Total-Ausfall Der Schweizerinnen Janica Kostelic Super-Star
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AZ 3900 Brig Donnerstag, 21. Februar 2002 Publikations-Organ der CVPO 162. Jahrgang Nr. 43 Fr. 2.— Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 509 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Total-Ausfall der Schweizerinnen Janica Kostelic Super-Star (Si) Auch das siebente alpine Rennen, der Slalom der Frauen brachte der Schweiz keine Olympia-Medaille: Sonja Nef, Marlies Oester und Corina Grü- nenfelder schieden unisono im zweiten Lauf aus. Zum Super- star avanciert Janica Kostelic. Viel schlechter hätten es die Frauen nicht treffen können. Es schneite unaufhörlich und nach nur wenigen Fahrerinnen brach die Piste ein. Es entstanden Lö- cher und die Aufgabe geriet zum Rodeo. Wer mit einer hö- heren Nummer antreten musste, hatte die Niete im Prinzip schon vor dem Start in der Hand. Die Piste machte an diesem Tag ih- rem ungewöhnlichen Namen al- le Ehre: «Know You Don’t» (frei übersetzt: Merke dir, du kannst es nicht) — das galt an diesem garstigen Tag für die meisten. Seite 25 Kostelic (Mitte, Péquegnot und Pärson): dritte Medaille, zweites Gold. (Foto: Keystone) GuteIdee,aber... Projekt «Dezentrales Hotel Leuk» Leuk-Stadt.—(wb)Inder Gemeinde Leuk mangelt es nicht an interessanten Projek- ten: «Schloss Leuk», «Golfplatz im Leukerfeld» oder «Lebens- und Erlebnisraum Pfyn/Finges» sind Vorhaben, die man hier an- gepackt hat. Hinzu kommt auch das Projekt «Dezentrales Hotel Leuk». Die- se Idee — man mietet in der Altstadt von Leuk-Stadt Zim- mer oder Wohnungen, renoviert sie und stattet das Ganze mit ei- ner separaten Rezeption aus — erhielt im Jahre 2000 von der Nachhaltigkeitsstiftung «Sion Der Durchgangsverkehr entlang der Bahnhofstrasse ist für viele Gampjer und Steger Betriebe die 2006» eine Auszeichnung. vitale Lebensader. Ein Wegfallen des Verkehrs lässt bei vielen Befürchtungen eines wirtschaftlichen Doch der Schritt von der Idee Niederganges aufkommen. zur Verwirklichung ist immer auch mit Anlaufschwierigkeiten verbunden. Verkommt das «De- zentrale Hotel Leuk» zum Pa- Billiger und weniger umstritten piertiger oder erblickt es eines Tages das «Licht der Realität»? G a m p e l / S t e g. — (wb) Die seit Jahren geplante Amtsvariante der Umfahrungsstrasse Gampel/Steg Er sei sicher, dass es mit diesem ist vom Gampjer Stimmvolk und den Gewerbetreibenden aus beiden Dörfern umstritten. Diese befürch- Projekt klappen werde, zeigte ten durch den Wegfall des Transitverkehrs einen starken wirtschaftlichen Rückgang. Ein neuer Vari- sich der Leuker Gemeinderat antenvorschlag belässt nicht nur den vitalen Durchgangsverkehr im Dorf, sondern ist erst noch um rund Hanspeter Giger zuversichtlich. Erblickt das «dezentrale Hotel» eines Tages in Leuk-Stadt (Ar- 104 Millionen Franken billiger als die vom Parlament abgesegnete Amtsvariante. Seite 17 Seite 9 chivbild) das Licht der Welt? Wallis Wallis Sport EnAlpin Wallis heisst das Kind! Gefragt und stark im Kommen Barberis’ zweiter Anlauf Die frühere Lonza Energie Die Ferienregion rund um Beim Auftakt zur Auf-/Ab- AG wird zur EnAlpin Wallis visp verkörpert mit ihrer stiegsrunde steht die Rück- AG. Dies teilte