Curriculum Vitae Prof. Dr. Nikolaus Rajewsky

Name: Nikolaus Rajewsky Geboren: 1968 Foto: David Ausserhofer/MDC Forschungsschwerpunkte: Genregulation, RNA-Biologie, Einzellzell-Analyse, molekulare Mechanismen der Krankheitsentstehung

Nikolaus Rajewsky ist Systembiologe. Schwerpunkt seiner Forschung ist die Einzelzell-Analyse. Er möchte verstehen, was in den menschlichen Zellen während einer Erkrankung geschieht, um schon die ersten Veränderungen in der Zelle zu erkennen und gezielt zu behandeln. Ziel ist eine maßgeschneiderte Medizin. Für seine Forschung entwickelt er neue Computerprogramme und Analysemethoden.

Akademischer und beruflicher Werdegang seit 2008 (Gründungs-)Direktor des „Berlin Institute for Medical Systems Biology“ (BIMSB) seit 2006 Professor am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in der Helmholtz-Gemeinschaft

2003 - 2006 Assistenzprofessur, Department of Biology und Courant Institute for Mathematical Sciences, , New York City, USA

1999 - 2002 Postdoc für Computerbiologie, , New York City, USA

1998 Postdoc für mathematische statistische Physik, Rutgers, The State University of New Jersey, USA

1997 Promotion in Theoretischer Physik, Universität zu Köln

1996 Künstlerische Reifeprüfung, Folkwang Universität der Künste, Essen

1995 Diplom in Theoretischer Physik, Universität zu Köln

1991 - 1996 Studium Klavier, Folkwang Universität der Künste, Essen

1988 - 1995 Studium Mathematik und Theoretische Physik, Universität zu Köln Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org

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Funktionen in wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien seit 2017 Leiter des europäischen Konsortiums „LifeTime“ (mit Geneviève Almouzni, Institut Curie)

2011 - 2017 Mitglied des Beirats des Wissenschaftskollegs zu Berlin seit 2010 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des MRC Institute „London Clinical Sciences“

Projektkoordination, Mitgliedschaft in Verbundprojekten seit 2017 Koordinator, Marie Curie Training Grant der Europäischen Kommission seit 2019 DFG-Projekt „Funktionelle Charakterisierung des mRNA-bindenden Proteins ZC3HAV1 in Stammzellerneuerung and Differenzierung“, Teilprojekt zu „SPP 1935: Deciphering the mRNP code: RNA-bound determinants of post-transcriptional gene regulation“ seit 2016 DFG-Projekt „Untersuchung der molekularen Interaktionen und Mechanismen der RNA Helikase DDX6 bei der posttranskriptionalen Regulation“, Teilprojekt zu „SPP 1935: Deciphering the mRNP code: RNA-bound determinants of post-transcriptional gene regulation“ seit 2014 DFG-Projekt „Gewebespezifische Analyse von ncRNAs und deren Funktionen im sich entwickelnden Nervensystem der Taufliege“, Teilprojekt zu „SPP 1738: Neue Funktionen von nicht kodierenden Ribonukleinsäuren während der Entwicklung, Plastizität und Erkrankung des Nervensystems“

2014 - 2018 DFG-Projekt „Identifizierung und Charakterisierung von zirkulären bei Differenzierung und Krankheit“

2012 - 2015 DFG-Projekt „The role of microRNA in body weight maintenance“, Teilprojekt zu „KFO 218: Hormonal regulation of body weight maintenance“

2009 - 2014 DFG-Projekt „The role of microRNA in body weight maintenance“, Teilprojekt zu „KFO 218: Hormonal regulation of body weight maintenance“

Mitglied im Organisationskomitee des internationalen Projekts „Human Cell Atlas“

Auszeichnungen und verliehene Mitgliedschaften seit 2019 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina

2017 Marie Curie Training Grant der Europäischen Kommission

2014 Ehrendoktorwürde der Universität Sapienza Rom, Italien

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org

2 2012 Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 2010 Mitglied, European Molecular Biology Organization (EMBO)

2010 Mitglied, Fakultät für Naturwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

2009 Berliner Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters

2008 - 2012 Global Distinguished Professor, New York University, New York City, USA

2008 „Spitzenforschung in den neuen Bundesländern“, gefördert durch Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Berliner Senat

2008 Erster Preis der „Deutschen Gesellschaft für Gentherapie“ für die beste Arbeit

2008 FEBS Anniversary Prize, Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie

2008 Preis der International Union of Biochemistry and Molecular Biology (IUBMB) - Med

Forschungsschwerpunkte

Nikolaus Rajewsky ist Systembiologe. Schwerpunkt seiner Forschung ist die Einzelzell-Analyse. Er möchte verstehen, was in den menschlichen Zellen während einer Erkrankung geschieht, um schon die ersten Veränderungen in der Zelle zu erkennen und gezielt zu behandeln. Ziel ist eine maßgeschneiderte Medizin. Für seine Forschung entwickelt er neue Computerprogramme und Analysemethoden.

Ein Schwerpunkt seiner Forschung sind mikroRNAs, die bei der Steuerung zellulärer Prozesse eine Schlüsselrolle spielen sowie bei der Entstehung von Krankheiten. Rajewsky und sein Team haben Computerprogramme und Technologien entwickelt, mit denen erstmals die Zielgene von mikroRNAs identifiziert und der Einfluss der mikroRNA-Regulation auf die Proteinsynthese beschrieben werden konnte. Er konnte zeigen, dass eine mikroRNA die Bildung von mehreren hundert verschiedenen Proteinen steuern kann. Es gelang ihm auch die Aktivitäten der mikroRNAs spezifisch abzuschalten. Dies ist ein Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Medikamente.

2008 gründete er das „Berlin Institute for Medical Systems Biology" (BIMSB). Hier arbeiten Wissenschaftler interdisziplinär mit den neuesten experimentellen und computergestützten Methoden. Auch sie fragen: Welcher Wandel der Zelle führt zu Krankheiten? Sie untersuchen Zellen mit Einzelzell-Multi-Omics-Ansätzen. Zum Einsatz kommen auch maschinelles Lernen, Künstliche Intelligenz und Organoide.

Seit 2017 leitet Nikolaus Rajewsky gemeinsam mit Geneviève Almouzni vom Institut Curie in Paris das europaweite Konsortium „LifeTime“. Das Projekt hat das Ziel, die medizinische Versorgung langfristig zu verbessern und setzt auf ein neues Verständnis des Lebens durch die Einzelzell-Analyse. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen wollen die Aktivität des Genoms in einzelnen Zellen entschlüsseln. Sie erforschen Zellen

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3 während des Alterungsprozesses und im Verlauf von Krankheiten. Sie hoffen damit die Entstehung von Krankheiten und deren Verlauf im Einzelfall vorhersagen zu können.

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