Jahresversammlung Der Schweizerischen Statistischen Gesellschaft Nnd Des Verbandes Schweizerischer Amtlicher Statistiker

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Jahresversammlung Der Schweizerischen Statistischen Gesellschaft Nnd Des Verbandes Schweizerischer Amtlicher Statistiker — 363 — Protokoll der Jahresversammlung der Schweizerischen statistischen Gesellschaft nnd des Verbandes schweizerischer amtlicher Statistiker, den 13. und 14. Oktober 1913, im untern Eatssaale in Stans. Den Verhandlungen wohnen bei: II. Kantone. I. Eidgenossenschaft. Zürich. Eisenbahndepartement. 12. Herr Karl Brüschiueiler, Adjunkt des statistischen Amtes der Stadt Zürich, Zürich. 1. Herr G. Rathgeb, Inspektor für Rechnungswesen 13. „ Friedr. Locher, Vorsteher des statistischen und Statistik im Schweiz. Eisenbahndeparte­ Bureaus des Kantons Zürich, Zürich. ment, Bern. 14. „ Jakob Lorenz, Adjunkt des schweizerischen Arbeitersekretariates, Zürich. Finanzdepartement. 15. „ H. Schneebeli-Schiller, Vorsteher des statisti­ 2. Herr Henri Imboden, Sekretär des eidg. Finanz­ schen Bureaus der Schweiz. Nationalbank, departements und Chef des Finanzbureaus, Zürich. Bern. 16. „ Dr. Heinr. Thomann, Vorsteher des statisti­ 3. „ Prof. Dr. E. W. Milliet, Direktor des eidg. schen Amtes der Stadt Zürich, Zürich. Alkoholamtes, Bern. Bern. Handels- und Industriedepartement. 17. Herr Werner Kreis, schweizerischer Gewerbesekre­ 4. Herr Dr. Alfred Gutknecht, Adjunkt des Bundes­ tär, Bern. amtes für Sozialversicherung, Bern. 18. „ Dr. C. Mühlemann, Vorsteher des statistischen 5. „ Dr. H. Wegmann, eidg. Fabrikinspektor, Mollis Bureaus des Kantons Bern, Bern. 19. „ Dr. J. Steiger,Professor an der UniversitätBern. Departement des Innern. 6. Herr Florin Berther, Statistiker des eidg. stati­ Luzern. stischen Bureaus, Bern. 20. Herr Dr. R. Amberg, Departementssekretär, Luzern. 7. „ Adolf Cor ecco, Statistiker des eidg. stati­ 21. „ Dr. A. Oswald, Regierungsrat, Luzern. stischen Bureaus, Bern. 8. y Dr. Louis Guillaume, Direktor des eidg. sta­ Obwalden. tistischen Bureaus, Bern. 9. „ Georg Lambelet, Adjunkt des eidg. statisti­ 22. Herr Ständerat Adalbert Wirz, Sarnen. schen Bureaus, Bern. Nidwaiden. Justiz- und Polizeidepartement. 23. Herr Alois Bucher, Bankdirektor, Stans. 10. Herr F. W. Trefzer, Vizedirektor des eidg. Ver­ 24. „ Dr. Robert Durrer, Staatsarchivar, Stans. sicherungsamtes, Bern. 25. „ (7. Flühler, Obergerichtspräsident, Stans. 26. Hochw. Herr Wilhelm Flüeler, Pfarrhelfer, Stans. Politisches Departement. 27. „ „ Franz Frank, Kaplan, Stans. 11. Herr Friedr. Schneiter, Beamter des eidg. Aus- 28. Herr Dr. Th. Gabriel, Polizeidirektor, Stans. wanderungsamtes, Bern. 29. „ Josef Gander, Regierungsrat, Beckenried. 48 — 364 — 30. Herr Karl Gut, Regierungsrat, Stans. Die Traktanden sind festgesetzt wie folgt: 31. „ Käslin, Staatsanwalt, Stans. 32. Hochw. Herr Käslin, Pfarrer, Ennetbürgen. Sonntag den 12. Oktober. 33. Herr Hans von Matt, Regierungsrat, Stans. Abends 8 Uhr: Vereinigung der angekommenen 34. „ Th. Mathys, lie. theol., Ennetbürgen. Gäste im Hotel Stanserhof. 35. „ Jos. Niederberger, Konkursbeamter, Oberdorf. 36. „ Franz Odermatt, Landschreiber, Stans. Montag den 13. Oktober. 37. „ Arnold Odermatt, Oberrichter, Stans. Vormittags 10 Uhr: Verhandlungen im untern 38. „ Jos. Stählin, Lehrer, Stans. Rathaussaale. 