Februar 2013.Pdf
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■ Hessische Landesregierung ■ ■ Jahres- und Gedenktage ■ Februar 2013 Vor … Jahren ■ 20 > Todestag des Soziologen Helmut Schoeck 20 > Todestag des Schauspielers Eddie Constantine 40 > Todestag des Publizisten Karl Gerold 50 > Todestag des Publizisten und Bundestagsabgeordneten Jakob Altmaier 50 > Todestag des Physikers und Reichstagsabgeordneten Friedrich Dessauer 60 > Das wieder aufgebaute Kollegiengebäude in Darmstadt wird eingeweiht 70 > Todestag des früheren Hessischen Ministerpräsidenten Bernhard Adelung 70 > Todestag (in Auschwitz ermordet) der Pädagogin Hedwig Burgheim 90 > Todestag des Physikers Wilhelm Conrad Röntgen 110 > Geburtstag des Publizisten Eugen Kogon 130 > Geburtstag des Darmstädter Regierungspräsidenten Ludwig Bergsträsser 225 > Geburtstag des Philosophen Arthur Schopenhauer Ausführliche Informationen auf den folgenden Seiten. 1 Am Vor …. Jahren 02.02.1903 110 Geburtstag von Eugen Kogon in München. Der Volkswirt und Sozio- loge, der in Wien als christlich-gewerkschaftlich ausgerichteter katholi- scher Publizist tätig war, war seit 1939 Häft- ling im Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar. Nach seiner Befreiung verfasste er das beeindruckende Werk „Der SS-Staat – Das System der deutschen Konzentrationsla- ger“. 1945 war er Mitgründer der Frankfur- ter und der hessischen CDU. 1946 gründete er zusammen mit Walter Dirks die „Frank- furter Hefte – Zeitschrift für Kultur und Poli- tik“ – eine der meistbeachteten deutschen Zeitschriften, als deren Herausgeber er an- schließend tätig war. 1949 wurde er erster Eugen Kogon Präsident der Europa-Union und 1951 Uni- versitätsprofessor für Politische Wissenschaft an der TH Darmstadt. Er war Fernsehmoderator und Leiter der aktuellen Fernsehmagazine „Pa- norama“ und „Perspektiven“, ab 1967 war er Vorsitzender der deut- schen Vereinigung für politische Wissenschaften. 1968 wurde er mit der Wilhelm Leuschner-Medaille ausgezeichnet. (gest. 24.12.1987 in Kö- nigstein). 02.02.1993 20 Todestag von Helmut Schoeck in Niedernhausen. Der Soziologe und gesellschaftstheoretische Publizist, der lange in den USA und später an der Universität Mainz lehrte, verfasste mit dem Buch „Der Neid − Eine Theorie der Gesellschaft“ einen Bestseller, der über akademische Kreise hinaus Beachtung fand. Schoeck war Kolumnist der „Welt“ und des „Rheinischen Merkur“, er galt als konservativ-liberaler Kritiker des „linken Zeitgeistes“. Er lebte seit 1965 in Wiesbaden, dann in Niedern- hausen. Weitere Werke: „USA − Motive und Strukturen“, „Soziologi- sches Wörterbuch“, „Ist Leistung unanständig?“, „Die Lust am schlech- ten Gewissen“, „Das Recht auf ‚Ungleichheit’“, „Die 12 Irrtümer unse- res Jahrhunderts“. (geb. 03.07.1922 in Graz). 08.02. 1963 50 Todestag von Jakob Altmaier in Bonn. Bis 1933 war er u.a. für den „Vorwärts“, die „Frankfurter Zeitung“ und die „Weltbühne“ tätig. Als Jude und Sozialdemokrat emigrierte er in diesem Jahr und betätigte sich zunächst in Frankreich, dann in anderen Ländern im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Nach seiner Rückkehr nach Flörsheim war er ab 1949 SPD-Bundestagsabgeordneter, 1950 Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarats, ab 1957 der Versammlung der Westeu- ropäischen Union (WEU). Er knüpfte Verbindungen zum Staat Israel und galt als ein Initiatoren des Luxemburger Abkommens von 1952, dem Wiedergutmachungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland auf der einen Seite sowie Israel und der Jewish Claims Conference auf der anderen Seite. (geb. 23.11.1889 in Flörsheim). 