Bumballa als Unterstaatssekretäre beigegeben Kappenkokarde, ein roter Kragenspiegel und an der waren. Die weiteren Staatsämter (Ministerien) wurden linken Achsel eine rot-weiß-rote Achselschnur getragen ebenfalls von Staatssekretären geleitetet, die gleicher- werden. maßen Unterstaatssekretäre hatten. Mit den Gesetzen vom 12. Juni, StGBl. 25 und 26, wurde In der Zeitung Neues Österreich vom 24. Mai findet die Wiederherstellung des Strafrechtes und des Straf- sich bereits ein Hinweis auf die Gendarmerie. Es wird prozessrechtes verfügt. über eine Bürgermeistertagung in Tulln berichtet, in In der Neue steirische Zeitung vom 13. Juni findet der Unterstaatsekretär Oskar Helmer u.a. zum Ausdruck sich ein Hinweis, dass die Fachgruppe Gendarmerie in bringt, dass schon in allernächster Zeit die Sicherheits- der Gewerkschaft dazu aufruft, dass sich alle im Jah- frage gelöst und die Gendarmerie wieder entstehen re 1938 gemaßregelten Gendarmeriebeamten sowie und sich aus politisch einwandfreien Gendarmen der auch Gendarmeriepensionisten, die physisch und po- früheren Zeit zusammensetzen wird. litisch einwandfrei sind, melden sollen. In der gleichen Ähnliches findet sich auch in den Kärntner Nachrichten Zeitung vom 29. Juni ver- vom 26. Mai, wo es in einem Artikel „Polizei und Feuer- lautbart der Sicherheitsdi- wehr“ heißt: Die Schutzpolizei, unter Einschluss der Kri- rektor der Steiermark, dass minalpolizei, sowie die Gendarmerie, sind die einzigen u.a. Gendarmen mit neuen Polizeikräfte, die jetzt im Einsatz stehen. Weiters wird Dienstausweisen versehen erwähnt, dass 90 Gendarmen in Kärnten Kriegsgefan- wurden, Exekutivorgane gene sind und mit der britischen Militärverwaltung auf Verlangen sich damit eine Vereinbarung getroffen wurde, diese möglichst auszuweisen haben und

bald zu entlassen. nur die, die solche Auswei- ar me r ie in Ö ste rr ei c h 1849-1974 Im Neuen Österreich vom 8. Juni wird darauf hinge- se haben, berechtigt sind, wiesen, dass an diesem Tag die Gendarmerie die 96. die rot-weiß-rote Armbin- o: D ie G end t

Wiederkehr ihrer Errichtung begeht und im Rahmen de mit der deutschen und Fo des Wiederaufbaues der unabhängigen, demokratischen russischen Aufschrift „Gen- Rot-weiß-rote Armbinde mit der deutschen und russischen Auf- Republik Österreich auch wieder die österreichische darmerie“ zu tragen. schrift „Oesterr. Gendarmerie“

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In der Badener Zeitung vom 30. Juni wird in dem Artikel nung Ausdruck gegeben, dass die Gendarmerie wieder über den 1. Bürgermeistertag u.a. gehofft, die Bewaff- jenes Ansehen erlangt, wie vor dem Anschluss Öster- nung der Gendarmerie zu erreichen, wobei angeführt reichs. Zum 1. Vorsitzenden des Arbeitsausschusses der ist, dass die Gendarmerie durch den Ortshilfsdienst Gendarmeriegewerkschaft wurde BOW. d. Gend. Rudolf ergänzt wird. Weiß gewählt. In den Kärntner Nachrichten vom 16. Juli findet sich ein Laut den OÖ Nachrichten vom 4. September gelang es der eigener Artikel über die Organisation und den Aufbau Gendarmerie in Handenberg einen brutalen und gefährli- der Gendarmerie in LGK, GAK, BGK u. GP, so wie früher, chen Räuber zu verhaften, der immer gleich von der Waffe mit einem Hinweis auf ihre Aufgaben und Inanspruch- Gebrauch machte und auch auf den amerikanischen Si- nahmen, wobei betont wird, dass das Verhältnis zu den cherheitsoffizier des Bezirkes Braunau geschossen hat. In Besatzungstruppen gesondert geregelt wird. Gleichzeit der gleichen Ausgabe wird auch berichtet, dass die fran- wird auf Neuaufnahmen hingewiesen. zösische Militärregierung in Österreich (Tirol und Vor- Laut Neues Österreich vom 24. Juli führte Ing. Leopold arlberg) die Abgabe aller nationalsozialistischen Druck- Figl bei einer Tagung in Klosterneuburg aus, dass für werke u.a. bei den Gendarmerieposten angeordnet hat. den Aufbau Ruhe und Sicherheit Grundbedingung ist Mit dem Gesetz vom 5. September wurden eingehende und u.a. die bewährte Gendarmerie gebraucht wird und Vorschriften für das Meldewesen erlassen – Meldege- er bei Marschall Konjew Verständnis für die Bewaffnung setz. Am 12. September folgte das Passgesetz, in dem der Sicherheitsorgane gefunden hat. u.a. auch festgesetzt wurde, dass eine Verordnung über Mit dem Gesetz vom 7. August wurde im Hinblick dar- eine allgemeine Ausweißpflicht im Inland erlassen wer- auf, dass das Mühlviertel zur russischen Besatzungszone den kann. Eine solche Verordnung erging am 8. Oktober, gehört, für diesen Bereich ein eigener Staatsbeauftrag- mit der die Identitätsausweise eingeführt wurden, die ter als Landeshauptmann und ein eigener provisori- in deutscher, englischer, französischer und russischer scher Landesausschuss eingesetzt, was natürlich auch Sprache auszustellen waren. In beiden Gesetzen waren die Gendarmerie für diesen Bereich berührte. die Strafbeträge noch in Reichsmark (RM) angegeben. In der Zeitung, Das kleine Volksblatt vom 17. August, führte Staatssekretär Honner aus, dass das Wirken von