39. „ Ständerat Dr. Jakob Wyrsch, Landesstatthalter, 1. Eröffnung durch den Präsidenten, Herrn Stände­ Präsident der Versammlung, Buochs. rat Dr. J. Wyrsch. 40. „ Wyrsch, Landammann, Stans. 2. Herren Prof. Dr. Steiger und Fl. Berther, Statisti­ 41. „ Josef Zumbühly Reg.-Rat, Wolfenschiessen. ker: „Darstellung des Finanzhaushaltes des Bundes, der Kantone und Gemeinden." Bericht Freiburg. über den mit eidgenössischen und kantonalen 42. Herr Dr. Hans Schorer, Direktor des statistischen Behörden, sowie mit der Gesellschaft für Schweiz. Bureaus des Kantons Freiburg und Professor Statistik vereinbarten Arbeitsplan. an der Universität Freiburg, Freiburg. 3. Herr Fabrikinspektor Dr. H. Wegmann: Mittei­ lungen über das schweizerische Fabrikwesen and Solothurn. die im Wurfe liegende Revision des Fabrikgesetzes. 4. Herr Dr. Louis Guillaume: Mitteilungen über das 43. Herr Nationalrat Dr. Hartmann, Regierungsrat, Auftreten der Tuberkulose in Nidwaiden. Solothurn. 5. Allfällige weitere Mitteilungen. 44. „ Obrecht, Regierungsrat, Solothurn. Mittags 1 Uhr: Gemeinschaftliches Mittagsmahl im Hotel Engel. Basel. Nachher: Fahrt aufs Stanserhorn eventuell nach 45. Herr Dr. 0. H. Jenny, Kantonsstatistiker, Basel. Engelberg. 46. „ Dr. F. Mangold, Regierungsrat, Basel. Abends: Freie Vereinigung im Hotel Krone. 47. „ Paul Speiser, Regierungsrat, Basel. Dienstag den 14. Oktober. St. Gai en. Vormittag s 9 Uhr: Im untern Rathaussaale. 48. Herr H. Hauser, Regierungsrat, St. Gallen. Jahresgeschäfte der statistischen Gesellschaft. 1. Rechnungsablage. Graubünden. 2. Wahl des Vorstandes. 3. Bericht des Zentral Vorstandes über die Reorgani­ 49. Herr Jules Robbi, Staatsarchivar, Chur. sation der Zeitschrift und Beschlussfassung über die eventuell hierfür erforderliche Statutenrevision. Aargau. Mittags 12 Uhr: Gemeinschaftliches Mittagsmahl 50. Herr P. Conrad, Landammann, Aarau. im Hotel Rö8sli. 51. „ Dr. Gross, Kantonsstatistiker, Aarau. * * * Thurgau. Auf dem Kanzleitisch liegen folgende Arbeiten auf: 52. Herr Hermann Schneller, Staatsschreiber, Frauen­ 1. C. Flühler: Kantonale Brandversicherungsanstalt feld. Nidwaiden (Beilage 2). Genève. 2. Dr. L. Guillaume : Sterblichkeit infolge von Tu­ berkulose im Kanton Nidwaiden, 1901—1910 53. Herr Georges Beurret, Directeur des bureaux de (Beilage 3). statistique et de recensement, Genève. 3. M. Gut, Sekundarlehrer : Die Krankenkasse des Arbeitervereins von Nidwaiden (Beilage 4). 4. M. Gut, Sekundarlehrer: Die pädagogischen Re­ krutenprüfungen in Nidwaiden (Beilage 5). - 365 — 5. Ferd. Niederberger : Über Belastung, Entlastung Franz Jos. Businger und der Nikodema von Flüe, ge­ und Mehrbelastung des nidwaldnischen Grund­ boren im Jahre 1793. Er studierte Theologie und besitzes, 1890—1913 (Beilage 6). wurde Priester. Seine erste pastorelle Tätigkeit begann 6. Franz Odermatt, Erziehungssekretär: Mitteilungen er als Kaplan in Schännis. Wie aber eine Stelle in über die Entwicklung des nidwaldnerischen Schul­ seiner engern Heimat frei wurde, zog es ihn dorthin. wesens (Beilage 7). Er wurde Klosterkaplan zu Stans und schon 1830 7. Adolf Odermatt, Gerichtsschreiber: Straffälle in Schulherr, d. h. Lehrer an der Primarschule der Ge­ Nidwaiden, 1903—1912 (Beilage 9). meinde und Organist an der Pfarrkiche. Damit trat 