10.02. 1923 90 Todestag von Wilhelm Conrad Röntgen in München, bestattet in Gie- ßen. Der Ingenieur und Physiker ist ein Pionier der medizinischen Di- agnostik. Von 1879-1888 war er Universitätsprofessor in Gießen, 1885 2 gelang ihm hier der Nachweis für die elektromagnetische Wirkung der dielektrischen Polarisation („Röntgenstrom“), was seine fachliche Be- rühmtheit begründete. 1895 entdeckte er in Würzburg die von ihm selbst so genannten „X-Strahlen“, die im Deutschen später als Röntgen- strahlen bezeichnet wurden. 1901 war er der erste Nobelpreisträger für Physik. (geb. 27.03.1845 Lennep, heute ein Stadtteil von Remscheid). 16.02. 1963 50 Todestag von Friedrich Dessauer in Frankfurt. Er war Radiologe, Phy- siker, Reichstagsabgeordneter des Zentrums, sozial engagierter Unter- nehmer und Publizist. 1922 wurde er erster Professor für physikalische Grundlagen der Medizin an der Universität Frankfurt und gründete und leitete das Institut für medizinische Physik (später „Max-Planck-Institut für Biophysik“). Er war Frankfurter Stadtverordneter und hessischer Reichstagsabgeordneter, Vertreter der katholischen Soziallehre und ei- ner solidarischen Wirtschaftsverfassung − „kooperative Wirtschaft“. Weiter war er Herausgeber der katholisch-intellektuellen, sozial enga- gierten „Rhein-Mainischen Volkszeitung“, er arbeitete mit Walter Dirks und Oswald von Nell-Breuning zusammen und war Berater und Freund von Heinrich Brüning. 1933 und 1934 wurde er inhaftiert und zur Auf- gabe des Lehrstuhls gezwungen. Er emigrierte in die Türkei, später in die Schweiz. 1949/50 kehrte er nach Frankfurt zurück. Er gilt als Pio- nier der medizinischen Röntgentechnik für Diagnose und Therapie, er erforschte die Grundlagen der Tumor-Tiefenbehandlung durch Rönt- genstrahlen, begründete die Quantenbiologie und legte philosophische Reflexionen über die Stellung des Menschen zu Technik und Religion vor. (geb. 19.07.1881 in Aschaffenburg). 22.02. 1788 225 Geburtstag von Arthur Schopenhauer in Danzig. Der Philosoph („Die Welt als Wille und Vorstellung“), war bekannt mit Goethe, Wieland und den Brüdern Schlegel. Ab 1831 lebte er in Frankfurt, hier entstand ein großer Teil des Werkes („Über den Willen in der Natur“, „Die Frei- heit des Willens“, „Das Fundament der Moral“). (gest. 21.09.1860 in Frankfurt). 23.02. 1883 130 Geburtstag von Ludwig Bergsträsser in Altkirch (Elsass). Der Histori- ker, Archivar, und Politikwissenschaftler war von 1924-1928 für die li- berale DDP Reichstagsabgeordneter. 1930 trat er der SPD bei. 1928 ha- bilitierte er sich für Innere Politik an der Universität Frankfurt und wur- de dort nichtbeamteter außerordentlicher Professor. 1933 wurde er ent- lassen und lebte seither in Darmstadt. Er unterhielt illegale Kontakte nach Frankreich und England, verfasste politische Denkschriften und stand in Verbindung mit Wilhelm Leuschner. 