Polizei und Gendarmerie zur Herstellung der Ruhe und Ordnung die dringendste Aufgabe, aber diese noch nicht abgeschlossen sei. Mit dem Gesetz vom 22. August wurde die Wiederher- stellung des österreichischen Beamtentums verfügt (Beamten-Überleitungsgesetz), womit die Beamtenbe- stimmungen in der Gültigkeit vor dem Anschluss in Kraft W eichselbaum A lois von : zur V erf ü gung gestellt F oto gesetzt wurden, was natürlich auch Auswirkungen für die Identitätsausweis von 1946 in russischer Sprache. Gendarmerie hatte. Mit gleichem Tage setzten sich die Oberösterreichischen Nachrichten unter der Überschrift Wie wichtig die Verwendung dieses Ausweises war, zeigt „Diener und Helfer fürs Volk“ mit der Uniformierung der der Artikel „Sie kommen doch nicht durch“ in den OÖ Polizei und Gendarmerie auseinander, sowie auch mit der Nachrichten vom 14. November. Die Gendarmerie in Einführung der Rangabzeichen nach österreichischem Enns musste rigoros kontrollieren und alle ohne diesen Muster, wobei allerdings betont wurde, dass die Schaf- Ausweis aus dem Zug weisen, genauso kontrollierten fung einer einheitlichen Uniform noch dauern wird. auch die amerikanischen und russischen Besatzungs- Eine bedeutende Tagung der gewerkschaftlichen Gendar- truppen. Es kam vielfach zu Haft, Geldeinbußen, Zeit- merie-Vertrauensmänner fand laut Kärntner Nachrich- verlust, Strapazen und jedenfalls namenlosem Ärger. ten am 29. August im Klagenfurter Rathaus im Beisein Im Kleinen Volksblatt vom 11. September wird in dem von LH-Stellvertreter Dr. Amschl, der Vorsitzenden des Artikel „Wirtschaftsaufbau und Ordnungsgewalt“ stark Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Lukas, Wunder kritisiert, dass für die Gendarmerie und Polizei ein Waf- u. Kazianka, sowie des Landesgendarmeriekommandan- fentrageverbot besteht. Auch in der Volksstimme vom ten, Korytko und dessen Stellvertreter, Fuchs, statt. Dabei 15. September findet sich ein Hinweis auf die Forderung wurde die Befreiung Österreichs begrüßt und der Hoff- nach Bewaffnung der Gendarmerie.

