LOCAL CALLING Regionales Musikmagazin
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GRATIS AUSGabe 2 // 11/2012 // www.LOCalCallinG.DE local zine for the local scene LOCAL CALLING Regionales Musikmagazin ★ Mit neuer EP und richtig Feuer im Arsch ★ The Audience: Eine Institution King Lui Van Beethoven: Festival Sommer: Sonne, Eis und löst sich auf. Wir haben das Warum KLVB eineinhalb Jahre Dosenbier: Festivals in Belgien, vermutlich letzte Interview. für ihr neues Album brauchten. der Schweiz und Nürnberg. EDT I ORIAL Servus Moinsen Cheers! Als wir uns zum Interview mit The Audience trafen, um über ihr neues Album zu reden, war es noch Sommer. Ein paar Monate später ist es nicht nur etliche Grad kälter. The Audience sind Geschichte. Die letzte Tour wird gerade gespielt, danach gibt es diese wunderbare Band nicht mehr. Das konnten wir damals im Sommer noch nicht wissen. Ja, das wussten die Jungs selber noch nicht. Deswegen handelt unsere Ge- schichte nicht nur vom neuen Album, sondern auch von den Hintergrün- den und Folgen dieser Trennung. Aber es passieren auch schöne Dinge! Eines hälst du gerade in der Hand. Unsere zweite Print-Ausgabe. Wir sind mächtig stolz, dass wir es wieder - nach einigen Schwierigkeiten - geschafft haben. Schön ist vor allem, dass die Local Calling-Familie gewachsen ist. Zu uns beiden (Oli und Andi) sind Nicki und Dave als Layouter, Sweet als Fotografin und Salchi als Autor dazugekommen. Außerdem hat Jary auch seinen Teil zum Heft beigetra- gen und ein wahres Urgestein der Szene getroffen: Uwe Reisz. Wenn du grade keine Ahnung hat, was du hier eigentlich in den Händen hältst: Wir sind Local Calling. Das einzi- ge Musikmagazin, dass sich nur mit der regionalen Musik-Szene in Nürnberg beschäftigt. Wir schreiben Kritiken und Konzert-Berichte, interviewen und fo- tografieren Bands und geben der Szene die Öffentlichkeit, die sie verdient. In diesem Sinne: Viel Spaß beim lesen und hören. Rock On! Andi und Oli für die gesamte Redaktion L OCAL CALLING // AUSGABE 2 // 11/2012 3 INHalt INHalt AUsgabE 2 // 11/2012 16 08 06 18 StoriES REZis STUff IMPREssUM Redaktion: Igualdad 06 Adjust the Sun 32 Oli's Festival-Sommer 40 localcalling.de My Inner Kingdom 08 Aion 32 Pull the Trigger 46 c/o Andreas Dittmann The Elephant Circus 10 Altedo 33 DTLOT-Gangshout 48 Zufuhrstr. 9, 90443 Nürnberg Altedo 14 The Audience 33 Alte Säcke: Uwe Reisz 50 Tel.: 0911/47050446 King Lui van Beethoven 16 Border of Insanity 34 Erika's Laden Musik 54 E-Mail: [email protected] Ego Decay 18 Effloresce 34 Web: www.localcalling.de eSKAlation 21 Ego Decay 35 RUbrikEN Chefredaktion: Andreas Dittmann, The Audience 24 The Elephant Circus 35 Olivia Barth-Jurca Willie Tanner 28 eSKAlation 36 Editorial 03 Mitarbeiter dieser Ausgabe: Kin Marrow 36 Impressum 05 Andreas Dittmann, Olivia Barth-Jurca, King Lui van Beethoven 37 Bands dieser Ausgabe 55 Jary Dittmann, Salchi Salchenegger Meloco 37 Fotos: Andreas Dittmann, Olivia Point & Die Spielverderber 38 Barth-Jurca, Svetlana Degtareva, Bock bei uns mitzumachen? Natalie Domabil, Evelin Moga Ski's Country Trash 38 Als Fotograf, Redakteur, Layouter, Willie Tanner 39 Praktikant oder Kaffeekocher? Einfach Layout: Dave Mola, Nicki Weber eine E-Mail schreiben an: (www.sunflowermedia.de) [email protected] Logo: Ramona Ring // Room 404 4 LOCAL CALLING // AUSGabe 2 // 11/2012 