1945-1948 war er Regie- rungspräsident in Darmstadt, als Berater der US-Militärregierung war er einer der Initiatoren der Bildung des Landes Hessen. 1946 wurde er Mitglied der Verfassungberatenden Landesversammlung, von 1946- 1950 war er Landtagsabgeordneter. Er gehörte dem Parlamentarischen Rat an und war 1949-1953 Bundestagsabgeordneter. (gest. 23.03.1960 in Darmstadt). 23.02. 1953 60 Das wieder aufgebaute Kollegiengebäude in Darmstadt, das während des Zweiten Weltkriegs zerstört worden war, wird von Ministerpräsi- dent Georg August Zinn eingeweiht. Seither ist es der Hauptsitz des 3 Regierungspräsidiums. Das Kollegiengebäude, ein markantes Gebäude im Herzen Darmstadts, ist über 230 Jahre alt. Als Sitz von Behörden war es immer eng mit der hessischen Landesverwaltung verbunden, so war es von 1924-1933 Sitz des Innenministeri- ums des Volksstaates Hessen mit In- nenminister Wilhelm Leuschner. 24.02. 1943 70 Todestag von Bernhard Adelung in Darmstadt. Der Schriftsetzer, Redakteur und SPD-Politiker war Stadtverordneter, Sozialdezernent und Bürgermeister in Mainz. Als junger Landtagskandidat kam er wegen Majestätsbeleidigung in Haft. Von 1903-1933 war er mit Aus- nahme der Jahre 1908-1911 Abgeordne- Das Regierungspräsidium Darm- ter des Landtags des Großherzogtums stadt stellt das Kollegiengebäude Hessen-Darmstadt bzw. des Volksstaats in einer Broschüre vor. Hessen). Von 1919 an war er Landtags- präsident, 1928 wurde er Nachfolger von Carl Ulrich im Amt des Staatspräsidenten (Ministerpräsident) mit Wilhelm Leuschner als In- nenminister. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten aus dem Amt entfernt (geb. 30.11.1876 in Bremen). 25.02. 1993 20 Todestag von Eddie Constantine in Wiesbaden. Der Sänger und Film- schauspieler gilt als eine der herausragenden Persönlichkeiten der Un- terhaltungsbranche seit den 1950er Jahren. Mit dem Titel „Schenk dei- ner Frau doch hin und wieder rote Rosen“ hatte er 1953 seinen größten Hit. In der Rolle des FBI-Agenten Lemmy Caution in dem Film „Im Banne des blonden Satans“ 1954 und durch viele weitere Filme wurde er beim Kinopublikum besonders in Deutschland und Frankreich be- kannt. 1965 drehte Jean-Luc Godard den Film „Lemmy Caution gegen Alpha 60“ mit Constantine in der Hauptrolle, der Film gewann im glei- chen Jahr den Goldenen Bären auf der Berlinale. Später wirkte er unter anderem in Filmen von Wim Wenders und Rainer Werner Fassbinder sowie Aki und Mika Kaurismäki mit, außerdem trat er in der Serie „Kottan ermittelt“ auf. (geb. 29.10.1917 in Los Angeles). 27.02. 1943 70 Todestag von Hedwig Burgheim im Konzentrationslager Auschwitz. Die Pädagogin war seit 1918 in Gießen am Fröbel-Seminar zur Ausbil- dung von Kindergärtnerinnen tätig, ab 1920 als Leiterin. 1933 wurde sie als Jüdin entlassen und gründete später in Leipzig eine jüdische Haus- haltungs- und Kindergärtnerinnenschule, die in der Pogromnacht 1938 zerstört wurde. Am 26. Februar wurde sie nach Auschwitz deportiert und unmittelbar nach ihrer Ankunft einen Tag später ermordet. Die Stadt Gießen verleiht die Hedwig-Burgheim-Medaille „in Anerkennung und Würdigung hervorragender Verdienste um Verständigung und Ver- ständnis zwischen den Menschen und im verpflichtenden Gedenken an die