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Die Neue Warte am Inn berichtet am 11. Oktober, dass die Hände von der Politisierung der Wachkörper zurück- am 1. Oktober in Braunau am Inn der Gendarmerie- zuziehen. Wobei sie auch die Kollegenschaft ersucht, sich posten den Sicherheitsdienst von der neu aufgestellten auf neutralem Boden zu bewegen. Gleichzeitig wird u.a. Schutzpolizei übernommen hat und aus der aufgelösten der Ruf nach zweckdienlicher Bewaffnung, Ausrüstung, Schutzpolizei eine Gemeindewache gebildet wurde. Bekleidung, Kraftfahrzeugen sowie ausgiebiger Ernäh- Im Neuen Österreich vom 24. Oktober erging von der rung und hinlänglicher Besoldung erhoben. Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit die Mit- In der Neue Steirische Zeitung vom 24. November be- teilung, dass (1933 -1938 und in der NS-Zeit) gemaß- richtet der Sicherheitsdirektor, Major Alois Rosenwirth, regelte Gendarmeriebeamte oder deren versorgungsbe- über die Entnazifizierung der Exekutive und über ei- rechtigte Hinterbliebene für die Rehabilisierungsanträge nen Stand von 1449 Beamten der Gendarmerie. In der die notwendigen Unterlagen vorzulegen hätten. gleichen Zeitung vom nächsten Tag weist er auf den Ein positives Zeichen ist den OÖ Nachrichten vom 16. zunehmenden Kraftfahrverkehr hin und darauf, dass November zu entnehmen, weil in dem Artikel „Das Ge- die Polizei und Gendarmerie ein besonderes Augenmerk fühl der Sicherheit kehrt zurück“ das Landesgendarme- darauf richten werden. riekommando dem amerikanischen Public Safety Officer „Ich habe meinen Truppen mitgeteilt, dass ich wünsche, ein Sinken der kriminellen Fälle mitteilt. Zurückgeführt sie mögen in ihrem Auftreten und Benehmen der öster- wird das u.a. auf das verständnisvolle und wirksame reichischen Gendarmerie ähneln“. Laut den OÖ Nach- Eingreifen der amerikanischen Besatzungsbehörden und richten vom 28. November waren dies die einleitenden die teilweise Bewaffnung der Gendarmerie in verschie- Worte des kommandierenden General Robert C. Macon, denen Bezirken. in Anwesenheit des Landesgendarmeriekommandanten, Im Neuen Österreich vom 17. November ist ein Artikel, Major Barfuß, beim Besuch der Gendarmerieschule in in dem sich die Gendarmeriegewerkschaft gegen eine der Schlosskaserne. Politisierung der Wachkörper wendet und alle ersucht, Am 25. November fand die Wahl zum Nationalrat und gleichzeitig zu den Landtagen statt. Ergebnis der Nati- onalratswahl in Mandaten: 85 ÖVP, 76 SPÖ und 4 KPÖ. Mit dem Gesetz vom 30. November 1945 wurde die Schillingwährung aktiviert und festgelegt, dass ab 21. Dezember nur mehr die neue Schillingwährung Gültigkeit hat. ar me r ie in Ö ste rr ei c h 1849-1974 ar me r ie in Ö ste rr ei c h 1849-1974 o: D ie G end o: D ie G end t t Fo Fo Zerstörte Gendarmerieunterkunft 1945 Improvisierte Postenkanzlei von 1945

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Seit 27. April war noch die Reichsmark (RM) gültig und In seiner Ansprache bei der Amtsübernahme wies er u.a. es galten auch die von den Alliierten eingeführten Mi- darauf hin, dass der altösterreichische Beamte wegen litär-Schillingnoten. Die in Gesetzen, auch in nach dem seiner Korrektheit bekannt und geschätzt war und die- 27. April erlassenen, noch angeführten Reichsmarkbe- ser Grundsatz wieder zur vollen Geltung zu bringen ist. träge (z.B. Strafbeträge) waren ab 21. Dezember 1945 Auch betonte er, dass die Gendarmerie und die Polizei die umzurechnen. Für eine Reichsmark wurde ein Schilling einzige bewaffnete Macht sind, die zur Verfügung steht. festgesetzt. Neben diesen subjektiv ausgewählten Pressestimmen Als eine Art der Zusammenfassung der Presseberichter- gab es noch viele Artikel in den damaligen Medien, in stattung über die Gendarmerie des Jahres 1945 könnte denen über Einzelamtshandlungen der Gendarmerie der Artikel „Die Gendarmerie hat den Vorkriegsstand wegen verschiedenster Delikte aber auch über einige erreicht“ in den Kärntner Nachrichten vom 5. Dezember Feuergefechte mit Räuberbanden berichtet wurde, wo- angesehen werden, in dem der Landesgendarmeriekom- raus geschlossen werden konnte, dass die Gendarmerie mandant, Major Korytke berichtet, dass die Gendarmerie doch schon 1945 in bemerkenswertem Ausmaß für wieder zentral organisiert ist, mit dem Zentralkomman- Sicherheit sorgte und damit in hohem Maße zum Sicher- do in Wien und den Länderkommandos in den Landes- heitsgefühl beitrug. Die meisten solcher Artikel waren hauptstädten. in den Ländern der amerikanischen und der englischen Ab 20. Dezember gab es nach dem Ende der provisori- Besatzung zu finden. schen Staatsregierung die Bundesregierung „Figl I“ mit Anmerkung: Gesetzeshinweise sind dem Rechtsinformationssystem (RIS) entnommen und die Ing. Leopold Figl als Bundeskanzler. Innenminister war Zeitungszitierungen entstammen dem Digitalen Lesesaal der Nationalbibliothek. Oskar Helmer, der den bisher das Staatsamt für Inneres führenden Staatssekretär Franz Honner (KPÖ) ablöste. Alois Weichselbaum P eter ennerstorfer von : zur V erf ü gung gestellt F oto Lehrgangsteilnehmer im Jahre 1946 (zweiter Kurs v. 11. März - 21. Juni 1946) vor dem Krankenhaus Tulln. 1. Reihe: Ray.Insp iR Kern - Gendarmerielehrer, BezInsp iR Tassler - Gendarmerielehrer, BezInsp Hofmann - Abteilungskommandant, Bezirks- Dr. Sykora, Oberst Kreil Landesgendarmeriekommandant, Beamter der BH Tulln Hübl, BezInsp Matthias Kaiser, Bezirkskommandant, BezInsp Gratschmeier - Gendarmerielehrer 2. Reihe: Hilfsgendarm Karl Freiberger, Johann Haas, Franz Fischer, Josef Haeker, Blüml, Franz Ripper, Anton Rist, Franz Müller, Viktor Sommer, Johann Bach, Fritz , Emmerich Friedl, Rudolf Resch 3. Reihe: Hilfsgendarm Kirnberger, Rudolf Sommer, Karl Frauenhofer, Karl Henninger, Franz Schulz, Leopold Satzinger, Johann Hölwarth.