LOCAL CALLING // AUSGabe 2 // 11/2012 5 STOries // IGUALDAD IGUalDAD // STOries Gleichheit, Ebenbürtigkeit IGUALDAD Reggae-Funk-HipHop – Wie junge Menschen alte Musik Foto: Band spielen und neue Fans gewinnen ine 10-köpfige Band zum Talk bei Gschreeeei und auf die Fresse. Denn per zur Combo gehören ist nur auf den will man die hungrige Fanmeute na- mir auf dem Rocksofa in der Luise auf die Fresse gibt es bei Igualdad ersten Blick irritierend. Statt sich in alter türlich befriedigen und das ganze auch Ewar auch für mich eine Premie- höchstens beim Abspacken und Tan- Hip-Hop-Manier in Grund und Boden zu veröffentlichen. Dabei stehen die Mu- re... Alles ging durcheinander und je- zen bis zur Bewusstlosigkeit, wenn batteln, ergänzen sich Kolja und Paul mit siker teilweise vor dem Abi oder haben der wuselte rum. Wie ich finde, haben man die sonnigen Klänge in den Körper ihrem Sprechgesang auf Deutsch und dieses gerade erst hinter sich gebracht. wir das aber bestens gemeistert und da lässt. Einziges Manko, das ich während Englisch und verzichten dabei auf die Erinnert man sich da an die Zeit zu- habe ich diese jungen Talente einfach der Recherche feststellen musste, war übliche „dicke Hose“- Attitüde. rück, kann man sich vorstellen wie lieben gelernt. Die Jungs und Mädels die Aussage eines Kumpels: „Ja ja, die Besonderes Highlight jedes Auftritts: schwer es ist 10 Musiker zusammen haben auch einiges zu erzählen. Be- sind schon sau gut, aber wie sollen die Der Song „Dear Mr. Bach“, bei dem zu halten. Einer geht nach Kanada, der gonnen hat alles wie so oft mit bunten sich denn noch steigern – die machen Violinist Julian dem verstaubten Bach andere tingelt sonst irgendwo in der Jam-Sessions beim heimlichen Kopf ja jetzt schon alles richtig!“ Gut, das ist neues Leben einhaucht. Überhaupt Welt herum, aber das stört kaum. So der Band Chris Hold: „So nach und ja wahrlich nicht das Schlimmste! überzeugt die Band live auf ganzer Li- sympathisch sie auf der Bühne wirken, nach sind dann immer mehr dazu ge- Als Vorband für die Szene-Größe nie – wie zuletzt am Klüpfel Open Air. so gechillt sind sie auch untereinander. kommen und es hat einfach gepasst!“ Raggabund musste sich der Nürnber- Völlig gerechtfertigt also, dass Igualdad Jeder soll schließlich Spaß haben und Zugegeben, Ska-Reggae-Funk ge- ger Haufen sicher nicht verstecken. Mit bei der NN-Rockbühne im Finale stan- es gibt ja dank dieses ominösen Inter- mischt mit Rap-Gesang ist zwar nichts groovigem Bass, Off-Beat-Gitarren, zwei den. Derzeit arbeiten sie auf Hoch- nets diverse Möglichkeiten trotzdem total Neues mehr, trotzdem war es für großartigen Sängerinnen (Theresa und druck an einer Platte, die nach eige- eine Band zu sein, egal wo man sich mich erfreulich zu sehen, dass auch Jasmin) brachten sie die Menge zum ner Aussage zwar eher dazu dient, die auf der Erde gerade befindet. Menschen unter 30 mehr können als schwitzen. Auch das gleich zwei Rap- Songs nicht zu vergessen. Trotzdem Oli Barth-Jurca 6 LOCAL CALLING // AUSGabe 2 // 11/2012 LOCAL CALLING // AUSGabe 2 // 11/2012 7 STOries // MY inner kinGDOM MY inner kinGDOM // STOries Realität bewegen als in einer Fantasy- Jungs nach oben geschossen, sondern Neues aus Welt. “Ein großes Thema der Texte sind auch bei eingefleischten Moshern aus Ängste. Jeder Mensch wird von Ihnen dem Umland. “Das war