Geschäftsbericht Des Regierungsrats 2004

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Geschäftsbericht Des Regierungsrats 2004 Geschäftsbericht des Regierungsrats 2004 1 Landammann und Regierungsrat des Kantons Obwalden an den Kantonsrat „Die Stärkung des staatlichen Handlungsspielraums ist eine wichtige Vorausset- zung für eine erfolgreiche partnerschaftliche Zusammenarbeit zum Wohl des Kan- tons.“ Elisabeth Gander-Hofer, Landammann 2004/05 Herr Präsident Sehr geehrte Damen und Herren Kantonsräte Wir unterbreiten Ihnen den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung über das Jahr 2004. Darin geben wir Rechenschaft über die Erfüllung der vielfältigen von der Bevölke- rung übertragenen Leistungsaufträge und das Erreichen der gemeinsam von Regierung und Verwaltung gesteckten Ziele. Auf diese haben wir uns gegenüber dem Kantonsrat und der Öffentlichkeit ein Jahr zuvor erstmals in der Form eines Integrierten Aufgaben- und Finanzplans (IAFP) verpflichtet. Mit Genugtuung und auch ein wenig Stolz dürfen wir auf die Gesamtleistungen im Dienste unserer Bevölkerung zurückblicken. Mich freuen besonders die gelungenen Projekte, welche in gemeinsamer Anstrengung verschiedener Beteiligter zu Stande ge- kommen sind. So denke ich an die Neuregelung des Bevölkerungs- und Zivilschutzes im Zusammenwirken von Gemeinden und Kanton, das neue kantonale Agrarleitbild im Ein- vernehmen von Staat und Landwirtschaft, die Fertigstellung der A8-Umfahrung Giswil als Gemeinschaftswerk von Bund und Kanton mit der Bauwirtschaft, oder das schwieri- ge und auch schmerzliche, gemeinsam von Kantonsrat und Regierung getragene Auf- gabenüberprüfungs- und Entlastungsprogramm, welches den finanzpolitischen Hand- lungsspielraum auch für künftige Generationen sichern soll. Andere Vorhaben konnten bedauerlicherweise nicht oder noch nicht umgesetzt werden, obwohl auch in sie viel Arbeit, ja Herzblut eingesetzt wurde. So war die demokratische Hürde für das neue Bildungsgesetz zu hoch, oder die Vorstellungen über die Sicherstel- lung einer finanziell tragbaren und medizinisch guten Gesundheitsversorgung in Part- nerschaft mit unseren Nachbarkantonen konnte noch auf keinen politisch gemeinsamen Nenner gebracht werden. Ich danke im Namen des Regierungsrates allen Behördenmitgliedern und Mitarbeiten- den sowie ihren Partnerinnen und Partnern für ihre Leistungen und das Zusammenwir- ken zum Wohle unserer staatlichen Gemeinschaft. 2 Der vorliegende Geschäftsbericht richtet sich unmittelbar an den Kantonsrat. Zusammen mit der Staatsrechnung gewährt er gleichzeitig eine Leistungs- und Kostenübersicht über die kantonale Aufgabenerfüllung. Damit werden auch die wichtigsten staatlichen Ereignisse sowie die Leistungen der Departemente und Ämter für die Nachwelt doku- mentiert. Ergänzende Angaben finden sich auch im Internet unter www.obwalden.ch, in den Schulberichten der Kantonsschule und des Berufs- und Weiterbildungszentrums sowie in den Geschäftsberichten des Kantonsspitals und der interkantonalen Anstalten, an denen der Kanton massgeblich beteiligt ist. Wir beantragen Ihnen, Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren, den Geschäfts- bericht sowie die Jahresrechnung 2004 zu