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Mord an zwei Gendarmen vor 65 Jahren in Obernalb, Bezirk Hollabrunn

n der Nacht vom 30. zum 31. August 1956 wurde der 46-jährige Gendarmeriepostenkommandant von IRetz, Revierinspektor Franz Rist und der 38-jährige Gendarmeriepostenkommandant-Stellvertreter, Ray- onsinspektor Josef Zauner während der Ausübung ihres Dienstes von einem Gewalttäter im Wohnhaus seiner Pflegemutter in Obernalb, im Gemeindegebiet von Retz, erschossen. Zum Tatgeschehen: Am Donnerstag den 30. August 1956, gegen 23.00 Uhr wandte sich die verzweifelte Pflegemutter des Täters Erwin M. telefonisch an die Gendarmerie in Retz und P eter ennerstorfer von : zur V erf ü gung gestellt F otos bat wie schon öfters um Hilfe. Postenkommandant RevInsp Franz Rist Ray.Insp Josef Zauner Da der amtsbekannte Gewalttäter Erwin M. den Gen- darmen von Retz bekannt war, hat sich der Gendar- Mehrmals wurde Erwin M. aufgefordert die Schlafzim- meriepostenkommandant RevInsp Franz Rist sofort mertür zu öffnen. Da Erwin M. der Aufforderung zu entschlossen gemeinsam mit Rayonsinspektor Josef öffnen nicht nachgekommen war, haben die einschrei- Zauner und Patrouillenleiter Engelbrecht nach Ober- tenden Beamten gewaltsam die Schlafzimmertür soweit nalb zu fahren um Erwin M. wegen gefährlicher Dro- geöffnet um durchschlüpfen zu können. In diesem Au- hung festzunehmen. genblick kam ihnen Erwin M. mit einer amerikanischen Beim Wohnhaus der Pflegemutter des Gewalttäters in Armeepistole entgegen und schoss auf die beiden Gen- Obernalb angekommen, hat Patrouillenleiter Engel- darmen. Schwerverletzt erwiderten die Beamten das brecht das Schlafzimmerfenster außerhalb des Wohn- Feuer und Erwin M. wurde durch fünf Schüsse tödlich hauses abgesichert um eine eventuelle Flucht des Erwin getroffen. M. zu verhindern. Patrouillenleiter Engelbrecht eilte, als er die Schüsse ver- Revierinspektor Franz Rist und Rayonsinspektor Jo- nahm, ins Haus und sah im Schein seiner Taschenlampe sef Zauner betraten das Haus und fanden die Tür zum die beiden Kollegen und Erwin M. auf dem Boden liegen. Schlafzimmer verbarrikadiert. Rayonsinspektor Zauner bat noch leise um einen Arzt.

Unzählige Trauergäste nehmen an der Trauerfeierlichkeit teil Ehrenkompanie

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Patrouillenleiter Engelbrecht nahm von Erwin M. die Pistole an sich und stürzte aus dem Haus um Arzt und Rettung zu holen. Für die beiden Gendarmeriebeamten kam jedoch die Hilfe zu spät. Sie starben noch während des Transportes in das Krankenhaus. Zum Täter: Der Täter Erwin M. wurde im Alter von fünf Monaten von der Witwe eines Beamten als Ziehkind aufgenom- men. Schon als Kind zeigte er sich verlogen und ver- stockt. Bereits als 15-Jähriger wurde er gegen seine Pflegemutter gewalttätig und kam deshalb in eine Er- ziehungsanstalt. Nach seiner Entlassung zog er wieder zu seiner Pflegemutter nach Obernalb. Er ging keiner Arbeit nach und es gab immer wieder Anzeigen gegen ihn und die örtliche Gendarmerie musste immer wieder einschreiten. Bestattung am Friedhof in Retz: Die schreckliche Tat erfüllte vor 65 Jahre die Bevöl- kerung von Retz und dessen weiteren Umgebung mit Entsetzen und gerechter Entrüstung, so dass sie heute noch – nach 65 Jahren – in Erinnerung ist. Kardinal Dr. Franz König Entsprechend groß war damals die Zahl der Trauergäste die am Ortsfriedhof von Retz von den beiden Gendar- meriebeamten Abschied nahmen. Die Heilige Seelen- messe wurde damals von Kardinal Dr. König aus Wien zelebriert. Unter den Trauergästen befanden sich viele Persönlichkeiten.