8. Dr. J. Wyrsch, Landammann: Die Sterblichkeit er eine ungemein intensive und segensreiche Wirksam­ Nidwaldens in früheren Zeiten (Beilage 1). keit an. Er erteilte nicht nur den Knaben-Primar- 9. Sterbefälle im 18. und 19. Jahrhundert in den unterricht, sondern er richtete für strebsame Jünglinge Gemeinden Stans und Buochs-Ennetbürgen (Bei­ auch eine Fortbildungs- oder eine Art Sekundärschule lage 8). ein, so dass ihm für sein ganzes Leben der Name „Schulherr" geblieben ist, selbst nachdem er um 1847 von Stans fortgezogen und Pfarrer auf Riemenstalden Sitzung den 13. Oktober 1913 geworden war. Als Organist und Musiklehrer wirkte im untern Rathaussaale. er ungemein anregend. Unser berühmter Landsmann, Herr Landesstatthalter Dr. J. Wyrsch eröffnet die der Musikschriftsteller Mathias Lussy, bewahrte ihm Verhandlungen um 101/* Uhr. In markiger schöner An­ sein Lebtag ein dankbares Andenken, weil er aus seinem sprache heisst er die Gäste aus der ganzen Schweiz Unterricht die erste jugendliche Begeisterung für die auf das wärmste willkommen. Mit grosser Freude, Musik empfangen habe. — Unterdessen betätigte sich führt der Redner aus, begrüssen Sie Volk und Be­ Schulherr Businger mehrfach schriftstellerisch; wir be­ hörden von Nidwaiden heute als liebwerte Eidgenossen sitzen von ihm im Jahre 1828 herausgegebene „pa­ und Gäste und rechnen es sich zur hohen Ehre an, triotische Sonnette", vom Jahre 1844 einen historisch­ dass Sie den Hauptort des Landes zu Ihrer diesjährigen dramatischen Sonnettenzyklus und vom Jahre 1845 Versammlung auserwählt haben. Wir empfangen Sie „Imgrund, oder die wiederversöhnte Eidgenossenschaft". in unserm Bannersaale, wo die Landesfahnen auf­ Die wichtigste schriftstellerische Arbeit aber schenkte bewahrt werden, welche den Unterwaldnertruppen in er uns im Jahre 1836, als er in dem sechsten Bande den ruhmreichen Schlachten der alten Eidgenossen der „Gemälde der Schweiz" den Kanton Unterwaiden vorangetragen wurden. Dieser Saal steht an der Stelle historisch, geographisch, statistisch schilderte. Er selbst jener ehrwürdigen Ratsstube, in welcher 1481 durch stellte 1835 zu diesem Zwecke in Ob- und Nidwaiden den seligen Bruder Klaus der Friede zwischen den eine Volkszählung an. Wir erfahren durch sie, dass Eidgenossen wieder hergestellt und wo die zwei Städte Nidwaiden damals 10,480 Seelen hatte, von denen etwa Freiburg und Solothurn in den Bund aufgenommen 3500 Stimmfähige, 1356 schulpflichtige Kinder von wurden. Zwei Reliefs, mit welchen Freiburg das vier­ 8—12 Jahren, 250 Sennen, 200 Handwerker, 21 Lehrer, hundertjährige Jubiläum des Stanser Verkommnisses 41 Geistliche, 10 Ärzte, 6 Reformierte und 184 Hinter­ ehren wollte, schmücken den Saal. Der Redner erinnert sassen und Fremde waren. Wir finden eine Spezi­ des weitern an die Geschichte und die Geschicke der fikation und das Mass der Ein- und Ausfuhrartikel Landesbanner, die als Zeugen einer grossen Vergangen­ unseres Landes von 1834, eine Viehzählung und die heit den Festgästen heute ihren ernsten Gruss ent­ Preise der gebräuchlichsten Lebensmittel usw. Wir bieten. Dem Frieden nach innen und aussen, der seit hielten es deshalb für angemessen, das Andenken dieses langer Zeit uns beschieden, verdanken wir das Auf­ verdienten Mannes dadurch zu ehren,
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