gestern Mitt- Vielfalt, Natur und Tradition kehr von Umberto Barberis woch der neue Mitspieler ein Stück typisches Wallis. als Trainer bei Lausanne- auf dem schweizerischen Eigenschaften, die auf den Sports im Mittelpunkt. Er Energiemarkt mit. Dem Ver- Ferienmärkten gefragter trifft dort allerdings ganz waltungsrat gehören neben sind denn je. Aber auch in andere Verhältnisse an als in Geschäftsführer René Dir- der Region selber ist immer den Jahren 1987 bis 1993, ren auch die beiden CSPO- etwas los. So am letzten als er die Waadtländer zu ei- Politiker René Imoberdorf, Sonntag an der fun riders nem Spitzenteam geformt Gemeindepräsident von special trophy, einem ver- hatte. Die finanziellen Res- Visp, und Staatsrat Wilhelm rückten Schlittenrennen in sourcen des Vereins sind Schnyder an. Seite 7 Bürchen. Seite 15 sehr beschränkt. Seite 24 AUSLAND Walliser Bote Donnerstag, 21. Februar 2002 2 Ruf nach radikalen Veränderungen Über 340 Tote wächst in Israel Bei Brandkatastrophe in ägyptischem Zug Reka el Gharbija Passagieren völlig überfüllt. (Ägypten). — (AP) Beim Die meisten Reisenden waren Einseitiger Abzug oder Vertreibung der Palästinenser findet immer mehr Anhänger schwersten Zugunglück seit auf dem Weg in ihre Heimat- Jahrzehnten sind am Mitt- dörfer, um das islamische Jerusalem.—(AP) Ange- woch in Ägypten mehr als Opferfest zu feiern. Die sichts der seit 17 Monaten an- 340 Menschen ums Leben Bahnlinie zwischen Kairo dauernden Kämpfe mit den gekommen. und Luxor wurde nach dem Palästinensern wächst in Isra- Die Behörden fürchten sogar Unglück auf unbestimmte el die Zahl derer, die für radi- bis zu 400 Todesopfer. Der Zeit geschlossen. Personenzug war auf dem kale Veränderungen eintre- Gegen 1.00 Uhr am Morgen Weg von Kairo nach Luxor, ten. Dabei reicht die Bandbrei- war das Feuer in einem der als in einem Wagen Feuer te der Vorschläge von einem elf Wagen ausgebrochen. ausbrach. Der brennende Zug Schnell erfasste es weitere fuhr noch mehrere Kilometer Von Dan Perry Waggons. In Reka el Gharbi- weiter, dutzende Passagiere ja, 95 Kilometer südlich von einseitigen israelischen Abzug sprangen in Panik aus den Kairo, kam der brennende aus weiten — aber nicht aus al- Wagen — viele von ihnen in Zug schliesslich zum Stehen. len — Teilen von Westjordan- den Tod. 65 Verletzte muss- Moscheen wurden geöffnet, land und Gazastreifen bis zur ten ärztlich behandelt wer- um Verletzte aufzunehmen. Vertreibung der Palästinen- den. Mögliche Unglücksursa- Dorfbewohner halfen bei der ser. che ist laut einem Bericht der Suche nach Überlebenden. Zu Grunde liegt ihnen das ge- ägyptischen Nachrichten- Viele der Verletzten wurden meinsame Gefühl, dass das agentur MENA ein explodie- ins Krankenhaus der nächst- Aushandeln eines Friedensver- render Gaskocher. gelegenen Stadt Ajjat ge- trags sich als schwierig, wenn Der Direktor der staatlichen bracht. Bis zum Mittag konn- nicht unmöglich erwiesen hat. Eisenbahngesellschaft Ah- ten die Flammen gelöscht Beide Vorgehensweisen werden med el Scherif sprach vom werden. von Palästinensern und gemäs- verheerendsten Unglück seit sigten Israelis der politischen Jahrzehnten. Die Unglücks- Der 22-jährige Arbeiter Said Mitte abgelehnt. Sie fordern ein ursache stehe