Quellen: Illustrierte Rundschau der Gendarmerie; Anno Zeitung – Kurier; Lichtbildstelle KA

Peter Pennerstorfer, Seniorenbeirat des Tullner Polizei- und Gendarmeriestammtisches

Bundesminister f. Inneres, Dr. Oskar Helmer, dahinter der Generaldi- Gendarmeriegeneral Dr. Josef Kimmel und Landesgendarmeriekom- rektor für die öffentliche Sicherheit, Sektionschef Dr. Wilhelm Krechler mandant Oberst Kreil

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BeamtInnen der Polizeiinspektion Bad Großpertholz entschlossen sich, anstatt einer Weihnachtsfeier zu spenden!

er ehemalige Inspektionskommandant Karl Fuchs trat mit 1. Oktober 2020 in den Ruhe- Dstand. Normalerweise ist es üblich, dass die Mannschaft zusammenlegt und ein Abschiedsgeschenk kauft. Karl Fuchs` Wunsch war, dass der Geldbetrag, der normalerweise für ein Pensionsgeschenk für ihn ausgegeben werde, an jemand Bedürftigen, dem es viel- leicht nicht so gut geht und es besser brauchen kann, gespendet wird. Aufgrund der momentanen Lage ist es nicht möglich, dass jemand eine Weihnachtsfeier organisiert, deshalb entschlossen sich die BeamtInnen der Polizeiinspektion Bad Großpertholz eine Spendenaktion zu organisieren. Jeder leistete seinen Beitrag und der Gesamtbetrag (Pensionsgeschenk und Spenden der Beamten) wurden am 14. Dezember 2020 an Mario Berger, einen jungen Mann in 3922 Watzmanns, der von Ärzten bereits auf- GrInsp Johann Katzenschlager, Mario Berger und AbtInsp Marina Weis- gegeben war, übergeben. Mario Berger befand sich zwei sensteiner der PI Bad Großpertholz Jahre im Wachkoma, erwachte wie durch ein Wunder wieder und kann sich auch an alles erinnern. Familie Uns ist es nicht wichtig, dass dies medial aufbereitet Berger, die im Rayon der PI Bad Großpertholz, wohnhaft wird, der einzige Grund ist, dass vielleicht jemand an- ist, verwendet das Geld für verschiedene Therapien, da- derer oder eine andere Institution auch auf so eine Idee mit sich Mario wieder zurück ins „Leben“ kämpfen kann. kommt, Gutes zu tun.

Dienst am letzten Tag des Jahres in Drasenhofen

ie Rot-Kreuz Funktionäre Bezirksstellenleiter Clemens Hickl und sein Stellvertreter Thomas DNestler besuchten bei ihrem letzten Dienst im Jahr 2020 auch die Polizeiinspektion Drasenhofen. Clemens Hickl bedankte sich im Namen der Bezirks- stelle Mistelbach bei der Polizeiinspektion Drasen- hofen stellvertretend für die gesamten Dienststellen der Polizei im Bezirks Mistelbach recht herzlich für die ausgesprochen gute Zusammenarbeit. Inspektionskommandant-Stellvertreter Abteilungsin- spektor Helmut Kraus, der selbst als freiwilliger Sani- täter beim Roten Kreuz seit vielen Jahrzehnten Dienst macht ist das gute Verhältnis zum Roten Kreuz selbst GrInsp Martin Eisinger, AbtInsp Helmut Kraus, Bezirksstellenleiter sehr wichtig. Clemens Hickl und Bezirksstellenleiter-Stellvertreter Thomas Nestler

