Stanley Morison 70Jährig
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Stanley Morison 70jährig Autor(en): Hostettler, Rudolf Objekttyp: Article Zeitschrift: Librarium : Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen- Gesellschaft = revue de la Société Suisse des Bibliophiles Band (Jahr): 2 (1959) Heft 1 PDF erstellt am: 27.09.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-387859 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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Mai 1959) Zu Beginn der zwanziger Jahre ley Morison veröffentlichte John Carter unterbreitete der junge Stanley Morison der unter dem Titel «Handlist of the Writings Monotype Corporation in London ein of Stanley Morison » (Cambridge University Programm für den Schnitt neuer Press 1950) eine Liste seiner Werke und Setzmaschinenmatrizen, das später berühmt geworden Schriften. Das Verzeichnis umfaßt 142 ist. Fortan stehen dem Gewerbe die besten Titel, und Carter bemerkt dazu in seiner Druckschriften aus vier Jahrhunderten zur Einleitung, daß selbst die wärmsten Verfügung: 1922 die Nachschnitte der Verehrer Morisons erstaunt sind ob der Zahl Garamond und Granjon; 1923 Poliphilus und Vielfalt seines schriftlichen Werkes. Im und Baskerville; 1925 Fournier; 1929 Centaur, deutschen Sprachgebiet sind besonders die Arrighi und Bembo mit einer Kursiv Handbücher bekanntgeworden, die im Alfred Fairbanks; 1930 Bell; 1950 Monotype Demeter-Verlag in Hellerau bei Dresden van Dyck, bearbeitet von Jan van Krimpen. erschienen und unter dem Titel «Epochen Ab 1928 folgen zeitgenössische Schriften: der Buchdruckerkunst » unter der Leitung Goudy modern und Lutetia, die erste von Stanley Morison herausgegeben wurden. Schrift seines Freundes Jan van Krimpen; Beträchtliche Verbreitung fand ein 1929 Perpetua von Eric Gill; 1931 Times weiteres Werk, «Four Centuries of Fine New Roman, wahrscheinlich die erfolgreichste Printing», 1924 und 1949, in überarbeiteter Schrift des 20.Jahrhunderts, deren Fassung bei Ernest Benn in London erschienen, Spiritus rector Morison ist; 1940 Romulus und das in der deutschen Übersetzung 1957 Monotype Spectrum, beide von Jan von Anna Simons einen starken Einfluß van Krimpen; 1957 Monotype Dante, von auf die Drucker unseres Sprachkreises Hans Mardersteig und schließlich die ausgeübt hat. 1923 erschien überdies die erste Joanna, von Eric Gill 1930 gezeichnet, von Ausgabe der heute als bibliophile Kostbarkeit der Monotype Corporation 1939 geschnitten, sehr gesuchten Zeitschrift «The Fleuron aber erst 1958 für allgemeinen », die anfänglich von Oliver Simon Gebrauch freigegeben. Stanley Morison gelang (Ausgaben 1 bis 4) und in der Folge von es zudem, die Direktion der Monotype von Stanley Morison (Ausgaben 5 bis 7) redigiert der Notwendigkeit zu überzeugen, die wurde. neuen Schriften den Druckern und dem Dr. Morisons Tätigkeit - die Universität Publikum in zeitgemäßer und vorbildlicher von Cambridge verlieh ihm den Gestaltung zu präsentieren. Ehrendoktortitel der Literaturwissenschaft - Stanley Morisons Reform der Tendenzen erstreckt sich auch auf die typographische im Schriftschaffen unserer Zeit ist in den Beratung der Cambridge University Press und Augen vieler Drucker das bedeutungsvollste der Tageszeitung «The Times», deren Ereignis im graphischen Gewerbe des Redaktorenstab er angehört. Er war außerdem 20.Jahrhunderts, bedeutender