aber noch nicht Fuad Amin sprang aus dem Festhalten am Bemühen um fest. Der ägyptische Minis- brennenden Zug, um sich zu Friedensgespräche. Immer mehr terpräsident Atef Obeid retten. «Ich dachte, ich muss Israelis glauben jedoch, dass warnte vor übereilten Schuld- sowieso sterben, deshalb bin dies sinnlos sei. Eine einfluss- zuweisungen an die Bahn, da ich gesprungen», sagte er der reiche Gruppe von 1200 frühe- es keinerlei Hinweise auf Nachrichtenagentur AP im ren Angehörigen der Armee, Mängel bei den Sicherheits- Krankenhaus von Ajjat, wo der Sicherheitskräfte und des Hoher Sicherheitsaufwand der Israelis. Ein israelischer Panzer kontrolliert eine Strasse zum Flücht- lingslager Balata südlich von Nablus. (Foto: Keystone) vorkehrungen gebe. Aller- er wegen einer gebrochenen Geheimdienstes, der Rat für dings war der Zug zum Un- Hand und einer Gehirner- Frieden und Sicherheit, hat sich glückszeitpunkt mit 3000 schütterung behandelt wurde. in dieser Woche zu Wort gemel- «Von einem Sicherheitsstand- Westjordanland und im Gaza- nicht zu erreichen sei. Viele Is- det. Er sprach sich für einen Ab- punkt ergibt es keinen Sinn, so streifen sich selbst überlassen raelis glauben, dass eine Öff- zug aus dem grössten Teil der viel Aufwand in die Bewachung oder umgesiedelt werden müss- nung des Landes für die Palästi- besetzten Gebiete bei gleichzei- kleiner, verstreut liegender ten. Eine gleiche Zahl Israelis nenser dessen jüdische Identität tiger Errichtung einer neuen Siedlungen zu investieren, die wäre in Ostjerusalem betroffen. beenden würde. In Israel leben Grenze aus. keinerlei Sicherheitswert ha- Scharoni erklärt, nach dem Plan gut fünf Millionen Juden und ei- «Der Friedensprozess ist in ei- ben», sagt Nati Scharoni, ein seiner Gruppe würden bis zu 50 ne Million Araber. Die Befür- ner Sackgasse», doch sei es für General im Ruhestand und einer Siedlungen aufgegeben. Israel worter eines Abzugs sagen, das Israel eine «strategische und der Führer des Rats. würde relativ kleine Gebiete na- gleiche werde passieren, wenn moralische Verpflichtung», Ein einseitiger Abzug wird von he der Grenze von vor 1967 be- Israel Westjordanland und Ga- weiter Truppen im Westjordan- vielen Israelis abgelehnt, darun- halten, in denen sich zahlreiche zastreifen mit seinen 3,5 Millio- land und im Gazastreifen zu un- ter auch von Ministerpräsident weitere Siedlungen befinden nen Palästinensern behalte. Da terhalten, heisst es in einem Ariel Scharon. Sie sagen, ein und wo die meisten jüdischen die Palästinenser eine viel höhe- dreiseitigen Dokument des solcher Schritt würde als Zei- Siedler leben. «Die Welt wird re Geburtenrate haben, würden Rats. Es wurde bereits vor drei chen der Schwäche ausgelegt, sagen, dies sieht wie eine An- sie auch ohne eine Rückkehr der Monaten geschrieben, aber erst lediglich zu weiteren Forderun- nektion aus — lasst sie sagen, Flüchtlinge bald in der Mehrheit jetzt veröffentlicht. Mit dem da- gen der Palästinenser führen was sie wollen», erklärt Scharo- sein. Viele nationalistische Is- rin vorgeschlagenen Abzug aus und Angriffe auf ein noch ver- ni. raelis fordern daher einen so ge- einem Grossteil des Gebiets letzlicheres Israel herausfor- nannten «Transfer» von Palästi-