56 | Polizei Niederösterreich 1/2021 Magazin e r h ar d B öhle o s : LPD NÖ/G t Fo Die „neue Normalität“ an der Grenze

s waren Schlagzeilen, welche die Welt in Ihren 1950 (EpiG 1950) am Standort Flughafen Wien spürbar Grundstrukturen einer Gesellschaft erschüttern und erstmalig auch in diesem Zusammenhang parti- Eund für immer verändern sollten. Ein Virus aus ell als Aufgabe für die Grenzpolizei zu verzeichnen. Es dem Reich der Mitte hat seinen Weg global über den wurden ab 10. Februar 2020 im Rahmen der Mitwir- Erdballen gefunden und bis heute den Begriff der „neuen kungspflichten der Organe des öffentlichen Sicherheits- Normalität“ geprägt. Diese neue Normalität hat nicht dienstes nach § 28a EpiG 1950 über Ersuchen der Ge- nur Auswirkungen und Reaktionen in epidemiologi- sundheitsbehörde sogenannte „Entry-Screenings“ für scher Sicht hervorgerufen, sondern auch die Staats- ankommende Flüge aus China im Zusammenwirken mit Teilgewalt Verwaltung vor neue Aufgaben gestellt. Die dem vom „Roten Kreuz“ durchgeführten Körpertempe- Polizei rückt hier besonders ins Licht des öffentlichen raturmessungen vollzogen. Hiervon war ein Großteil und vor allem medialen Interesses, zumal neben Ihren der Grenzkontrollorgane im Rahmen mobiler Streifen ureigenen Kernaufgaben, die Mitwirkung der Organe direkt an der Abstellposition der betroffenen Flugzeuge des öffentlichen Sicherheitsdienstes im Rahmen der für die Gesundheitsbehörde eingesetzt. Pandemiebekämpfung die Polizei vor neue und immer- Bereits Ende Februar 2019 wurden dann die ersten währende Aufgabenbereiche stellt. Covid-19-Prävalenz-Fälle in Österreich gemeldet. Chronologie zur Entwicklung, Weiterverbreitung Die Gesundheitsbehörden standen nunmehr vor der des Virus und zum Einsatz der Gesundheitsbehör- neuen und gänzlichen Herausforderung, sich auf diese de unter Mitwirkung von Organen des öffentli- neue Virusvariante nicht nur im epidemiologischen Sinn chen Sicherheitsdienstes (Grenzpolizei) am Stand- einzulassen und schon bald wurden die ersten Verord- ort Flughafen Wien nungen auf Grund bestehender Gesetze des EpiG 1950 Erste Unterstützungsmaßnahmen, unbeschadet grenz- und der ersten Covid-Maßnahmengesetze als Ermäch- polizeilicher Einreisekontrollen, im Zusammenhang mit tigungsgrundlage erlassen. dem neuartigen Virus aus der Volksrepublik China wa- Die darin normierten notwendigen Maßnahmen eines ren bereits Anfangs Februar 2020 für den besonderen Einreisestopps mit Ausnahmen, sowie den Ausgangs- polizeilichen Verwaltungsbereich des Epidemiegesetzes beschränkungen an öffentlichen Orten mit Ausnahme

