SWR2 Musikstunde

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SWR2 Musikstunde SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE SWR2 Musikstunde Musikalischer Aufbruch Europäische Avantgarde um 1400 (2) Von Joachim Steinheuer Sendung: Dienstag, 17.06.2014 9.05 – 10.00 Uhr Redaktion: Bettina Winkler Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Musik sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für € 12,50 erhältlich. Bestellungen über Telefon: 07221/929-26030 Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert. Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de 2 Musikalischer Aufbruch - Europäische Avantgarde um 1400 (2) …mit Joachim Steinheuer. Das Thema dieser Woche: Musikalischer Aufbruch – Europäische Avantgarde um 1400. Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht heute das weltliche Repertoire an den Fürstenhöfen in Frankreich und Italien im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert. In der geistlichen Musik sind schon seit dem 11. Jahrhundert Formen mehrstimmigen Musizierens nachweisbar , die sich in der Folgezeit auf vielfältige Weise weiterentwickelten. die weltliche Liedkunst der Troubadours, Trouvères und Minnesänger dagegen war an den europäischen Fürstenhöfen jahrhundertelang einstimmig geblieben. Erst bei dem sogenannten letzten Trouvère Adam de la Halle am Ende des 13. Jahrhunderts oder bei Jehan de L’Éscurel im frühen 14. Jahrhundert finden sich in Frankreich erstmals einzelne relativ einfache mehrstimmige Liedsätze in der Volkssprache. Umso erstaunlicher ist der Aufschwung, den die mehrstimmige weltliche Liedkunst zunächst in Frankreich und wenig später dann auch in Italien in der Zeit der Ars Nova nehmen sollte. In Frankreich ist diese Entwicklung untrennbar mit dem Namen des Dichters und Komponisten Guillaume de Machaut verknüpft. Er stand 17 Jahre in Diensten des böhmischen Königs Johann von Luxemburg, bevor er 1340 nach dessen vollständiger Erblindung ein Kanonikat an der Kathedrale von Reims antrat, das er bis zu seinem Tod 1377 innehaben sollte. Machaut schuf in allen wichtigen Gattungen seiner Zeit zahlreiche Dichtungen und Kompositionen. als erster Komponist überhaupt ließ er sie mehrfach in umfangreichen Manuskripten zusammenstellen und kopieren, so dass sein Gesamtwerk bis heute erhalten ist. Seinen bedeutendsten Beitrag zur weltlichen Vokalmusik bilden seine überwiegend mehrstimmigen Vertonungen von eigenen Rondeaux, Balladen und Virelais, die als sogenannte formes fixes, als feststehende literarisch-musikalische Formmodelle eine langanhaltende Wirkung in ganz Europa entfalten sollten. Hören sie sein vierstimmiges Rondeau Rose, lys, printemps, verdure, in dem die Schönheit der angesungenen Dame über die von Rose und Lilie gestellt wird. Musik 1: Guillaume de Machaut, Rose, lys, printemps verdure CD Mercy ou mort, Ferrara Ensemble, tr. 19, 5’00 Min. 3 Das Ferrara Ensemble sang das Rondeau Rose, lys, printemps, verdure von Guillaume de Machaut. Von den Zeitgenossen und nachfolgenden Generationen in Frankreich wurden die von Machaut etablierten Gattungen ohne grundlegende formale Veränderungen weitergeführt, und auch seine Kompositionen bildeten weiterhin einen wichtigen Bezugspunkt, das machen Abschriften einzelner Stücke in mehreren jüngeren Manuskripten deutlich. So findet sich eine Reihe von Kompositionen Machauts auch noch im sogenannten Codex Chantilly. Dieseumfangreiche in den Jahren um 1400 zusammengestellte Handschrift mit dem avanciertesten zeitgenössischen Repertoire wird heute im Musée Condé in Chantilly nördlich von Paris aufbewahrt. Die Sammlung enthält auch die folgende Klage über den Tod Machauts, deren beide gleichzeitig zu singenden Gedichte von Eustache Deschamps stammen, dem wichtigsten Dichter der nachfolgenden Generation. In seiner vierstimmigen Vertonung der Doppelballade Armes, Amours / O flour hat Franciscus Andrieu die Worte „O mort, Machaut“ im Refrain aller drei Strophen aus dem polyphonen Fluss durch langsame Paralleldeklamation in allen vier Stimmen wirkungsvoll hervorgehoben. Musik 2: Franciscus Andrieu, Armes, Amours / O flour CD Ars Magis Subtilior, Project Ars Nova, tr. 15, 6’29 Min. Die Klage Armes, Amours / O flour über den Tod von Guillaume de Machaut von Franciscus Andrieu mit dem Ensemble Project Ars Nova. Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, in welchem Kontext und von wem die Kompositionen im Codex Chantilly zusammengestellt wurden; am wahrscheinlichsten ist eine Entstehung in Südfrankreich oder Norditalien. Die Sammlung enthält neben einigen lateinischen Motetten am Ende mehrheitlich französische Rondeaux, Balladen und Virelais. Viele der Kompositionen im Codex Chantilly sind gekennzeichnet durch eine außerordentlich komplizierte Notation, die gegenüber der Menuralnotation der Ars Nova bei Machaut vielfältige neue Sonderformen verwendet. Die dadurch gezielt herbeigeführte rhythmische Komplexität und nicht selten auch subtile melodische und harmonische Verfeinerung wird heute als Ars subtilior bezeichnet. Zu den besonders schwierig notierten Stücken im Codex Chantilly gehört Johannes Cuveliers dreistimmige Ballade Se Galaas et le puissant Artus. In ihr werden Passagen in unterschiedlichen proportionalen Rhythmen gleichzeitig oder nacheinander kombiniert. Der Text der Ballade verweist auf Gaston III., zwischen 1343 und 1391 Herzog von Foix am Rande der Pyrenäen. Durch die Ereignisse des 4 hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich war Gaston gleichzeitig dem französischen und dem englischen König lehenspflichtig, und durch geschicktes Lavieren zwischen den beiden Parteien war es ihm gelungen, seine Ländereien erheblich auszuweiten und zu einem der bedeutendsten Fürsten in Frankreich aufzusteigen. Er war zugleich ein wichtiger Förderer der Künste, so gehört sein mit kostbaren Miniaturen versehenes Jagdbuch zu den bedeutendsten Handschriften des späten Mittelalters. Selbstbewusst gab er sich in direkter Anspielung auf den Musengott Apoll den Beinamen „Phebus“ und wählte als Devise „Phebus avant“. Diese Devise wird bei Cuvelier im abschließenden Refrain jeder Strophe zitiert. Musik 3: Johannes Cuvelier, Se Galaas et le puissant Artus, CD Codex Chantilly, Ensemble Organum, Marcel Peres, tr. 1, 6’19 Min. Johannes Cuveliers Ballade Se Galaas et le puissant Artus mit dem Ensemble Organum unter der Leitung von Marcel Peres. Der im Refrain besungene Gaston de Foix war auch beteiligt an einer aufwendigen Fürstenhochzeit, bei der 1389 die von ihm protegierte Jeanne de Boulogne mit dem Herzog von Berry vermählt wurde, einem jüngeren Bruder des französischen Königs. Auch der Duc de Berry war ein großer Förderer der Künste, wie nicht zuletzt die für ihn entstandene Handschrift der Très riches heures du Duc de Berry mit den bis heute berühmten Monatsdarstellungen belegt. Möglicherweise stand zumindest zeitweilig der Komponist Solage in seinen Diensten, von dem insgesamt drei Stücke im Codex Chantilly mit der erwähnten Hochzeit in Zusammenhang gebracht werden können. Die sicherlich ungewöhnlichste Komposition von Solage ist jedoch ein Rondeau, das mit den Worten „Fumeux fume par fumée / fumeuse speculacion“ beginnt, auf Deutsch „Der Raucher raucht durch den Rauch / ein rauchiges Spekulieren“. Der Text gehört in den Umkreis der sogenannten Fumeurs, einem Zirkel von Intellektuellen im Umkreis der Pariser Universität, der wohl auch Verbindungen zum französischen Königshof besaß. Die Komposition ist für drei tiefe Stimmen gesetzt und zeichnet sich durch eine ungewöhnlich reiche Verwendung von Alterationszeichen aus – also chromatische Veränderungen der Töne. Dadurch werden harmonische Fortschreitungen herbeigeführt, die im zeitgenössischen Kontext höchst ungewöhnlich sind. Vielleicht sollen sie jene Spekulationen klanglich sinnfällig machen, von denen im Gedicht die Rede ist. 5 Musik 4: Solage, Fumeux fume par fumée, CD Ars Magis Subtilior, Project Ars Nova, tr. 7, 4’31 Min. Das Ensemble Project Ars Nova mit dem Rondeau Fumeux fume par fumée von Solage. Neben Bezügen zu einer Reihe von wichtigen französischen Fürstenhöfen in Frankreich im späten 14. Jahrhundert lassen sich einige der Komponisten und damit auch viele Stücke im Codex Chantilly mit dem Hof der Gegenpäpste in Avignon in Verbindung bringen. Unter Papst Clemens VII. und seinem Nachfolger Benedikt XIII. wurde der päpstliche Hof in Avignon über die Pflege geistlicher Musik hinaus auch zu einem wichtigen Zentrum für die weltliche Musik. Von den in der Handschrift genannten Komponisten wirkten Mattheus de Sancte Johanne, Johannes Haucourt, Johannes Simonis genannt Hasprois, Egidius, Galiot und Jacob de Senleches zeitweilig in der päpstlichen Kapelle in Avignon. Im Coex Chantilly enthalten ist auch eine Komposition von Philipoctus da Caserta, die dieser italienische Musiktheoretiker und Komponist zu Ehren von Papst Clemens VII. verfasst hat. Vermutlich ist das Stück kurz nach dessen Wahl zum Gegenpapst noch in Italien entstanden, denn Philipoctus ist selbst nicht in Avignon nachweisbar. Im Text der Ballade Par les bons Gédéon et Sanson wird Clemens VII. mit den alttestamentarischen Helden Gideon und Samson verglichen, dem allein es gelingen könnte, das Schisma zu beenden: So
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