genehmigen. Sarnen, im März 2005 Im Namen des Regierungsrates Elisabeth Gander-Hofer, Landammann 3 Bericht des Regierungsrates über die Schwerpunkte der Geschäftsführung KANTON OBWALDEN WOHN-ATTRAKTIV, WIRTSCHAFTS-DYNAMISCH UND OPTIMAL VERNETZT IHR PARTNER IN DER ZENTRALSCHWEIZ Der Regierungsrat verfolgte auch 2004 zielstrebig die Leitideen der Strategieplanung 2012+ für die Zukunftsgestaltung des Kantons mit folgenden strategischen Stossrich- tungen: • Obwalden als attraktive Wohnregion: Als Wohnregion bietet Obwalden eine hohe Lebensqualität in einem intakten Umfeld, gute soziale Einrichtungen und eine hohe Sicherheit. Diese Stärken sollen aktiv gepflegt und zielgerichtet gestärkt und ausge- baut werden. Obwalden sagt Ja zu einem weiteren verträglichen Bevölkerungs- wachstum – unabhängig davon, ob das Einkommen der Haushalte innerhalb oder ausserhalb des Kantons erwirtschaftet wird. • Obwalden als dynamischer Wirtschaftsstandort: Die in den letzten Jahren verfolgte Politik des offenen Wirtschaftsraumes wird aktiv fortgesetzt. Auf der Grundlage der erfolgreich etablierten Unternehmen im Kanton wird die Clusterbildung in der Mikro- systemtechnik mit dynamischen, wertschöpfungsstarken Betrieben gefördert. Die Ta- lachse des unteren Sarneraatals soll sich zur bevorzugten Wohn- und Wirtschaftsre- gion mit Agglomerationscharakter entwickeln. Das obere Sarneraatal und Engelberg sollen sich neben touristischen Schwerpunkten (Titlis und Melchsee-Frutt) als Wohn- und bevorzugte Erholungsregion entwickeln. In den ländlich und touristisch gepräg- ten Gemeinden soll ein optimales Netzwerk von Betrieben aus der Landwirtschaft, dem Tourismus und dem Gewerbe das wirtschaftliche Rückgrat bilden. • Obwalden vernetzt sich intensiv mit der Zentralschweiz und dem Grossraum Zürich: Durch eine weitere Optimierung der Verkehrsachsen des öffentlichen und privaten Verkehrs soll der Wohn- und Wirtschaftsstandort Obwalden weiter gestärkt werden. Dadurch wird es möglich, die Leistungen im Bereich der zentralörtlichen Dienstleis- tungen, der Aus- und Weiterbildung sowie der Kultur- und Freizeitangebote noch in- tensiver zu vernetzen. Der Kanton will zu diesem Zweck eine intensive partnerschaft- liche interkantonale Zusammenarbeit pflegen. Für die Umsetzung der Strategie in den einzelnen Politikbereichen hat der Regierungs- rat Leitideen formuliert und in der Amtsdauerplanung 2003 bis 2006 mittelfristig Projekte (Ziele, Massnahmen und Investitionsvorhaben) festgelegt. Die Schwerpunkte und Pro- jekte wurden im rollenden integrierten Aufgaben- und Finanzplan weiter konkretisiert, d.h. für das Jahr 2004 festgelegt und unter Berücksichtigung geänderter Rahmenbedin- gungen für die Jahre 2005 bis 2007 fortgeschrieben. Im folgenden Überblick, gegliedert nach den strategischen Leitideen, wird die Umsetzung (mit Klammerhinweis auf die Leit- idee oder das Ziel, z.B. „L1“ oder „Z23“) der wichtigsten Projekte (Ziele, Massnahmen und Investitionsvorhaben) in den einzelnen Politikbereichen im Geschäftsjahr 2004 auf- gezeigt. 