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normierter Rechtfertigungsgründe als Ausnahmetatbe- Vor dem Hintergrund des Passagieraufkommens und stände, wurden vor dem Hintergrund der Minimierung auf Grundlage des Art 79 B-VG iVm § 2 Abs 1 lit c Wehr- sozialer Kontakte ergriffen, um eine Verbreitung des Vi- gesetz wurde zur Aufrechterhaltung der öffentlichen rus einzudämmen. Darüber hinaus wurde der Handel, Ordnung und Sicherheit, konkret umgesetzt in der sowie alle körpernahen Dienstleistungsbereiche, mit Aus- Durchführung von Gesundheitskontrolle am Standort nahme systemrelevanter Bereiche des täglichen Lebens, Flughafen Wien, der Einsatz des Bundesheers durch die Beschränkungen auferlegt. Gesundheitsbehörde Bruck an der Leitha beantragt und Die Überwachung der Einreisebestimmungen aus ge- genehmigt. Eine weitere Beantragung – Verlängerung - sundheits- und sanitätspolizeilicher Sicht durch Bediens- erfolgte mit Oktober 2020. tete der Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Leitha, als Die Grenzkontrolle durch Organe nach dem Grenzkont- Gesundheitsbehörde 1. Instanz am Standort Flughafen rollgesetz, sowie des österreichischen Bundesheeres zur Wien, erfolgte nach Eintritt der Lockerungen über den Durchführung gesundheitsbehördlicher Aufgaben im Einreiseverkehr mit dem Auslande, erstmalig mit Inkraft- Rahmen der Vollziehung der geltenden Verordnung(en) treten der Einreiseverordnung BGBl. II Nr. 105/2020, findet in einem zweistufigen Prozess statt. Dabei ist welche bereits außer Kraft getreten ist. Die Mitwirkungs- für den Bereich der polizeilichen Aufgabenstellung nach pflichten der Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes dem Grenzkontrollgesetz grundsätzlich die Anwendung – Grenzpolizei – im Rahmen der grenzbezogenen Aufga- des Schengener-Grenzkodex Voraussetzung einer Grenz- benstellung umfassten damals im Wesentlichen und im kontrolle. Grenzkontrollen durch die Grenzpolizei fin- Einzelfall über Ersuchen der Gesundheitsbehörde Maß- den daher grundsätzlich nur im Rahmen von Flügen aus nahmen, wie u.a. die Erhebung von Kontaktdaten von Drittstaaten statt. Innerhalb des Schengen-Besitzstandes Personen im Rahmen der Einreise nach Österreich, sowie sind Grenzkontrollen durch die Grenzpolizei auf Grund zusammenfassend all jene Tätigkeiten, zur Durchsetzun- des Schengener-Grenzkodex grundsätzlich nicht vor- gen der in der Verordnung vorgesehenen Maßnahmen. gesehen. Bei denen im Rahmen von Schengen-Flügen Mit Ende April 2020 erfolgte erstmals der Einsatz des durchgeführten Kontrollen durch das Bundesheer han- österreichischen Bundesheeres als Assistenzdienstleis- delt es sich daher nicht um Grenzkontrollen im Sinne ter für die Gesundheitsbehörde Bruck an der Leitha, des- des Grenzkontrollgesetzes, sondern haben diese ihren sen Einsatzbereich an den Grenzkontrollstellen (Terminal Ursprung in der Vollziehung der geltenden Einreisever- 3, Behördeninseln 1-3) des Flughafen Wiens adaptiert ordnung. Eine Kontrolle durch die Gesundheitsbehörde, und eingerichtet wurde. sowie durch das Bundesheer findet daher unabhängig des Landes, von welchem die Einreise nach Österreich erfolgen soll, noch von der Staatsangehörigkeit der ein- reisenden Personen, statt. Primär und nach der Gesichtspunktetheorie des jewei- ligen Materien-Gesetzgebers ist daher für das heutige Prozedere im Rahmen der Einreisekontrollen, die Ge- sundheitsbehörde zur Beantwortung der Frage (nach) der Einreisegestattung vor dem Hintergrund öffent- lich-rechtlicher gesundheitsrelevanter Gesichtspunkte zuständig und erst im zweiten Schritt, sofern es sich um einen Flug handelt, welcher in den sachlichen An- wendungsbereich des Schengener-Grenzkodex fällt, die Grenzpolizei am Standort Flughafen Wien, welche die Rechtmäßigkeit der Einreise aus Schengen- und Frem- denrechtlichen Gesichtspunkten überprüft. Für die Pra-

d razkas Vo xis bedeutet dies, dass eine Verweigerung der Einreise durch die Gesundheitsbehörde daher nicht automatisch zu einer Einreiseverweigerung nach fremdenpolizei- lichen Vorschriften führen würde und umgekehrt, die o: LPD NÖ/T h o m a t