noch als die Mitarbeiter der 14. Ausgabe der «Encyclopaedia Erfindung der Filmsetzmaschine oder die Britannica » mit Artikeln über Verwendung der Elektronik zur Steuerung Kalligraphie, Druckschriften und Typographie. von Druckmaschinen. Am 3. Oktober 1932 erschien die Zu Ehren des 60. Geburtstages von Stan¬ englische Zeitung « The Times » in neuer Ge- 13 stalt, aus einer eigens dafür geschaffenen gibt Morison klare Richtlinien für den Satz Zeitungsschrift, der Times New Roman, von Büchern. Er fordert von der gesetzt. Dazu mußten mehr als 14750 Typographie in erster Linie Zweckmäßigkeit und Monotype-Matrizen geschnitten werden, die gute Lesbarkeit; ästhetische Probleme werden Matrizenfür die Linotype-Setzmaschinen nicht an zweite Stelle gewiesen. «Jede gezählt. Planung und Überwachung dieser Darstellungsart, die sich aufdrängt und zwischen gewaltigen Arbeit oblagen Stanley Morison. Autor und Leser stellt, ist verwerflich. Im Die Umgestaltung war ebenso befriedigend Buche ist kein Platz für «glänzende» wie konsequent, und die neue «Times » dient Typographie. Selbst Monotonie und Phantasie- fortan unzähligen Zeitungen in der Welt als losigkeit sind dem Leser weniger zuwider als Vorbild. Die Schrift selbst ist weltweit ausgefallene typographische Ideen. Diese verbreitet. sind jedoch unerläßlich in der Werbetypographie Stanley Morison legt stets größten Wert für Handel und Politik; denn dort auf gründliche Orientierung für den Laien haben nur die frischesten Lösungen und den Fachmann. «Solange die Aussicht auf Erfolg. » Typographie sich nicht einem gut unterrichteten Im Rahmen dieses kurzen Berichtes ist Publikum gegenüber verantwortlich weiß, es nicht im entferntesten möglich, ein Bild hat sie keine lebendige Gegenwart, ganz zu vom Wirkungskreis und der Persönlichkeit schweigen von einer dauernden Zukunft. » Stanley Morisons zu geben. Wir müssen uns Sein Programm der typographischen damit begnügen, festzustellen, daß er in Formgebung ist rational, systematisch und stimmt seinen Veröffentlichungen und durch seine überein mit den Bedürfnissen des Tätigkeit als Forscher und Typograph im Druckgewerbes. In einer Schrift «The First weitesten Sinne unermüdlich und konsequent Principles of Typography » (The Fleuron Nr. 7, für den wahren Fortschritt eintritt. Cambridge 1930), die wiederholt verlegt Leser und Drucker sind ihm dafür zu tiefem und in mehrere Sprachen übersetzt wurde, Dank verpflichtet. RUDOLF ADOLPH (MÜNCHEN) BIBLIOPHILER BRIEF AUS DEUTSCHLAND Die Gesellschaft der Bibliophilen feiert schaft der Bibliophilen », die erste deutsche ihren 60. Geburtstag. Anlaß der Gründung bibliophile Vereinigung. Nach dem Zweiten war eigentlich die «Zeitschrift für Bücherfreunde Weltkriege wurde ihr Sitz von Weimar nach », die Fedor von Zobeltitz seit April Westdeutschland verlegt. Ihr derzeitiger 1897 im Verlage Velhagen & Klasing, Präsident ist der Dichter Rudolf Alexander Bielefeld und Leipzig, herausgab. Aus dem Schröder, der im Vorjahre seinen 80. Kreis um diese Zeitschrift, die heute noch Geburtstag feierte und aus diesem Anlaß ein unerschöpfliches Kompendium der seinen vierten Ehrendoktor - Universität Bibliophilie ist, wurde die Gründung einer Rom - bekam. Vereinigung der Bibliophilen angeregt. So Die Gesellschaft der Bibliophilen verbindet entstand am 1.Januar 1899 die «Gesell¬ ihre 60. Jahresversammlung mit dem 14.