schon toll. Ich der Anstalt geplagt, der eine mehr, der andere we- hatte ehrlich gesagt nicht damit gerech- Wenn man hört, dass Bands niger. Wir lassen uns viel zu sehr von net, dass wir gleich beim ersten Gig das Ihnen beherrschen anstatt einfach unser Interesse von so vielen Leuten wecken wie ABSORB, AUTOKANNIBA- Leben zu leben.” Erinnert man sich an würden. Das zeigt aber einmal mehr, LISTKA und REALITY’S FALL die textuellen Ergüsse des Frontmanns dass die Leute in der Region immer noch fünf Mitglieder hervorgebracht zurück, waren nicht selten Horrorge- auf der Suche nach gutem Metal sind.” haben, welche sich nun 2010 schichten Inhalt, aber auch das scheint Und das vollkommen zu Recht. zusammenschlossen um einmal zum Großteil der Vergangenheit an- Ob das Interesse an Live-Gigs von mehr Lautes aus der Region zu zugehören. “Wie schon erwähnt, wir My Inner Kingdom langfristig erhalten feuern, werden einige ein Fun- sind alle erwachsener geworden, das bleibt, wird wie immer abzuwarten sein, keln in den Augen haben und schließt auch ein, dass ich mich in mei- doch wenn man danach tatsächlich den nen Texten weiterentwickelt habe. Wer Sprung von der kleinen Bühne in St. Pe- Foto: Svetlana Degtareva manche das pure Entsetzen. mich kennt, der weiß, dass ich ein ab- ter nach München ins Backstage (ganz soluter Horror-, und Splatter-Freak bin, ohne Emergenza) schafft, um bei der ie immer ist an jeder Her- tert das Schwergewicht “wir sind alle deshalb wird es auch immer wieder die Knopf CD-Release Tour mitzumischen, angehensweise ein Quänt- erwachsener geworden. Das Songwri- ein oder andere Textzeile mit solch ei- lassen sich doch rosige Aussichten fürs Wchen Wahrheit dran, denn ting nehmen wir sehr ernst und es ist nem Inhalt geben, allerdings werde ich erste nicht abstreiten. wenn man die x-te Mischung aus Trash nicht mehr unser Ziel – wie damals bei mich – zumindest nach jetzigem Stand – Wer jetzt Blut geleckt hat und sich Metal, Death Metal und Metalcore an- Autokannibalistika – die Songs so hart nicht mehr in Cannibal Corpse Gefilden einen Eindruck von My Inner Kingdom gerührt bekommt, dann ist Skepsis und abgedreht wie möglich zu schrei- bewegen.” verschaffen möchte, der muss sich lei- erstmal erlaubt. My Inner Kingdom ben. Oberste Prämisse bei Bandgrün- Was My Inner Kingdom gegenüber den der noch etwas gedulden. “Wir haben selbst möchte aber gar nicht zu sehr in dung war es, dass wir uns selbst keine meisten neuen Bands der Region aus- zwar zwei Demo Songs auf unserer Fa- irgendeine Schublade gepackt werden. Grenzen auferlegen werden.” zeichnet ist, dass die Metaller aus Mit- cebook Seite, aber die werden wir aus- “Es ist immer schwer eine Antwort Eine kluge Einstellung in einer Zeit, in telfranken schon zig Jahre an Erfahrung tauschen, sobald unsere ‘richtigen’ Auf- auf die Frage ‘Welche Musik macht der junge lokale Deathcore Bands – die auf vielen Bühnen und Proberäumen nahmen fertig sind”, erklärt Bogi. “Wir Ihr denn?’ zu finden. Es gibt mittler- meisten mehr schlecht als recht - wie Bayerns und darüber hinaus vorzuweisen sind derzeit fleißig am Aufnehmen und weile so viele Subgenres, daran kann Pilze aus dem Boden schießen, deren haben, was man deren Livedarbietun- ich denke, dass wir Anfang des kom- man schon das ein oder andere Mal Namen aber genauso schnell wieder gen durchaus anmerkt.