4 Volkswirtschaft Der Kanton Obwalden setzt auf eine Steigerung des Volkseinkommens namentlich durch gezieltes Bevölkerungswachstum (L1) 2004 war eine Abnahme der Gesamtbevölkerung um 35 Personen (Vorjahr Zunahme um 214) oder 0.1 Prozent auf 33 505 Einwohnerinnen und Einwohner zu verzeichnen (L1). Entgegen dem angestrebten Wachstum von 350 Personen im Jahr ist erstmals seit Mitte der 70-er-Jahre kein Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen. Wohnbevölkerung Veränderung Gemeinde 2003/04 2002 2003 2004 absolut in % Sarnen 9 373 9 427 9 488 + 61 + 0.6 Kerns 5 308 5 330 5 293 - 37 - 0.7 Sachseln 4 413 4 440 4 465 + 25 + 0.6 Alpnach 5 116 5 162 5 195 + 33 + 0.6 Giswil 3 481 3 523 3 435 - 88 - 2.5 Lungern 1 986 1 961 1 968 + 7 + 0.4 Engelberg 3 649 3 697 3 661 - 36 - 1.0 Kanton 33 326 33 540 33 505 - 35 - 0.1 In der Volkseinkommensstatistik – gemäss Schätzung der UBS – hat der Kanton Ob- walden 2003 seinen Platz an 24. Stelle (vor Wallis und Jura) gehalten. Er lag aber mit 37 559 Franken um 11 148 Franken oder 22 Prozent unter dem schweizerischen Durchschnitt von 48 707 Franken. Für die Wahrnehmung des Kantons als attraktiver Standort hat der Regierungsrat ein Konzept für das Kantonsmarketing erarbeiten lassen, mit welcher vor allem einkom- mens- und vermögensstarke Bevölkerungsgruppen im Ausland und in der Schweiz an- gesprochen werden sollen (Z23). Die Umsetzung soll mit der Steuerstrategie und dem Raumordnungskonzept abgestimmt und koordiniert werden. Deshalb wurde mit der Aus- lösung einer Kampagne noch zugewartet. Der Regierungsrat hat der Standortpromotion Zentralschweiz auch eine Beteiligung an einem gemeinsamen Auftritt der Region im Sommer 2005 in Berlin zugesichert. Bekanntheitsgrad und Image der Zentralschweiz sollen in der deutschen Hauptstadt und den umliegenden Gebieten gefördert werden. Der Kanton Obwalden optimiert die Standortqualitäten für dynamische und wertschöp- fungsstarke Branchen und zukunftsgerichtete Arbeitsplätze (L2). Im Geschäftsjahr 2004 wurden die Rahmenbedingungen für die bestehenden zukunfts- trächtigen Unternehmen sowie für Neuansiedlungen gestärkt: Mit der Inkraftsetzung und dem Erlass von neuen Ausführungsbestimmungen zum Submissionsgesetz wurde auf den 1. Februar 2004 in Absprache mit den Zentralschweizer Kantonen ein einheitlicher „Submissionsraum Zentralschweiz“ geschaffen. Das Markt- und Gewerbegesetz wurde 5 gesamthaft entschlankt. Es wird nur mehr geregelt, was von Bundesrechts wegen einen Vollzug durch die Kantone verlangt (Z25). Auf Grund des Entsendegesetzes wurde gemeinsam mit den Kantonen Uri und Nidwal- den die tripartite Arbeitsmarktkommission eingesetzt. Sie überwacht seit der Einführung des freien Personenverkehrs mit der Europäischen Gemeinschaft seit Juni 2004 den Arbeitsmarkt. Diese flankierenden Massnahmen verhindern Sozial- und Lohndumping (Z23). Der Regierungsrat unterstützte die Unternehmenssteuerreform II des Bundes. Sie soll Risikokapital steuerlich entlasten, um Investoren am Wirtschaftsstandort Schweiz zu begünstigen (Z23 und Z8). Der Regierungsrat setzte sich besonders für die Erhaltung der militärischen Arbeitsplät- ze im Kanton ein. Bereits im Vorfeld der Bekanntgabe des künftigen Standortkonzepts der Armee XXI wies er auf die volkswirtschaftliche Bedeutung der rund 200 militärischen Arbeitsplätze im Kanton hin. 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