Fo Gestattung der Einreise durch die Gesundheitsbehör-

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de eine fremdenpolizeiliche Zurückweisung bei Fehlen 15/2021) verabschiedet. Diese ist gem § 13, Abs 1 mit fremdenpolizeilicher Voraussetzungen nicht ausschließt. 17. Oktober 2020 in Kraft getreten und tritt mit Ablauf Für eine Grenzkontrolle durch die Grenzkontrollorgane des 31. März 2021 außer Kraft (§ 13 Abs 2). ist jedoch zwingend die Einreisegestattung durch die Zusätzlich zu den beschriebenen Grenzkontrollen unter- Gesundheitsbehörde erforderlich. stützen die Polizeibediensteten des Stadtpolizeikomman- Da das Bundesheer sachlich- bzw. funktionell der Ge- dos Schwechat die Gesundheitsbehörde, respektive das sundheitsbehörde im Rahmen der Vollziehung der be- österreichische Bundesheer bei der Durchführung der treffenden Einreiseverordnung zuzurechnen ist, ist da- Gesundheitskontrollen. Ob es darum geht - Staus im An- bei im Rahmen Ihres Wirkungsbereiches berechtigt, bei stellbereich zu vermeiden, Abstände der Personen einzu- der Einreise, sowie jederzeit an Ort und Stelle zu über- halten oder auch das Tragen der vorgeschriebenen Schutz- prüfen, ob die Vorgaben der geltenden Verordnung ein- masken - unsere PolizeikollegInnen sind stets zur Stelle. gehalten werden. Die betreffenden reisenden Personen Die dramatischen Auswirkungen der Pandemie auf den haben diese Überprüfung zu dulden und auf Verlangen Flugverkehr zwang sowohl die Flughafen Wien AG als die erforderlichen Auskünfte zu erteilen, sowie über die Betreiber als auch die behördlichen Einschreiter zu kre- Veranlassung des molekularbiologischen Tests, sowie ativen Lösungen. dessen Ergebnis einen Nachweis vorzulegen. Zur Vermeidung von Staus wurden spezielle Aus- Gleichermaßen haben die Organe des öffentlichen Si- stiegs- und Anstellprozedere festgelegt. Durch die- cherheitsdienstes bei der Wahrnehmung der ihnen sonst se überlegte Vorgehensweise konnten Staus vor den obliegenden Aufgaben (Anmerkung: Grenzpolizeilicher Kontrollstellen fast zur Gänze vermieden werden. Die Kontrollen) über Ersuchen der Gesundheitsbehörde an Durchsetzung der behördlich angeordneten Quaran- der Vollziehung, dieser durch das Bundesheer durchge- tänebestimmungen, das besondere Einreiseregime der führten Kontrollen, im Rahmen der betreffenden Verord- Pflegekräfte waren weitere Herausforderungen die zu nung mitzuwirken. bewältigen waren. Ständige Abstimmungsgespräche Diese Mitwirkungspflicht erschöpft sich vor dem Hin- mit der Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Lei- tergrund des Legalitätsprinzips (Art 18 B-VG) in der tha als Gesundheitshörde, mit dem österreichischen vom Verordnungsgeber vorgesehenen und normierten Bundesheer und natürlich mit der Flughafen Wien AG Aufgabenstellungen, welche Deckung im Rahmen der waren und sind ein Garant zur erfolgreichen Umset- gesetzlichen Ermächtigung des EpiG und der Maßnah- zung der Kontrollmaßnahmen. Trotzdem diese gewis- mengesetze finden muss. senhaft und umfangreich durchgeführt werden konnte Zuletzt: Mit 15. Oktober 2020 wurde vom Bundes- bis dato ein reibungsloser Verlauf gewährleistet wer- minister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsu- den. Deshalb ein großes Dankeschön an alle Beteilig- mentenschutz die Verordnung über die Einreise nach ten Organisationen am Flughafen Wien Schwechat. Österreich im Zusammenhang mit COVID-19 (COVID- 19-Einreiseverordnung - COVID-19-EinreiseV, BGBI. GrInsp Thomas Vodrazka und ll Nr. 445/2020, zuletzt geändert durch BGBl. II Nr. Oberst Leopold Holzbauer

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Buchbesprechung „Polizei Niederösterreich“ In der Stadt und ihren Gassen, draußen auf den breiten Straßen hilft sie vielen Leuten sehr, denn sie regelt den Verkehr. Rudolf Welser

Mama, Papa, was ist Recht? „Mama, Papa, was ist Recht?“ ist ein unterhaltsames, Ein Kinderbuch in Gedichtform mit lustigen bunten aber auch sehr nützliches Kinderbuch, eigentlich ein Zeichnungen. Buch für die ganze Familie. Wer wüsste besser, was Recht ist, als er? Rudolf Welser, allseits bekannter Rechtsgelehrter, Professor an der Uni- versität Wien und jahrzehntelang Vorstand des Instituts für Zivilrecht, aber auch ständiger Leser des Infomaga- zins „Polizei Niederösterreich“, erklärt seit Generatio- nen den Studenten das Recht. Nun möchte er auf eine charmante und humorvolle Art kleineren und größeren Kindern die einfachsten Dinge des Rechts und was da- mit zusammenhängt in Gedichtform näherbringen. Das Vorlesen und Erklären können bei den kleineren Kin- dern auch Mama, Papa oder die Großeltern übernehmen. Sogar ein kleines „Rechtslexikon“ ist angeschlossen. So erfährt man vieles, zB wozu man das Recht braucht, was gerecht und ungerecht ist, wer die Gesetz macht und was die Gerichte, Rechtsanwälte und Notare tun. Ein eigenes, besonders charmantes Kapitel ist der Po- lizei, dem „Auge des Gesetzes“ gewidmet. In launiger Gedichtform wird berichtet, wozu sie da ist und was sie Rudolf Welser alles für uns tut: Mama, Papa, was ist Recht? Tütatü und tütata, da schau her, wer kommt denn da? Zeichnungen: Robert Fucik Es ist uns´re Polizei, Wien 2020, 64 Seiten Verlag MANZ sie ist überall dabei, ISBN 978-3-214-15354-0, € 18,10 schützt uns vor dem Bösewicht, der in unser Haus einbricht oder jemanden ersticht, rauft und stiehlt und Schlimmes treibt, fremdes Geld sich einverleibt. Doch die Polizei drauf sieht, dass dies nicht zu oft geschieht.

Nachdem man erfahren hat, was sonst noch die Auf- gaben der Polizei sind, schließt das Kapitel mit den Worten: So ist die Polizei vonnöten, ich wüsste nicht, was wir sonst täten, sie schaut aufs Recht, niemand verletz’ es! Sie ist das „Auge des Gesetzes“.

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